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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Shilo
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 946 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2022
Jahre mit Martha
Kordic, Martin

Jahre mit Martha


gut

Am 40. Geburtstag seiner Mutter lernt der 15jährige Zeljko, genannt Jimmy, die Arbeitgeberin seiner Mutter kennen. Martha ist Professorin, während Jimmy mit seinen Eltern und den zwei Geschwistern in einer ärmlichen Zweizimmerwohnung lebt. Martha nimmt ihn mit in ihre Welt, geht mit ihm ins Theater und zum Segeln. Sie erweckt sein sexuelles Begehren. Ihre Beziehung zu einander ist sehr speziell und sie sehen sich nicht sehr oft. In München beginnt Jimmy sein Studium und wird von Professor Donelli in Beschlag genommen und ausgebeutet. In zeitlich großen Abständen hat Jimmy Kontakt zu Martha, oft nur durch Telefonate und Briefe. Es vergehen Jahre, in denen Jimmy sein eigenes Leben lebt. Für einen Freund überführt er Autos nach Kroatien. Er verfällt in Depressionen, bis er schließlich seinen Weg als Gärtner findet. Hier begegnet er nochmals Martha, die inzwischen alt und krank geworden ist. Er kann innerlich Abschied von ihr nehmen.
Dieser Roman erzählt die Geschichte eines Einwanderungskindes, das sich Bildung und Wohlstand wünscht und in Deutschland als gleichberechtigt anerkannt werden möchte. In erster Linie beschreibt er das Leben, die Ängste und Wünsche des Migrantenkindes, während die Liebesgeschichte zwischen ihm und Martha nur einen kleinen Teil ausmacht. So richtig konnte ich das Verhältnis von Jimmy und der deutlich älteren Professorin nicht nachvollziehen. Denn dass ein 15jähriger sich in eine so wesentlich ältere Frau verliebt, ist für mich nicht glaubhaft. Seine negativen Erlebnisse haben meines Erachtens nichts mit seinem Migrationshintergrund zu tun, sondern sind lediglich die Früchte seiner passiven Lebenseinstellung. Das hätte jedem anderen ebenso geschehen können. Dennoch ist das Buch interessant und flüssig geschrieben.
Mein Fazit:
Eine kurzweilige Lektüre, unter der ich mir jedoch mehr vorgestellt habe. 3 Sterne.

Bewertung vom 03.09.2022
Eine Familie in Berlin - Ulla und die Wege der Liebe / Die große Berlin-Familiensaga Bd.3
Renk, Ulrike

Eine Familie in Berlin - Ulla und die Wege der Liebe / Die große Berlin-Familiensaga Bd.3


sehr gut

Nach Kriegsende kommt Heinrich Dehmel zurück nach Hause. Obwohl Ulla ihre künstlerische Unabhängigkeit nicht aufgeben will, gibt sie Heinrich ihr Ja-Wort. Als ihre Tochter Fine geboren wird, ist Ulla gezwungen, ihr Leben mit Kind, Haushalt und Kunst unter einen Hut zu bekommen.
Wie im zweiten Teil, dreht sich auch in diesem Band alles um Ursula, genannt Ulla. Wir begleiten sie durch die Jahre 1919 bis 1924. Dieser fiktive Roman basiert auf der wahren Lebensgeschichte von Ursula Dehmel, geb. Stolte. Viele Begebenheiten und Personen sind historisch belegt. Gekonnt hat die Autorin die Geschichte mit dem zweiten Band verknüpft. Liebevoll und detailliert sind die relevanten Protagonisten dargestellt. Der Schreibstil ist flüssig und führt bildhaft durch diese Lektüre. Schon jetzt bin ich sehr gespannt darauf, wie es mit der nachfolgenden Generation weiter gehen wird.
Mein Fazit:
Eine gelungene Familien-Saga, die man jedoch mit dem ersten Band „Paulas Liebe“ beginnen soll, da die Bände aneinander anschließen. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.09.2022
Chicago in Flammen
Beck, Jana

