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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2014
Der Sommer der Blaubeeren
Simses, Mary

Der Sommer der Blaubeeren


ausgezeichnet

Als Ellens Großmutter, die sie sehr geliebt hatte, stirbt, steht für sie fest, dass sie deren letzten Wunsch erfüllen wird. Ihre Großmutter bat sie, einen Brief, den sie an Chet Cummings, ihre frühere Liebe, geschrieben hatte, zuzustellen. Ellens Verlobter Hayden Croft rät ihr zu, diesen persönlich in einer kleinen Küstenstadt, in Beacon, bei Chet abzugeben.
Ellen fährt nach Beacon und übernachtet in einen kleinen Hinterwäldlerhotel. Mit ihrer Kamera macht sie sich auf, um sich den kleinen Ort anzusehen. Als sie dabei auf einem Pier steht und durch die Kamera sieht, bricht dieser plötzlich unter ihr weg und zieht sie aufs Meer hinaus. Den Schrei, dass sie stehen bleiben möge, überhörte sie dabei.
Obwohl sie sich sträubt und denkt, dass sie es doch noch allein ans Ufer schafft, lässt sie sich von dem unbekannten Rufer retten. Ganz spontan steht sie vor ihrem Retter und küsst ihn
Und von da an ist nichts mehr, wie es war...

Ellen die Anwältin, ist verlobt und glücklich mit Hayden. Die Einladungskarten zur Hochzeit sind so gut wie gedruckt, es könnte ihr nicht besser gehen.
Der Bitte ihrer Großmutter, doch einen Brief an einen ihr unbekannten Empfänger zuzustellen, will sie gern nachgehen. Sie veranschlagt ein paar Tage dafür und will dann schnell zurück zu Hayden.
Aber es kommt alles anders. Erst muss sie feststellen, dass Chet Cummings, der Empfänger des Briefes, vor 3 Monaten verstorben war und ihr Retter aus dem Meer ist dessen Neffe Roy.
Als sie dann auch noch Dinge aus dem Leben ihrer Großmutter erfährt, die ihr völlig fremd waren, geht sie diesem Puzzle auf die Spur und lernt eine Großmutter kennen, die sie so nicht kannte.

Ein wunderbarer Roman, der ans Herz geht und auch noch voller Humor geschrieben wurde.

Ellen, eine Anwältin, kommt in die Kleinstadt Beacon und ist entsetzt über das Hotel, in welches sie absteigt, aber es gibt nur das eine. Ganz fantastisch funktioniert im Ort der Buschfunk, den Ellen mehr als einmal verflucht. Alle ihre Missgeschicke und Pannen sind im nu Stadtgespräch.
Und dann ist da auch noch dieser attraktive Roy, ein Handwerker. Aber sie ist mit Hayden verlobt und eine Auflösung kommt definitiv nicht in Frage.

Die Protagonistin Ellen ist hervorragend von der Autorin, deren Erstlingswerk dieses Buch ist, gezeichnet. Sehr gut kann man sich in sie hinein versetzen. Obwohl sie anfangs recht zickig daher kommt, hat sie mich neugierig auf sich gemacht. Sie wächst über sich hinaus, interessiert sich für andere.
Das, was sie anfangs am Ort stört, empfindet sie später als dörflichen Charme.

Auch mir haben die Bewohner des Ortes gefallen, egal, ob es die immer neugierige Hotelbesitzerin war, die Frau aus der Bibliothek oder gar ihre Mutter. Jede von den Personen hat das Buch zu einem Ganzen werden lassen, das man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Über allem lag ein Duft von Blaubeeren, die ich förmlich einzuatmen spürte.
Dieses Buch habe ich förmlich inhaliert.
Ich liebe Bücher, in denen es auch um Familiengeheimnisse und die Suche nach ihnen geht.
Dieses Buch hatte alles, was ich mir für ein Buch in diesem Genre wünsche. Geheimnisse, Liebe, Pflichtbewusstsein, Humor und tolle Protagonisten.

Ein wahres Sommerbuch, das sicher seinen Reiz auch im Winter versprühen kann. Da mich dieses Buch überzeugt hat, empfehle ich es sehr gern weiter.

