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Meli
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Ennepe-Ruhr-Kreis
Über mich: 
Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 660 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2021
Das Avery Shaw Experiment / Science Squad Bd.1
Oram, Kelly

Das Avery Shaw Experiment / Science Squad Bd.1


gut

Avery ist in ihren besten Freund Aiden verliebt, mit dem sie schon ihr ganzes Leben geteilt hat. Doch als sie ihm ihre Gefühle gesteht, beginnt er, sie auszuschließen. Averys Herz ist gebrochen, aber sie hat eine Theorie: Sie will den Liebeskummer in sieben Trauerphasen überwinden, so wie Menschen den Tod überwinden. Und Aidens Bruder Grayson ist ihr dabei nur zu gern behilflich.

Aiden ist hier der Bösewicht, der Avery so traurig macht und gleichzeitig verhindert, dass Grayson und Avery sich näher kommen. Er ist nämlich immer in ihren Gedanken, sodass sie nicht dazu bereit ist, sich auf etwas Neues einzulassen. Aber genau darum geht es in diesem Buch ja auch: Dass sie lernt, ohne ihn zurechtzukommen, und das nach einer so engen Freundschaft. Da sollte sie diesen Verlust auch nicht so schnell überwinden. Dabei geht es nicht nur um Liebeskummer, sondern auch um die Freundschaft, die nicht mehr so ist, wie sie mal war.

Trotzdem ist es frustrierend. Grayson gibt sich sehr viel Mühe mit Avery, ist ehrlich und eigentlich immer offen mit seinen Gefühlen, aber Avery kann das nicht sehen, weil sie noch zu sehr von ihrer Trauer eingenommen wird. Sie steckt sehr tief drin, fixiert sich auf die Trauerphasen und das Experiment, sodass sie wirklich überhaupt nicht sehen kann, was für alle anderen so offensichtlich ist. Daher dreht sich die Handlung auch die ganze Zeit im Kreis und zieht sich trotz der wenigen Seiten ein bisschen in die Länge.

Die Autorin spart auch in diesem Buch nicht an privaten Gesprächen in aller Öffentlichkeit und diese Szenen sind für mich immer ein bisschen unangenehm zu lesen. Dazu kam dann noch das Experiment, das mich leider nicht so ganz überzeugen konnte. Mal abgesehen davon, dass es verschiedene Modelle für Trauerphasen gibt und man sich selbst bei diesem Modell ein paar Freiheiten genommen hat, damit es besser zur Handlung passt, wurde das Experiment zu sehr gelobt und war zu kitschig. Warum ist der Liebeskummer eines einzelnen Mädchens einen Beitrag zur Science Fair wert und warum verbessert es eine Physiknote?

Fazit
"Das Avery Shaw Experiment" bietet wie erwartet leichte Unterhaltung mit Liebeskummer, Nerds und einem Liebesdreieck, aber es ist auch etwas oberflächlich und die Handlung dreht sich im Kreis. Wer andere Bücher der Autorin mag, wird aber wieder Spaß daran haben.

Bewertung vom 04.08.2021
Vielleicht jetzt / Vielleicht-Trilogie Bd.1 (MP3-Download)
Wahl, Carolin

Vielleicht jetzt / Vielleicht-Trilogie Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Gabriella kommt nach Deutschland, um ihren Vater zu treffen, dessen Identität ihre Mutter ihr nie verraten hat. Sie beginnt, in seinem Catering-Unternehmen zu arbeiten und hofft, ihn so ein bisschen kennenzulernen, bevor sie ihm enthüllt, dass sie seine Tochter ist. Doch leider ist der Geschäftsführer fast nie da ... wer aber da ist: Ein ziemlich attraktiver Koch, den sie schon im Flieger von Brasilien nach Deutschland kennengelernt hat und dem sie schon etwas näher gekommen ist. Doch Anton wurde schon mal verletzt und hält Gabriella lieber auf Abstand.

