Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Fernweh_nach_Zamonien
Wohnort: 
Buchhaim

Bewertungen

Insgesamt 1148 Bewertungen
Bewertung vom 05.01.2022
Mia Marmelade
Galle, Mira

Mia Marmelade


ausgezeichnet

Eine phantasievolle und berührende Geschichte mit Tiefgang über Alkoholabhängigkeit mit detaillierten, ganzseitigen Illustrationen.


Inhalt:

Leon liebt Geschichten und daher denkt er sich selbst auch gerne welche aus.

Doch irgendwie läuft dieses Mal etwas schief: Eine seiner Geschichten verselbständigt sich und wird Wirklichkeit!

Ein grüner Geist erscheint aus der Flasche und ergreift Besitz von Leons Mutter.

Doch der Junge ist beim Kampf gegen den Flaschengeist nicht alleine, denn eine Katze steht ihm bei. Aber Mia Marmelade ist keine gewöhnliche Katze. Sie ist stets zur Stelle, wenn ein Kind Hilfe braucht.

Ein magisches Abenteuer beginnt ...



Altersempfehlung:

ab etwa 9 Jahre (große Schrift, Blocksatz, viel Text aber kurze Kapitel)



Illustrationen:

Zahlreiche, großteils ganzseitige Illustrationen ergänzen die Geschichte. Die schwarz-weiß Zeichnungen sind detailliert und lassen die Figuren lebendig werden.

Heimlicher Liebling ist die kleine Katze Mia Marmelade mit ihrer herzförmigen Nase.



Mein Eindruck:

Dies ist das erste Abenteuer von Mia Marmelade und der Auftakt einer Buchreihe, die unterschiedliche Lebensbereiche und Alltagsprobleme kindgerecht thematisiert.

In diesem Band steht Alkoholsucht im Fokus. Man erkennt schnell, dass die Autorin im sozialen Bereich tätig ist. Es wird nicht getadelt oder gewertet. Stattdessen werden leicht verständlich Gründe für die elterliche Sucht und gleichzeitig mit Hilfe einer phantasievollen und magischen Erzählung die Auswirkungen auf Kinder (Schuldgefühle, schlechte Geheimnisse) aufgezeigt.

Abschließend finden sich Verweise auf konkrete Anlaufstellen bei ähnlichen Problemen sowohl für junge Leser:innen wie auch für Eltern. Zudem gibt es auf der Verlagsseite die Möglichkeit, weiteres, kostenfreies Begleitmaterial herunterzuladen.

Die Charaktere sind mit viel Herz und Liebe zum Detail gestaltet.

Mia Marmelade erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Immer wenn jemand Hilfe braucht, ist die buntgescheckte Katze zur Stelle.

Leon ist ein Einzelgänger und flüchtet sich in die Welt seiner Geschichten. Ganz besonders dann, wenn seine Mutter Viola einen schlechten Tag hat und die beiden gestritten haben. Inzwischen ist es sogar so schlimm, dass die Mutter kaum noch aus dem Bett kommt und Leon auf sich allein gestellt ist. Auch als Vorleser:in hat man bei einigen Stellen einen Kloß im Hals oder Tränen im Auge.

Alleinerziehend und seit kurzem arbeitslos hat Viola als einzigen Freund den Alkohol. Die Hintergründe für die Sucht sowie Leons Schuldgefühle, Ängste und Sorgen kommen sehr gut zur Geltung und wirken authentisch. Kindgerecht und anschaulich werden sie geschildert.

"Bei jedem Schluck wird der Geist größer und größer und Mama Viola kleiner. Sie ist schon jetzt nur noch ein Schatten ihrer selbst, und Leon wird schlecht bei der Vorstellung, was alles noch geschehen kann." (vgl. S. 51)



Dank der Unterstützung und des Zuspruchs von Mia Marmelade wird Leon zum mutigen Ritter im Kampf gegen den Flaschengeist.



Leon erzählt aber auch von früheren, glücklichen Zeiten und so bleibt trotz des ersten Themas der Humor nicht auf der Strecke.

Eine berührende und lehrreiche Geschichte, die kindgerecht Ursachen für elterliche Sucht und Stimmungsschwankungen aufzeigt und dabei immer betont, dass die Schuld hierfür niemals bei den Kindern liegt.

Das Buch bietet sich auch an im Grundschulunterricht als Türöffner für dieses ernste wie traurige Thema und als Sensibilisierung für gute und schlechte Geheimnisse.



Fazit:

Eine einfühlsam und phantasievoll erzählte Geschichte über Suchtkrankheiten, die Mut macht und Hoffnung schenkt.

Detaillierte und ganzseitige schwarz-weiß Zeichnungen ergänzen und unterstreichen die Handlung und erwecken die liebenswerten Charaktere zum Leben.



...