32 von 39 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2014
Einfach. Gut.
Steinhauer, Erwin; Schatzdorfer, Günther

Einfach. Gut.


sehr gut

Erwin Steinhauer, der Schauspieler, und Günther Schatzdorfer, hier der Poet genannt, sind Freunde und Gourmets.
Gemeinsam bereisen sie des öfteren die Landschaft im Nordosten Italiens um die Stadt Udine, das Friaul, und Triest, eine Stadt an der Grenze zu Slowenien.
Es geht ihnen weniger um Sehenswürdigkeiten, sondern eher um Kulinarisches.
Sie sind dem ursprünglichen auf der Spur, das, was nicht jeder Tourist zu essen bekommt, nur weil er in Italien ist.

Gemeinsam haben sie dieses Buch herausgebracht, aus dem nicht nur ihre Liebe zum Essen, sondern auch der Kultur und den Menschen spricht.

Es ist ebenfalls ein Gang durch die Geschichte der Region, die sehr gut recherchiert wurde.

Wie erreiche ich Grado, die Sonneninsel? Es gibt eine Strecke über die Autobahn, mit der man recht zügig ans Ziel kommt, oder man nimmt die Straße, die entlang der südlichen Ausläufer der Alpen langführt. Mit dieser hat man die schönste Strecke vor sich, aber auch eine Anreise von einem Tag.
Für mich wäre klar, welche Strecke ich vorziehen würde.

Neben vielen Orten, wo die beiden gut bewirtet wurden, erfährt man auch so ganz nebenbei, was es mit der Gabel auf sich hat, der fehlenden wohlgemerkt. Der Poet führt neben einem Rucksack auch immer einen Flaschenöffner, Korkenzieher, ein solides Schweizer Messer und einen Löffel mit sich. Die Frage nach der fehlenden Gabel beantwortet er im Buch.

Wer wusste schon von einem Wendekreis der Sardine? Das ist der Bereich, der so weit ins Landesinnere reicht, wie man die Fracht mit Karren oder Maultiere bis zur Mittagshitze verfrachten konnte.

An diesen Informationen und vielen anderen lassen die beiden den Leser teilhaben, während sie von Ort zu Ort, von Winzer zu Winzer unterwegs sind. Und Winzer treffen sie wirklich viel, ist es doch eine hervorragende Weingegend.

Interessant ist auch die Tatsache, dass die Gerichte, die sich einst nur arme Leute leisten konnten, heute kaum mehr jemand leisten kann.

Sie berichten von Höhlen, die heute nur noch nach Voranmeldung besichtigt werden können oder von Resten einer römischen Straße, die so ohne weiteres nicht aufgesucht werden kann.

Dieses und vieles andere interessante, auf das man in Reiseführern nicht stößt, vermittelt dieses Buch.
An Kulinarischem versuche die beiden Feinschmecker alles, was ihnen auf den Teller kommt. Einiges wird vorher beargwohnt, wie die "Eierpilze", anderes wird nur auf Bitten für sie gekocht.
Einiges Kurioses erfahren sie ebenfalls auf ihren Reisen und lassen den Leser gern daran teilhaben.

Auch für dieses Buch hätte ich gern eine Karte gehabt, um nachvollziehen zu können, wo die beiden unterwegs waren. Ich musste tatsächlich googeln, um überhaupt zu erfahren, wo Friaul und Triest sich befinden.

Dieses Buch unterhält, es bildet, es lehrt und als Leser hat man sein Vergnügen daran.
Einige Speisen werden in Kurzform noch einmal zusammengefasst.
Leider gingen diverse Bezeichnungen der Gerichte an mir vorbei, da ich der italienischen Sprache nicht mächtig bin.
Aber alles in allem ein unterhaltsames Buch über einen kulinarischen Tripp mit Ergänzungen in Geschichte und Kultur.

Bewertung vom 07.06.2014
Besser. Einfach.
Schatzdorfer, Günther;Böck, Wolfgang

Besser. Einfach.


sehr gut

Zwei Freunde, die das Leben lieben, gern Essen und immer für einen guten Schluck zu haben sind, bereisen Venedig und die umliegenden Inseln.
Sie nennen sich der Poet und der Kommissar.
Nicht auf die herkömmliche Art, sondern sie sind mit einem Hausboot unterwegs, abwechselnd auch mal auf Autostraßen.
Sie mieten ein Boot und einen Fährmann und ab geht es. Der Hauptaugenmerk liegt nicht bei den allbekannten Sehenswürdigkeiten Venedigs, sondern dem, was fernab der Touristen liegt. Dabei nehmen sie so gut wie jedes Wirtshaus mit, probieren die unterschiedlichsten Speisen und Getränke und erzählen.

