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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Petra Sch.
Wohnort: 
Gablitz

Bewertungen

Insgesamt 498 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2018
Manhattan Beach
Egan, Jennifer

Manhattan Beach


ausgezeichnet

eine starke Frau zur Zeit des Zweiten Weltkrieges

Kurz zum Inhalt:
New York der 1940er: Anna Kerrigan arbeitet, wie so viele Frauen in Kriegszeiten, in einer Schiffswerft für Kriegsschiffe. Sie muss für ihre Mutter und ihre behinderte Schwester sorgen, nachdem ihr Vater vor etlichen Jahren verschwunden ist.
Anna möchte aber unbedingt Taucherin werden, nachdem sie einen Taucher bei der Arbeit gesehen hat. Doch das ist nicht so einfach, und Anna werden viele Steine auf dem Weg zu ihrem Traum in den Weg gelegt.
Und außerdem ist da noch Dexter Styles, der Unterweltboss, den Anna bereits als Kind bei einem Ausflug mit ihrem Vater kennengelernt hat. Sie hofft, dass ihr Dexter Styles bei der Suche nach ihrem Vater helfen kann...


Meine Meinung:
Der Schreibstil von Manhattan Beach ist der damaligen Zeit angepasst, man hat das Gefühl, mitten im New York der 1930er und 1940er zu sein.
Man erfährt zuerst über die Kindheit von Anna, dann von Anna als 19jähriger, um die es hauptsächlich geht. Rückblicke in die Kindheit von Annas Vater schmücken die Geschichte aus, und auch über den Gangsterboss Dexter Styles erfährt man Vieles. Und alles verwebt sich dann zu einem Ganzen zusammen.
Anna ist eine starke Frau, die sich nicht nur aufopfernd um ihre schwerstbehinderte Schwester kümmert und um ihren großen Traum kämpft, Taucherin zu werden, sondern auch darum zu erfahren, was mit ihrem Vater passiert ist.
Die handelnden Personen und Darstellungen der damaligen Zeit sind sehr authentisch.
Einige kleine Längen konnten das Lesevergnügen nicht trüben, lediglich der Schluss hat mich nicht so ganz zufrieden gestellt; ich hätte gern noch mehr über Annas neues Leben und ihre Zukunft erfahren.

Besonders gut hat mir das Interview mit der Autorin Jennifer Egan am Anfang des Buches gefallen, in dem sie beschreibt, warum es ihr Herzenswunsch war, dieses Buch zu schreiben, um das harte Leben der Frauen aufzuzeigen, deren Männer im Krieg waren und die nun auch die Arbeiten der Männer, wie eben zB das Schweißen in der Schiffswerft, übernehmen mussten. Jennifer Egan hat auch die jahrelange Recherche betont, die man wirklich sehr gut in dem Buch fühlen kann. Es sind so viele liebevolle und genaue Details vorhanden und man hat dadurch das Gefühl, New York, die Werft, Manhattan Beach und die Zustände der damaligen Zeit selbst miterlebt zu haben.

Obwohl oder gerade weil dieser Roman so gar nicht meinen Lieblingsgenres entspricht, hat er mich total gefesselt, und auch wenn jetzt keine großartige Spannung vorhanden ist, war es für mich total interessant zu erfahren, wie es zu Kriegszeiten in New York war und wie Anna es schafft, ihren Weg zu gehen.


Fazit:
Toll gelungener Roman über die Zeit New Yorks und dessen Unterwelt in den 1930er und 1940er Jahren, dargestellt anhand der Lebensgeschichte einer jungen Frau und deren Familie. Hat mir überraschenderweise sehr gut gefallen, daher 4,5 Sterne von mir.

Bewertung vom 30.07.2018
Der Schatten
Raabe, Melanie

Der Schatten


sehr gut

Wirst du zum Mörder, nur weil eine Bettlerin es dir sagt?



Kurz zum Inhalt:
Norah Richter zieht von Berlin nach Wien, um dort ihre neue Stelle als Journalistin anzutreten.
Eines Tages sagt ihr eine alte Bettlerin, dass sie am 11. Februar im Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten wird. Aus freien Stücken und aus gutem Grund.
Norah glaubt natürlich nicht an diesen Humbug - kennt sie doch nicht mal einen Arthur Grimm. Trotzdem geht ihr diese Frau nicht aus dem Kopf und sie macht sich auf die Suche nach ihr.
Und plötzlich taucht auch der Name Arthur Grimm immer öfter in ihrem Leben auf. Und weitere unheimliche Dinge geschehen.
Wird Norah wirklich zur Mörderin werden?


