Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 626 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2017
Das Marillenmädchen
Hanika, Beate T.

Das Marillenmädchen


gut

Zu jedem Jahr eine Erinnerung und ein Glas Marillenmarmelade

Elisabetta Shapiro ist Jüdin und lebt in ihrem alten Familienhaus in Wien. Ihre Familie wurde in den 40er Jahren deportiert. Elisabetta hatte Glück und entkam. Da das Haus für Elisabetta allein zu groß ist hat sie wechselnde Untermieter. Die sogenannte „Russin“ ist ausgezogen, dafür wohnt nun die „Deutsche“, eine Tänzerin am Wiener Staatsballett, im oberen Teil des Hauses. Während des Romans schwelgt Elisabetta in Erinnerungen und genießt dabei ihre selbstgemachte Marillenmarmelade. Jedes Jahr kocht sie Marmeladen aus den Marillen, die an dem Baum vor dem Haus wachsen. Um der Einsamkeit zu entgehen redet Elisabetta in Gedanken – manchmal auch in echt – mit ihren Schwestern Judith und Rahel.

„Das Marillenmädchen“ ist ein Roman über die Liebe und Freiheit. Er ist geprägt von Elisabettas und Polas Erinnerungen an die Vergangenheit. Leider ist es für den Leser sehr verwirrend wo er sich gerade auf der Zeitleiste befindet. Erzählt Elisabetta gerade von der Gegenwart oder befindet sie sich gedanklich in der Vergangenheit? Sehr verwirrend ist auch, dass nicht nur Elisabettas verstorbene Schwester Rahel heißt, sondern auch ihre Enkeltochter. Dieser Roman wirkt sehr philosophisch oder gar poetisch. Mir hat eine feste Handlung gefehlt. Nachdem man das Buch gelesen hat versteht man zwar einige Dinge und Zusammenhänge, die man während dem Lesen nicht verstanden hat. Allerdings muss man sehr viel zwischen den Zeilen lesen. Ich muss gestehen, wäre es ein dickeres Buch gewesen, hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen.
Aufgrund der großen Verwirrung, die bei mir während dem Lesen aufkam kann ich diesem Roman nur gute drei von fünf Sternen geben.

Bewertung vom 09.04.2017
Tränen aus Blut / Post Mortem Bd.1
Roderick, Mark

Tränen aus Blut / Post Mortem Bd.1


sehr gut

Spannender Auftakt einer Reihe

Avram Kuyper ist Profikiller und erhält eines Abends einen beunruhigenden Anruf von seinem Bruder. Goran Kuyper ist Reporter und an einer heißen Geschichte dran. Doch nun ist er in Gefahr und hinterlässt seinem Bruder folgende Nachricht: „Komm nach Hause und räche dich an denen, die uns getötet haben.“ Avram macht sich sofort auf den Weg Richtung München. Er war schon einige Jahre nicht mehr in seiner alten Heimat, aber nach dem Hilferuf seinen jüngeren Bruders kann er nicht anders. Parallel dazu wird die Interpol-Agentin, Emilia Ness, in Frankfurt/Main in ein heruntergekommenes Hotel gerufen. Dort warten eine Leiche und eine persönliche Nachricht auf sie. Der Tote, ein Reporter, hat als Georg Kleinert eingecheckt – doch ist das sein richtiger Name? Der Leser merkt schnell, dass beide Handlungen zusammenhängen. Es wird spannend!

