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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 554 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2017
Moon Chosen / Gefährten einer neuen Welt Bd.1
Cast, P. C.

Moon Chosen / Gefährten einer neuen Welt Bd.1


ausgezeichnet

Eine unglaubliche Geschichte

Mari ist eine Erdwanderin, ihre Mutter die Mondfrau des Clans. Mari soll die Erbin ihrer Mutter werden und den Clan in jeder Drittnacht vom Mondfieber befreien. Doch Mari hat ein Geheimnis, welches sie nicht mit dem Clan teilen kann.
Nik ist ein Gefährte und wartet nur sehnsüchtig darauf, dass sich einer der Hunde mit ihm verbindet, doch es will nicht geschehen. Dann verschwindet einer der wertvollen Welpen und so macht Nik sich auf die Suche.
Niks Clan unterwirft die Erdwanderer seit Jahrzehnten und doch merken beide, dass sich etwas ändern muss und kann. Doch sie haben nicht mit der dunklen Seite gerechnet, die sich ihnen in den Weg stellt und ihre ganz eigene Veränderung bewirken möchte.

„Moon Chosen“ von P.C. Cast hat mich wirklich überzeugt und begeistert. Dieses Buch birgt eine Geschichte voller Magie, Spannung und fantastischen Ereignissen.
Diese neue Welt, in einer Zeit nach der Technologie, enthält so viele Aspekte die mich immer wieder wundernd und nachdenklich zurückließen.
Die Autorin wechselt in dieser Welt, mit ihren unterschiedlichen Clans, immer wieder zwischen wunderbar schönen, unglaublich spannenden und sehr schrecklichen Teilen ab.
Besonders die schrecklichen Teile haben mich überrascht. Selten waren mir die Bösen Figuren so unsympathisch und so ekelhaft in ihrem Charakter, dass ich das Kapitel am liebsten übersprungen hätte. Dies ist keine Kritik, es ist die Anerkennung an einen gelungenen Schreibstil. Denn es gibt genug Bücher, in denen man alle Figuren irgendwie mag.
Auch die Entwicklung der anderen Figuren, wie Sora, Mari und Nik haben mich begeistert. Bei allen Hauptfiguren ist in diesem Buch eine Entwicklung und ein Werdegang zu spüren. Keiner bleibt stehen, sie wachsen mit der Geschichte.
Diese Geschichte hat für mich viele Überraschungen parat gehalten, denn vieles was passiert ist habe ich so nicht erwartet. Sicherlich war nicht alles überraschend aber man kann das Rad nun mal nicht neu erfinden.
Auch das Schreiben in verschiedenen Erzählsträngen und das verknüpfen eben dieser ist der Autorin mit Bravur gelungen. Zum Schluss war es ein Erzählstrang, der mit Spannung und Ereignissen geladen war.
Dieses Buch ist für mich ein wirklicher Pageturner und ich warte jetzt schon sehnsüchtig auf den zweiten Teil.

Bewertung vom 01.09.2017
Memories to Do (eBook, ePUB)
Schipp, Linda

Memories to Do (eBook, ePUB)


gut

Was bleibt, wenn die Erinnerung verloren ist?

Eine seltene Form von Amnesie hat Allies Erinnerungen an die vergangenen 17 Jahre ausgelöscht. Im Herzen noch ein Teenager steht sie ahnungslos vor ihrem zweijährigen Sohn, einem Ehemann, den sie nicht liebt, siebenhundert unbekannten Facebook-Freunden und einem verdächtig dunklen Nebel, der sich über ihre Vergangenheit zieht. Um den Geheimnissen der geschwärzten siebzehn Jahre auf die Spur zu kommen, reist sie zurück in die amerikanische Kleinstadt, in der ihre Erinnerungen enden. An ihrer Seite der Mensch, der ihr am nächsten und nach jahrelanger Trennung am fernsten zugleich ist: Luis. Nur ein Freund, wirklich. Ihr bester Freund. Damals zumindest. 