Meine Meinung:
Die Geschichte ist aus der Erzählperspektive von Norah geschrieben. An den Schreibstil selbst musste ich mich anfangs erst gewöhnen, aber dann lässt es sich flüssig und schnell lesen, auch aufgrund der kurzen Kapitel.
Für mich ist jedoch leider die ganze verworrene Erzählweise etwas verwirrend; auch dass einem viele kleine Häppchen aus Norahs Leben hingeworfen werden, die man anfangs überhaupt nicht zuordnen kann. Ich war teilweise etwas frustriert, weil ich mir einfach kein ganzes Bild machen konnte. Das löst sich aber nach und nach auf.
Auch Norahs Handlungsweise bzw. das Unterlassen von Nachfragen und dass sie einiges einfach so hinnimmt, konnte ich nicht ganz nachvollziehen.
Die Auflösung dieses wundersamen Rätsels ist jedoch schlüssig und gut gelungen!
Das Cover erschließt sich mir leider nicht, aber man erkennt sofort einen Thriller.


Fazit:
Fesselnder, anfangs etwas verworrener Thriller, der leider langsam loslegt; aber mit interessanter und schlüssiger Auflösung. Hat mich dann doch gepackt, daher 4 Sterne von mir.

Bewertung vom 23.07.2018
A Stranger in the House
Lapena, Shari

A Stranger in the House


gut

Wem kannst du trauen? Wer sagt die Wahrheit, wer lügt?


Kurz zum Inhalt:
Eines Abends kommt Tom Krupp von der Arbeit nach Hause, doch seine Frau Karen ist nicht da. Die Tür ist unverschlossen, überall brennt Licht, in der Küche liegen die Vorbereitungen für das Abendessen...
Tom erfährt, dass seine Frau einen Autounfall in einer schlimmen Gegend hatte, da sie zu schnell gefahren ist. Doch das kann Tom nicht glauben, da Karen sich immer an die Gesetze hält.
Und dann wird in der Nähe des Unfallorts in einem verlassenen Restaurant eine männliche Leiche gefunden. Hat Karen etwas damit zu tun? Tom kann es nicht glauben, doch Karen kann sich an die Nacht nicht erinnern. Was ist passiert?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und sehr schnell zu lesen, auch aufgrund der kurzen, einfachen Sätze und der kurzen Kapitel. Die Erzählweise ist im Präsens geschrieben.
Für mich ist die Geschichte eher Psychothriller als Thriller.

Man ist immer am Rätseln, was in jener Nacht wirklich passiert ist und wer der Täter ist. Leider plätschert die Geschichte eher nur so dahin, ohne so richtig Spannung aufzubauen. Auch sind einige Dinge nicht genug ausgearbeitet und ich konnte diverse Handlungen und Verhaltensmuster nicht nachvollziehen. Auch die überraschende Wendung am Schluss konnte mich nicht so ganz überzeugen.
Für mich sind die handelnden Figuren irgendwie nicht richtig greifbar; man kann zu niemandem eine Verbindung aufbauen und keiner ist wirklich sympathisch. Auch der Ermittler kam mir anfangs etwas unfähig vor.

Das Cover passt gut zu Genre und Titel. In schwarz und dunkelblauen Tönen ist eine Frau vor einem Fenster abgebildet.


Fazit:
Für meinen Geschmack ein leider eher farbloser (Psycho-)Thriller, der mich nicht so ganz überzeugen konnte. 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 22.07.2018
Ins Dunkel
Harper, Jane

Ins Dunkel


ausgezeichnet

Was passierte im Australischen Dschungel?

Kurz zum Inhalt:
Die Firma BaileyTennants schickt als Teambuilding Maßnahme eine Männer- und eine Frauengruppe mit je 5 TeilnehmerInnen für 3 Tage in den Australischen Busch. Ausgerüstet nur mit Zelten, Schlafsäcken, einer Landkarte und Kompass. Ohne Handys.
Als jedoch die Frauengruppe zum vereinbarten Zeitpunkt nicht erscheint, wird eine Suchaktion gestartet. Mit 6-stündiger Verspätung kommen die Frauen an - jedoch eine fehlt: Alice. Wo ist sie? Was ist mit ihr geschehen?
Der australische Ermittler Aaron Falk muss Alice unbedingt finden; sie war seine Informantin in dem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht.
Und das Monster Martin Kovac spukt auch noch allen im Kopf herum, der vor 20 Jahren im Giralang-Massiv junge Frauen getötet hat...


