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Midnight-Girl
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NRW

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Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2017
Retour / Luc Verlain Bd.1
Oetker, Alexander

Retour / Luc Verlain Bd.1


gut

Luc Verlain, der einst von Bordeaux nach Paris floh, kehrt nun, als sein Vater schwer erkrankt, zurück. Trotz aller Erinnerungen, die ihn schnell heimsuchen, versucht er, seiner Arbeit als Polizist bestmöglich nachzugehen. Schon bald kann er beweisen was er drauf hat, als ein junges Mädchen erschlagen am Strand aufgefunden wird. Seine Ermittlungen führen über den Ex-Freund und den Stiefvater des Opfers, bis hin zum mysteriösen Unbekannten. Die Nachforschungen gestalten sich mitunter als schwierig, doch Luc ist über die Maßen gewillt den Fall zu einem positiven Abschluss zu bringen...

Mit Luc Verlain bringt Alexander Oetker einen weiteren französischen Ermittler aufs Parkett, der sich nun neben allen anderen beweisen muss, obwohl er natürlich seine ganz eigenen Charakterzüge besitzt und somit eigentlich nicht verglichen werden kann. Dennoch neigt der Leser dazu, die ihm bekannten (fiktiven) Persönlichkeiten quasi auf eine Stufe zu stellen, um Parallelen oder eben Unterschiede zu entdecken. Somit hat es jeder Autor schwer, der eine ähnliche Richtung einschlägt wie schon viele andere vor ihm, vor allem gefühlt in letzter Zeit.

Den hier auftretenden Hauptprotagonisten zieht es aus persönlichen, absolut verständlichen, Gründen zurück in die Heimat. Dass er in der Folge auf alte Bekannte trifft, die ihm mal mehr mal weniger wohlgesonnen sind, ist ebenfalls klar, doch in der Hauptsache soll es natürlich um den Kriminalfall gehen, der auch nicht lange auf sich warten lässt. Doch obwohl das Opfer recht bald entdeckt wird und die Ermittlungen anlaufen, scheint es, als sei Luc Verlain noch gar nicht richtig angekommen, weder in Bordeaux, noch in seinem Job. Irgendetwas läuft nicht ganz rund, weshalb das Geschehen des ersten Drittels recht zäh vonstatten geht. Als Leser kommt man zu diesem Zeitpunkt noch nicht nah genug an die Figuren heran, so dass es auch von dieser Seite aus schwer fällt Hinweise zu entdecken oder eigene Überlegungen anzustellen.

Glücklicherweise wird die Distanz im weiteren Verlauf überwunden, so dass nicht nur der Lesefluss gegeben ist, sondern auch emotionale Bindungen entstehen. Zeitgleich steigt die Spannungskurve merklich an, endlich macht die Geschichte seinem Genre alle Ehre. Großartige Überraschungen seitens der Personen oder der Handlung als solcher sind nicht zu erwarten, dennoch ist nicht sofort ersichtlich in welche Richtung die jeweilige Entwicklung geht. Ob und inwiefern der Schluss nun vorhersehbar ist oder nicht, muss und wird jeder Leser für sich entscheiden.

Ein erster Fall und somit der Auftakt einer Reihe, hat es häufig schwer. Auch Luc Verlain beziehungsweise Alexander Oetker bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Da sich sämtliche Kritikpunkte, die zu Beginn noch aufgeführt werden können, nach und nach verflüchtigen, ist die Hoffnung groß, dass ein zweiter, sowie weitere Folgebände gleich zeigen welches Potential in ihnen steckt.

Bewertung vom 20.08.2017
Mord in Serie - Todesjagd-Freelancer 2.0
Topf, Markus

Mord in Serie - Todesjagd-Freelancer 2.0


ausgezeichnet

Roland Voss und seine Freelancer erhalten den Auftrag, Florian Bernard aufzuspüren. Der Enthüllungsjournalist ist scheinbar spurlos verschwunden, nachdem er innerhalb seiner Recherchen auf ein Netzwerk gestoßen ist, das keineswegs mit sich spaßen lässt. Roland Voss und sein Team nehmen die Spur auf, die sie allerdings geradewegs in einen Hinterhalt führt, der ein gefährliches Spiel für sie bereit hält...

