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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2020
Draculas Todesinsel (MP3-Download)
Francis, H. G.; Baker, John; Duschek, Markus

Draculas Todesinsel (MP3-Download)


weniger gut

Auf dem Weg nach Venedig stürzt ein Flugzeug überraschend ab, die wenigen Überlebenden können sich auf eine kleine Insel vor Transsylvanien retten. Unter ihnen befinden sich auch Peter Griest und seine Frau Eleanor, die lange zurück liegende traumatische Erlebnisse immer noch nicht verarbeitet haben und denen die Insel sehr bekannt vor kommt. Als die Gruppe vor einer Horde Wölfe flüchtet und auf eine Hütte voller Särge trifft, ergreift eine schreckliche Ahnung das Ehepaar.

Bereits die Folgen 15 bis 17 waren nur mittelmässig, mit Draculas Todesinsel hat die Serie aber einen richtigen Tiefpunkt erreicht. Das lag allerdings nicht an den Sprechern, die ihre Sache recht professionell machen, sondern an der sehr hanebüchenen Story, die ich als recht wirr und konfus empfand, ein Flugzeugabsturz bei dem passender Weise Elenor und Peter Griest auf Draculas Insel stranden, von der sie schon einmal entkommen konnten, Vampire, Werwölfe und künstliche Menschen, ein gieriger Geschäftsmann und ein ungläubiger Wissenschaftler, das alles wird zu einem doch recht kruden Mix von 80 Minuten zusammengeschustert. Mich konnte das leider nicht wirklich begeistern, wie gesagt ist die Story inhaltlich sehr verworren und dann kommt hinzu, dass es recht lange Dialoge gibt, die auch dem Ganzen auch noch die Spannung raus ziehen und insgesamt konnte ich nicht wirklich einen roten Faden finden.
Die Sprecher tun hier ihr Möglichstes, können aber auch nicht über die verworrene Story hinwegtäuschen. Christan Weygand kann als Dracula durchaus überzeugen. Als Ehepaar Griest sind Gernot Endemann und Heidi Schaffrath zu hören und Rüdiger Schulski als skrupelloser Geschäftsmann Benjamin Fisher ist wirklich ein Highlight, aber wie gesagt, das gleicht eben nicht hie inhaltliche Leere aus.
Auch Musik und Geräusche erzeugen eine adäquate Atmopshäre, somit bekommt man immerhin von der technischen Seite ein gut gemachtes Hörspiel.

FaziT: gute Sprecher und eine passende Stimmung können leider nicht die krude und verworrene Story übertünchen, schade, hier hatte ich doch mehr erwartet und wurde enttäuscht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2020
Die Macht des Mondes (MP3-Download)
Boyd, Evelyn R.

Die Macht des Mondes (MP3-Download)


ausgezeichnet

Polizist Kayden Burke hat es immer wieder mit grausam zugerichteten Frauenleichen zu tun, doch Burke hütet selbst ein düsteres Geheimnis, hat er doch immer bei Vollmond 2 Tage Sonderurlaub. Als sein Freund Liam ihn um Hilfe bittet, ahnt er nicht, daß er dadurch auf die Spur des Frauenmörders kommt. Denn Liams Angebetete, die hübsche Kellnerin Amelie Beauregard wird von ihrem Exfreund verfolgt, einem Mann mit finsteren Begierden.

Eine eher ungewöhnliche Folge für die Serie, die mit subtilem Grusel und düsterer Romantik daher kommt und die Werwolf und Vampirthematik mal ein wenig anders präsentiert.
Insgesamt mehr eine düstere Liebesgeschichte mit ein paar Gruseleffekten als eine Horrorgeschichte, die mir aber trotzdem gut gefallen hat, weil sie geschickt mit den Möglichkeiten spielt und am Ende auch konsequent bleibt. Der Spannungsbogen ist durchgängig und die Handlung kann auch mit einigen Überraschungen punkten.
Bei den Sprechern hat man auf einen guten Mix aus Profis und Laien gesetzt, die aber in ihren jeweiligen Rollen überzeugen können. So sind Christian Stark als Liam McNeal und Dietmar Wunder als Kayden Burke wirklich eine tolle Besetzung und Christian Rode führt als Erzähler mit seiner prägnanten Stimme durch die Folge. Evelyn Boyd als Kellnerin Holly hat hingegen noch Luft nach oben, hier hört man schon, dass es sich um keine professionelle Sprecherin handelt.
Musik und Geräuschkulisse erzeugen eine etwas melancholische Stimmung, die sehr gut zu der bittersüßen Liebesgeschichte paßt und auch die etwas actionreicheren Szenen sehr gut untermalt.

