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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2020
Im Bann der Fledermausinsel / Frey & McGray Bd.4
Muriel, Oscar de

Im Bann der Fledermausinsel / Frey & McGray Bd.4


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für Frey und McGray! Weit oben in den schottischen Highlands am Loch Maree lebt die Familie Koloman,ein uneheliches Kind der betuchten Familie soll nun als Erbe aufgenommen werden, doch seine Mutter,eine einfache Bedienstete,erhält eine Todesdrohung für ihren Sohn,sollte dieser der Einladung folgen. Daher wendet sie sich an MyGray mit der Bitte um Hilfe u.ködert ihn gleichzeitig damit,daß es auf einer der Inseln im See ein Heilmittel für seine Schwester Pansy geben könnte.Nun ist McGray nicht mehr zu halten u.so muß auch Frey gegen seinen Willen in den hohen Norden reisen.Dort treffen sie nicht nur auf eine seltsame Fledermausplage,sondern auch auf die rätselhafte Familie Koloman, deren Mitglieder allesamt nicht das sind,was sie zu sein scheinen.

Auch der 4. Fall für das gegensätzliche Ermittlerduo kann wieder mit einer spannenden, mysteriösen u. atmosphärisch dichten Story überzeugen! Der Fall steckt voller Rätsel,immer wenn man glaubt, eine Lösung zu haben,gibt es eine neue Wendung oder ein überraschendes Ereignis, dass wieder alles in anderem Licht erscheinen läßt.Wie schon in den Vorgängern so ist es auch diesmal das Zusammenspiel aus einem kniffligen, mysteriös erscheinenden Kriminalfall, einem stimmigen Setting und natürlich den herrlich gegensätzlichen Charakteren, die das Buch so besonders machen. Dabei ist die nebelverhangene, düstere Landschaft am Loch Maree genau die perfekte Kulisse für diese rätselhafte Geschichte voller Geheimnisse.
Frey u.MyGray haben sich kaum verändert.Der Engländer ist immer noch höflich, kultiviert und legt Wert auf gute Kleidung und gutes Essen und glaubt nicht an Übernatürliches.All das ist McGray natürlich nicht!! Grobschlächtig, unhöflich und mit äußerst direkter Sprache, ist er immer noch getrieben davon, die rätselhafte Sache mit seiner Schwester aufzuklären.Die Aussicht auf ein Heilmittel läßt ihn geradezu im Eiltempo aufbrechen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass die Beiden langsam besser miteinander auskommen und auch Verständnis für den anderen aufbringen ( gut in McGrays Fall eher weniger :-D). Auch das diesmal Frey‘s Onkel Maurice mit von der Partie ist, hat der Geschichte gutgetan. Während sich Frey kaum gegen McGray‘s verbale Attacken wehrt,hat Maurice ebenfalls ein flottes Mundwerk u.kann dem Schotten Kontra bieten. Das führt zu einer Reihe von launigen Dialogen,die der etwas unheimlichen Story auch eine gute Portion Humor verleihen.
Auch die anderen Figuren sind dem Autor sehr gut gelungen, die exzentrische Familie Koloman,die in einem entlegenen Herrenhaus lebt,ist mehr als interessant.Auch wenn die Familie vorgibt,sich über das neue Familienmitglied zu freuen, so hat eigentlich jeder Grund um sein Erbe zu fürchten. Frey’s Onkel fühlt sich hier hingegen pudelwohl u. hat sogleich ein Auge auf Veronika,eine der Töchter der Kolomans geworfen. Die Charaktere sind dabei durchweg interessant,so wirken Minerva und Konrad Koloman sehr weltoffen und gebildet, ihre beiden Töchter beschäftigen sich mit wissenschaftlichen Themen u.entwerfen ihre eigenen,recht freizügigen Kleider u.Sohn Dominik ist ein umtriebiger Lebemann,der in der Welt herumreist.Jeder von ihnen hat Geheimnisse,die nur langsam gelüftet werden.Auch die Nebencharaktere wie Milli oder die Nellys wurden vom Autor sehr gelungen dargestellt u.insgesamt überzeugt er dabei mit einer starken Charakterisierung seiner Frauenfiguern,die durchweg unkonventionell u.doch glaubwürdig sind.
Ein wenig schade ist, das Frey u. McGray diesmal nur wenig zusammen ermitteln, das geht ein wenig zu Lasten des Charmes des Buches, es fehlen einfach ein wenig die launigen Geplänkel der beiden, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt bei dieser ansonsten gelungenen Geschichte.