Dieser Roman lässt mich etwas zwiespältig zurück. Einerseits hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Die Idee ist toll und auch die Personen fand ich alle irgendwie sympathisch. Andererseits wurde es manchmal etwas langatmig, es hat mir Schwung gefehlt.
Die Geschichte wird super aufgebaut, denn grade am Anfang war ich viel am Rätseln und konnte mich treiben lassen, um zu sehen was passiert. Die Idee, dass Allie ihre Erinnerungen auf einer Reise wiederfindet und vielleicht zu einer neuen Person wird, fand ich wirklich gut. Auch das Luis sie begleitet, der einzige Mensch der ihr noch geblieben ist, wo sie sich nicht einmal an ihren Mann erinnern kann. Auch das Beschreiben der Gefühle oder wenn Allie eine kleine Erinnerung zurückbekommt fand ich sehr schön beschrieben.
An sich hat es Spaß gemacht, mit Allie auf die Reise zu gehen. Ja jetzt kommt ein Aber.
Denn, manchmal hat sich die Geschichte ein wenig verlaufen. Es gibt Passagen, da ist die Geschichte ein wenig langatmig. Sie kreist um verschiedene Themen aber kommt nirgendwo zum Punkt. Dort wollte ich einfach nur, dass es vorwärtsgeht. Das fand ich etwas schade. Ein paar Seiten weniger hätten der Geschichte gutgetan. Auch hätte ich mir wenigstens ein paar mehr Erinnerungen gewünscht. Das wäre irgendwie schön gewesen.
Alles in allem ist es ein ganz guter Debütroman, dem in meinen Augen etwas Pepp fehlt.
Ich würde gerne 3 ½ Sterne geben aber da das meistens nicht geht gibt es 3.

Bewertung vom 31.08.2017
So klingt dein Herz
Ahern, Cecelia

So klingt dein Herz


ausgezeichnet

Ungewöhnlich, berührend und einfach schön

Laura lebt in einem Wald in Irland. Sie hat eine Gabe – sie kann jedes Geräusch der Welt imitieren. Als der Tontechniker Solomon auf Laura trifft fühlt er sich sofort magisch von Laura angezogen. Auch seine Freundin Bo ist fasziniert von ihr und möchte einen Dokufilm über sie drehen. Dafür soll Laura an einer Castingshow teilnehmen. Doch wird sie in der modernen, lauten Welt glücklich werden? Wird sie hier ihre Zukunft finden? Und vielleicht auch die Liebe?

Ich habe bisher jedes Buch von Cecelia Ahern gelesen und auch „So klingt dein Herz“ war ein Muss für mich. Auch in diesem Buch habe ich mich sofort mit ihrem Schreibstil wohl gefühlt. Er ist einfach flüssig, die Beschreibungen sind toll und man kann sich einfach hineinfallen lassen.
Auch die Figuren sind einfach klasse. Cecelia Ahern bringt immer etwas Magisches, etwas Fantasievolles in ihre Bücher und in diesem Fall ist es Laura. Wir können in dieser Geschichte hautnah miterleben wie Laura sich verändert. Zu Beginn wirkt sie fast wie ein Waldgeist. Wie ein Wesen, das Zauberkräfte hat. Dann gerät sie in die Maschinerie der Tv-Industrie und man spürt förmlich, wie sie ihre Magie verliert. Das war wirklich unglaublich toll beschrieben.
Aber auch die anderen Figuren sind keineswegs glatt und perfekt. Sie haben alle Ecken und Kanten und machen alle ihre Fehler.
In diesem Buch dreht sich nicht alles um eine Liebesgeschichte und doch nimmt sie einen passenden Teil der Geschichte ein und auch das Ende ist nicht so kitschig wie man hätte glauben können.
Cecelia Ahern leitet uns durch eine Geschichte wie sie realer nicht sein könnte und streut eine Prise Magie oben drauf.
Auch wenn dieses Buch nicht mein Lieblingsbuch von ihr wird, bin ich trotzdem verliebt in diese Geschichte. Sie ist etwas Besonderes und einfach schön. Ein richtiges Feel-Good-Buch.

Bewertung vom 14.08.2017
Leons Erbe
Theißen, Michael

Leons Erbe


gut

Guter Debütroman der sich noch steigern lässt

Katjas Welt zerbricht. Ihr Sohn Leon wird von einem Auto überfahren und stirbt und das, nachdem ihre Schwester vor einem halben Jahr spurlos verschwunden ist.
Plötzlich erhält Katja den Anruf eines Notars. Er hat eine Kiste von Leon für sie und sie enthält das Armband ihrer Schwester. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Katja kommt der Wahrheit näher als ihr lieb ist.

