Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 05.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


gut

Die Geschichte klang so skurril wie spannend und wurde als rasante All-Age-Road-Novel angepriesen. Das All age würde ich total unterschreiben, vor allem weil die Figuren auch ein Querschnitt durch alle Altersklassen sind. Unter einer Road-Novel habe ich mir ehrlich gesagt was anderes vorgestellt, für mich wirkte das Buch eher wie das Vorspiel zu einer Road-Novel und lässt mich damit etwas ratlos zurück.

Zum Inhalt: nach 18 Jahren wird Franks Großvater aus dem Gefängnis entlassen. Was er getan hat will die Mutter dem 14 jährigen Jungen nicht verraten, aber es wird klar, dass sie nicht will, dass die beiden Zeit allein verbringen. Frank ist neugierig und zugleich abgeschreckt von dieser neuen Vaterfigur, die keine ist und dem Reiz des Neuen.

Den inhaltlichen Einstieg in die Geschichte fand ich gar nicht schlecht und auch deren Verlauf hat mir an sich gut gefallen, die fortschreitende Eskalation der Familienverhältnisse und der Umbruch in Franks Leben von der behüteten Wohnsituation mit seiner Mutter zu seinem ruhelosen Ausbruch. Aber dann endet die Geschichte gefühlt sehr abrupt, bevor sie so richtig begonnen hat. Dabei würde jetzt eigentlich der Teil anfangen, der richtig spannend wird.

Sprachlich fand ich die Geschichte eher schwierig. Besonders zu Anfang haben mir die elendig langen Sätze und die vielen Wiederholungen in der Gesprächsführung zwischen Großvater und Enkel ganz schön zu schaffen gemacht. Ich habe es daher eher als anstrengend zu lesen empfunden. Man gewöhnt sich aber irgendwann dran und dann passt es ganz gut zum Buch.

Ein bisschen wirkt die Geschichte wie filmisch erzählt, fast schon wie im Rausch, und würde sich sicherlich gut als Rückblende in einem Ganovenfilm machen. Als alleinstehende Handlung war es mir aber irgendwie zu wenig, muss ich gestehen. Erreicht hat mich das Buch in seiner Kürze daher leider nicht.
Wer kurze, episodische Erzählungen mag, wird aber Gefallen an diesem Buch finden.

Bewertung vom 03.01.2023
Sand Castle Ruins / The Boys of Sunset High Bd.1
Summer, Vivien

Sand Castle Ruins / The Boys of Sunset High Bd.1


sehr gut

Ich liebe Bad Boy Geschichten und dieses Buch bedeutet was das angeht echt Suchtgefahr. Deshalb ist es auch gut, dass es der erste Band einer Reihe ist, denn ich bin definitiv noch nicht bereit mich von der WG rund um Protagonist Connor zu verabschieden. Was die Lovestory angeht stelle ich mal wieder fest, dass Second Chances einfach nicht so ganz mein Ding ist, vor allem nicht, wenn die Motive so fadenscheinig sind. Was ich total geliebt habe war die Illustration der beiden in ihrer Villa am Anfang des Buches.

Zum Inhalt: Nach einem Schicksalsschlag rücken Kit und Connor zusammen und werden beste Freunde. Sie geben einander Halt in einer Zeit, in der sie nur einander haben. Bis Connor verschwindet und Kit zurücklässt. Und ihr damit das Herz in tausend Stück reißt. Vier Jahre später ist Connor zurück und will ich holen, was ihm gehört. Aber gehört Kit auch noch dazu? Und ist sie bereit ihm zu verzeihen?

Das Buch spielt hauptsächlich in der Gegenwart, es gibt aber immer wieder Rückblicke in die Jugend von Kit und Connor, was ich wirklich toll fand. Denn besonders diese Episoden haben mir sehr gut gefallen, auch wenn die Age Gap von drei Jahren da echt grenzwertig erscheint. Kit ist noch sehr unschuldig naiv und sieht in Connor etwas, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht für sie sein kann.

Das Buch beinhaltet einiges an Triggern und besonders zu Anfang der Gegenwartserzählung legen die beiden Protagonisten ein sehr toxisches Verhalten an den Tag und sind einfach nicht gut füreinander. Für sich alleine finde sich sie beide total interessante Charaktere und wenn sie aufeinander treffen, sprühen die Funken, was aber besonders zu Anfang mit einer leicht unguten Noten behaftet war. Connors Verhalten wendet sich im Verlauf der Handlung aber total und die Beziehung der beiden wird authentischer und hat mir immer besser gefallen.

Second Chances Romane kann man finden wie man will, Connors Motive zu gehen waren in meinen Augen zwar aus seiner Sicht total nachvollziehbar, die Art wie er Kit aber behandelt hat, fand ich einfach nur daneben und sicher hätten sie auch eine gemeinsame Lösung finden können, die nicht damit endet, dass er sie wie Dreck behandelt.

Alles in allem hat mir die Geschichte trotzdem gut gefallen. Besonders die Bad Boys rund um Connor mochte ich sehr. Und die Spannung zwischen Connor und Kit war sehr sexy. Bin auf jeden Fall neugierig auf die weiteren Bücher.

Bewertung vom 28.12.2022
Das College
Ware, Ruth

Das College


ausgezeichnet

Ich mag Bücher von Ruth Ware einfach richtig gerne, sie schreibt fantastisch und stimmungsvoll und weil ich dieses Uni-Setting in den altehrwürdigen Hallen von Oxford sehr ansprechend finde, habe ich mich sehr auf diesen neuen Thriller gefreut. Und ich finde, der punktet auf ganzer Linie.