FaziT: eine gelungene Fortsetzung der Reihe um zwei gegensätzliche Ermittler!Die Story punktet mit einem kniffligen u. verzwickten Krimifall,einem tollen, atmosphärisch dichten Setting und interessanten Figuren,die trotz ihrer Unkonventionalität gla

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2020
Das gefleckte Band / Sherlock Holmes Chronicles Bd.38 (1 Audio-CD)
Doyle, Arthur Conan

Das gefleckte Band / Sherlock Holmes Chronicles Bd.38 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Helen Stoner sucht Sherlock Holmes auf um ihn um Hilfe zu bitten. Vor einiger Zeit starb ihre Zwillingsschwester Julia, kurz vor ihrem Tod hatte sie ein seltsames Pfeifen gehört und bevor sie starb stammelte sie noch die Worte „das getupfte Band, nimm Dich in Acht!“. Nun hat auch Helen dieses Geräusch gehört und fürchtet um ihr Leben.

Das getupfte Band ist eine von Arthur Conan Doyles bekannteren Geschichten und findet hier nun auch Einzug in die Chronicles.
Winterzeit Audio hat die Kurzgeschichte gewohnt stimmungsvoll und mit viel Atmosphäre inszeniert. Die Entlarvung des Mörders ist keine wirkliche Überraschung, die Mordmethode dafür schon und es macht Spaß, Holmes und Watson bei ihren Ermittlungen zu folgen. Dabei spielt die Vergangenheit des Stiefvaters von Helen Stoner eine große Rolle.
Holmes ahnt vermutlich schon, was die Ursache des Pfeiftons ist und zusammen mit Watson setzt er sich bewußt großer Gefahr aus, um seine Klientin zu retten.
Neben der stimmungsvollen Musik und Geräuschkulisse überzeugen wieder die wundervollen Sprecher! Till Hagen und Tom Jacobs agieren wieder wundervoll als Sherlock Holmes und Dr. Watson und bilden ein gut eingespieltes Team. Neben den Beiden hat auch Viola Sauer als Helen Stoner einen großen Part, da sie gerade am Anfang sehr viel zu berichten hat. Oliver Stritzel als bärbeißiger Stiefvater hat zwar nur einen winzigen Part, aber auch er überzeugt in der Rolle.

FaziT: auch diese Originalgeschichte von Arthur Conan Doyle wurde wieder atmosphärisch dicht und sehr kurzweilig als Hörspiel umgesetzt, ein solides Hörvergnügen mit einer ungewöhnlichen Mordmethode!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2020
Ewige Jugend (MP3-Download)
Sacher-Masoch, Leopold von

Ewige Jugend (MP3-Download)


ausgezeichnet

Als der unbedarfte Emmerich Kemen in Wien die atemberaubende Gräfin Elisabeth Bathory kennenlernt, ahnt er noch nicht, dass er schon bald den Reizen dieser Frau gänzlich erlegen sein wird. Doch hinter deren Schönheit verbirgt sich ein Hang zu Grausamkeit, die ihren Ursprung in etwas noch Bösartigerem hat. Als Emmerich der Einladung auf deren Schloß folgt, ahnt er nicht, dass er in sein Verhängnis läuft.


