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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 626 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2017
Arschkarte / Timo Feuer Bd.1
Thieß, Heiko

Arschkarte / Timo Feuer Bd.1


sehr gut

Unterhaltender Männerroman

Timo ist Anfang dreißig, Werbetexter und wurde von seiner Freundin Lena verlassen. Die lebt nun neben an bei Timos Nachbarn Frank. Leider sind die Wände sehr dünn und nun lauscht Timo schon über ein Jahr dem Lustspiel seines Nachbarn und seiner Ex. Getreu dem Motto: welcher du’s heute kannst besorgen, die vertröste nicht auf morgen stürzt sich Timo nun endlich ins Single-Leben und will die Sau rauslassen. Doch das scheint nicht so einfach zu sein. Und die Frauen von sich zu überzeugen erst recht nicht. Für den Leser beginnt eine turbulente Zeit mit Timo.

Auf sehr unterhaltende und witzige Art erzählt Heiko Thieß von Timo. Wer während dem Lesen lachen möchte ist bei diesem Buch sehr gut aufgehoben! Die dreihundert Seiten sind sehr schnell verschlungen. Timo hat das Talent die Fettnäpfchen nicht nur zu finden, sondern auch noch mit Anlauf reinzuspringen! Man leidet schon fast mit Timo mit und hofft, dass es auch mal gut wird für ihn. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der beim Lesen mal wieder richtig unterhalten werden will und weniger Wert auf Tiefgründigkeit legt. Für Fans von Matthias Sachau sicher kein Fehlgriff! Der Schreibstil ist sehr locker und geht gern auch mal unter die Gürtellinie. Gestört haben mich die teilweise zu langen Passagen aus der Agentur, wenn dieser übertriebene Englisch-Deutsche Singsang einsetzte. Ist das wirklich so in diesen Agenturen?? – erschreckend! Letztendlich bekommt dieses Buch von mir vier von fünf Sternen, da ich mich sehr unterhalten gefühlt habe!

Bewertung vom 05.03.2017
Später hat längst begonnen
Wolff, Steffi von

Später hat längst begonnen


sehr gut

Schöner Roman, der berührt

Hamburg. Leonor Sperber zu Lindenfels erhält kurz vor ihrem 50. Geburtstag die Diagnose unheilbarer Lungenkrebs. Der Arzt gibt ihr noch drei Monate zu Leben. Da Leonor keine Familie mehr hat und ihre Freundin Ninette Nups, genannt Nuspi, nicht mit dem ganzen Papierkram allein lassen will, organsiert Leonor schon mal ihre Beerdigung. Als sie sich ihr frisch erstandenes Grab anschauen will, lernt sie Hedwig „Hedy“ Bentham kennen. Sie ist die Witwe des Herrn, der sein Grab neben Leonors hat. Die beiden Frauen kommen ins Gespräch und verbringen den ganzen Tag miteinander. Hedy hat in ihrem Leben nichts erlebt. Sie hat immer nur an der Seite ihres Mannes Viktor in deren Scherzartikelfabrik gearbeitet und nichts vom Leben gehabt, geschweige denn etwas von der Welt gesehen. Leonor ist das genaue Gegenteil. Sie hat in ihrem Leben wirklich gelebt! Und dieses Gelebt-haben-Gefühl will sie nun auch Hedy geben. Es beginnt eine aufregende Zeit und eine intensive Freundschaft!

