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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3568 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2022
Todeslied / Kira Lund Bd.2
Neumann, H. Dieter

Todeslied / Kira Lund Bd.2


ausgezeichnet

Susanna von Hohenmarschen-Klamroth, die Solosopranistin des Kammerchors „canticum novum“, erscheint nicht zur Generalprobe. Niemand weiß, wo sie abgeblieben ist. Erst zwei Wochen später taucht sie im Sund vor dem Sonderburger Schloss wieder auf, als Leiche mit durchgeschnittener Kehle. Kira Lunds Chef will, dass sie den Segelurlaub mit ihrem Freund Lukas abbricht, um über diesen Fall zu berichten. Wer hatte ein Interesse daran, Susanna zu ermorden?
Dieser Krimi ist der zweite Band aus der Reihe um die Journalistin Kira Lund, die im deutsch-Dänischen Grenzgebiet tätig ist. Der Schreibstil lässt sich angenehm flüssig lesen und die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Die Beschreibungen der Besonderheiten in dieser Grenzregion sind auch informativ.
Kira Lund ist eine sympathische Person, die ihren Beruf mag. Sie will fundiert berichten und ist nicht hinter reißerischen Schlagzeilen her. Mit ihrem Kollegen Tim Scholler, genannt Scholli, ergänzt sie sich gut. Scholli treibt Informationen auf, an die nicht leicht heranzukommen ist. Aber ihr Hund Ditch ist meist auch mit von der Partie. Beim letzten Fall kam es schon zum Informationsaustausch mit der Kommissarin Helene Christ und auch dieses Mal ist es vorteilhaft, dass die beiden einen guten Draht haben. Der junge dänische Kollege von Kira, Mads Sievertsen, ist ziemlich anhänglich und hat auch eine andere Auffassung seines Berufes als Kira.
Zunächst geht es bei den Ermittlungen nicht weiter und dann ergeben sich eine Reihe von Hinweisen. Hütete die Tote Susanna dunkle Geheimnisse? Warum ist ihr Mann Jens Klamroth nicht offen? Kira versucht der Sache auf den Grund zu gehen und bringt sich wieder einmal in Gefahr.
Obwohl mein Baugefühl mich auf die richtige Fährte brachte, bleib es bis zum dramatischen Schluss spannend.
Mir hat dieser spannende Krimi von der Küste gut gefallen.

Bewertung vom 20.05.2022
Der Unbekannte / Milla Nova ermittelt Bd.4
Brand, Christine

Der Unbekannte / Milla Nova ermittelt Bd.4


ausgezeichnet

Die Reporterin Milla Nova hat gerade eigene Probleme, als ihre Mutter Margret sie um Hilfe bittet. Millas Freund, der Polizist Sandro Bandini, macht sich Sorgen um Milla, muss aber auch den Fall eines verschwundenen Politikers klären. Nathaniels Freundin Gundula hätte gerne ein Kind, doch Nathaniel muss sich erst einmal seiner Vergangenheit stellen. Er ist blind, seitdem sein Vater die Familie tötete und nur Nathaniel selbst überlebte. Als er die Fallakte einsehen möchte, ist diese verschwunden. Nun aber möchte Nathaniel wissen, was vor dreißig Jahren wirklich geschehen ist. Je mehr er herausfindet, umso mehr Fragen gibt es. Es scheint auch so, also gäbe es jemanden, der die Sache im Dunkeln lassen wollte.
Dies ist bereits der vierte Band aus der Reihe "Milla Nova ermittelt". Ich kannte die Vorgängerbände nicht, kam aber trotzdem gut in die Geschichte hinein. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Die Spannung wird hochgehalten, da es immer wieder neue Wendungen und Perspektivwechsel gibt und die Kapitel häufig mit Cliffhanger enden.
Die Charaktere sind vielschichtig und gut dargestellt. Nathaniel kann sich nicht erinnern, was damals vorgefallen ist. Er kennt die Geschichte nur aus der Erzählung des Polizisten Felix Winter. Auch nach der langen Zeit wird er noch von Albträumen heimgesucht. Der Wunsch seiner kleinwüchsigen Freundin Gundula sorgt dafür, dass er sich nun endlich mit der Vergangenheit auseinandersetzt. Dabei macht ihm seine Blindheit zu schaffen. Doch er hat ja seine Hündin Alisha an seiner Seite. Milla ist eine angesehene Journalistin, die der Sache gerne auf den Grund geht. Doch dieses Mal ist sie persönlich betroffen und Sandro muss unbedingt aus den Schwierigkeiten ihrer Mutter herausgehalten werden. Das ist nicht einfach für ihre Beziehung.
Ich hatte recht früh einen Verdacht, doch immer wieder wurde ich durch den Verlauf der Geschichte unsicher. So blieb es bis zum Schluss sehr spannend. Am Ende gab es dann noch Überraschungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte.
Mir hat dieser spannende Krimi sehr gut gefallen.

