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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2013
Ellin
Millman, Christine

Ellin


sehr gut

Die junge Ellin wächst in den Diensten von Lord Wolfhard in der finsteren Felsenburg auf. Als er sie dann nicht nur züchtig, sondern sich an ihr vergehen will, flieht sie. In den Wäldern wird sie von einer Gruppe Umherziehender gerettet. Kylian und seine Gefährten sind mehr als einfache Umherziehende, und sie haben einen Auftrag zu erledigen. So gelangen sie in gefährliche Situationen, und treffen auf Herrscher denen nicht unbedingt zu trauen ist.
Kylian und Ellin empfinden nach einiger Zeit mehr füreinander. Doch irgendwie stehen ihnen entweder die Umstände im Weg, oder sie sich selber. Zudem ist Lord Wolfhard sehr erpicht darauf, Ellin wieder in seine Gewalt zu bekommen. Was ist der Grund?
Eine Geschichte, die ein wenig anmutet, wie aus dem Mittelalter, aber mit Magie, Dämonen, anderen Lebensformen und ganz anderen Landschaften daher kommt.
Die Geschichte um Ellin und Kylian ist sehr gut beschrieben. Gut sind die verschiedenen Charaktere dargestellt und die verschiedenen Umgebungen fast schon bildhaft dargestellt. An manchen Stellen mögen noch mehr Erklärungen angebracht gewesen sein, mir haben sie nicht gefehlt. Dafür gab es vielleicht an anderen Stellen einige Längen. Das ist persönliche Empfindungssache. Mir hat dieses Buch rundherum gut gefallen, eine gelungene Mischung aus Fantasy, Liebe und Abenteuer. Und ein total ansprechendes Coverbild, was zu hundert Prozent zum Buch passt.

Bewertung vom 08.12.2013
Sheila Levine ist tot und lebt in New York
Parent, Gail

Sheila Levine ist tot und lebt in New York


weniger gut

Der Roman erschien erstmalig 1972 in den USA, nun endlich ist er in Deutsch erschienen. Er gilt als Vorläufer von Storys über Singlefrauen in New York wie "Sex and the city"
Entsprechend gespannt war ich auf das Buch, und hatte natürlich auch meine Erwartungen.
Sheila Levine hat ihren Collegabschluss und möchte direkt in New York leben. Nach langer Suche findet sie eine Wohnung, die sie sich mit ihrer Freundin und einer weiteren Mitbewohnerin teilt. Ein Job ist irgendwann auch gefunden, der ist allerdings nicht so toll. Wichtig ist, auch schon von Seiten der Eltern, das Finden eines geeigneten Ehemannes, gerne auch jüdisch, wie sie. Sheila schildert ihr Leben, was meist aus eher schlechten Erlebnissen besteht. Sie findet keine Mann, nur Notlösungen, von denen sie dann überwiegend ausgenommen wird, auch emotional. Es wird auch immer wieder das jüdische betont, was sich mir nicht wirklich erschließt.
Der Roman ist gut zu lesen, doch Sheilas Geschichte konnte mich nicht packen. Es kam mir doch ziemlich aufgesetzt vor, oder es fehlte so etwas wie ein überspringender Funke, der mich wenigstens ein wenig mit Sheila mitfühlen ließ. Sheila wirkte auf mich ziemlich unsortiert, wenig erwachsenen, aber arg leidend. Na ja, dieses Buch ist ja auch ihr Abschiedsbrief.
Für mich ist dieser Roman gar nichts gewesen und ich hatte meine Probleme ihn zu Ende zu lesen.

Bewertung vom 05.12.2013
Eis!
Lonski, Günter von

Eis!


sehr gut

Hannover. Kommissarin Marike Kalenberger muss mit einem jungen Kollegen zu einer Geiselnahme, da zeitgleich eine Schießerei am Steintor stattfindet. Marike gerät in die Schusslinie und als sie wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehrt, wird sie gemobbt. Der Kollege erzählt Unwahrheiten über den Vorfall. Kalenberger erleidet einen Burn-out und wird arbeitsunfähig.
Da verschwindet die Freundin ihrer Tochter. Kalenberger kümmert sich darum, wenn auch ohne große Motivation. Sie gerät in die Loverboy-Szene, und bringt sich in Gefahr.
Dadurch lernt sie auch Adel kennen, eine Aussteigerin aus der Szene, die zu einer Freundin wird.
Diese Geschichte wird eher ohne große Gefühle beschrieben, doch diese stellen sich beim Lesen automatisch ein, die Szene ist erschreckend, die jungen Mädchen oft erschreckend naiv. Der Schreibstil ist schnörkellos, mit guten Dialogen.
Gut gefallen hat mir auch der Beitrag aus dem Spiegel, der dem Krimi hintenan gestellt ist, um die Loverboy-Szene nochmal darzustellen.
Ein gelungener Hannover-Krimi, mit einem aktuellen Thema,

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.11.2013
Tante Karos Gefühl für Stil
Berger, Beate; Kleinschmidt, Maria

