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Benutzername: 
begine
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Lemwerder
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ich bin ein vielleser von guter Lektüre

Bewertungen

Insgesamt 1733 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2022
Mon Chéri und unsere demolierten Seelen
Roßbacher, Verena

Mon Chéri und unsere demolierten Seelen


sehr gut

Charlie und Herr Schabowski

Die Schriftstellerin Verena Roßbacher beschreibt in ihrem Roman Mon Cheri und unsere demolierte Seele, die Probleme einer 43jährigen Frau.
Charlie ist eine skurrile Person mit einer Postphobie.

Das ist eine interessante Story.
Zwar konnte ich mit Charlies Problemen nicht viel anfangen, aber es gibt wirklich Personen mit solchen Defiziten.

Interessant ist ihre Beziehung zu dem Herrn Scharbowski, da wird sie mitfühlend und hilfsbereit dargestellt.

Diese Geschichte ist teilweise mit einem gewissen Humor versehen, aber es ist auch eine besondere Ernsthaftigkeit vorhanden.

Der Roman gefällt.

Bewertung vom 25.08.2022
Zwischen Brüdern
Böhm, Wolfgang

Zwischen Brüdern


ausgezeichnet

Verschiedene Brüder

Der Schriftsteller Wolfgang Böhm beschreibt in seinem Roman „Zwischen Brüdern“ die Emotionen zweier Brüder, zwischen den Kriegen und während dessen in Wien.

Der ältere ist Viktor, er ist Lehrer und hat den ersten Weltkrieg mitgemacht. Er ist ein besonnener Typ. Er kann während der Hungerjahre irgendwie Kohle und Lebensmittel auftreiben.
So wird auch Viktors Familie geholfen.
Hans ist ein Hallodrie, aber er hat auch viel Pech.

Der jüngere ist Hans, der Designer. Irgendwie mogelt er sich durch die Zeit und ist ein Frauenheld. Sein Bruder muss ihm immer mal wieder aus der Patsche helfen.
Imker wieder verschwindet Hans ohne sich zu melden. Da muss Viktor bei Hans Frauen und Freunden nachforschen.
Der Autor versteht es gut die Stimmung zu erfassen. Sein Schreibstil ist raffiniert und detailliert.

Der Roman ist ein wahrer Lesegenuss.

Bewertung vom 25.08.2022
Maria malt
Breitenfellner, Kirstin

Maria malt


sehr gut

Eine Malerin von Format

Die Schriftstellerin Kirstin Breitenfellner schreibt in ihrem Roman
„Maria malt“ eine fiktive Biografie der Malerin Maria Lassnig.

Durch gute Recherchen, Durchsicht von Zeitueugen und Dokumenten einwickelt die Autorin eine gute Vita der Malerin.
Sie lässt Maria Lassnig den Roman als Icherählen auftreten.
Maria Lassnig lebte von 1919 bis2014.
Sie arbeitete erst als Volksschullehrerin und dann als Malerin und Filmemacherin.
Als Frau gelang ihr erst nicht der richtige Durchbruch. Ihre Bilder waren ihre Kinder, die sie oft nicht gerne verkaufte.
Die Beschreibungen wie sie ihre Bilder malt und was ihr durch den Kopf geht, ist interessant. Das hat mich dazu gebracht im Netz ihre Bilder anzusehen.
Die Autorin hat alles gut durchdacht und mit einem besonders kenntnisreichen Stil ins Bild gesetzt.

So habe ich wieder ein besondere Frau kennen gelernt, die das Malen bis ins hohe Alter nicht aufgab.

Bewertung vom 24.08.2022
Schlangen im Garten
vor Schulte, Stefanie

Schlangen im Garten


sehr gut

Trauerbewältigung

Schlangen im Garten ist der zweite Roman der Schriftstellerin Stefanie vor Schulte. Mit ihrem Debüt hatte sie großen Erfolg. Sie schreibt ergreifende Ereignisse.
In diesem Roman geht es um den Tod der Mutter und die Trauerbewältigung der Familie.
Die Mutter hatte ein Tagebuch hinterlassen, von deren Inhalt keiner etwas erfahren sollte. Die Art und Weise der Vernichtung ist etwas eigenartig.