Chicago in Flammen


sehr gut

Dieser sehr gut recherchierte Roman schildert die Ereignisse um das vernichtenden Großfeuer in Chicago vom 8. bis 10. Oktober 1871.
Die junge Louisa, die von ihrem Vater als Hurdy-Gurdy- Girl in die USA verkauft wurde, musste in Barkerville mit den Goldgräbern tanzen. Jetzt ist sie in Chicago. Ihr Vater ist verstorben und ihre Mutter kommt mit ihrer kleinen Schwester Cora aus Deutschland zu ihr. Gleichzeitig lernt sie den Einwanderer Wilhelm kennen, einen zuvorkommenden jungen Mann. Doch sie weiß nicht, das er ein Dieb ist. Durch ihn gerät Louisa in große Schwierigkeiten und landet vor Gericht. Kurz darauf bricht das große Feuer aus und Louisa muss um ihr Leben und das ihrer Familie kämpfen. Doch sie bekommt Hilfe, mit der sie nicht gerechnet hat.
Die Geschichte um den Brand ist geschichtlich belegt und hat ca. 8 Quadratkilometer Chicagos in Schutt und Asche gelegt. Lediglich die Story von Louisa ist fiktiv, könnte sich jedoch auch so abgespielt haben.
Die Handlung ist fesselnd und mit Fortschreiten der Geschichte erfährt der Leser nach und nach mehr über das Leben Louisas als Hurdy-Gurdy-Girl und ihrer Flucht nach Chicago. Die verschiedenen Charaktere hat die Autorin sehr gut beschrieben, doch konnte ich so manches Mal Louisas Verhalten nicht nachvollziehen. Der Schreibstil führt flüssig und locker durch das Buch.
Mein Fazit:
Ein sehr gut recherchierter Roman, der auf historischen Geschehen beruht. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.08.2022
Aller Anfang ist Liebe
Löwe, Juli

Aller Anfang ist Liebe


gut

Dieses Buch ist nicht nur ein leichter Liebesroman. Freundschaft, Ängste und noch vieles mehr beinhaltet diese Geschichte. Durch diese spannenden Themen ist es sehr abwechslungsreich. Doch durch die spirituellen und esoterischen Themen konnte ich mich mit diesem Roman nicht so richtig anfreunden. Sicher, die Handlung ist fesselnd und vielfältig, und die relevanten Charaktere eindrucksvoll beschrieben.
Doch muss man ein Liebhaber dieser Art von Geschichten sein, und das bin ich definitiv nicht.
Mein Fazit:
Freunde dieses Genres werden dieses Buch sicher lieben. Leider gehöre ich nicht dazu. 3 Sterne

Bewertung vom 30.08.2022
Fjordleuchten (eBook, ePUB)
Maly, Rebecca

Fjordleuchten (eBook, ePUB)


sehr gut

Bei einem Überfall der Wikinger wird die Tochter eines Großbauern im Jahr 962 entführt. Eril Ormsson nimmt sie als seine Leibeigene mit auf sein Anwesen in Dänemark. Dort wird sie die Schülerin der alten Heilerin und Seherin Oddruna, deren Nachfolgerin sie werden soll. Als Alva dem Händler Thorir begegnet, nimmt ihr Schicksal eine unerwartete Wendung.
Dieses war mein erster Wikinger Roman und er hat mich sehr positiv überrascht. Die Verhältnisse im 10. Jahrhundert hat die Autorin sehr gut recherchiert und überzeugend zu Papier gebracht. Das Los der jungen Alva, die durch die brutalen Hände Erils ihre Familie verlor und seine Leibeigene wurde, hat mich tief berührt. Bildhaft und lebendig hat Rebecca Maly die verschiedenen Charaktere dargestellt. Die Handlung ist von Anfang an fesselnd und der Spannungsbogen steigt mit der Zeit immer mehr an. Authentisch ist der Glaube an die nordischen Götter beschrieben und ein Hauch von Mystik begleitet den Leser durch dieses Buch. Mit einem lockeren und leichten Schreibstil führt die Autorin durch diese Geschichte.
Mein Fazit:
Ein wunderschöner und sehr gut recherchierter Roman aus der Wikingerzeit, den ich sehr gerne weiter empfehle. 4 Sterne.

