Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
narnia
Wohnort: 
Alt Ruppin
Über mich: 
wer mehr erfahren möchte ist herzlich eingeladen: www.buecherveraendernleben.npage.de

Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 30.12.2010
Die Spiderwick-Geheimnisse / Sammelband 1-5 + Skizzenbuch
DiTerlizzi, Tony; Black, Holly

Die Spiderwick-Geheimnisse / Sammelband 1-5 + Skizzenbuch


ausgezeichnet

Mallory und die Zwillinge Jared und Simon haben im Haus ihrer Tante Lucinda eine völlig neue Welt für sich entdeckt. Es ist die Welt der Elfen, Trolle und Kobolde, eine Welt der Fantasie wie leider nur Kinderaugen sie vermögen zu sehen.

Die Tante musste in die Klapse. Sie hatte zum Schluß sogar behauptet, dass kleine Männer ihr das Essen bringen. Nach anfänglicher Zurückhaltung und Skepsis erobern die Kinder ihr neues zu Hause und sind fasziniert.

Was diese Prachtausgabe im Schuber noch besitzt ist das "Fantastische Skizzenbuch". Tony DiTerlizzi und Holly Black schreiben zunächst wie es in den frühen 80er Jahren zur Entstehung der Bücher und auch der Zusammenarbeit kam.

In herrlichen, einfachen Skizzen werden die drei Kinder vorgestellt. Mallory in ihrem Schneewittchenkleid aus dem vierten Band und natürlich auch die eineiigen Zwillinge Simon und Jared.

Viele Seiten im Skizzenbuch sind dem Haus und auch der alten Tante vorbehalten. Schaut man sich mit den jungen Lesern nur das Skizzenbuch an, beginnen sie zu erzählen und zu schwärmen und ich merke, dieses Skizzenbuch hat sein Ziel erreicht . . .

Hogsqueal, die Kobolde, der Flusstroll, die Steinbruchzwerge, die Elfen, Mulgarath und viele andere werden in diesem Buch jeweils mit kurzem Text und herrlichen, die Fantasie einschaltenden Zeichnungen vorgestellt. Nach dem Lesen kann man hier Freunde wiedertreffen und anderen von den gemeinsam erlebten Abenteuern erzählen.

Für mich ist das Skizzenbuch der Höhepunkt dieser Ausgabe. Das Buch mit den Bänden 1 - 5 erscheint zunächst für junge Leser als dicker Wälzer, der sich bei näherer Betrachtung jedoch mit seiner großen Schrift und den zahlreichen Zeichnungen als sehr unterhaltsames und spannendes Abenteuer entpuppt.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2010
Aufstand der Kopftuchmädchen
Akgün, Lale; Benninghoff, Martin

Aufstand der Kopftuchmädchen


ausgezeichnet

Im Vorwort dieses Buches wird gefragt: "Auch wenn die islamische Welt noch keine Form der Aufklärung durchlaufen hat, kann der Geist der Aufklärung nicht auch mit dem Islam vereinbar sein?" Und die SPD - Politikerin Lale Akgün fragt weiter: "Was bietet mir der Islam als aufgeklärte und emanzipierte Frau?"

Die Autorin bezeichnet das Kopftuch auf den Köpfen junger muslimischer Frauen und Mädchen als "Kampfsymbol im öffentlichen Raum" und sie geht davon aus, dass es zu einem Aufstand der Kopftuchmädchen "gegen die Konservativen und Ultraorthodoxen" kommen wird. Nicht mit einem lauten Knall, sondern eher schleichend erwartet die Politikerin diesen Aufstand.

Beim Lesen denke ich mir, wieder einmal so ein Buch bei dessen Aussagen ich fast immer zustimmen kann, aber dennoch bleibt da immer meine Skepsis für wie viele spricht Lale Akgün eigentlich in ihrem Buch?

Durch die Politik von Ost und West, so die Autorin, wurde der Islam in den letzten Jahren immer mehr politisiert. Als Beispiel nennt sie unter anderem den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan, aber auch innenpolitische Ereignisse in der Türkei.