Sie plaudern über alles, was sie erleben, Empfindungen, die sie beim Essen hatten und auch ein wenig über Venedig.
Einige der Speisen, die sie genossen hatten, fanden auch ihren Weg ins Buch.

Dem Poeten fiel eines Tages ein, dass er mal einen Mann kennnengelernt hatte, der einst der Chauffeur von Hemingway gewesen war. Sie wollten ihn aufsuchen, erfuhren aber, dass nur noch seine Witwe lebte und die lud sie ein. Sie erzählte, was auch ihr Mann hätte erzählen können, ein wenig über Hemingway und bewirtete die beiden.

Aber auch viel geschichtliches lassen die beiden Freunde in ihr Buch einfließen. So erfährt man vom Landstrich zwischen dem Unterlauf des Tagliamento und der Lagune, einem dem Meer abgerungenen Landstrich. Er wurde von den Römern urbar gemacht, im Mittelalter wurde dort Reis angepflanzt und Salz gewonnen, im 20. Jh. gab es vorwiegend Milchhaltung und Schweinezucht und heute findet man Mais, Rüben, Soja und Raps. Ob Römer, Napoleons Garnisonen oder Mussolinis Scharen, sie alle hatten mit dem Landstrich ihre Sorgen und Nöte.

Nicht alles, was die beiden Freunde aufsuchen wollten, fanden sie auch. Die römische Hafenstadt Eraclea suchten sie vergebens, sie ist abgetaucht unter Agrarland.

Die beiden kommen viel rum, sehen viel und erleben einiges. Sie lernen Menschen kennen, mit denen sie auf einer Wellenlänge liegen. Sie reden, diskutieren mit ihnen, essen viel und gut und wissen das zu schätzen.
An all dem lassen sie den Leser teilhaben, der die Möglichkeit hat, ein wenig über die Geschichte Venedigs zu erfahren, die Esskultur und die Menschen.
Unterhaltsam geschrieben, macht es Spaß, die beiden auf ihrer Erkundungsreise durch ein Venedig abseits der großen Touristenattraktionen kennenzulernen.

Neben den Rezepten, die Bestandteil des Buches sind, findet man auch ein paar Seiten mit Fotos, die diese Reise wiederspiegeln.
Vermisst habe ich eine Karte, anhand derer man hätte nachvollziehen können, wo sie durch das Land zu Lande und per Boot unterwegs waren.

Bewertung vom 06.06.2014
Die Affäre Mollath
Ritzer, Uwe;Przybilla, Olaf

Die Affäre Mollath


ausgezeichnet

Ein unglaublicher Fall. Aus dem Fall Mollath entwickelt sich die Affäre Mollath.
Als Mollath seine Frau, eine Bankangestellte, wegen Verschiebung von Schwarzgeld in die Schweiz und somit Steuerhinterziehung anzeigt, setzt er eine Welle in Bewegung, die seinesgleichen sucht.
Die HypoVereinsbank, bei der seine Frau angestellt war, reagiert nicht, ebensowenig wie die gesetzlichen Behörden, sprich Polizei oder Staatsanwaltschaft, genausowenig wie die Politik. Niemand hört zu.
Seine Behauptungen werden als Wahn abgestempelt und er landet in der Psychiatrie, nachdem seine Frau eine Gegenanzeige wegen Misshandlung gestellt hatte.
Dort sollte er viele Jahre verbringen, Jahre, die für Gustl Mollath unwiderruflich verloren sind.

Die beiden Journalisten Uwe Ritzer und Olaf Przybilla sehen in die Akten des Falles Mollath und entdecken Unglaubliches.

Er wurde in die Psychiatrie eingesperrt, ohne je untersucht worden zu sein. Die Ärztin, die die Einweisungspapiere unterschrieb, hat ihn nie zu Gesicht bekommen. Aber auch dort hört ihm niemand zu. Selbst bei Kleinigkeiten, wie der Auswahl einer Seife, da er die dort gestellte aus gesundheitlichen Gründen nicht verträgt, bestätigt die einmal gefasste Meinung, dass er genau dorthin gehört.
Immer wieder versucht er sich Gehör zu verschaffen, jedoch ohne Erfolg.
Selbst als die HypoVereinsbank bei einer internen Untersuchung später feststellen muss, dass die Beschuldigung von Mollath durchaus gerechtfertigt ist, passiert nichts. Mollath bleibt ungehört und verschlossen.
Unfähige Politiker (wer hat die eigentlich gewählt?) stellen sich hinter die Entscheidung, dass Mollath in die Psychiatrie gehört, ohne nachzuhaken oder eine Untersuchung zu veranlassen.
Die Affäre Mollath entwickelt sich zu einer Scharade ohne Ende.