Der Auftakt zur Post-Mortem-Reihe ist geglückt. In diesem Thriller geht es um Folter- und Snuff-Videos, sowie um Menschenhandel, als auch Korruption unter Beamten. Emilia Ness ist auch als die Unbestechliche bekannt. Sie war eine sehr erfolgreiche Polizistin und Kommissarin und ist nun eine erfolgreiche Interpol-Agentin. Sie kommt in diesem Thriller sehr sympathisch rüber und der Leser fühlt mit ihr mit. Sie wirkt sehr realistisch und menschlich, was vor allem durch die Einschübe bezüglich ihrer Tochter verdeutlicht wird. Auch Avram Kuyper ist sympathisch und menschlich. Auch trotz seines Berufs, in dem er hart und abgebrüht sein muss. Sehr gefallen hat mir, dass die Charaktere, sowie auch die Handlungsorte, sehr detailliert beschrieben wurden und man beim Lesen das Gefühl von Kino-im-Kopf hatte. Der Schreibstil ist sehr rasant und der Spannungsaufbau ist gut umgesetzt. Es dauert zwar seine Zeit, bis der Leser in der eigentlichen Handlung angekommen ist, allerdings geht die Handlung im zweiten Teil „Post Mortem – Zeit der Asche“ ja weiter. Ich hatte während dem Lesen nie das Gefühl, dass es zäh, langsam oder gar langweilig ist. Die Handlung wird immer abwechselnd aus der Sicht von Emilia Ness und Avram Kuyper erzählt. Dadurch erfährt der Leser etwas über die Methoden zur Beschaffung von Informationen der Polizei und eines Profilkillers. Stellt sich nur noch die Frage, ob die beiden mit- oder gegeneinander arbeiten?
Es war ein Lesegenuss und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Dieser Thriller erhält von mir gute vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 29.03.2017
Die Schuldlosen
Hammesfahr, Petra

Die Schuldlosen


gut

Schuldig oder unschuldig

Im Frühjahr 2004 wird in der Greve die Leiche von Janice Heckler gefunden. Sie ist untenherum nackt. Gefunden wurde sie von ihrer Mutter. Schnell ist der Nachbarsjunge Alex, der Sohn einer einflussreichen Familie verdächtig. Alex beteuert allerdings betrunken gewesen zu sein und sich an nichts zu erinnern. Er wird zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Nun nach sechs Jahren kommt Alex wegen guter Führung wieder raus und es zieht ihn zurück in die Familienvilla. Er kann sich immer noch nicht an die Tatnacht erinnern – was ist wirklich passiert und war er es überhaupt?

Dieser Roman enthält Drama und Tragik und ebenso kriminalistische Elemente und erinnert an einen (leichten) Thriller. Es wird mit den Gefühlen und Erinnerungen der einzelnen Personen gespielt. Der Leser wird mit einer Flut von Charakteren konfrontiert, die er erst einmal richtig einordnen muss. Jeder in dieser Kleinstadt scheint eine tragische Vergangenheit zu haben. Zum Beispiel Alex‘ Mutter, Helene, die früh ihre Tochter verloren hat und später in ihrem Nesthäkchen Alex ihre verstorbene Tochter wieder zum Leben erwecken wollte. So musste Alex seine Kindheit Puppen spielend in Mädchenkleidung verbringen. Es kamen in diesem Roman wirklich viele Personen vor, die auch noch häufig ähnliche Namen hatten, wodurch ich häufig verwirrt war, wer denn nun nochmal wer ist. Spannung gab es in diesem Roman auf jeden Fall, denn schnell war klar, dass sich die Tatnacht im Frühjahr 2004 wohl nicht so abgespielt hat, wie es vor Gericht berichtet wurde. Während der aktuellen Handlung gibt es immer wieder Rückblenden, wodurch der Leser erfährt, was früher passiert ist. Meist geschieht das aus Sicht eines einzelnen Charakters, wodurch der Leser auch seine Gefühle erfährt und vor allem Dinge, die außer ihm niemand weiß. Dieser Roman hält einige Überraschungen bereit. Er war leicht zu lesen und de Handlungen in sich schlüssig. Allerdings war es mir doch etwas zu verwirrend mit den handelnden Charakteren, deshalb nur gute drei von fünf Sterne.