Tante Karos Gefühl für Stil


sehr gut

Ein illustrierter Moderoman steht unter dem Titel, und das trifft es genau.
Barbara ist für einen Oskar nominiert, den für Kostümdesign. Später trifft sie sich mit einer Journalistin, die den Hintergrund über ein kleines Stück karierten Stück Stoff erfahren möchte. So erzählt Barbara die Geschichte ihrer Tante Karo, die als Modejournalistin in Paris lebte und die Barbara besuchen konnte und kurz in die Welt der Designer eintauchen konnte, dadurch geprägt wurde.
Durch Karo ist auch die Leserin mitten drin in der Modewoche und besucht Designer wie Yves Saint Laurent und Karl Lagerfeld bei Chanel. Es wird einiges über Modegeschichte vermittelt und Stil. Die zwölf Moderegeln in Anlehnung an Elsa Schiaparelli fand ich sehr gut, und auch, dass nicht nur De-signer, sonder auch der bekannte Friseur Kenneth Battelle erwähnt wurde. Ebenfalls wird die Modefotografie erwähnt. Mode, ein sehr anstrengendes, anregendes Geschäft.
Die Geschichte über Barbara, ihrer Tante Karo und die Mode ist sehr lesenswert und interessant geschrieben. Vielleicht ändert es auch den Blickwinkel auf die Mode bei einigen Lesern. Meiner wurde jedenfalls positiv beeinflusst.
Als Krönung dieser schönen Geschichte sind die Illustrationen im Buch. Sie stellen so gut Teile aus dem Buch dar, egal ob Models, Karo, ihr Hund, oder New York. Genauso stelle ich mir Karo vor!
Eine gelungene, gut zu lesende Geschichte über Barbara, ihre Tante und der Mode mit ganz tollen Modeillustrationen.

Bewertung vom 22.11.2013
Patient meines Lebens
Albrecht, Bernhard

Patient meines Lebens


ausgezeichnet

Neun ganz verschiedene Patientengeschichten, Patientenschicksale. Viele sind von der regulären Schulmedizin, anderen Ärzten aufgegeben, austherapiert oder als psychisch krank abgeschoben. Diese Patienten treffen glücklicherweise auf engagierte, und informierte, Ärzte, die auch etwas außerhalb der regulären Bahnen wagen, ein Risiko eingehen.
Hinter jeder Krankheit steht auch ein ergreifendes Patientenschicksal. Es wird von großer Stärke erzählt, bei einer Geschichte kommt auch einfach nur Unglauben auf, wie menschenverachtend ein türkisches Mädchen behandelt wurde, oder auch ganz viel Mut von Seiten des Patienten erfordert.
Diese Geschichten wurden vom Autoren toll recherchiert, und in einer gelungenen Mischung von medizinischen Fachkenntnissen und journalistischem Können zusammen getragen. So liest sich dieses Buch packend, die einzelnen Geschichten sind fesselnd geschrieben und geben mal andere Einsichten in die Medizin und den Ablauf in Krankenhäusern, Hierarchien und vielem mehr.
Ein faszinierendes Buch. Und jedem Patienten ist das Glück zu wünschen, dass er auf solch engagierte Ärzte trifft, die sich im Fachgebiet seiner Krankheit auskennen und neues wagen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2013
Leuchte
Bruske, Tanja

Leuchte


sehr gut

Die Studentin Lisa arbeitet in der Ortschaft Marköbel als historische Stadtführerin. Noch in ihrem Kostüm macht sie sich auf den Heimweg und hat einen Autounfall. Ein Licht und Nebel, plötzlich kommt ihr der Wald anders vor. Sie stürzt und findet sich gegenüber der Leiche einer jungen Frau wieder. Später wird Lisa klar, dass sie sich in Marköbel im Jahr 1792 befindet, in der Unterkunft des jungen Arztes Jonas Faust.
Doch wird er ihr Glauben schenken, dass sie aus der Zukunft kommt? Kann sie helfen den Mörder der jungen Frau zu finden und warum befindet sie sich plötzlich im Jahr 1792?
Auf dem Cover steht "Ein historischer Mystery-Krimi aus dem Kinzigtal", und passender geht es auch nicht. Hier wird etwas Mystery mit historischem Roman und Krimi sehr gekonnt und interessant verknüpft. Das Ganze ist richtig gut geschrieben, mit vielen historischen Details, guten Dialogen und lässt sich prima lesen. Von mir eine eindeutige Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.11.2013
Die andere Seite des Himmels
Walls, Jeannette

Die andere Seite des Himmels


ausgezeichnet

Die zwei Mädchen Liz und Bean sind mit ihrer Mutter Charlotte schon viel umgezogen. Immer, wenn es irgendwelche Probleme gibt werden die Sachen gepackt. Es ist das Jahr 1970 und der Leser lernt Liz und Bean in Kalifornien kennen. Die Mutter lebt teilweise in ihrer eigenen, irrealen Welt, in der sie ihren Töchtern auch von einem Mann erzählt, der ihr zu einer Karriere verhilft, mit dem sie oft zusammen ist, aber ohne ihre Töchter. So ist sie auch mal einige Tage fort. Doch als es Wochen werden brechen die Mädchen auf, zum Heimatort ihrer Mutter, wo deren Bruder lebt.
Dort lernen sie erstmal eine Art von zu Hause kennen. Doch andere Schwierigkeiten kommen auf sie zu, sie legen sich mit dem einflussreichsten Mann in dem kleinen Ort an.
Auf 360 Seiten wird von Jeannette Walls im Rahmen der Geschichte von Bean und Liz so viel angesprochen. Rassismus, Kleinstadtmilieu, wo alle erstmal den Kopf einziehen. Aber auch bedingungsloser Zusammenhalt, Liebe. Und sie schildert die Entwicklung von Bean zu einem starken Mädchen.
Die Geschichte von Liz und Bean ist aus der Sicht von Bean erzählt, in einem wunderbar zu lesenden Schreibstil, aus der Sicht eines zwölfjährigen Mädchens, dass zugegeben, durchaus etwas besonderes mit seiner Schwester ist. So einfach, und doch so viel, ohne überflüssige Worte. Ein Roman, den ich sehr schnell durch gelesen hatte, und durchaus mehr davon zu lesen gehabt hätte. Eine gelungene Geschichte über zwei Mädchen, die unter besonderen Umständen aufwachsen und zeigen, dass sich daraus auch gutes entwickeln kann. Richtig gut.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.