Erst als die beiden Journalisten sich die Akten ansehen und hinterfragen, decken sie den Skandal auf und bewegen etwas.

Im Falle Mollath wurden geschlampt, gelogen, vertuscht, was immer möglich war. Ärzte, Staatsanwaltschaft, Richter, Banken, Poilitiker, jeder tat nur das, was er für richtig oder die Wahrheit hielt. Das die jedoch weit entfernt lag, spielte keine Rolle.

Im Ganzen gesehen, ist die Affäre Mollath ein Armutszeugnis unserer Rechtsprechung. Es haben alle versagt, die nur irgendwie einen Anteil daran hatten.
Mich hat der Fall erschüttert, denn wie schnell kann man in genau solch eine Situation kommen und der Gedanke, dass man, obwohl unschuldig, alle gegen sich hat, baut mein Vertrauen in unsere Rechtsprechung nicht gerade auf.

Dieses Buch ist nicht nur eine Aufarbeitung des Falles Mollath, sondern auch ein Blick in unser Rechtssystem. Ich für meinen Teil hoffe, dass es ein Einzelfall ist.

Dank der beiden Journalisten Uwe Ritzer und Olaf Przybilla konnte Gustl Mollath im vergangenen Jahr aus der Psychiatrie entlassen werden, in ein Leben, in dem er nichts mehr hatte, ihm wurde alles genommen. Ich hoffe für ihn, dass er es geschafft hat, wieder auf die Beine zu kommen.

Dieses Buch empfehle ich sehr gern weiter.

Bewertung vom 06.06.2014
Der Detektiv
Bleimaier, Roland

Der Detektiv


sehr gut

Wer kennt sie nicht, die vielen berühmten Detektive aus Film, Fernsehen oder der Literatur. Sherlock Holmes, Miss Marple, Philip Marlowe oder Colombo, alles Namen, die man kennt.
Wen man nicht kennt, ist Roland Bleimaier, ein Detektiv, der sich mit diesem Buch vorstellen will und von seiner Arbeit berichtet.

Das Buch bietet Einblicke in seine Arbeit und auf seinen Werdegang.
Auf Drängen seines Vaters erlernte er Feinmechaniker in einer Maschinenbaufirma. Diese Arbeit machte ihn nicht glücklich. Er begann sich sportlich zu betätigen und als ein Sicherheitsunternehmen eines Tages in der Presse Männer für besondere Schutzaufgaben suchte, war es für ihn der Moment, seiner Firma den Rücken zuzuwenden.
Die Ausbildung, die sich anschloss, war sehr hart, kam ihm aber später, als er die Laufbahn als Privatdetekiv eingeschlagen hatte, zugute.

In seinem Buch lässt er den Leser an einigen ausgesuchten Fällen teilhaben, sowohl als Detektiv, wie auch als Personenschützer.

Er ist gut in dem, was er macht. Er lässt den Leser daran teilhaben, wie er angefangen und alles andere als professionell gearbeitet hat, was mich schon mal zum schmunzeln brachte.

Seine Fälle erzählen z.B. vom Beschatten des Ehemannes, dem Aufsuchen einer verschwundenen Person oder dem Personenschutz eines Schauspielers.
Einen großen Raum nehmen die Fälle ein, die er als Kaufhausdetektiv erlebt hat. Unglaublich die Vielfalt der Ideen, wie man geklaute Ware aus einem Laden bzw. Kaufhaus heraustransportieren kann.

Er erklärt dem Leser, wie man vorgehen muss, um die Diebe zu fangen und was er als Detektiv alles beachten muss.
Aber er verschweigt auch nicht, dass es nicht immer unblutig vonstatten geht. Die Grenze zur brutalen Gewalt bis hin zum Mord von Seiten der Täter ist oftmals nicht einschätzbar, muss aber mit beachtet werden.