Bewertung vom 29.08.2022
Die rote Tänzerin
Weng, Joan

Die rote Tänzerin


gut

Anita Berber (1899-1928) war eine berühmte Tänzerin der 1920er Jahre. Sie war eine Schönheit und faszinierte das Publikum durch ihre extravaganten Nackttänze in verschiedenen Varietés. Als ihr Ruhm zu schwinden begann, begegnete sie dem Maler Otto Dix, dem sie für drei Tage als Model stand. Ihr Leben war geprägt von Alkohol, Drogen und Skandalen. Am 10. November 1928 starb sie im Bethanien-Krankenhaus in Berlin an den Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten in den Roman hineinzukommen konnte ich mit etwas Geduld doch noch in die Geschichte eintauchen. Die vielen Zeitsprünge mitten in der Handlung empfand ich als verwirrend, da sie mich immer wieder aus dem Lesefluss warfen. Der Schreibstil ist intensiv und die Wortwahl entspricht dem Milieu der 1920er Jahre, in dem die Handlung spielt. Anschaulich hat die Autorin die innere Zerrissenheit „der Berber“ dargestellt. Ihre Sucht nach Ruhm, sowie ihre wechselnden Beziehungen, Affären und letztendlich ihre Begegnung mit dem Porträtmaler Otto Dix.
Mein Fazit:
Dieses Buch über eine Ikone der Weimarer Republik erzählt die Geschichte einer zerrissenen und selbstzerstörerischen Frau, einem Vamp und Femme fatale. 3 Sterne.

Bewertung vom 28.08.2022
Das Weib des Henkers / Straßburg-Saga Bd.3 (eBook, ePUB)
Hurst, Heidrun

Das Weib des Henkers / Straßburg-Saga Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In Straßburg wächst auch im Jahr 1350 das Münster weiter, wenn auch die Arbeiten nur langsam voran gehen. Doch schon bald geschehen auf der Baustelle mysteriöse Unfälle. Oder sind es sogar Mordanschläge? Der Scharfrichter Martin wird beauftragt, sich der Sache anzunehmen. Doch er kommt nicht voran, denn überall erntet er nur Schweigen. Auch seiner Frau Adelheid, einer Heilerin und Kräuterkundigen, die während der Pest viele Leben rettete, begegnet man mit Abwehr. Lediglich eine Schar Bettelkinder, die um die Baustelle herum lungern, könnte mehr wissen.
Auch in diesem dritten Teil der Straßburg-Saga nimmt Heidrun Hurst den Leser mit auf eine spannende Reise in das Mittelalter. Die Handlung ist, wie auch in den vorherigen Bänden, fesselnd. Langsam baut sich der Spannungsbogen auf, bis sich im letzten Drittel die Ereignisse nur so überschlagen. Einige Szenen jagten mir kalte Schauer über den Rücken. Bildgewaltig und schillernd hat die Autorin das Leben der damaligen Zeit umgesetzt, so dass ich jederzeit alles plastisch vor meinen Augen sah. Einfühlsam sind die einzelnen Charaktere dargestellt. Dadurch war es mir möglich, mich stets in sie hineinversetzen zu können.
Der Schreibstil führt locker und flüssig durch diesen sehr gut recherchierten Roman. Jetzt hoffe ich darauf, dass es noch weitere Bände um Martin und Adelheid geben wird, denn zu gerne möchte ich wissen, wie es mit den beiden weiter geht.
Mein Fazit:
Auch wenn man die vorher gehenden Bücher nicht gelesen hat, ist dieser Roman sehr gut zu lesen. Denn alle Bände sind in sich abgeschlossen. Ich kann dieses tolle Buch mit sehr gutem Gewissen weiter empfehlen und vergebe 5 ganz dicke Sterne.

