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crazygirl

Bewertungen

Insgesamt 564 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


ausgezeichnet

Hamburg 1946/47, auch der Hungerwinter genannt. Der Krieg ist vorbei, die Stadt liegt in Trümmern und die Menschen leiden unter Hunger und Kälte. Für die ausgegebenen Essensmarken gibt es nicht zu kaufen, die Unterkünfte sind knapp und die britische Besatzung hat ein Zuzugsstopp verhängt. Die beiden Schwester Silke und Rosemarie Bensdorf aus Danzig fliehen von einem Bauernhof vor den Toren Hamburgs. Mit Hilfe von zwielichtigen Menschen, lernen sie zu überleben und sich unter anderem auf dem Schwarzmarkt zu behaupten. Dabei verstricken sie sich immer weiter in dem Sumpf der Großstadt.
Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und ich kann mich sehr gut in sie hineinversetzen. Die damalige Zeit mit all ihrem Elend und der Not wird sehr authentisch beschrieben. Die Schilderung der kriminellen Energie wirkt manchmal recht brutal, ist aber der schwierigen Zeit geschuldet. Die Handlung nimmt immer neue Wendungen an und wird zum Schluss sehr spannend.

Bewertung vom 17.09.2021
Fischland-Fluch
Kastner, Corinna

Fischland-Fluch


ausgezeichnet

Paul Freese schreibt unter dem Pseudonym Alexander Hardenberg und hat sich nie dazu bekannt und keine öffentlichen Auftritte oder Lesungen gehabt. Nur einige Fischländer kennen die Identität und geben ihr wissen nicht Preis. Als Paul der Literaturpreis für sein Buch verliehen werden soll, lehnt er ihn ab, weil er unerkannt bleiben will. Bei den Zeitungen erscheinen Artikel, die sehr unschöne Dinge über Paul und seine Vorfahren berichten. Die Spur führt in die Vergangenheit.



Das Cover zeigt die Küste des Fischlandes und ist sehr stimmungsvoll, Der Titel gibt viel über die Handlung wieder.

Die Protagonisten sind bekannt und ich bin gleich wieder drin in der Handlung. In diesem 7. Fall geht es zurück zu Ereignissen in Wustrow 1931. Zuerst werden Gengenwart und Vergangenheit im Wechsel erzählt. Dann spitzen sich die Ereignisse in der Gegenwart zu und nehmen einen großen, spannenden Rahmen ein. Am Ende wird in einem langen Brief, die Vergangenheit lebendig. Diese Buch unterscheidet sich wesentlich von den anderen Fischlandland-Krimis und lässt sich ohne Vorkenntnisse lesen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

Bewertung vom 17.09.2021
Die Edelweißpiratin
Küpper, Michaela

Die Edelweißpiratin


ausgezeichnet

Der Arbeiter Peter Kühlem ist heimlich Kommunist und glücklich verheiratet mit der Apothekerin Gertrud. Als im Juli 1933 die SA die Wohnung in Köln stürmt und Peter verhaftet, muss Gertrud die gemeinsame Tochter Mucki alleine durchbringen.

Das Cover zeigt die Kulisse von Köln mit einem jungen Mädchen im Vordergrund und gefällt mir sehr gut. Der Titel passt sehr gut zur Handlung.

Die Handlung spielt hauptsächlich in Köln und Umgebung und die Örtlichkeiten werden sehr genau beschrieben. Im Zeitraum von 1933 bis 1946 werden die Erlebnisse von Gertrud und Mucki im Wechsel erzählt, wodurch man einen sehr guten Eindruck von der Persönlichkeit der Protagonisten hat. Die Tochter Mucki wächst zu einer jungen Frau heran, die immer stark auf Konfrontation aus ist und ein starkes Gerechtigkeitsgefühl entwickelt. Gertrud vertraut ihre Ängste und Sorgen ihrem geheimen Tagebuch an. Denn man kann niemanden trauen.

Ein sehr berührender, authentischer Roman, der mich manchmal durch seine Brutalität erschüttert hat.