Detektiv ist ein interessanter Beruf, der sicherlich durch die Medien ein wenig verklärt wurde, aber die Realität sieht doch manches Mal anders aus.
Wie sie aussehen kann, hat Roland Bleimaier aufgeschrieben, offen und schonungslos. Ein Beruf, der nicht nur spannend und interessant sein kann, sondern auch gefährlich.

Bewertung vom 04.06.2014
Die Chaos Queen / Stephanie Plum Bd.11
Evanovich, Janet

Die Chaos Queen / Stephanie Plum Bd.11


ausgezeichnet

Was zuviel ist, ist zuviel. Stephanie bekommt Zettelchen durch ihre Wohnungstür geschoben oder ans Auto geheftet. Ein alter "Bekannter" aus der Vergangenheit bedroht sie.
Wer kann das sein? Kandidaten, mit denen nicht gut Kirschen essen ist und die Stephanie Rache geschworen haben, gibt es einige.
Kurzerhand kündigt sie ihren Job als Kopfgeldjägerin und sucht sich etwas anderes, ruhigeres.
Ihre Stelle bei Vinnie, ihrem Vetter, nimmt nun Lula ein, die ihr früher bei einigen Aufträgen geholfen hatte.
Stephanies neue Arbeitsstelle soll die Knopffabrik sein und da gerade eine Stelle frei wurde, wurde sie auch sofort eingestellt.
Aber schon vor Arbeitsbeginn wird sie wieder gekündigt. Weitere Jobs enden im Chaos.
Bis ihr letztendlich Ranger einen Job gibt, den sie länger als einen Tag behält...

Chaos, dein Name ist Stephanie Plum.
Auch in dem nunmehr 11. Teil zeigt Stephanie, was sie kann, nämlich sich und ihre Umgebung in den Wahnsinn zu treiben und absolutes Chaos zu verbreiten.

Wieder einmal kann man Stephanie in ihrem chaotischen Leben begleiten. Autos, die irgendwie im Zusammenhang mit ihr stehen, werden in die Luft gejagt. Ihre Fähigkeiten, sich genau die Jobs auszusuchen, die sie eigentlich nicht will und die ihr und den Beteiligten letztendlich auch nicht gut tun, sind sehr gut ausgeprägt.

Die Beziehung zwischen Stephanie, Morelli und Ranger ist nach wie vor prickelnd und ihre heißen Gedanken zu den beiden Männern wirken auch im 11. Band noch nicht langweilig und abgegriffen.

Lula bringt mit ihren Versuchen, ein paar Männer dingfest zu machen, ein wenig Abwechslung ins Spiel, da sie dazu absolut unfähig ist.

Weitere Highlights sind wie immer die Ideen von Großmutter Mazur, die sich ein höchst makaberes Hobby ausgesucht hat, die Besichtigung von Toten, die aufgebahrt wurden.

So ganz nebenbei sind auch noch 4 Männer im Ort verschwunden. Stephanie macht sich ihre Gedanken dazu und versucht nebenbei, etwas darüber in Erfahrung zu bringen.

Stephanies Mutter fängt an zu trinken und sie selbst entwickelt sich zum Tortoholiker.

Auch dieser Teil ist wieder voll gepackt mit chaotischen Zuständen, deren Ursache fast immer bei Stephanie zu suchen sind. Von wegen, einen ruhigen Job zu bekommen und alles hinter sich zu lassen, was mit den Kopfgeldjägern zu tun hat.
Was machen, wenn es da jemanden gibt, der die Vergangenheit nicht ruhen lassen will?
In einem rasanten Tempo sucht sich Stephanie die Fettnäpfchen aus, in die sie tritt und reißt alles mit sich, was in der Nähe ist.
Humorvoll geschrieben macht es einfach nur Spaß zuzusehen, wie sie sich aus all dem Schlamassel wieder herauswindet.

Für Stephanie Plum Fans ein absolutes Muss, das ist meiner Meinung nach mit einer der besten Teile.

Bewertung vom 04.06.2014
Komisch, kauzig und kurios
Hettinger, Maike

Komisch, kauzig und kurios


ausgezeichnet

Deutschlandreisenden wird in der Tat einiges geboten.
Denn wer kennt zumindest vom Namen her nicht das Brandenburger Tor in Berlin, den Dresdner Zwinger in Dresden, das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig oder gar die Wuppertaler Schwebebahn?
Alles Sehenswürdigkeiten, die ein Muss sind, sollte man sich in der Nähe aufhalten.
Deutschland ist voll von natürlichen und vom Menschen geschaffenen Wundern oder Sehenswürdigkeiten.

