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DoraLupin

Bewertungen

Insgesamt 878 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2022
Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1
Wagendorfer, Eva

Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1


ausgezeichnet

4.5 Sterne

Frankfurt, 1927. Das Radio etabliert sich immer mehr in Deutschland, sowohl in privaten Haushalten, als auch in Geschäften. Drei starke Frauen wollen in die Welt des Radio und Rundfunk einsteigen, aber als "schwaches Geschlecht" müssen sie allerlei Hürden überwinden....Gesa strebt eine Karriere als Hörspielsprecherin an, Inge möchte gern eine berühmte Solosängerin werden und Margot träumt davon als Cellistin beim Rundfunkorchester von den männlichen Kollegen anerkannt zu werden.

In diesem tollen historischen Roman von Eva Wagendorfer dreht sich alles um die Anfänge des Radios aber auch um die Anfänge der Frauen in diesem neuen Berufsfeld. Damals war es wohl überall schwer als Frau in Männerberufen Fuß zu fassen, dies merkt man auch den drei Freundinnen im Buch sehr schnell an. Die Träume die sie haben, bevor sie ihren ersten Tag im Sender beginnen, werden schnell von der bitteren Realität eingeholt und sie müssen mutig und stark sein um bei all den Intrigen und Gemeinheiten der Kollegen einen guten Job zu machen.

Der Schreibstil des Buches war sehr locker und leicht zu lesen, ausserdem wird das Arbeitsfeld sehr bildhaft beschrieben und man merkt der Autorin die gute Recherchearbeit für ihr Buch zwischen den Zeilen an! Ich fand die gesamte Handlung des Buches spannend, sehr interessant und lesenswert, da das Radio ein deutlich breiteres Feld besitzt als ich zunächst vermutet hatte, besonders da wir über die 20er Jahre sprechen.

Alle drei Freundinnen besitzen einen sehr unterschiedlichen Charakter, Gesa ist freundlich, hilfsbereit und sympathisch, Inge aggiert ein wenig wie eine mondäne Diva und Margot ist eher schüchtern und geheimnisvoll. Ich konnte mit allen dreien mitfiebern. Margot ist mir am nächsten von allen gewesen und Inge konnte ich nicht immer ganz nachvollziehen in ihrem Verhalten, aber dennoch war es immer spannend und mitreißend die drei auf ihrem Weg zu begleiten! Die anderen Charaktere im Buch waren ebenfalls sehr vielschichtig, manche davon mochte ich gleich sehr, mit anderen musste ich mich erst anfreunden und einige mochte ich gar nicht leiden, aber alle sind von der Autorin gut gezeichnet worden.

Eine Kleinigkeit am Schluss war für mich etwas überflüssig und hat mehr Drama in die Handlung gebracht als es (für mich) hätte sein müssen, jedoch ist dieser Strang vielleicht nochmal wichtig für den zweiten Teil der Reihe. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band und kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen, da ich sehr viel Lesespaß mit diesem Roman hatte!

Bewertung vom 03.05.2022
Die verlorenen Kinder von Paris
Goldreich, Gloria

Die verlorenen Kinder von Paris


ausgezeichnet

Immer mehr jüdische Flüchtlinge, vor allem Kinder, kommen 1935 in Paris an. Eine Folge der grausamen Taten die im deutschen Reich ihren Anfang nehmen. Madeleine Lévy und ihre Freunde wollen nicht nur tatenlos zusehen, sondern setzen sich mit anderen Mitgliedern ihrer jüdischen Glaubensgemeinschaft für die Menschen ein und versuchen beonders die Kinder aus der Stadt zu bringen. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und eines Tages muss sich Madeleine entscheiden ob ihr Leben oder das der Kinder wichtiger ist...