Bewertung vom 17.09.2021
Der Sucher
French, Tana

Der Sucher


sehr gut

Der Cop Call Hooper aus Chicago hat seinen Job an den Nagel gehängt und Zieht in ein kleines Dorf im Westen von Irland. Er hat ein leerstehendes Haus erworben und möchte es nach und nach renovieren. Plötzlich fühlt er sich beobachtet. Es handelt sich um ein dreizehnjähriges Kind, das ihn bittet, nach dem verschwundenen Bruder zu suchen. Cal muss sich alleine auf seine Fähigkeiten und Instinkte verlassen und dringt dabei immer mehr in die seltsame Dorfgemeinschaft ein.
Die Protagonisten und Handlungsorte werden sehr genau beschrieben. Die Handlung selbst wird manchmal etwas langatmig. Das muss wohl so sein, weil das Leben im Dorf langsam dahin plätschert ohne das viel passiert. Doch dann nimmt die Geschichte mit einmal Fahrt auf und die Geschehnisse überschlagen sich. Das Buch konnte mich nicht über die ganze Länge begeistern und ich habe somit einen Stern angezogen.

Bewertung vom 13.09.2021
Schwestern fürs Leben
Schrödter, Sybille

Schwestern fürs Leben


ausgezeichnet

Das Rumhaus Danneberg in Flensburg hat Tradition. Als 1919 der Sohn des Hauses im 1. Weltkrieg stirbt, steht Ole P. Danneberg vor der Frage, wer die Nachfolge im Rumhaus antreten wird. Die zweitälteste Tochter Helene, möchte um jeden Preis das Unternehmen leiten und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Die anderen drei Töchter haben andere Ziele, die sich genauso schwer verwirklichen lassen.

Das Cover zeigt vier junge Frauen mit Kleidung und Frisur der damaligen Zeit. Der Titel passt sehr gut zu der Handlung. Die vier Schwestern bilden ein Kleeblatt, das nach dem Tod der einen Schwester, durch die Cousine Freya ersetzt wird. Am Anfang des Buches werden die wichtigsten Personen aufgelistet und helfen zuerst durch die Geschichte zu kommen. Später sind mir die einzelnen Protagonisten so ans herz gewachsen, das ich sie gut zuordnen kann. Das Schicksal der Schwestern wird bis Weihnachten 1945 erzählt. Bedingt durch die kriegsgeschichtlichen Ereignisse, überschlagen sich teilweise die Ereignisse. Die Zeitsprünge dazwischen machen die Handlung noch interessanter. Mir hat es gefallen, die Schwestern, durch diese Lebensabschnitt zu begleiten und freue mich auf die Fortsetzung, zumal die nächste Generation schon heranwächst.

Bewertung vom 31.08.2021
Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3
Schuster, Stephanie

Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

In diesem Abschnitt über die Wunderfrauen geht es turbulent weiter. Die Handlung beginnt im Sommer 1972 und endet im Herbst 1973. Die Zeit der kleinen Lebensmittelgeschäfte geht zu Ende im Krankenhaus werden neue Geräte eingesetzt, die Olympischen Spiel in München stehen bevor und die Welt der Musik ändert sich. Die vier Freundinnen müssen umdenken.

Das Cover zeigt vier Frauen in Kleidung und Frisur passend zur Zeit. Der Titel dominiert wieder mit seinem tollen Schriftzug und der Untertitel ist sehr gut gewählt. Am Anfang werden die Protagonisten noch einmal vorgestellt, wodurch man auch als Neueinsteiger in den dritten Teil reinfindet. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Frauen erzählt.

Ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen und war manchmal regelrecht empört, wie einige Leute sich verhalten haben. Die 70er Jahre werden sehr gut beschrieben und vieles ist mir wieder eingefallen. Luises-Ladenkund-Album hat mir dabei sehr geholfen und hat mich auch zum Schmunzeln gebracht. Dieser Abschluss der Trilogie war noch einmal eine Steigerung zu den anderen beiden Bänden mit viel Dynamik und Spannung.

