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Benutzername: 
sabisteb
Wohnort: 
Freiburg

Bewertungen

Insgesamt 1375 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2011
Laura im großen Wald
Wilder, Laura Ingalls

Laura im großen Wald


sehr gut

Die großen Wälder in der Nähe von Pepin, Wisconsin im Jahre 1872. Die fünfjährige Laura Ingalls lebt mit ihrer ein Jahr älteren Schwester Mary, ihrer kleinen Schwester Grace und ihren Eltern (Ma und Pa) in einem Blockhaus im Walde. Es ist ein ruhiges, beschaulies Leben, geprägt vom Rhythmus des Jahres und den dabei anfallenden Pflichten. Schon die Kinder haben ihre Aufgaben und Pflichten. Es ist ein hartes, karges Leben, aber ein gutes Leben im Kreise der Familie, die sich gegenseitig besucht und hilft, denn Oma, Opa, Tanten und Cousin leben auch alle in diesem großen Wald.

Kleines Haus im großen Wald (Little House in the Big Woods) war Laura Ingalls Wilders erstes Kinderbuch und das erste Buch der Little House Reihe und erschien 1932. Die Geschichte basiert auf den Kindheitserinnerungen der Autorin und ist dementsprechend verklärt, wie schon der märchenhafte Anfang „Once upon a time“ zeigt. Sie beschreibt ein einfaches Leben aus dem Blickwinkel eines Kindes, für das jede neue Handlung und jede neue Jahreszeit ein Abenteuer ist. Dabei fallen die Beschreibungen teils etwas zu detailreich aus, jede einfachste Handlung, jeder Handgriff wird beschrieben, was teilweise ein wenig repetitiv und ermüdend ist.
Auch ist dieser erste Band deutlich moralisierend. „Die Geschichte von Großvaters Schlitten und dem Schwein“ bläut den Kindern ein, brav Sonntags den Katechismus zu lesen und Sonntags ja keinen Spaß zu haben und auch „Charly und die Wespen“ erinnert stark an die Geschichte des Jungen, der immer Wölfe rief, bis ihm keiner mehr glaubte.

Ein nettes Kinderbuch, ein amerikanischer Kinderbuchklassiker, aber viel passiert in diesem ersten Band nicht. Er beschreibt das harte Leben in einem Blockhaus im Walde durch den verklärten Blick einer alten Frau, die sich an ihre wunderbare Kindheit erinnert. Süßlich romantisch verklärte Siedlerromantik, das aber kindgerecht.

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Bewertung vom 12.09.2011
Zwischen Schatten und Licht / Sommerlicht Bd.4
Marr, Melissa

Zwischen Schatten und Licht / Sommerlicht Bd.4


weniger gut

Normale Teenager an sich sind schon gemeingefährlich, sie probieren sich aus, gehen an ihre Grenzen und gefährden dabei nicht nur sich selber. Noch gefährlicher ist so en Teenager, wenn er ein Sukkubus ist und langsam das andere Geschlecht für sich entdeckt. Ani (halb Mensch, halb Dunkelelfe) hat einen besonderen Appetit, sie braucht Berührungen und Emotionen von Menschen, um satt zu werden, während normale Dunkelelfen sich nur von anderen Elfen ernähren. Zu ihrer Sicherheit holt Irial sie an den Hof der Dunkelheit und versucht herauszufinden, was es Ani ermöglich, sich von den Gefühlen und Berührungen der Menschen zu ernähren.
Ani jedoch lebt von geborgter Zeit, denn Devlin, der Auftragskiller der Königin des Lichts, sollte sie schon als Kind töten, nur hat er sich jetzt in sie verliebt und ist hin- und hergerissen zwischen der Treue zu seinem Hof und der Liebe zu Ani, denn die Ich Bezogenheit der Königin, die hinter ihrem Sohn Ash hinterherspioniert und dabei das Elfenreich vernachlässigt, zwingt Devlin zwischen seinem Zusammensein mit Ani und seinem Leben als Assassine der Schwestermutter Konigin des Lichts, zu wählen. Devlin will endlich einmal über sein eigenes Leben bestimmen und nicht immer nur der Puffer zwischen Ordnung und Zwietracht sein.