Dieser Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, ist mir unglaublich nahe gegangen und wird mich so schnell nicht los lassen. Gerade da es keine reine Fiktion ist und ich selbst Mutter bin, musste ich oftmals bei diesem Buch schwer schlucken und mir ging die Geschichte richtig unter die Haut. Der Schreibstil ist unglaublich lebendig und bringt einem diese schreckliche Zeit gekonnt näher. Ich konnte stets die Angst, die Hilflosigkeit, aber auch die Hoffnung und den Mut der einzelnen Personen nachempfinden. Madeleine ist eine sehr starke Protagonistin die mir schnell sympathisch war, eben weil sie sich so sehr um die anderen sorgt und in dieser schwierigen Lage dennch hilft und sich nicht von der Angst lähmen lässt.

Fazit: Eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die einmal hautnah bei jüdischen Flüchtlingen und ihren Helfern während der dunkelsten Zeit dabei sein möchten.

Bewertung vom 03.05.2022
Alma und Gropius - Die unerhörte Leichtigkeit der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.2
Lambert, Thérèse

Alma und Gropius - Die unerhörte Leichtigkeit der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.2


sehr gut

1910 ist Alma Mahler unglücklich verheiratet, denn ihr Ehemann bevormundet sie und verbietet ihr zu komponieren. In dieser Situation lernt sie den jungen Architekten Walter Gropius kennen und verliebt sich sofort in ihn. Als Gustav Mahler stirbt scheint eigentlich der Weg frei zu sein für ein unbeschwertes Liebesglück, doch Eifersucht und Krieg geraten zwischen das Glück der Liebenden. Als Gropius dann schwer verletzt aus dem Krieg zurückkehrt heiraten die beiden endlich, doch er wird wieder an die Front zurück geschickt....

Nachdem ich schon "Gala und Dali" aus dieser Reihe gelesen habe, war ich sehr gespannt wie mir diese Liebesgeschichte über Alma und Gropius gefallen wird. Ich lese sehr gerne (Liebes-) Geschichten von Menschen, die wirklich gelebt haben, denn das Leben schreibt doch letzlich die schönsten Geschichten. Ausserdem wusste ich relativ wenig über dieses Paar und ich mag es immer ganz besonders gerne mir Wissen anzueignen und dennoch großes Lesevergnügen zu bekommen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist locker und einfach zu lesen da kommt man rasch durch die Seiten. Ab und an gibt es kleine Längen, dies war auch schon bei "Gala und Dali" so, aber dennoch überwiegt auf jeden Fall eine sehr interessante und emotionale Liebesgeschichte.

Im Buch bin ich vorallem Alma, der Femme Fatale ihrer Zeit, näher gekommen und habe sie als starke Frau wahrgenommen, die jedoch auch immer ihre Partner brauchte um Einfluss im Leben zu haben und es verstand die Mehrheit der Männer zu verführen und für ihre Zwecke eínzusetzen. Man bekommt aber auch die Zeit des Krieges ungeschönt beschrieben und die Auswirkungen dieser Zeit auf das Paar.

Fazit: Wer schon "Gala und Dali" aus dieser Buchreihe mochte, wird auch hier sicher seine Freunde haben, aber auch Leser die gern über echte Liebespaare und ihren Weg lesen kann ich dieses Buch empfehlen!

Bewertung vom 29.04.2022
Schwesternbande / Die Fabrikantinnen Bd.1
Lindberg, Sarah

Schwesternbande / Die Fabrikantinnen Bd.1


sehr gut

Anfang der 30er Jahre lernen die beiden unterschiedlichen Schwestern Emmi und Anni den Fabrikantensohn Emil kennen und verlieben sich beide in ihn. Doch die ältere Emmi ist zurückhaltend in ihrer Art und Emil verliebt sich sofort in die lebensfrohe kleine Schwester. Die beiden heiraten, doch für Anni wird es kein sorgenfreies Leben an der Seite des Fabrikanten, den Emil hat kaum Zeit für die junge Frau und ihre Schwiegermutter ist hinterhältig und gemein. Die beiden Schwestern müssen nun fester denn je zusammen halten und Emmi muss nicht nur Anni sondern auch ihre junge Nichte retten...