Bewertung vom 25.03.2017
Felsenfest / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.6
Maurer, Jörg

Felsenfest / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.6


sehr gut

Lustige Geiselnahme in den Alpen

Es ist der wohl persönlichste Fall für Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein. Denn während sein Abiturjahrgangs wie jedes Jahr sein Klassentreffen feiert, geraten Jennerweins ehemalige Mitschüler in eine Geiselnahme – mitten auf dem Gipfel! Eine Geiselnahme in dem beschaulichen Kurort in den Alpen (Garmisch-Partenkirchen?)?? Na sowas! Und dann auch noch mit Lady-Gaga-Masken! Parallel dazu, im Tal, will das ehemalige Bestatterehepaar Ignaz und Ursel Grasegger, das mittlerweile vorbestraft ist und mit der Mafia gemeinsame Geschäfte gemacht hat, das erste Bürgermeisterehepaar des Kurorts werden. Dafür studieren die beiden die alten Geschichtsbücher und das Stadtarchiv. Und dabei stoßen sie auf etwas Unglaubliches! Doch wie wird es mit der Geiselnahme ausgehen? Und was hat es damit überhaupt auf sich? Lesen sie es!

Bei diesem Alpenkrimi handelt es sich um einen wirklich sehr unterhaltsamen Lokalkrimi! Allein schon wegen des Vorwortes lohnt es sich das Buch zu lesen. Ich habe herzhaft gelacht. Wer einen Kriminalroman erwartet, bei dem es auf die Ermittlungen ankommt und die Seiten mit Spannung geladen sind ist hier falsch, aber das ist bei Lokalkrimis ja meist der Fall. Wer allerdings unterhalten werden will und dabei noch ein bisschen miträtseln will, wer denn nun der Geiselnehmer ist und warum er tut, was er tut. Der ist bei diesem wirklich sehr witzigen Krimi sehr gut aufgehoben! Die Hauptperson, Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein, ist sehr sympathisch! Auch wenn ich ihn mir optisch anders vorstelle, als er im Buch beschrieben ist. Es macht richtig Spaß ihn bei seinen Gedankengängen und Ermittlungen zu begleiten. Etwas schade fand ich, dass der Leser nichts über sein Privatleben erfahren hat, außer, dass er nicht zu seinen Klassentreffen geht. Aber vielleicht gibt es dazu ja in einem anderen Band mehr. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm und das Buch liest sich flüssig. Manchmal braucht man etwas um zu verstehen, wer gerade spricht beziehungsweise von wem gerade die Rede ist, da die Perspektiven immer wieder wechseln. Allerdings sind diese durch einen Absatz gekennzeichnet. Der bayrische Dialekt ist auch für nicht Bayern sehr gut zu verstehen! Am Anfang erwarten den Leser viele einzelne Handlungsstränge, die sich aber im Laufe des Buches miteinander verbinden und eine klasse Gesamthandlung ergeben. Anfangs kam mir das Buch etwas langatmig vor, aber ab der zweiten Hälfte war es spitze.
Für Lokalkrimi-Fans ein Muss! Und für alle die mal wieder lachen wollen und die bayrische Art mögen ebenso. Von mir erhält dieser Alpenkrimi vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 22.03.2017
Der Schock
Raabe, Marc

Der Schock


sehr gut

Spannender Thriller

Jan Floss ist Mitte dreißig und befindet sich gerade an der Côte d’Azur in dem Ferienhaus seines Vaters. Mit dabei sind seine Schwester Katy mit ihrer Affäre Greg und Laura – eine alte Schulfreundin von Jan und Katy, die sie jahrelang aus den Augen verloren hatten. Als Katy, Greg und Laura einkaufen sind, verschwindet Laura spurlos. Katy und Greg nehmen dies zunächst nicht ernst, da Laura früher schon gerne abgehauen ist. Jan hingegen macht sich auf den Rückweg nach Berlin. Er kann Laura nicht erreichen. Und als Jan in seiner Wohnung ankommt, findet er im Tiefkühlschrank seine erstochene Nachbarin. Auf ihrer Stirn steht „nicht Laura“. Spätestens jetzt ist klar, dass Laura nicht einfach gegangen ist, sondern, dass ihr etwas Schlimmes passiert ist – doch was?