Noch eine Dreiecksgeschichte, langsam nervt es. Nach Keenan/Ash/Seth (Band 1+3) und Irial/Leslie/Niall (Band 2) nun Ani/Devlin/Rae. Ja, diesmal kann der Kerl sich nicht entscheiden (was auch realistischer ist), welche der beiden Frauen er will, ob Sukkubus Ani oder den Geist Rae und auch Ani kann sich wieder nicht so einfach zwischen zwei heißen Typen entscheiden, denn Irial gefällt ihr durchaus auch, denn Ani sucht einen Mann wie ihrem Pappa Gabriel, und hat einen gehörigen Vaterkomplex. Dadurch, dass man ein Motiv jedes Buch wiederholt wird es leider auch nicht besser.
Ani und Devlin, sind nach Ash und Seth, und Leslie und Irial mal wieder (ja, noch so ein Motiv, dass sich in jedem Band der Reihe wiederholt) ein Paar, dass keinen Sex haben darf, denn Ani könne Devlin dabei töten, indem sie ihm das Leben aussaugt, daher treffen sie sich im Traum.
Erschwerend kommt in diesem Band hinzu, dass die Autorin in Details schwelgt, die einfach nur nerven und der weiblichen Leserschaft so gar nichts bringen, oder weiß die Teenager Leserschaft, was ein Tanto Messer ist, wie ein Austin Martin 1969 aussieht oder ein Citroen GT?
Dazu kommt noch ein riesiger Logikfehler. Keenan sagt zu Ash in Band 3, dass sie als Elfen in Sekundenschnelle in NY sein könnten, um Pizza zu essen. Warum müssen Ani und Devlin dann bitte fahren?

Dieser vierte Band ist nicht so handlungsarm wie Band 2 und 3, dennoch wirken einige der Personen sehr persönlichkeitsfrei, so wie Seth als Elfe. Er scheint mit seiner Menschlichkeit auch seine Persönlichkeit abgegeben zu haben. Auch ist es nicht sonderlich förderlich für eine Serie in jedem Band neue Figuren einzuführen und diese ihr eigenes Ding machen zu lassen. Dieser Roman ist auch nur eine Lose Fortsetzung und ist dabei jedoch nur halb eigenständig, denn das Wissen der anderen Bände wird vorausgesetzt. Insgesamt zu viel Road Movie und zu wenig Handlung. Zu viele Wiederholungen von ausgelutschten Motiven und zu viel Detailverliebtheit bei der Benennung von Autos und Waffen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2011
Für alle Ewigkeit / Sommerlicht Bd.3
Marr, Melissa