Ich bin durch den Titel und das Cover auf „Leons Erbe“ aufmerksam geworden. Dieses Buch ist der Debütroman von Michael Theißen.
Leider muss ich sagen, dass man das an ein paar Stellen herauslesen kann.
Die Geschichte ist gut durchdacht. Die Handlung verstrickt sich mit vielen losen Fäden, die sich nach und nach entwirren, wobei einige ins Leere laufen und andere zu einem Strang verknüpft werden. Das hat der Autor gut gemacht.
Gut war auch, dass man bis zum Schluss nicht wusste, was jetzt wirklich passiert ist und man bis zum Ende miträtseln konnte. Das Ende war für mich dann recht überraschend.
Leider kam für mich keine wirklich fesselnde Spannung auf. Ich wollte zwar wissen wie es weitergeht aber das atemlose Umblättern der Seiten, wie ich es bei den großen Autoren dieses Genres erlebe, fehlte mir. Ich war nicht gelangweilt aber hundertprozentig abgeholt hat es mich nicht.
Dazu war mir auch die Hauptprotagonistin Katja wirklich zu schreckhaft. Manchmal war sie taff und hat ihre Ziele verfolgt, um sich im nächsten Moment vor Wind zu erschrecken. Auch die männlichen Figuren waren allesamt nicht wirklich sympathisch.
Trotzdem eine gut durchdachte Geschichte, der es vielleicht etwas an Erfahrung mangelt.
Ich bin schon gespannt, was es in Zukunft aus der Feder des Autors geben wird.

Bewertung vom 12.08.2017
Spectrum / August Burke Bd.1
Cross, Ethan

Spectrum / August Burke Bd.1


ausgezeichnet

Der geniale Auftakt einer neuen Reihe

Mehrere Täter überfallen einen Hochsicherheitstresor und verhalten sich dabei höchst merkwürdig. Das FBI zieht Dr. Burke zu rate. Er hat Asperger und bezeichnet sich selbst des Öfteren als Freak. Doch nur er kann Zusammenhänge und Muster erkennen, wo andere ratlos sind. Schnell ist er mit dem FBI Mann Carter und dem Cop Nic auf der Spur der Täter. Doch was sie nicht wissen, der Täter ist ein Killer und ihm geht es nicht nur um den Tresor. Und sein Auftraggeber, den alle für einen Geist halten, ist an viel Größerem interessiert.

Als ich hörte, dass Ethan Cross eine neue Reihe startet, musste ich natürlich sofort zugreifen. Die Shepherd-Reihe habe ich geradezu verschlungen und so war „Spectrum“ ein Muss für mich.
Ich wurde nicht enttäuscht. Denn schon auf den ersten Seiten hat mich die Spannung gepackt. Grade zu Beginn ist die Geschichte noch sehr verwirrend. Personen tauchen auf, Dinge passieren oder sind passiert und nichts passt richtig zusammen oder wird tiefer behandelt.
Doch das ist typisch Cross. Er baut die Spannung langsam auf und entwirrt die Fäden erst nach und nach, bevor er sie wieder miteinander verknüpft.
Auch „Spectrum“ glänzt mit seinen außergewöhnlichen Figuren. Die Hauptfiguren sind alle irgendwie etwas schrullig oder haben ihre nicht ganz einfache Vorgeschichte. Cross ertränkt sie jedoch nicht in traurigen Hintergrundgeschichten, er formt damit ihren Charakter und lässt sie greifbarer erscheinen.
Cross hat auch hier wieder Figuren entwickelt, die alle nicht super glatt sind aber grade deswegen so sympathisch wirken und jeder von ihnen hat seinen ganz eigenen Humor.
Mir hat es wirklich Spaß gemacht, mit den Personen die Täter zu verfolgen und die ein oder andere Intrige aufzuklären.
Und wäre eine gute Story mit tollen Personen nicht genug, setzt Cross dem Ganzen noch die Krone auf, in dem er ein actiongeladenes Ende präsentiert, welches nicht nur alle Fragen klärt, sondern auch mit jedem Ende der Shepherd-Bücher mithalten kann.
Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Bände dieser neuen Reihe und hoffe sehr, dass es vielleicht sogar irgendwann mal einen Cross-Over Band der beiden Reihen geben wird (Achtung Wortspiel).