Tja, die ewige Jugend, ein Thema dass wohl so alt ist wie die Menschheit! Heute versucht man mittels Pillen, Pasten und Operationen Schönheit und Jugend zu erhalten, im 17. Jahrhundert mußten da andere Mittel herhalten. Folge 117 basiert auf der Legende der ungarischen Blutgräfin Barthory, die hier auch die Hauptfigur ist.
Die Geschichte ist sehr stimmungsvoll erzählt und auch wenn es keine Schockmomente oder große Überraschungen gibt, so verfolgt man doch gebannt, wie der junge Emmerich der Gräfin immer mehr verfällt. Trotz ihrer Grausamkeit kann er sich nicht von ihr lossagen, eine unheilvolle Faszination hält ihn gefangen. Auch als er sich in die liebliche Giesela verliebt bringt das für Emmerich keine Rettung. Geradlinig strebt die Story ihrem Höhepunkt zu und erzeugt dabei beim Hörer doch eine leichte Gänsehaut.
Wie man es von Titania gewohnt ist, so sind auch diesmal die Sprecher hervorragend besetzt! Als Emmerich Kemen ist Patrick Bahr zu hören. Er spricht den jungen Mann mit viel Leidenschaft und schafft es, dem Hörer eindringlich zu vermitteln, wie dieser immer mehr in den unheilvollen Bann der Gräfin gerät. Die grausame Gräfin wird von Arianne Borbach gesprochen, ihr gelingt es wunderbar, die kaltherzige und grausame Frau zu verkörpern. Kristine Walther ist als liebliche Giesela zu hören, sie ist ein guter Gegenpart zur Gräfin und es gelingt ihr sehr gut, das junge Mädchen zu verkörpern. Auch die anderen Sprecher machen ihre Sache sehr gut und tragen damit zum Hörvergnügen bei.
Akustisch überzeugt die Folge mit stimmungsvollen und eindringlichen Melodien und auch die Geräuschkulisse trägt dazu bei, ein dichtes und stimmungsvolles Setting zu schaffen.

FaziT: ein atmosphärisch dichte Folge, die wunderbar in Szene gesetzt wurde und mit einer stimmungsvollen, düsteren Geschichte überzeugt. Die technische Seite ist bei Titania ja ohnehin immer auf einem hohen Level, so dass man hier ein pures Hörvergnügen erlebt!

Bewertung vom 22.01.2020
Der Ruf des Cthulhu / Gruselkabinett Bd.114&115 (1 Audio-CD)
Lovecraft, Howard Ph.

Der Ruf des Cthulhu / Gruselkabinett Bd.114&115 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Teil 1
Francis Wayland Thurston erfährt im November 1926 vom Tod seines Großonkels Professor Angell, der zu Lebzeiten eine Koryphäe für semitische Sprechen war. Da der Professor keine weiteren Erben hat, ist Thruston Erbe und Testamentsvollstrecker. Als er nach Providence reist um diese Aufgabe anzutreten, stellt er jedoch fest, daß sein Onkel keineswegs unter normalen Umständen gestorben ist und scheinbar ermordet wurde. Im Haus seines Großonkels trifft er dessen Butler Carter, der ihm von merkwürdigen Begebenheiten in der letzten Zeit erzählt. Außerdem findet Francis im Arbeitszimmer ein verschlossenes Kästchen mit merkwürdigen Aufzeichnungen und einem unheimlichen, verstörenden Relief.
Aus der Vorlage von H.P. Lovecraft hat Titania einen sehr stimmungsvollen und eindringlichen 2 Teiler gemacht, dessen Grauen sich eher subtil und unterschwellig entfaltet. So sind beide Cds durchgängig eher düster und unheilvoll, ohne viel Blutvergießen und grausige Details. Im ersten Teil liest Francis Wayland Thurston die Aufzeichnungen seines Onkels und erfährt von dessen Kontakt zu dem jungen Bildhauer Henry Wilcox, der das unheimliche Relief mit dem Cthulhu Bildnis geschaffen hat. Für den Professor war es nicht der erste Kontakt mit diesem Wesen und der in Rückblicken abgefasste Bericht des Professors offenbart seinem Neffen eine sehr bizarre und ungewöhnliche Geschichte. Danach warten Cthulhu und seine Brüder darauf, durch telepathische Macht endlich wieder die Herrschaft über die Erde übernehmen zu können. Doch dafür ist eine bestimmte Planetenkonstellation nötig. Schon vor 17 Jahren hatte der Professor auf einem Kongress in Louisiana von einem bizarren Cthulhu Kult gehört. Diese ebenso schreckliche wie bizarre Geschichte erzählt Inspektor Legrasse, der auf dem Kongress die Meinung der Professoren zu einer grausigen Statue einholen wollte.
Hier entfaltet sich nach und nach eine unterschwellige Bedrohung, die von Titania wieder mehr als stimmungsvoll eingefangen und umgesetzt wurde, wozu auch Musik und Geräuschkulisse beitragen.
Beachtlich ist auch die große Sprecherriege, die Hauptlast trägt jedoch Christian Stark in der Rolle des Francis Wayland Thurston. Er ist Haupterzähler und ist somit in fast allen Dialogen zu hören oder fungier als Erzähler. Er macht seine Sache hervorragend und kann auf ruhige und doch eindringliche Weise die Geschichte vermitteln. Horst Naumann als Professor Angell ist ebenso so großartig besetzt wie Roman Wolko als Henry Wilcox.