Gabriella war mir schon sofort sympathisch, weil man ihre Gefühle bezüglich ihres Vaters so gut nachvollziehen konnte. Obwohl der Vater gerade am Anfang der Geschichte kaum auftaucht, ist ihre Suche nach ihm ja das, was sie antreibt, auch wenn das Buch letztendlich eine Liebesgeschichte ist. Man kann so gut spüren, wie sie sich immer einen Vater gewünscht hat, und wie viel ihr die Chance bedeutet, ihn zu treffen. Man konnte bei ihr auch ihre brasilianische Herkunft immer wieder sehen, aber auch, wie die deutsche Kultur sie wegen ihres Vaters schon immer angezogen hat. Sie lebt sich auch gut ein, dabei sind ihre Mitbewohnerinnen, mit denen sie sich schnell anfreundet, natürlich auch behilflich.

Die Liebesgeschichte hat mir aber auch gut gefallen, auch wenn Anton doch ein kleines bisschen genervt hat. Er hat aufgrund des Ruhms seines Vaters schon schlechte Erfahrungen gemacht, ist ziemlich abweisend und neigt zu vorschnellen Urteilen. Man spürt schon im Flugzeug bei ihrer ersten Begegnung die Anziehung zwischen den beiden, aber Antons Vergangenheit und ihre gemeinsame Arbeit bilden dabei überzeugende Hindernisse für ihre Beziehung.

Ich mag die Sprecherin Yeşim Meisheit sehr gerne und auch hier lieh sie einer mutigen Protagonistin ihre sympathische Stimme, der man gerne stundenlang zuhört.

Fazit
"Vielleicht jetzt" bietet eine süße Liebesgeschichte, aber mir hat auch besonders gut gefallen, wie gut man spüren kann, wie sehr sich die Protagonistin nach ihrem Vater sehnt.

Bewertung vom 31.07.2021
Celestial City - Jahr 3 / Akademie der Engel Bd.3
Stone, Leia

Celestial City - Jahr 3 / Akademie der Engel Bd.3


gut

Spannender Anfang, aber letztendlich so oberflächlich wie immer

Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Luzifer hat Brielle in die Hölle entführt und möchte dort ihre dunkle Seite hervorlocken. Am Anfang des Buches hatte ich noch eine Menge Hoffnung für diesen Band der Reihe, weil ihr Aufenthalt in der Hölle sich dieses Mal nicht so schnell lösen ließ wie es bei Brielles Problemen sonst der Fall ist. Wer die Vorgänger gut fand, dem wird sicher auch dieses Buch gefallen, aber wenn man wie ich eher hofft, dass es wieder ein bisschen bergauf geht, sollte auch nicht zu viel erwarten.

Die Unterwelt war eigentlich schon ganz interessant, auch wenn es da auf jeden Fall noch viel Potenzial gab, das hier nicht ausgeschöpft wurde, und ich hätte schon etwas mehr erwartet. Ich war aber milde gestimmt, weil es wie erhofft ein länger anhaltendes Problem war und man nicht wie in den Vorgängern und besonders im zweiten Band von einem leicht zu lösenden Problem zum nächsten schnellen Abenteuer hüpfte. Obwohl es hier um Engel, den Teufel, Dämonen und weltbewegende Konflikte geht, fühlt es sich bei Brielles Abenteuern selten so an und ich war froh, dass sie auch mal Rückschläge einstecken musste, weil es die Geschichte ein kleines bisschen realistischer gemacht hat.

Ab der Hälfte kam dann aber alles wieder, was ich an diesen Büchern nicht mag und das fand ich schon ziemlich schade. Während es an jeder Ecke viel verschwendetes Potenzial gab, gab es gleichzeitig eine Menge Kitsch und sehr viel Glück für Brielle. Eine Leserin in der Leserunde hat da absolut richtig festgestellt, dass Brielle "als Taktikerin eine Vollkatastrophe" ist, sie hat immer viel Glück, entwickelt zur richtigen Zeit neue Fähigkeiten und hat auch noch Freunde zur Stelle, die meistens nur auftauchen, um ihr mal eben zu helfen, ohne sonst besonders wichtig zu sein. Es ist ziemlich frustrierend.

Die Charaktere entwickeln sich auch nicht weiter. Zwar erleben sie eine Menge und überstehen viele gefährliche Situationen, aber sie werden sicher nicht vorsichtiger, lernen kaum aus ihren Fehlern und nichts hinterlässt Spuren, auch wenn es doch kurz so zu sein scheint. Aber in dieser Welt ist das sogar irgendwie logisch, schließlich meistern sie fast alles ohne zu große Komplikationen.