In diesem Roman geht es um die beiden von Grund auf verschiedenen Frauen Leonor und Hedy. Leonor nimmt kein Blatt vor dem Mund und geht mit ihrem bevorstehenden Tod sehr pragmatisch um. Hedy kann dies nicht verstehen und jammert Leonor immer vor, dass sie – Hedy – nie etwas vom Leben hatte. Sie hat zwar Unmengen an Geld, aber keine Zeit gehabt dieses auf den Kopf zu schlagen. Trotz des Altersunterschiedes von 25 Jahren entsteht zwischen den beiden eine große Freundschaft. Und die beiden haben noch einmal richtig Spaß. Erzählt wird diese Geschichte aus Sicht von Leonor. Der Leser erfährt einiges über ihre Gedankengänge. Und wie es ihr mit der Diagnose Tod geht. Trotz des harten Themas ist der Roman unterhaltend, da Leonor ihren bevorstehenden Tod akzeptiert und es teilweise auch mit Humor nimmt. Dies wird beispielsweise durch die Aussage auf S. 340 deutlich: „Wir reden über das Thema wie über einen Kinobesuch.“ Sie versinkt nicht im Selbstmitleid – eher im Gegenteil. Teilweise waren mir zu viele Wiederholungen im Text und es fehlte mir etwas an mehr Aktivität, aber dennoch war es nicht zäh. Mich hat diese Geschichte sehr berührt. Und man überlegt sich, was man denn selbst machen würde, wenn man die Diagnose bekommt, dass man nur noch drei Monate zu leben hat. Mir hat dieser Roman gut gefallen, da der Schreibstil sehr angenehm war und es nicht zu traurig war, sondern die beiden Hauptpersonen doch noch etwas die Sau rausgelassen haben. Sehr positiv bewerte ich, dass die Charaktere gut ausgearbeitet sind und man beim Lesen die Personen vor sich sieht. Von mir erhält dieser Roman vier von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2017
Ich hatte mich jünger in Erinnerung
Bittl, Monika;Neumayer, Silke

Ich hatte mich jünger in Erinnerung


gut

Mit Selbstironie älter werden

Die beiden Autorinnen Monika Bittl und Silke Neumayer zeigen, dass mit der richtigen Menge an Selbstironie das Älterwerden ein Kinderspiel ist. Es tut auch nicht weh – zumindest nur manchmal. In diesem Buch erzählen zwei verschiedene Ichs ihre Sicht der Dinge. Bei beiden Ichs handelt es sich um eine Frau über 50. Die eine geschieden mit einem Kind, die andere glücklich verheiratet und Mutter zweier Kinder. Auf lustige und vor allem selbstironische Art erzählen sie Anekdoten aus ihrem Leben als 40plus-Frau. Zwischendurch hat der Leser auch die Möglichkeit exklusive Einblicke in Evas Tagebuch zu werfen. Nicht irgendeiner Eva, sondern DER Eva – die mit dem Adam! Später gibt es auch noch ein Interview mit der Muse Melpomene. Während dem Lesen muss man das ein oder andere Mal schmunzeln. Ich denke einige Frauen über 40 erkennen sich hier wieder. Ich selbst bin noch zu jung, allerdings kommen mir manche Situationen aus Sicht der Generation über mir doch sehr bekannt vor. Den Zweck der Unterhaltung erfüllt dieses Buch allemal. Dennoch wiederholten sich die einzelnen Themen immer wieder und es wird nur aus einer etwas anderen Sicht oder Situation heraus erzählt. Trotz einiger Lacher und Schmunzler erhält dieses Buch nur drei von fünf Sternen von mir.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2017
Die Fliege
Stolzenburg, Silvia

Die Fliege


gut

Mord in der Hackerszene

Anna Benz ist Mitte dreißig und Kommissarin im Stuttgarter Dezernat 11. Sie kommt gerade aus einem zweiwöchigen Urlaub zurück, als das Dezernat einen neuen Fall bekommt. Es wurde eine in Müllsäcke eingewickelte Leiche gefunden. Die Beamten wissen lange nicht, wer die Leiche ist. Der Leser hingegen weiß es seit der ersten Seite, auf der der Mord an Tobias Hofmann detailliert beschrieben wurde. Die Beamten stehen vor einem großen Rätsel. Ihr einziger Zeuge ist fünf Jahre alt. Schnell finden sie sich in der Hackerszene wieder. Doch worum geht es bei diesem Mord – warum musste Tobias sterben?

Anna Benz ist die Hauptakteurin in diesem Krimi. Der Leser erfährt zwar nicht allzu viel über sie – sie ist in einer Beziehung mit dem Lehrer Jens und sie fahren gern Rad – aber trotzdem ist Anna Benz durch ihre Art sehr sympathisch. Der Krimi scheint sehr gut recherchiert zu sein. Vor allem die Szenen in der Gerichtsmedizin kamen mir sehr realistisch vor. Man hatte das Gefühl, als wäre man selbst im Obduktionssaal dabei. Die Handlung startet schon zu Beginn sehr rasant. Leider fehlten mir aber die große Spannung und der Nervenkitzel. Schnell war klar, wer hinter allem steckt und wie es zu den Morden kam. Rausgerissen haben es dann aber die Handlungsorte, da diese mir alle bekannt waren. Letztendlich erhält dieser Stuttgart-Krimi von mir drei von fünf Sternen. Er ist gut recherchiert, angenehm geschrieben und er hat eine sympathische Kommissarin, aber er ist leider nicht spannend genug.