FaziT: gelungener Auftakt der Doppelfolge! Mit viel Liebe zum Detail und atmosphärisch dicht wurde H.P. Lovecrafts Vorlage als Hörspiel umgesetzt und überzeugt mit grandiosen Sprechern und einer stimmigen, düsteren Inszenierung.

Teil 2


Nahtlos wird hier das Geschehen aus dem ersten Teil fortgeführt und entwickelt sich stetig dem furiosen Ende entgegen. Auch hier ist die Inszenierung wieder sehr gelungen und überzeugt mit einer dichten Stimmung und ungewöhnlichen Entwicklungen. Als Thurston endlich den Maat Johansson aufgespürt hat, erfährt er von dessen Witwe, dass der Mann verstorben sei, aber Aufzeichnungen zurück gelassen habe. Nach der Lektüre dieser Papiere ist für Thurston nichts mehr wie vorher……..
Hier wird die düstere Stimmung deutlich aufgedreht, als Hörer spürt man förmlich, dass sich etwas Großes und Böses nähert. Immer mehr nähert sich das Geschehen dem unausweichlichen Ende zu, dass zumindest Thurston für sich erwartet.
Wie schon im ersten Teil sind auch hier wieder Musik und Geräuschkulisse sehr eindringlich und atmosphärisch dicht unterlegt und erzeugen einen passenden Klangteppich für die düstere Story. Auch die hervorragenden Sprecher tragen zum stimmigen Gesamtkonzept bei, sie machen ihre Sache durchweg professionell und wirken glaubhaft.

FaziT: insgesamt eine tolle und atmosphärisch dichte Doppelfolge, die die komplexe Vorlage von H.P. Lovecraft gelungen als Hörspiel umsetzt.

Bewertung vom 22.01.2020
War es eine Illusion? (MP3-Download)
Edwards, Amelia B.

War es eine Illusion? (MP3-Download)


sehr gut

Als Schulinspektor reist Frazer 1865 durch den Norden Englands um die dortigen Schulen zu inspizieren. Als er in den entlegenen Ort Pit End kommt, hat er dort Erlebnisse, die ihn zunächst an seinem Verstand zweifeln lassen.

Schulinspektor Frazer gelangt nur mit großen Mühen in die entlegene Ortschaft Pit End, die letzten Meilen muß er sogar zu Fuß zurück legen. An einem nebligen Nachmittag im November macht er sich von dem Punkt aus, an dem ihn der Kutscher abgesetzt hat, durch einen Hohlweg auf den Weg, dabei begegnen ihm zwei Personen, die ihn aber scheinbar nicht wahrnehmen. Hier beginnt die Geschichte schon sehr atmosphärisch und weckt die Neugier auf das weitere Geschehen. Fast könnte man als Hörer glauben, dass Frazer tatsächlich einer Illusion aufgesessen sei, als bei einem Grubenunglück ein naher See leer läuft und die Leiche eines Jungen gefunden wird.
Insgesamt eine ehr ruhigere Geschichte, deren Grusel sich mehr subtil entfaltet als in Schockmomenten. Sehr viel zur dichten Atmosphäre tragen vor allem die Sprecher bei. Patrick Bach als Frazer kann sehr gut den Schulinspektor verkörpern, der in eine sehr rätselhafte Geschichte gerät. Das Highlight ist aber Bernd Rumpf als Lehrer Ebenezer Skelton, der durch die widrigen Umstände zu etwas getrieben wird, das er eigentlich nicht will und das ihn schwer belastet. Auch Jannik Endemann als Philip Wolstenholme kann in seiner Rolle überzeugen. Sehr gut gefallen hat mir auch Regina Lemnitz als Wirtin, auch wenn sie nur eine kurze Rolle hat.
Auch akustisch ist wieder alles auf hohem Niveau und sowohl die Musik als auch die Geräusche sorgen für einen stimmigen Klangteppich, der die Story gut untermalt.