Für alle Ewigkeit / Sommerlicht Bd.3


weniger gut

Fast ein Jahr ist vergangen, seit Ash zur Elfe wurde. Die Schulzeit neigt sich dem Ende, und Ash verliert immer mehr den Bezug zur Welt der Menschen. Als Elfe muss Ash aufpassen, ihrem zerbrechlichen Menschenfreund Seth nicht weh zu tun, wenn sie beisammen sind, denn sie ist so viel stärker und auch wärmer als er. Keenan jedoch hat seinen Nebenbuhler so langsam satt und würde ihn am liebsten eliminieren, so dass er Seths Bitte ihn zum Elfen zu machen, rundweg ablehnt. Er gibt Seth zur Auswahl, die Zeit mit Ash zu genießen, solange sie währt oder sich von ihr loszusagen, aber ihn nicht länger zu nerven. Da beschließt Seth alles auf eine Karte zu setzen, um die Ewigkeit mit Ash zu finden. Hat sie genug Vertrauen in das, was sie miteinander geteilt haben, oder wird sich doch in Keenans Arme sinken?
Klingt nach einem Groschenheft und liest sich wie eines. Ja, es geht noch handlungsärmer als Band zwei, nämlich im dritten Band der Reihe. Hier wird 400 Seiten lang die Dreiecksbeziehung Ash-Keenan-Seth analysiert und immer wieder dieselben Argumente durchgehechelt. Dazu noch Ash Gejammer, dass sie nicht ewig leben will, elend langes Geschwafel über mein Hof, mein Volk, blabla. Die eigentliche Handlung kann man wohl auf 50 Seiten schrumpfen: Seth will eine Elfe werden und Bananagh plant irgendwas.
"Ashs Liebe zu Seth war das Perfekteste, was sie je erlebt hatte und seine Liebe würde die einzige wahre Liebe sein, die sie überhaupt erfuhr" (S. 299) charakterisiert perfekt die pathetische Teenidenke, die dieses Buch beherrscht. Schwarz und Weiß, dazwischen gibt es nichts. Ash muss herausfinden, was sie will und das 400 zähe Seiten lang. Keenan wird dabei immer grausamer und manipulativer und manövriert sich noch weiter ins Abseits als schon in Band 2.
Gewürzt wird das Ganze diesmal damit, dass man nach dem Sommerhof und dem Hof der Finsternis, nun den Hof des Lichtes kennenlernt, der von Logik regiert wird. Die Königin des Lichthofes, Sorchas liegt in permanenten Klitsch mit ihrer Schwester Bananagh, beide sind auf ihre Weise verrückt und zwischen drinnen steht der arme Bruder Devlin. Irgendwie sind alle Elfenmornarchen außer Ash Single, das wird wohl seinen Grund haben.
In all diesen langweiligen Selbstanalysen kommt ein Aspekt vollkommen zu kurz: Elfen können nicht lügen. Folglich kann Ash nicht lügen. Wie wirkt sich das in ihrem Leben unter Menschen aus, wenn sie nicht einmal mehr kleine Notlügen von sich geben kann? Schon harmlose Fragen wie "Wie steht mir dieses Kleid?" können dabei zu peinlichen Situationen werden.

Fazit: Handlungsarme schwarz-weiß Malerei mit persönlichkeitsfreien, farblosen und eindimensionalen Protagonisten.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2011
Gegen die Finsternis / Sommerlicht Bd.2
Marr, Melissa

Gegen die Finsternis / Sommerlicht Bd.2


weniger gut

Gegen die Finsternis spielt einige Monate nach Band 1. Hauptperson ist diesmal nicht Ashlyn aus Band 1, sondern ihre Schulfreundin Leslie. Leslies Vater ist Alkoholiker und ihr Bruder Ren Drogenabhängig, und wenn er mal wieder nicht zahlen kann, muss Leslie mit ihrem Körper die Schulden ihres Bruders bei den Dealern abzahlen. Leslie fühlt sich durch diese Situation von ihrem Körper entfremdet, und um diesen wieder für sich zu reklamieren, will sie sich von Rabbit ein Tattoo stechen lassen, doch es ist schwer, ein Motiv zu finden, das ausdrückt, wie sie sich fühlt, denn dieses Tattoo soll auch der sichtbare Beweis sein, für ihre Entschlossenheit zur Veränderung.

Das Bündnis zwischen Keenan und Donia bringt zu viel Frieden und damit massive (gesundheitliche) Nachteile für den Hof der Finsternis, denn dieser Hof ernährt sich von den dunklen Gefühlen der Elfen, wie Gewalt, Sittenlosigkeit, Terror, Gier und Raserei. In seiner Verzweiflung seinen Hof ernähren zu müssen, greift Irial, der König der Dunkelelfen zu einem experimentellen Mittel, er verbindet sich mittels eines Tattoos mit Leslie und leitet durch sie, die negativen menschlichen Emotionen an seinen Hof weiter.