Bewertung vom 20.05.2022
Eiskalt das Schweigen (eBook, ePUB)
Heubner, Arvid

Eiskalt das Schweigen (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach einem Ausflug sind eine Gruppe Schülerinnen des Eliteinternats Kloster Eichenburg und ihr Betreuer verschwunden. Ein Schneetreiben erschwert die Arbeit der örtlichen Polizei. Tinus Geving vom LKA wird hinzugezogen. Er geht davon aus, dass sich alles schnell klärt. Doch dann wird die Gruppe gefunden. Es hat ein regelrechtes Massaker stattgefunden. Nur ein Mädchen hat überlebt.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Allerdings gefiel mir die Textgestaltung nicht so gut. Aber von Anfang an baut der Autor eine bedrückende Atmosphäre auf.
Tinus Geving ist ein vielschichtiger Charakter. Er war an einem Europol-Einsatz beteiligt, bei dem viele Menschen ihr Leben verloren. Dieser Einsatz hat in schwer traumatisiert. Daher hat er seinen Job gewechselt und ist nun beim LKA. Aber er leidet immer noch unter Flashbacks. Geving ist aber auch ein guter Ermittler, der seine Fälle aufklären will und sich dafür nicht immer an alle Regeln hält. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn Geving stößt auf eine Mauer des Schweigens. Erst als eine Schülerin sich öffnet, zeigt sich das wahre Ausmaß dieses Falles. Die Ermittlungen führen ihn in höchste Kreise von Politik und Wirtschaft und die lassen sich nicht gerne in die Karten schauen. Man wirft ihm Steine vor die Füße und dann muss er sich auch noch seiner traumatischen Vergangenheit stellen. Die anderen Charaktere sind teilweise auch gut dargestellt, teilweise aber blieben sie auch blass.
Es ist ein komplexer und spannender Thriller, der mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 19.05.2022
Tod vor Juist. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Siemens, Thorsten

Tod vor Juist. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


sehr gut

Hedda ist der Meinung, dass Ennos Vater Bento nun lange genug um seine Frau getrauert hat. Daher hat sie ihn bei der neuen Datingshow „Lovefriesland“ angemeldet, damit er wieder einmal eine Frau kennenlernt und sich vielleicht sogar verliebt. Auf Juist erfahren sie dann, wie es weitergehen soll. Sie werden auf eine Yacht gebracht und dort werden jeden Tag neue Paare ausgelost, die dann Zeit miteinander verbringen sollen. Doch schon in der ersten Nacht verschwindet jemand spurlos und das Schlauchboot ist verschwunden. Dann geschieht auch noch ein Mord. Eigentlich sollten Hedda und Enno nur Bento begleiten, doch schon sind sie mitten in den Ermittlungen.
Dies ist bereits der 13. Band aus der Reihe „Hedda Böttcher ermittelt“. Ich habe ja schon einige von den Vorgängerbänden gelesen und auch dieses Mal lässt sich der Schreibstil wieder gut und flüssig lesen.
Es sind eine ganze Menge Leute an Bord, neben den Teilnehmern der Show mit ihren Begleitpersonen gibt es natürlich noch die Mannschaft des Schiffes und das Team, welches die Show aufnimmt. Daher ist es nicht ganz einfach, alle Personen auseinander zu halten. Dabei sind auch ein paar besonders unsympathische Personen. Bento scheint sich aber verblüffend wohl zu fühlen.
Für Hedda und Enno sollten es ein paar geruhsame Tage werden, denn sie sind ja nur die Begleitpersonen für Bento. Doch dann kommt es anders und sie stecken wieder einmal mitten in Ermittlungen, dabei darf niemand wissen, dass sie geheime Ermittler sind. Da so viele Menschen auf dem Schiff sind, gibt es auch eine Menge Verdächtiger
Natürlich will man wissen, wer da sein Unwesen an Bord treibt. Doch es wird kein leichter Fall, da sich noch herausstellt, dass nicht alles so ist, wie es zunächst scheint. Aber am Ende löst sich dann doch alles schlüssig auf.
Es ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi.