Viele dieser vom Menschen geschaffenen Highlights sind der Allgemeinheit jedoch bislang nicht bekannt oder nicht genug bekannt. Sie liegen im Verborgenen, sind nicht Bestandteil in Reiseführern sondern nur über Mundpropaganda bekannt geworden.

Maike Hettinger, die Autorin des vorliegenden Buches, hat sich auf die Suche gemacht und Unbekanntes entdeckt, das es sich ebenfalls lohnt, anzusehen und zu erkunden.
Sie hat Deutschland durchstreift und ist fündig geworden. 36 außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten stellt sie hier vor. Das Besondere daran ist, es gibt von diesen keine Fotos, sondern nur Grafiken und die dazugehörige Beschreibung.
Und doch macht es Spaß, die Autorin zu begleiten. Die Grafiken machen Lust, im Internet zu recherchieren, wenn ein Besuch nicht möglich ist.
Ich für meinen Teil weiß, dass ich bei Reisen in die genannten Gegenden diese vorgestellten Sehenswürdigkeiten ebenfalls sehen möchte.

So gibt es z. B. verschiedene Häuser, die auf dem Kopf stehen.

Fasziniert hat mich die Tatsache, dass in Halberstadt bei Magdeburg das längste Konzert der Welt gespielt wird. Das Ende der Aufführung wird im Jahr 2640 erwartet. Es sind Töne, die gesendet werden und von einem Tonwechsel zum nächsten kann es schon mal mehrere Jahre dauern. Wer bei dem nächsten dabei sein möchte, sollte sich den 05.09.2020 im Kalender notieren.

Wer weiß denn schon, dass die engste Straße der Welt in Deutschland ist? Genau 31 cm ist sie breit und man findet sie in Reutlingen.

Interessant ist auch die Geschichte von Väterchen Timofej und seiner Ost-West-Friedenskirche in München, die sich sogar gegen die Olympischen Spiele durchsetzen konnte, wegen der sie abgerissen werden sollte.

Diese und vieles andere Kuriose kann man in diesem Buch entdecken.
Einiges davon kannte ich schon. So waren mir aus meiner näheren Umgebung natürlich der Ritter Kalebuz aus Neustadt (Dosse) bekannt, der seinerzeit das Recht der ersten Nacht forderte, wie auch der verlassene Spreepark Berlin oder der Saurierpark in Kleinwelka.

Ich wurde auf ganz viele interessante Orte aufmerksam gemacht, die ich unbedingt sehen möchte mit ihren ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten.

Im Register am Ende des Buches wurden alle Kontaktdaten zu den vorgestellten Orten aufgelistet mit Adresse, Telefonnummer oder Homepage.

Ein wirklich tolles Buch für diejenigen, die auch einmal etwas anderes als das übliche aus dem Reiseführer sehen oder erleben wollen.
Hierfür gibt es eine eindeutige Kaufempfehlung.

Bewertung vom 02.06.2014
Ein dunkler Sommer / Kommissar Arne Larsen Bd.1
Nommensen, Thomas

Ein dunkler Sommer / Kommissar Arne Larsen Bd.1


sehr gut

10 Jahre ist es her, dass der verurteilte Mörder Jens Brückner ins Gefängnis kam, trotzdem er all die Jahre auf unschuldig plädierte.
Er soll die 9-jährige Ulrike entführt haben, die später durch einen Unglücksfall in ihrem Gefängnis zu Tode kommt.
Nun hat er seine Zeit abgesessen und wird freigelassen. Er hat alles verloren, nur seine Mutter steht noch zu ihm.
Er macht sich auf die Suche nach dem wahren Schuldigen.
Kurz darauf stirbt der Zeuge, der seine Aussage zu Lasten von Jens Brückner revidiert hatte, auf grausame Art.
Jens Brückner ist nicht auffindbar und wieder verschwindet ein Kind.
Die Vorfälle von vor 10 Jahren gleichen sich. Hauptkommissar Arne Larsen und sein Team beginnen zu ermitteln, parallel dazu aber auch Gregor Harms, der vor 10 Jahren die Ermittlungen leitete...

Dieser Krimi ist der 1. Teil einer Reihe um Hauptkommissar Arne Larsen. Gleichzeitig ist es auch das Erstlingswerk des Autoren Thomas Nommensen, der bislang mit Kurzkrimis und -thrillern in Anthologien von sich Reden machte.