Letztendlich werde ich die Reihe wohl noch beenden, aber diesmal ohne die Hoffnung, dass es noch besser wird, auch wenn ich mich da natürlich sehr gerne vom Gegenteil überzeugen lassen würde ... Ich fand das Buch insgesamt besser als den zweiten Band, weil mir zumindest der Anfang gefiel und die zweite Hälfte war immerhin nicht viel schlechter. Der erste Band der Reihe hatte mir am besten gefallen, aber selbst den fand ich sehr oberflächlich und vorhersehbar und seitdem gab es in der Reihe auch kaum eine Steigerung, es dümpelt nur so vor sich her.

Fazit
Obwohl ich den Anfang von "Celestial City - Akademie der Engel: Jahr 3" vielversprechend fand, hat es mich ab der Hälfte des Buches wieder enttäuscht. Ich hatte Hoffnung, dass die Reihe in diesem Buch etwas besser wird, aber letztendlich war es wieder oberflächlich, simpel, unlogisch und höchstens ein kleines bisschen besser als der zweite Band der Reihe. Man darf nicht zu viel erwarten, aber Fans der Reihe werden sicher wieder Spaß daran haben.

Bewertung vom 30.07.2021
Four Dead Queens
Scholte, Astrid

Four Dead Queens


sehr gut

Der Titel verspricht schon vier tote Königinnen, aber die Lage ist etwas komplizierter. Man begleitet die Diebin Keralie dabei, wie sie Erinnerungschips stiehlt und dabei entdeckt, dass alle vier Königinnen des Landes ermordet wurden, doch bisher wurde nichts dergleichen bekannt gegeben. Abwechselnd dazu bekommt man dann Kapitel aus den Perspektiven der Königinnen: bisher starb nur eine von ihnen, aber genau so, wie Keralie es auch gesehen hat. Da beide Geschichten eigentlich voneinander getrennt sind, kann man auch nicht genau sagen, ob die beiden Geschichten nun parallel stattfinden, so wie man sie liest, oder eines nach dem anderen kommt.

Das Mysterium um die Morde an den Königinnen war natürlich das Spannendste an dieser Geschichte und konnte mich an die Seiten fesseln, aber auch die Charaktere und die Welt haben mir sehr gut gefallen. Wissenschaft, Unterhaltung, Handel und Landwirtschaft sind in vier verschiedene Quadranten unterteilt, deren Lebensweise und Kultur sich stark unterscheiden. Jeder Quadrant hat eine eigene Königin und zusammen regieren sie ganz Quadara. Aber die Königinnen haben alle ihre Geheimnisse, sind teilweise gar nicht so repräsentativ für die Werte ihres Quadranten und haben auch schon die Regeln der Königinnen gebrochen. Als Königin haben sie viele Pflichten, dürfen sich nicht verlieben und müssen oft ihre Gefühle unterdrücken, was sie mir generell schnell sympathisch gemacht hat.

Keralie ist eine Diebin und wünscht sie die Anerkennung von ihren Chef Mackiel, der seit Jahren ihr bester und einziger Freund ist. Und sie wünscht sich, ihm näher zu kommen, obwohl sie weiß, dass noch eine Menge zwischen ihnen steht. Dazu ist Mackiel manipulativ und oft schon etwas zu ehrgeizig. Keralie bestiehlt den Boten Varin, der aus einem anderen Quadranten kommt und dazu erzogen wurde, möglichst wenig zu fühlen, und schon bald hat sie kaum eine andere Wahl, als mit ihm zusammenzuarbeiten, um zu überleben und dabei vielleicht noch das Reich zu retten. Die beiden sind dabei so gegensätzlich, dass es einfach Spaß macht, sie bei ihrem Abenteuer zu begleiten. Keralie, die nicht stillsitzen kann, laut und auffällig ist, zusammen mit Varin, realistisch, kühl und ernst. Aber beide haben Wünsche, Ängste und Unsicherheiten und sie bringen auch das Beste in einander zum Vorschein.

Fazit
"Four Dead Queen" bietet eine spannende Geschichte um den mysteriösen Tod von vier Königinnen. Mir haben die Königinnen und ihre Quadranten, die freche Diebin Keralie, der distanzierte Bote Varin und ihr gemeinsames Abenteuer sehr gut gefallen!