Ich bin sehr gut in diesen Roman reingekommen, denn der Schreibstil war locker und einfach zu lesen. Ich habe auch sehr schnell einen Draht zu beiden Schwestern gehabt, wobei mir die ruhigere und schüchterne Emmi noch ein bisschen näher gewesen ist, denn sie ist mir vom Wesen ähnlicher. Trotzdem waren mir beide schnell sympathisch und als Anni dann so gemein und fies von ihrer Schwiegermutter behandelt wurde, habe ich sehr mitgelitten. Der Roman ist spannend und interessant geschrieben, die Familiengeschichte der beiden Schwestern ist emotional zu lesen und ich konnte stets mitfiebern, auch wenn ich etwas mehr Fabrikleben in diesem Roman erwartet hätte. Dieser tritt eher in den Hintergrund vor der aufregenden und spannenden Familiengeschichte.

Fazit: Wer eine interessante Familiengeschichte um zwei ungleiche Schwestern sucht, dem kann ich diesen Roman weiter empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.04.2022
Engel des Todes / Paul Stainer Bd.3
Ziebula, Thomas

Engel des Todes / Paul Stainer Bd.3


sehr gut

Dies ist bereits der dritte historische Kriminalroman um den Kommissar Paul Stainer. Diesmal begleiten wir ihn und seine Kollegen und Freunde im März 1920 ein paar Tage lang. Es kommt zum Kapp-Putsch in Berlin und dadurch beginnen auch in Leipzig die bürgerkriegesähnlichen Zustände und blutigen Kämpfe auf der Straßen. Doch damit nicht genug, muss Stainer auch einen Mörder finden, der gar grausame Tatorte mit verstümmeten Leichen zurück lässt...

Bisher haben mir alle Bücher zu Paul Stainer sehr gut gefallen und auch diesen Roman kann ich wieder empfehlen an Leser, die den Genre-Mix aus Krimi und historischem Roman mögen! Ich empfehle bei dieser Reihe die richtige Reihenfolge zu beachten, denn gerade die privaten Geschichten bauen natürlich aufeinander auf und tragen mit zum Lesevergnügen bei.

Im Gegensatz zu Band eins und zwei der Reihe bin ich diesmal jedoch nicht so gut ins Buch reingekommen und der Einstieg fiel mir die ersten 50-100 Seiten schwer. Es wurden kapitelweise sehr viele (neue) Personen vorgestellt und die Sicht im Roman hat immer wieder hin-und her gewechselt. Deshalb brauchte ich diesmal etwas länger um in die Geschichte reinzufinden und ein Personenregister wäre diesmal sehr hilfreich gewesen.

Nachdem ich in der Geschichte drin war, war der Schreibstil wieder sehr gut, interessant und spannend zu lesen. Der Autor hat mich wieder ganz in die Zeit um 1920 mitgenommen und gerade die bürgerkriegsähnlichen Zustände wurden sehr real und lebendig beschrieben als wäre man als Leser mittendrin! Der Kriminalfall stand in meinen Augen in diesem Buch etwas im Hintergrund, dafür wurde man über die historischen Zustände informiert und gut unterhalten. Das Buch war interessant geschrieben und der Showdown war wieder einmal sehr spannend und temporeich gemacht.

Fazit: Eine sehr gute Reihe die ich gerne weiter empfehle, für mich war dieser Teil durch den Anfang etwas schwächer als die beiden anderen, aber es hat sich wirklich gelohnt dran zu bleiben und deshalb ist das Buch für mich auch nur knapp an 5 Sternen vorbei gegangen.

Bewertung vom 27.04.2022
Die Suche nach dem Wunschzauber / Land of Stories Bd.1 (eBook, ePUB)
Colfer, Chris

Die Suche nach dem Wunschzauber / Land of Stories Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Alex und ihr Zwillingsbruder Conner bekommen zum Geburtstag ein altes Buch-noch Wissen sie nicht dass sich dies als Portal in eine fantastische, neue Welt herausstellen wird. Es ist eine Pforte in die Welt der Märchen. Doch nach all den Jahren nach den Happy Ends haben sich die Märchenfiguren geändert und es ist nicht ganz so einfach herauszufinden wer gut oder böse ist. Die beiden Geschwister stürzen kopfüber in ein wildes Abenteuer im Land der Märchen und Sagen!