Fünfundzwanzig Folgen „Mord in Serie“, fünfundzwanzig Folgen „MindNapping“, klar, dass das in besonderem Maße gefeiert werden muss. Am besten mit einem Crossover, das sich gewaschen hat, dachten sich die Macher, und setzten das Vorhaben sogleich in die Tat um. Man kann diese beiden Teile getrost als Doppelfolge bezeichnen, denn nur eine von beiden zu Hören würde Wissenslücken bedeuten, die man eigentlich vermeiden möchte.

Mit der „Todesjagd“ fängt alles an, in der zunächst die Gegebenheiten analysiert und das Territorium abgesteckt werden. Gleichzeitig spürt man bereits die lauernde Gefahr, denn einige Hindernisse erscheinen zu leicht überwindbar, so dass mit Sicherheit noch einiges zu erwarten ist. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf und arbeitet regelrecht auf das „Todesspiel“ hin, bei dem man wahrlich nicht sicher sein kann, wieviele Opfer es im Nachhinein zu beklagen geben wird.

Mit dieser Produktion haben sich die Verantwortlichen selbst übertroffen. Es liegt eine Inszenierung vor, bei der einfach alles gelungen ist. Angefangen von der Idee, über die Umsetzung, bis hin zu den Sprechern, Geräuschen und sämtlichen weiteren Elementen. Mit den Freelancern tauschen möchte der Hörer nicht, dennoch verfolgt man an ihrer Seite gebannt den weiteren Verlauf und hofft auf einen positiven Ausgang, der absolut nicht gewährleistet werden kann.

Bewertung vom 20.08.2017
Gespenster-Krimi - Das Tor zur Hölle

Gespenster-Krimi - Das Tor zur Hölle


ausgezeichnet

Nie hätte Padre Manzoni damit gerechnet, dass seine Reise nach Jerusalem, im Geheimauftrag des Vatikans, lebensgefährlich werden könnte, schon seine Ankunft gestaltet sich als schwierig. An der Seite einer Archäologin, auf der Suche nach einem verschollenen Tempel, werden Mächte geweckt, die besser im Verborgenen geblieben wären. Manzoni ahnt, dass die Menschheit in Gefahr ist und er nun verhindern muss, dass das Schlimmste passiert...

Die Hölle, was ist das überhaupt? Das Pendant zum Himmel? Wer legt eigentlich fest, was Realität und was Fiktion ist? Kann es tatsächlich sein, dass es einzig an einem ominösen Tor liegt, dass die Menschheit kein furchtbares Schicksal ereilt? Egal wie der Hörer sich diese und ähnliche Fragen beantwortet, ob eher auf Rationalität bedacht oder völlig offen für Übernatürliches, Fakt ist, dass man keinesfalls an Padre Manzonis Stelle sein möchte. Auf seinen Schultern lastet ein solches Gewicht, dass man nicht überrascht wäre, würde er von einer Sekunde auf die nächste zusammensacken. Doch versucht er stark zu bleiben, aus Überzeugung, vielleicht aus Angst, vor allem aber, um seinen Auftrag zu Ende zu bringen. Wird sein Wille ausreichen?

Horror- und Spannungselemente geben sich in dieser Folge die Klinke in die Hand. Einerseits wird auf Schreckensmomente, andererseits aber auch auf eine unvorhersehbare Handlung gesetzt, die im Folgenden noch dazu anregen soll, selbst auf Spurensuche zu gehen, um das Rätsel zu lösen. Im Idealfall, bevor es zu spät ist. Entsprechend verwischen auch die Grenzen, wenn es um die Frage Wahn oder Wirklichkeit geht. Wissenschaftliche Erklärungen sucht man in der Tat meist erfolglos, kategorisch ausschließen lässt sich dennoch nicht alles. Hier sollte jeder für sich seinen Weg finden, mit den Gegebenheiten umzugehen.