FaziT: Sicher ist die Geschichte ein wenig vorhersehbar und Fans heutiger Grusel und Mysteriegeschichten werden vielleicht enttäuscht sein, wer sich jedoch für klassische Schauergeschichten interessiert, der wird an der Story von Amelia B. Edwards seine Freude haben.

Bewertung vom 22.01.2020
Der Ebenholzrahmen / Gruselkabinett Bd.112 (1 Audio-CD)
Nesbit, Edith

Der Ebenholzrahmen / Gruselkabinett Bd.112 (1 Audio-CD)


gut

Philipp Devigne erbt völlig überraschend von einer alten Tante einen großen Gelbetrag und ein viktorianisches Haus im noblen Stadtteil Chelsea. Das erlesen eingerichtete Haus schlägt Philipp sofort in seinen Bann, nur ein billiger Druck in einem aufwändigen Ebenholzrahmen stört den Gesamteindruck. Auf dem Dachboden findet Philipp dann 2 Porträts, die in den Rahmen zu gehören scheinen. Vor allem das weibliche Bild übt auf Philipp eine besondere Wirkung aus, obwohl er eigentlich Mildred, die Tochter seiner ehemaligen Hauswirtin heiraten wollte.

Gewohnt stimmungsvoll ist auch diese Geschichte aus der Feder von Edith Nesbit, die auf einer Kurzgeschichte der Autorin basiert. Sehr gelungen wird die Atmosphäre in dem viktorianischen Haus eingefangen, auch die technische Umsetzung und die Sprecher sind gewohnt hervorragend, allerdings täuscht das nicht darüber hinweg, dass die Story an sich ein wenig dünn ist und viele Fragen offen bleiben. Zum einen ist der Grund für die Verbrennung der jungen Frau sehr dürftig, ebenso erschließt sich nicht wirklich, warum der Teufel in Gestalt eines Malers ein Bild der Liebenden anfertigte, auch wie das Bild in den Besitz von Philipps Tante kam ist unklar, hier gibt es also viele Zufälle oder Dinge, die nicht wirklich erklärt werden und so inhaltlich sehr unstimmig erscheinen. Konzentriert man sich lediglich auf die tragische Liebesgeschichte, so bekommt man eine schicksalhafte Story geboten, der aber jeder Grusel fehlt.
Musik und Geräusche sind wie bei Titania gewohnt sehr professionell und stimmungsvoll und auch an den Sprechern gibt es nichts auszusetzen. Herbert Schäfer spricht Philipp Devigne, der auch als Erzähler fungiert. Sehr authentisch und gefühlvoll spricht er den jungen Mann. Als seine Geliebte aus dem Totenreich ist Daniele Bette zu hören, die ihre Sehnsucht aus dem Totenreich zu ihrem Geliebten zurückkehren zu können, sehr gut zum Hörer transportieren kann. Eva-Maria Werth ist als Mrs. Mayhew zu hören und Janina Sachau als ihre Tochter Mildred, auch diese Beiden machen ihre Sache hervorragend.

FaziT: Die technische Ausstattung und die Sprecherriege sind gewohnt hervorragend und stimmungsvoll, inhaltlich hat die Geschichte aber große Lücken und läßt mehr Fragen offen, als beantwortet werden.