Fazit: Wer eher auf trashige Horrorstorys steht, der wird hier weniger Freude haben und auch die Fans von softigen Werwolf und Vampir Liebesgeschichten werden vermutlich enttäuscht sein, doch mir hat der Mix aus Beidem sehr gut gefallen und mich bestens unterhalten, da man hier einmal abseits der herkömmlichen Pafde unterwegs ist.

Bewertung vom 08.02.2020
Killer aus der Tiefe (MP3-Download)
Duschek, Markus

Killer aus der Tiefe (MP3-Download)


gut

An der Nordseeküste von Wyk kommt ein junger Mann unter seltsamen Umständen ums Leben, seine geschockte Freundin berichtet von einem angeblichen Haiangriff. Da es aber in der Nordsee keine Haie gibt, glaubt ihr niemand, bis auf Polizist Tom Blake, wegen seiner Vorliebe für Actionfilme auch „Deputy“ genannt. Der bittet seine Exfreundin Katrin um Hilfe. Die Hamburger Meeresbiologin kommt auch nach Wyk, wollte sie doch ohnehin ihren Vater besuchen. Als Katrins Vater per Funk miterlebt, wie sein Freund und Kollege Petersen ebenfalls auf dem Meer angegriffen wird, beschließen sie der Sache auf den Grund zu gehen. Tom, Katrin, ihr Vater Kapitän Morgan und ein weiterer Fischer machen sich auf die Suche nach der Bedrohung im Meer.

Bei Grusel- oder Horrorstorys darf man ja die Handlung ohnehin nie hinterfragen, doch sollte die Handlung irgendwie in sich stimmig sein doch hier gibt es für mich doch recht viele Lücken und/oder Logikfehler. Zunächst startet die Folge aber recht spannend mit dem Haiangriff auf das junge Pärchen, dann werden die agierenden Hauptfiguren vorgestellt, die dann allerdings recht klischeehaft sind. Ein wenig irritieren auch die englischen Namen obwohl die Folge ja in Deutschland spielt, hier wäre es sinnvoller gewesen Handlungsort und die agierenden Personen in Einklang zu bringen und solche Details machen am Ende auch ein stimmiges Gesamtpaket aus!
Insgesamt hat die Handlung einige spannende Momente, doch so wirklich überzeugen konnte mich das Ganze nicht. Einige Erzählpassagen sind deutlich zu lang geraten, das geht zu Lasten der Spannung, auch werden einige Handlungsabschnitte erzählt so z.B. die Haiangriffe, als aktives Geschehen wäre das aber deutlich dramatischer und spannender gewesen, so wird die Handlung hier deutlich ausgebremst. Auch die Auflösung kommt recht übertrieben und konstruiert daher, hier wäre weniger mehr gewesen.
Die Sprecher sind aber eindeutig da Highlight der Folge, sie sind allesamt hochkarätig besetzt und machen ihre Sache hervorragend. Als Erzähler fungiert Christian Rode, seine prägnante Stimme führt souverän durch die Folge. Manja Doering als Katrin „Rei“, Martin Kessler als ihr Vater und Sven Hasper als Tim Blake können immerhin vom Sprecherpart her überzeugen, auch wenn das die Handlung nicht durchweg tut.
Akustisch wurde auch solide Arbeit abgeliefert, da kann man wirklich nicht meckern.

FaziT: eine etwas durchwachsene Folge, die guten Sprecher können die inhaltlichen Mängel der Story leider nicht kompensieren, und so bleibt am Ende doch ein recht zwiegespaltener Eindruck.