Bewertung vom 07.08.2017
Als die Träume in den Himmel stiegen
McVeigh, Laura

Als die Träume in den Himmel stiegen


sehr gut

Eine ungemütliche Reise

Samar ist auf einer Reise. Einer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn. Sie reist mit ihrer Familie hin und her, denn es gibt kein Ziel. Mit dabei ist der Zugbegleiter Napoleon und gemeinsam mit ihm durchlebt sie ihre Vergangenheit erneut. Die Flucht aus Kabul in ein kleines Bergdorf, ein Unglück und ihre Flucht aus dem Lager, bis hin zu ihrer Reise in Richtung Eisenbahn um so etwas wie Heimat zu finden.

„Als die Träume in den Himmel stiegen“ von Laura McVeigh hat mich einige Male wirklich überrascht und sprachlos zurückgelassen.
Ich wusste nicht, was ich von diesem Buch erwarten sollte, da das Thema Afghanistan und Taliban neu für mich ist. Ich wusste nicht, ob mich eine Kriegs- oder eine Familiengeschichte erwartet.
Irgendwie war diese Geschichte beides aber auch beides nicht. Wir erleben das Buch als eine Erzählung, die Samar in ihre Notizbücher schreibt. So erleben wir, was ihr zugestoßen ist und auch ihr Familienleben. Doch wir erfahren zu wenig über den Krieg, als dass es ein Kriegsroman ist und irgendwie ist es auch kein richtiger Familienroman.
Es ist eben Samars Geschichte, die oft Wendungen nimmt, die ich niemals erwartet hätte und die mich jedes Mal irgendwie erschreckt haben.
Mein einziges Manko an der Geschichte ist, das fehlende Gefühl. Samar hat oft sehr distanziert von den Ereignissen gesprochen und vieles ging Schlag auf Schlag, so dass mir die Tiefe ihrer Erzählungen gefehlt hat.
Trotzdem hat mich das Buch abgeholt und mitgenommen in eine unbequeme Welt, die ich hoffentlich niemals erleben werde.

Bewertung vom 09.07.2017
Wenn gestern unser morgen wäre
Moninger, Kristina

Wenn gestern unser morgen wäre


sehr gut

Wenn die Schmetterlinge fliegen...

Sara lebt in ihrem strikt durchorganisierten Leben. Alles verläuft nach Plan und Sara erfüllt alle Erwartungen, die an sie gestellt werden. Sie hat einen gut bezahlten Job, einen Anwalt-Freund, gut betuchte Eltern in der High Society und würde niemals über die Stränge schlagen. Bis sie eines Tages Matt trifft. Matt bringt ihre Schmetterlinge zum Fliegen und Matt lässt sie alle ihre bisherigen Linien vergessen. Doch kaum lässt sie sich mit Matt ein, geht alles in ihrem Leben schief. Bis sie einen Unfall hat und zehn Tage zuvor aufwacht und nichts von dem Chaos passiert ist. Die perfekte Chance alles anders zu machen. Oder?