Bewertung vom 20.01.2020
Königliche Verschwörung / Im Auftrag Ihrer Majestät Bd.3 (eBook, ePUB)
Bowen, Rhys

Königliche Verschwörung / Im Auftrag Ihrer Majestät Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Georgie hat eine neue Geschäftsidee, die gründlich nach hinten losgeht und für sie und ihre Familie äußerst peinlich werden könnte, sollte sie der Presse bekannt werden. So hat Scotland Yard leichtes Spiel Georgie nach Schottland zu schicken und ihre dabei einen geheimen Auftrag zukommen zu lassen. Ein unbekannter Attentäter hat es scheinbar auf den Kronprinzen abgesehen, der zur Zeit in Schottland weilt. Der Yard schließt Kommunisten und Anarchisten aus und vermutet den Täter in Adelskreisen.

Georgies 3. Fall ist wieder ein unterhaltsames und amüsantes Lesevergnügen, bei dem man wunderbar vom Alltag abschalten kann. Nach ihrem Fauxpas reist Geogie nur unwillig nach Schottland, denn auf Castle Rannoch führt ihre unleidliche Schwägerin Fig das Regiment. Doch gänzlich unerwartet freut sich Fig über Georgies Besuch, denn Binky hatte einen schlimmen Unfall und im Haus haben sich amerikanische Gäste eingenistet, die Fig die Haare vom Kopf fressen. Unter ihnen auch die überhebliche Wallis Simpson die natürlich nicht auf Balmoral Castle eingeladen wurde. Georgie hat nun alle Hände voll zu tun, denn neben der Suche nach dem adligen Verschwörer, muss sie auch ruinösen Amerikaner loswerden.
Mit sehr viel Flair und Lokalkolorit beschreibt die Autorin das Leben der Adligen, während die einen in Luxus und Reichtum schwelgen, versuchen die anderen, notdürftig den Schein zu wahren und nach außen hin mitzuhalten. Man spricht schließlich nicht über Geld, erst recht wenn man keins hat! Ich mußte öfter schmunzeln wenn sich die Amerikaner über das kalte, zugige und wenig komfortable Leben im Castle Rannoch beschweren!
Wie es sich für einen Cozy Krimi gehört, gibt es natürlich auch mehrere Tote und Georgie hat einiges an Ermittlungsarbeit zu leisten, bis alles aufgeklärt ist und es gibt ein paar unerwartete Entwicklungen, die die Geschichte recht spannend machen.
Ihre Charaktere hat die Autorin liebevoll und detailreich gezeichnet, es gibt sogar einen kleinen Auftritt der heutigen Queen als kleines Mädchen!

FaziT: eine gelungene Fortsetzung mit einer dichten und stimmigen Krimihandlung, die sich flott und unterhaltsam liest und einfach Lust auf mehr macht!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2020
Das Blut von London
Robinson, Laura

Das Blut von London


sehr gut

Harry Corsham wird von der Schwester seines alten Freundes Tad Archer gebeten ihren Bruder zu suchen, der seit Tagen verschwunden ist. Nach einem Zerwürfnis hatten die Freunde jahrelang keinen Kontakt zueinander, trotzdem macht Harry sich auf die Suche, doch er kann Tad nur tot auffinden, schrecklich gefoltert und entstellt wurde seine Leiche an den Hafendocks gefunden. Tad war ein glühender Gegner der Sklaverei und hatte sich damit viele Feinde gemacht. Nun will Harry unbedingt seinen Tod aufklären, ungeachtet aller persönlichen Konsequenzen, die das nach sich ziehen kann, legt er sich doch dabei mit mächtigen Gegnern an.