Ob „Das Tor zur Hölle“ verschlossen bleibt oder nicht wird sich erst zum bitteren Ende zeigen, wenn noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden, um ein Finale auf die Beine zu stellen, das der Folge zu einem mehr als würdigen Abschluss verhilft.

Bewertung vom 20.08.2017
Potz Blitz - Die Zauber-Akademie - Gefahr für das Wunderland
Piasecki, Christoph

Potz Blitz - Die Zauber-Akademie - Gefahr für das Wunderland


ausgezeichnet

Ein seltsamer Baum, mal groß, mal klein, eine noch mysteriöse Gestalt, die in ebenjenem verschwindet, und drei Freunde, die ihre Neugierde nicht unter Kontrolle haben und kurzerhand die Verfolgung aufnehmen. Die Überraschung ist groß, als Flo, Finn und Jazz sich plötzlich im Wunderland wiederfinden, inmitten der Geschichte, die Alice einst erlebte. Während sie noch auf zahlreiche Bekannte, aber auch Unbekannte, treffen, versucht der ominöse Mann, dem sie gefolgt sind, das Wunderland zu zerstören. Dieses Vorhaben muss unbedingt und unverzüglich gestoppt werden...

In ihrem neuesten Abenteuer finden die Freunde der Potz Blitz Zauberakademie sich plötzlich in Alice' Wunderland wieder. Hier wird dem Hörer die Möglichkeit geboten, die bekannte Geschichte einmal aus einer etwas anderen Perspektive zu betrachten, vielleicht gibt es ja sogar das ein oder andere veränderte Ereignis. In jedem Fall lohnt es sich das Geschehen genau und konzentriert zu verfolgen, um herauszufinden was die mysteriöse Gestalt plant.

Gespickt mit diversen Nebenaspekten begibt man sich auf die Reise durchs Wunderland, begegnet dem Hutmacher oder der Grinsekatze und bekommt langsam eine Ahnung der Gefahr, die bereits hinter der nächsten Ecke lauern kann. Durchweg steht die Frage im Raum, ob es gelingen wird das Wunderland zu retten und vor allem, ob die Freunde an die Zauberakademie zurückkehren werden. Denn auch dort ist man in heller Aufregung als man bemerkt, dass sich etwas Dunkles anbahnt.

Diese Folge regt vor allem dazu an in Erinnerungen zu schwelgen, sich das Original nochmals vor Augen oder gar zu Gemüte zu führen, und zu hoffen, dass niemandem ein Haar gekrümmt wird, denn das Wunderland und seine Bewohner sind einzigartig und jeder auf seine Weise liebenswert. Es ist gar nicht mal eine großartige Spannungskurve, die dazu anhält, der Geschichte gebannt zu folgen, sondern ebenjene bekannten Elemente, die die Fantasie anregen. Eine wahrlich schöne Folge, die auf alle Fälle zu verzaubern vermag.

Bewertung vom 20.08.2017
Team Undercover - Die Rache des Geisterpiraten
Topf, Markus

Team Undercover - Die Rache des Geisterpiraten


ausgezeichnet

Das Hollywood-Abenteuer ist für das Team Undercover noch lange nicht vorbei. Sie dürfen live am Set dabei sein, wenn „Der Geistersturm“ zum Leben erwacht. Die Dreharbeiten werden jedoch von mysteriösen Vorkommnissen überschattet. Wem ist daran gelegen den Film zu sabotieren und warum? Eddie, Hannah, Ben und Sarah wittern natürlich direkt einen neuen Fall und versuchen den Übeltäter zu überführen, bevor es zu weiteren Attentaten und womöglich zum Drehabbruch kommt...