Rezensiertes Buch: "Mia Marmelade - Leon und der grüne Flaschengeist" aus dem Jahr 2021

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2022
Furzipups und Hicksi Huhn / Furzipups Bd.2
Lüftner, Kai

Furzipups und Hicksi Huhn / Furzipups Bd.2


ausgezeichnet

Eine herrlich schräge Kombination aus lustiger Geschichte und witzigen Geräuschen. Vervollständigt durch regenbogenbunte Illustrationen.

Inhalt:

Furzipups der Knatterdrache staunt nicht schlecht, als neben ihm ein zauselig-zotteliges Hühnchen bruchlandet.

Das arme Ding wird von einem fürchterlichen Schluckauf geplagt!

Und so wird jede nur erdenkliche Methode gegen das Hicksen wird ausprobiert.

Auch wenn die großen Drachen irgendwann genervt dreinschauen, gibt Furzipups so schnell nicht auf ...



Mit Hicks-Button zum Mithicksen, Mitgackern und Mitpupsen.



Altersempfehlung:

etwa ab 3 Jahre



Illustrationen:

Die Anti-Schluckauf-Mission wird herrlich lustig in den Zeichnungen dargestellt. Einen kleinen Vorgeschmack bietet bereits der Buchvorsatz.

Regenbogenbunte, mit viel Liebe zum Detail und in knalligen Farben gestaltete Illustrationen ergänzen das hickstastische Abenteuer perfekt. Dank Sonnenaufgang zu Beginn und Sonnenuntergang zum Ende bilden die Zeichnungen einen stimmungsvollen Rahmen.

Es gibt in den einzelnen Szenen auch beim wiederholten Lesen immer wieder Kleinigkeiten zu entdecken und die Figuren wirken so lebendig und sehr sympathisch. Auch optisch sind das verzottelte Huhn und der bunte Knatterdrache ein niedliches Paar.



Meine Meinung:

Wir haben schon mehrere Soundbücher im Regal stehen, aber dieses ist eines der ungewöhnlichsten und witzigsten.

Statt Melodien oder Alltagsgeräuschen stehen hier HICKS! und PUPS! im Fokus. Wann man auf den beiliegenden Button drückt, bleibt den kleinen Leser:innen übrigens selbst überlassen.

Einige der verschiedenen Hicks-, Gacker- und Pups-Geräusche sind überraschend lang und allesamt in einer angenehmen Lautstärke.

Auf der Rückseite des Hicks-Buttons befinden sich Lautsprecher und Batteriefach. Die Knopfzellen kann man auswechseln. Einen An/Aus-Schalter gibt es aber nicht.

Praktischerweise wird der Button nach dem Lesen wieder "im" Buch verstaut. Vorausgesetzt er wurde nicht zuvor von kleinen Zuhörer:innen stibitzt ;-)

Neben den lustigen Geräuschen und den wunderschönen Illustrationen gefallen aber auch Reime und Geschichte sehr. Vor lauter Technik dürfen diese hier natürlich nicht zu kurz kommen.

Das Abenteuer von Knatterdrache Furzipups und Huhn Hicksi wird humorvoll und in eingängigen Reimen erzählt. Herrlich schräg und irre witzig gestaltet sich der Versuch, Hicksi von dem fiesen Schluckauf zu befreien. Wer kennt diese unangenehme Hickserei nicht?!

Die Geschichte beinhaltet zudem eine Botschaft voller Hoffnung: Denn mit einem guten Freund an der Seite, ist alles nur halb so schlimm, und nach grauen Tagen folgt Sonnenschein.

Es ist das zweite Abenteuer des Drachen, kann aber ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Nachdem hier Band 2 allerdings so gut angekommen ist, wird wohl bald Band 1 auf der Wunschliste stehen.

Wir geben eine Vorlese-, Drück- und Hör-Empfehlung für dieses wunderbar unterhaltsame Abenteuer, welches für viel Begeisterung - bei Jung und Alt gleichermaßen - gesorgt hat.



Fazit:

Ein zauberhaftes Kinderbuch mit viel Humor, charmanten Charakteren, einer hoffnungsvollen Botschaft und liebevoll gestalteten Zeichnungen.

Der Hicks-Button ist das Highlight und sorgt für Unterhaltung bei Groß und Klein.



...

Rezensiertes Buch: „Furzipups und Hicksi Huhn" aus dem Jahr 2021

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2022
Dachs und Stinktier suchen einen Schatz / Dachs und Stinktier Bd.2
Timberlake, Amy

Dachs und Stinktier suchen einen Schatz / Dachs und Stinktier Bd.2


ausgezeichnet

Mit viel Herz und reichlich Spannung erzählt. Ein lehrreiches wie lustiges Leseerlebnis für Jung und Alt. Wunderschön illustriert.


Inhalt:

Dachs widmet seine ganze Zeit gewissenhaft der wichtigen Steinforschung. Alphabetisch sortiert und hübsch ausgeleuchtet besitzt er inzwischen eine beachtliche Sammlung. Doch ausgerechnet dem sehr seltenen Achat trauert Dachs hinterher. Dieser Stein wurde ihm einst von seinem Cousin, dem Fischmarder, gestohlen.

