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Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 628 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2022
Auf den Spuren von Hexern und Geistern in Island (eBook, ePUB)
Bjarnason, Brigitte

Auf den Spuren von Hexern und Geistern in Island (eBook, ePUB)


sehr gut

Umfassend recherchiert;
Dieses sehr interessante und unterhaltsame Buch ist in zwei Bereiche gegliedert. Im ersten Drittel werden Hexen, Geister und sonstige Erscheinungen allgemein beschrieben und mehr oder weniger klassifiziert. Mir hat besonders gut gefallen, dass auch Bezug darauf genommen wurde, wie bestimmte Aberglauben mit der Schiffahrt von Europa nach Island gekommen sind, so zum Beispiel die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert. Inhaltlich gab es viel Verblüffendes, Grausames und Lustiges zu lesen. Dem Lesefluß hätte in diesem Abschnitt etwas mehr Struktur und mehr Absätze gut getan. Im zweiten Drittel werden nach Regionen und Städten sortiert, konkrete Geschichten beschrieben. Das kann man direkt als Nachschlagewerk oder Reiseführer nutzen. Es muß ein wahnsinniger Aufwand gewesen sein, dies alles zu recherchieren. Auf jeden Fall kommt der typische isländische Flair sofort rüber und man bekommt Lust darauf, Island besser kennen zu lernen.

Bewertung vom 27.08.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


ausgezeichnet

Ein langes Lesevergnügen;
Dieser Thriller knüpt mit der Hauptperson Andrea Oliver an einen anderen Thriller von Karin Slaughter an. Diesen habe ich zwar gelesen, da es aber schon etwas länger her ist, hatte ich nur diffuse Erinnerungen und das hat nicht geschadet. Man kann also „Die Vergessene“ lesen, ohne „Ein Teil von ihr“ zu kennen. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es gibt die Erzählperspektive Andreas in der Gegenwart und Rückblenden in die Jahre 1981/1982 zu Emily Vaughn. Beide Sichtweisen wechseln sich ab, was die Spannung hoch hält. Die Ermittlungen Andreas in der Gegenwart erfolgen logisch und sind in sich schlüssig. Die frühen 1980er Jahre werden in Emilys Erinnerungen gekonnt heraufbeschworen und die Grausamkeit, der sich Emily gegenübersah passt in die Zeit. Andrea und Emily haben mit 40 Jahren Differenz mit denselben Personen zu tun und es wird toll beschrieben, wie sich diese und ihre Beziehungen untereinander verändert haben. Karin Slaughter ist eine Meisterin der menschlichen Beziehungen mit ihren psychologischen Hintergründen und ich fand das überraschende Ende sehr glaubhaft.

Bewertung vom 25.08.2022
Das verschwundene Mädchen / Cold Case Bd.1
Frennstedt, Tina

Das verschwundene Mädchen / Cold Case Bd.1


ausgezeichnet

Schlüssige Ermittlungsarbeit;
Tess ist eine sehr sympathische und menschliche Ermittlerin, die nicht vor Lauf- und Fleißarbeit zurückschreckt. Sie ermittelt ganz klassisch und geht den kleinsten Hinweisen nach. Das alles erfolgt unaufgeregt und schlüssig. Im Plot wird ein aktueller Mordfall geschickt mit einem Cold Case verbunden und die Lösung in kleinen Schritten erschien mir plausibel. Für mich ist dies ein klassischer Kriminalfall, bei dem man als Leser gut mitdenken kann, da man alle Informationen der Ermittler teilt. Ich mag dieses logische, konsequente Vorgehen und bin mit diesem Buch sehr zufrieden. Ich hatte bereits ein anderes aus der Reihe um Tess gelesen, das ist aber keine Voraussetzung, um alles zu verstehen. Jedes Buch und jeder Fall ist unabhängig und steht für sich. Wer diese Art Krimi mag (ruhig, ohne viel Action), wird an dieser Reihe bestimmt großen Gefallen finden.