Meine Meinung:
Der Schreibstil von Jane Harper ist unfassbar toll; das Buch ist flüssig und schnell zu lesen. Es ist alles so lebendig beschrieben; die Charaktere der handelnden Personen sind detailliert ausgearbeitet und die Beschreibung der tollen Dschungellandschaft ist so anschaulich, so dass man das Gefühl hatte, mit der Frauengruppe mittendrin im unendlichen Grün zu sein.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so fesselnd war es für mich. Auch ist der Spannungsbogen konstant aufrecht gehalten, und man rätselt fieberhaft mit, wo Alice geblieben und was mit ihr geschehen ist.
Sehr gut hat mir auch gefallen, dass abwechselnd über die Ermittlungen von Aaron Falk und seiner Kollegin Carmen Cooper und der Suche nach Alice berichtet und dann wieder die Erlebnisse der Frauengruppe chronologisch beschrieben werden.
So erfährt man als Leser, was den Frauen während der Wanderung durch den Kopf geht, und wie eine Verkettung kleiner Fehler zu einem großen Ganzen führt. Und die Panik der Frauen konnte man auch gut spüren und nachvollziehen.

Auch das Cover passt bestens zum Inhalt des Buches; ist doch das dunkle unendliche Grün des Australischen Buschs abgebildet.


Fazit:
"Ins Dunkel" war ein wahrer Lesegenuss für mich; ich war von der ausführlichen und anschaulichen Beschreibung fasziniert und fühlte mich mitten drin im Busch. Auch die interessanten Charaktere und die tolle Spannung lassen mich eine eindeutige Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen.

Bewertung vom 11.07.2018
Nie wieder Amore!
Hennig, Tessa

Nie wieder Amore!


ausgezeichnet

Amore in bella Italia


Kurz zum Inhalt:
Monika Renner, Rentnerin und Witwe, wurde von ihrer Tochter in ein Altenheim gesteckt und verbringt dort eine triste Zeit.
Eines Tages erhält sie einen Anruf von Lena aus Sizilien, die im Elternhaus ihrer Freundin Francesca, wo die beiden eine Sprachschule eröffnen wollen, einen alten Film und Liebesbriefe von Moni an einen Vincenzo gefunden hat. Angeblich wurde Vincenzo in Sizilien gesehen.
Doch Moni hatte vor langer Zeit von der Mutter ihrer damaligen großen Liebe einen Brief erhalten, dass Vincenzo bei einem Autounfall gestorben ist. Kann es sein, dass Vincenzo tatsächlich noch lebt?
Moni muss Klarheit haben und macht sich auf den Weg zu Lena und Francesca nach Sizilien, um nach Vincenzo zu suchen, gemeinsam mit ihrem Enkel Jan als Aufpasser...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist einfach nur wundervoll; das Buch ist schnell und flüssig zu lesen.
Die wunderschönen Beschreibungen der tollen sizilianischen Landschaft lassen Sommergefühle aufkommen und man wünscht sich sofort dorthin. Ich hatte die Orangenhaine vor Augen und den Orangenduft in der Nase.
Die Geschichte ist witzig, Moni ist ein echter Knaller und hilft Francesca und Lena gegen die Mafia, die das Grundstück kaufen wollen, um dort ein Hotel errichten zu können.
Auch die Suche nach Vincenzo kommt nicht zu kurz - nach einem Blick in der Agrar-Kammer auf die Liste der Orangenbauern kommen 3 Stück Vincenzo Martini in Frage.
Als nach ca einem Drittel des Buches alle 3 Vincenzos abgeklappert waren, und keiner der Gesuchte war, war ich nur etwas verwundert, was da noch kommen soll.
Doch danach geht es um die Probleme mit der Eröffnung der Sprachschule - Andauernd werden Francesca und Lena die verschiedensten Steine in den Weg gelegt, um diese zum Aufgeben zu zwingen. Doch die haben nicht mit der ehemaligen Apothekerin und Naturheilkundlerin Moni gerechnet! Witzig war die Szene im Bauamt, als alle mit einem von Moni zusammengemixten Babyduft den Beamten becirct haben...