Mit Stinktier an seiner Seite begibt sich Dachs auf eine Expedition. Noch ahnen die beiden nicht, dass Huhn Augusta, das sie ebenfalls begleitet, einen ganz eigenen Schatz bewahrt: Jahrtausende alt und seit Hühnergenerationen tief in einer Höhle versteckt.

Ob es den Freunden gelingt, den Achat zurückzuerlangen?
Zu allem Überfluss ist der fiese Fischmarder ihnen und Augustas gut gehütetem Geheimnis auf der Spur ... Ein Schatz, der zudem weitaus wertvoller ist als ein Achat!


Altersempfehlung:

ab 6 Jahren (zum Vorlesen)
etwa ab 9 Jahren (zum Selberlesen)


Illustrationen:

Unter dem Schutzumschlag versteckt sich ein kleiner und hochwertiger Bücherschatz.

Bereits den Buchvorsatz und die Kapitelüberschriften schmücken viele kleine Zeichnungen, die zeigen, was man für eine Expedition so alles benötigt.

Ganzseitige Zeichnungen in warmen Brauntönen wechseln sich ab mit kleineren Bleistiftskizzen. Die wunderschönen Illustrationen erschaffen eine warme und wohlige Atmosphäre und zudem ergänzen und unterstreichen sie die Handlung perfekt.

Der Zeichenstil ist ausdrucksstark und lässt Dachs und Stinktier sowie die anderen Figuren lebendig werden.

Die Darstellung der Tiere ist insbesondere aufgrund der eher natürlichen und nicht zu stark verniedlichten Gestaltung sehr gelungen.


Mein Eindruck:

Dies ist das zweite Abenteuer von Eigenbrötler Dachs und Lebenskünstler Stinktier. Um die Entstehung der ungewöhnlichen Freundschaft zu verstehen, ist es ratsam zunächst den ersten Band zu lesen. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man sich gut zurecht.

Die Schatzsuche wird mit viel Charme und Humor erzählt. In kurze Kapitel aufgeteilt, eignet sie sich auch sehr gut zum Vorlesen.

Die beiden Freunde sind grundverschiedenen:

Dachs ist ein typischer Einzelgänger: verschlossen und etwas kauzig. Er liebt Ruhe und Ordnung. Ein strukturierter Tagesablauf muss sein und jedes Ding hat seinen eigenen Platz. Bei seiner wichtigen Steinforschung ist Akribie Gold wert.

Stinktier dagegen ist lebenslustig, ein wenig chaotisch und sprudelt nur so vor verrückter Ideen. Zudem verwöhnt er seinen Freund mit köstlichen Gerichten. So chaotisch das Kerlchen auch ist, in der Küche ist es ein wahres Genie ... auch wenn hin und wieder etwas durch seine sorglose Art anbrennt ;-) Seine impulsive Art reißt Dachs immer wieder aus der gewohnten Routine.

Ihre Unterschiede und Eigenheiten werden mit viel Humor aber ohne zu werten aufgezeigt, u.a. beim Rucksäcke packen für die Expedition. Dachs geht methodisch vor (Was ist wirklich wichtig? Benötigt es wenig Platz? Wie viel wiegt es?) Während sich Stinktier sehr spontan und ohne wirkliches System auf den Ausflug vorbereitet.

Und doch ergänzen sich diese ungleichen Freunde im Laufe des Abenteuer hervorragend und bilden ein gutes Team.

Die Expedition nimmt mit Augustas Geheimnis eine ganz neue und faszinierende Wendung. Daher möchte ich an dieser Stelle zur Schatzsuche keine weiteren Worte verlieren.

Eine herzerwärmende und abenteuerliche Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt, Kompromisse und Toleranz sowie Abenteuerlust.

Für große und kleine Weltentdecker ein unvergessliches Lesevergnügen!



Fazit:

Eine Geschichte mit Herz und Humor über die unglaublichen Abenteuer zweier grundverschiedener Freunde.

Die detaillierten, liebevoll gestalteten Illustrationen erwecken Dachs und Stinktier zum Leben. Dank warmer Brauntöne erzeugen sie zudem eine unvergleichliche Atmosphäre.

Mit reichlich Charme und über

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2022
Rob & Jonny (Bd. 1)
Walko

Rob & Jonny (Bd. 1)


ausgezeichnet

Eine außergewöhnliche Freundschaft und ein kurzweiliges Abenteuer zum Vorlesen. Detailliert und farbenfroh illustriert.

Inhalt:

In der grauen Fabrik sieht Roboter Rob 1 keine rosige Zukunft für sich. Er möchte nicht als seelenloser Diener Arbeiten ausführen ...

Er will frei sein!

Kurzerhand büxt Rob aus und landet mitten im Trubel von London.

Nachdem er den Streuner Jonny vor dem Hundefänger gerettet hat, ziehen die beiden durch die Straßen auf der Suche nach Abenteuern ...