Wenn man an das Thema Sklaverei denkt, so kommen einem unweigerlich die amerikanischen Südstaaten in den Sinn oder diverse Karibikinseln, an London denkt man dabei kaum und so war die Thematik von Laura Robinsons Erstling doch recht interessant für mich.
Gleich vorweg, das Buch hat einige Schwächen und Längen, vieles wird wiederholt oder etwas zu detailliert dargelegt, anderes bleibt dafür leider auf der Strecke, trotzdem hat mir der Roman gut gefallen, weil er das Thema Sklaverei von einem gänzlich anderen Blcikwinkel aus beleuchtet und auch das London im 18. Jahrhundert in einem anderen Licht erscheinen läßt. Zudem kann man viele Parallelen zur heutigen Zeit ziehen. Damals wurde für billigen Zucker und Baumwolle ignoriert, dass Menschen dafür versklavt wurden und viel Leid ertragen mußten. Wir heutigen Menschen erkaufen unseren „schönen“ massenhaften Konsum ebenfalls damit, dass die 3. Welt weiterhin ausgebeutet und unfair behandelt wird und damals wie heute scheint es niemand wirklich zu interessieren, es geht eben ums Geld!
Harry Corsham immerhin will dem Tod seines Freundes auf den Grund gehen, dafür setzt er sowohl seine Karriere als auch die gesellschaftliche Position seiner Familie aufs Spiel. Akribisch verfolgt er auch noch die kleinste Spur, geht jedem Hinweis nach und stochert in Dingen herum, von denen viele möchten, dass sie besser im Verborgenen bleiben, geht es doch um Macht, Geld und Ansehen. Nur langsam zeichnet sich ein Bild von dem ab, dem Tad auf der Spur war, doch bis zur recht überraschenden Auflösung gerät Harry in reichlich Sackgassen, trifft falsche Entscheidungen und wird in Intrigen und unschöne Machenschaften verwickelt
Gelungen ist auf jeden Fall die Atmosphäre von London im 18. Jahrhundert, das umtriebige Hafenviertel, düstere Gassen und Spelunken und Menschen die unter recht unhygienischen Verhältnissen leben. Im Gegensatz dazu prunkvolle Stadthäuser und das sorglose und luxuriöse Leben der Reichen. Mittendrin Harry Corsham, der trotz aller Warnungen und Drohungen an seinen Ermittlungen festhält. Hier ist der Autorin eine glaubwürdige und interessante Figur gelungen, der man gern bei seinen Ermittlungen folgt. Die Geschichte wird aus Harrys Sicht erzählt, so dass man immer direkt mitten im Geschehen ist und auch an der Gefühlswelt der Hauptfigur teilhaben kann. Mir kam allerdings etwas das komplizierte Verhältnis zu seiner Frau etwas kurz, während andere Dinge sehr ausführlich behandelt wurden, blieb das leider etwas auf der Strecke und zumindest am Ende hätte erwähnt werden können, ob die Beiden wieder zusammengefunden haben.
Zudem wäre ein Personenregister hilfreich gewesen, ich hab eigentlich kein Problem mit einer großen Zahl von handelnden Personen, aber hier konnte man doch ein wenig den Überblick verlieren.

FaziT: Trotz einiger Längen und kleiner Defizite ein lesenswerter historischer Krimi, der das Thema Sklaverei auch aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2020
Die Grube und das Pendel / Gruselkabinett Bd.111 (1 Audio-CD)
Poe, Edgar Allan

Die Grube und das Pendel / Gruselkabinett Bd.111 (1 Audio-CD)


sehr gut

Rom 1846, der alte Edelmann Montrésor erträgt seit Jahren die bösartigen Verspottungen von Fortunato und ersinnt einen Plan, um sich des gemeinen Plagegeistes zu entledigen, was niemand weiß, die beiden Männer kennen sich schon aus Jugendtagen, was Fortunato aber anscheinend vergessen hat.

