Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
gagamaus
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 510 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2016
Die Stille vor dem Tod
Mcfadyen, Cody

Die Stille vor dem Tod


weniger gut

„Die Stille vor dem Tod“ beginnt mit einer großen Mordserie. In einer Siedung am Stadtrand von Denver werden in einer einzigen Nacht gleich drei Familien getötet und auf erschreckende Weise im Tod drappiert. Außerdem steht in einem der Häuser eine Nachricht mit Blut an die Wand geschrieben, in der explizit Smokys Name fällt. Dies ist aber nur der Beginn eines unvergleichlichen Parcours des Grauens, den Cody McFadyen für seine Ermittlerin Smoky, ihr Team, ja die ganze Welt parat hält. Das Böse nimmt eine Dimension an, die weder die Ermittler noch der Leser sich je hätten träumen lassen.

Lange habe ich auf ein neues Buch von Cody McFadyen gewartet. Umso größer war die Vorfreude, als ich „Die Stille vor dem Tod“ endlich in Händen hielt. Ich bin ein Fan guter Thriller, die gerne auch blutig und hart sein dürfen. Chris Carter und Karin Slaughter gehören neben McFadyen zu meinen Favoriten. Ich kenne alle Vorgängerromane um die Ermittlerin Smoky Barrett und weiß, dass der Autor von Buch zu Buch noch eine Schippe drauflegen kann.
Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt; schlimmer, die Enttäuschung wuchs von Kapitel zu Kapitel. Es gab eine Vielzahl an Gründen dafür.

Der Plot ist von vorne bis hinten voller Lücken, Brüchen, Unglaubwürdigkeiten. Ohne der Story vorweg zu greifen kann man sagen, dass die Geschichte auf mindestens zwei Bücher angelegt ist, also mitten drinnen abrupt abbricht. Wer das vorher nicht weiß, ist sicherlich frustriert. Aber auch innerhalb dieses Buches geschehen so viele Dinge, die man nicht erklärt bekommt oder die einem einfach als Tatsache vorgesetzt werden, dass geübte Thrillerleser damit nicht zufrieden sein können.

Es gibt keine Spannungskurve. Im ersten Viertel geschehen die ersten Morde und es kommt durch den mutmaßlichen Mörder zu einer Art vorgezogenem Showdown in dessen Verlauf der Leser mit so vielen Abscheulichkeiten, bestialischen Morden, Leichen, gequälten Lebenden und Toten konfrontiert wird, dass es für gut und gerne fünf Bücher gereicht hätte. (Dieses Schema wird zwischendurch immer wieder mit neuen Berichten irgendwelcher Mörder fortgesetzt, wobei die Grausamkeit und Abartigkeit mir irgendwann fast zu viel wurde.) Danach verliert die Story erst mal jede Spannung und über zwei Drittel des Buches passiert nichts, was mit Ermittlungen oder Mörderjagd auch nur entfernt zu tun hätte. Am Ende wird zwar wieder jemand verhaftet, aber das ist so langatmig und unspektakulär, dass es eines McFadyen-Thrillers eigentlich unwürdig ist. Es kam mir vor, als hätte er sein ganzes Feuerwerk schon am Anfang verschossen.

Es bleiben eine Vielzahl an Fragen, Ungereimtheiten und losen Enden. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht alles im nächsten Band erklärt oder auch nur aufgegriffen wird.

Ich musste mich durch das Buch durchquälen und kann es nicht mal Fans von McFadyen wirklich empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2016
Bühlerhöhe
Glaser, Brigitte

Bühlerhöhe


sehr gut

Sommer, 1952. Kanzler Adenauer macht Urlaub im Schwarzwald. Da es von allen Seiten Morddrohungen gegeben hat, schickt der israelische Mossad Rosa Silbermann ins Hotel Bühlerhöhe, um den Kanzler zu beschützen. Und es scheint, als bekäme sie alle Hände voll zu tun, denn die versprochene Unterstützung bleibt aus und es kommt zu einem ersten Anschlag.

Eine zwielichtige Rolle spielt Sophie Reisacher, die im Hotel arbeitet. Die beiden Frauen werden zu Gegenspielern in einer interessanten Geschichte von Politik, deutscher Vergangenheitsbewältigung und Spionage.