Klingt prinzipiell nach einer guten Idee, dumm nur, dass das auch schon alles ist, was in diesem Buch passiert. Leslie lässt sich tätowieren, wird so an Irial gebunden und er speist durch sie seinen Hof. Gewürzt wird das Ganze dann erneut mit einer Dreiecksgeschichte (wird das nicht langsam lengweilig?), denn natürlich steht nicht nur sexy Irial auf Leslie, nein auch Niall ein guter alter Bekannter Irials und Berater Keenans liebt die unscheinbare Sterbliche und will sie natürlich vor seinem Widersacher retten. Dumm nur, dass Niall ein Cancanagh ist, also ein Elf, der Frauen nach sich süchtig macht, die dann an gebrochenem Herzen sterben, sobald er sie verlässt. Ash hat ihm somit verboten, sich an ihre Freundinnen ranzumachen. Kein Wunder, dass diese Machoelfen auf Teenies stehen, denn erwachsene Frauen sind heutzutage wohl zu selbstbewusst und würden munter weiterleben, wenn der Cancanagh sie verlässt. Einer mehr oder weniger tut es nun auch nicht mehr.
Was das Buch so grässlich langweilig macht ist nicht nur der eklatante Mangel an Handlung, nein, schlimmer noch sind die elendslangen Monologe in denen Niall sich nach Leslie verzehrt und mit sich und seinem Schicksal hadert. Des Weiteren ist die Autorin eine Meisterin der plumpen Hinweise und schon nach 50 Seiten war klar, wie es weiter und ausgeben wird und auf S. 149 legt die Autorin noch mal nach und nimmt die wenige restliche Handlung in wenigen Sätzen vorweg.
Sie reitet auch fröhlich auf dem beliebten Thema, kein Sex vor der Ehe herum. Alles nur keinen Sex, der ist böse, böse, pfui, pfui, daher darf ja der arme Dunkelelf nicht ran und Leslie ist meist letztendlich zu daneben, um mehr zu tun, als irgendwie zu überleben (wenn sie sich nicht gerade von einem Gebäude stürzen will). Insgesamt sinkt die Autorin teils wirklich auf übles Groschenheftniveau herab wie S. 280: "Wahnsinniges Crescendo der Lust, das so gewaltig war, dass es sie [Leslie] jedes Mal ohnmächtig werden ließ."
Keenan entpuppt sich in diesem Buch als blöder, arroganter Arsch, der Nialls Loyalität und Treue mit Geringschätzung und Ablehnung belohnt. Das bedeutet Keenans Todesurteil, denn somit wird sich Ash letztendlich im letzten Band für Seth entscheiden.
Was die Elfen dieser Reihe angeht, bedient sich die Autorin in der klassischen Schottischen und Irischen Mythologie, die alle Typen, die sie verwendet bereits listet.

Bei dieser Pentalogie verhält es sich wie mit den Matrix Filmen. Es gibt Matrix (extrem cool) und die Fortsetzungen "Matrix Reloaded" und "Matrix Revolutions", die mit dem ersten Teil fast nichts mehr gemeinsam haben. Genauso hier. Gegen das Sommerlich war ein wunderbares, poetisches und überraschendes Buch, die Fortsetzung "Gegen die Finsternis" ist langweilig, klischeebehaftet und vorhersehbar.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2011
Pride and Prejudice
Austen, Jane

Pride and Prejudice


ausgezeichnet

Vater von 5 unverheirateten Töchtern zu sein ist ein hartes Los. Mr. Bennet ist ein solcher Vater von fünf Töchtern und dazu mit einer selten dummen und ignoranten Frau geschlagen, die er nur mit sehr viel schwarzem Humor und einer großen Bibliothek erträgt. Sein einziger Trost ist seine zweitälteste Tochter Lizzy, die ganz nach ihm schlägt, der Rest könnte gerne sofort heiraten und ausziehen. Zumindest in einem ist er sich somit mit seiner Frau einig, denn Mrs. Bennets einziger und größter Wunsch, alle ihre fünf Töchter gut und vor allem schnell unter die Haube zu bringen, denn ihr Gatte hat das Familiengut einem Cousin vermacht und schließlich muss einer für sie im Alter Sorgen, wenn ihr Mann vor ihr sterben sollte.
Der Neue Nachbar Charles Bingley kommt da gerade wie gerufen und soll, wenn es nach Mrs Bennet geht, Jane, ihre älteste Tochter heiraten. Dafür ist ihr jedes Mittel recht, auch wenn sie damit die Gesundheit ihrer Tochter riskiert. Jane ist Mr. Bingley nicht abgeneigt, aber dessen Freund Mr. Darcy hat andere Pläne für seinen Freund. Wirklich Sorgen macht sich Mrs. Bennet um Lizzy, denn diese weist einen Heiratsantrag nach dem anderen ab. Wie gut, dass ihre beiden jüngsten Töchter diese Angelegenheit aktiver angehen und jedem Offizier, der ihren Weg kreuzt, schöne Augen machen.

