Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Pharo72
Wohnort: 
Zittau
Über mich: 
Büchersüchtige, introvertierte Leseratte!

Bewertungen

Insgesamt 467 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2009
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


sehr gut

Der Amerikaner Jack Burn ist mit seiner hochschwangeren Frau und dem kleinen Sohn auf der Flucht vor den Behörden der USA in Kapstadt untergetaucht. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich herausstellen soll. Bei einem versuchten Raubüberfall durch zwei Gangster ist Jack gezwungen seine Familie zu verteidigen und die Angreifer auszuschalten. Durch seine Vergangenheit kommt eine Zusammenarbeit mit der Polizei nicht infrage. Seine Tat bleibt auch nicht unbeobachtet und somit kommt ein Stein ins Rollen, der eine Lawine beispielloser Gewalt und Korruption auslöst.

Wir lernen im Lauf des Romans weitere für den Fortgang der Handlung wichtige Personen, wie den Exsträfling Benny, der einfach nur ein neues Leben beginnen möchte, und die drogensüchtige Carmen kennen. Die wahrhaft abscheulichste Figur des Romans ist allerdings der korrupte und äußerst brutal agierende Polizist Gatsby. Durch die ständigen Perspektivenwechsel wird eine Spannung aufgebaut, die den Leser nicht mehr loslässt. Es gibt keinen Moment der Langeweile. Der Autor versteht es meisterhaft, die vielen losen Fäden zu einem Ganzen zu vereinen und auch das Ende war für mich befriedigend.

Für etwas empfindlichere Leser ist das Buch vielleicht nicht optimal geeignet, da einige Zugriffe und Foltermethoden doch sehr detailliert geschildert werden. Ich nehme mal an, da der Autor selbst in Kapstadt lebt, wird es sich nicht nur um reine Fiktion handeln und ein gehöriges Körnchen Wahrheit in der Geschichte stecken. Es war immer mal ein Traum von mir die Stadt am Tafelberg zu besuchen. Der Roman hat mir doch ein wenig die Augen geöffnet und lässt mich zweifeln, ob ich diesen Traum wirklich noch leben möchte.

Bewertung vom 13.03.2009
Untot mit Biss
Chance, Karen

Untot mit Biss


gut

Es geht in diesem Auftakt einer neuen Vampir-Serie um die Hauptprotagonistin Cassandra Palmer, ihres Zeichens Hellseherin. Sie lebte gezwungenermaßen einige Jahre am Hof eines Vampirmeisters, der ihre Eltern töten ließ, um ihre nützliche Gabe gewinnbringend für sich zu nutzen. Cassie kann fliehen und für einige Jahre untertauchen, auch durch die Hilfe einiger Geister, mit denen sie mehr oder weniger kommunizieren kann. Letztendlich wird sie aber doch aufgespürt und kann nur durch die Hilfe von Tomas, eines Meistervampirs, der zu ihrem Schutz abgestellt war und in dem sie sich bitter getäuscht hat, gerettet und zum Vampirsenat gebracht werden.

Dort erfährt sie, dass die Bedrohung ihrer Person noch ganz andere Ausmaße annimmt, aber auch wesentlich mehr in ihr steckt, als vermutet. Sie wird zum Spielball der kompletten übersinnlichen Gemeinschaft. Dabei kreuzen auch einige äußerst interessante Vampire ihren Weg und Cassie hat es nicht leicht zu entscheiden, wer es nun wirklich gut mit ihr meint.