Bei diesem Psychothriller handelt es sich um einen sehr spannenden Thriller, eher weniger um einen Psychothriller. Wie immer bei Marc Raabe haben die Hauptcharaktere eine Geschichte beziehungsweise eine schlechte Vergangenheit – keiner ist ein unbeschriebenes Blatt. Meistens ist es genau diese Vergangenheit, die sie nun einholt. Auch wenn die Charaktere in ihrer Vergangenheit etwas Schlimmes getan haben, sind sie dennoch in der Gegenwart sympathisch. So auch Jan und Laura. Die Handlung dieses Thrillers ist sehr schnell, was durch den rasanten Schreibstil unterstrichen wird. Meist hat der Leser kaum Zeit Luft zu holen, da passiert schon das Nächste. Somit war es ein Leichtes die Spannung aufrecht zu erhalten. Sehr gut gefallen hat mir, dass ich bezüglich des Täters bis zum Schluss im Dunkel getappt bin. Mir hat dieser Thriller gefallen und er erhält von mir vier von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2017
Ostfriesentod / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.11
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesentod / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.11


gut

Netter Ostfriesenkrimi

Ann Kathrin Klaasen ist Hauptkommissarin bei der Mordkommission in Aurich. Ihr Mann, Frank Weller ist ebenfalls bei der Auricher Mordkommission. Ann Kathrin bekommt eines Tages Post. Sie wurde geblitzt. Allerdings ist auf dem Bild weder sie noch ihr Mann zu sehen. Sondern eine fremde Frau. Wenige Tage später heißt es, Ann Kathrin hätte in Oldenburg den Laptop einer jungen Frau beschlagnahmt. Doch auch das war Ann Kathrin nicht. Nachdem rauskommt, dass Ann Kathrin angeblich einen Onlineshop mit signierten Büchern betreibt verdichtet sich der Verdacht, dass jemand Ann Kathrin fertig machen will. Doch wer hat etwas gegen Ann Kathrin? Auf den Leser wartet ein vielschichtiger Krimi!

Für Ann Kathrin ist es ihr elfter Fall, für mich war es ihr Erster. Ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, dass mir ein Vorwissen fehlte. Somit ist es möglich, auch mit einem späteren Fall zu beginnen. Beim Lesen hatte ich etwas das Gefühl, dass zu viel erzählt wird und sich der Fall zieht. Dennoch kam keine Langeweile auf. Die einzelnen Charaktere werden sehr detailliert beschrieben – selbst die Nebencharaktere. Aber auch dies führt nicht zu Langeweile, sondern verleiht der Geschichte ein Gesicht. Mir haben die ausgearbeiteten Charaktere gefallen, vor allem, dass sie so verschieden sind. Jede Person stellt eine eigene Persönlichkeit dar. Der Leser erfährt auch sehr viel über die Gedanken und Handlungsweisen der Charaktere – auch hier selbst bei den Nebencharakteren. Ann Kathrin ist ein sehr sympathischer Charakter, auch Frank Weller wirkt sympathisch. Rupert ist einfach einzigartig und sorgt für Unterhaltung. Die Atmosphäre in der Mordkommission wirkt sehr vertraut und angenehm! Dieser Krimi hat mich nicht mit seiner Spannung überzeugt, sondern mit dem Schreibstil. Man fühlt sich geborgen und die Handlung ist sehr logisch aufgebaut. Große Spannung kam leider nicht auf, mir war das Ende doch sehr schnell klar. Dennoch war es ein interessanter Krimi. Den einen oder anderen Fall von Ann Kathrin Klaasen werde ich sicherlich noch lesen. Dieser elfte Fall erhält von mir gute drei von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2017
Schnitt
Raabe, Marc

