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Benutzername: 
bärin
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 560 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2019
Fehltritt / Doggerland Bd.1
Adolfsson, Maria

Fehltritt / Doggerland Bd.1


sehr gut

Die Kommissarin Karen, Ende 40, lebt wieder auf Doggerland, einer fiktiven Inselgruppe in der Nordsee. Nach einem schweren Schicksalsschlag ist sie von London in ihre Heimat zurück gekehrt und dort bei der Polizei tätig. Sie leidet unter einem arroganten Chef, der sie bei interessanten Fällen gerne übergeht und unter den Spitzen ihrer Kollegen. Als sie nach einer durchzechten Nacht im Hotelbett neben ihrem Chef erwacht, will sie am liebsten sofort kündigen oder sich versetzen lassen. Doch es kommt ganz anders: ihr oberster Boss übergibt ihr die Leitung zu den Ermittlungen um den Mord an einer Frau, die sich als Ex-Frau ihres arroganten Chefs herausstellt.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt von diesem ersten Teil der Doggerland-Trilogie. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Zusätzlich zu den Ereignissen in der Gegenwart gibt es immer wieder Kapitel aus den 70er Jahren, in denen die Vorkommnisse in einer Kommune beschrieben werden, die später noch von Bedeutung sind. Die Ermittlungen laufen allerdings recht schleppend, verbunden mit einigen unnötigen Längen. Die Protagonisten sind sehr treffend charakterisiert und auch die Insel-Landschaft kann man sich gut vorstellen. Das Ende ist ziemlich spannend und unerwartet. Ich freue mich schon auf den zweiten Fall!

Bewertung vom 06.01.2019
Muttertag / Oliver von Bodenstein Bd.9
Neuhaus, Nele

Muttertag / Oliver von Bodenstein Bd.9


ausgezeichnet

Die Kommissarin Pia Sander wird zu einem unklaren Todesfall gerufen. Ein alter Mann wurde erst nach mehreren Tagen tot in seinem großen Haus aufgefunden. Im Zwinger befinden sich außer dem fast verhungerten Hund auch menschliche Knochen. Hat der alte Mann diese dort verbuddelt?

Pia und ihr Chef, Oliver von Bodenstein, der nach einem Sabbatjahr wieder die Leitung übernommen hat, ermitteln und kommen immer mehr Todesfällen auf die Spur - alle weiblichen Opfer verschwanden am oder kurz vor dem Muttertag. Eindeutig war hier ein Serientäter am Werk, der immer nach gleichem Muster vorging. Sie müssen viele Spuren verfolgen, bis sie dem Mörder auf die Schliche kommen und es ein dramatisches Finale gibt.

Ich kenne und liebe die ganze Reihe um Pia und Oliver und war gleich wieder heimisch mit all den bekannten Gestalten. Dieser Krimi hat mich gleich von Anfang an gefangen genommen, es ging gleich spannend los. Die Ermittlungen fand ich auch sehr interessant, dazu die bewegende Lebensgeschichte der jungen Frau Fiona, die ihre Wurzeln sucht. In diesem Band stand Pia in privater Hinsicht mehr im Fokus mit ihren Schwierigkeiten mit ihrer Schwester und Profilerin Kim und deren Lebensgefährtin, die auch die unbeliebte Chefin von Pia ist. Auch hier wendet sich alles zum Guten - aber mehr wird nicht verraten - selber lesen - es lohnt sich!

Bewertung vom 02.12.2018
Die Ballade von Max und Amelie
Safier, David

Die Ballade von Max und Amelie


sehr gut

Die Hündin Narbe lebt mit ihren Geschwistern auf einer Müllkippe. In einem Kampf mit ihrem eigenen Bruder hat sie ein Auge verloren und daraufhin den Namen Narbe bekommen. Sie kann sich auch nicht vorstellen, dass irgendjemand sie aufgrund dieser Behinderung lieben könnte. Doch dann begegnet sie Max, einem großen Hund, der es anscheinend nicht gelernt hat, sich zur Wehr zu setzen. Sie hilft ihm und verspricht ihm, seinen Weg nach Hause zu zeigen, obwohl sie den selbst auch nicht kennt. So beginnt eine Odyssee durch Wälder und Berge, erschwert durch einen Waldbrand, durch eisige Kälte und Schneefall, gejagt von Hundefängern und von einer Frau aus einem anderen Leben, die sie tot sehen will.