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

bzw. für geübte Leser

Die Schrift ist groß, aber keine Fibelschrift, einfache Sätze, englische Begriffe, keine Unterteilung in Kapitel.



Illustrationen:

Die Geschichte wird begleitet von vielen kleinen und mittelgroßen Illustration. Farbenfroh und mit viel Liebe zum Detail gestaltet, spiegeln sie das Gelesene hervorragend wider. Zusätzlich ergänzen Polaroid-Bilder, die Rob mit seiner automatischen Kamera bei seiner Tour durch London macht, das Abenteuer.

Die Darstellung der beiden Hauptfiguren gefällt sehr. Ein sympathisches Duo und Rob wirkt dank der ausdrucksstarken Mimik sehr menschlich.

Den Zeichenstil von Walko mögen wir sehr. Seine Zeichnungen gleichen wuseligen Wimmelbildern, ohne jedoch überladen zu wirken.

Einige Szenen nehmen sogar ganze Doppelseiten für sich ein. Unsere liebste Illustration ist das nächtliche Sternegucken ... eine zauberhafte und idyllische Atmosphäre. Man möchte sich einen Liegestuhl nehmen und dazugesellen.



Mein Eindruck:

Eine kurzweilige und einfach gehalten Geschichte, die mit viel Herz und Charme erzählt wird.

Immer wieder fließen kurze, englische Sätze ein und die Handlung wird aufgelockert durch ein paar Infos zu Land und Leuten.

Auch wenn das Abenteuer wenig überrascht, besticht es doch durch die liebenswerten Figuren und die atemberaubende Kulisse.

Im Laufe der Geschichte werden Rob und Jonny beste Freunde. Einjeder von ihnen staunt über die Talente des anderen und sie verbringen eine schöne Zeit miteinander: sie stromern durch die Straßen, verdienen Geld als Musikanten, fahren Boot, liegen auf der Blumenwiese und spielen Wolken-Raten:

"Für einen Roboter hast du ganz schön viel Fantasie."

"Fantasie macht das Leben schöner", sagte Rob und gähnte. (Zitat Ende)

Rob ist alles andere als ein typischer Roboter.

Ein empathisches und aufgewecktes Kerlchen.

Aufgrund der simplen Story ist das Buch für geübte Erstleser wahrscheinlich nicht mehr so interessant. Als Vorlesebuch für etwa 5-jährige Kinder dagegen, können wir es sehr empfehlen.

"Rob & Jonny" ist als Band 1 gelistet, was auf weitere Abenteuer des außergewöhnlichen Duos hoffen lässt.



Fazit:

Ein kurzweiliges Abenteuer über Freundschaft und Freiheit.

Mit zauberhaften Charakteren und liebevoll und detailliert gestalteten Illustrationen.

Auch wenn die Geschichte aufgrund ihrer Kürze und der Schriftgröße zwar für geübte Erstleser geeignet ist, passt sie von der Handlung her besser als Vorlesebuch.



...

Rezensiertes Buch: "Rob & Jonny" aus dem Jahr 2022

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2022
Ein Junge namens Weihnacht
Haig, Matt

Ein Junge namens Weihnacht


ausgezeichnet

Ein mitreißendes und magisches Abenteuer über Hoffnung und Selbstfindung und große Träume, die Wirklichkeit werden können.


Inhalt:

Wie hat der Weihnachtsmann zu seiner Berufung gefunden?

Alles beginnt mit einem kleinen Jungen namens Weihnacht. Eigentlich heißt er Nikolas, aber da an Weihnachten geboren, ist dies sein Kosename.

In großer Armut und als Halbwaise in Finnland aufgewachsen, wird der 11-Jährige nun auch noch von seinem Vater zurückgelassen. Der Holzfäller wittert das große Geld bei einer waghalsigen Expedition zum Nordpol. Im Auftrag des Königs sollen sieben mutige Männer die Existenz von Wichteln beweisen.

Als der Vater nach Monaten noch immer nicht heimkehrt, macht sich Nikolas auf die Suche nach ihm. Bei der gefährlichen Reise in den hohen Norden begleitet ihn sein einziger Freund, das Mäuschen Miika und später auch das Rentier Blitz.

Was den Jungen am Nordpol wohl erwartet? Wird er die Stadt der Wichtel finden?



Altersempfehlung:

ab 10 Jahre



Covergestaltung/Illustrationen:

Das mit silberglitzernden Elementen verzierte Buchcover sorgt bereits für Weihnachtsstimmung. Der Junge mit seinem selbstgeschneiderten und viel zu groß geratenen Weihnachtsmann-Kostüm ist herrlich anzuschauen. Es zeigt, dass er erst in seine Rolle hineinwachsen muss.

Detaillierte Bleistiftzeichnung unterstreichen das Gelesene und geben den Figuren ein Gesicht. Zudem sorgen sie trotz ihrer Dunkelheit für eine zauberhafte Atmosphäre und beim Anblick des traurigen Nikolas, vergießt man selbst eine Träne.

