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Benutzername: 
Uli Geißler
Wohnort: 
Fürth/Bay.

Bewertungen

Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 07.03.2010
Croy, Alexis von; Mai, Nicola
Croy, Alexis von; Mai, Nicola

Croy, Alexis von; Mai, Nicola


ausgezeichnet

Eine Draufsicht auf die Bayrische Landeshauptstadt und heimelige Weltmetropole

Die weißblaue Stadt der Schönen und der Kunst, der Bayrischen Gemütlichkeit und der weltoffenen Herzlichkeit gehört bestimmt zu den am meisten besuchten in Deutschland. Das hat seinen berechtigte Gründe.

Der Fotograf Alexis von Croy und die Autorin Nicola Mai zeigen und beschreiben, worin der Reiz der Millionenstadt im Süden Deutschlands liegt. Alle Aufnahmen wurden von einem Kleinflugzeug aus der Luft aufgenommen und sorgen für den unverstellten Blick und Einblick in die städtebaulichen Gegebenheiten Münchens.

Jede Aufnahme ist von einem erläuternden Text flankiert, so dass man auf diese Weise erfährt, um welches Gebäude es sich handelt und oft auch, was es mit der Geschichte auf sich hat.

Das Müller’sche Volksbad, die Isarvorstadt oder Neuhausen kommen ebenso vor, wie der attraktive Stadtteil Schwabing, der Chinesische Turm, das Olympia-Geländer, die Schlösser, die Allianz-Arena oder der phantastische Fernblick Richtung Alpen.

Das Buch ist Schausammlung, großformatiges Bilderbuch und in gewisser Weise Heimatkundebuch zugleich, denn man bekommt interessante und bislang unmögliche Einblicke und Ansichten der Stadt an der Isar geliefert. Die 168 eindrucksvollen Aufnahmen präsentieren anerkennend die einladende Schönheit Münchens.

© 3/2010, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

13 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2010
Weltgeschichte

Weltgeschichte


ausgezeichnet

Bildreiche Geschichte der Menschheit
Wie schon bei der Ausgabe „Die Bibel“ in der Reihe „Wissen visuell“ glänzt auch „Weltgeschichte – Von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert“ mit prächtig illustrierter Information auf 545 Seiten. Die politischen Ereignisse und Schwerpunktthemen der Menschheit werden in zahllosen Farbbildern, Schautafeln, Querverweisen und Informationskästen leicht verständlich dargestellt. Chronologische Tafeln und Zeitleisten machen die Entwicklungen übersichtlich nachvollziehbar.

Beginnend bei der Frühgeschichte und der Entwicklung des Menschen, weiter über die Großreiche wie zum Beispiel die erst kürzlich in einer bemerkenswerten Aussellung gezeigte Reiternomaden-Kultur der Skythen, die Antike, das Mittelalter, die Frühe Neuzeit, die Neuere Geschichte mit der Industialisierung und dem Imperialismus, Weltkriege, Kampf ums Öl, der Kalte Krieg und sein Ende bis zum Mauerfall, dem Ende der Sowjetunion und den Ereignissen des 11. Septembers 2001 und der Wahl des ersten Schwarzen Präsidenten der USA finden sich die wesentlichen Fakten kompakt und knackig zusammengefasst.

Dabei stehen weniger tiefgreifende und ausführliche Erläuterungen detailreicher politischer Einschätzung, denn verständliche Zusammenschau und die zeitlichen Abläufe der Geschehnisse und ihre bildliche Dokumentation und Erinnerung im Vordergrund.

Es geht den Autoren offensichtlich darum, geschichtliches Wissen und einen Blick auf das menschliche Kulturgut in einer Übersicht verständlich zu machen und eine Orientierung zu den wichtigsten Entwicklungen im Zusammenleben der Menschen zu vermitteln.