Bewertung vom 26.08.2022
Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1 (eBook, ePUB)
Leonard, Susanna

Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Dieses Buch schildert das Leben von Dian Fossey (1932-1985), einer außergewöhnlichen Frau, die als Verhaltensforscherin nach Afrika ging und um das Leben der von der Ausrottung bedrohten Berggorillas kämpfte. Es beschreibt ihren Lebensweg ab ihrem zweiten Lebensjahr. Obwohl sie gesundheitlich angeschlagen war, lebte sie jahrelang im ruandischen Regenwald und gewann das Vertrauen der sanften Bergriesen. Sie kämpfte gegen Wilderer, teilweise mit einer ihr eigenen fragwürdigen Methode. Durch ihre Dokumentarfilme und Artikel mit Fotografien im „National Geographic Magazine“ wurde sie weltweit bekannt.
Susanna Leonard hat mit diesem Buch eine Biografie von Dian Fossey geschrieben, die bildhaft und fesselnd das Wirken dieser eigenwilligen Frau darstellt. Und deren Lebensinhalt das Beobachten der Gorillas war. Eine Frau, die ihr Wirken über ein eigenes privates Glück stellte. Ihr Tod konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.
Mein Fazit:
Ein hervorragend recherchiertes Buch über eine starke und eigenwillige Frau, das ich sehr gerne weiter empfehle. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.08.2022
Svendborg 1937
Jeschke, Tanja

Svendborg 1937


sehr gut

Im Jahr 1937 flüchtet die jüdische Familie Dinkelspiels mit ihren zwei heranwachsenden Töchtern Ricarda und Meret und dem vierjährigen mongoloiden Sohn Friedrich nach Svendborg. Sie werden von der angeheirateten Tante, die dort lebt, aufgenommen. Für sie alle ist es nicht einfach, sich in ihr neues Leben einzufinden. Ricarda freundet sich mit der Schauspielerin Ruth Berlau an, einer Freundin Berthold Brechts. Meret lernt Grete kennen, eine junge Frau, die in Brecht verliebt ist. Diese zwei Frauen werden für die Mädchen richtungsweisend. Ricarda und Meret können sich jedoch nicht damit abfinden, Deutschland für immer verlassen zu haben und entschließt sich Ricarda, nach München zu ihrem Verlobten zu reisen.
In einem ruhigen Schreibstil erzählt Tanja Jeschke in leisen Tönen über den inneren Kampf von Ricarda und Merat, überall als Juden abgestempelt zu werden. Auch durch den behinderten Sohn Friedrich wird die Familie skeptisch angesehen. Doch mit der Zeit fanden die Schwestern langsam ihre Lebensfreude zurück. Dabei waren Brechts wichtigste Frauen für sie ein Meilenstein.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas fehlte es teilweise nicht an leichtem Humor.
Mein Fazit:
Absolut lesenswert. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.08.2022
Jim & Sue - Die etwas andere Lovestory
Lobe, Jessica

Jim & Sue - Die etwas andere Lovestory


sehr gut

Gleich von Anfang an hat mich diese Geschichte gefesselt. Es ist ein Liebesroman, der nicht alltäglich ist. Spannend, geheimnisvoll und voller Emotionen. Unerwartete Wendungen lassen den Spannungsbogen nicht absinken. Das Ende war für mich nicht vorhersehbar.
Die Protagonisten hat die Autorin bildhaft beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und die Seiten flogen nur so dahin.
Mein Fazit:
Eine Geschichte, die mich begeistert hat. 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.