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Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 684 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2014
Die vier Liebeszeiten
Rabisch, Birgit

Die vier Liebeszeiten


ausgezeichnet

Die junge Rena lernt auf einer Geburtstagsfeier den älteren Hauke kennen. Zwischen den Beiden entwickeln sich schnell tiefere Gefühle. Rena erzählt Hauke von ihrer Kindheit und Jugend und ihrer Oma Anna, dem nicht guten Verhältnis zu ihrer Mutter.
Beide genießen ihre freie Zeit mit einem kleinen Boot auf der Elbe und im Watt. Hauke wird Schriftsteller, Rena wird Astronomin und sie haben zwei Kinder.
Durch die verschiedenen Lebenszeiten und der Liebe zwischen Rena und Hauke führt die Autorin in einer angenehmen und ergreifenden Sprache, die dem Thema völlig gerecht wird. Gerade, dass man die Geschichte so schnörkellos lesen kann, macht sie lesenswert.
Hauke und Rena stehen zu ihrer Liebe, schaffen gemeinsam Höhen und Tiefen, Schwierigkei-ten mit den Kindern und sprechen dann irgendwann zwangsläufig über das Ende des Lebens. Doch wenn es dann kommt, ist kaum auszuhalten. Auch gerade das, den Winter, hat die Autorin Birgit Rabisch so intensiv beschrieben, dass ich als Leser tief mitfühlen konnte, sehr berührt war, und das Buch noch lange wirkte. Das Zitat am Anfang des Buche "Was ist Liebe? Man erfährt es erst unterwegs", sagt schon so viel aus. Und so eine Liebe wünscht man sich, wünsche ich mir, die bleibt und wichtig ist, trotz des Alltages, und dort nie vergessen wird. Das Verlieren ist leider so schmerzhaft.
Die Einteilung in vier Liebeszeiten, in die vier Jahreszeiten ist so passend. Ein sehr schönes Buch, immer gut zu lesen, was mir sehr gut gefallen hat und auch zum Nachdenken anregt, was überhaupt wichtig ist.

Bewertung vom 28.01.2014
Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung
D'Urbano, Valentina

Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung


gut

Vielleicht ein wenig Verarbeitung der eigenen Kindheit, Jugend der Autor? Auf jeden Fall wuchs sie in einem ähnlichen Viertel auf, wie im Roman beschrieben. In einem armen Viertel.
Es wird die Geschichte zwischen Beatrice und Alfredo erzählt, wie sie zusammen kamen, die kurze Zeit ihrer Jugend in der sie zusammen sind, und das Ende. Genannt werden die Beiden die Zwillinge, und es scheint, dass sie eine Art Hassliebe verbindet. Alfredo wird von seinem Vater immer wieder schlimm verprügelt. Doch er kann sich irgendwie nicht von ihm befreien, Beatrice hätte es gekonnt. Und Alfredo hat einen Bruder.
Aber bereits mit zwanzig Jahren steht Beatrice an Alfredos Grab. Ist es eine Chance für sie?
Mit Sicherheit ein wichtige Geschichte, wo sich Arm und Reich immer mehr entfernen und die Jugend aus solchen Vierteln wenig Halt hat.
Die Darstellung der ambivalenten Gefühle der "Zwillinge" zueinander, zur Umgebung und allem.
Das Coverbild, passend und irgendwie schön. Die junge Frau im schwarzen Kleid vor einem alten Treppenaufgang.
Leider konnte ich mit dem Buch nicht richtig warm werden, es konnte mich nicht fesseln, viel-leicht weil das Thema, oder die Art, nicht unbedingt mein Lesestoff ist.
Es ist etwas distanziert geschrieben, ein wenig gefühllos. So, wie es vielleicht wirklich ist, wenn man in so einer Situation wie Bea und Alfredo lebt.
Ich kann dieses Buch von mir aus nicht empfehlen, aber ich kann es auch nicht negativ beurtei-len, nur weil es meinen persönlichen Geschmack nicht richtig getroffen hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2014
Wie ein Funke im Feuer
Groeper, Kerstin