Freilich wird Vieles nur kurz angerissen oder in wenigen Sätzen knapp erklärt, doch die lockere Gestaltung des Buches weckt die Lese- und Informationsfreude, sich mit den vielfach bekannten und mindestens ebenso häufig unbekannten Gestalten und der bewegenden Geschichte vergangener und heutiger Zeit zu beschäftigen und für die Historie zu interessieren.

"Weltgeschichte – Von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert" ist ein anregendes, informatives Buch. Es ist ausgesprochen gut gemacht und weckt eindeutig die Nachschlage- und Leselust.

© 03/2010, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

18 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2010
Pegasus Spiele 51325G - Pandemie

Pegasus Spiele 51325G - Pandemie


sehr gut

Ist Spiellust eine Seuche?

In den vergangenen Jahre schon mehrmals die Rede, die Welt stünde vor einer Pandemie die Rede, sei es die Vogel- oder so genannte Schweinegrippe. Glücklicherweise haben sich diese Prophezeiungen nicht bewahrheitet.

Die Aufgabe bei dem 2009 auf der Nominierungsliste zum „Spiel des Jahres“ zu findenden, leider grafisch etwas „grob“ aber so sehr übersichtlich gestalteten „Pandemie“ ist es, gemeinsam die drohende Gefahr der Weltverseuchung zu verhindern und gleichzeitig vier Gegenmittel gegen Seuchen zu erforschen. Was zunächst eher unangenehmen Emotionen weckt, weil es eben Horrorszenarien sind, welche der Autor des „Spiels“ andeutet, entwickelt sich im Verlauf des Geschehens zu einer anspruchsvollen und auch aufregenden Angelegenheit.

Die Mitspielenden erhalten eine von insgesamt lediglich fünf Rollen (verkörpert dann durch die Spielfiguren) und werden so Ärztin, Forscher oder ein/e sonstige/r Experte/in mit je eigenen Vorzügen.

Die Gruppe ist permanent gefragt, welche Lösung die Zielführende sein könnte, in welche der anfänglich per Infektionskarten als Seuchenquelle festgelegte Städte welche Fachkräfte aufgrund von begrenzt zur Verfügung stehenden Aktionspunkte per Flug, Auto oder Fähre entsandt werden müssen, um die aufkeimende Gefahr einer Massenseuche effektiv eindämmen zu können. Ein Labor einrichten, Wissen teilen, Gegenmittel entdecken - das und weitere Möglichkeiten stehen den Pandemie-Bekämpfenden als Aktionen zur Verfügung.

Da sich die Dynamik in dem letztlich als Planspiel zu bezeichnenden „Pandemie“ durchaus komplex entfaltet, ist das Einführungsspiel als Vorübung dringend zu empfehlen. Danach zeigt sich immer wieder, wie wichtig die tatsächlich abgestimmte Kooperation ist und wie sehr die Aufgabe auch das Soziale Miteinander auf die Probe stellt, aber auch schult und festigt.

Trotz – oder gerade wegen – der eher pädagogischen Komponente im Spielgeschehen bleibt die Spannung erhalten und ist das Spiel für die ausdauernde Spielrunde für Spielgeübte sehr zu empfehlen.

© 3/2010, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Spiel- und Kulturpädagoge, Fürth/Bay.

15 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2010
Gesalzen und Gepfeffert: Paul Flemmings pikanteste Fälle
Beinßen, Jan;Henn, Hannes

Gesalzen und Gepfeffert: Paul Flemmings pikanteste Fälle


gut

Kriminelles Franken bei Guter Küche
Mit seinen Regional-Krimis hat sich der Autor schon einen guten Platz im Olymp der Kriminalgeschichten-Erfinder erarbeitet. Das vorliegende Buch nun ist eher als ergänzendes „Zwischendurch“-Buch oder auch Lockwerk für weitere spannende Literatur aus der Feder des Wahlnürnbergers zu betrachten.