Die Liebe kommt natürlich auch nicht zu kurz: zwischen Jan und Lena funkt es; Monis Tochter Tanja reist dann auch noch nach Sizilien, um gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Sohn einen Urlaub zu verbringen (hat Moni doch davor kurzfristig die gemeinsame Kreuzfahrt nach Norwegen abgesagt), und lernt einen nicht ganz so typischen Sizilianer kennen.
Und natürlich findet Moni gegen Ende noch 'ihren' Vincenzo, der ihr erklärt, warum er sich als tot erklären ließ. Und es wird noch ein weiteres Geheimnis gelüftet...

Das Cover ziert ein Pärchen und ein Boot mit italienischen Farben. Ist witzig gezeichnet und macht Lust auf Urlaub.


Fazit:
Humorvoller Urlaubs-Roman mit viel Witz und sizilianischem Lokalkolorit; die Suche nach der ehemaligen großen Liebe, Kampf gegen die Mafia und natürlich ein Happy End!
Perfekte Urlaubslektüre und eindeutige Leseempfehlung!

Bewertung vom 11.07.2018
Der Alphabetmörder / Grall und Wyler Bd.1
Schütz, Lars

Der Alphabetmörder / Grall und Wyler Bd.1


sehr gut

Mord von A bis Z



Kurz zum Inhalt:
Die beiden operativen Fallanalytiker Jan Grall und Rabea Wyler werden in Jans alte Heimat, dem Westerwald, zur Hilfe gerufen, da im dortigen Wildtiergehege eine Leiche gefunden wird, der ein "A" eintätowiert wurde. Kurz darauf wird eine weitere Leiche mit einem "B" gefunden.
Nun heißt es schnell herausfinden, wie die beiden Morde zusammenhängen, um weitere Morde zu verhindern. Werden Jan und Rabea es rechtzeitig schaffen, ohne ins Visier des Täters zu kommen? Oder hängt das alles mit Jans Vergangenheit zusammen?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen, auch aufgrund der kurzen Kapiteln.
Man ist sofort mitten in der Geschichte drin und lernt Tugba kennen, die gefangengehalten und tätowiert wird. Man leidet und fiebert furchtbar mit ihr mit...
Die beiden Profiler Jan und Rabea sind zwar sympathisch, aber natürlich 'muss' Jan Grall eine Hypersensibilität haben, die er nur durch den Konsum von Cannabis ruhig stellen kann. Ein typisches Klischee. Auch war irgendwie klar, dass Jan und Rabea ins Visier des Täters kommen "müssen"...
Es ist zwar spannend geschrieben, aber öfter mal konnte ich Beweggründe und Verhaltensmuster nicht ganz nachvollziehen.
Anfangs rätselt man aufgeregt mit, wer der Mörder ist und warum. Doch ab einer bestimmten Stelle war für mich klar, wer für die Morde verantwortlich ist. Nur das Warum hat sich erst nach und nach aufgeklärt...

Das Cover ist einfach dunkel gehalten, und einige Buchstaben des Titels scheinen wie zerknittert und sind mit Nadeln angepinnt. Das passt sehr gut zu Titel und Inhalt.


Fazit:
Gutes Thriller-Debüt, leider aber einer gewissen Stelle schon vorhersehbar. Dennoch spannend und gut geschrieben, daher von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 21.06.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1 (2 Audio-CDs)
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1 (2 Audio-CDs)


gut

Liebesgeschichte mit leichtem historischen Einschlag

Meine Bewertung: 3,5 Sterne


Kurz zum Inhalt:
Südschweden, 1913: Agneta Lejongard studiert Malerei in Stockholm.
Doch eines Tages erhält sie ein Telegramm ihrer Mutter, dass sie schnellstmöglich nach Hause, auf das Gut Löwenhof, kommen soll. Ihr Vater und ihr Bruder sind bei einem Brand ums Leben gekommen. Und sie soll nun als Erbin des Löwenhofes das Gut und die Pferdezucht weiterführen.
Obwohl Agneta lieber bei ihrer großen Liebe Michael in Stockholm geblieben wäre, fügt sie sich ihrem Schicksal und kehrt auf den Löwenhof zurück.
Dort stellt sie den Deutschen Max als Verwalter ein; und dann ist da noch ihr alter Jugendfreund Lennard...


Meine Meinung:
"Die Frauen vom Löwenhof. Agnetas Erbe" ist der Auftakt einer Familiensaga-Trilogie, die die Geschichte der Frauen vom Gut Löwenhof erzählt.
In "Agnetas Erbe" verfährt man in Ich-Form über das Leben und Schicksal von Agneta Lejongard, die eigentlich eine starke und selbständige Frau sein will, unabhängig von ihrer strengen Adelsfamilie. Doch das Schicksal meint es anders, und sie kehrt zum Löwenhof zurück.

