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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 886 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2019
Federball (eBook, ePUB)
le Carré, John

Federball (eBook, ePUB)


gut

Friss oder stirb

Er hat es wieder getan, der international berühmteste Autor des anspruchsvollen Spionageromans. Gut zwei Jahre nach „Vermächtnis der Spione“ von John le Carré erscheint nun „Federball“. Doch worum geht es?
Nat ist 47 Jahre alt und hat seine besten Jahre als Spion hinter sich. Gerade ist er nach London zurückgekehrt, zu seiner Frau Prue, einer Menschenrechtsanwältin, da wird ihm ein letzter Auftrag erteilt, denn Moskau wird zunehmend zu einer Bedrohung.
Nat ist ein begeisterter Badmintonspieler. Seit Neuestem spielt er gegen Ed, einen 26-jährigen Mann, der den Brexit hasst und Trump verabscheut. Angeblich arbeitet er als Rechercheur: „Zeug kommt rein. Ich sortiere es. Dann geht es raus an die Kunden. Alles Mögliche. Inland, Ausland, Fake News.“
Nach dem Spiel treffen sie sich stets auf ein Bierchen. Aber es steckt mehr dahinter als nur der Austausch von Freundlichkeiten. Denn Ed fordert Nat auch außerhalb des Spielfelds heraus und zwingt ihn, seine Haltung gegenüber dem eigenen Land in Frage zu stellen.
„Federball“ ist ein erschreckendes Porträt unserer Zeit, das uns vom ‚größten Chronisten unserer Zeit‘ packend erzählt wird. Ein Roman, der bei weitem nicht an die früheren Werke des Autors heranreicht. Nichtsdestotrotz das Ende ist überraschend.

Fazit: Gut, für mich aber nicht der beste Roman von John le Carré.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2019
Der russische Spion / Gabriel Allon Bd.18 (eBook, ePUB)
Silva, Daniel

Der russische Spion / Gabriel Allon Bd.18 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Maulwurf

„Der russische Spion“ ist bereits der 18. Band aus der Gabriel Allon-Reihe. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Gabriel ist inzwischen Chef des israelischen Geheimdienstes. Er und sein Team überwachen zusammen mit Agenten des MI6 einen russischen Überläufer in Wien. Erinnerungen werden wach. Kurz bevor der Russe das sichere Haus erreicht, wird er von einem Motorradfahrer auf offener Straße erschossen. Wer ist der Verräter?
„Der russische Spion“ ist ein echter Silva: Israel, das sind die Guten, Russland die Bösen. Ab und zu finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte und Feinde. Über das Wiedersehen mit Gabriel habe ich mich sehr gefreut. Auch Michail Abramow und Christopher Keller sind wieder mit von der Partie.
Eigentlich ist es ja immer das Gleiche. Aber egal, Hauptsache spannend! Auch im neuen Thriller geht die Jagd durch viele Länder, der Spannungsbogen wird ständig gesteigert und das actionreiche Finale ist besonders gelungen.

Fazit: Silva in Höchstform, klasse!

Bewertung vom 05.10.2019
Wisting und der Tag der Vermissten / William Wisting - Cold Cases Bd.1
Horst, Jørn Lier

Wisting und der Tag der Vermissten / William Wisting - Cold Cases Bd.1


ausgezeichnet

Der Katharina Code

Die letzten vier Krimis mit dem norwegischen Kommissar William Wisting hatten mich begeistert. Zudem faszinieren mich Cold Cases immer. Deshalb musste ich „Wisting und der Tag der Vermissten“ unbedingt haben und wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Worum geht es?
Seit 24 Jahren hat Kommissar Wisting ein Ritual: Am Jahrestag des Verschwindens von Katharina Haugen nimmt er sich erneut die Fallakten vor. Dieser Cold Case lässt ihm einfach keine Ruhe. Jedes Jahr trifft er zudem Martin Haugen, den Ehemann der Vermissten und damaligen Hauptverdächtigen.
Doch dieses Jahr sind zwei Dinge anders: Aus Oslo reist Adrian Stiller an, Ermittler der dortigen Cold-Case-Unit, der in einem anderen Fall über die Fingerabdrücke von Martin Haugen gestolpert ist. Und als Wisting Haugen wie immer treffen will, ist dieser spurlos verschwunden...
Auf dem Küchentisch hatte man damals eine mysteriöse Skizze gefunden, bestehend aus Zahlen und Linien. Schon bald sprach man vom „Katharina Code“ und vermutete darin den Schlüssel zur Lösung dieses Falls. Welches Geheimnis hatte Katharina? Führte es zu ihrem Tod?
Jørn Lier Horst hat seinen neuen Krimi packend in Szene gesetzt. Ein richtiger Slow Burner. Anfangs etwas zäh, kommt dann aber umso gewaltiger. Der Autor setzt in seiner Geschichte eher auf die leisen Töne. Akribische Polizeiarbeit, ohne viel Action, das ist genau mein Fall.
Jørn Lier Horst präsentiert dem Leser immer neue Fakten und Wendungen. Unerbittlich dreht er somit an der Spannungsschraube. Tief eingebettet in die norwegische Landschaft hat der Autor in „Wisting und der Tag der Vermissten“ einen richtig guten Plot erdacht, spannend bis zur letzten Seite.
Über das Wiedersehen mit Wisting habe ich mich sehr gefreut. Ein Protagonist, der sich vollkommen in den Fall verbeißt. Auch seine Tochter Line, eine Journalistin, ist mit von der Partie. Und so freue ich mich schon heute auf Wistings nächsten Fall, der im Januar 2020 erscheinen soll.