16 kurze, knackige, teilweise lustige und mal mehr und leider auch mal weniger spannende Geschichten haben eben nicht den erwünschten Tiefgang, welchen man sich von einem Krimi eben erwartet.

Herausragend jedoch sind die den einzelnen Ereignissen und Abenteuern des Protagonisten – Fotograf Paul Fleming – zugeordneten 28 Rezepte für Suppen, Hauptgerichte und köstliche Nachspeisen. Es ist wahrlich erstaunlich, was der erdachte Freund des Hobby-Ermittlers, der Meisterkoch Patrick im „Goldenen Ritter“ alles auf den Tisch bringt. Real stammen sie von dem Koch und Mitautoren Hannes Henn.

Es läuft einem wirklich beim Lesen das Wasser im Mund zusammen und lässt die Mordsgeschichten schnell vergessen. Am Ende weiß man gar nicht mehr, ob man nicht doch eher ein Kochbuch gelesen hat, welches mit einigen Erzählungen umkleidet etwas spannender abwechslungsreicher aufbereitet wurde.

Alle Speisen, welche Herrn Flemming gereicht wurden, sind detailliert mit Zutaten und Zubereitungsweise gut beschrieben und lassen sich gut nachkochen. Fränkische Küche vom Feinsten wird da geboten und da man vor lauter Appetit und Kochlust kaum zum Lesen kommt, ist es wohl ganz richtig, dass es sich bei den kriminellen Ereignissen in Nürnberg und dem mittelfränkischen Umland eher um kurze Fälle und Geschichten handelt.

© 3/2010, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2010
Digitale Fotopraxis
Esen, Jacqueline

Digitale Fotopraxis


ausgezeichnet

Erprobte Rezepte für bessere Fotos – einfach mit Niveau

Aufmachung und Gestaltung des Buches laden sofort ein, weiter zu blättern und vor allem auch zu lesen. Schnell merkt man dem Text sowohl als auch den zahlreichen abgebildeten Fotos an, dass hier eine profunde Autorin schreibt. Nahezu alle fotografischen Sparten der Digitalen Fotografie finden sich in dem hochwertigen Buch wieder. Anschaulich und nachvollziehbar wecken die vielen Beispiele die Lust, selbst auf den Auslöser zu drücken.

Lehrreich sind die ausgewählten Aufnahmen, welche die erkennbar erfahrene Autorin bisweilen mit unterschiedlichen Belichtungsmöglichkeiten oder Perspektiven nebeneinander stellt. So werden theoretische Aussagen schnell eindeutig für die eigene Orientierung. Die Kapitel befassen sich mit Technik, Licht und Belichtung, Gestaltung, Menschen, Licht, Bewegung, Reise- und Naturfotografie, Motivsuche und –auswahl und nicht zuletzt mit dem Fotorecht.

Diverse Übungsaufgaben regen an, sich intensiver mit der gestellten Herausforderung zu beschäftigen und bieten genug kreativen Spielraum für eigene Ideen. Es gibt weiterführende Exkurse wie „Fotografieren auf Hochzeiten“ oder „Wind und Wetter“, aber auch eingestreute Informationskästen oder nüchterne Weisheit ergänzende Tipps oder Hinweise auf typische Fehler(quellen) beim Fotografieren. Querverweise sorgen für die Verbindung verschiedener Genres oder auch Themen, welche miteinander verknüpft für noch mehr fotografische Tiefe oder Qualität sorgen helfen.

Man kann in dem knapp 380 Seiten umfassenden Buch fast wie in einem Lexikon blättern, anhand des Indexes schnell ein Stichwort suchen und die entsprechende Seite aufschlagen oder auch mit dem praktischen Lesebändchen ein unterbrochenes Lehrkapitel fix wieder aufschlagen.