Bewertung vom 08.02.2020
Die Stadt des Todes (MP3-Download)
Stokes, Josh

Die Stadt des Todes (MP3-Download)


gut

Die 5 Freunde J. J., Travis, Mary-Kate, Ashley und Alex freuen sich über die gewonnene Karten für ein Rockfestival, doch der Ausflug der so verheißungsvoll begonnen hat, wird zum Horrortrip, als die jungen Leute während der Fahrt ein Reh überfahren und dadurch mit ihrem Auto liegen bleiben. In einem nahe gelegenen Ort wollen sie Hilde holen, doch die kleine Stadt ist wie ein Festung verbarrikadiert und scheinbar völlig ausgestorben.

Die Folge startet recht spannend und weckt die Neugier auf die weiteren Ereignisse. 5 ausgelassene junge Leute, dann der Unfall mit dem Reh und der erste Schockmoment, als man die seltsamen Augen des Tieres sieht, da es keinen Handyempfang gibt scheint die einzige Möglichkeit zu Fuß in den nächsten Ort zu laufen. Leider konnte mich der weitere Verlauf der Story dann nicht überzeugen und erinnert irgendwie an ein Videospiel, bei dem sich die Protagonisten gegen Zombies, Monster und einen skrupellosen Konzern zur Wehr setzen müssen. Der ständige Verweis auf Resident Evil deutet ja auch in diese Richtung. Im Prinzip ist ja gegen das Szenario an sich nichts einzuwenden, allerdings erscheint es mehr als unlogisch, dass 5 junge Leute plötzlich zu Zombiejägern mutieren und es auch noch mit einem Cyborg aufnehmen können. Zudem sind einige der Dialoge, bzw. die in Monologform dargebrachten Beschreibungen der aktuellen Szenerie wirklich unglaubwürdig, zumal man ja in der Folge einen Erzähler hat, der diese Passagen sicher besser zum Hörer transportier hätte.
Die Sprecherleistung ist durchweg sehr gut und tröstet immerhin ein wenig über die Unstimmigkeiten in der Handlung hinweg. Als J.J. ist Oliver Rohrbeck zu hören, Dietmar Wunder spricht Travis und Polizistin Selina Hillary wird sehr gut von Ulrike Stürzbrecher verkörpert, ebenso wie Udo Schenk wieder mal sehr gelungen den Schurken Jim Traven gibt. Auch Musik und Geräuschkulisse können überzeugen und vermitteln eine adäquate Atmosphäre.

FaziT: ein typisches Zombieszenario wurde ein wenig einfallslos als Hörspiel umgesetzt und konnte mich nicht so wirklich überzeugen. Sprecher und technische Ausstattung sind aber sehr gut, so dass man sich insgesamt ganz gut unterhalten kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2020
Der Tod und das Mädchen / Ein Fall für Max Liebermann Bd.6
Tallis, Frank

Der Tod und das Mädchen / Ein Fall für Max Liebermann Bd.6


ausgezeichnet

Als die Operndiva Ida Rosenkranz, Starsängerin an der Hofoper in Wien, tot aufgefunden wird, sieht es zunächst nach Selbstmord oder Unfalltod nach einer Überdosis Beruhigungsmitteln aus. Doch bei der Obduktion wird ein Rippenbruch festgestellt, was Inspektor Reinhardt vom Sicherheitsamt zu weiteren Ermittlungen animiert. Schnell stellt sich heraus, dass die Tote einige Feinde hatte und auch von einem prominenten Liebhaber schwanger war.