Die Autorin trug selbst zunächst ein Kopftuch in Deutschland. Denen die es heute weiter tragen unterstellt sie: "Ihre Lebenslust weicht Disziplin und Unscheinbarkeit . . . Früher gehörte ich auch dazu. Heute bin ich auf den Geschmack gekommen - auf den Geschmack der Freiheit und des Schuldbewusstseins." Auf dem Cover des Buches lese ich: "Lale Akgün, prominente SPD - Politikerin und Muslimin, ist die Stimme der modernen islamischen Gesellschaft." Beides bezweifle ich. Als politisch Interessierter habe ich sie noch nie wahrgenommen und auch die Frage: 'In welcher modernen islamischen Gesellschaft ist sie Stimme?', sei mir gestattet.

Ein großes Problem des Islam scheint mir die Vielschichtigkeit, die vielen Facetten dieser Religion und ihre Verbreitung in vielen sehr unterschiedlichen Ländern. Innenpolitisch für Deutschland gesehen, äußert die Autorin Erwartungen an Deutschland und ist sich bewußt, dass die Gruppe der aufstandswilligen Kopftuchmädchen nur ein kleines Pflänzchen ist.

Von daher gesehen ist dieses Buch eine interessante und zugleich äußerst informative Stimme im vielstimmigen Chor derer, die sich über den Islam äußern.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2010
Schlachtfeld Erde
Dyer, Gwynne

Schlachtfeld Erde


ausgezeichnet

Der gebürtige Kanadier Gwynne Dyer schreibt in seinem Buch: "Eine Krise apokalyptischen Ausmaßes wird mit ziemlicher Sicherheit das Gesicht des 21. Jahrhunderts prägen." Dyer versucht mit seinem Buch aufzuzeigen wie einzelne Länder auf die grundlegenden Veränderungen reagieren werden.

An einem Teil seiner Kapitel werden seine großen Themen sichtbar die er im Buch eindrucksvoll behandelt:

Russland 2019 - Eine unvermeidliche Krise

USA 2029 - Feedbacks - wie viele, wie schnell?

Nordindien 2036 - Wir kriegen das hin ...

China 2042 - Notstandsmaßnahmen

Meines Erachtens ist der Autor nicht auf Sensationsmeldungen aus. Er benennt Fakten, wie zum Beispiel, dass schon bald auch Länder außerhalb der Dritten Welt nicht mehr in der Lage sein werden ihre eigene Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen oder dass mit dem weiteren Ansteigen der Temperaturen um 2 - 3 Grad Celsius die Wahrscheinlichkeit von Kriegen wächst.

Was bisher weltweit wie national unternommen wurde um die Klimakrise zu lösen, so der Autor, wird keine Lösung des Problems bringen. Er macht einen anderen Vorschlag: " . . .wenn wir uns von den Methoden der Industriellen Revolution zugunsten von Technologien verabschieden, die weniger ausbeuterisch und destruktiv mit der Umwelt umgehen."

Ausgehend von der heutigen Situation beschreibt Gwynne Dyer am Beispiel einiger Regionen unserer Erde nach dem Wenn - Dann - Schema was wohl passiert, wenn sich dies oder jenes ereignet, sollten wir so weitermachen wie bisher.

Der Autor macht sehr deutlich, dass wir grundlegend Umdenken müssen um einem apokalyptischen Supergau zu entkommen. Das Buch stimmt nicht gerade hoffnungsvoll, zeigt aber: Noch gibt es Hoffnung!

Seitenweise liest sich dieses Buch wie ein Thriller, wenn dann aber wieder klar wurde, es geht um unsere Erde, kam die Wut wieder durch auf unsere politische Elite. Sehr deutlich beschreibt Gwynne Dyer wie unsere Politiker oftmals politisches Taktieren höher einstufen als politisches verantwortungsbewusstes Handeln.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2010
Lawrence von Arabien

Lawrence von Arabien


ausgezeichnet

Erstaunlicherweise ist der Begleitband zur Sonderausstellung "Lawrence von Arabien" nicht mit Bildern überladen. Will man sich der Person Thomas Edward Lawrence annähern, ist dies von großem Vorteil.