Bei aller Beherrschung der Kamera und technischen Tipps zur Bearbeitung von Bildern wird auch deutlich, dass das beste Foto immer schon vor der Belichtung zu entstehen hat – im Kopf des Fotografen bzw. der Fotografin. So ist das Buch ein Grundkurs für Neulinge hinter einem Sucher als auch eine Vertiefung für erfahrene Fotobegeisterte, welche sich in ihrem Freizeit-Genre noch mehr qualifizieren möchten.

© 02/2010 Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler Freier Journalist, Fürth/Bay.

19 von 21 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2009
Arcanum
Kuzneski, Chris

Arcanum


gut

Das gekreuzigte Christentum
Als ein Mann tot an ein Kreuz genagelt in Dänemark gefunden wird, weist das zusammen mit dem dort von den Tätern zurückgelassene Hinweis „Im Namen des Vaters“ auf eine eindeutig religiös motivierte Mordtat hin. Bald darauf wird das nächste grausam gekreuzigte Opfer gefunden und bestätigt sich die schon beim ersten Mord von dem ermittelnden Interpoloffizier Nick Dial vorgenommene Serienvermutung.

Im weiteren Verlauf lernt man das Archäologenpaar Dr. Charles Boyd und Maria Pelati kennen, welche versuchen, für die unglaubliche Idee, dass Kreuzigung Jesu lediglich eine strategische Täuschung und Inszenierung des Römischen Kaisers Tiberius war, wasserfeste und fundierte Beweise zu finden. Nahe Rom in Orvieto entdeckten sie in den dort Jahrhunderte lang verborgen gehaltenen Katakomben ein paar interessante Hinweise, welche die Grundfesten der Kirche erschüttern könnten.

Zwei frühere Agenten einer Spezialeinheit, Jonathan Payne und sein Kumpane Jones, wurden aus ihrer wegen einer Lapalie verhängten Haft aus einem spanischen Gefängnis mit dem Auftrag versehen, das Archäologenteam zu finden, befreit. Schon bald stehen sie aufgrund ihrer Ermittlungskenntnisse und Verstrickungen selbst in Gefahr, getötet zu werden. Wer allerdings wirklich hinter der Bedrohung für sie steckt, ist nicht auszumachen. Eine wilde und mörderische Jagd durch die halbe Welt und zahlreiche Theorien und Erkenntnisse über die außergewöhnliche Glaubensgeschichte sorgen für anhaltende Spannung.

Die wohl recherchierten Fakten vermischen sich nahtlos mit der durchdachten fiktiven Geschichte. Lediglich die beiden Handlungsstränge ergeben am Ende des gut zu lesenden Thrillers keine wirkliche Verbindung.

Trotz der in letzter Zeit aufgrund des Erfolgs Dan Browns erfolgten gewissen „Trittbrettfahrerei sowie der damit einhergegangenen Übersättigung mit religiös-mystisch durchsetzten hinter- oder vorgründigen Romanen und Geschichten im Kirchenkontext bietet Chris Kuzneski einen interessanten, anregenden und spannenden Roman.

© 9/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

12 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2009
Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1
Adler-Olsen, Jussi

Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1


sehr gut

Albtraum in grausamer Gefangenschaft

Wegen der Nachwirkungen auf seine Psyche wird der Kopenhagener Vizekriminalkommissar Carl Mørck „hochgelobt“ und bekommt die Aufgabe, ein Sonderdezernat „Q“ zur Bearbeitung alter, ungelöster Fälle zu leiten. Sein Büro wird im Keller eingerichtet und dort richtet es sich der etwas müde Kommissar gemütlich ein. Sein Assistent wird der „Asylant“ Hafez el Assid, ein fleißiger, Ordnung liebender und ziemlich intelligenter Bursche.