„Wenn gestern unser morgen wäre“ ist ein schöner Roman über Liebe, Leben und Leidenschaft. Es werden Fragen aufgeworfen über das, was uns im Leben wirklich glücklich macht, wann wir Liebe und wann Sicherheit brauchen, wann ein Leben zu schützen ist und wann wir uns trauen sollten zu leben.
Mir hat es gut gefallen wie die Autorin mit diesen Themen umgegangen ist. Von normalen Beziehungsdramen bis hin zum schwierigen Thema Abtreibung formuliert die Autorin passend und auf eine gute Art ihre Gedanken und eine tolle Geschichte.
Grade das Thema Abtreibung eines Kindes mit Down-Syndrom wird nicht oft in Romanen angesprochen. Doch hier werden gut alle Seiten der Geschichte beleuchtet und dem Leser wird keine Meinung aufgedrückt.
Die Hauptfigur Sara hat mir zu Beginn nicht so gut gefallen. Sie war zu spießig, zu sehr in ihren festgefahrenen Bahnen eingespannt und irgendwie oft zickig. Aber dadurch war eine größere Entwicklung von Sara zu erleben. Sie ist mir zum Schluss wirklich sympathisch geworden.
Die restlichen Charaktere sind alle wirklich eigenständig. Das ist mir immer besonders wichtig. Ich kann es nicht leiden, wenn sich Nebenfiguren zu sehr ähneln. Zum Glück war das hier nicht der Fall. Alle Figuren hatten ihren eigenen Wesenszug.
Dazu hat die Autorin einen guten Schreibstil. Man bleibt nirgendwo hängen oder stolpert über merkwürdige Formulierungen. Zwischendurch gibt es immer wieder was zu schmunzeln oder angenehm tiefgründige Gedanken.
Einen einzigen Kritikpunkt habe ich aber trotzdem. Die erste Hälfte des Buchs hat sich für mich leider etwas hingezogen. Da war das Buch ziemlich langatmig und der Funke wollte nicht ganz überspringen. Zum Glück hat die zweite Hälfte das Buch gerettet.
„Wenn gestern unser morgen wäre“ ist eine gute Empfehlung für laue Sommerabende.

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Bewertung vom 05.07.2017
Stell dir vor, dass ich dich liebe
Niven, Jennifer

Stell dir vor, dass ich dich liebe


sehr gut

Außergewöhnlich und schön

Jack ist Gesichtsblind. Er kann sich keine Gesichter merken und verwechselt sogar seine Freundin. Libby ist übergewichtig. Sie war Amerikas dickster Teenager. An Libbys erstem Tag erniedrigt Jack Libby auf gemeinste Weise. Doch dadurch kommen die beiden sich näher und stellen fest, dass sie beieinander irgendwie sie selbst sein können. Doch kann so ein cooler Typ wie Jack zu Libby stehen?

„Stell dir vor, dass ich dich liebe“ ist ein wirklich schönes Buch. Die Behandlung von Übergewicht und Gesichtsblindheit habe ich so noch nicht in Büchern erlebt.
Hier ist es der Autorin sehr gut gelungen mit diesen Themen umzugehen. Wir erleben hier sehr emotional wie Libby und Jack mit ihren Ängsten und Einschränkungen umgehen. Ich konnte mich sehr gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen und sehr gut mit den Beiden mitfühlen.
Auch die Entwicklung ihrer Freundschaft ist wirklich schön dargestellt. Sei entwickelt sich langsam und ist zu Beginn noch von Unsicherheit und Angst geprägt aber wird dann immer weiter von Vertrauen und Gemeinsamkeiten durchzogen.
Libby ist wirklich die Hauptperson in diesem Buch. Die Handlung gerät hinter den beiden Figuren etwas in den Hintergrund und auch Jack ist etwas schwächer als Libby.
Libby ist mutig und sehr eigenständig in ihrem Denken. Sie stellt sich ihren Ängsten und zeigt den anderen, wer sie ist und dass sie sich nicht alles gefallen lässt.
Jack ist weniger mutig und mehr darauf bedacht, dass seine Gesichtsblindheit nicht auffällt. Doch wir erleben schön, wie er sich positiv von Libby beeinflussen lässt.
Mir hat die Beziehung der Beiden sehr gut gefallen. Dieses Buch ist dazu wirklich toll geschrieben und ein richtiger Pageturner.
Mir hat jedoch der letzte Funke gefehlt um dieses Buch zu meinem persönlichen Highlight zu erklären. Trotzdem lege ich jedem dieses Buch wärmstens ans Herz!

Bewertung vom 28.06.2017
Wildblumensommer
Taylor, Kathryn

Wildblumensommer


ausgezeichnet

Ein Highlight diesen Sommer

Zoe hat ein Aneurysma und muss sich am Kopf operieren lassen. Doch zuvor will sie mit einem schweren Schicksalsschlag abschließen. Vierzehn Jahre ist es her, dass sie den schönsten und zugleich schrecklichsten Sommer ihres Lebens in Cornwall verbracht hat. Sie fährt erneut dort hin und begibt sich auf die Suche nach der Vergangenheit und trifft ihre alte Liebe Jack. Doch hat sie eine Chance an seiner Seite und kann sie mit der Vergangenheit abschließen?