Der Einstieg in den Roman erfolgt rasant und sehr spannend, weshalb mich auch die Leseprobe wirklich überzeugt hat. Etwas schwieriger wird es, als die Autorin nach der Flucht Cassies aus dem Vampirsenat mit einer ganzen Reihe von übersinnlichen Figuren aufwartet. Da erscheinen außer Vampiren noch Magier, Hexen, Elfen, Feen, verschiedenste Wer-Geschöpfe und noch andere mythologische Wesen, wie Satyrn, die einen unvorbereiteten Leser des Genres doch überfordern könnten. Dieses, sowie die Feststellung Cassies, dass sie als Geist in andere Körper eindringen und sogar in die Vergangenheit reisen und diese verändern kann, erfolgt so schnell hintereinander, dass eine teilweise Verwirrung wohl keinem Leser erspart bleibt. Vor allem das Agieren in fremden Körpern, verlangt doch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, um den roten Faden nicht zu verlieren. Etwas weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.

Toll fand ich wiederum die Idee, bekannte einst lebende Personen bzw. zumindest literarische Figuren als Vampire wieder auf- bzw. weiterleben zu lassen. Der Schreibstil ist häufig sehr witzig, besonders aus der Sicht von Cassie, die jedoch manchmal auch etwas flapsig daherkommt. Weniger gefallen haben mir die doch recht langen Kapitel und relativ wenigen Dialoge, die den Lesefluss etwas beeinträchtigen.

Insgesamt ist es aber ein gut zu lesendes Buch für Fans des paranormalen Genres und das offene Ende lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Nachdem man nun erst mal viele Figuren am Rande kennengelernt hat, bleibt zu wünschen, dass viele davon in den nächsten Büchern wieder auftauchen und die Charaktere noch deutlicher herausgearbeitet werden. Ich werde der Serie auf jeden Fall treu bleiben.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2009
Mein Hund Marley und ich
Grogan, John

Mein Hund Marley und ich


ausgezeichnet

John und Jenny Grogan sind frisch verheiratet und wollen ihr Glück durch Familienzuwachs perfekt machen. Nicht sicher, ob sie der Verantwortung für Kinder bereits gewachsen sind, entschließen sie sich zu einem „Probelauf“ mit einem Hund, da beide aus ihrer Kindheit nur gute Erinnerungen an so ein Haustier haben und es ohnehin zur perfekten Familie gehört. Damit betritt Marley die Bühne und schafft es fortan, das Leben der Grogans erheblich auf den Kopf zu stellen. Der gegen jedwede Erziehung resistente Hund mit dem unendlich großen Herzen zeigt der Familie und den nach und nach folgenden 3 Kindern, dass Liebe und Treue das Wichtigste überhaupt ist.

5 Sterne gebe ich einem Buch nur, wenn es mich wirklich nachhaltig beeindruckt. Der autobiografische Roman von John Grogan hat dies geschafft. Wir lernen in dem Buch einen Hund kennen, der voller Chaos ist, aber seine Familie dennoch ohne Wenn und Aber liebt und mit seinem Leben verteidigen würde. Ich habe selbst keinen Hund, bin aber mit einem aufgewachsen und fühle mich auch dem zweiten Hunde meiner Eltern sehr nah. Ich konnte so viele Parallelen mit Marley entdecken und mir an vielen Stellen das Schmunzeln nicht verkneifen. Aber auch die emotionale Geschichte der nicht reibungslos erfolgenden Schwangerschaften von Jenny Grogan, geht am Leser nicht spurlos vorbei. Das jeweilige Setting und Umfeld ist treffend beschrieben und man merkt dem Autor einfach seine Ehrlichkeit und wahren Empfindungen an.

Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass mir die letzten ca. 30 Seiten sehr schwer gefallen sind und immer wieder von heftigen Tränenausbrüchen unterbrochen wurden. Es steckt da in wenigen Sätzen so viel Wahrheit, die sich manch einer zu Herzen nehmen sollte. John Grogan hat eine Hommage an seinen Hund geschrieben und jeder Hundebesitzer mit Liebe zu seinem Tier kann seine Empfindungen sicher nachvollziehen. Der Familie wird dieser „verrückte“ Hund immer unvergessen bleiben – mir geht es genauso.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2009
Der Prometheus-Code
Patterson, James

Der Prometheus-Code


sehr gut

Endlich der abschließende Band der Serie um die genmanipulierte Max (2 Prozent ihrer Gene stammen vom Vogel) und ihre Geschwister. Sie sind nach wie vor auf der Flucht vor den verrückten Wissenschaftlern, die sie entworfen haben und deren Jagdinstrumenten, die inzwischen sogar als Roboter daherkommen.