Fazit: Wisting is back! Hammer!

Bewertung vom 29.09.2019
Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle. (eBook, ePUB)
Strobel, Arno

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle. (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Digital detox?

Als Fan der ersten Stunde musste ich Arno Strobels neuen Psychothriller „Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.“ unbedingt haben und wurde auch diesmal nicht enttäuscht.
Das Buch startet mit einem krassen Prolog: Ella, ein Smart Speaker, ist außer Kontrolle geraten. Sie reagiert nicht mehr auf die Kommandos ihrer Besitzerin Katrin. Stattdessen droht Ella, sie umzubringen.
Danach lernen wir eine Gruppe junger Leute kennen, die in ein ehemaliges Bergsteigerhotel reist. Die Idee: Fünf Tage ohne Handy. Ohne Internet. Eine Chance, Stress abzubauen, sich mehr auf soziale Interaktion und die Verbindung mit der Natur in der physischen Welt zu konzentrieren.
Doch am nächsten Tag ist Thomas, der offenbar die Regeln missachtet hatte, verschwunden und wird kurz darauf schwer misshandelt aufgefunden. Ein gruppendynamisches Intrigenspiel beginnt. Als ein weiteres Opfer gefunden wird, macht sich Panik und Misstrauen unter den Eingeschlossenen breit. Wer ist der Nächste? Vor allem, wer ist der Täter?
Arno Strobel beherrscht das Spiel mit der Angst perfekt. Ein einsames Hotel in den Bergen ohne Verbindung zur Außenwelt, starker Schneefall, der seit Stunden herrscht, das hat ein bisschen was von einem Locked Room Mystery. Der Täter oder die Täterin muss sich unter den Anwesenden befinden, denen eine Flucht unmöglich ist.
„Offline“ hat alles, was einen packenden Thriller ausmacht: einen nachvollziehbaren wie spannenden Plot, eine gute Schreibe und ein ungewöhnliches Setting, das nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern für die Handlung zwingend erforderlich ist.

Fazit: Raffiniert gestrickter, abgründiger Psychothriller. Ein echter Strobel eben.

Bewertung vom 27.09.2019
Sterbekammer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.3 (eBook, ePUB)
Fölck, Romy

Sterbekammer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Wer ist das Monster?

„Sterbekammer“ ist nach „Totenweg“ und „Bluthaus“ bereits der dritte Fall für das sympathische Ermittler-Duo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe. Die Vorgänger hatten mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
In einer abgelegenen Deichmühle wird die Leiche des alten Josef Hader gefunden, der als Eigenbrötler bekannt war. In der Küche stößt Frida auf eine verdeckte Bodenklappe, die zu einer geheimen Kammer führt. Bjarne erinnert sich an eine junge Frau, die vor Jahren spurlos in der Marsch verschwand. Alles deutet darauf hin, dass Anneke Jung in dieser Kammer gefangen gehalten wurde…
Romy Fölck hat eine packende Geschichte über die dunkle, abgründige Seite der Menschen geschrieben. Mehrere spannende Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut, die mit „Ich - Tag x“ betitelt sind. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Das Privatleben der Protagonisten nimmt viel Raum ein. Frida und Bjarne sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Das Schicksal der entführten Anneke hat mich sehr berührt. Immer wieder finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte. Das macht Lust auf mehr für die, die die ersten beiden Bände (noch) nicht kennen.
Viele falsche Fährten und akribische Polizeiarbeit ohne viel Action, sind genau mein Fall. Am Ende ist nicht nur der Cold Case gelöst. Bleibt abschließend festzustellen, dass man auf den nächsten Einsatz für Frida und Bjarne gespannt sein darf.

Fazit: Fall Nr. 3 für Frida und Bjarne. Abgründig!