„Wildblumensommer“ von Kathryn Taylor ist mir wegen des wunderschönen Covers ins Auge gesprungen. Das Cover verspricht ein richtig schönes, lockeres Sommerbuch welches zum Träumen einlädt.
Dieses Versprechen hat das Buch gehalten und darüber hinaus noch viel mehr. Ich habe ein leichtes Buch erwartet, welches man mal zwischendurch in der Sonne genießen kann. Dass dieses Buch jedoch neben einer schönen Liebesgeschichte, in einer tollen Umgebung auch noch mit einer spannenden Geschichte aufwartet, damit habe ich nicht gerechnet.
Dieses Buch besteht aus zwei Erzählsträngen, die immer wieder aus der Sicht der unterschiedlichen Beteiligten erzählt werden. Ich mag dieses Stilmittel ja wirklich gerne. So gewinnt man einen ganz anderen Einblick in die Geschichte und entwickelt ein ganz anderes Gefühl für die Personen.
Der Erzählstrang mit Zoe ist der Wichtigste. Der von Rose kommt direkt danach. Und beide enthalten viel Gefühl und ebenso Spannung. Mir war keinen Moment langweilig.
Die Geschichte ist wunderbar erzählt, auch die Rückblicke in die Vergangenheit sind sehr gut eingebracht und geben ein tieferes Verständnis für die Geschichte. Auch die ganzen kleinen Nebenerzählungen haben dem Buch einen tollen Klang verpasst.
Dazu sind die Hauptpersonen alle sehr sympathisch ohne zu glatt zu wirken und auch bei den Nebenfiguren wurde nicht vergessen, etwas Charakter hinzuzugeben.
Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 25.06.2017
Dolce vita für Fortgeschrittene
Mellina, Dori

Dolce vita für Fortgeschrittene


sehr gut

Wenn Italien und Deutschland aufeinandertreffen

Laura wanderte vor Jahren zum Studieren nach Deutschland aus. Jetzt lebt sie hier, mit Job in der Pharmaindustrie, Kind und Nicht-Ehemann. Doch mit ihrem prinzipientreuen deutschen Mann kriselt es immer heftiger. Die Nationen geraten aneinander.
Zeitgleich gründet Laura erfolgreich eine Agentur um italienische Klischees nach Deutschland zu bringen. Das Geschäft brummt. Bei einem dieser Aufträge lernt sie den perfekten Italiener Alex kennen. Doch läuft es mit einem Italiener wirklich besser?

„Dolce Vita für Fortgeschrittene“ von Dori Mellina hat mir genau das gegeben, was ich erwartet habe. Dieses Buch hat sich als wunderbare Urlaubslektüre für laue Sommerabende bewiesen.
In diesem Buch kommt fast nichts zu kurz. Es gibt sympathische Figuren, die selbst durch die Klischees der Länder leben. Besonders die Italiener sind laut, familienbezogen, gut und teuer angezogen sowie ausgestattet und stehen auf gutes Essen. Immer wieder habe ich mich gefragt, ob es denn Klischees sind, wenn das Buch von einer Italienerin geschrieben wurde.
Auch die italienischen Ausdrücke, mit den passenden Fußnoten, sind stilecht in jedem zweiten Satz der Italiener zu finden. Dadurch kam das passende Flair auf.
Auch witzige Situationen und schlagfertige Unterhaltungen gab es ohne Ende. Ich konnte mir die italienischen Familien und die deutsch-italienischen Zusammentreffen gut vorstellen.
Das Einzige, was für meinen Geschmack etwas zu kurz gekommen ist, ist die Tiefe der Themen. Kein einziger Themenbereich wird wirklich genauer behandelt. Die Agentur läuft nebenher, Alex taucht auf und verschwindet wieder, mit Martin kriselt es irgendwie aber auch wirklich nur irgendwie usw.
Es gibt wenig was wirklich bis ins Detail dem Leser nahegelegt wird. Man rauscht wie auf einer Vespa an der Handlung vorbei.
Aber vielleicht ist das auch gar nicht schlimm. Es ist einfach ein schöner Roman für Zwischendurch und da braucht es keine wirkliche Tiefe. Ich habe mich trotzdem unterhalten gefühlt. Eine gute Empfehlung.