Leider war die Geschichte teilweise total vorhersehbar (ich wusste zB sofort, wer für das Schicksal des Dienstmädchens Susanna verantwortlich war) und wenig spannend; man hätte das Ganze gerne etwas kürzen können.
Auch die Erzählweise der Autorin war diesmal, auch aufgrund kurzer Sätze, wenig anspruchsvoll.
Die Figur des Max war mir ein bisschen unklar; es wurde nicht aufgeklärt, warum er überhaut auf den Löwenhof gekommen ist , warum er gelogen hat und warum er dann plötzlich in den Krieg gezogen ist.
Es wurden zwar einige interessante Dinge aus der damaligen Zeit angesprochen, zB die Suffragetten-Bewegung, der technische Fortschritt in Form von Automobilen und der Beginn des 1. Weltkriegs, leider jedoch zu wenig ausführlich.

Die Sprecherin, Nora Jokhosa, hat zwar eine angenehme Stimme, jedoch spricht sie für meinen Geschmack etwas zu langsam und mit zu wenig Betonung. Somit hört sich das ganze etwas gefühllos an.
Das Hörbuch ist vom HörbuchHamburg Verlag auf 2 mp3-CD's und hat eine Laufzeit von über 900 Minuten.
Das Cover entspricht der Print-Ausgabe und soll wohl Agneta darstellen, die auf den Löwenhof blickt.


Fazit:
Alles in allem eine nette Geschichte, ohne viel Tiefgang. Gut zum Hören auf Autofahrten, da man sich aufgrund der einfachen Handlungsstränge nicht so stark konzentrieren muss. Hätte aber kürzer sein können. 3,5 Sterne von mir.

Bewertung vom 20.06.2018
Mord nach Strich und Faden / Kate Shackleton ermittelt Bd.1
Brody, Frances

Mord nach Strich und Faden / Kate Shackleton ermittelt Bd.1


sehr gut

Gemütlicher Cosy Krimi im England der 1920er


Kurz zum Inhalt:
England, 1922: Kate Shackleton wird von ihrer Freundin Tabitha Braithwaite angeschrieben und gebeten, ihren Vater zu finden. Kate, deren Mann im Krieg verschwunden ist, hatte einige Male nach dem Krieg verschwundene Soldaten ausfindig gemacht, und deshalb hofft Tabitha, dass Kate auch ihren vor 6,5 Jahren verschwundenen Vater Joshua Braithwaite, einen Weberei-Inhaber, findet. Denn sie heiratet in einigen Wochen und möchte von ihrem Vater zum Altar geführt werden.
Kates Vater, ein ehemaliger Polizist, legt ihr nahe, für diesen kniffligen Fall einen Ex-Polizisten als Hilfe anzustellen. Somit wird Kate quasi zur professionellen Detektivin.
Die Suche nach Tabbys Vater gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn niemand in der unmittelbaren Umgebung will etwas wissen oder preisgeben.
Nur nach und nach decken Kate und ihr Kollege Jim Sykes die Geheimnisse auf. Doch die Wahrheit soll anscheinend nicht ans Licht kommen, als plötzlich ein Ehepaar, beide Arbeiter in der Weberei, stirbt.


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist trotz seiner 'alten' Schreibweise, die an den 20er erinnern soll, leicht zu lesen, obwohl man sich anfangs erst daran gewöhnen muss. Es ist ein leichter Krimi, der mich an die Miss Marple Krimis erinnert.
Sehr gut gefällt mir, wie die Autorin das damalige Leben, allen voran der Kampf der Frauen nach Selbständigkeit, und natürlich das Leben der Menschen, die in der Weberei-Industrie arbeiten, inkl. technischem Wissen, näherbringt. Auch die Erwähnung der damaligen Mode ist äußerst interessant.

Leider plätschert die Ermittlung oftmals eher nur dahin und ist wenig spannend, und man kann Kates Handeln nicht immer nachvollziehen. Ihre Ansätze und Gedanken sind gut, aber warum hakt sie bei gewissen Dingen nicht mehr nach? Trotzdem möchte man mit Kate gemeinsam den Fall auflösen, da sich immer wieder neue Erkenntnisse ergeben.
Leider sind einige Szenen und Personen für den Verlauf der Handlung schlicht unwichtig und hätten weggelassen werden können.
Die Auflösung ist trotz einiger gedanklicher Mängel teilweise überraschend.