Bewertung vom 26.09.2019
Hotel Cartagena / Chas Riley Bd.9
Buchholz, Simone

Hotel Cartagena / Chas Riley Bd.9


sehr gut

Staatsanwältin Chastity Riley ist zurück

Simone Buchholz springt mitten ins Geschehen: Hamburg, Hafen, 13 Männer planen einen Coup. Über das Wiedersehen mit Staatsanwältin Chastity Riley habe ich mich gefreut. Alle sind gekommen, um Fallers Geburtstag zu feiern, in einer Hotelbar am Hafen.
Danach ein Rückblick ins Jahr 1984: Henning Garbarek heuert auf einem Schiff nach Südamerika an. Vierzehn Tage später geht er in Cartagena, Kolumbien, an Land. Nach 2 Jahren macht ihm jemand ein Angebot. Was wohl dahinter steckt?
Mal was anderes. Simone Buchholz schildert in „Hotel Cartagena“ die Geschichte einer Geiselnahme. Live dabei: Chas und ihre (Ex-)Kollegen. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Chas. Wegen einer Blutvergiftung entwickelt sie Fieber und macht einen zunehmend verwirrten Eindruck. Als säße sie in einem sich drehenden Karussell.
In einem weiteren Handlungsstrang geht es um das Schicksal von Hennig. Sein Leben in Cartagena und die Drogengeschäfte. Dann der Verrat und seine Flucht nach Curacao. Später die Ermordung seiner Familie. Schließlich die Chance auf Vergeltung. Sukzessive laufen die Handlungsstränge in der Hotelbar zusammen und münden in ein furioses Finale.

Fazit: Krimi mal anders. Nichtsdestotrotz spannend, keine Frage.

Bewertung vom 25.09.2019
Böse Tränen
Schiller, B. C.

Böse Tränen


sehr gut

Was geschah mit Rosa?

„Böse Tränen“ ist nach „Böses Geheimnis“ der zweite Fall für das ungewöhnliche Ermittler-Duo Levi Kant, dem ehemaligen Leiter der Mordkommission Wien, und der Psychiaterin Olivia Hofmann. Worum geht es?
Bei Bauarbeiten wird eine verweste Kinderleiche gefunden. Schnell steht fest, es handelt sich um die kleine Rosa, die vor 5 Jahren spurlos verschwand. Andreas Sperl, ein Schausteller, hatte den Mord zwar gestanden, aber nie verraten, wo die Leiche liegt.
Neben der toten Rosa wird ein Halstuch gefunden, in das der Name Juli eingestickt ist. Bald ist klar, es gehörte Olivias Tochter. Kannten sich die Mädchen? Ist Juli auch tot?
„Böse Tränen“ beginnt genau dort, wo „Böses Geheimnis“ aufgehört hatte. Olivias Ehemann Michael und die gemeinsame Tochter Juli sind immer noch verschwunden und Olivia bekommt weiterhin anonyme Postkarten mit dem Text „Es tut mir leid“.
Rosa war die jüngste Tochter der Familie Hohenwald. Der Vater ist inzwischen tot, aber die Geschwister Greta, Max und Alma leben noch in dem alten Schloss. Finanziert werden alle von Johannes Arnheim, dem Direktor der Wiener Staatsoper und Almas Ehemann.
B.C. Schiller haben ihren neuen Thriller abgründig in Szene gesetzt. Immer wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut, eine Art Chronik eines angekündigten Todes. Sukzessive laufen so die Handlungsstränge zusammen und werden schlüssig aufgelöst.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Levi und Olivia kommen sympathisch rüber. Sie sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Die Hohenwalds haben mich ein wenig an die „Addams Family“ erinnert. Die waren auch ziemlich exzentrisch.
Das Rätsel um die Postkarten scheint endlich gelöst, aber viele Fragen bleiben offen. Denn das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen. Wenn auch etwas vorhersehbar. Das geht zu Lasten der Spannung. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die Fortsetzung.

Fazit: Levi Kant und Olivia Hofmann ermitteln in Wien. Kurzweiliger Thriller.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2019
Schmutzige Seelen
Franley, Mark

