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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 856 Bewertungen
Bewertung vom 24.06.2022
Das U-Boot
Leister, Hans

Das U-Boot


gut

Dystopie unter Wasser
"Das U-Boot" von Frank Leister ist ein Thriller, dystopisch und mit der Besonderheit, mit einem anderen Buch des Autors Verknüpfungspunkte zu haben.
Leah ist eine Marinesoldatin aus Israel und ist mit einer weiblichen U-Boot-Besatzung unterwegs, als sich etwas ereignet. Eine Katastrophe, die Küstenlinien verändert und den Funkverkehr lahmlegt. Kein Kontakt zur Außenwelt ist mehr möglich.
Tarik ist Ingenieur und lebt mit seiner Familie im Gazastreifen. Er hat einen Tunnel über die Grenzen nach Ägypten gebaut und betreibt diesen zusammen mit seinem Sohn zum Transport von Menschen und Waren. Auch er wird von den Geschehnissen überrascht in seinem Tunnel und er macht sich mit seiner Tochter auf den Weg.
Zwischen diesen beiden Perspektiven wechseln sich die Geschehnisse zu Wasser und auf dem Land ab. Der Autor lässt sich zu Beginn sehr viel Zeit dafür, die Personen vorzustellen, auch diejenigen, die wir nur kurz begleiten. Das ist in meinen Augen etwas zu langatmig geraten, kürzer wäre hier besser gewesen.
Von der Katastrophe an steigt die Spannung etwas, aber mir fehlte die ganze Zeit eine wirkliche Begründung der Geschehnisse und ich hätte da gerne noch mehr über das Ereignis gelesen und die Auswirkungen.
Die U-Boot-Szenen haben mir sehr gefallen, das Leben auf diesem Schiff wurde gut vorgestellt, dafür bin ich mit dem Ende des Buches nicht klargekommen, da möchte ich hier aber nicht vorgreifen.
Mein Buch liegt jetzt hier schon 3 Wochen und es riecht noch ganz fürchterlich, ich denke es ist die benutzte Farbe. Empfindlichere Leser sollten hier Abstand nehmen.

Bewertung vom 23.06.2022
Der große Fehler
Lee, Jonathan

Der große Fehler


gut

Geschichte einer Stadt
"Der große Fehler" von Jonathan Lee ist ein Roman, den ich sehr gerne gelesen habe.
An einem Freitag, dem 13. November 1903, wird Andrew Haswell Green vor seiner Haustür erschossen. Es gibt viele Zeugen und der Täter wird schnell gefasst. Doch warum musste der 83 jährige auf die Art und Weise sterben?
Der Schreibstil führt den Leser direkt zurück in diese Zeit, er ist angenehm zu lesen und er bietet sprachliche Abwechslung. Das passt sehr gut zu diesem Buch und Thema.
Die Kapitel sind kurz gehalten und lesen sich schnell und man taucht mit ihnen sozusagen in den Central Park in New York ein. Die Erzählperspektiven wechseln hier sehr schnell ab und es gibt sehr viele zeitliche Rückblicke, man muss sehr aufmerksam bleiben, um da mitzukommen. Es lohnt sich aber sich auf den eigenwilligen Schreibstil und die Zeitsprünge einzulassen. Man taucht hier tief in die Stadt New York und seine Geschichte ein, die sehr mit dem Leben des Ermordeten verbunden ist. Die menschlichen Hauptfiguren blieben für mich eher blass und oberflächlich, was mich ein wenig störte, aber ansonsten wäre wohl auch eine ganz andere Geschichte entstanden.