Mir hat sehr gefallen, dass zwei Frauen hier die Hauptakteure sind und dass die Männer über weite Strecken eher Randpersonen waren. Der Erzählstil ist schön aber manchmal verliert die Autorin oder zumindest der Leser etwas den Faden, da die Geschichte weitschweifig ist und das Tempo dadurch immer wieder etwas durchhängt.

Mir hat das Buch gut gefallen, das Ende ist schlüssig wenn auch etwas ernüchternd. Gute vier Sterne mit Luft nach oben.

Bewertung vom 19.09.2016
Die Entflammten / Secret Fire Bd.1
Daugherty, C. J.;Rozenfeld, Carina

Die Entflammten / Secret Fire Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Secret Fire – die Entflammten ist der erste Teil einer kleinen Reihe der Autorin C.J. Daugherty, die bereits mit anderen Jugend-Fantasybüchern große Erfolge feierte. Mir war sie bis dato unbekannt. Es geht um den 17-jährige Sacha auf dem ein böser Fluch lastet. Er ist unsterblich, bis zu seinem 18.ten Geburtstag. Dann wird er sterben. Aber Rettung naht, denn es gibt natürlich jemanden, der ihn retten könnte. Sascha ein junges Mädchen, die aber noch nichts weiß von ihrer Berufung und wie sie ihm helfen könnte. Die beiden lernen sich erst übers Internet kennen, um dann auch real aufeinander zu treffen und nach einer Lösung für den alten Fluch zu suchen.

Meine Meinung:
Das Buch lässt sich wirklich ratzfatz und sehr gut lesen. Leichter lockerer Erzählstil, unterhaltsame Dialoge, nette Charaktere, die sich gut ergänzen. Sacha ist anfangs ein junge Rebell, der sich nicht um andere und deren Meinung schert. Er fordert sein Glück und seine Unsterblichkeit gerne mal heraus, hat ständig dumme Sprüche auf Lager. Taylor ist eher introvertiert, sehr klug und zurückhaltend und anfangs auch skeptisch, ob sie überhaupt helfen kann.

Wirklich eine nette Geschichte aber ehrlich gesagt passiert mir etwas zu wenig. Also das Ganze scheint ein bisschen aufgebläht zu sein, damit es mehr als einen Teil gibt. Nicht dass es richtig langweilig ist. Dazu sind die beiden einfach zu sympathisch. Aber für meinen Geschmack hätte man das Alles gerne etwas kürzen dürfen und darauf einen Stand-Alone machen können. Aber natürlich warte ich jetzt sehnsüchtig auf die Fortsetzung, damit ich erfahre, wie die Sache – hoffentlich gut – ausgeht. Also von mir eine klare Leseempfehlung vor allem für junge Mädels die ein bisschen Fantasy mit ein bisschen Liebe und Zuneigung gerne lesen.

Bewertung vom 19.09.2016
Teufelsgold
Eschbach, Andreas

Teufelsgold


sehr gut

Andreas Eschbach gehört für mich zu den Autoren, die im deutschsprachigen Raum ein eigenes Genre kreiert haben. Den fantastischen Thriller – also einen Thriller in dem, mal mehr mal weniger, Fantasy- oder Science-Fiction-Elemente vorkommen. Bekannt sind vor allem das „Jesus-Video“ und der „Jesus-Deal“, die mir beide ausgesprochen gut gefallen haben. Ähnlich ist es auch im neuesten Roman „Teufelsgold“. Eine Hauptrolle in diesem Roman spielt der „Stein der Weisen“.

Mit den Rittern der Kreuzzügen kam aus dem Heiligen Land die Geschichte eines geheimnisvollen Steines zurück, mit dessen Hilfe kundige Alchemisten angeblich aus minderem Metall Gold machen könnten und der vielleicht noch ganz andere magische Fähigkeiten freisetzten würde.