Schnitt


sehr gut

Spannendes Debüt

Gabriel arbeitet bei einer Sicherheitsfirma. Eines Tags rückt er in eine alte Villa aus, die seit über 30 Jahren unbewohnt ist. Als er ankommt, hat er das Gefühl er wäre nicht allein. Doch er trifft auf niemanden. Als Gabriel im Keller vor der Alarmanlage steht bekommt er einen Anruf von seiner Freundin Liz. Sie bittet ihn um Hilfe, da sie im Stadtpark überfallen wurde. Gabriel ruft die Polizei und macht sich selbst sofort auf den Weg in den Park. Als er dort ankommt ist Liz nicht aufzufinden – nur eine männliche Leiche. Gabriel steht sofort unter Mordverdacht, außerdem will die Polizei nicht glauben, dass Liz verschwunden ist. Gabriel und auch der Leser fragen sich: Wo ist Liz? Es beginnt eine spannende Suche, die Gabriel mit seiner längst verdrängten Vergangenheit konfrontiert.

„Schnitt“ ist der erste Thriller von Marc Raabe. Nach dem Lesen kann ich beruhigt sagen: Er ist ihm gelungen! Der Prolog macht einen schon neugierig darauf, was es mit der Vergangenheit auf sich hat. Und was in dieser verhängnisvollen Nacht des 13. Oktober 1979 passiert ist. Als Leser fiebert man mit Gabriel mit und hofft, dass er Liz rechtzeitig findet. Gabriel ist sympathisch, nur seine Zwiegespräche mit Luke Skywalker lassen ihn etwas verrückt wirken. Manche Situationen oder Tatsachen waren auch etwas absurd, aber da es sich um ein Buch handelt, sei dies verziehen. Sehr gefallen hat mir, dass der Leser (zumindest ich) sehr lange im Dunkel getappt ist, wenn es um den Täter und die Hintergründe geht. Für meinen Geschmack war genug Spannung da und mir hat dieser Thriller gefallen. Er erhält von mir vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 09.03.2017
Das Brombeerzimmer
Töpfer, Anne

Das Brombeerzimmer


sehr gut

Wunderschöner Roman

Nora und Julian waren das perfekte Paar. Beide Ende Zwanzig, schon seit über zehn Jahren ein Paar und immer noch verliebt wie am ersten Tag. Doch dann starb Julian vor einem Jahr an einer Herzmuskelentzündung. Seitdem geht Nora ihrem Hobby noch mehr nach und kocht jeden Sonntag sieben Gläser Marmelade. Einestages stößt Nora auf einen Brief von einer Klara Kummerow, Julians Großtante. Julian hatte vor einem Jahr Kontakt zu ihr aufgenommen und um ein Marmeladenrezept gebeten. Nun möchte Nora sich, mit einem Jahr Verspätung, dafür bedanken. Sie reist zu Klara in die Vorpommersche Boddenlandschaft und trifft eine sehr nette ältere Dame. Schnell fühlt sich Nora in Klaras Brombeerzimmer, ihrer Küche, wohl. Doch Klara hat ein Geheimnis – wird Nora es lüften?

„Das Brombeerzimmer„ ist ein sehr schöner Roman, der unterschiedliche Themen bearbeitet. Zunächst den Verlust eines geliebten Menschen. Erst Nora, die mit dem Tod ihres Mannes Julian zurechtkommen muss und später Mandy, die ihre Mutter verloren hat. Zum anderen spielt auch das Thema Freundschaft eine sehr große Rolle. Am Ende geht es dann auch noch um Familiengeheimnisse. Der Schreibstil ist sehr angenehm und es macht Spaß über die Seiten zu fliegen. Es werden sehr viele Adjektive verwendet, wodurch die Sprache sehr beschreibend und bildlich wirkt. Der Roman wird aus Noras Sicht erzählt. Zwischendurch erinnert sie sich auch an Sätze, die Julian gesagt hat, diese sind kursiv hervorgehoben. Die Charaktere sind in diesem Roman wunderbar beschrieben. Nora, aber auch Klara und Mandy sind sehr große Sympathieträger. Der Leser lebt und leidet mit ihnen mit und hat Einblicke in ihre Gefühlswelten. Es freut einen, zu sehen/lesen, dass ihnen ihre neugewonnene Freundschaft so gut tut. „Das Brombeerzimmer“ ist ein wirklich schöner Roman, der ans Herz geht. Sehr schön ist auch, dass nach manchen Kapiteln Rezepte zu zuvor Gegessenem oder Getrunkenem abgedruckt sind.
Ein wirklich sehr, sehr schöner Roman, an dem ich nur eine Sache auszusetzten habe. Ich habe nach Lesen des Klappentextes etwas anderes erwartet. Ich dachte der Roman würde die Vergangenheit etwas länger behandeln und nicht nur auf ein paar Seiten. Deshalb erhält dieser Roman von mir nur vier von fünf Sternen, statt fünf. Dennoch ein 1A-Roman!! Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.03.2017
Der Sommer mit Pippa
Sabbag, Britta