Bewertung vom 22.06.2022
Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3


sehr gut

Mord an der Küste
"Nordwestnacht" von Svea Jensen ist ein Kriminalfall für die Sonderkommission St. Peter-Ording und der dritte Teil in dieser Buchreihe. Für mich war das der erste Fall und das hat mich beim lesen nicht gestört, es ging um einen abgeschlossenen Fall.
In St. Peter-Ording finden Dreharbeiten statt, zu einer beliebten Küsten-Krimi-Serie. Der Aufnahmeleiter wird tot aufgefunden, er ist ertrunken, weil er an den Stelzen eines Lokals angebunden war. Kurz danach verschwindet eine der Hauptdarstellerinnen. Dass die beiden Fälle zusammenhängen wird recht schnell vermutet. Doch ist hier nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Der Krimi ist eher einer der ruhigen Art, die Spannung schwappt hier eher unterschwellig immer mal hoch, das reißen aber die sehr atmosphärischen Beschreibungen der traumhaften Landschaft und Örtlichkeiten wieder raus. Das ist eine der großen Stärken dieses Buches.
Auch gefallen haben mir die Beziehungen rund um das Ermittlerteam, die lernte man dabei recht gut kennen und auch die Informationen über den Filmdreh haben mir gefallen.
Der Schreibstil war flüssig zu lesen, die Kapitel nach den einzelnen Tagen eingeteilt und mit der Auflösung wurden alle offenen Fragen schlüssig erklärt. Mir hat der Krimi so gut gefallen, dass ich bei Gelegenheit die fehlenden Teile nachholen werde.

Bewertung vom 20.06.2022
Todeslied / Kira Lund Bd.2
Neumann, H. Dieter

Todeslied / Kira Lund Bd.2


sehr gut

Spannung zwischen Nord-und Ostsee
""Todeslied – Kira Lunds zweite Reportage" von H.Dieter Neumann ist der zweite Band der Nord-Ostsee-Krimis mit der jungen TV-Journalistin Kira Lund. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen und es hat beim Verständnis nicht gestört, alles was ich wissen musste, wurde in der Geschichte erwähnt.
Eine Leiche wird aus dem Meer gefischt und es stellt sich heraus, dass es eine seit zwei Wochen vermisste Solosopranistin ist, die zu ihrer Generalprobe nicht auftauchte.
Kira Lund befindet sich zwar grade im Urlaub auf dem Segelboot, wird aber zu weiteren Reportagen dazugeholt. Das besondere an diesem Fall ist es auch, dass hier die dänischen und deutschen Behörden eng zusammen arbeiten, weil Opfer und Tatort und Tätersuche grenzüberschreitend sind.
Mir hat hier ganz besonders die Atmosphäre gefallen, die Beschreibungen der Küstenlandschaften und der Bewohner dort, die Spaziergänge von Kira mit ihrem Hund und auch der Tag an Bord eines Segelschiffes. Das brachte schon eine besondere und ruhige Stimmung.
Auch die Zusammenarbeit von Kira mit der Kommissarin war sehr respektvoll und freundschaftlich. Die Spannung bei der Tätersuche baute sich eher allmählich auf, was mich aber gar nicht gestört hat, weil es sehr gut zu der Geschichte und der sympathischen Protagonistin passte. Zum Ende gab es sogar noch Action und der Fall wurde schlüssig aufgeklärt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn es noch weitere Begegnungen mit Kira Lund geben würde.

Bewertung vom 19.06.2022
Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2
Hearne, Kevin

Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2


gut

Der Magier schwächelt etwas
"Papier & Blut" von Kevin Hearne ist schon der zweite Teil der Chronik des Siegelmagiers, den ich mit der gleichen Neugierde wie schon den ersten gelesen habe.
Der Schotte Al MacBharrais kann mit Tinte und Papier mächtige magische Siegel schaffen, da er aber gerne in den Ruhestand möchte, möchte er seinen Nachfolger ausbilden. Sein Problem dabei ist, dass ihm die Lehrlinge alle wegsterben. Jetzt ist sein aktueller Lehrling weg und er macht sich auf die Suche.
Die Figuren sind genauso verschroben und absonderlich wie im ersten Teil, ja wir treffen hier einige alte Bekannte aus diesem wieder. Die Geschichte wird wieder mit sehr viel Humor und mehr als einem Augenzwinkern erzählt und nimmt so einige Klischees aus dem Fantasy-Genre auf die Schippe.
Der Handlung fehlt es hier etwas an der Spannung des ersten Teils, dafür treffen wir hier auf Figuren einer anderen Fantasyreihe, das hat mir sehr gefallen.
Falls hier ein weiterer Teil folgen soll, würde ich mir den Biss und die Action des ersten Teiles wieder wünschen, etwas gestrafftere und spannendere Handlung.