Bewertung vom 25.08.2022
Mord auf dem Friedhof / Miss Merkel Bd.2
Safier, David

Mord auf dem Friedhof / Miss Merkel Bd.2


gut

Schwächer als der erste Band;
Der zweite Fall von Miss Merkel war unterhaltsam, ich bereue nicht, dass ich das Buch gelesen habe, aber er ist deutlich schwächer als das erste Buch. Der Kriminalfall ist etwas wirr und ich habe einige Zeit gebraucht, um in das Buch rein zu finden. Mir fehlt die Leichtigkeit und der tiefsinnige Humor des ersten Bandes. Auch dass Miss Merkel ohne ihren Puffel ermittelt, hat mich etwas enttäuscht. Ihre Vernarrtheit in Aramis ist so unglaubwürdig, das war mir dann zu viel und ich konnte mir auch im Geiste die Ermittlungen nicht so gut vorstellen. Beim ersten Band waren mir ganz von alleine Bilder im Kopf entstanden, die einfach nur lustig waren. Trotzdem gibt es die ein oder andere Spitze über den Politikbetrieb verpackt als Angelas „Erinnerungen“, so dass ich ab und an schmunzeln musste. Der Schreibstil an sich ist geübt und lässt sich flüssig lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2022
Das siebte Mädchen
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


ausgezeichnet

Packender Psychothriller;
Die Geschichte um die verschwundenen Mädchen wird ausschließlich aus der Sicht Chloes geschildert, Tochter eines verurteilten Serienmörders und Pychologin. 20 Jahre nach der Tat scheinen sich die Taten zu wiederholen und sie steckt unfreiwillig mitten drin. Der Fokus dieses Buches liegt auf der psychologischen Seite, es ist kein klassischer Krimi oder actionreicher Ermittlungsfall. Für mich hat diese leise, sich langsam entwickelnde Geschichte aber einen besonderen Reiz und große Spannung gehabt. Der Schreibstil ist einwandfrei und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Dadurch, dass alles aus Chloes Sicht erzählt wird, stellt man sich als Leser öfters mal die Frage, ob man ihren Wahrnehmungen trauen kann. Man rechnet immer mit dem Unerwarteten und am Ende gibt es dann die ein oder andere unerwartete Wendung, die glaubhaft und nachvollziehbar beschrieben wird. Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Kaum zu glauben, dass es ein Erstlingswerk ist.

Bewertung vom 18.08.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


sehr gut

Mehr Roman als Krimi;
Das Thema dieses Buches ist mit der Raubkunst ansprechend und wissenswert und wird durch einen ausgefeilten, sich über Jahrzehnte hinziehenden Plot dargestellt. Für mich hat das Buch Höhen und Tiefen und ist mehr ein spannender Roman als ein Krimi. Der Schreibstil zeichnet sich durch eine gehobene Sprache mit vielen Fremdwörtern aus, ebenso wie langen, verschachtelten Sätzen, was am Anfang auf mich etwas hölzern wirkte. Das Buch fand ich zu Beginn inhaltlich sehr interessant, doch dann lässt es leider deutlich nach. Viele Perspektivwechsel und wechselnde Erzählzeiten lassen den roten Faden vermissen. Dieser ging für mich in der Mitte verloren, was das Lesen etwas zäh machte. Es waren zu viele Nebenschauplätze und die Mischung aus Wesentlichem und notwenigen Ergänzungen war ungünstig. Auch haben mich die effekthaschenden Locations ein bisschen genervt. Im letzten Drittel werden dann die verschiedenen Fäden geschickt zusammengeführt und der Fall wird gelöst; dies ist der beste Teil. Meine Bewertung bewegt sich zwischen 3 und 4 Sternen und es sind am Ende 4 geworden, da der ausgeklügelte Fall logisch einwandfrei ist.