Immer mehr verdichten sich die Hinweise, dass ein teuflischer Plan die Erdbevölkerung halbieren soll und nur Max dies verhindern kann. Als sie Ari, den letzten echten Eraser nach einem Kampf im Schwarm aufnimmt, kommt es zum Streit zwischen ihr und Fang und der Schwarm teilt sich. Fang versucht übers Internet weltweit Kinder zu Protesten aufzurufen, während Max ihrerseits in die Hauptzentrale des weltumspannenden Konzerns in Deutschland eindringt. Dort wird ihr das ganze Ausmaß des Grauens bewusst und sie soll gegen die neueste und angeblich unüberwindbare Züchtung in einem Kampf auf Leben und Tod antreten. Außerdem erfährt sie endlich die unglaubliche Wahrheit ihrer Entstehung.

In gewohnt raschem Tempo peitscht der Autor den Leser durch die Kapitel. Auch der Humor von Max kommt wieder sehr gut zum Tragen. Durch überraschende Wendungen bringt dieser abschließende Teil wieder mehr Spannung als der vorhergegangene. Das Ende des Buches ist dennoch so weit offen, dass durchaus eine Fortsetzung folgen könnte. Wünschen wir Max und ihren Geschwistern, dass sie noch lange fliegen und die Welt retten können.

Bewertung vom 24.02.2009
Der Zerberus-Faktor
Patterson, James

Der Zerberus-Faktor


gut

Nicht viel Neues in der Fortsetzung

In „Der Zerberus Faktor“ geht es nahtlos weiter mit der Geschichte um das Vogelmädchen Max und ihre Geschwister, die uns bereits in Pattersons „Das Pandora Projekt“ vorgestellt wurden. Für Neueinsteiger ist unbedingt zu empfehlen, mit dem 1. Teil anzufangen, auch wenn einiges ganz gut erklärt wird.

Auch in diesem Roman nimmt der Leser aus der Sicht von Max an der Verfolgungsjagd auf die mutierten Vogelkinder teil. Dies geschieht im gewohnten Tempo und flüssigen Schreibstil, der sich durch kurze Sätze und Kapitel auszeichnet. Der auch in schlimmsten Situationen nicht unterzukriegende Humor von Max wird vor allem Jugendliche bestimmt sehr ansprechen.

Durch eine ernsthafte Verletzung von Fang bleibt nur das Aufsuchen eines Krankenhauses, wodurch die Kinder dem FBI in die Hände fallen. Dadurch kommen die Kinder allerdings während ihrer Hetzjagd sogar mal eine Zeit lang zur Ruhe und können fast wie normale Kinder leben. Doch alles ist wieder anders, als es anfangs scheint. Eine innere Stimme verlangt von Max ständig die Welt zu retten, wobei sie vorrangig auf der Suche nach den jeweiligen Eltern der Vogelkinder ist. Eine erneute Flucht wird notwendig und eskaliert, als eine Doppelgängerin von Max auftaucht...

Insgesamt bringt uns das Buch nicht wirklich weiter. Es werden immer mehr Fragen aufgeworfen, aber kaum eine beantwortet. Aus der Reihe gegriffen, macht das Buch somit wenig Sinn. Bleibt zu hoffen, dass im letzten Teil der Trilogie - „Der Prometheus Code“ - alle losen Fäden verknüpft werden und die Geschichte ein würdiges Ende findet.