Diese rührende Liebesgeschichte zwischen zwei total unterschiedlichen Hunden ist einfühlsam und mitreißend, mit Witz und Spannung erzählt. In Rückblicken in fern zurück liegende Zeiten werden Szenen der beiden Seelenverwandten und ihrer Jägerin eingeblendet, die sich durch Reinkarnation immer und immer wieder begegnen. Diese Treffen haben in der Vergangenheit immer ein böses Ende genommen - können sie in der Gegenwart endlich dieses Muster durchbrechen und friedlich leben?

Dieses Buch ist ein Muss für alle Hunde-Liebhaber und alle, die mit Hunden gerne Abenteuer und die große Liebe erleben möchten!

Bewertung vom 14.11.2018
Der Mann am Grund
Procházková, Iva

Der Mann am Grund


sehr gut

Ein toter Mann wird in seinem Auto auf dem Grund eines Sees aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei ihm um einen toten Polizisten handelt, der für seine speziellen Methoden bekannt war. Wie sich nach und nach ergibt, hat er sich einige Feinde gemacht und dadurch gibt es auch etliche Verdächtige, die vernommen und überprüft werden müssen. So haben Kommissar Holina und sein junger Kollege Divis alle Hände voll zu tun. Dazu kommt noch eine Hanf-Plantage, die in Flammen aufgeht, eine Festnahme wegen Bestechung und natürlich die Liebe! Die darf auch nicht fehlen und Marian Holina begegnet Sabina, die ihm mit einem genauen Horoskop von dem Toten hilft. Leider ist sie die Ehefrau eines Kollegen...

Dieser tschechische Krimi, der überwiegend in Prag spielt, ist spannend und abwechslungsreich geschrieben. Kommissar Holina und seine Kollegen sind gut gezeichnet, man kann sie förmlich ermitteln sehen. Man kann zudem mit den Verdächtigen mitfühlen, denn eigentlich sind sie ja die Opfer der Umstände geworden und dadurch trotzdem sympathisch. Es gab leider ein paar Längen - die exakten und ausführlichen Horoskop-Konstellationen hätten nicht unbedingt sein müssen, das interessiert nicht jeden Leser.

Bewertung vom 07.11.2018
Sowas kann auch nur mir passieren
McFarlane, Mhairi

Sowas kann auch nur mir passieren


sehr gut

Sowas kann auch nur ihr passieren: Georgina, 30, hat schon einige Fehlschläge erlebt. In dem grottenschlechten pseudo-italienischen Restaurant, in dem sie als Kellnerin arbeitet, wird sie grundlos entlassen. Als sie daher früher nach Hause kommt, erwischt sie ihren Freund in flagranti mit seiner Assistentin. In ihrem neuen Job begegnet sie ihrer großen Liebe aus Schulzeiten wieder, der sie aber offenbar nicht erkennt. Ihre Familie liegt ihr in den Ohren, dass sie endlich einen richtigen Beruf ergreifen soll und sich einen anständigen Mann suchen soll - aber auf dem Ohr ist sie taub. Als ihr Vater, mit dem sie sich bestens verstanden hatte, plötzlich starb, hat sie ihr Studium hin geschmissen und jobbt seitdem. Ihr Ex-Freund lässt sie nicht in Ruhe und nervt sie mit blöden Aktionen, um sie zurück zu gewinnen. Es ist also allerhand los in ihrem Leben ....

Dieser witzig geschriebene Roman um die sympathische und eigenwillige Georgina lässt sich leicht und flüssig lesen und es gibt immer wieder etwas zum Lachen. Besonders gut gefallen hat mir auch die Großmutter von Mark, die mit ihren Bemerkungen den Nagel auf den Kopf getroffen hat! Und für die Heldin, die erst einiges durchzustehen hat, winkt natürlich ein Happy End mit viel Liebe - wie könnte es denn anders sein!