Ich habe schon den ersten Band der "Tale of Magic " Reihe des Autors gelesen und war begeistert, deshalb wollte ich nun auch unbedingt diesen Auftakt probieren und als Märchenliebhaber wurde ich natürlich auch nicht enttäuscht! Der Schreibstil war wieder sehr locker und kindgerecht zu lesen, da ist man als Leser nur so durch die Seiten geflogen. Das Buch sprüht vor tollen Ideen und märchenhaften Wesen nur so über! Zu meiner Verwunderung muss ich aber sagen, dass mir der Einstieg diesmal etwas schwer gefallen ist, Alex und vorallem ihr Bruder Conner mussten mir im Laufe der Geschichte erst sympathisch werden, denn anfangs war ich etwas genervt von ihrer Art und der ständigen Nörgelei. Doch dann bin ich ganz in die Geschichte eingetaucht und als Märchenfan ist dieses Buch einfach ein MUSS, das jeder der fanastische Geschichten und exotische Wesen liebt einmal gelesen haben sollte. Das Buch hat mir sehr viel Lust auf die ganze Reihe gemacht und es wird sicher nicht lange Dauern, bis ich mich auch an die anderen Bände der Reihe mache!

Fazit: Ein etwas holpriger Start, es lohnt sich aber unbedingt am Buch dranzubleiben! Dann erwartet einen eine märchenhafte und ganz wunderbare Geschichte in einer ganz eigenen Welt!

Bewertung vom 27.04.2022
Die Sommerschwestern Bd.1
Peetz, Monika

Die Sommerschwestern Bd.1


sehr gut

Die ungleichen Schwestern Doro, Yella, Amelie und Helen sind in ihrer Kindheit jedes Jahr mit den Eltern gemeinsam auf einen Campingplatz nach Holland gefahren um dort ihre Ferien zu genießen. Im Alltag sind sich die vier eher fremd, aber den Urlaub empfinden alle Schwestern als entspannte und fröhliche Zeit-bis ihr Vater eines Tages bei einem Unfall ums Leben kommt und die gemeinsamen Urlaube jäh enden. Jahre später, die Schwestern sind mittlerweile alle erwachsen, lädt die Mutter ihre Töchter und deren Partner und Familien wieder zu einem Treffen nach Holland ein. Warum ausgerechnet jetzt und warum so spontan?

Ich hatte bereits "Die Dienstagsfrauen" und "Sieben Tage ohne" von der Autorin gelesen und mochte diese beiden lebensfrohen Bücher mit den vierunterschiedlichen Freundinnen wirklich gerne. Deshalb wollte ich nun auch unbedingt das neueste Werk von Monika Peetz lesen und wurde nicht enttäuscht.
Es gibt zwar ein paar Parallelen zwischen den Geschichten wie zum Beispiel vier ungleiche Frauen und eine Reise, aber dieser neue Roman ist nicht so fröhlich und leicht wie die beiden anderen Büchern.

Der Schreibstil ist wieder sehr locker zu lesen und so kommt man im Buch auch gut vorran. Ausserdem versteht es die Autorin sehr schön Holland in diesem Buch einzufangen, mit den vielen Tulpenfeldern, den Fahrrädern und den Reihenhäusern. Doch diesmal geht es weniger um eine fröhliche Urlaubsstimmung, denn man merkt sehr schnell das die einzelnen Familienmitglieder nicht gut aufeinander zu sprechen sind und ausserdem machen sich die vier Frauen Sorgen um ihre Mutter. Zudem hat jede ihr eigenes Päckchen zu tragen.