Bewertung vom 19.05.2022
Borkumer Nacht. Ostfrieslandkrimi
Jensen, Dörte

Borkumer Nacht. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Die Meinungen über das geplante Bauprojekt des Architekten Oltmann sind geteilt, denn den einen ist der Naturschutz wichtig, anderen das Geschäft. Oltmann wird vom Klabautermann bedroht. Niemand weiß, wer hinter den Drohbriefen steckt. Doch Oltmann ist der Meinung, dass die Inselpolizisten Ragnar Hansen und Jan Jepsen nicht genug unternehmen.
Die Buchhändlerin und Autorin Heike Gessner hatte viel Hoffnung in das Gespräch mit der Literaturkritikerin Eva Sternberg gesetzt, doch diese bezeichnet den Roman als Schund. Am nächsten Tag ist die Literaturkritikerin tot. Kommissar Ragnar Hansen und sein junger Kollege müssen in unterschiedliche Richtungen ermitteln.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin Dörte Jensen aus der Reihe „Kommissar Joost Kramer“ gelesen und ihr Schreibstil liest sich gut und flüssig. Die Dialoge zwischen den Polizisten sind einfach toll. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Dadurch kann man auch die Gedankengänge des Klabautermanns verfolgen.
Eigentlich verstehen sich die Polizisten Hansen und Jepsen gut, doch bei diesem Fall spürt Ragnar Hansen, der schon mal etwas eigensinnig ist, dass sein Kollege eine eigene Sicht auf die Dinge hat und auch nicht immer offen ist. Daher gibt es gewisse Spannungen im Team. Das macht die Ermittlungen natürlich nicht einfacher.
Es ist ein schwieriger Fall mit sehr unterschiedlichen Verdächtigen. Es gibt immer wieder Wendungen, welche die Spannung hochhalten und am Ende löst sich alles schlüssig auf.
Mir hat dieser Krimi wieder gut gefallen.

Bewertung vom 19.05.2022
Schmelzpunkt
Harlander, Wolf

Schmelzpunkt


ausgezeichnet

Wir alle wissen, dass der Klimawandel verheerende Folgen hat und das dringend etwas geschehen muss. Wieder einmal beschäftigt sich der Autor Wolf Harlander mit dem Thema Klima.
Der Klimawandel hat auch vor der Arktis keinen Halt gemacht. Die Schmelze geht viel zu schnell, weil es zu heiß ist. Der junge Inuk Nanoq Egede führt Touristen durch die Arktis, als er eine Menge toter Tiere entdeckt. Was steckt hinter diesem Massensterben? Die deutsche Wissenschaftlerin Dr. Hanna Jordan soll untersuchen, was dazu geführt hat. Aber auch Nelson Carius und Diana Winkels vom BND gehen einer Spur nach, die zu mächtigen und rücksichtslosen Gegnern führt, deren Gier unermesslich ist. Es kommt zu einem Kampf bei dem es um Leben und Tod geht.
Der Schreibstil ist recht nüchtern und distanziert, umso beängstigender ist es, was in der Arktis geschieht. Mir erscheinen diese Vorgänge gar nicht abwegig. Die Wirtschaftsunternehmen sind auf Profit aus und nutzen jede Chance, die sich bietet. Dass die Warnungen der Wissenschaft geflissentlich überhört werden, wenn es um Geld und Gewinne geht, kennen wir ja schon. Damit es bei der Ausbeutung der Arktis nicht zur Katastrophe kommt, müssten politische Regelungen her, doch die gibt es nicht.
Erzählt wird diese Geschichte in mehreren Handlungssträngen, die alle ihren Teil dazu beitragen, dass die Gefahr in der Arktis enorm groß ist.
„Schmelzpunkt“ ist spannend und unterhaltsam. Die Handlung erleben wird aus verschiedenen Perspektiven.
Wer „Systemfehler“ gelesen hat, dem werden hier einige alte Bekannte begegnen. Die Charaktere sind alle gut und authentisch dargestellt.
Die Handlung ist sehr spannend und temporeich. Mich hat dieser Thriller gut unterhalten, aber auch nachdenklich gemacht. Lesenswert!