Wie ein Funke im Feuer


sehr gut

Die Black Hills um 1790, wo die Indianerstämme der Plains noch unbehelligt von den Weißen leben. Hier trifft der junge Lakota-Krieger Tanzt-im-Feuer auf einem Erkundungsritt mit seinem Bruder auf die junge Cheyenne Taischee. Mit Mühe kann er verhindern, dass sein Bruder dieses Mädchen erschlägt, und sie lassen sie verletzt zurück. Den ganzen Winter über kann Tanzt-im-Feuer dieses fremde Mädchen nicht vergessen. Dann bringt sein Bruder ihm gerade das Mädchen nach einem Raubzug. Tanzt-im-Feuer bringt Taischee zurück zu ihrem Volk und der Weg dorthin ist voller Gefahren, Überraschungen und neuen Erfahrungen.
Ein guter Roman über die Liebe zwischen zwei Mitgliedern verschiedener Stämme. Historisch, ich weiß nicht, denn im Buch kommt für mir da wenig historisches Hintergrundwissen rüber. Aus Sicht der Indianer vielleicht so richtig. Wobei ich die Behauptung gelesen habe, dass die Arikara und Palani ein und dasselbe Volk sind, das konnte im Buch jetzt so nicht erlesen. Und dass die Lakota bis vor kurzem in dem Roman keine Bisons kannten? Gut. Auf jeden Fall kommt die Liebe, das Engagement der Autorin für diese Völker sehr gut rüber und trägt den Roman. Eine schöne Geschichte, die dem Leser etwas vom damaligen Leben der sog. Prärieindiander zeigt, auch anhand von einzelnen Personen, wie den Freunden, Stammes- und Familienmitgliedern von Tanzt-im-Feuer. Auch die Landschaft, die Jahreszeiten und die Unbillen der Natur sind gut dargestellt.
Wie ein Funke im Feuer ist ein gut lesbarer Roman. Das Ende, ich bin sicher, da scheiden sich die Geister. Für mich hätten es auch gut etwas weniger Seiten sein können. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass nichts aus der Geschichte weg gelassen werden könnte, zog sich das Ganze für mich an manchen Stellen schon. Für das Buch ist das Coverbild sehr ansprechend und passend.

Bewertung vom 12.01.2014
Ein Doc für alle Felle
Dr. Wolf

Ein Doc für alle Felle


ausgezeichnet

Seit über vierzig Jahren ist Dr. Wolf Tierarzt, wo er doch eigentlich Humanmediziner werden wollte. Wir kennen ihn mittlerweile aus der Fernsendung hundkatzemaus. Dr. Wolf hat auch eine Woh-nung in Namibia und engagiert sich dort für Tiere, besonders für die afrikanischen Wildhunde, die vom Aussterben bedroht sind. Auf einem Flug nach Namibia erinnert sich Dr. Wolf an sein Leben und erzählt davon. Angefangen von seiner Kindheit, die schon von einem tierlieben Vater geprägt ist, von seiner Studienzeit und dem Aufbau einer Praxis mit eigener Pferdeklinik. Dann kommt die Trennung von seiner Frau, die einen schon mit trifft, die aber kurz abgehandelt wird, ohne Gefühlsduselei. Dann zieht es Dr. Wolf ins Ausland, durch Kongresse, als Tierarzt und dann auch als Fernsehtierarzt. Er erzählt viele tierische Geschichten, von geglückten Heilungen und von nicht so schönen Seiten eines Tierarztes.
Das alles ist ganz normal geschildert, nicht in ausgefeilten Texten, und das gefällt mir gut so. Dadurch hat man das Gefühl, dass der Doc wirklich bei einem ist und seine Geschichten erzählt. Die Episoden habe genau die richtige Länge, die Erklärungen ebenfalls, eine richtig gute Mischung. Enorm, was er alles durch die Tiere erlebt hat. Dass ein Flug nach Namibia als grober Rahmen dient finde ich eine gute Idee. Gerne würde ich noch mehr tierische Geschichten hören bzw. lesen.