„Die Grube und das Pendel“ basiert auf 2 Geschichten von Edgar Allen Poe, nämlich der titelgebenden „Grube……“ und „Das FaßAmontillado“. Die Verknüpfung beider Geschichten ist ganz gut gelungen, auch wenn 50 Jahre dazwischen liegen.
Zunächst lernt man aber den alten Edelmann Montrésor kennen, der unter den Beleidigungen Fortunatos leidet, aber nichts dagegen unternimmt und schließlich berichtet, wie die beiden sich vor 50 Jahren kennenlernten. Schon damals war Fortunato recht bösartig und für die Inquisition tätig, während Montrésor als Gefangener schauderhafte Folter erdulden musste. Da dass alles ausMontrésor’s Sicht berichtet wird, wirkt das alles ein wenig eindimensional, ist aber wegen der beschriebenen Grausamkeiten auch sehr bedrückend und unheimlich.
Der zweite Teil der Geschichte beschäftigt sich dann mit Montrésor’s Rache, die er wirklich sehr durchdacht eingefädelt und ausgeführt hat. In Anbetracht von Montrésor’s Erlebnissen, kann man seine Handlung schon verstehen, dass Schicksal das er seinem Widersacher zugedacht hat, ist aber wirklich grausam!
Die beiden Figuren Montrésor und Fortunato werden jeweils von 2 Sprechern dargestellt, einmal als alte Männer und einmal als Junge. Wobei Montrésor als Erzähler auch die Hauptlast trägt. Hier sind einmal Johannes Raspe als junger Mann und Eckart Dux als sein altes Pendant zu hören. Beide können der Figur sehr stimmige Züge verleihen. Als Fortunato sind Matthias Lühn als junge Version zu hören und Jürgen Thormann als alter Mann, der auch den wesentlich größeren Sprachpart hat. Auch er kann seine Figur sehr gelungen darstellen.
Wie gewohnt beim Gruselkabinett sind auch Musik und Geräuschkulisse atmosphärisch dicht und sorgen für eine passende Stimmung.

FaziT: Beide Geschichten von Poe wurden sehr gelungen miteinander verbunden, da aber Montrésor gerade im ersten Teil des Hörspiels fast ausschließlich erzählt, wirkt die Folge am Anfang ein wenig starr.

Bewertung vom 20.01.2020
Der Drachenspiegel (MP3-Download)
Merritt, Abraham

Der Drachenspiegel (MP3-Download)


gut

Millionär James Hemdon verschwindet spurlos aus seinem prächtigen Anwesen. Seine Dienerschaft benachrichtig dessen Freund Ward, um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch dann taucht Hemdon mitten in der Nacht urplötzlich blutüberströmt wieder auf. Hat alles mit dem mysteriösen Drachenspiegel zu den, den Hemdon einst bei der Plünderung Pekings erbeutete? Die Geschichte die James Hemdon seinem Freund erzählt, klingt mehr als phantastisch.

Inhaltlich hat mich die Geschichte irgendwie ein wenig an „Die Zeitmaschine“ erinnert, da ist die Thematik der Reise in eine andere Welt etwas ähnlich. Zunächst beginnt die Folge aber recht interessant mit dem Verschwinden von James Hemdon, das alles ist recht rätselhaft und weckt die Neugier des Hörers. Mit dem weiteren Fortschreiten der Handlung wird eine dichte und ein wenig mysteriöse Stimmung aufgebaut, die Handlung bleibt aber insgesamt ohne große Höhepunkte. Zwar erzählt Hemdon seinem Freund sehr unterhaltsam, wie er in den Besitz des Spiegels gekommen ist und auch die Ereignisse in der fremden Welt sind nicht uninteressant, aber wirklich gruselig wird es nie und insgesamt handelt es sich hier mehr um eine Fantasy als eine Gruselgeschichte.
Gewohnt atmosphärisch und auf hohem technischen Niveau ist wieder einmal die Musik und Geräuschkulisse, die einen stimmigen Klangteppich unter das Geschehen legt. Auch bei den Sprechern gibt es wie gewohnt nichts auszusetzen. Claus Thull- Emden als Ward fungiert gleichzeitig als Erzähler und berichtet das Geschehen aus seiner Sicht. Peter Lontzek kann als abenteuerlustiger James Hemdon überzeugen, ebenso wie Louis Friedemann Thiele als Martin und Jürgen Thormann als sehr mysteriöser Rak. Die einzige Frauenrolle hat diesmal Stefanie Kellner, sie gibt eine gelungene Darstellung der verführerischen Santhu. Sehr gut gefallen hat mir auch Benedikt Weber als Wu- Sing, der hier auch ein wenig Humor rein bringt.

FaziT: gewohnt technisch hochwertig und einwandfrei inszeniert, inhaltlich ist die Story aber mehr eine Fantasy als eine Gruselgeschichte und entwickelt sich ohne große Überraschungen.