Bewertung vom 17.05.2022
Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt
Jansen, Lina

Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt


sehr gut

Im Mai 1927 startet Clärenore Stinnes mit ihrem Automobil zu einer Reise um die Welt. Es ist ein waghalsiges Abenteuer, auf das sich die junge Frau einlässt und dass ihr viel Häme einbringt. Doch sie lässt sich nicht beirren. Zu ihrem Gefolge gehören ihr Hund, zwei Techniker und ein Fotograf. Es ist eine gefährliche und herausfordernde Tour.
Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, allerdings wird die Geschichte etwas distanziert erzählt. Mir hätte es gefallen, wenn mehr Emotionen herübergekommen wären.
Auch die Charaktere kamen mir nicht wirklich nahe. Die Autorin Lina Jansen erzählt in dieser Romanbiografie die Geschichte einer beeindruckenden jungen Frau, die genau weiß, was sie will. Ihre Familie möchte, dass sie heiratet und sich um Familie und Haushalt kümmert. Doch davon hält die junge Frau nicht. Sie möchte in einer männerdominierten Zeit beweisen, zu was Frauen in der Lage sind. Sie plant ihre Reise und doch kommt es mir manchmal etwas naiv vor, wie sie alles angeht. Wenn Probleme auftauchen, lösen sich diese recht schnell und ohne größere Schwierigkeiten auf. Dabei gibt es viele Herausforderungen, die gemeistert werden wollen, denn jedes der bereisten Länder hat seine eigenen Tücken. Mal ist es ungeheuer heiß, dann extrem kalt, mal macht der Wüstensand Probleme, dann ist es die feuchte Schwüle. Doch Clärenore erreicht ihr Ziel und begegnet unterwegs sogar dem Mann ihres Lebens.
Mir hat es Spaß gemacht, diese mutige junge Frau auf ihrer abenteuerlichen Reise zu begleiten.

Bewertung vom 17.05.2022
In den Wäldern der Biber (eBook, ePUB)
Fischer, Franziska

In den Wäldern der Biber (eBook, ePUB)


sehr gut

Alina ist vor einigen Jahren zu ihrem Freund nach Frankfurt gezogen. Doch wirklich wohl hat sie sich in ihrem Leben nicht gefühlt. Der Job war eine Notlösung und in der Beziehung mit Fabian fehlt auch etwas. Als es zum Streit kommt, steht sie ohne Wohnung da und Freunde hat sie auch nicht, die sie aufnehmen könnten. So fährt sie nach Spechthausen in Brandenburg zu ihrem Großvater, zu dem aber auch schon seit vielen Jahren der Kontakt abgerissen ist. Er nimmt sie auf ohne Fragen zu stellen und gibt ihr die Möglichkeit, wieder zu sich selbst zu finden. Hier in dem Haus am Waldrand kann sie herausfinden, was sie vom Leben erwartet und die Weichen neu stellen.
Der Schreibstil liest sich angenehm und ich habe Alina gerne auf ihrem Weg zu einem neuen Leben begleitet. Schön fand ich die Beschreibungen der Landschaft und des Waldes und hätte gerne noch mehr davon gehabt.
Als der Kontakt zu ihrem Großvater abgebrochen ist, war Alina kein ganz kleines Kind mehr, das dann schnell vergessen hat. Die Gründe ihrer Mutter waren einerseits nachvollziehbar, doch es waren Gründe, die für ihr eigenes Leben wichtig waren. Alina wurde nicht gefragt, ob sie das auch so wollte. Allerdings hätte sie von sich aus etwas unternehmen können. Nun taucht sie ganz selbstverständlich auf, ohne zu fragen, ob es recht ist. Nicht nur das, sie ist auch ziemlich übergriffig, als sie Modernisierungsmaßnahmen für das Haus anstößt. Ich konnte mich mit Alina und ihrer Art nicht so richtig anfreunden. Ihren Großvater mochte ich vom ersten Moment an. Auch die Nachbarn in Spechthausen, die freundlich und sehr hilfsbereit sind, haben mir gefallen. Alina begegnet Elias und Isabel wieder, mit denen sie als Kind die Ferien verbrachte. Wenn sie zusammen sind ist es so, als wären sie nie getrennt gewesen. Elias und Alina haben ähnliche Interessen und fühlen sich verbunden. Doch es gibt einiges, was erst einmal aufgearbeitet werden muss.
Ich habe diesen Roman gerne gelesen, doch er hat mich nicht besonders berührt und wird daher nicht lange in Erinnerung bleiben.