Die einzelnen Personen im Buch sind sehr unterschiedlich, da gibt es die älteste Tochter Doro, die sehr exzentrisch, willensstark und selbstbewusst ist und ihren Schwestern immer mal einen dummen Spruch an den Kopf schlägt, dann Yella die mit ihren beiden Kindern und ihrem Mann noch das "normalste" Leben der vier führt. Helen ist die zielstrebige in der Familie und Amelie muss sich selbst erst richtig finden, bei den beiden jüngsten Schwestern hätte ich mir jedoch noch mehr Informationen im Buch gewünscht denn sie bleiben im Vergleich zu den anderen etwas blass. Das Buch wird aus Sicht von der zweitältesten Tochter Yella erzählt und aus ihrer Sicht habe ich die Mutter der Vier als sehr kühle Person wahrgenommen, die ihren Töchtern lieber einen unwillkommenen "Ratschlag" gibt, als sie einmal in den Arm zu nehmen.

Das Buch beginnt sehr erfrischend und die Seiten sind nur so dahin geflogen, der Mittelteil hat sich dann aber für mich etwas gezogen. Es herrscht hier sehr viel Streit, Zank und Uneinigkeit und dies fand ich etwas ermüdend und langatmig zu lesen. Später jedoch wurde die Geschichte wieder deutlich spannender und interssanter als es letztlich um das Geheimnis ihrer Mutter geht und warum die vier eigentlich eingeladen wurden. Das Ende des Buches ist stimmig und rund gewesen.

Fazit: Eine wirklich empfehlenswerte Geschichte über vier sehr unterschiedliche Schwestern und ein Familientreffen in Holland mit kleinen Schwächen.

Bewertung vom 22.04.2022
Wo die Wölfe sind
McConaghy, Charlotte

Wo die Wölfe sind


ausgezeichnet

Inty Flinn ist nach Schottland gekommen um mit ihrem Team Wölfe in den Highlands wiederanzusiedeln und in diesem Zug auch die Natur zu renaturieren. Doch die Bauern rundum das Gebiet sind von der Idee wenig begeistert, fürchten sich doch vor einem Angriff auf ihre Nutztierherden. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und Inty weiss immer weniger Wem sie wirklich trauen kann, besonders als dann ein Farmer tot aufgefunden wird...

Ehrlich gesagt hätte ich anfangs nie damit gerechnet, dass mich die Geschichte so sehr in seinen Bann ziehen wird. Im Gegenteil hatte ich die Befürchtung, dass sich die Themen Wölfe und Natur über 400 Seiten recht langatmig gestalten könnten. Doch da ich so viele positiven Stimmen zur Autorin gehört habe, wollte ich es einfach versuchen und wurde sehr, sehr positiv überrascht! Das Buch ist auch keiner Seite Langweilig und im Gegenteil hatte ich immer Lust das Buch weiter zu lesen und habe es nur ungern aus der Hand gelegt.

Der Schreibstil hat mich gleich in seinen Bann gezogen, einerseits sehr lebendig und bildhaft, sodass ich die "Urwälder" Schottlands und die Tierwelt stets vor meinen Augen hatte, andererseits ist der Schreibstil aber auch sehr emotional und teils sogar brutal. Deshalb ist das Buch auch nichts für schwache Neren, hier wird das pure Leben und die Natur beschrieben, die auch einfach oft grausam sein kann!

Die Handlung vereint viele Themen miteinander. Großteils geht es natürlich sehr viel um die Natur an sich, an sich die Tierwelt die immer weiter ausgerottet wird zum Wohl des Menschen, aber auch Familienverbundenheit, Gewalt in allen möglichen Ausführungen und Liebe spielen in diesem Roman eine Rolle und vereinen sich zu einer wunderbaren Geschichte. Als der Farmer tot aufgefunden wird, bekommt das Buch sogar Züge eines Krimis, denn keiner weiss sicher was passiert ist...

Die Autorin geht in ihrem Buch sehr stark auf das Thema Natur-und Tierschutz ein und stellt dem die Interessen der Bauern in der Umgebung und deren Ängste gegenüber. Diesen geht es oft um ihre Existenz und sie sehen sich bedroht von den wilden Tieren. Dabei geht die Autorin jedoch sehr feinfühlig vor und zeigt mit dem Finger weder ausschließlich auf die Menschen, noch auf die Tiere. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille und dies wird sehr schön eingefangen.