Schmutzige Seelen


sehr gut

Sex, Drogen und Gewalt in der Oberpfalz

„Schmutzige Seelen“ von Mark Franley ist der Auftakt einer Thriller-Reihe um den exzentrischen Sonderermittler Ruben Hattinger. Worum geht es?
In Velburg geht ein Racheengel um. Grausige Morde geschehen. Die Taten haben offenbar einen religiösen Hintergrund. Schmutzige Seelen, eben.
Oberkommissarin Eva Lange aus Parsberg ermittelt. Unterstützung ungeahnter Art bekommt sie von Ruben, der mit seiner Familie in der Nähe Urlaub macht.
Mark Franley hat seinen neuen Thriller packend in Szene gesetzt, mit vielen falschen Fährten und überraschenden Wendungen. Kriminelle Polizisten, Pädophile, Psychopathen und Sadisten, die vielleicht identisch mit dem Killer sind. Die Morde werden brutal und detailliert beschrieben. Immer mal wieder unappetitliche Stellen, ein Täter, der sein Opfer grausam foltert. Ich mag es da lieber, wenn sich solche Szenen in meinem Kopf abspielen.
Mit Sonderermittler Ruben Hattinger hat der Autor eine Figur geschaffen, die glaubhaft handelt und deren Privatleben authentisch wirkt. Ruben ist mir sofort ans Herz gewachsen Er hat eine spezielle Gabe und trägt m.E. autistische Züge. Ruben erinnert mich ein wenig an den Profiler Tony Hill in den Romanen von Val McDermid. Auch die Nebenfiguren sind gut gezeichnet. Besonders der Racheengel. Eine kranke Seele, die einen bizarren Traum träumt.
„Schmutzige Seelen“ bietet morbide, extreme, zuweilen grenzwertige Unterhaltung. Nichtsdestotrotz Ruben ist ein unkonventioneller Held, der genug Potenzial hat, so dass man sich auf weitere Fälle durchaus freuen kann.

Fazit: Ein Buch mit einem hohen Ekelfaktor. Blutig und brutal. Definitiv nichts für sanfte Gemüter oder Leute mit einem schwachen Magen.

Bewertung vom 21.09.2019
Die Stille vor dem Sturm
Heib, Marina

Die Stille vor dem Sturm


sehr gut

Wer wird überleben?

Um es gleich zu sagen, „Drei Meter unter Null“ hatte mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Die drei Söhne des Kieler Reeders Wendelstein sollen eine Luxusyacht von den Kanaren in die Karibik überführen. Zusammen mit ihren Freundinnen gehen sie in Las Palmas an Bord. Außer Tim, er hat kurzfristig per SMS abgesagt.
Auf dem Weg zu den Kapverden müssen sie einen Schiffbrüchigen aufnehmen. Ein gruppendynamisches Intrigenspiel beginnt. Als auch noch ein Mord geschieht, machen sich Angst und Misstrauen auf der ‚Dorada‘ breit. Wer ist wohl der Nächste? Aber vor allem: Wer ist der Mörder?
Marina Heib beherrscht das Spiel mit Angst perfekt. Ein Schiff weit draußen auf dem Meer, ohne Verbindung zur Außenwelt, das hat ein bisschen was von einem Locked Room Mystery. Der Täter oder die Täterin muss sich unter den Anwesenden befinden, denen eine Flucht unmöglich ist.
„Die Stille vor dem Sturm“ hat alles, was einen guten Thriller ausmacht: Spannung, Action und überraschende Wendungen. Und mit dem Atlantik, Wind und Wellen, ein Setting, das nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern für die Handlung zwingend erforderlich ist.

Fazit: Fesselnder Thriller mit ungewöhnlichem Setting, der mich bestens unterhalten hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2019
Erbarmungsloser Herbst
Callaghan, Tom

Erbarmungsloser Herbst


ausgezeichnet

Das letzte Abenteuer für Akyl Borubaew

„Erbarmungsloser Herbst“ ist das Finale der Tetralogie um den kirgisischen Inspektor Akyl Borubaew und hat mich begeistert, wie schon die Vorgänger. Doch worum geht es?
Eine junge Frau hat sich offenbar den „Goldenen Schuss“ gesetzt. Bevor Borubaew ermitteln kann, wird er vom Minister für Staatssicherheit, Michail Tynalijew, vom Dienst suspendiert. Daraufhin erschießt Borubaew seinen Erzfeind und ist nun auf der Flucht…
Es geht erneut um Drogen, Korruption und um Macht. Diesmal führt die Spur nach Bangkok. Dort trifft Borubaew auch auf seine Geliebte Saltanat, einer Killerin des usbekischen Geheimdienstes. Sie ist schwanger.
„Erbarmungsloser Herbst“ hat alles, was einen guten Thriller ausmacht. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Immer mal wieder finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte und Feinde.
Die Realität in Zentralasien ist auf kluge Weise abgebildet, mit erschreckenden Einsichten in die dortige Gesellschaft. Ja, es ist ein hartes Buch und nichts für zartbesaitete Gemüter. Aber letzten Endes muss sich der Leser diesen Geschehnissen stellen.
Inspektor Akyl Borubaew ist mir ans Herz gewachsen. Ich werde ihn vermissen. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt auf Tom Callaghans nächstes Projekt.

Fazit: Fulminanter Abschluss des Kirgisischen Quartetts. Ein Thriller mit Herzblut, der mich nachdenklich zurücklässt.