Ich hätte mir nur gewünscht, dass man mehr über Jim Sykes Ermittlungen lesen kann, und dass man erfährt, was mit Kates Mann damals wirklich passiert ist. Aber vielleicht löst sich das in einem Folgeband auf.

Das Cover zeigt Kate Shackleton beim Ermitteln, ist farbenfroh und macht neugierig auf das Buch.


Fazit:
"Mord nach Strich und Faden" ist der Auftakt einer Reihe um Kate Shackleton. Ein gemütlicher Landhaus-Krimi mit einigen Schwächen, aber man erfährt viel über das damalige Leben und die Weberei-Industrie und hat mich gut unterhalten. Das Buch ist perfekt geeignet für Leser von unblutigen Krimis.

Bewertung vom 03.06.2018
Bülent Rambichler und die fliegende Sau / Bülent Rambichler Bd.1
Bogner, Anja

Bülent Rambichler und die fliegende Sau / Bülent Rambichler Bd.1


gut

"Bülent Rambichler und die fliegende Sau" ist der Auftakt einer Reihe um den Kriminalkommissar Bülent Rambichler.
Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen und erinnert sehr an die humorvollen "Eberhofer"- und "Kluftinger"-Krimis.
Was anfangs noch wirklich witzig zu lesen war (zb lautet der Spitzname des Säufers "Suff" und der Nachname des Leichenbeschauers Fledderer), hat sich im Laufe der Geschichte leider immer mehr aufgebauscht, und es wurden dann nicht nur sämtliche handelnden Personen, sondern auch die Situationen zu übertrieben und überzogen dargestellt - das war mir dann schon zu viel des Guten, und es war teilweise anstrengend zu lesen.
Auch die Auflösung hat mich nicht so ganz zufrieden gestellt, das hätte man noch ein kleines bisschen harmonischer verfassen können.
Die sich anbahnende Romanze zwischen Bülent und Astrid hat mir hingegen sehr gut gefallen, und auch die niedliche Sau Hannelore habe ich ins Herz geschlossen.

Am Ende gibt es ein Glossar, um die umgangssprachlichen Ausdrücke zu erklären. Auch innerhalb des Buches gibt es für einzelne spezielle Begriffe immer wieder erklärende Fußnoten.
Das Cover zeigt einen Wolpertinger - mir ist leider nicht ganz klar, wie das mit der Geschichte im Zusammenhang stehen soll.

Fazit:
Eigentlich ganz unterhaltsamer Klamauk, jedoch alles zu überspitzt. Mehr ist manchmal eben nicht mehr.

Bewertung vom 15.05.2018
Stups der kleine Schwertwal
Neuwald, Alfred

Stups der kleine Schwertwal


ausgezeichnet

Stups und Rudi - eine tolle Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt


Kurz zum Inhalt:
Stups der kleine Schwertwal macht mit seinem besten Freund Rudi, dem Seehund, einen Ausflug im Meer, um Fische zu fangen.
Rudi gerät jedoch in eine gefährliche Situation, und Stups hat eine tolle Idee, um Rudi aus seiner Not zu retten!


Meine Meinung:
Die Geschichte ist liebevoll und kindgerecht geschrieben und viele wunderschöne, teilweise ganzseitige, Illustrationen untermalen das Gelesene.
Man lernt auf spielerische Weise, was echte Freundschaft bedeutet und was es heißt, Mut zu haben, und seinen Freunden aus riskanten Situationen zu helfen.
Aufgrund des Hais ist die Geschichte auch spannend; die Kinder fiebern mit Rudi und Stups mit. Meine Tochter fand toll, was sich Stups einfallen hat lassen, um seinen Freund zu retten.

Das Buch ist für Kinder ab 4 Jahren gedacht; aber auch für Erstleser ist es perfekt geeignet aufgrund der kurzen Sätze und dem geringen Text pro Seite. Auf jeder Seite gibt es passendes Bild; so werden Leseanfänger motiviert weiterzulesen.
Das dünne Taschenbuch hat ein handliches Format und ist gut geeignet, um es mitzunehmen.


Fazit:
Eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft und Mut mit tollen farbigen Illustrationen, welche nicht nur für Kinder ab 4, sondern auch für Leseanfänger geeignet ist.