Sein erster, aus einem verstaubten Aktenstapel eher zufällig herausgesuchter Fall soll Licht ins Dunkel des ungeklärten Verschwindens und vermutlich Todes der Politikerin Merete Lynggaard bringen. Sie ist seit fünf Jahren spurlos verschwunden. Von Assid mehr oder weniger bedrängt, sich der Sache engagiert anzunehmen, sieht Carl in der Befassung und möglicherweise Lösung des Falls eine gute Gelegenheit, seinen verhassten Kollegen Bak dadurch vorzuführen, hat dieser doch offensichtlich damals sehr schludrig ermittelt.

Dann lässt einen der Autor eindrücklich erfahren, dass Frau Lynggaard keineswegs tot ist. In einem betonkalten, fensterlosen Raum – einer Druckkammer – wird sie unter erniedrigenden Bedingungen und ständiger Beobachtung gefangen gehalten. Die Gründe dafür bleiben lange Zeit völlig im Unklaren, sowohl für die Politikerin als auch für die Lesenden. Erst langsam wächst die Ahnung nach den Ursachen für die grausame Tat. Die Gefangene erkennt – wenn auch erst spät – mit wem sie es zu tun hat. Eine ungeahnte Kraft und innere Stärke lässt sie gegen die drohende Vernichtung ankämpfen. Der Triumph soll nicht den Peinigern gehören, sondern ihrer Selbstbestimmung.

Mit der bis dahin wenig oder gar nicht bekannten Tötungsmethodik überrascht Jussi Adler-Olsen und lässt Einen erschauern. Gleichzeitig macht es geradezu Spaß, die Kappeleien der beiden Ermittler sowohl untereinander als Carls gegenüber seinem Chef oder früheren Kollegen zu beobachten, was einen gewissen Ausgleich zu der kruden und kaum erträglichen Martyrium Merete Lynggaards schafft. Daneben gibt es noch ein wenig Medienschelte, Gesellschaftskritik und ein paar interessante Figuren wie die etwas überkandidelte mit ihm in Trennung lebende Ehefrau oder den etwas verwegenen Sohn Mørcks mitgeliefert.

Der dänische Thriller unterhält mit einer krassen Geschichte, authentischen Figuren und Handlungssträngen. Er ist gut spannend, wenngleich einige Längen zu verkraften sind und zudem die Motivlage für die unmenschliche Tat doch eher dünn und kaum angemessen scheint.

© 12/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

13 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2009
Dürers Kochbüchlein
Teetz, Petra

Dürers Kochbüchlein


sehr gut

Mittelalterliche Gerichte mit einem Hauch von Künsterlerdasein

Karg und abwechslungsarm - so stellen sich Manche die Küche mittelalterlicher Künstler vor. Vielfach mag das sogar den Tatsachen entsprechen und doch gibt es zumindest anhand der überlieferten Rezepte Hinweise auf eine Gute Küche mit wohlschmeckenden Gerichten.

Die Autorin hat ebensolche aus Agnes Dürers Küche zusammengetragen und präsentiert jahreszeitlich zugeordnet zeitgemäße Anleitungen. So kann man wie bei Künstlers im Schatten der Burg Blamensir" (Huhn in Mandelmilch), Peterlestäschlein, Knoblauchsländer Gemüseeintopf, Linsen mit Löffelspatzen, Blaue Zipfel oder gar Nürnberger Lebzelten zubereiten und schließlich verspeisen.

Ein paar Zubereitungstipps und Tischknigge beschreiben ein wenig Hintergründiges aus der damaligen Zeit des 16. Jahrhunderts. Auffällig ist, dass nahezu alle Gerichte bei genauerem Hinsehen aus nur wenigen und auch sehr einfachen Zutaten zuzubereiten sind. Ein Hinweis, dass es wohl doch eine etwas entbehrlichere Zeit als heute war, dennoch aber schmackhaft und kräftigend.

Das Buch lädt zu einer kleinen Zeitreise ein, die einen, sobald das Essen dampfend oder seinen Duft ausbreitend auf dem Tisch steht, schnell ins Heute zurückkehren lässt. © 12/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

© 12/2009, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

13 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.