Das Abenteuer ist noch lange nicht vorbei, nun ist das Team Undercover tatsächlich an einen echten Set, der Hollywood-Dreh in vollem Gange. Doch schnell wird nicht nur den Freunden klar, dass vor Ort etwas ganz und gar nicht stimmt. Seltsame Ereignisse werfen nicht nur ein schlechtes Licht auf die gesamte Produktion, die dadurch gewaltig auf der Kippe steht. Auch der Hörer schaltet sofort und ahnt, dass es jemanden geben muss, der vorsätzlich handelt, um die Dreharbeiten zu stoppen. Doch wer ist der Täter und wo liegt sein Motiv?

Dies zu ergründen gestaltet sich schwieriger als gedacht. Trotz der Erfahrungen der Jung-Detektive und den wachsamen Hörern vor den Geräten schafft es das Phantom immer wieder unerkannt aktiv zu werden. Natürlich gibt es zwischenzeitlich Indizien, die auf diverse Personen hindeuten, häufig werden sie aber schon bald danach wieder verworfen. Somit startet das Gedankenkarussell recht häufig neu, alles wird nochmal von anderer Seite beleuchtet, vielleicht hat man ja doch etwas übersehen.

Auf Grund der verwobenen und sehr gut gestrickten Handlung ergibt sich ein hohes Spannungsniveau, wodurch der Hörer in den Bann gezogen wird, das Geschehen fesselt gekonnt bis zuletzt. Selbst auf der Zielgeraden stellt man sich mehrmals die Frage: Wird das Rätsel um den geheimnisvollen Saboteur noch gelüftet werden?

Bewertung vom 20.08.2017
Insel-Krimi - Die Toten von Juist
Topf, Markus;Reuber, Timo

Insel-Krimi - Die Toten von Juist


ausgezeichnet

Kinderärztin Nele Röwekamp ist schockiert, als ihre Nichte am Strand von Juist eine Flaschenpost findet, in der sich ein menschliches Auge befindet, denn sie stellt sofort die Verbindung zu einer verschwundenen Bekannten her. Arne Brekewoldt, Hauptkommissar auf Borkum, wird dieser Fall zugeteilt, der zunächst mehr Fragen aufwirft, als dass er sie beantwortet. Gemeinsam mit Nele begibt er sich auf Spurensuche, die sie in die Vergangenheit führt. Denn plötzlich taucht eine weitere Flaschenpost auf...

Inselidylle dürfen weder Protagonisten noch Hörer erwarten, denn auf Juist geht es tödlich zu. Die neue Reihe aus dem Hause Contendo Media zieht es in den Norden, auf die Inseln, die Jahr für Jahr zahlreiche Touristen anlocken und eigentlich für Ruhe und Entspannung stehen. Nichtsdestotrotz ist man auch dort nicht hundertprozentig sicher, obwohl der Täter in der ersten Folge es scheinbar nicht auf Auswärtige abgesehen hat.

Schnell hängt man sich als Hörer an das ungleiche Duo Brekewoldt und Röwekamp, um keinen Fortschritt zu verpassen, sei er noch so minimal. Ergebnisorientiertes Arbeiten scheint jedoch beiden zu liegen, so dass man sich fast sicher ist, der Fall wird gelöst werden. Bleibt allerdings die Frage, ob es weitere Opfer geben wird. Man sollte meinen so eine Insel ist nicht unendlich groß, bietet nicht unbedingt die Möglichkeiten für Mörder unterzutauchen wie das Festland, und doch gelingt es dem Täter nahezu unsichtbar zu bleiben. Nicht nur seine Identität, auch die Suche nach dem Motiv erschwert die Ermittlungen. Doch Brekewoldt und Röwekamp lassen sich nicht entmutigen, der richtige Ansatz muss schließlich zu finden sein.

Währenddessen stellt der Hörer selbst Überlegungen an, die zwar in der Theorie allesamt gut klingen, es aber an handfesten Beweisen fehlt, zumal nicht klar ist, ob man nicht manche Hinweise sehr frei ausgelegt hat. Entsprechend bleibt einem auch hier nichts anderes übrig als die Ereignisse konzentriert weiter zu verfolgen, um vielleicht sogar vor dem Duo auf die Lösung zu stoßen.