Die Handlung spielt hauptsächlich in der Gegenwart, man bekommt aber auch immer wieder etwas von Intis Vergangenheit mit. So kam ich der Protagonistin noch näher und habe sie besser verstehen können auch wenn sie eigentlich kein richtiger Sympathieträger ist. Ausserdem erfährt man etwas von der Mirror-Touch-Synästhesie, die Inti sehr besonders macht.

Fazit: Lange hat mich ein Buch nicht mehr so in seinen Bann gezogen, auch wenn die Handlung mal ganz weg ist von den Genres die ich meistens lese. Ich kann diese Geschichte nur allen ans Herz legen, die Natur lieben, die das Wilde in sich und anderen Wesen suchen, die vorurteilsfrei vom Beutegreifer Wolf erfahren wollen, die aber auch bereit sind sich auf die Grausamkeiten der Natur und des gewalttätigen Menschen einzulassen!

Bewertung vom 17.04.2022
Für diesen Sommer
Klönne, Gisa

Für diesen Sommer


sehr gut

Heinrich ist alt und gebrechlich und nachdem Franziskas Schwester in eine Kur muss, bleibt Franziska keine andere Möglichkeit als ihren pflegebedürftigen Vater selbst zu unterstützen...obwohl sie sich in der Vergangenheit überworfen haben und Streitigkeiten sicher nicht ausbleiben werden. Doch ist der Besuch vielleicht auch eine Chance auf Versöhnung und auf das Aussprechen von so mancher Frage?!

Trotz des sommerlichen Covers, das vielleicht auf eine leichte, unbeschwerte Geschichte schließen lässt, vereint die Handlung doch eher schwere und tiefgründige Dinge miteinander, man sollte sich also davon nicht täuschen lassen. Wer sich allerdings auf die Story einlässt, den erwartet eine Geschichte der besonderen Art.

Anfangs ist der Stil das Hörbuch recht langsam und behäbig und deshalb brauchte ich tatsächlich auch eine ganze Weile um richtig in die Geschichte reinzufinden. Es wird auch nicht nur die Gegenwart beleuchtet, sondern sowohl die Vergangenheit von Heinrich als auch die Vergangenheit von Franziska in bestimmten Lebensphasen spielen eine Rolle. Dies hat es mir zuerst etwas schwer gemacht und man musste wirklich immer sehr genau drauf achten in welcher Zeit sich die Protagonisten gerade befinden. Die ganze Geschichte ist kein Hörbuch, welches man mal eben "zwischendurch" hören kann/sollte, sondern es ist komplex und benötigt die volle Konzentration und Aufmerksamkeit des Hörenden.

Nach und nach lüften sich dann aber immer mehr Rätsel aus der Vergangenheit der Familie und man fängt an die einzelnen Familienmitglieder und ihre Handlungen besser zu verstehen, die einem vorher vielleicht unklar waren. Alles wurde immer runder und die einzelnen Stränge und Geschichten in der Vergangenheit fügten sich immer mehr zusammen, dies fand ich sehr gelungen und hat das Ganze auch immer spannender gemacht.

Die beiden Sprecher des Hörbuchs haben mir gut gefallen. Nina Petri, die den Part von Franziska spricht fand ich von Beginn an sehr gut besetzt und sie hat sehr gefühlvoll und gut gelesen. An Wolf-Dietrich Sprenger, der den Heinrich gelesen hat, musste ich mich erst gewöhnen. Seine Sprache ist eher verwaschen und langsam und ich musste mich erst sehr darauf konzentrieren, aber nachdem ich mich an die Stimme gewöhnt hatte, hat sie vorallendingen super zur Person des Heinrich gepasst!

Fazit: Anfangs musste ich mich erst in die Story einfinden und an die Sprecher gewöhnen, aber dann wurde das Hörbuch immer spannender und fesselnder. Wer eine tiefgründige Familiengeschichte sucht, der ist hier goldrichtig und dem empfehle ich dieses Hörbuch auch gern weiter.