Wie auch die Geschichte wirken die Illustrationen zunächst düster, wärmen jedoch auf den zweiten Blick oftmals das Herz.



Mein Eindruck:

Die Geschichte wird nach einer kurzen Einleitung über die Macht des Glaubens und die Überwindung des Wortes "unmöglich!" mit viel Humor und Charme erzählt.

"Das Unmögliche ist eine Möglichkeit, die du nur noch nicht erkannt hast." (Väterchen Toppo, vgl. S. 98)

Wie für englische Kinderbücher typisch, ist die Ausgangssituation des Jungen namens Weihnacht alles andere als rosig:

die zweiköpfige Familie ist bettelarm, lebt in einer kleinen Holzhütte im Wald und der Vater arbeitet sich kaputt, am Ende reicht es trotzdem nur für dünne Pilzsuppe. Die Tante, die eigentlich auf den Jungen aufpassen soll, während der Vater unterwegs ist, schikaniert Nikolas wo sie nur kann und ihre Grausamkeiten kennen keine Gnade.

Der tapfere und optimistische Junge verliert trotzdem nicht den Mut. Als ihm jedoch das Einzige genommen wird, was ihm von seiner verstorbenen Mutter geblieben ist, platzt auch ihm der Kragen und er verlässt seine Heimat, um den Vater zu suchen.

"Die Welt [...] der Menschen ist voller Schlechtigkeit. Überall ist Elend und Habgier und Kummer und Hunger und Grausamkeit. Es gibt viele, viele Kinder, die niemals Geschenke bekommen und die froh sein können, wenn sie zum Abendessen mehr kriegen als ein paar Löffel Pilzsuppe. Sie haben kein Spielzeug und müssen hungrig zu Bett gehen. Kinder, die keine Eltern mehr haben. Kinder, die bei schlechten Menschen aufwachsen wie meiner Tante Carlotta. In so einer Welt ist es ganz leicht, böse zu sein. Aber wenn jemand gütig ist oder freundlich, ist es ein Wunder. Güte schenkt den Menschen Hoffnung. Und Hoffnung ist das größte Wunder, das es gibt." (Nikolas, vgl. S. 139 f.)

Nikolas kennt die Schattenseiten des Lebens und muss viele Rückschläge ertragen, trotzdem ist er voller Optimismus.

Zudem kann er auf die Unterstützung neugewonnener Freunde zählen.

Die Nebencharaktere sind ebenso liebevoll gestaltet und neben dem Rentier Blitz, der Wahrheitselfe Pixie, den Wichteln Kleine Nusch und Väterchen Toppo wird das kleine Mäuschen Miika zum heimlichen Liebling.

Es ist eine außergewöhnliche (oftmals düstere und herzzereißende) Geschichte über die Suche nach sich selbst, das Überwinden von Zweifeln und am Ende der wertvollen Erkenntnis, dass - wenn man nur fest genug daran glaubt - Wunder wahr werden k

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2021
Wir freuen uns auf Weihnachten / Familie Flickenteppich Bd.4
Taschinski, Stefanie

Wir freuen uns auf Weihnachten / Familie Flickenteppich Bd.4


ausgezeichnet

Ein neues Abenteuer der bunten Familie über falsche Freunde und Zusammenhalt. Mit wunderbar weihnachtlichen Illustrationen.

Inhalt:

Ben, Emma und Jojo wohnen mit ihrem Vater Oliver im Haus Nr. 11. Weihnachten steht vor der Tür und alle Kinder sind schon ganz aufgeregt:

Ob Ben seine Spielekonsole bekommt?

Schließlich ist das Geld ist knapp und nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden.

Doch wer verteilt die geheimnisvollen Wichtelgeschenke?

Dass es auch in der Vorweihnachtszeit zu jeder Menge Überraschungen und kleinen Auseinandersetzungen kommt, ist man von der turbulenten Bande bereits gewöhnt und so lassen Ärger, Streit und Läuse-Alarm nicht lange auf sich warten ...



Eine Geschichte in 24 Kapiteln.



Altersempfehlung:

ab 8 Jahre



Illustrationen:

Farbenfrohe Illustrationen unterstreichen in jedem Kapitel das Gelesene. Einige davon sind sogar ganzseitig. Zusätzlich zieren wunderbar weihnachtliche Vignetten die Kapitelüberschriften.

Der Zeichenstil ist modern mit Liebe zum Detail. Insbesondere die Gestaltung der Charaktere gefällt sehr: die rotwangigen, stupsnasigen und sommersprossigen Kinder sehen einfach zauberhaft aus. Durch das viele Tannengrün, rote Kerzen und Weihnachtsmützen sowie Lichterglanz und Schneegestöber sorgen die Illustrationen für die nötige Weihnachtsstimmung.

Unverändert sind die niedlichen Meerschweinchen persönliches Highlight ... noch dazu mit roten Mützen!



Mein Eindruck:

Dies ist der vierte Teil der Flickenteppich-Reihe. Aber auch auch ohne die ersten Bücher gelesen zu haben, findet man gut in das Abenteuer hinein.