Ein wahrlich gelungener, sehr spannender, Auftakt zur neuen Krimireihe. Der ein oder andere Charakter muss noch mit seiner neuen Rolle warm werden, aber man ist sicher, das wird schneller geschehen als man gucken beziehungsweise hören kann.

Bewertung vom 20.08.2017
Gespenster-Krimi - Die Rückkehr der Blutbestie
Morland, A. F.;Duschek, Markus

Gespenster-Krimi - Die Rückkehr der Blutbestie


sehr gut

Die Zeiten von Angst und Schrecken sind vorbei – dachten die Bewohner von Holsworthy. Denn die Blutbestie wurde besiegt, ihr toter Körper kann im Museum besichtigt werden und soll die Touristen anlocken. Dann jedoch kommt alles anders als O'Mara die Bestie in seine Gewalt bringt und einen Plan ausheckt, Steve Dury erneut zum Leben zu erwecken. Während die Stadt in eine Schockstarre zu verfallen scheint, kämpfen Dave Donovan und Alice Flack einen schier aussichtslosen Kampf, denn wie vernichtet man etwas, das unverwundbar ist?

Sämtliche Bewohner Holsworthys waren erleichtert als die Bestie besiegt wurde, auch wenn das vorangegangene Experiment dadurch natürlich nicht ungeschehen gemacht werden konnte. Nun aber, im Angesicht dessen, dass eine Auferstehung bevorsteht, das Grauen wieder allgegenwärtig und die Angst der ständige Begleiter der Menschen sein wird, gibt es nicht viele Freiwillige, die bereit sind sich der Begegnung zu stellen. Einerseits absolut verständlich, der natürliche Instinkt rät zur Flucht. Andererseits sollte der ein oder andere durchaus gelernt haben, dass Zusammenhalt mehr bewirken kann als nur ein gutes Gefühl.

Der Hörer sollte die Vorgeschichte zumindest grob im Kopf haben, um sämtliche Hinweise nachvollziehen und Verbindungen herstellen zu können. Erneut wird jedoch mehr Wert auf Gruseleffekte als auf eine ausgefeilte oder gar komplexe Story gelegt. Aber ist es nicht genau das, was man bei einem Titel dieser Art sogar erwartet? Den Horror greifbar machen, das ist den Beteiligten durchaus gelungen. Über Vorhersehbarkeit lässt sich immer mal wieder streiten, hier gibt es solche und solche Aspekte, manche sind mehr als offensichtlich, andere überraschen komplett. Im Grunde ein gutes, ausgewogenes Verhältnis.

Wer noch immer nicht genug bekommen hat, wird sich zweifelsohne Fragen, ob dies tatsächlich der letzte Auftritt der Blutbestie gewesen sein wird...?!

Bewertung vom 20.08.2017
Mord in Serie - Labyrinth
Topf, Markus

Mord in Serie - Labyrinth


sehr gut

Dass es bei dem Survival-Wochenende im Schwarzwald tatsächlich ums nackte Überleben gehen würde, hätte niemand der Teilnehmer im Vorfeld geahnt. Den Teamgeist zu stärken, dem Alltag entfliehen und vor allem eingefahrene Muster links liegen zu lassen, standen zwar auch nicht bei jedem ganz weit oben auf der Liste, doch erscheinen die ursprünglichen Ziele plötzlich extrem verlockend. Das Drama beginnt mit einem Absturz in ein unterirdisches Tunnelsystem, das neben einem labyrinthartigen Aufbau noch einige andere, nicht unbedingt angenehme, Überraschungen bereit hält.

Über Sympathien gegenüber den Protagonisten lässt sich wahrlich streiten, dennoch wünscht man nicht einmal seinem ärgsten Widersacher ein solches Szenario wie in dieser Folge der „Mord in Serie“-Reihe beschrieben. Dass das Survival-Abenteuer so schnell umschlagen würde und es tatsächlich um Leben und Tod geht, hätte niemand, nicht einmal der Hörer, im Vorfeld gedacht. Sicherlich ahnte oder wusste man, dass hier unbedingt mit Zwischenfällen zu rechnen ist. Dass diese dann aber so grausam ausfallen würden, überrascht dann doch.