Gleich zu Beginn des Buches wird man mittels Prolog 10 Jahre zurückversetzt. Als Leser ist man dabei, die Ängste der 9-jährigen Ulrike wahrzunehmen und ihren kommenden Tod zu erkennen.

Die eigentliche Handlung beginnt mit der Entlassung von Jens Brückner, der seine 10 Jahre Haft abgesessen hat.
Fast zeitgleich beginnt jemand, Briefe mit kurzen Inhalten zu versenden. Alle beziehen sich auf die Ereignisse von vor 10 Jahren.
Auch der ehemalige Hauptkommissar Gregor Harms wird mit einem solchen Brief überrascht.
Hauptkommissar Arne Larsen fängt an zu ermitteln, als einer der damaligen Zeugen ermordet wird. Es dauert recht lange, bis er den Bezug des Mordes zu den Ereignissen von vor 10 Jahren erkennt und von da an laufen die Ermittlungen in alle Richtungen.

Die Person des Protagonisten Arne Larsen kann ich auch nach der Lektüre noch nicht richtig einschätzen.
Er hatte vor Jahren kurz mit Gregor Harms zusammengearbeitet. Die Zusammenarbeit war jedoch nicht sehr effektiv, so dass die beiden wieder getrennt wurden. Nach dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst von Gregor Harms übernahm Larsen dessen Posten. Heute ist sein Partner Frank Kuhlmann, aber auch diese Zusammenarbeit gestaltet sich nicht sehr harmonisch. Sehr gut zu erkennen ist es allein schon daran, dass Kuhlmann eigenhändig handelt, ohne Larsen darüber zu informieren.
Obwohl die beiden dienstlich viel Zeit miteinander verbringen, weiß er von Kuhlmann nicht allzu viel. Wie wenig er von ihm weiß, erfährt er von einer anderen Angestellten.
Dieses förmliche Nebeneinander im Dienst machte mir die beiden nicht wirklich sympathisch, obwohl gegen Ende eine Besserung ersichtlich ist.

Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die jeweils eine Person zum Thema haben und an deren Tun und Denken der Leser Anteil hat.

Es dauert ein wenig, bis der Krimi in Fahrt kommt, aber hat man als Leser erst einmal angebissen, lässt man ihn nicht mehr los. Die Spannung steigt stetig und die Aufklärung ist, trotzdem einiges schon erkennbar ist, doch überraschend und nicht vorsehbar.

Nicht alle meine Fragen, die ich mir während des Lesens stellte, wurden beantwortet.

Die Figur des Arne Larsen ist definitiv entwicklungsfähig. Beim jetzigen Kennenlernen machte er auf mich keinen großen Eindruck, zumal auch er genau den gleichen Fehler wie sein Vorgänger vor 10 Jahren machte.

Der Krimi verspricht Spannung und überzeugt mit seiner Aufklärung.
Zumindest ich bin schon gespannt darauf, wie sich Arne Larsen weiter entwickeln wird und freue mich schon auf den Folgeband.

Bewertung vom 02.06.2014
Sandor 02. Abenteuer in Transsilvanien
Flechsig, Dorothea

Sandor 02. Abenteuer in Transsilvanien


ausgezeichnet

Nachdem Jendrik die Belohnung für den Schatz bekommen hat, möchte er mit seiner Mutter und seinem Bruder nach Transsilvanien fahren, um die Heimat von Sandor kennenzulernen.
Auch der Kinderpsychologe, mit dem sich seine Mutter angefreundet hat, kommt mit auf die große Reise.
Sandor ist natürlich auch mit dabei, nur dass er sich schon 3 Wochen früher auf den Weg macht, denn er fliegt selbst.

Schon vor dem Einchecken im Flughafen wird Jendrik auf einen Passagier aufmerksam, der dort ausgerufen wird und eine Pistole im Gepäck hat. Entsetzt bemerkt Jendrik, dass genau dieser Typ auch mit ihnen im Flugzeug sitzt.
Nach einer abenteuerlichen Anreise ins Hotel und einem verspäteten Treffen mit Sandor trifft er später wieder auf den Menschen. Und von da ab sind Jendrik und Sandor nicht mehr zu halten ...