Bewertung vom 26.02.2017
Frühstück mit Elefanten
Neitzel, Gesa

Frühstück mit Elefanten


ausgezeichnet

Auf in die Wildnis – ein sehr schönes Lesevergnügen!

Nach einer mehrwöchigen Reise durch Afrika hat Gesa Neitzel zu Hause in Berlin schnell wieder Sehnsucht nach dem „schwarzen Kontinent“. Sie fasst den Entschluss: „Ich will nach Afrika gehen und Rangerin werden.“ (S. 17) Nach einem Jahr Planung und Vorbereitung startet Gesa nervös, gespannt und etwas ängstlich in ihr Abenteuer. Der Leser begleitet Gesa nach Afrika und dort durch den Busch während ihrer Ausbildung zur Rangerin. Gesa Neitzel beschreibt auf lustige, unterhaltende und auch selbstironische Art wie es ihr in Afrika ergangen ist. Man erlebt mit ihr ihre Höhen und auch ihre Tiefen. Und fühlt sich während dem Lesen richtig mit Gesa verbunden. Sie beschreibt sehr gut ihre Gefühle und diese werden auch durch zwischendurch eingefügte Ausschnitte aus Gesas Tagebuch verdeutlicht. Der Schreibstil dieses Buches ist sehr bildlich und die Situationen werden sehr gut beschrieben, so dass man sich selbst wie in Afrika fühlt und die Savanne vor sich sieht. Dieses Buch weckt das Fernweh in einem! Es ist wirklich beeindruckend, wie diese junge Frau einen mutigen Neuanfang gewagt hat und damit nicht enttäuscht wurde! Sie hat in sehr kurzer Zeit, sehr sehr viel gelernt – nicht nur über Afrika, sondern auch über das Leben und die Menschen und vor allem über Freundschaft. Es tut richtig gut zu lesen, was für ein eingeschworenes Team die Rangeranwärter in kürzester Zeit geworden sind. Aber gut, was bleibt einem im Busch auch anderes übrig? Man muss zusammenhalten! Sehr gefallen hat mir hier die Aussage, recht weit am Ende des Buches: „Aber Freundschaft kennt eben keine Entfernung, keine Grenzen, keine Zeit und kein Alter.“ (S. 310) Ich finde dieses Buch regt dazu an über das eigene Leben nachzudenken, ob man denn wirklich so weiter machen will, wie bisher oder ob man vielleicht auch einen Neuanfang wagen sollte. Sehr gefallen hat mir auch, dass das Buch eine Karte der entsprechenden Regionen und Bilder enthält. Auch schön: der Leser lernt beim Lesen sogar noch etwas über Afrika, seine Tiere und Pflanzen. Dieses Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich habe es auf einen Schlag durchgelesen, deshalb erhält es von mir fünf von fünf Sternen. Ich werde heute sicherlich von Afrika träumen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2017
Tiefe Narbe / Max Bischoff - Im Kopf des Mörders Bd.1
Strobel, Arno

Tiefe Narbe / Max Bischoff - Im Kopf des Mörders Bd.1


sehr gut

Spannender Auftakt einer neuen Reihe

Düsseldorf. Oberkommissar mit Profilerqualitäten Max Bischoff ist neu beim KK11. Sein Partner ist Hauptkommissar Horst Böhmer. Eines Tages kommt ein blutüberströmter Mann, ein bekannter Journalist, ins Präsidium. Es stellt sich heraus, dass er in einer ihm unbekannten Wohnung aufgewacht ist und überall Blut war. Dies macht den Journalisten verdächtig. Als sich dann auch noch herausstellt, dass das Blut zu einer Schauspielerin gehört, die seit zweieinhalb Jahren vermisst wird und mittlerweile als tot gilt, wird es spannend. Wie passt das zusammen? Der erste Fall für Bischoff und Böhmer beginnt.