Nicht jeder ist für ein solches Vorhaben gemacht oder legt allzu großen Wert auf Maßnahmen dieser Art. Nichtsdestotrotz muss man immer das Beste aus der gegebenen Situation machen, was den Charakteren hier mal mehr mal weniger gelingt. Egal ob es sich um mangelndes Interesse oder schlicht und einfach mangelnde Kondition oder Konzentration handelt, schlussendlich wirkt sich alles auf das Gesamtgeschehen aus, sowohl im positiven wie auch negativen Sinne. Manch einer vermag allerdings auch zu überraschen, man sollte also niemanden von vornherein verurteilen oder gar unterschätzen.

Mit der Spannung ist es, ähnlich wie mit den Figuren, ein auf und ab, mal temporeich, mal zurückgezogen, was natürlich auch als Ruhe vor dem Sturm ausgelegt werden kann. Trotz der Schwankungen verfolgt man die Geschichte voller Neugierde, schließlich kann man nie wissen was hinter der nächsten Ecke im Labyrinth lauert und ob es den Protagonisten gelingen wird den Ausgang zu finden.

Bewertung vom 13.08.2017
Finster ist die Nacht / Macy Greeley Bd.3
Salvalaggio, Karin

Finster ist die Nacht / Macy Greeley Bd.3


sehr gut

Radiomoderator Philip Long wurde entführt, konnte sich aber scheinbar aus den Fängen der Verbrecher befreien. Auf seiner Flucht jedoch gerät er nicht nur vor Detective Macy Greeleys Auto, sondern im wahrsten Sinne des Wortes erneut in die Schusslinie. Dieses Mal überlebt er die Begegnung mit seinem Peiniger nicht. Das Fatale an der Sache: Für den Mord verwendet der Täter Macys Dienstwaffe, während sie nur hilflos zusehen kann. Auf der Suche nach Antworten geraten die Ermittler schnell an ihre Grenzen, sogar über komplett neue Ansätze wird diskutiert, denn bei diesem Fall passt einfach nichts wirklich zusammen, ein Muster ist schwer auszumachen. Und doch muss es einen Grund für die Entführung gegeben haben. Werden Macy und ihr Team das Motiv rechtzeitig entschlüsseln oder wird es weitere Opfer geben?

In „Finster ist die Nacht“, ihrem nunmehr dritten Fall, bekommt es Detective Macy Greeley mit einer schier unglaublichen Geschichte zu tun, deren Ausmaße weder auf den ersten Blick greifbar noch bei genauerem Hinsehen sofort deutlich werden. Erst mit der Zeit entwickelt sich ein Gesamtbild, welches mit einigen ungeschliffenen Ecken und Kanten zu kämpfen hat, so richtig rund vermag es kaum zu werden. Egal wie tief die Ermittler graben, welche Geheimnisse sie zutage fördern, es scheint immer als bliebe etwas im Verborgenen. Dieses Gefühl beschleicht auch den Leser, obwohl dieser einen umfassenderen Einblick in die Ereignisse erhält und somit auch über Informationen verfügt, die die Polizei nicht zu Gesicht bekommt.

Ähnlich wie im Vorgänger kann die Spannungskurve nicht auf ganzer Linie überzeugen, sie scheint sich nicht für eine konkrete Richtung entscheiden zu können. Mal geht es temporeich zu, so dass man aufpassen muss den Faden nicht zu verlieren, dann aber gibt es auch immer wieder Passagen, die das Geschehen beinahe zum Stillstand bringen. Erneut befindet sich der Wendepunkt etwa innerhalb des zweiten Drittels der Erzählung, ab dem man das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann, da endlich die vermeintlich zielführenden Hinweise auftauchen, um die vorangegangenen Ereignisse rekonstruieren zu können. Auch wenn der Leser bereits früh im Gefühl hat wer für die Taten verantwortlich sein könnte, so fehlt es doch an Beweisen, Intuition reicht schließlich nicht aus. Entsprechend gespannt ist man ob des weiteren Verlaufs und auf mögliche Überraschungsmomente.