Da die Geschichten in 24 Kapiteln unterteilt ist, lässt sich das Buch auch als Adventskalender nutzen. Der Schreibstil ist lebendig, mitreißend und man taucht sofort in das Geschehen ein.

Emma erzählt aus ihrer Sicht die Ereignisse vom ersten Advent bis zum Weihnachtsabend.

Gemeinsam mit den Kindern freut man sich auf das Weihnachtsfest:

Eislaufen, das Warten auf den ersten Schnee, gemeinsames Backen und wunderbare Heimlichkeiten rund um Geschenke und kleine Aufmerksamkeiten.

Doch nicht alles läuft in der vorweihnachtlichen Hektik wie geplant: vergessener Adventskranz, Streit wegen zu großer Wünsche und zu wenig Geld und dann auch noch Läuse-Alarm!

Durch vielen verschiedene, realitätsnahe Konstellationen wirkt das Abenteuer zusätzlich modern: der alleinerziehende Vater ist nun mit der jungen Witwe aus der Nachbarwohnung liiert und seine Familie dadurch um zwei Kinder reicher.

Auch die Nebencharaktere sind mit viel Herz gezeichnet: die alte liebenswert-schusselige Witwe, das (nicht mehr allzu) grummelige Rentner-Ehepaar, das homosexuelle Paar, das sein erstes Kind erwartet, der nachtaktive und geheimnisvolle Erfinder.

Generationskonflikte, Senilität, Migrationshintergrund, alleinerziehende Eltern, Patchwork- und Regenbogenfamilie ... Vielfalt wird in dieser Kinderbuchreihe ganz groß geschrieben und ist für die Kinder in Haus Nr. 11 eine Selbstverständlichkeit.

Die Geschwister Ben, Emma und Jojo sind stets füreinander da, genauso wie für ihre Freunde und die anderen Bewohner der Nr. 11. Alle halten zusammen wie eine große Familie - ebenso wie ein Flickenteppich.

Da sich bei Ben die ersten vorpubertären Launen ankündigen, fließen in diese Geschichte auch Vertrauensbruch und Enttäuschung ein und werden einfühlsam und altersgerecht geschildert.

Am Ende überwiegen die schönen Momente und die Überlegung, ob nicht Maria und Josepha neben der Krippe des Jesuskindes standen ;-)

Ein unterhaltsames, authentisches und vielfältiges Abenteuer!



Fazit:

Eine humorvolle Geschichte und zudem ein turbulentes und weihnachtliches Abenteuer, welches auch ruhigere, nachdenkliche Töne anstimmt. Zudem zeigt es einen ehrlichen Blick auf den Alltagsstress von Familien, denn auch in der Vorweihnachtszeit ist nicht alles perfekt.

Die breit gefächerte Themenpalette (Freundschaft und Streit, Vertrauen und Enttäuschung

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2021
Weihnachten in der Pfeffergasse
Bosse, Sarah

Weihnachten in der Pfeffergasse


sehr gut

Ein turbulentes Abenteuer mit kleinen Startschwierigkeiten. Über Hilfsbereitschaft und kleine Notlügen. Wunderbar weihnachtlich illustriert.

Inhalt:

Was für ein Missgeschick!

Oma Rosa (als Weihnachtsengel verkleidet für den Waffelverkauf zugunsten des Heimatvereins) stürzt beim Bierkistenklettern und bricht sich das Bein.

Ausgerechnet jetzt! Wer soll sich denn im Weihnachtsgeschäft um ihren Buchladen, die Bücherbutze, kümmern?

Auf Omas Mitarbeiter Herrn Urban "Monokel" Weber ist kein Verlass. Irgendetwas führt dieser schusselige Kerl im Schilde!

Die Enkelkinder Finn und Greta dagegen sind auf Zack, behalten den Verdächtigen im Auge und schmieden einen Plan ...



Altersempfehlung:

ab 9 Jahre



Covergestaltung/Illustrationen:

Das Buchcover sorgt bereits für eine wohlige Weihnachtsstimmung und der Blick in die Pfeffergasse mit ihren stimmungsvoll beleuchteten (mit Goldfolie zum Funkeln gebrachten) Häusern verzaubert. Am liebsten möchte man sogleich in die Bücherbutze gehen und Stöbern.

Liebevoll und detailliert gestaltete Illustrationen unterstreichen das Gelesene. Zusätzlich zieren wunderbar weihnachtliche Vignetten die Seiten.

Obwohl "nur" schwarz-weiß erwecken die Zeichnungen die Charaktere zum Leben und sorgen für eine zauberhafte und weihnachtliche Atmosphäre.



Mein Eindruck:

Beruhigend zu lesen, dass in der vorweihnachtlichen Hektik auch bei anderen einfach alles schief laufen kann ;-)

Statt Bilderbuchidylle und Friede-Freude-Eierkuchen gilt es, das ein oder andere Probleme auszubügeln.