Die noch heute in Großbritanien und selbst im Nahen Osten bekannte Person ist noch immer von Geheimnissen umrankt. Zunächst wird im Buch über einige Seiten eine Art Lebenslauf versucht. Es wird beschrieben, wie die Familie Lawrence 1894 von Frankreich kommend nach England zurückkehrt und sich in Langley Lodge niederlässt.

Thomas Edward wächst im Kreise seiner vier Brüder in einem tief religiösen Haus auf. Der hochbegabte Th. E. absolvierte 1910 die Universität Oxford. Schon damals war seine Liebe zu Arabien grenzenlos.

Bis heute gilt Th. E. als äußerst widersprüchlicher Held, egal ob in Europa oder dem Nahen Osten. Sein Mythos war Ausgangspunkt zu literarischen auch filmischen Werken. Oft allerdings haben diese Werke nicht viel mit dem realen Th. E. zu tun.

Aus wissenschaftlicher Sicht versuchen nun sowohl die Ausstellung, als auch der vorliegende Begleitband sich Th. E. so dicht wie möglich zu nähern. Die vielen Facetten der Person sind sehr übersichtlich beschrieben. Unter anderem in diesen Kapiteln:

Archäologie im Orient

Arabische Revolution

Die sieben Säulen der Weisheit

Soldat - Intellektueller - Techniker

Ein mehrseitiges Quellen - und Literaturverzeichnis gibt dem interessierten Leser die Möglichkeit, sich über vorhandene Materialien zu orientieren. Wer einmal von der Faszination des geheimnisumwitterten Lawrence von Arabien ergriffen wurde, für den wird dieses Buch zwar ein genialer Einstieg in das Thema sein, vielleicht wird er sich jedoch noch weiter informieren wollen.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 27.12.2010
Sterbenskalt
French, Tana

Sterbenskalt


ausgezeichnet

Manchmal sind es die kurzen Momente, die unser Leben grundlegend umkrempeln, die alles verändern. Manchmal sind eben diese Momente so mächtig, dass wir ihnen beinah ohnmächtig gegenüberstehen. Manchmal sind wir in diesen starken Momenten, die wir nie vergessen, einfach nur dazu verurteilt zuzuschauen und abzuwarten.

Frank weiß ein Lied davon zu singen. Seiner Welt in der er aufwuchs wollte er entfliehen. Bei Nacht und Nebel war sein Weglaufen geplant, von ihm und seiner großen Liebe Rosie. Wer nicht kam war sie und so ging er allein.

Wieder einmal beeindruckt die junge Irin Tana French mit ihrem genialen Erzählstil. Sie zieht Leser in ihren Bann und sorgt dafür, dass diese ihre Bücher erst wieder weglegen, wenn auch die letzten Buchstaben gelesen sind.

Aus Frank ist inzwischen ein Polizist geworden. Nachdem er erfahren hat, dass Rosies gepackter Koffer gefunden wurde, kehrt er zurück an den Ort an dem seine Flucht begann. 22 Jahre ist das alles her. Neugierig beginnt Frank Fragen zu stellen . . .

Dieser Kriminalroman ist natürlich wegen seiner Spannung bis zur letzten Seite zu empfehlen, aber vor allem auch, weil er an das eigene Leben und prägende beziehungsweise richtungsweisende Momente erinnert. Dieses Buch verstehe ich als Aufruf, dass eigene Leben nicht einfach so durch die Finger zerrinnen zu lassen.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

25 von 28 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2010
Annuschka Blume
Gaponenko, Marjana

Annuschka Blume


ausgezeichnet

Der Verlag verspricht mir: "Dieses Buch steckt voller Wunder!" Bei derartigen Versprechungen werde ich immer misstrauisch . . .

Dann treffe ich in diesem Roman auf eine Geschichte die sich durch den Briefwechsel von Annuschka, der ukrainischen Lehrerin und dem genau beobachtenden Weltenbummler Pjotr vorwärtsgepeitscht wird. Beide Briefeschreiber suchen mit ihren Briefen das Leben, obwohl sie es bereits kennen. Vielleicht sollte man besser sagen: sie suchen die Wahrheit.

Wobei Annuschka der Fantasie oftmals den Vorrang gibt. Zu einem Schüler sagt sie einmal: "Bloß keine harten Tatsachen, Freundchen, sonst bleibst du sitzen!" Das klingt hart oder ist es mutig?