Bewertung vom 04.11.2018
Flucht in die Schären / Thomas Andreasson Bd.9
Sten, Viveca

Flucht in die Schären / Thomas Andreasson Bd.9


ausgezeichnet

Die junge Schwedin Mina ist mit ihrem Baby auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann Andreis. Er hat sie mal wieder grundlos krankenhausreif geschlagen und nun lässt sie sich überreden, zu ihrem eigenen Schutz in ein Frauenhaus auf einer kleinen Insel zu ziehen. Andreis hat allerlei undurchsichtige, zwielichtige Geschäfte laufen und die Staatsanwältin Nora ermittelt gegen ihn wegen Steuerhinterziehung. Sie möchte Mina dazu bringen, wegen der Gewalttätigkeiten gegen ihn auszusagen, aber diese hat zu viel Angst vor ihm. Andreis, der aus Bosnien stammt, will sein Kind und seine Frau zurück und sucht überall nach den Beiden. Dabei geht er äußerst brutal vor und schreckt auch vor Mord nicht zurück ...

Dieser 9. Band aus der Sandhamn-Reihe um Thomas und Nora ist ganz anders als seine Vorgänger. Er ist so spannend geschrieben, dass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte, gleichzeitig aber erzählt er auch von so grausamen und brutalen Taten, dass ich das Buch direkt bedrückend und düster fand. Durch die Perspektivwechsel in die Vergangenheit von Andreis Familie und deren Flucht aus Bosnien blieb die Spannung stets hoch. Nora spielt in diesem Band eine größere Rolle als bisher, Thomas kommt anfangs nur so nebenbei vor, mehr mit seinen Familienproblemen als polizeilich. Alle haben mit Überforderung und Überstunden zu kämpfen, bedingt durch Einsparmassnahmen und Umstrukturierung bei den Behörden. Ich kann dieses extrem spannende Buch nur empfehlen, auch wenn es den Leser mit Sicherheit nicht unberührt lässt.

Bewertung vom 30.10.2018
Echo Killer / Polizeireporterin Harper McClain Bd.1
Daugherty, Christi

Echo Killer / Polizeireporterin Harper McClain Bd.1


ausgezeichnet

Als die Polizeireporterin Harper McClain an einen neuen Mord-Tatort kommt, plagen sie gleich alte, böse Erinnerungen. Auch sie hat damals als 12-jähriges Mädchen ihre Mutter tot auf dem Küchenfußboden gefunden - der Täter wurde nie gefasst. Hat er 15 Jahre gewartet, um erneut auf die gleiche Art und Weise zu töten? Die Polizei verneint ihre Vermutungen, kann aber keine Spuren finden, da offenbar ein Profi am Werk war. Das lässt Harper keine Ruhe und sie beginnt ihre eigene Suche nach dem Mörder ...

Dieses spannende, wunderbar erzählte Buch hat mich sehr gut unterhalten, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Harper ist eine mutige und risikofreudige junge Frau, die viele Freunde, aber auch einige gefährliche Feinde hat. Sie hatte es schon immer nicht leicht in ihrem Leben und beinahe verliert sie alles, was ihr wichtig ist, auch in der Liebe. Das Südstaaten-Feeling ist gut vorstellbar, die Örtlichkeiten sind sehr lebendig beschrieben. Ich hoffe sehr, dass wir bald wieder von Harper lesen dürfen.