Die Geschichte wird mit viel Humor und Charme erzählt, jedoch zieht sich die Handlung zu Beginn und mehr als einmal fragt man sich, wann es nun endlich losgeht bzw. wohin die Reise führen soll.

Punkten kann das turbulente Abenteuer durch die sympathisch-cleveren Enkelkinder. Greta und Finn setzen alles in Bewegung, um die Bücherbutze mit Kundschaft zu füllen: ausgefallene Schaufensterdekoration, ein Lied zur Begrüßung "Oma Rosas Bücherbutzensong" und eine weihnachtliche Lesung in heimeliger Atmosphäre.

Von Rückschlägen und eigensinnigen Katern lassen sie sich so schnell nicht unterkriegen und die paar Notlügen der Oma gegenüber nimmt man ihnen nicht krumm. Schließlich soll die alte Dame sich nicht unnötig sorgen.

Auch die Nebencharaktere sind mit viel Herz gezeichnet. Den undurchsichtigen "Monokel" schließt man schon bald ins Herz, denn nicht alles ist so, wie es zunächst scheint.

Wertvolle Botschaften zum Thema Hilfsbereitschaft ziehen sich durch die gesamte Geschichte. Am Ende bleiben auch große Leser:innen mit der Erkenntnis zurück, dass man Kindern mehr zutrauen sollte.

Ein unterhaltsames, lustiges und lehrreiches Weihnachtsabenteuer!



Hörerlebnis:

"Oma Rosas Bücherbutzensong" gibt es tatsächlich.

Der Sohn der Autorin hat ihn komponiert und auf der Homepage von Sarah Bosse bzw. bei YouTube kann man dem Ohrwurm-Lied lauschen.



Fazit:

Ein turbulentes und lustiges Weihnachtsabenteuer, welches auch ruhigere Töne anstimmt.

Schicksalsschläge und Zusammenhalt sowie Familiensinn und Hilfsbereitschaft ziehen sich durch die Geschichte und bescheren ein lehrreiches Lesevergnügen.

Detaillierte s-w Illustrationen ergänzen die Erzählung perfekt und geben den sympathischen Charakteren ein Gesicht.



...

Rezensiertes Buch: "Weihnachten in der Pfeffergasse" aus dem Jahr 2017

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2021
Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company
Gieseler, Corinna

Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company


sehr gut

Turbulentes Abenteuer: phantasievoll, lehrreich, rasant und spannend, leider fehlt oftmals die weihnachtliche Atmosphäre.

Inhalt:

Freda kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus:

ihr Kater Mr. Livingstone spricht und nach einem mysteriösen Anruf finden sich die beiden am Nordpol wieder, genauer gesagt in der Christmas Company.

Hier kommen weihnachtliche Vertreter aller Länder zusammen und unter der Leitung des Weihnachtsmannes organisieren sie die Verteilung der Geschenke.

Doch ein anonymer Computerangriff und geheimnisvolle Wintergeister bedrohen das Weihnachtsfest.

Zum Glück stehen Freda und Mr. Livingstone bei ihrer Expedition ins ewige Eis der Kobold Jonker und der Engel Serafina zur Seite.

Ob es ihnen gelingt, Weihnachten zu retten?


Altersempfehlung:

etwa ab 11 Jahre



Covergestaltung/Illustrationen:

Das Buchcover vereint den goldglänzenden Titel mit Spuren im Schneegestöber und schemenhaft abgebildeten, mystischen Wesen. Ein Titelbild, dass wenig preisgibt und doch ein paar der wichtigen Charaktere zeigt.

In Innern begleiten lediglich kleine Schattenspiele den Kapitelanfang.

Weitere Illustrationen oder zusätzliche Vignetten gibt es leider nicht.



Mein Eindruck:

Die Geschichte wird mit viel Spannung erzählt und durch humorvolle Dialoge aufgelockert.

Man weiß allerdings nie genau, wohin die Handlung führen wird.

"Das ist doch gerade das Besondere an Abenteuern, dass man sie erlebt, ohne gefragt zu werden. Sowas steht nicht auf dem Stundenplan!" (Mr. Livingstone, vgl. S. 40)

Das rasante Abenteuer gleicht einem modernen Märchen und besticht durch sympathische und interessante Charaktere. Mr. Livingstone mit seiner leicht arroganten (typisch Kater!) Art bildet den perfekten Gegenpart zur ruhigen Freda.

Viele Wesen aus nordischer Mythologie oder südländischen Bräuchen spielen eine Rolle und erwecken so alte Weihnachtstraditionen aus aller Welt zum Leben.

Abschließend wird zudem in kurzen Steckbriefen geschildert, wer beispielsweise die italienische Hexe Befana ist und was es mit dem Krampus auf sich hat.

Obwohl man mitten in der Christmas Company und somit dem Herzen von Weihnachten steht, kommt meiner Meinung nach die weihnachtliche Atmosphäre etwas zu kurz.