Bewertung vom 30.08.2021
Der Ort der verlorenen Herzen
Stihlé, Claire

Der Ort der verlorenen Herzen


ausgezeichnet

Anouk erhält einen Brief von einem Antoine. Er hätte schon länger nach ihr gesucht und möchte sie in das Chalet ihrer verstorbenen Eltern einladen. Er hat das Chalet in den Vogesen umgebaut und möchte dort ausgesuchte Menschen versammeln, die sich an Weihnachten noch einsamer fühlen als sonst. Als Anouk und vier weitere Menschen anreisen und sich näher kennen lernen sollen, werden sie auf der einsamen Hütte eingeschlossen.

Der Titel ist sehr gut gewählt. Das Cover mit dem Ahornblatt und dem Chalet ist sehr gut auf die Handlung abgestimmt. Die Protagonisten werden sehr einfühlsam beschrieben. Neben der Handlung, werden immer wieder Briefe abgedruckt, die erst am Ende die Adressatin erreichen. Die Geschichte selbst hat eigentlich wenig mit Weihnachten zu tun und könnte auch in einer anderen Jahreszeit stattfinden. Ein sehr berührender Roman, der mir sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 25.08.2021
Unbarmherziges Land
Offutt, Chris

Unbarmherziges Land


ausgezeichnet

Der Sonder-Ermittler der US-Army Mick Hardin ist auf Sonderurlaub in seiner Heimat Rowan-County. Er muss auf Drängen seiner Schwester, seine Eheprobleme regeln. Seine Schwester Laura ist seit kurzem Sheriff in dem County. Als sich in den Kentucky Hills ein Todesfall ereignet, bittet sie ihren Bruder um Hilfe. Da irgendwie immer Jemand mit Jemanden verwand ist und die Familien alles unter sich regeln, wird das schwierig.
Das Cover passt gut zum Handlungsort und der Titel auch. Die Protagonisten werden als eigenwillig und mit dem Land verwachsen beschrieben. Die Landschaft und die Bevölkerung nimmt einen großen Teil der Handlung ein. Wer also einen spannenden Kriminalroman erwartet hat, könnte enttäuscht sein. Die unkonventionellen Ermittlungsmethoden im allgemeinen haben mich zum Schmunzeln gebracht. Mir hat das Buch gefallen.

Bewertung vom 22.08.2021
Nichts als Staub
Hartung, Alexander

Nichts als Staub


ausgezeichnet

Als am Hamburger Phönixplatz ein Toter gefunden wird, scheint der Fall klar zu sein. Er wurde von einem Serienmörder erstochen. Tatwaffe, das Verletzungsmuster und die Botschaft passen genau. Die Streifenpolizistin Alina Grimm kennt ihr Revier und ermittelt in eine andere Richtung. Sie wird dabei in eine Falle gelockt und vom Dienst suspendiert.
Alina Grimm und ihr schräges Ermittlerteam , das sich nach und nach zusammen findet, werden mit all ihren Macken beschrieben. Einige Dinge aus ihrer Vergangenheit werden nur angedeutet, da es sich hier um den Auftakt zu einer neuen Serie handelt. Die Handlung ist spannend mit so manchen kuriosen Wendungen, die manchmal etwas unrealistisch wirken aber durchaus zur Schreibweise des Autors gehören. Mir hat das Buch gefallen und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 18.08.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


weniger gut

Der neue Thriller von Simon Becket mit einem neuen Ermittler. Jonah Colley wird von Gavin angerufen. Scheinbar in Not , bittet er Jonah in eine einsame Lagerhalle zu kommen. Gavin war einst sein bester Freund. Sie hatten seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr zueinander. In der Lagerhalle findet er Gavin in seinem Blut liegend und noch drei weitere Tote vor. Er wird von einem Unbekannten angegriffen und schwer verletzt.

Cover und Titel sind eigentlich ziemlich allgemein. Die Handlung fängt spannend an und wird dann immer vorhersehbarer. Ein Ermittler, der schwer angeschlagen ist und sich auf Krücken bewegt und sich mehrfach gegen Angreifer wehren muss und das einigermaßen unbeschadet übersteht, ist einfach nicht glaubhaft. Das Ende ist dann sehr konstruiert. Mich hat das Buch nicht überzeugt und ich wünsche mir Detektive Hunter zurück.