Es ist erneut vor allem Protagonistin Macy Greeley, die dem Leser im Gedächtnis bleibt, da sie sich nicht so einfach in eine Schublade stecken lässt und ihren Charakter beruflich wie privat einbringt, wodurch eindeutig Wiedererkennungswert entsteht. Auch wer noch keinen Vorgängerband gelesen hat, wird sofort eine Bindung zu ihr Aufbauen als wäre sie eine alte Bekannte. Vorkenntnisse sind entsprechend nicht notwendig für das Verständnis des vorliegenden Falls. Und das Ende zeigt: Es liegt bereits Potential für mindestens einen weiteren, vielleicht sehr persönlichen, Fall vor der Tür.

Bewertung vom 06.08.2017
Mit dir auf Düne sieben
Janz, Tanja

Mit dir auf Düne sieben


gut

Das war wirklich alles andere als die feine Art, als Klaas seine Verlobte Jette einfach vor dem Standesamt hat stehen lassen und sich still und heimlich vom Acker machte. Jetzt, zwei Jahre später, scheint sie die damalige Schmach einigermaßen überwunden zu haben und geht in ihrem Job als Hochzeitsplanerin voll auf. Für ihre Kunden macht sie alles möglich, sämtliche Wünsche werden berücksichtigt, niemand kommt zu kurz. Als bereits die nächste Heiratswillige in Jettes Büro erscheint, ahnt sie noch nicht, dass es sich dabei um Klaas' Verlobte handelt...

Bei Tanja Janz' Romanen ist immer Verlass darauf, dass sie dem Leser eine frische Meeresbrise in die heimischen Gefilde schicken, wodurch das Fernweh angekurbelt wird, welches sich nur stillen lässt, indem man voll und ganz in die Lektüre eintaucht – oder es zumindest versucht. Fast schon möchte man behaupten St. Peter-Ording läge quasi um die Ecke, so bildhaft wird die Umgebung dargestellt. Und wer hätte das Meer nicht gerne direkt vor der Haustür – ein Traum.

Eher das Gegenteil erlebt Jette als Klaas sie, ohne einen Mucks zu sagen, vor dem Ja-Wort sitzenlässt und abhaut. Dass sie sich dennoch nicht einschüchtern lässt und voll und ganz für ihren Job brennt, vielleicht sogar mehr denn je, spricht absolut für sie. Dennoch bleibt Jette leider, wie sämtliche andere Protagonisten auch, in der Darstellung zu oberflächlich. So baut sich eine gewisse Distanz auf, die schwer bis gar nicht zu überbrücken ist. Dadurch bleibt auch das Geschehen als solches zu weit entfernt, um gefühlsmäßig tatsächlich nah dran zu sein.

Inwiefern es sich bei den Ereignissen um klischeehafte oder vorhersehbare Situationen handelt, muss jeder Leser individuell entscheiden, vor allem auch, ob er dies als positiv oder negativ erachtet. Manches Mal möchte man ja durchaus in seinen Gedankengängen bestätigt werden. Vielleicht versteckt sich sogar die ein oder andere Überraschung innerhalb der Erzählung. Was auf jeden Fall ganz offensiv ausgespielt wird ist der Humor, der gezielt eingesetzt und gekonnt platziert wird, um der Geschichte Witz zu verleihen, auch wenn es manchmal schon fast sarkastisch wird.

Im Großen und Ganzen ist „Mit dir auf Düne sieben“ eine locker-leichte Geschichte, die am Strand oder auf dem Balkon einige Stunden gute Unterhaltung bietet und den Alltag auszusperren vermag.