Während im ersten Teil "nur" ein Schatz gefunden wurde, werden nunmehr Sandor und Jendrik einen Dieb jagen. Eine rasante Verfolgungsjagd beginnt und lässt auch den jugendlichen Leser nicht zur Ruhe kommen.
Spannend und auch humorvoll geschrieben, macht es einfach nur Spaß, die übermüdete Fledermaus und den aufgeweckten Jendrik dabei zu begleiten.

Fast nahtlos geht die Geschichte vom 1. in den 2. Teil über. Während im ersten Teil nur ein klein wenig über die Heimat von Sandor erzählt wird, spielt dieser Band direkt in Transsilvanien.
Sehr gut und altersgemäß erklärt finde ich den kurzen Abriss zur Geschichte Transsilvaniens und das heutige Leben in der Gegend. Da werden die vielen unkastrierten Straßenhunde ebenso angesprochen wie auch die Anteile der Roma und Sinti.

Sandor und Jendrik sind ein tolles Team und man möchte mit dem Lesen gar nicht aufhören.
Auch dieser Roman ist wieder altergemäß in großer Schrift und passendem Zeilenabstand gedruckt, so dass die Augen nicht so sehr beim Lesen angestrengt werden.
Für Leseanfänger oder zum Zuhören absolut empfehlenswert.

Ich hoffe, dass es noch ganz viele Abenteuer mit Sandor und seinem Freund geben wird, denn sie unterhalten nicht nur, sondern vermitteln klammheimlich auch noch Wissen. Was will man mehr für sein Kind?

Bewertung vom 02.06.2014
Sandor 01. Fledermaus mit Köpfchen
Flechsig, Dorothea

Sandor 01. Fledermaus mit Köpfchen


ausgezeichnet

Sandor ist eine Fledermaus, genauer gesagt, ein Großer Abendsegler.
Er ist allein und hat es sich in der Schule im alten Rollokasten, genau über der Schulbank von Jendrik, gemütlich gemacht. Er lebt schon sehr lange dort und hatte während dieser Zeit genug Gelegenheit, gemeinsam mit den Kindern zu lernen. Das heißt, Sandor ist eine Fledermaus, die lesen kann.

Jendrik weiß nichts von der Fledermaus, die da über seinem Kopf sitzt, lernt ihn aber eines Abends kennen, als Sandor ihm nach Hause gefolgt ist. Während Jendrik über einer Strafarbeit sitzt, gibt ihm Sandor Hilfe. Erstaunlicherweise kann Sandor auch sprechen, aber wie sich herausstellen wird, kann nur Jendrik ihn hören.

Eines Nachts beobachtet Sandor einen Dieb dabei, wie er seine Beute versteckt und gibt Jendrik Bescheid. Ob das allerdings gut gehen kann? ...

Was für eine schöne Geschichte. Die Freundschaft zwischen Sandor und Jendrik ist nicht nur für Jendrik hilfreich. Er wird dank Sandor von einem anfänglich ruhigen Schüler einer, der sich verbessert und der Spaß am Lernen findet. Sandor genießt die Freundschaft, denn er ist nun nicht mehr allein.

Jendriks Mutter ist allein erziehend, sein Bruder Tom noch ein Kindergartenkind.
Als er seiner Mutter von seinem besten Freund Sandor erzählt, nimmt sie ihn nicht ernst, nachdem sie erfahren hat, dass Sandor nur eine Fledermaus ist.
Kritisch wird es, als er nach dem Schatzfund behauptet, Sandor hätte ihm den Fundort verraten.
Was macht man da als Mutter, wenn man das Gefühl hat, der Junge ist nicht mehr ganz richtig im Kopf ... richtig, man sucht sich einen Kinderpsychologen. Klar, dass für Jendrik nunmehr feststeht, dass er Sandor verschweigen muss.

Ein wirklich tolles Buch für Leseanfänger. Die Altersklasse ist mit 6 - 8 Jahren angegeben und ich denke, dass das passt.
Der Schreibstil ist der Altersklasse angepasst, ebenso die Größe der Schrift und der Zeilenabstand.
Ausgestattet ist das Buch mit Lesebändchen.
Im Anhang gibt es vom Fledermausschutz Wissenswertes über die Fledermaus zu lesen.

Humorvoll geschrieben ist dieses Buch eine Bereicherung für das anvisierte Lesealter. Eine tolle Geschichte zum Vorlesen bzw. zum selber lesen.
Ich hatte Spaß mit Jendrik und Sandor und freue mich, dass die Geschichte der ungewöhnlichen Freundschaft weiter geht.