Bewertung vom 20.07.2021
A Reason To Stay / Liverpool-Reihe Bd.1
Benkau, Jennifer

A Reason To Stay / Liverpool-Reihe Bd.1


sehr gut

Psychische Erkrankungen und eine bittersüße Liebesgeschichte

Billy wünscht sich ein Zuhause und dass sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen kann. Nun träumt sie davon, in einem Museum zu arbeiten, denn Fossilien haben sie schon immer fasziniert. Doch ohne entsprechenden Abschluss scheint ihr Traum kaum erreichbar zu sein.

Cedric kann keine Beziehungen führen und lässt sich auf keine Frau länger als für nur eine Nacht ein. Als er Billy kennenlernt, stimmt die Chemie, doch sie haben unterschiedliche Erwartungen und deswegen kann auch nie mehr draus werden. In Cedrics Gefühlswelt ist eine Menge Dunkelheit, aber Billy kennt sich damit besser aus als er glaubt.

Zu einem großen Teil ist es ein typischer New Adult Roman und zum Rest kann ich nicht so viel sagen, ohne zu spoilern. Ich fand die Darstellung psychischer Erkrankungen aber schon gut gelungen zumindest soweit ich das als Außenstehende beurteilen kann. Nicht nur, wie die Betroffenen sich damit fühlen und damit leben, sondern auch wie sie nach außen wirken und wie ihre Angehörigen damit umgehen. Auf der einen Seite ist da die Akzeptanz, was nicht bedeutet, dass es keine Hindernisse zu meistern gibt, und auf der anderen Seite gibt es dann wieder Charaktere, die das nicht ernst nehmen und der Meinung sind, die Betroffenen müssten sich nur mal zusammenreißen.

Ansonsten war ich auch ganz zufrieden. Die Gefühle der Protagonisten waren für mich immer nachvollziehbar und auch ihre Liebesgeschichte, die sich all ihren Ängsten entgegenstellt, hat mir gut gefallen. Ich finde, die Autorin hat auch den oft eher bedrückenden, ernsten Ton sehr gut eingefangen und mit etwas Humor, ein bisschen Drama und vielen großen Gefühlen in eine bittersüße Liebesgeschichte verwandelt.

Fazit
In "A Reason to Stay" war die Stimmung etwas bedrückender als ich zunächst erwartet hatte, aber insgesamt ist doch ein gelungener New Adult Roman mit sympathischen Protagonisten und einer bewegenden Liebesgeschichte.

Bewertung vom 20.07.2021
Crew / Wolf Crew Bd.1
Tijan

Crew / Wolf Crew Bd.1


weniger gut

Brens Bruder Channing war es, der das Crew-System in Roussou eingeführt hat. Nun ist auch Bren Teil einer Crew, die aus vier Personen besteht, aber nicht weniger respektiert und gefürchtet wird.

Ich hatte schon ein paar Probleme mit dem Buch, angefangen mit den Crews. Erstmal hat es schon etwas gedauert, bis ich verstanden habe, was sie eigentlich sind: Gangs, die keine sind. Leute, die sich zusammenschließen und einander beschützen, wenn nötig mit Gewalt. Deswegen legt sich auch niemand mit ihnen an. Die Crew-Dynamik kam bei mir aber kaum an und auch ihre Regeln schienen mir zu oft etwas willkürlich zu sein. Auch, dass sie einerseits die ganze Zeit mit Gewalt drohen und Leute einschüchtern, aber nicht verstehen, warum die Schule gegen die Crews ist. Und wehe, jemand bezeichnet sie als "Problemkinder"!

Der Schreibstil war auch etwas flach. Ständig verstummen überall Gespräche, weil die Crews ja so unglaublich gefährlich sind, ihre Auseinandersetzungen so spannend und manchmal sagen sie so tiefsinnige, bedeutende Dinge ... Und das so oft, dass es schon bald ziemlich lächerlich wirkt. Die Dialoge wirken selten natürlich und alle Situationen sind so übertrieben dramatisch. Ich konnte die Spannungen in zu vielen Szenen nicht nachvollziehen und das machte die Crews immer unglaubwürdiger.