Was Marjana Gaponenko mit diesem Buch auf den deutschsprachigen Buchmarkt bringt ist wundervoll. Ein Meiserwerk der Poesie wie es in der Gegenwartsliteratur, gerade von Nachwuchsautoren, selten zu finden ist, hat die Autorin aus Odessa mit ihrem ersten auf deutsch geschriebenen Buch vorgelegt.

Auf den Buchseiten feiert nicht nur die Poesie unbeschwert Party, sondern durch die intelligenten Briefdialoge zwingt Marjana Gaponenko ihre Leser Stellung zu beziehen. Die heute in Mainz lebende Autorin schreibt nicht einfach so, sie lässt den Leser genießen, aber sie fordert ihn auch. Ich hoffe sie sitzt bereits an ihrem zweiten Buch.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2010
Stalingrad
Beevor, Antony

Stalingrad


ausgezeichnet

Hört man den Namen dieser russischen Stadt, hat er noch heute einen ganz besonderen Klang, egal ob in russischen oder deutschen Ohren. Dieser Klang rührt von einem Ereignis her, dass der britische Historiker Beevor in seinem vorliegenden Buch wunderbar nachzeichnet.

Die eigentliche Leistung des Historikers besteht darin, dass er völlig unvoreingenommen von der schlimmsten aller Schlachten schreibt. Er schreibt wie es dazu kam und er analysiert beide Seiten. Besser als jeder Deutsche vor ihm und sicher auch nicht in den geschichtlichen Zwängen stehend in denen deutsche Autoren stecken, kann Antony Beevor aus aller historischer Freiheit heraus schreiben.

Der Autor glorifiziert nichts und er klagt nicht an, er lässt historische Fakten und Einzelbeispiele sprechen. Diese vermögen oft, so auch in diesem Buch, mehr zu vermitteln als dicke wissenschaftliche Werke.

Dem britischen Historiker ist mit seinem Buch ein Werk gelungen, dass durch seine Qualität aus der großen Masse der vielen anderen Bücher desselben Themas weit herausragt.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.12.2010
Die Tänzerin
Urch, Marion

Die Tänzerin


ausgezeichnet

Versprochen hat mit der Verlag bereits auf dem Cover Einen "Lola - Montez - Roman. Aber erst als ich weit mehr als die Hälfte des Buches gelesen hatte, war klar, dass aus der kleinen in Irland geborenen Eliza Gilbert einst eine viel bejubelte Tänzerin werden würde.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erblickte Eliza das Licht der Welt. Ihre Mutter war gerade mal 15 Jahre alt und war nie fähig ihr einziges Kind zu lieben. Mit drei Jahren ging die Familie nach Indien. Ein richtiges zu Hause lernte Eliza nie kennen. Der einzige der sie wirklich liebte war ihr Vater und der starb auf der Überfahrt nach Indien.

Schon bald heiratete die Mutter erneut. Eliza wurde nach England in ein Mädcheninternat geschickt. Endlich hatte Eliza einmal eine wirkliche Freundin gefunden, aber auch hier zerstörte die Mutter wieder alles. Sie kam eines Tages um Eliza zurück nach Indien zu holen. Die Mutter hatte eine Hochzeit mit einem um Jahrzehnte älteren Richter arrangiert. Völlig zu Recht fühlte sich Eliza ungeliebt und herumgeschubst.

Nach vielen Umwegen und sicher auch Glück besuchte sie eines Tages, mit der Mutter hatte sie längst gebrochen, in England eine Tanzschule. Ihr Talent wurde schnell entdeckt, sie wurde sogar nach Spanien zum Unterricht geschickt. Eliza mühte sich, aber ihr wurde gesagt, sie tanze ohne Herz. Sie kam zu einer einfachen Familie für die der Tanz zum Lebensstil, ja zum Alltag gehörte. Als ihr dort eines Tages gesagt wurde: "Sie tanzen wie eine alte Milchkuh auf dem Feld." begriff sie was ihr beim tanzen fehlte und ihr Tanz veränderte sich. Vielleicht war dies auch der Moment in dem aus der Eliza die Lola Montez geboren wurde.