Wie immer geht es auch in diesem Roman von Jane Austen um das Eine: Liebe und Hochzeit (diesmal ohne Bath). Daneben jedoch ist auch dieser Roman eine wunderbare Charakterstudie exzentrischer Persönlichkeiten, die mit spitzer Feder und sehr viel Humor gezeichnet werden.
Mr. Bennet erträgt das Leben, und vor allem seine dumme Frau, nur noch mit einer gehörigen Prise schwarzem Humor und steht dazu, dass seine Töchter dumm und ignorant wie alle anderen Mädchen sind (mit Außnahme von Lizzy). Mrs. Bennet ist so dumm und ignorant, dass sie sich zum Leidwesen ihrer älteren Töchter so häufig daneben benimmt, dass diese kaum aus dem fremdschämen herauskommen. Ihre beiden jüngsten Töchter Kitty und Lydia sind ganz die Mutter, nur Mary ist komplett vergeistigt und schwadroniert salbungsvoll und unreflektiert vor sich hin, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Mr. Collins hingegen ist immer wieder für einen Lacher gut, eine wunderbare Karikatur eines Obrigkeitshörigen, unterwürfigen Pastors.
Die Hauptperson dieses Romanas jedoch ist Lizzy. Sie ist clever, intelligent und sieht die Welt aus einem logischen, sachlichen Blickwinkel, fast mit wissenschaftlicher Neugier. Sie betrachtet ihr Gegenüber auf sachlicher Ebene, analysiert die Personen um sie herum ohne Rücksicht auf Macht, Status und Ansehen und entlarvt so verknöcherte Gesellschaftsstrukturen, denen sie selbst sich nicht unterwerfen will. Wenn es sein muss, wirft sie ihrem Gegenüber die Wahrheit höflich formuliert an den Kopf und lebt danach eben mit den Konsequenzen. Die Wortgefechte, die Lizzy und Mr. Darcy, beides Sturköpfe, sich leisten, sind einfach wunderbar. Jane Austen beschreibt bereits 1813 mit Elisabeth Bennet eine moderne, emanzipierte Frau, die sich das Recht nimmt nur aus Liebe zu heiraten, und sich ihren Mann ohne Rücksicht auf Ansehen und finanzielle Vorteile, zu erwählen anders als ihre Freundin Charlotte Lucas, die eine sehr pragmatische Wahl trifft, sondern diesem auch auf Augenhöhe zu begegnen, und ihm ab und an über den Mund zu fahren.

Dieses Buch ist voller Klassischer Zitate und einige der Szenen sind Evergreens wie Mr. Collins Heiratsantrag an Lizzy und die Wahl vor welche ihr Vater sie stellt.

Fazit: Zeitlos, witzig, pointiert und teilweise sehr, sehr schwarzhumorig.

Bewertung vom 25.08.2011
Gegen das Sommerlicht / Sommerlicht Bd.1
Marr, Melissa

Gegen das Sommerlicht / Sommerlicht Bd.1


ausgezeichnet

Regel 1: Du darfst sie nicht anschauen, nicht ansprechen, nicht anfassen.
Relgel 2: Du darfst nicht weglaufen, nicht reagieren, nicht zeigen, dass due sie siehst.
Regel 3: Du darfst nicht ihre Aufmerksamkeit erregen
Regel 4: Sei immer auf der Hut, das ist der Schlüssel zum Überleben, wenn man mit ihnen zu tun hat.