Mehr zufällig gelangt Hendrik Busske, Investmentmanager, an ein kleines Büchlein, in welchem er zum ersten Mal von der Existenz des Steines liest. Es scheint, als würde seine chronische Unzufriedenheit mit Job und Karriere dadurch eine neue Richtung bekommen, denn bald ist er auf der Suche nach neuen Möglichkeiten für sich und sein Leben und als tatsächlich eine goldene Rüstung gefunden wird, die in eben jenem Buch als Erzeugnis eines Alchemisten erwähnt wird, sinnt er auf eine Möglichkeit, des Goldes oder des Steines habhaft zu werden. Aber natürlich ist er nicht der Einzige, der Jagd macht auf den Stein der Weisen. Neben seinem Bruder, einem erfolgreichen Wissenschaftler, sind auch ein alter Ritterorden und ein noch viel älterer Alchemist daran interessiert das Geheimnis zu lösen und Hendrik gerät erst zwischen alle Fronten um sich dann doch für eine der Seiten zu entscheiden.

Nach einem gelungenen Beginn wird das Tempo der Story um Hendrik ziemlich gedrosselt und die Unzufriedenheit des Hauptdarstellers warteilweise etwas anstrengend, denn obwohl er bald viel Geld und jede Menge Erfolg bekommt ist es ihm nie genug. Damit wurde er mir zusehends unsympathischer. Aber auch das ist natürlich ein Qualitätsbeweis, wenn der Leser starke Animositäten gegen die Figuren entwickelt. Viele suchen nach dem Stein und dem gefährlichen Gold. Und alle sind von einer inneren Gier und einer erschreckenden Rücksichtslosigkeit beseelt, die erkennen lässt, dass hier wirklich eine Art „Teufel“ am Werke ist.

Gefallen haben mir alle wissenschaftlichen Aspekte des Buches. Also der Bruder von Hendrik, Adalbert, ist ein leicht autistischer Charakter, der vollkommen verkopft und logisch an die Sache herangeht. Ein bisschen so, wie es Spock aus dem Raumschiff Enterprise tut. Humorlos und mit einer erschreckenden Intelligenz. Dabei erfährt man noch einiges über Atome und chemische Vorgänge und andere wissenschaftliche Details. So etwas schätze ich sehr.

Gefallen hat mir auch die prinzipielle Frage danach, was der Sinn und die Quintessenz des Lebens ist und ob Gold und Unsterblichkeit wirklich das Wichtigste in der menschlichen Existenz sein sollten.

Das eine Geschichte, in der „der Stein der Weisen“ als tatsächlich existent behandelt wird, natürlich eine fantastische sein würde, war mir klar. Allerdings hat mich die Dimension der Special-Effekt-Szenen im letzten Dritteln doch etwas erdrückt. Es war eine Mischung aus esotherisch und magisch mit einem Hauch SF und nicht jede Szene war in meinem Kopfkino wirklich klar zu sehen. Die für mich nicht ganz nachvollziebare Sinneswandlung Hendriks und der finale Höhepunkt, der für den Leser einige dicke Fragen offen lässt, haben mir nicht so gut gefallen.

Von mir gibt es 3,5 Sterne (aufgerundet 4) für einen Roman, der unterhaltsam zu lesen war, der aber nicht an die Jesus-Bücher von Andreas Eschbach heranreichen kann.

Bewertung vom 04.08.2016
Die Sommer mit Lulu
Nichols, Peter

Die Sommer mit Lulu


gut

Ich hatte mir von dem Buch "Die Sommer mit Lulu" eigentlich entweder einen Familienroman erwartet oder im besten Falle eine Liebes/Ehe-Geschichte,, in der die Beziehung aufgedröselt wird und auch die Gründe dargelegt werden, warum sie zu Bruch ging. Letzteres hat der Autor natürlich auf seine Weise schon getan. Aber mir kam dabei eindeutig die Liebe zu kurz.


Erzählt wird rückwärtsgerichtet. Man wartet also das ganze Buch auf den Anfang und den Auslöser aller Ergebnisse. Aber es zieht sich wirklich. Mich ließen die Personen ziemlich kalt. Es kam kaum Spannung auf und ein paar Szenen waren mir auch etwas zu derb beschrieben.

Es war seit langem ein Buch von vorablesen, durch das ich mich durchquälen musste. Vielleicht lag es auch daran, dass ich davor den genialen neuen Dicker und einen weiteren tollen Roman mit einer ergreifenden Liebesgeschichte gelesen hatte und meine Ansprüche etwas hoch waren. Ich vergebe 3 Punkte für den Schreibstil.