Bewertung vom 19.06.2022
Die Wächterinnen von New York
Jemisin, N. K.

Die Wächterinnen von New York


ausgezeichnet

Lesenswert und episch
"Die Wächterinnen von New York" von N. K. Jemisin ist ein fantastisches Buch einer ganz anderen Sichtweise. Es ist Fantasy, die die Geschichte mal ganz neu und frisch erzählt.
New York lebt und das nicht nur im übertragenden Sinne. Es gibt Vertreterinnen für die einzelnen Stadtteile, die dass zu Beginn aber auch noch nicht wissen und erst nach und nach in ihre Rolle reinfinden müssen. Im Verlauf von diesem Prozess lernt man als Leser die einzelnen Stadtteile besser kennen und das macht hier sehr viel Spaß. Und nicht nur das sich Zusammenfinden der Stadtteile ist nicht so einfach, nein, es gibt auch absolut böse Kräfte, die genau das verhindern wollen. Es gibt Städte, in denen das gelungen ist, aber New York ist hier auf einem guten Weg und wehrt sich mit allen Kräften. Ich habe lange keine Urban Fantasy gelesen, in denen so viele gute Ideen vereint werden.
Die Geschichte beginnt auch nicht langsam, sondern von Anfang an spannend und irgendwie so richtig mittendrin. Auch der Erzählstil ist hier anders, aber voller Humor und paßt sehr gut zu dieser wirklich schrägen Geschichte.
Die Charaktere sind sehr abwechslungsreich und treffend gezeichnet und die Geschichte setzt sich aus ihren verschiedenen Sichtweisen zusammen.
Man braucht ein wenig um sich in diese komplexe Geschichte reinzufinden, aber es lohnt sich. Es ist ein großartiges Fantasybuch mit einer neuen und sehr frischen Erzählweise. Ich freue mich sehr auf die weiteren Bände dieser geplanten Trilogie.

Bewertung vom 18.06.2022
Eine Reise in dein Ich
Dündar, Yasin

Eine Reise in dein Ich


sehr gut

Sehr praxisorientierte Selbsthilfe
"Eine Reise in dein Ich" von Yasin Dündar ist ein sehr sympathisch verfasster Ratgeber über Hypnose und Selbsthypnose Der Autor erzählt von sich und seinem Leben, dann bespricht er Beispiele aus seiner Berufspraxis, die ich sehr spannend und aufschlussreich fand. Gut gefällt mir, dass er auf die Hintergründe, Techniken und Entwicklung der Hypnose eingeht.
Im den einzelnen Kapiteln werden dann nach und nach Übungen vorgestellt, die man zur Meditation nutzen kann Diese Übungen bauen aufeinander auf, je nachdem wieviel Erfahrung man damit schon hat und wie es einem gelingt, den Alltag abzustreifen. Es gibt später tiefergehende Übungen für eine Selbsthypnose und Hilfestellung zu vielen Problematiken aus dem eigenen Leben und Alltag. Es gibt aber auch viele kleine Übungen für zwischendurch, um sie in den Alltag einzubauen.
Dieses praxisorientierte hat mir sehr gut gefallen, die Übungen hätte ich gerne als beiliegende Audiodatei gehabt, gesprochen von einer angenehmen Stimme, am besten vom Autor. So bin ich durch das begleitende Lesen immer zu sehr abgelenkt.
Das Buch gefällt mir sehr und es wird mich weiter in meinem Alltag begleiten, bei den Übungen erlangt man sicher mit mehr Zeit Routine und auch Erfolge. Wer sich mit dem Thema Hypnose beschäftigen möchte, dem sei dieses Buch empfohlen.