Die Charaktere und ihre Beziehungen sind auch seltsam. Bren hat eine sehr enge Beziehung zu Crewmitglied Cross und die Crew bedeutet ihr unglaublich viel, aber ich konnte die tiefe Freundschaft zu den anderen beiden kaum spüren und sie wurden mir auch kaum sympathisch. Dann ist da Brens Bruder Channing und ihre komplizierten Gefühle fand ich etwas chaotisch, konnte sie aber eigentlich ganz gut nachvollziehen. Besonders genervt hat mich noch Cross' Schwester Taz, die so viel jammert und nur für noch mehr Drama sorgt, aber eigentlich haben mich so ziemlich alle Charaktere genervt. Brens Gefühle konnte ich manchmal schon verstehen, aber zu oft auch nicht.

Die Geschichte war manchmal schon ein bisschen spannend und eine Menge Action gab es auch, aber mich konnte es nicht packen, weil die Kämpfe eigentlich immer nach viel zu dramatischen Szenen kamen, in denen alle so reizbar und gewaltbereit sind, dazu häufen sie sich so sehr, dass ich mich einfach nur gefragt habe, was es denn jetzt schon wieder für ein Problem gibt.

Fazit
Leider konnte mich "Crew" kaum begeistern, ich fand die Charaktere nervig, das Crew-System und ihre Kämpfe waren kaum spannend und der Schreibstil war auch nicht mein Fall.

Bewertung vom 17.07.2021
Children of Virtue and Vengeance / Children of Blood and Bone Bd.2
Adeyemi, Tomi

Children of Virtue and Vengeance / Children of Blood and Bone Bd.2


sehr gut

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Zélie wollte den jahrelang unterdrückten und grausam abgeschlachteten Maji ihre magischen Kräfte zurückgeben, aber plötzlich haben viel mehr Menschen magische Fähigkeiten, darunter auch ihre Feinde. Statt Freiheit für die Maji haben Zélie und ihre Verbündeten nur noch mehr Krieg und Chaos über Orïsha gebracht.

Zélie ist gescheitert, aber sie haben so viele Opfer bringen müssen und so viel verloren, dass sie nun nicht mehr aufgeben darf, bis die Maji frei sind. Inan sitzt schon bald auf dem Thron und möchte Frieden für alle, doch zu tief sitzen der Hass, das Misstrauen und die Vorurteile. Zélie ist nun seine Feindin und will ihm nicht vertrauen, auch wenn er immer wieder versucht, einen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Amari ist schon eher bereit, ihrem Bruder eine Chance zu geben und glaubt noch an seine guten Absichten, aber auch ihre Vorschläge finden wenig Zuspruch bei den Maji, auf deren Seite Amari ja steht, von denen sie aber wie eine Außenseiterin behandelt wird.

Der Frieden scheint manchmal in greifbarer Nähe zu sein, aber Hass und Misstrauen kommen ihm immer wieder in die Quere. Das macht die Handlung wirklich spannend und es gibt auch eine Menge Action, wenn es zu Auseinandersetzungen kommt oder man sich auf neue Kämpfe vorbereitet, und auch die neuen Arten der Magie haben mir sehr gut gefallen. Aber es ist manchmal auch etwas frustrierend, wenn man so viel mehr weiß als die Charaktere und zusehen muss, wie ihre Gefühle und Taten alles noch komplizierter machen.

Dass man diese Gefühle nachvollziehen kann und die Charaktere deswegen noch weiter ins Herz schließt, macht es sogar noch herzzerreißender.

Fazit
"Children of Virtue and Vengeance" bietet wieder ein spannendes Abenteuer, in dem sich die Charaktere in einem magischen Krieg beweisen müssen. Nach dem Ende hoffe ich, dass das Finale nicht lange auf sich warten lässt!

Bewertung vom 15.07.2021
Wovon wir träumen / The Brooklyn Years Bd.4
Bowen, Sarina

Wovon wir träumen / The Brooklyn Years Bd.4


sehr gut

Nate Kattenberger: Milliardär, Geschäftsmann und Besitzer eines Eishockeyteams. Und Single, denn zum einen hat er kaum Zeit für eine Frau und außerdem fällt es ihm schwer, jemanden in sein Leben zu lassen, wenn er nicht weiß, ob die Person ihn wirklich mag oder es nur auf sein Geld abgesehen hat. Büroleiterin Rebecca kennt und vertraut er aber schon seit Jahren und er ist jetzt schon eine ganze Weile heimlich in sie verliebt. Als sie an einer Gehirnerschütterung leidet, muss er ihr einfach helfen - mehr, als ein Boss eigentlich sollte.