Bewertung vom 16.02.2009
Das Pandora Projekt
Patterson, James

Das Pandora Projekt


sehr gut

Max ist kein normales Mädchen. Zwei Prozent ihrer Gene stammen vom Vogel, was sie und ihre Geschwister zu etwas ganz Besonderem macht. Ihr wichtigstes Ziel ist es ihren „Schwarm“ zu beschützen und die Wahrheit über ihre Herkunft herauszufinden. Skrupellose Wissenschaftliche und weitere von ihnen erschaffene Kreaturen, die Eraser (Wolfsmenschen), versuchen dies zu verhindern.

Wenn man sich erst mal damit abgefunden hat, dass beim heutigen Stand der Medizintechnik das im Buch beschriebene Szenarium gar nicht mal völlig abwegig ist, und in geheimen Labors bestimmt menschenunwürdige Experimente stattfinden, kann man sich gut auf diesen Thriller einlassen. Der Leser wird von Max direkt angesprochen, was ihn noch tiefer ins Geschehen versinken lässt. Das Buch ist dermaßen rasant und spannend geschrieben, das man es am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte. Kaum finden Max und ihre Geschwister eine kleine Ruhepause, werden sie auch schon wieder aufgespürt. Wer durch dieses Buch einen Blick in die Welt von Max geworfen hat, wird auf jeden Fall auch die weitere Geschichte in den Fortsetzungen nicht versäumen wollen, zumal der 1. Teil doch relativ offen endet.

Außerdem ist zu bemerken, dass es sich bei dem Buch nicht wirklich um eine Fortsetzung von „Der Tag an dem der Wind dich trägt“ und „Das Ikarus Gen“ handelt, sondern nur in der gleichen Welt spielt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2009
Darling Jim
Mørk, Christian

Darling Jim


gut

Die Geschichte beginnt mit einem schockierenden Verbrechen, welches die ortsansässige Polizei nicht aufklären kann. Dadurch, dass die eigentlichen Opfer, die Nichten der hasserfüllten Tante Moira, Tagebücher hinterlassen haben und diese auch weitergeben konnten, klären sie den an ihnen verübten Mord und vor allem die Hintergründe selbst auf. Der Postbote Niall, dem vorerst eines der Tagebücher in die Hände fällt, folgt ihren Spuren.

Das Buch beginnt rasant mit der bereits bekannten Leseprobe. Die interessant scheinende Figur Desmond, der die Leichen entdeckt, taucht allerdings nie mehr auf, was ich als Manko empfand. Er wird ersetzt durch einen weiteren Postboten, Niall, der schließlich Fionas Tagebuch findet. In diesem sowie dem ihrer Schwester Rosie wird recht ausführlich die komplette Geschichte um „Darling Jim“ erzählt. Durch die überwiegende Erzählweise in den Tagebüchern nimmt der Spannungsbogen doch um einiges ab.

Die große Hysterie um Jim, vor allem noch nach seinem Tod, ist nicht so leicht nachzuvollziehen. Seine Geschichten, obwohl ein Spiegelbild seines eigenen Lebens, waren mir dann doch ein wenig zu viel Geschichte in der Geschichte, obwohl die Verknüpfung mit dem Märchen recht interessant ist. Seine Handlungsweise ist auch teilweise nicht nachvollziehbar. Da das Rätsel durch die 2 Tagebücher (haben sich die Schwestern abgesprochen, wer was schreibt?) eigentlich gelöst ist, hätte mich schon interessiert, was nun eigentlich in Aoifes Tagebuch hätte stehen sollen.

Das Setting mit den kleinen irischen Dörfern ist, wenn man von den Pups absieht, relativ austauschbar. Insgesamt ist das Buch durch seinen verschachtelten Aufbau schon interessant zu lesen und wer mal eine etwas andere Erzählweise ausprobieren möchte, dem kann das Buch uneingeschränkt empfohlen werden. Streckenweise ist es sogar richtig spannend, aber für meinen Geschmack halt nicht durchgehend genug.