Bewertung vom 30.12.2013
Darum nerven Chinesen
Barai, Heike

Darum nerven Chinesen


ausgezeichnet

Die Autorin war schon oft und ausgiebig in China und kann so einiges über die Lebensgewohnheiten der Chinesen erzählen. Und das tut sie auf eine ganz tolle Art, die einen oft sehr schmunzeln lässt und manchmal auch den Kopf schütteln lässt. Immerhin ist die chinesische Kultur schon sehr unterschiedlich zu unserer europäischen.
Von einigen Gegebenheiten hat man vielleicht schon gehört, vieles ist neu und sollte vom Chinareisenden unbedingt beachtet werden. Allein die Toilettenregeln sind sehr wichtig. Wobei so einiges bestimmt nur was für Hartgesottene ist, von unserem Standpunkt aus. Gedrängel, ein anderes Verhältnis zu Tieren, das Kakerlakenvorkommen und das Dasein als Ausländer an sich. Besonders erwähnenswert ist auch die Bedeutung der Zahlen und der entspannte Umgang mit der Religion.
Dieses Buch ist total lesenswert. Wissenswertes, das wirklich gut beschrieben rüber kommt, den Leser staunen lässt, vielleicht auch mal lachen lässt, oder auch mal der Gedanke aufkommt, dass man in dieses Land nicht reisen möchte, oder erst recht!
Heike Barai hat einen ganz tollen Schreibstil, der mir richtig gut gefallen hat. Eine Liebeserklärung süß-sauer, wie die Autorin schreibt, und das passt vollkommen.

Bewertung vom 26.12.2013
Ellin
Millman, Christine

Ellin


sehr gut

Die junge Ellin wächst in den Diensten von Lord Wolfhard in der finsteren Felsenburg auf. Als er sie dann nicht nur züchtig, sondern sich an ihr vergehen will, flieht sie. In den Wäldern wird sie von einer Gruppe Umherziehender gerettet. Kylian und seine Gefährten sind mehr als einfache Umherziehende, und sie haben einen Auftrag zu erledigen. So gelangen sie in gefährliche Situationen, und treffen auf Herrscher denen nicht unbedingt zu trauen ist.
Kylian und Ellin empfinden nach einiger Zeit mehr füreinander. Doch irgendwie stehen ihnen entweder die Umstände im Weg, oder sie sich selber. Zudem ist Lord Wolfhard sehr erpicht darauf, Ellin wieder in seine Gewalt zu bekommen. Was ist der Grund?
Eine Geschichte, die ein wenig anmutet, wie aus dem Mittelalter, aber mit Magie, Dämonen, anderen Lebensformen und ganz anderen Landschaften daher kommt.
Die Geschichte um Ellin und Kylian ist sehr gut beschrieben. Gut sind die verschiedenen Charaktere dargestellt und die verschiedenen Umgebungen fast schon bildhaft dargestellt. An manchen Stellen mögen noch mehr Erklärungen angebracht gewesen sein, mir haben sie nicht gefehlt. Dafür gab es vielleicht an anderen Stellen einige Längen. Das ist persönliche Empfindungssache. Mir hat dieses Buch rundherum gut gefallen, eine gelungene Mischung aus Fantasy, Liebe und Abenteuer. Und ein total ansprechendes Coverbild, was zu hundert Prozent zum Buch passt.

Bewertung vom 08.12.2013
Sheila Levine ist tot und lebt in New York
Parent, Gail

Sheila Levine ist tot und lebt in New York


weniger gut

Der Roman erschien erstmalig 1972 in den USA, nun endlich ist er in Deutsch erschienen. Er gilt als Vorläufer von Storys über Singlefrauen in New York wie "Sex and the city"
Entsprechend gespannt war ich auf das Buch, und hatte natürlich auch meine Erwartungen.
Sheila Levine hat ihren Collegabschluss und möchte direkt in New York leben. Nach langer Suche findet sie eine Wohnung, die sie sich mit ihrer Freundin und einer weiteren Mitbewohnerin teilt. Ein Job ist irgendwann auch gefunden, der ist allerdings nicht so toll. Wichtig ist, auch schon von Seiten der Eltern, das Finden eines geeigneten Ehemannes, gerne auch jüdisch, wie sie. Sheila schildert ihr Leben, was meist aus eher schlechten Erlebnissen besteht. Sie findet keine Mann, nur Notlösungen, von denen sie dann überwiegend ausgenommen wird, auch emotional. Es wird auch immer wieder das jüdische betont, was sich mir nicht wirklich erschließt.
Der Roman ist gut zu lesen, doch Sheilas Geschichte konnte mich nicht packen. Es kam mir doch ziemlich aufgesetzt vor, oder es fehlte so etwas wie ein überspringender Funke, der mich wenigstens ein wenig mit Sheila mitfühlen ließ. Sheila wirkte auf mich ziemlich unsortiert, wenig erwachsenen, aber arg leidend. Na ja, dieses Buch ist ja auch ihr Abschiedsbrief.
Für mich ist dieser Roman gar nichts gewesen und ich hatte meine Probleme ihn zu Ende zu lesen.