Wer die Vorgänger kennt, hat schon lange bemerkt, dass Nate Gefühle für Rebecca hat, er ist ja eigentlich alles andere als unauffällig. Dieses Buch spielt nun zu einem großen Teil parallel zu "Wer wenn nicht wir", sodass man einen Teil der Handlung schon aus Laurens Perspektive miterlebt hat. Man kennt also schon ein paar Ereignisse, was die Geschichte etwas vorhersehbar macht, aber trotzdem nicht langweilig.

Als sie sich kennenlernten, schwärmte Rebecca schon für ihren Boss, hat das im Laufe der Jahre aber erfolgreich unterdrückt und hat in der Hinsicht keine Erwartungen. Sie bemerkt Nates Interesse an ihr nicht und es ist nicht so, dass sie jahrelang hoffnungslos verknallt war, nein, sie hat nach vorne geblickt und ihre Gefühle überwunden. Nun kommen sie sich während ihrer Krankheit und aufgrund von Nates Sorge um sie wieder näher, aber trotzdem dauert es eine Weile, bis Rebecca Gefühle zulässt. Mir hat diese Liebesgeschichte so gut gefallen, weil man so sehr gut spüren kann, wie sich ihre Gefühle füreinander entwickeln. Das Vertrauen und die Zuneigung sind schon da, aber es ist kein ewiges Anschmachten, das endlich die nächste Stufe erreicht - na ja, für Nate eigentlich schon.

Rebecca und Nate sind aber auch ein tolles, dynamisches Paar und ich mochte sie sowohl zusammen als auch einzeln. Man darf zum ersten mal in den Kopf des sympathischen Milliardärs blicken, der trotz all des Reichtums manchmal nur ein unsicherer Nerd mit einer Liebe für Palindrome ist - hier möchte ich kurz die vielen witzigen Palindrome würdigen, die ich durch dieses Buch gelernt habe. Jedenfalls passt Rebecca zu ihm, denn sie versteht, akzeptiert und bewundert ihn, und nicht sein Geld.

Es gab zum Ende hin ein bisschen Drama und Missverständnisse, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, aber abgesehen davon war es eine süße Liebesgeschichte, die mich gut unterhalten konnte.

Fazit
"The Brooklyn Years - Wovon wir träumen" hat mir so gut gefallen wie erwartet. Zwar kennt man Teile der Handlung schon aus dem Vorgänger, aber Nate und Rebecca sind einfach ein süßes und unterhaltsames Paar, das mich trotzdem begeistern konnte.

Bewertung vom 09.07.2021
Sleepless in Manhattan
Keeland, Vi;Ward, Penelope

Sleepless in Manhattan


sehr gut

Eigentlich schreibt Sadie Artikel über Dating und zur Weihnachtszeit über die Briefe an den Weihnachtsmann, die die Redaktion erhält. Als sie dann aber mitten im Sommer einen Brief von einem kleinen Mädchen erhält, in dessen Lage Sadie sich nur zu gut hineinversetzen kann, erfüllt sie plötzlich Wünsche und wird zu einer französischen Hundetrainerin.

Vermutlich waren Birdies Briefe an den Weihnachtsmann das, was mir an diesem Buch noch am wenigsten gefallen hat, denn für eine Zehneinhalbjährige sind diese schon etwas zu tiefgründig. Seit seine Frau vor vier Jahren gestorben ist kümmert Sebastian sich alleine um seine Tochter und gibt sich dabei alle Mühe, aber Birdie vermisst ihre Mutter und braucht auch ein weibliches Vorbild. Sie hat aber auch einen konkreten Wunsch: Eine Freundin für ihren Vater Sebastian, damit er endlich wieder glücklich ist. Sadie kann Birdie nur zu gut verstehen, denn auch ihre Mutter ist gestorben, als sie noch sehr klein war. Nun kann sie nicht widerstehen und wird für Birdie das, was sie sich selbst als Kind gewünscht hätte.