Fazit:

Ein turbulentes und lustiges Abenteuer in einer faszinierenden Welt und mit interessant gestalteten Charakteren: phantasievoll und lehrreich erzählt.

Ein wenig mehr weihnachtliche Stimmung hatte ich mir jedoch erhofft.



...

Rezensiertes Buch: "Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company" aus dem Jahr 2019

Bewertung vom 06.12.2021
Dein Bücherregal verrät dich
Snider, Grant

Dein Bücherregal verrät dich


ausgezeichnet

Ein unterhaltsamer Mix: kunterbunte Kurz-Comics viel Witz und Ironie. Für Leseratten, Schreiberlinge und Bücherverrückte!

Inhalt:

Ein Ausflug in die Welt der Bücherwürmer:

- Was verrät der Blick ins Bücherregal? Hier zählen nicht nur Titel und Genre, sondern auch die Anordnung.

- Welche Hürden müssen überwunden werden, um das perfekte Buch zu finden? Gibt es diesen "Seelenverwandten" überhaupt?

- Welche wichtigen Elemente benötigt ein Klassiker?

- Was verursacht Leseblockaden und was hilft gegen Schreibblockaden?

Einblicke in Comic-Form und zugleich eine Einladung zum Schmökern und Staunen.



Illustrationen/Covergestaltung:

Das üppig gefüllte Bücherregal hat mich so fasziniert, dass ich die Stanze im Cover erst auf den zweiten Blick entdeckt habe ;-)

Das gebunden Buch ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Der Zeichenstil passt einfach perfekt: schlicht und trotzdem vielseitig und punktgenau.

Auch das Zusammenspiel von Bild und Text ist hervorragend gelungen. Bei einigen Panels sprechen die Bilder bereits für sich und führen den Gedanken weiter.

Dank der vielen Bücherregal und Büchertürme, der bekannten Alltagssituationen für Viellesende, kann man sich beim Schmökern herrlich in den Bildern verlieren.



Mein Eindruck:

Ein Buch für Viellesende über Bücher und dann auch noch in Form von kurzen Comics. Als Bücherwurm kann ich an so einer vielversprechenden Lektüre einfach nicht vorbeigehen.

Es ist keine zusammenhängende Geschichte, sondern vielmehr eine gut sortierte Aneinanderreihung von bekannten Situationen, die vom Autor und Comiczeichner Grant Snider herrlich überspitzt oder aus einer ganz neuen Perspektive gezeigt werden.

Bücherwürmern wird ein Spiegel vorgehalten und zugleich bricht Snider eine Lanze für das eigenbrötlerische und von anderen oftmals belächelte Hobby.

Von "Ich nutze alles als Lesezeichen" bis hin zum "Büchersortieren für Ordnungswütige" finden sich Viellesende in so manch einem Comic-Strip oder sogar als ganzseitiges Wimmelbild wieder. Bei der "Ode an ein halbgelesenes Buch" fühlt sich vermutlich so mach einer ertappt.

Wussten Sie, dass es nicht nur Schreibblockaden sondern auch Leseblockaden gibt? Ursachen hierfür reichen von kaputter Brille oder zu wenig Licht bis hin zur eingerollten Katze auf der Lektüre oder der unendlichen Bücherauswahl ;-)

Das Ordnungssystem (Lyrik sortiert nach Reimpaaren, Religion mit größtmöglichem Abstand zueinander und Naturwissenschaften in Kategorien "Belegt", "Kontrovers" und "Humbug") ist sehr unterhaltsam dargestellt.

Den Vergleich des Lesens mit einer Achterbahnfahrt empfinde ich als sehr gelungen. Eine ganze Seite wird der "Erzähl-Achterbahn" gewidmet, bei der Lesende vom Prolog über den Höhepunkt und die Handlungslücke bis zur Auslösung "fahren".

Die Comics variieren und zeigen neben ironischen und unterhaltsamen Aspekten auch herzerwärmende Szenen:

Ein Plädoyer für Tiere, die in Kinderbüchern völlig zu unrecht vernachlässigt werden, sorgt für Lacher während der Kreislauf des Lieblingsbuches aus Kindheitstagen, welches neu gekauft wieder im Laufe der Jahre zum ramponierten und doch innig geliebten Schatz wird (dieses Mal für die nächste Generation) berührt.

Zusätzlich fließen Alltagsprobleme und -sorgen des Autors ein und so widmen sich viele Kurzgeschichten dem Thema Schreibblockade, Lektorat uvm.

Eine unterhaltsame Lektüre für alle Buchliebhaber:innen und gleichzeitig ein Mut-Mach-Buch für angehende Autor:innen!



Fazit:

Eine Ansammlung einfallsreicher, ironischer und witziger Comic-Stips, welche auf herrlich schräge Art die Eigenarten von Viellesernden beleuchten.

Ein außergewöhnlicher und unterhaltsamer Lesespaß für Comicfans und Bücherwürmer.



...

Rezensiertes Buch: "Dein Bücherregal verrät dich - Momente, die du nur kennst, wenn du Bücher liebst" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.