Bewertung vom 15.05.2022
Das zweite Geheimnis / Die Spionin Bd.2
Müller, Titus

Das zweite Geheimnis / Die Spionin Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem sich Ria Nachtmann entschieden hatte wegen ihrer Familie in der DDR zu bleiben, führt sie ein angepasstes Leben und versucht eine bessere Beziehung zu ihrer Tochter Annie zu bekommen, die sie seinerzeit in Pflege gegeben hat. Doch sie hat ihre große Liebe, den westdeutschen Journalisten Jens, nicht vergessen. Als Rias Schwager versucht Republikflucht zu begehen, wird Ria aus dem Urlaub zurückgeholt uns ins Stasigefängnis gebracht. Die Verhöre übersteht sie dank ihrer Schulung. Auch wenn sie nach einer Weile wieder freikommt, bleibt sie nicht unbeobachtet und sogar Annie wird auf Ria angesetzt. Derweil werden in Ost-Berlin Weltfestspiele der Jugend ausgetragen. Wird Ria Jens jemals wiedersehen oder wird die Stasi das zu verhindern wissen?
Dies ist der zweite Band aus der Reihe „Die Spionin“ von Titus Müller. Wir können tief eintauchen in das Leben der DDR mit all den Einschränkungen, Überwachungen und des Misstrauens. Auch wenn es bekannt ist, mit welcher Willkür die Menschen behandelt wurden, so ist es doch immer wieder erschreckend darüber zu lesen.
Ria musste als Kind miterleben, wie ihre Eltern von der Stasi abgeholt wurden. Ihre Zwillingsschwester Jolanthe und sie wurden getrennt und zu fremden Menschen gegeben. Doch Ria wollte ihre Schwester wiederfinden und nutzt die Möglichkeiten, die ihr Job bei Schalck ihr eröffnen und spioniert für den Bundesnachrichtendienst. Doch dann hat sie eine Entscheidung getroffen, die ihr nicht leichtgefallen ist. Doch nun hat man es auf sie abgesehen und wieder muss sie ihre Fähigkeiten abrufen. Aber nicht nur mit Ria habe ich gefühlt und gelitten, auch die perfide Art, wie Annie manipuliert wurde, fand ich furchtbar. Henning hadert so sehr mit dem System, dass auch Jolanthe und die Kinder ihn nicht aufhalten können. Er stirbt lieber, als weiter dem System zu dienen. Erschreckend war aber auch die Verbissenheit der Stasi-Mitarbeiterin, die sich auf Ria eingeschossen hat.
Die Weltfestspiele der Jugend sollten die DDR gut aussehen lassen, doch unter den Teilnehmern waren überall als FDJ-ler verkleidete Stasi-Mitarbeiter, die aufpassten, dass alles in ihrem Sinne ablief. In Westdeutschland kommt bei den Sicherheitsdiensten der Verdacht auf, dass Günter Guillaume ein feindlicher Agent im Bundeskanzleramt sein könnte. Doch wie soll man das nachweisen?
Es ist eine spannende, komplexe und sehr interessante Geschichte, die mir gut gefallen hat.
Ich bin nun auf den nächsten Band gespannt. Leider dauert es bis dahin noch etwas.