Der Sommer mit Pippa


ausgezeichnet

Sehr schöner Roman über eine Freundschaft

Dieser Roman erzählt die Geschichte von Sarah Bender. Sarah ist erfolgreiche Anwältin und mit Philip verlobt. Sarahs Leben ist perfekt. Sie weiß schon seit ihrer Kindheit, wie ihre Hochzeit aussehen soll, doch als sie mit den Hochzeitsvorbereitungen beginnen will, merkt sie, dass doch nicht alles perfekt ist. Sie hat keine Trauzeugin! Noch nicht mal eine Freundin! Deswegen macht sie sich nun auf einer Online-Dating-Plattform auf die Suche nach einer. Doch wie es im Leben so ist, kommt es immer anders als erwartet. So trifft Sarah beim Friseur auf Pippa. Pippa das ist die junge, wilde und dynamische Mechanikerin, die Sarahs Leben auf den Kopf stellen wird. Und dies für den Leser auf eine sehr unterhaltende Art und Weise.

Erzählt wird dieser Roman aus Sarahs Sicht. Er beschreibt wie die beiden grundsätzlich verschiedenen Frauen Sarah und Pippa zu wahren Freundinnen werden. Sarah ist die perfekt gestylte und toughe Anwältin, die weiß wie man sich benimmt und nirgends aneckt. Pippa dagegen fällt in ihrer ölverschmierten Latzhose und mit ihren Dreadlocks gleich auf. Zudem ist sie sehr selbstbewusst, schlagfertig und sagt was sie denkt. Mit ihrer chaotischen Art zieht sie zwar den Ärger magisch an, allerdings macht es sie sehr sympathisch. Der Leser lernt im Laufe der Zeit auch eine etwas nachdenkliche Pippa kennen, spätestens hier springt der Sympathiefunke über. Auch Sarah ist definitiv ein Sympathieträger in diesem Roman. Durch Rückblicke in ihre Vergangenheit lernt der Leser die wahre Sarah kennen und lieben. Es ist auch schön zu sehen, dass Sarah durch Pippas Euphorie angesteckt wird und ihr eine andere Seite des Lebens zeigt. Es zeigt sich im Laufe der Handlung, dass sich Pippa und Sarah ähnlicher sind als sie dachten! Den beiden Sympathieträgern steht die böse Schwiegermutter in spe gegenüber. Philip ist sehr eng mit seiner Mutter und ein richtiges Mutterkind. Dementsprechend will Liz ihren Sohn auch nicht loslassen und Sarah am liebsten vergraulen. Der Roman ist wirklich sehr unterhaltsam und auch schön. Der Schreibstil ist sehr angenehm und bildlich. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und dargestellt, so dass sie sehr real wirken. Natürlich sind die Charaktere etwas überspitzt und vielleicht zu arg in ihre Schublade gepresst, aber dennoch wirkt es authentisch und die Botschaft kommt an! Es kommt auf die inneren Werte an. Dieser Roman ist ein wirklich sehr schöner Roman über die Freundschaft und ich habe nichts an ihm auszusetzten gehabt. Deshalb erhält er von mir fünf von fünf Sternen.