Der inzwischen 6. Fall für Inspektor Reinhardt vom Sicherheitsamt und seinen Freund Max Liebermann läßt den Leser wieder in ein dichtes und stimmiges Wienflair der vorletzten Jahrhundertwende eintauchen. Der immer mehr zunehmende Antisemitismus trübt allerdings die wohlige Kaffeehausatmosphäre und verändert die Stimmung in der Stadt. Es ist dem Autor sehr gut gelungen, diesen schleichenden Prozess greifbar zu machen und dem Leser nahe zu bringen.
Der Krimifall kommt diesmal recht langsam in die Gänge, denn es dauert seine Zeit, bis überhaupt klar ist, dass die Sängerin überhaupt ermordet wurde. Die Tätersuche ist entsprechend schwierig, zudem hier recht prominente Akteure involviert sind und somit von Reinhardts Seite Fingerspitzengefühl und politisches Kalkül gefordert sind. Sein Vorgesetzter macht dem Inspektor klar, dass er ihn keinesfalls schützen wird, sollte Reinhardt einem der politischen Akteure zu nahetreten. So laviert der Inspektor hier in sehr schwierigen Gefilden und muß bald erkennen, dass er sich zwischen Wahrheitsfindung und der Sicherheit seiner Familie entscheiden muß.
Mit Hofkapellmeister Gustav Mahler und Bürgermeister Karl Lueger sind diesmal auch 2 reale Personen in das Geschehen involviert, was dem Krimifall zusätzlich Authentizität verleiht. Wie immer ist es nicht die offensichtliche Person, die am Ende als Täter entlarvt wird und da es hier auch um politisches Taktieren geht, ist die Lösung am Ende wesentliche komplexer als gedacht.
Natürlich wäre das Buch nur halb so schön, wenn man nicht auch wieder einen der interessanten Fälle von Max Liebermann zu lesen bekäme. Diesmal ist es zwar kein Patient, dessen schwierigen Fall der Doktor behandeln muß, sondern ein fast vergessener Künstler, auf dessen Werk Liebermann zufällig stößt und dessen merkwürdigen Tod der Psychiater aufklären möchte.
Gefreut hat mich, dass sich nun endlich das sehr komplizierte Verhältnis von Max Liebermann und seiner Amelia zu einem stimmigen Ende zu fügen scheint, lang genug hats gedauert!
Wie bei allen Büchern der Reihe ist es die Kombination aus einem spannenden und sehr komplexen Krimifall, psychologischen Betrachtungen und vor allem der dichten und sehr bildhaft geschilderten Atmosphäre von Wien um 1900. Hier hat man das Gefühl in die damalige Zeit eintauchen zu können!

FaziT: auch mit dem 6. Teil hat die Reihe nichts von ihrem Charme und ihrer Faszination verloren! Ein stimmiger Kriminalfall, ein tolles Wienflair und interessante Charaktere bieten hier uneingeschränktes Lesevergnügen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2020
Professor Van Dusen Nimmt Die Beichte Ab (Neue Fäl

Professor Van Dusen Nimmt Die Beichte Ab (Neue Fäl


ausgezeichnet

Auf dem Weg nach Fort Lauderdale geraten Hatch und der Professor in ein Unwetter und ihr Auto kollidiert mit einem umstürzenden Baum und so landen die Beiden in einem nahen Nonnenkloster. Doch dort geht es keineswegs ruhig und beschaulich zu, die Nonnen berichten von merkwürdigen Vorkommnissen, unheimliche Zeichen an der Wand, eine sich selbst verstellende Uhr und zuschlagende Türen verunsichern die Nonnen. Ein von den Nonnen engagierter Parapsychologe soll den Vorfällen auf den Grund gehen, doch das erzeugt bei Professor van Dusen nur ein müdes Lächeln. Als dann ein Mord passiert, ist mal wieder die Denkmaschine gefragt!