Mit dem Schreibstil kam ich erst nicht so klar. Im Laufe des Lesens habe ich mich in diese Geschichte hinein gelesen.

Die Geschichte wechselt von der Kindheit der Mutter Johanna und den Empfindung der Familie nach ihrem Tod. Es ist dann auch noch eine Fantasiegeschichte. Das hat es Gemeinsam mit dem ersten Roman der Autorin, Der Junge mit den schwarzen Hahn. Der spielte zwar im Mittelalter, aber sonst war er ähnlich gestaltet.

Es lohnt sich, auch den neuen Roman zu lesen.

Bewertung vom 24.08.2022
Dein Schweigen, Vater
Benda, Susanne

Dein Schweigen, Vater


ausgezeichnet

Der Brünner Todesmarsch

Die Schriftstellerin Susanne Benda führt uns in ihrem Roman „Dein Schweigen, Vater“ in ein traurige Zeit.

Der Roman fängt mit dem 12jährigen Paul 1945 in Brünn an.
Schon ewig lebt seine Familie dort. Er ist befreundet mit Marie und Pavel. Alles war gut, bis Deutschen kamen und die Einheimischen misshandelten und Deportierten. Dann wendet sich das Spiel , jetzt müssen die Deutschen um ihr Lenen fürchten.
Die Alten, Frauen und Kinder werden zu einem Marsch Heim ins Reich gezwungen. Was Paul, da zu sehen bekam, war sehr dramatisch. Da wird die Großmutter erschlagen und viele andere, die einfach erschossen wurden.
Es ist kein Wunder, das er traumatisiert war. Seinen Kindern erzählte er nichts von der Zeit. Erst waren sie zu jung und dann fragten sie nicht mehr.
Nach dem Tod des Vaters reisten die Geschichteter nach Brünn, um das verstehen zu können.

Die Autorin schreibt diese Geschichte sehr detailliert und genau. Ich wurde davon total gefangen.
Wenn man bedenkt, was auch heute noch viele Menschen mitmachen müssen, da gibt es dann auch wieder viele traumatisierte Kinder.

Ein erschütternder Roman, den ich gern gelesen habe.

Bewertung vom 24.08.2022
Svendborg 1937
Jeschke, Tanja

Svendborg 1937


sehr gut

Überleben

Die Schriftstellerin Tanja Jeschke lässt
ihren Roman „Svendborg 1937“ aus der Sicht der siebzehnjährigen Meret Dinkelspiel erzählen.
Ihr Vater fährt mit seiner Frau,
Ricarda, Meret und Friedrich nach Dänemark, auf der Flucht vor den Nazis.
Sie dürfen bei einer Freundin seiner Mutter wohnen.Die 19jährige Ricarda spielt Cello und will mit ihrem Freund nach Palästina. Friedrich leidet an Mongolismus.

Die Autorin lässt uns an Merets Gedankenfluss teilnehmen, so wie sie die Lage erlebt. Es ist eine große Umstellung.Tapfer versucht die Familie, das Beste daraus zu machen, aber es gibt viele Emigranten, da gibt es nicht Arbeit für jeden.

Besonders gelungen ist das Cover des Buches. Es zeigt ein Mädchen im Zugabteil vor dem Fenster-.

Der ganze Roman ist faszinierend mit ruhiger Stimme ein gutes Leseerlebnis.
Es ist ein empfehlenswerter Roman.

Bewertung vom 23.08.2022
Die Wolkenstürmerin
Zimmermann, Birgit

Die Wolkenstürmerin


sehr gut

Die Fliegerin

Die Schriftstellerin Birgit Zimmermann schreibt gerne über starke Frauen, die ihrer Zeit voraus sind und trotzdem die Liebe finden.

„Die Wolkenstürmerin“ ist so ein Roman. Er spielt 1957. Die junge Pilotin Marlene Liliental besitzt ein kleines Flugzeug, mit dem sie ein Flugtaxiunternehmen gründen.
Ihre Familie baut seit Generationen Flugzeuge. Die Firma hat nach dem Krieg , noch nicht wieder gute Zahlen.
Sie kämpft um das Weiterbestehen. Als Frau hat sie es da schwer, besonders, weil ihr Cousin, dem Anteile gehören, die Firma verkaufen will.