Bewertung vom 26.10.2018
Das falsche Kind
Fox, Susi

Das falsche Kind


gut

Als Sasha nach einem Notfall-Kaiserschnitt wieder zu sich kommt, erfährt sie, dass sie einen kleinen Sohn hat. Als sie ihn in seinem Brutkasten liegen sieht, fühlt sie nichts für ihn. Sie ist sich sicher, dass das nicht ihr Kind ist, bestimmt wurde es vertauscht. Sie beginnt eigenständig nach dem richtigen Kind zu suchen, nachdem ihr das Personal und auch ihr Ehemann Mark nicht glauben. Sie muss einige Tage auf der psychiatrischen Station verbringen. Ihre Mutter hat sich, als sie ein kleines Mädchen war, umgebracht, doch das erfährt sie erst jetzt von ihrem Vater. Sasha und Mark haben schon jahrelang versucht. ein Kind zu bekommen und nun, wo es endlich geklappt hat, sollte sie eigentlich überglücklich sein - aber die Glücksgefühle bleiben bei ihr aus. Stimmt mit ihr etwas nicht?

Die Grundidee zu diesem Buch hört sich interessant und spannend an, es liess sich auch ganz gut lesen - nur die Spannung war leider nicht ausreichend vorhanden. Mit den Protagonisten konnte ich leider nicht richtig warm werden, sie blieben irgendwie farblos. Das überraschende Ende finde ich ziemlich realitätsfern und kann mich nicht begeistern.

Bewertung vom 23.10.2018
Ca. 750 g Glück - Das kleine Buch über die große Lust sein eigenes Sauerteigbrot zu backen
Stoletzky, Judith;Geißler, Lutz

Ca. 750 g Glück - Das kleine Buch über die große Lust sein eigenes Sauerteigbrot zu backen


sehr gut

"Wer glücklich sein möchte. bäckt ein Brot!" Mit diesem Zitat von Lutz Geißler beginnt dieses gebundene Büchlein mit fein strukturiertem Cover und leuchtend roter Schrift. Hier werden philosophische Gedanken dargelegt , es wird die Sinnlichkeit beim Brotkneten beschrieben, die nötige Geduld, bis der Teig aufgeht, die Liebe zum Brotbacken angepriesen und über die Macht des Brotduftmoleküls gesprochen. All das in einer wunderbar humorvollen Sprache!

Wer nun denkt, dies wäre ein Rezeptbuch, den muss ich leider enttäuschen. Denn es gibt nur ein Rezept samt Anleitung zum Sauerteigstarter. Es folgen noch einige Bilder, die mit einer ganz einfachen Kamera aufgenommen wurden und daher fast antik anmuten. Diese Fotos zeigen vom Ansatz bis zum fertigen Produkt, wie vielfältig ein fertiger Laib Brot aussehen kann, obwohl alle nach dem gleichen Rezept gefertigt wurden.

Eiin wunderbares Geschenk für alle Brotback-Liebhaber und solche, die es noch gerne werden möchten!

Bewertung vom 10.10.2018
Bösland
Aichner, Bernhard

Bösland


ausgezeichnet

Der 13-jährige Ben wird blutverschmiert auf dem Dachboden seines Elternhauses neben der Leiche seiner Mitschülerin aufgefunden. Er sagt lange Zeit nichts und verschwindet für viele Jahre in der Psychatrie. Er hatte eine schwere Kindheit, wurde ständig grundlos von seinem versoffenen Vater geschlagen, die Mutter half ihm nicht. Als sich sein Vater an Bens 10. Geburtstag erhängt, kann er sich nur darüber freuen. 30 Jahre später begegnet er seinem Kinderfreund aus alten Tagen wieder und es geschieht wieder ein Mord.

Dieser Thriller hat eine unheimliche Sogwirkung entwickelt - ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wenn ich auch teilweise abgestossen und entsetzt war ob der perfiden Methoden, die hier beschrieben wurden, liess es mich doch nicht los. Die besondere Erzählweise des Autors - jeweils ein Kapitel aus Bens Sicht erzählt, abwechselnd mit einem Kapitel, nur aus kurzen Dialogen bestehend - baute bis zum Ende hohe Spannung auf. Die Protagonisten wurden so gut beschrieben, dass man sich die Szenen gut vorstellen konnte. Auch die Gemütslage von Ben, die von Verzweiflung bis Euphorie alles beinhaltete, war gut nachvollziehbar. Für mich der beste Thriller seit langem und damit volle Leseempfehlung!