Sehr stimmungsvoll startet die 16. Folge mit der stürmischen Anreise von Hatch und dem Professor nach Fort Lauderdale, doch die beiden landen in einem alten Kloster aus dem 12. Jahrhundert, das von einem reichen Medienmogul aus Spanien importiert wurde. Stück für Stück wurde das alte Gemäuer in seiner Heimat abgebaut und in 11000 Kisten nach Amerika verschifft. Doch beim Zoll gab es Probleme, die Kisten wurden umgepackt und so verlief der Wiederaufbau recht problemreich, mit dem Ergebnis, dass das Kloster voller Mängel und Defekte ist und scheinbar ein Eigenleben führt. In dieser mysteriösen Atmosphäre wird eine junge Nonne ermordet und Professor van Dusen kann wieder einmal zur Höchstform auflaufen. Nachdem der Professor einen ersten Hinweis auf die wahre Identität der Toten hat, wird schnell klar, dass jemand im Kloster nicht der ist, der er zu sein vorgibt und hier kann man wunderbar miträtseln, denn mehrere Nonnen kommen dafür in Frage.
Der Fall ist sehr gut aufgebaut und nicht durchschaubar, so dass man bis zum Ende herumrätselt. So wird die Spannung durchweg gehalten und durch die Anwesenheit des Parapsychologen noch zusätzlich interessant gestaltet. Natürlich brilliert der Professor wieder mit seiner Kombinationsgabe, aber auch Hatch trägt druch körperlichen Einsatz einiges zur Lösung bei.
Musik und Geräusche sind wieder gewohnt stimmungsvoll und tragen zur dichten Atmosphäre bei. Auch bei den Sprechern kann man nichts aussetzten. Bernd Vollbrecht gelingt es wieder, Professor van Dusen etwas überspitzt aber immer noch authentisch und glaubwürdig darzustellen, eine gewohnt tolle Leistung! Ihm zur Seite ebenso hervorragend Nicolai Tegeler als Hutchinson Hatch. Als Mutter Ignazia ist Luise Lunow zu hören, sie ist ein gelungener Kontrast zu den jüngeren Nonnen, die von Nicole Hannal, Ilka Teichmüller, Franziska Endres und Jenny Mayer gesprochen werden.


FaziT: Auch im Kloster machen Hatch und der Professor eine gute Figur. Die klassische Idee vom Mord an einem von der Außenwelt abgeschnittenen Ort wurde hier wunderbar und mit viel Atmosphäre umgesetzt. Ein wunderbares van Dusen Hörspiel, das zum Mitraten einlädt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2020
Dampfnudelblues / Franz Eberhofer Bd.2
Falk, Rita

Dampfnudelblues / Franz Eberhofer Bd.2


sehr gut

Franz Eberhofer läßt es eher ruhig angehen und als „Stirb Du Sau“ mit roter Farbe auf das Haus von Schuldirektor Höpfl gesprüht wird, macht er erstmal nix…….. Als der Direktor dann aber ein paar Tage später verschwindet und wieder ein paar Tage später tot auf den Bahngleisen gefunden wird, da hat der Eberhofer wieder mal einen kniffligen Fall zu lösen.

Nach der Lektüre von „Winterkartoffelknödel“ wußte ich ja schon, was auf mich zukommt, kein Krimi im herkömmlichen Sinne, viel mehr ein launig-unterhaltsames, teils sehr komisches und kurzweiliges Lesevergnügen. Ja, es gibt einen Krimifall und der Eberhofer ermittelt auch, die Auflösung ist logisch und stimmig, aber das Beste am Buch sind natürlich die schrägen Charaktere und Franz reichlich wunderliche Familie. Die taube Omi ist einfach herrlich und meine Lieblingsfigur. Aber auch die anderen Figuren hat Rita Falk sehr authentisch geschildert. Es macht einfach Spaß am chaotischen Familienleben der Eberhofers teilzunehmen und dem Franz bei seinem behäbigen Leben zu folgen. Vom Frühstück zur Brotzeit, zum Kaffee im Büro und zum Feierabendbier in die Kneipe. Beschaulich halt das Leben in Niederkaltenkirchen! Da gerät der Krimifall schon ein wenig ins Hintertreffen und knallharte Krimispannung sucht man hier auch vergebens, ebenso wie eine knifflige Handlung, aber wenn man weiß worauf man sich einläßt, stört das gar nicht! Die Reihe ist genau richtig, wenn man einfach was launig kurzweiliges ohne großen Anspruch sucht, da kann man sich hier bestens unterhalten und wird auf andere Gedanken gebracht.
Omas Rezepte und ein Glossar runden die ganze Geschichte gut ab! Erwähnen sollte man auch die netten Buchcover, die die Reihe vom ersten Teil an zu farblichen Hinguckern machen!