Bewertung vom 04.08.2016
Mörderische Wahrheiten / Carlotta Fiore Bd.2
Prammer, Theresa

Mörderische Wahrheiten / Carlotta Fiore Bd.2


sehr gut

Die Ausgangslage für Carlotta Fiore und die Polizei ist denkbar schlecht.
Mehrere Kinder werde ermordet aufgefunden und bestimmte Merkmale deuten darauf hin, dass es sich um ein und denselben Täter handelt und dass die Morde anderen gleichen, die vor 20 Jahren als eigentlich aufgeklärt abgeschlossen wurden.

Aber der damalige Ermittler, Carlottas Vater, erwacht nach 18 Monaten gerade aus einem Koma und kann sich erst mal an überhaupt nichts erinnern.
Und der damals verurteilte Täter stirbt, noch bevor man ihn genauer befragen kann.

Handelt es sich um einen Nachahmungstäter oder wurde der falsche Mann eingesperrt?

Carlotta Fiore ist eigentlich Kaufhausdetektivin und keine offizielle Ermittlerin. Und eigentlich hat sie mit ihren eigenen Problemen genug zu tun. Aber natürlich ermittelt sie dann doch auf eigene Faust, bringt nicht nur sich in Gefahr hat aber auch ein Näschen dafür, was hinter all dem Stecken könnte. Zur etwas störrischen Heldin kommt noch eine Prise Wiener Flair.

Ich kannte den ersten Teil nicht und habe es so empfunden, dass man den vielleicht schon vorher lesen sollte, einfach weil die Entwicklung der Heldin in chronologischer Reihenfolge interessanter gewesen wäre. Der Krimi war gut durchdacht und leicht lesbar.

Bewertung vom 04.08.2016
Für einen Sommer und immer
Leuze, Julie

Für einen Sommer und immer


sehr gut

„Für einen Sommer und immer“ war mein erstes Buch der Autorin Julie Leuze. Titel, Cover und Inhaltsangabe lassen einen leichten, luftigen Liebesroman erahnen mit einem positiven Ausgang einer unterhaltsamen Geschichte.

Man bekommt als Leser genau das aber man bekommt es auf eine höchst angenehme und gut zu lesende Art und Weise und keineswegs flach oder trivial. Annika, die Hauptdarstellerin in diesem Buch, ist eine erfolgreiche Frau, beruflich angespannt und etwas überarbeitet. Deshalb nimmt sie sich eine Auszeit, als sie erfährt, dass ihre Mutter schwer erkrankt ist. Da sie schon beim Tod des Vaters wenig Zeit hatte, fühlt sie sich schuldig und weiß nicht, wie sie mit der Krankheit ihrer Mutter umgehen soll. Den Frauen fehlt es an der Nähe, die man in so einer Situation haben muss.

Durch den Urlaub in den Bergen und durch den Bergführer Samuel wird Annika schließlich neu geerdet und aus ihrem Alltagsstress herausgeholt. Und sie hat endlich die Zeit für ihre Gefühle und die Muße sich über ihr Leben und ihre Zukunft gründlich Gedanken zu machen.

Das Buch ist weder spektakulär spannend noch erschütternd. Es besticht aber mit Authenzität und realistischen Zwischentönen und man kann für die Charaktere durchaus Empathie entwickeln. Ein schönes Buch wenn man mal etwas Ruhiges für die Seele sucht. Gute 4 Sterne von mir.

Bewertung vom 17.06.2016
I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7
Carter, Chris

I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7


sehr gut

Die Kommissare Hunter und Garcia sind mal wieder auf der Jagd nach einem Serienkiller. Wer bereits Vorgängerromane dieser Serie des Autors Chris Carter gelesen hat wird wissen, dass einen bluttriefende teils richtig harte Thrillerkost erwartet und dass die Beschreibungen der perfiden Morde nicht jedermanns Sache sind.

Auch in diesem Buch bleibt der Autor diesem Schema treu, allerdings ist das Buch diesmal noch etwas dünner als die Vorgänger und die Handlung dementsprechend kurz und schnell gelesen.