Lola Montez kehrte nach England zurück und das Publikum lag ihr zu Füßen. Ebenso in Dresden, Warschau, Paris und in New York am Brodway. Lola Montez hat hart dafür bezahlen müssen, eine eigenständige, unabhängige Frau sein zu wollen. Vielleicht war sie gar eine der frühen Emanzen.

Die Autorin Marion Urch schreibt in der Ich - Form, damit kommt uns die Irin Eliza und auch die feurige Lola um so näher. Dieses Buch ist nicht nur einfach ein Frauenporträt, es ist auch zugleich die Beschreibung einer fernen Zeit in der die Frauen in gesellschaftlichen Zwängen oft zu Objekten degradiert wurden.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.12.2010
Ach so!
Yogeshwar, Ranga

Ach so!


ausgezeichnet

Wollten Sie auch schon immer mal wissen warum Profis mit Kupfer kochen oder warum Worte ihren Sinn verlieren können ? Dann sind sie mit diesem Buch sehr gut bedient.

Wissen für Jedermann auf gut verständliche Art und Weise zu vermitteln, dies scheint in Deutschland Ranga Yogeshwar vorbehalten zu sein. Der Journalist und Naturwissenschaftler findet stets die richtigen Worte um von jedem Laien gut verstanden zu werden. Dingen des Alltags geht er auf die Spur und erklärt warum etwas gerade so und nicht anders abläuft oder funktioniert.

Was beispielsweise ist der Unterschied zwischen einem See und einem Meer? Jedermann benutzt heutzutage Google, aber was genau bedeutet dies eigentlich? Der Autor schärft unser Auge, macht uns aufmerksam auf Dinge die uns umgeben und er macht uns neugierig und hilft uns unsere Fragen zu beantworten. Darin liegt das Geheimnis seiner Beliebtheit. In diesem Buch beantwortet er 99 Fragen kurz, präzise und gut verständlich.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.12.2010
Grüß Gott, Herr Imam!
Idriz, Benjamin

Grüß Gott, Herr Imam!


ausgezeichnet

Benjamin Idriz ist Imam in Bayern und was viel wichtiger ist, er ist einer dieser Vorzeigeimame. Einer von den wenigen, die sich und ihre Gemeinden zur Integration ermuntern. Wohlgemerkt zur Integration, nicht zur Aufgabe eigener Traditionen.

Viele Themen die gerade in unserer Gesellschaft oft heftigst diskutiert werden greift der Imam auf. So zum Beispiel im Kapitel "Die Scharia und das Grundgesetz". Der Autor schreibt über die Entstehung der Scharia, über die zahlreichen Veränderungen, die die Scharia im Verlaufe der Jahrhunderte erfahren hat und er sagt deutlich: Die Scharia ist für ihn kein festes nicht veränderliches Rechtswerk. Für mich ist dies neu. Bei vielen anderen islamischen Rechtsgelehrten wird der Autor auf energischen Widerstand stoßen.

Auch bei vielen anderen Stellen im Buch geht es mir ähnlich, ich bin durchaus der Meinung des Autors, mir ist jedoch klar, dass er nur für einen sehr geringen Teil der islamischen Welt spricht.

Es ist gut, dass Leute wie Benjamin Idriz in Deutschland die Möglichkeit haben ein Buch zu veröffentlichen, leider erfahre ich von ihm nicht viel davon, wie er mit radikalen islamischen Kräften umgeht. Mit Sätzen wie diesem: " Für einige mögen solche Werte umstritten sein, doch muss für uns alle, Muslime und Nicht - Muslime, unbestritten gelten: Das demokratische und pluralistische System in der Bundesrepublik Deutschlan schafft sich nicht ab und wird sich nie abschaffen!" Nach Sarrazin liest sich dies zwar gut, aber vielen Lesern wird damit die Angst nicht genommen.

Wie gesagt, dies ist wichtig, zum einen als Informationsquelle, zum anderen wird gut sichtbar, dass es eine Vielzahl von Kräften im Islam gibt, von denen wir bislang nicht viel wussten. Kommunikation ist sicher ein guter Anfang um Informationslücken zu schließen - auf beiden Seiten.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

4 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.