FaziT: mit reichlich Witz, Humor und bayrischer Gemütlichkeit läßt Rita Falk ihren Franz Eberhofer auch seinen 2. Fall lösen. Schrullige und liebenswerte Charaktere sorgen für Lesefreude und viel Unterhaltung. Wer richtige Krimispannung sucht, ist hier aber falsch und könnte enttäuscht werden!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2020
Rendezvous mit dem Tod / Ein Fall für Max Liebermann Bd.5
Tallis, Frank

Rendezvous mit dem Tod / Ein Fall für Max Liebermann Bd.5


ausgezeichnet

Die Morde an einer Reihe von jungen Frauen, die alle während des Geschlechtsverkehrs mit einer Hutnadel ermordet wurden, geben Inspektor Rheinhardt vom Sicherheitsamt Rätsel auf. Wie immer zieht er seinen Freund, den Psychologen Max Liebermann zu Rate. Doch der hat gerade selbst einen seltsamen Fall zu klären, einen Patienten der angeblich einen ominösen Doppelgänger sieht.

Wie immer überzeugt auch der 5. Max Liebermann Fall nicht nur durch einen komplexen und interessanten Krimifall, sondern auch durch ein authentisches Wienflair und diverse psychologische Betrachtungen. Liebermann und Rheinhardt sitzen im Kaffeehaus und genießen diverse Köstlichkeiten, während sie ihre Fälle diskutieren. Liebermann sucht auch des Öfteren seinen Lehrer Freud auf und bespricht psychoanalytische Fragen wie Traumdeutung und Ödipuskomplex mit ihm und auch in der Pathologie, die ja vor 120 Jahren noch in den Kinderschuhen steckte, ergeben sich durch den schrulligen Dr. Mathias immer neue Anhaltspunkte zur Klärung der Fälle. Hier hat man wirklich das Gefühl tief in die Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende einzutauchen und viel vom damaligen Lebensgefühl mitzubekommen. Ein unterhaltsames Detail, das auch im Zusammenhang mit den Mordfällen steht, ist die damals aufkommende Reformmode, die hier etwas thematisiert wird.
Der Krimifall ist gewohnt komplex und entfaltet sich nur langsam und Inspektor Rheinhardt sitzt bald sein Vorgesetzter im Nacken, weil der trotz mehrerer Leichen in dem Fall nicht voran kommt. Auch wenn es reichlich Nebenhandlungen gibt, so wird der Krimifall nie aus den Augen verloren und zieht sich wie ein rotes Band durch das gesamte Buch und überzeugt mit einigen unerwarteten Wendungen, die am Ende für eine Überraschung sorgen.


FaziT: ein stimmungsvoller und atmosphärisch dichter historischer Krimi mit einem komplexen, gut durchdachten Krimifall und interessanten, liebenswerten Charakteren, der bestens unterhält und Lust auf mehr macht.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2020
Der Todeszug (MP3-Download)
Winter, Markus

Der Todeszug (MP3-Download)


gut

Eine Reihe sehr unterschiedlicher Passagiere freut sich auf die Fahrt mit dem luxuriösen Glacier Express. Wie sich herausstellt, haben alle Fahrgäste die Reise gewonnen. Doch die so erwartungsvoll begonnene Reise wird schnell zum Horrortrip, als der Lokführer ermordet aufgefunden wird und dann ein unbekannter Schlächter nach und nach die Reisenden dezimiert.