Dieser Thriller von Arno Strobel ist im Gegensatz zu sonst kein eigenständiges Werk, sondern der Auftakt einer Trilogie. Die Hauptakteure dieser Reihe sind Oberkommissar Max Bischoff und Hauptkommissar Horst Böhmer. Sie verkörpern den jungen, frisch aus der Ausbildung kommenden Kommissar und den alteingesessenen Kommissar, der mit viel Erfahrung ausgestattet ist. Das wird auch dadurch verdeutlicht, dass der Jüngere beim Vornamen (Max) und der Ältere beim Nachnamen (Böhmer) genannt wird. Während der Ermittlungen geraten die beiden aufgrund ihrer unterschiedlichen Ansichten und Herangehensweisen des Öfteren aneinander. Dennoch haben die beiden ein freundschaftliches Verhältnis und arbeiten gut zusammen. Sympathieträger sind beide! Beide Kommissare werden sehr gut beschrieben und erhalten in diesem Thriller ein Gesicht. Gefallen hat mir, dass auch das Privatleben der Kommissare Thema ist. Denn so lernt man sie besser kennen und kann sie so auch besser einschätzen. Leider hatte ich in diesem Fall das Gefühl, dass die Kommissare im Vordergrund stehen und nicht das Verbrechen. Hoffentlich wird dies im zweiten Teil anders und das war nur zum „Kennenlernen”.
Der Schreibstil ist sehr rasant und die Handlung kommt nicht ins Stocken. So war auch bei diesem Strobel wieder die ganze Zeit Spannung vorhanden. Das Ende war wieder mal überraschend.
Der Auftakt dieser neuen Reihe erhält von mir vier von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2017
Franz oder gar nicht
Hotel, Nikola

Franz oder gar nicht


ausgezeichnet

Sehr unterhaltende Liebeskomödie

Die junge Narkoseärztin Josephine „Jo“ Henning wohnt zusammen mit ihren beiden Meerschweinchen in Köln. Einestages wird der Fernsehkoch der WDR-Sendung „Die kochende Leidenschaft“ Raphael Franz ins Krankenhaus eingeliefert – akutes Abdomen! Jo ist für seine Narkose zuständig. Doch dann passiert das Unglück: Jo schlägt Raphael Franz einen Schneidezahn aus. Als Franz aus der Narkose erwacht und dies erfährt ist er alles andere als begeistert. Aber das war noch nicht alles zwischen den beiden. Wie es das Schicksal so will, werden sie noch des Öfteren aufeinander treffen. Es beginnt die sehr kurzweilige und unterhaltende Geschichte der beiden.

Dieser Roman lädt zum Schmunzeln und Mitlachen ein. Dies erreicht er vor allem durch seine sehr lustigen Dialoge. Zum Beispiel, als es um die Narkose von Raphael Franz geht: „Was haben sie mir da für ein Zeug gegeben? - Das war Propofol. - Kann man das irgendwo kaufen?“ Der Charakter der Josephine „Jo“ Henning ist mir sehr sympathisch. Der Leser lebt und leidet mit ihr mit. Ihre manchmal etwas tollpatschige oder auch das-Schlechte-anziehende Art ist gerade das, was sie sehr sympathisch macht. Auch Raphael wirkt sympathisch. Er scheint keineswegs – aufgrund seines Erfolgs – abgehoben zu sein, sondern eher bodenständig. Selbst die Nebencharaktere erhalten in diesem Buch ein Gesicht und sind hervorragend ausgearbeitet. Die Handlung wird abwechselnd aus Jos und Raphaels Sicht erzählt. Zwischendurch gibt es noch Ausschnitte aus Raphaels Biografie zu lesen. Aus diesen erfährt der Leser etwas über den früheren Raphael. Der Schreibstil der Autorin, Nikola Hotel, ist sehr ansprechend, rasant und sehr humorvoll, dennoch wirkt es nicht gezwungen lustig, sondern ehrlich. Ich habe dieses Buch auf einen Rutsch durchgelesen und wurde sehr unterhalten!
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Es ist einfach ein super Buch, um mal wieder zu lachen. Es erhält von mir fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 13.02.2017
Das Mona-Lisa-Virus
Rode, Tibor

Das Mona-Lisa-Virus


gut

Der schöne Schein des Bösen

Die Wahl der Miss America steht an. Doch dann wird der Bus mit den Schönheitsköniginnen gekapert und die Mädchen entführt. Nach und nach tauchen sie wieder auf, doch sie sind auf grauenhafte Weise entstellt. Parallel erfährt in Boston die Neuroästhetikerin Helen Morgan, dass ihre 16-jährige Tochter aus der psychiatrischen Klinik verschwunden ist. Es meldet sich ein gewisser Patryk Weisz aus Warschau bei ihr. Helen Morgan soll zu ihm kommen und gemeinsam werden sie sich auf die Suche nach Madeleine machen. Meint er es ernst? Und wer ist dieser Weisz überhaupt? Dann kommt es auch noch zu einem weltweiten Bienensterben. Wie hängt das alles zusammen?