Schon so lange Ashlyn Foy denken konnte, hatten Elfen sie in Angst und Schrecken versetzt. Ashlyn hat eine besondere Gabe geerbt, sie ist eine Seherin, sie sieht die Elfen, die ihre Welt bewohnen, und sie sind böse, gemein und bedrohlich, aber keine von ihnen so sehr wie Keenan. Er war der König dieser schrecklichen Wesen, vor denen sie schon ihr Leben lang auf der Flucht war und er hatte sie erwählt, seine Königin zu werden. Plötzlich ändern sich die Regeln nach denen sie ihr Leben lang gelebt hatte, und Ash weiß nicht warum, aber wenn sie herausfinden kann, was sie wollen…
Keenan jedoch ist nicht der Einzige in diesem Spiel. Da ist noch das Wintermädchen und Keenans Berater, die Sommermädchen und die Winterkönigin. Die Winterkönigin, seine Mutter, band Keenans Kräfte mit Hilfe des Hofes der Finsternis, um ihre eigene Macht zu sichern, nachdem sie Keenans Vater getötet hatte. Eines Tages wird Keenan die Kraft des Sommerkönigs in sich tragen wie sein Vater. Dann endet die Herrschaft der Winterkönigin, aber sie weiß diesen Augenblick schon seit Jahrhunderten hinauszuzögern. Wenn es ihr gelingt, dass Ashlyn sich von Keenan abwendet, wird es auf der Erde immer kälter werden, bis die Sommerelfen untergehen und die Sterblichen verhungern.

Ich war sehr positiv überrascht bei der Lektüre dieses Buches. Einerseits bedient es durchaus die von der weiblichen Leserschaft gewünschten und derzeitig aktuellen Klischees. Da wäre wieder einmal eine Dreiecksgeschichte. Die Protagonistin Ash hat die Wahl zwischen zwei extrem gut aussehenden Kerlen, die sich beide um sie streiten. Dann das Thema erste wahre Liebe und erster Sex (mit Siebzehn). Zunächst ist die Beziehung zwischen Seth und Ashlung rein Freundschaftlich ,so wie man das von Bella und Edward kennt: Anziehung und Prickeln bis zum geht nicht mehr, aber über nachten wie bei einem Freund/Bruder.
Dann jedoch, ist die Geschichte viel mehr. Die Autorin nimmt die langsame Verwandlung Ashlyns zur Sommerelfe als Sinnbild für die Veränderung während der Pubertät; Die Elfen sind Allegorien für die Jahreszeiten und das Spiel zwischen Keenan und seiner Mutter, bei dem jedes Jahr ein Menschenmädchen auf der Strecke bleibt ein Sinnbild für den Kampf des Frühlings gegen den Winter. Keenan ist in gewisser Weise die Verkörperung des Sommers, seine Mutter Beira, die des Winters und der Preis des Sieges ist Ashlyn.
Die Autorin ließ sich von diversen Mythen inspirieren aus denen sie zu Anfang eines Jeden Kapitels zitiert und wohl auch ihre Ideen zu diesem Roman geschöpft hat.
Das Buch könnte an dieser Stelle in den üblichen Kitsch und die Klischees dieses Genres abdriften, dem ist jedoch erstaunlicher Weise nicht so. Ashlyn geht ihren eigenen Weg, anders als er prophezeit wurde und Keenan muss lernen, dass die Frauen der heutigen Zeit ihre Unabhängigkeit schätzen und verteidigen und Mythen und Prophezeiungen durchaus freier interpretieren als es ihm lieb wäre.

Fazit: Gelungen. Erstaunlich unkitischig bricht es einerseits mit Wunschvorstellungen und Klischees, bedient dabei jedoch andere Klischees bewusst. Gute Mischung, gut recherchiert und in sich abgeschlossen. Die Fortsetzungen sind vollkommen unnötig, denn dieser Band steht abgeschlossen für sich und braucht keine Fortsetzung.
So wie es ausschaut, sind wohl die Elfen schuld an der derzeitigen Klimaerwärmung.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.