Bewertung vom 17.06.2022
Backdoor
Neugebauer, Frank

Backdoor


sehr gut

Sicherheitslecks im Krankenhaus
"Backdoor" von Frank Neugebauer ist ein spannender Thriller, der sich im Bereich der Datensicherheit bewegt. Hier führt er uns in ein Bundeswehrkrankenhaus, in dem es wohl zu einem Hackerangriff gekommen ist.
Hauptmann Christian Braun mit seinem Team wird gerufen, um die Situation aufzuklären und die Sicherheit wiederherzustellen. Im Laufe der Ermittlungen offenbaren sich aber noch so eine Unschlüssigkeiten und Lücken in der Sicherheit des Netzwerkes.
Das Buch liest sich von Beginn an spannend und ist auch für Nichtkenner der IT-Branche verständlich, etwaige Fachbegriffe werden in einem Glossar erläutert.
Die Geschichte wird hier in mehreren Erzählsträngen und aus mehreren Perspektiven erzählt, die sich erst nach und nach einander annähern, ganz langsam sieht man erst die Zusammenhänge und das große Ganze. Das ist sehr geschickt gemacht und hält die Spannung konstant.
Die Personen werden gut beschrieben, sind nicht durchweg sympathisch, aber das wirkte sehr echt. Mir hat das Buch gefallen, etwas mehr von der Ermittlungsarbeit hätte ich gerne gelesen.

Bewertung vom 17.06.2022
Einfach alles teilen?
Hofkollektiv Wieserhoisl

Einfach alles teilen?


ausgezeichnet

Sehr informativ über das Leben im Kollektiv
"Einfach alles teilen?" ist ein Ratgeber, ein Sachbuch, eine Anregung, verfasst vom Hofkollektiv Wieserhoisl.
Ein Leben im Kollektiv, alles gemeinsam besitzen, alles teilen, sei es die Arbeit, die Kinderbetreuung, aber auch das bürokratische und eine gelungene Freizeit Es ist eine sehr interessante Art diese Form der Lebensweise vorzustellen, vieles funktioniert so, wie ich mir das dachte, aber einiges auch ganz anders. Es könnte die Lebensform der Zukunft sein, wieder enger zusammenrücken, füreinander dasein. Nicht nur im kleinen Familienverband, sondern als größere Gruppe, alt und jung, jeder hat seine Aufgaben und seine Erfahrungen.
Am Buch gefällt mir, dass hier abschnittsweise verschiedene Personen zu Wort kommen und alles schön anschaulich und auch bebildert dargestellt wird. Auch wird man hier nicht nur auf alles positive sondern auch auf Probleme, die aufgetreten sind, hingewiesen. Es ist soviel zu bedenken, über Besitzverhältnisse über Finanzen bis hin zur Lohnarbeit. Die Gartenarbeit und das Kochen, Konfliktlösungen und auch Krankheiten, hier gibt es viel zu erfahren und zu bedenken.
Uns wird hier sehr anschaulich dargestellt, was eine gute Möglichkeit zum Leben wäre und gleichzeitig unser Klima und die Ressourcen zu schonen.

Bewertung vom 16.06.2022
Man vergisst nicht, wie man schwimmt (eBook, ePUB)
Huber, Christian

Man vergisst nicht, wie man schwimmt (eBook, ePUB)


sehr gut

Sommer der Gefühle
"Man vergisst nicht, wie man schwimmt" von Christian Huber ist die sehr emotionale Geschichte eines Sommers. Pascal ist hier die Hauptperson, Pascal, den alle Krüger nennen.
Es ist ein total heißer August im Jahre 1999 und trotzdem will er nicht schwimmen gehen. Dann lernt er Jacky kennen, ein Mädchen mit knallroten Haaren, das mit dem Zirkus noch diesen einen Tag in der Stadt sein wird. In dieser Geschichte geht es um das große Geheimnis von Pascal, das Geheimnis, das ihm viele normale Sommersachen unmöglich macht.
Für mich hat dieses Buch irgendwie die Atmosphäre der Jugend in dieser Zeit perfekt eingefangen, ja das Dasein der Jugendlichen an sich gut dargestellt. Alle die Probleme und Freuden, um die erste Liebe, Freundschaft, Verrat, Einsamkeit und Angst. Das alles wird sehr echt erzählt und zieht einen zurück in diese Zeit.
Der Schreibstil hat mir gefallen, er paßte perfekt zu dieser Geschichte und das Geheimnis werde ich sicher noch eine Weile im Kopf behalten.