Die Grundidee ist gar nicht übel, auch wenn das Konzept nicht neu ist. Eine Gruppe von Reisenden, die scheinbar nichts miteinander zu tun hat, findet sich in einem luxuriösen Zug. Als es zu ersten Todesfällen kommt, wird schnell klar, dass alle aus einem bestimmten Zweck ausgewählt wurden, also muß es wohl einen gemeinsamen Nenner geben. Die Morde sind recht brutal und werden auch sehr bildreich und blutig in Szene gesetzt, das ist besonders nach dem beschaulichen Anfang eine recht krasse Steigerung, aber genretypisch. Die Auflösung, wer der Mörder ist und das Motiv hinter allem, das erschien mir aber sehr unglaubwürdig und wenig überzeugend, hier hatte man das Gefühl, das irgendwie schnell ein Ende konstruiert wurde. Leider wurde die Auflösung aber in keiner Weise der Erwartungshaltung gerecht, die am Anfang geweckt wurde. Es bleibt zu viel offen und unklar, als das man als Hörer wirklich zufrieden sein könnte.
Die Sprecher sind trotz der Kritik am Inhalt ganz hervorragend und tragen auf jeden Fall zum Hörvergnügen bei! Es gibt ja einige Passagiere und man hat hier auf ein breites Spektrum an Sprechern zurückgegriffen, so dass sich die einzelnen Charaktere gut voneinander abheben. Auch die Musik und Geräuschkulisse ist sehr solide und untermalt die Folge mit stimmiger Akustik, die besonders die Schockmomente hervor hebt.

FaziT: ein gelungener Start weckt eine recht große Erwartungshaltung, die inhaltlich leider nicht erfüllt wird, die Story endet abrupt und läßt viele Fragen offen. Sprecher und Soundkulisse sind aber sehr gut und so bekommt man insgesamt ein recht solides Hörspiel.

Bewertung vom 03.02.2020
Lady Bedfort - Mörderisches Fest

Lady Bedfort - Mörderisches Fest


gut

Weihnachten steht vor der Tür und eigentlich möchte Lady Bedfort das Fest mit ihren Lieben verbringen, doch immer noch ist der Serienmörder nicht gefasst, der auch Tim Denham auf dem Gewissen hat. Als der Täter wieder zuschlägt, diesmal den Schauspieler Basil Brent sogar auf offener Bühne ermordet, will Lady Bedfort den Mann endlich fassen. Doch als ein weiterer Mann von der Todesliste stirbt, fällt die alte Dame in eine tiefe Depression.


Endlich wird hier nun der Fall um den Serienmörder, der auch Tim Denham auf dem Gewissen hat, zum Abschluß gebracht! Lange genug hat es gedauert! Insgesamt sind die2 Cds durchaus unterhaltsam inszeniert worden, allerdings gibt es viele offensichtliche Logiklücken, bei denen man sich fragt, wie so etwas passieren kann. Dass die Polizei bei einem so brisanten Fall so viele Fehler macht, ist ärgerlich und kann auch nicht damit entschuldigt werden, dass es für den Spannungsaufbau oder Handlungsablauf notwendig gewesen wäre, es läßt den ganzen Fall ein wenig absurd erscheinen, vermutlich wurde er einfach zu lange in die Länge gezogen.
Überhaupt nervt die Tendenz, jede Folge wie bei einer Seifenopfer mit einem dramatischen Ereignis enden zu lassen und die Auflösung dazu dann erst in der nächsten Folge zu geben und das ist dann immer sehr unspektakulär und erfolgt nur nebenbei. Falls das die Hörer bei der Stange halten soll, so funktioniert das bei mir nicht, ich überlege wirklich ob ich meine ehemalige Lieblingsserie nicht beende um mir so die guten Erinnerungen an die frühen Folgen zu erhalten.
Denis Rohling liest die Folge ansonsten sehr gut und kann auch die einzelnen Charaktere gut abgrenzen und ihre individuellen Züge erkennen lassen. Die ganze Geschichte rund um Max, Kali, die beiden Inspektoren und Lady Bedfort ist durchaus interessant, aber der Charme der früheren Folgen, als die Serie noch ein echtes Hörspiel war, wird leider nicht erreicht.

FaziT: ENDLICH wurde nun der Tod von Tim Denham und die Jagd auf den Serienmörder zu einem Ende gebracht, leider mit vielen Logiklücken und Ungereimtheiten, wer darüber hinwegsehen kann, wird sich vermutlich ganz gut unterhalten. Insgesamt kein Vergleich mehr zu den richtigen Hörspielfolgen, schade das hat diese tolle Reihe eigentlich nicht verdient!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.