Bewertung vom 18.08.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


ausgezeichnet

Realistisch und bewegend;
Die Autorin beschreibt einige Jahre ihrer Kindheit in den 1980er Jahren und es gelingt ihr sehr gut, den damaligen Zeitgeist und die dörfliche Enge und gleichzeitige Freiheit zu beschreiben. Ihre Erinnerungen decken sich mit meinen und so konnte ich mich sehr gut in das Buch einfühlen. Die toxische Beziehung der Eltern, die echte und gefühlte Abhängigkeit der Mutter wird treffend beschrieben und Daniela Dröscher findet die passenden Worte für etwas, das man nur schwer beschreiben kann. Ich mußte oft nicken oder hätte der Mutter am liebsten Aufmunterungen zugerufen, da alles sehr glaubhaft und realistisch erzählt wird. Die Konfektionsgröße der Mutter wird nie explizit erwähnt, aber ihr Kampf mit Diäten und um ihre Gesundheit wird beschrieben. Das Problem mit dem Vater wird durch das Gewichtsthema verdeckt und man wünscht seiner gutmütigen und großzügigen Frau genug Kraft, um sich endlich zu lösen. Das Buch zeigt aber auch, wie das Aussehen von Frauen auch schon vor dem Internet ein Thema war, das Betroffene sehr belastet und viel Unterechtigkeit hervorbringt. Vielen Dank für den Mut, diese Geschichte in einem Buch zu erzählen!

Bewertung vom 18.08.2022
Doppelleben
Sulzer, Alain Claude

Doppelleben


sehr gut

Interessante Biographien des 19. Jahrhunderts;
Für dieses Buch habe ich mich interessiert ohne dass mir klar war, dass es sich bei den Brüdern Goncourt um die Stifter des großen, französischen Literaturpreises „Prix Goncourt“ handelt. Im Buch wird die Lebensgeschichte der beiden Brüder und ihrer Haushälterin Rose geschildert, basierend auf dem von den Brüdern Goncourt geführten gemeinsamen Tagebuch. Die Details wurden gut recherchiert und werden interessant und unterhaltsam dargestellt. Man fühlt sich zurückversetzt in die damalige Zeit. Der Titel ist im doppelten Sinn sehr passend, die Brüder gibt es nur zusammen und das Leben von Rose findet in einer Parallelwelt statt. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Brüdern und Rose hin und her und macht verschiedene Zeitsprünge, wodurch das Ganze abwechslungsreicher wird. Mir hat das Buch gut gefallen, ich fand es sehr interessant.

Bewertung vom 16.08.2022
Mord in der Uckermark / Miss Merkel Bd.1
Safier, David

Mord in der Uckermark / Miss Merkel Bd.1


ausgezeichnet

Angenehm überrascht;
Obwohl das Buch schon lange erfolgreich ist, hatte ich mich bisher ums Lesen gedrückt, weil ich mir nicht so recht vorstellen konnte, wie „Miss Merkel“ ermittelt. Nach dem Lesen bin ich total begeistert, das Ganze ist top gemacht. Es gibt viel unterschwelligen und expliziten Humor mit kleinen, politischen und wissenschaftlichen Anspielungen. Ich empfand es als eine Mischung aus den alten Filmen mit „Miss Marple & Mr. Stringer“ und der „Big Bang Theory“, da die wissenschaftliche Seite auch als etwas nerdig dargestellt wurde. Die sympathischen Hauptfiguren ermitteln so vor sich hin, die Story ist logisch und glaubhaft, der Fall ist bis zum Schluß spannend und wird am Ende gelöst. Klischees werden angedeutet, aber nicht überzogen. Für mich ein wirklich lesenswertes, hoch unterhaltsames Buch – nicht nur für Krimifans!

Bewertung vom 16.08.2022
Dornröschen auf Droge (eBook, ePUB)
Thiel, Sebastian

Dornröschen auf Droge (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mitreißende Rachegeschichte;
Die Erzählung wird aus der Sicht von Jennifer, genannt Jenny, geschildert und findet in verschiedenen Zeitebenen statt. Die verlogene Kleinstadtidylle wird hervorragend beschrieben und es macht Spaß, Jenny dabei zu begleiten, wie sie ihre Rachepläne entwickelt und umsetzt. Parallel dazu erfährt man nach und nach Details zur grausamen Vorgeschichte, die ursächlich für ihre Rache ist. Der Schreibstil gefällt mir gut, vor allem die Darstellung in verschiedenen, zeitlichen Ebenen mit den jeweils passenden Rückblenden hält die Spannung immer hoch. Die Mischung aus Action und Beschreibungen der Abhängigkeiten und des Ortes war einfach perfekt. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, weil es so spannend war und wirklich gut gemacht ist. Ich kann mir kaum vorstellen, wie man es noch besser hätte machen können. Top Unterhaltung!