Die Autorin beschreibt gekonnt, die Gedankenwelt, die Marlene beim Fliegen bewegen. Ihr passieren immer wieder un definierbare Notlandungen mit dem Flugzeug.
Dann gibt es noch die problematische Liebesbeziehung, die Marlene eingeht.

Sie gibt nicht auf, trotz allen gegenteiligen Meinungen.

Der Roman lässt sich gut lesen.

Bewertung vom 22.08.2022
Intimitäten
Kitamura, Katie

Intimitäten


ausgezeichnet

Dolmetscherin in Den Haag

Die Schriftstellerin Katie Kitamura ein einfühlsames Bild.
Sie webt in ihrem Roman „Intimitäten“
die Gefühlswelt einer Dolmetscherin am Den Haager Gerichtshof.

Die Dolmetscherin vertritt eine Kollegin, die in Mutterschaft geht.

Die Protagonistin wird namenlos und alterslos dargestellt. Auch ihren Geliebten gibt es, ist aber nicht präsent.
In ihrem Privatleben kommt sie mir ziemlich unsicher vor.

Der einzige der hervorsticht ist der angeklagte Politiker, für den die Dolmetscherin übersetzen muss.
Die Dolmetscherin muss alles ohne Gefühlsregung übersetzen. Egal was sie davon hält.
Die Autorin hat die Situation besonders gelungen dargestellt. Sie hat diese Geschichte-perfekt recherchiert.

Ich habe das Hörbuch gehört. Die Sprecherin Katja Danowski bringt die Stimmung sehr gut zur Geltung.

Der Roman ist mit seinen 224 Seiten nicht so dick, es steckt allerdings mehr darin. Er hat ein interessantes Thema, das mein Interesse weckte.

Es ist ein empfehlenswertes Werk.

Bewertung vom 20.08.2022
Simón
Otero, Miqui

Simón


ausgezeichnet

Cousinbruder

Der spanische Schriftsteller Miqui Otero zeigt die Stadt Barcelona mit ihren Büchern. Das habe ich schon von Zafon geleliebt, darum musste ich diesen Roman lesen.

„Simon“ ist ein interessanter Roman der 90er Jahre in Barcelona.
Der Autor lässt den 8jährigen Simon unter nicht so einfachen Bedingungen aufwachsen. Simon wächst in der Bar seiner Eltern auf und lebt durch die Fatasie seiner Bücher-.

Sein Cousinbruder ist 10 Jahre älter als Simon und er bringt ihm jeden Sonntag ein Buch vom Bücherflohmarkt mit. Als der verschwindet ist er untröstlich.
Wir erleben Simons erwachsen werden.

Miqui Otero porträtiert gekonnt die Lage Barcelonas. So ist gute Literatur.

Bewertung vom 18.08.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


ausgezeichnet

Überaus mitnehmend

Die Schriftstellerin Daniela Dröscher versteht es gut eine Geschichte in Szene zu setzen.
Der Roman +“Lügen über meine Mutter“ wird aus Sicht der Tochter erzählt. Schon früh bekommt sie mit, das der Vater an der Figur der Mutter rummäkelt. Der Vater versteht es auch, die Tochter zu manipulieren, so das die ihre Mutter beobachtet.
Der Vater ist richtig gemein zur Mutter. Er ist ein krasser Egoist. Als Bauernjunge hat er es zwar geschafft aufzusteigen, aber deshalb muss er ja nicht so ein Angeber zu werden.

Ich habe immer gewartet, das es der Mutter mal zu viel wird und aussteigt.
Immer wieder so erniedrigt zu werden, das kann ja keiner ab. Und die Kinder sind mittendrin und müssen das miterleben.
Der Roman ist einmalig gut und ehrlich geschrieben. Die Autorin schafft es, das man mitfiebert.
Der Roman bekommt von mir eine volle Leseempfehlung.

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