Die Morde, die hier ziemlich schnell aufeinander geschehen, stellen die zwei Ermittler vor die Frage, ob der Täter wirklich immer ein und der selbe ist, denn das Muster wird immer wieder verändert. Aber der Mörder ist wieder mal einer, der gerne Spielchen mit den Polizisten spielt und er schreibt Nachrichten, in denen er Hinweise versteckt und die Möglichkeit einräumt, ihn vielleicht zu stoppen. Also alles wie gehabt. Keine Neuerfindung des Genres aber in einem knackigen Schreibstil und mit kurzen Kapiteln die schnellen Verzehr ermöglichen.

Diesmal ist auch ein entführter Junge involviert, dessen traumatische Folterungen der Leser immer wieder in kurzen Abschnitten vorgesetzt bekommt und die mich sehr berührt haben. Überhaupt schafft es ja Chris Carter bis jetzt tatsächlich in jedem seiner Romane, mich mindestens einmal schwer zu Schocken mit seiner ausufernden Gewaltphantasie. Es ist sozusagen eine Hassliebe, die mich mit dieser Reihe verbindet, denn es ist keine hochwertige Literatur aber dafür nervenaufreibend spannender Nervenkitzel gepaart mit einer guten Portion Ekel. Wer so etwas ab und zu mal mag, der ist hier genau richtig.

Auch der Totmacher hat also meine Erwartungen erfüllt und hätte für meinen Geschmack gerne noch ein paar Seiten dicker sein dürfen. Ich kann das Buch jenen empfehlen, die die Reihe mögen oder die auch Slaughter und McFadyen gerne lesen.

Bewertung vom 03.06.2016
Der Herr des Turmes / Rabenschatten-Trilogie Bd.2
Ryan, Anthony

Der Herr des Turmes / Rabenschatten-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

(0)



Ich hatte ja den ersten Teil "Das Lied des Blutes" von Anthony Ryans Trilogie verschlungen und konnte so die Fortsetzung kaum erwarten. Ich war außerdem sehr gespannt, ob er die hohen Erwartungen erfüllen und mit der Fortsetzung die Geschichte auf gleichen Niveau halten würde können.

Zum Inhalt: Es ist ein dicker Wälzer und der Titel "Der Herr des Turms" bezieht sich natürlich auf Vaelin al Sorna, der hofft, nun sein Schwert stecken lassen zu dürfen und als Turmherr einen ruhigeren und unblutigen Job zu bekommen. Natürlich weit gefehlt, denn der eigentliche Kampf zwischen den Guten und den Bösen steht ja noch bevor. Deshalb ist dieser mittlere Band auch zu großen Teilen der Vorstellung neuer Charaktere geschuldet, die im finalen Band sicherlich noch alle eine große Rolle spielen werden. Deshalb springt die Geschichte auch zwischen verschiedenen Schauplätzen hin und her und es werden eine Handlungsfäden entrollt, die sich erst langsam entwirren und zu einem gemeinsamen Strang gebunden werden müssen.

Meine Meinung: Man braucht ein bisschen Ausdauer und Geduld für diesen zweiten Teil. Er unterscheidet sich etwas im Erzählrythmus und eigentlich finde ich das gut, denn der Autor spielt mit unseren Erwartungen und fordert uns mit Neuem und auch mit Ausschweifungen, die wir nicht gleich in direkten Zusammenhang mit Vaelins Schicksal bringen. Mir hat vor allem sehr gefallen, dass jetzt auch mehr als eine Frau für wichtige Hauptrollen besetzt wurden und auch, dass sein treuer Gefährte aus dem ersten Band wieder in einer neuen Rolle auftaucht. Die Sprache ist wie erwartet kraftvoll und lässt viele Szenen entstehen, die das Kopfkino hervorragend bedienen.

Fazit: Es handelt sich um ausgefeilte und anspruchsvolle High-Fantasy mit einer epochalen Breite erzählt und dennoch auf keiner Seite langweilig oder vorhersehbar. Ich habe auf diesen grandiosen zweiten Teil mit viel Freude gelesen und hoffe, das Finale lässt nicht zu lange auf sich warten. Ryan hat meine Erwartungen erfüllt. Chapeau.