Dieser Thriller beginnt mit einigen Handlungssträngen und der Leser hat keine Ahnung, wie oder ob sie überhaupt zusammenhängen. Neben den aktuellen Geschehnissen wird der Leser auch nach Florenz ins 16. Jahrhundert mitgenommen. Anfangs fiel es mir schwer, mir alle Handlungen und Personen zu merken und sie einzuordnen, da es keinen Zusammenhang gab. Doch nach ca. 70 Seiten ist der Leser mitten im Geschehen. Die Orte und Charaktere dieses Thrillers waren gut ausgearbeitet und der Leser kann eine Verbindung zu ihnen herstellen. Helen Morgan und Greg Millner waren mir durch ihre Art sehr sympathisch. Die Einschübe über den Goldenen Schnitt mit seiner Bedeutung für Mathematik, Biologie und unserer Schönheitsempfinden fand ich faszinierend. Dieser Thriller war spannend, da man wissen möchte, wie alles zusammenhängt und wie es weitergeht. Allerdings konnte er mich nicht fesseln und es fehlte mir an Überraschungen. Es fiel mir leicht das Buch aus der Hand zu legen. Deshalb gibt es von mir nur drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 03.02.2017
Glashaus (eBook, ePUB)
Gailus, Christian

Glashaus (eBook, ePUB)


sehr gut

Sind wir nicht alle schon gläserne Menschen?

Deutschland ist in Gefahr. Der Hacker Godspeed treibt sein Unwesen und demonstriert seine Macht. Er hat sich schon in die Datenbanken großer Unternehmen gehackt und vortrauliche Informationen veröffentlicht. Das Innenministerium gründet daher eine geheime Sondereinheit. Diese nennt sich „Glashaus“ und besteht aus IT-Spezialisten und Vertretern von Polizei und Staatsanwaltschaft. Ziel der SE Glashaus ist es Godspeed zu entlarven und zu stoppen, bevor er noch größeres Unheil anrichtet.

Dieser Thriller wirkt wie Science Fiction, ist aber dennoch sehr realistisch. Ich denke, solche Szenarien, wie sie in diesem Buch beschrieben sind, könnten auch in der Realität eintreten – vielleicht tun sie das ja auch schon?! Dieses Buch zeigt auf erschreckende Weise auf, was wir alles von uns preisgeben und wie viel andere über uns erfahren können, wenn sie sich in unsere Computer hacken oder auch einfach nur aufmerksam sind. Mittlerweile leben wir in einer Welt voller gläserner Menschen.
Durch kurze statt Schachtelsätzen ist dieser Thriller sehr dynamisch und rasant. Auch an Spannung fehlt es ihm nicht. Es findet ein reger Wechsel der Handlungsorte und -personen statt, so dass der Leser häufiger ausruft: „Halt nein, ich will erst wissen, wie es hier weiter geht.“ Auch das verleiht der gesamten Handlung Schwung. Es gefällt mir, dass die Charaktere im Laufe der Geschichte an Tiefe gewinnen und sie ein Gesicht bekommen. Der Leser kann sich in sie hineinfühlen und versteht ihre Handlungen. Die Hauptcharaktere sind mit Sicherheit die junge, aber toughe Staatsanwältin Julia Murnau und der Afghanistan-Veteran und ehemaliger LKA-ler Mark West. Dass der Leser auch über die Vergangenheit von West informiert wird fand ich sehr spannend und gut, da es der aktuellen Handlung Tiefe verleiht und einen zusätzlichen Handlungsstrang bildet.

Mir hat dieser Thriller gefallen, da er spannend, unterhaltend und gut recherchiert war. Deshalb erhält er von mir gute vier von fünf Sternen!