Ich habe eigentlich gedacht, dass die Geschichte abgesehen von dem Verlust der Mutter und den komplizierten Beziehungen nicht so dramatisch ist, also im Vergleich zu anderen Büchern des Autorinnenduos, aber es konnte mich noch mal überraschen. Ich fand die Liebesgeschichte von Sadie und Sebastian sowie ihre Liebe zu Sebastians Tochter Birdie schon sehr schön und sie konnte mich wirklich berühren, also hätte ich das Drama gar nicht gebraucht. Es hat aber auch wirklich gut zum Rest der Geschichte gepasst, also hat es mich nicht gestört, ganz im Gegenteil.

Wie erwartet hat mir der Humor wieder gut gefallen - ich sage nur: französische Hundetrainerin! Ich mochte das Knistern zwischen Sadie und Sebastian und auch ihren liebevollen Umgang mit der kleinen Birdie. Es war wieder eine gelungene Achterbahn der Gefühle um Verlust, Verantwortung, Liebe und Neuanfänge.

Fazit
"Sleepless in Manhattan" hat mir wie erwartet sehr gut gefallen. Sadie erkennt sich selbst in dem kleinen Mädchen wieder, das ihre Mutter verloren hat und ihre damit verbundenen Gefühle konnten mich wirklich berühren. Zusammen mit der Liebesgeschichte, dem typischen Humor und ein bisschen Drama ist es wieder eine wunderbare Gefühlsachterbahn von meinem Lieblingsautorinnenduo!

Bewertung vom 08.07.2021
Kate in Waiting
Albertalli, Becky

Kate in Waiting


sehr gut

Anderson und Kate sind beste Freunde, die Musicals lieben. Und sie haben noch eine Macke: Sie schwärmen regelmäßig gleichzeitig für die gleichen Typen, das ist einfach ihr Ding. Es ist aufregend, wenn man zusammen in den selben Kerl verliebt ist und alles miteinander teilen kann. Für Kate ist es sogar ein Qualitätsmerkmal - wenn jemand Anderson mal nicht gefällt, wird er in Kates Augen direkt weniger attraktiv.

Aber obwohl es ihnen so oft passiert, haben sie wohl noch nie wirklich weitergedacht, denn was soll passieren, wenn die Gefühle stärker werden? Als der wunderbare Matt, den sie im Camp bewundert haben, plötzlich zu ihrer Schule wechselt, kommt ein ganz neues Gefühl in ihre sonst perfekte Freundschaft: Eifersucht.

Jeder Moment mit Matt fühlt sich besonders an, aber Kate muss auch immer an Anderson denken und will auf keinen Fall seine Gefühle verletzen. Gleichzeitig fühlt es sich auch furchtbar an, dass sie all das, ihre Freude und Aufregung, nicht mit ihrem besten Freund teilen kann. Man merkt also schon, dass mehr als die Liebesgeschichten die innige Freundschaft von Kate und Anderson im Mittelpunkt der Geschichte steht und das fand ich auch wirklich gut dargestellt.

Die Handlung ist teilweise schon ziemlich vorhersehbar, aber dadurch nicht weniger unterhaltsam oder bedeutungsvoll. Kates Gefühle waren für mich immer nachvollziehbar: oft lebt sie in ihrer eigenen Blase, ohne es wirklich wahrzunehmen oder zu hinterfragen, aber entwickelt sich auch weiter, wenn sie zu neuen Einsichten gelangt und erkennt, dass die Welt weniger schwarzweiß ist als sie immer dachte.

Kates Freunde sind alle Musical-Fans, die unter sich sehr verständnisvoll sind, aber schon Vorurteile gegenüber den "A****loch-Typen" oder kurz "A-Typen" haben, den beliebten Leuten ihrer Schule: die Sportler und allgemein die oberflächlichen Schüler, die Musicals nicht cool finden. Dabei beschäftigen sie sich nicht mit den Leben der A-Typen oder damit, ob sie diese Betitelung überhaupt verdient haben, ähnlich wie sie selbst wohl als Nerd bezeichnet werden. Sie fühlen sich der anderen Gruppe überlegen, aber ich fand es gut, dass angesprochen wurde, dass sie auch nicht vorurteilsfrei sind.

Fazit
"Kate in Waiting" ist ein gelungener Coming-of-Age-Roman über Freundschaft und Akzeptanz, bei dem mich besonders die Freundschaft von Kate und Anderson und ihre gemeinsamen Schwierigkeiten angesichts eines komplizierten Liebesdreiecks überzeugen konnten.