Zum Inhalt: vor zehn Jahren ist Hannahs Freundin und Mitbewohnerin April ermordet worden. Jetzt, wo ihr vermeintlicher Mörder, den Hannah damals belastet hattet, im Gefängnis verstorben ist, gräbt die Presse die Story wieder aus. Und plötzlich gibt es neue Hinweise. Und Hannah zweifelt plötzlich, ob sie nicht den Falschen ins Gefängnis gebracht hat…

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen „Davor“ und „Danach“ erzählt, was ich sehr gelungen fand. So nähert sich der Leser im Handlungsstrang der Vergangenheit dem Mord an April an und erfährt viel von der Gruppendynamik der Collegefreunde. In der Gegenwart nimmt Hannah, die nun mit Aprils Ex verheiratet ist, ihre eigenen Ermittlungen auf, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Vor allem die Handlung in der Vergangenheit fand ich sehr atmosphärisch und stimmungsvoll. Die Dekadenz der Elite-Uni, die Schwierigkeiten, denen sich die Freunde stellen, aber auch ihre sozialen Dynamiken wirken sehr authentisch. Schnell bekommt man als Leser auch das Gefühl, dass die Freunde Geheimnisse voreinander haben, die nach und nach ans Licht kommen. Und die oberflächlich starke Fassade ihrer Freundschaft gerät langsam ins Bröckeln.

Ich fand die Geschichte total mitreißend und habe gemeinsam mit Hannah nach dem wahren Mörder gesucht. Dabei fand ich es faszinierend, wie letztendlich eigentlich jeder ein Motiv hatte. Die Auflösung wirkt total stimmig und es war zum Ende hin nochmal richtig spannend, als es quasi zum Showdown kommt.

Mir hat dieses Buch wieder von Ruth Ware wieder sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2022
Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
McFarlane, Mhairi

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben


gut

Ich kannte bereits ein anderes Buch von Mhairi McFarlane und mochte ihren bissigen, britischen Humor und dass sie keine klischeehaften, kitschigen Liebesromane schreibt. Meine Erwartungen an „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ waren daher nicht gerade gering. Leider war dieses Buch nicht so ganz, was ich mir erhofft hatte.

Zum Inhalt: Harriet ist eine begnadete Hochzeitsfotografin, glaubt aber selbst nicht an die Ehe. Als ihr Freund ihr einen Antrag macht tritt sie daher die Flucht nach vorne an und verlässt ihn. Da sie so schnell wie möglich alle Verbindungen zu ihm kappen will sucht sie sich kurzfristig eine WG. Doch als sie einziehen will trifft sie der Schock: denn der neue Mitbewohner ist kein Umbekannter.

Der Einstieg ins Buch ist mir nicht unbedingt leichtgefallen, denn die Trennung die bereits im Klappentext angeteasert wird, zieht sich über gute 100 Seiten und auch danach verschwindet der Ex nicht aus des Geschichte. Harriet selbst hat so eine Art an sich, Drama magisch anzuziehen, alles auf sich selbst zu projizieren und sich überall einzumischen. Ich bin mit ihrer Art einfach nicht so recht warm geworden.

Was ich an dem Buch total mochte waren die starken Frauenfiguren, die gezeigte Loyalität unter Frauen und dass es viele mutige Begegnungen gab. Das Buch schreit geradezu „Frauenpower“. Ein weiterer interessanter Aspekt war, dass es hier nicht nur um eine Liebesbeziehung ging, sondern um Beziehungen jeglicher Art, gute wie schlechte. Besonders toxische Beziehungen spielen eine große Rolle im Buch.

Wo mich das Buch dann aber verloren hat war leider das ganze Drama. Auch viel übertriebenes, unnötiges Drama. Ja, Liebesromane brauchen Drama. Aber das war mir einfach viel zu viel.

Zum ersten Mal habe ich mir bei einem Liebesroman gewünscht, dass die Hauptfiguren kein Paar werden. Denn in meinen Augen hatte eine Liebesgeschichte keinen Platz in diesem Buch, was ich auch absolut nicht schlimm findet, da es andere, sehr wichtige Themen in den Fokus gestellt hat.

Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen, obwohl es viele starke Elemente hatte.

Bewertung vom 28.12.2022
Ein Freund
Gallagher, Charlie

Ein Freund


sehr gut

Im Nachhinein finde ich, dass Cover und Klappentext wenig aussagekräftig sind, worum es in diesem Buch geht. Was total schade ist, denn die Handlung war echt super und blieb lange unvorhersehbar. Ein packender Thriller der erst nach und nach offenbart wer Freund ist, und wer Feind.

Zum Inhalt: Callie Evans liegt im Koma, nachdem sie versucht hat ihrem Leben ein Ende zu setzen. Ein Umbekannter hatte das Mädchen dahin getrieben. Und Danny Evans will Rache an dem Mann nehmen, der seiner Tochter das angetan hat. Als ein Fremder auftaucht, der Danny Gerechtigkeit verspricht, zögert er nicht lange. Aber kann er dem Unbekannten trauen?

An die vielen Perspektiven im Buch musste ich mich erstmal gewöhnen. Denn mitten in der Handlung wird eine weitere Person eingeführt, die der Leser zuvor noch nicht kannte, die aber abrupt eine Hauptrolle einnimmt. Da die Kapitel nur mit Wochentagen gekennzeichnet sind, nicht mit dem Namen des Protagonisten um den es geht, fand ich das etwas undurchsichtig.

Den Handlungsverlauf fand ich wahnsinnig spannend und fast bis zum Schluss auch überhaupt nicht vorhersehbar. Es wird viel getäuscht, der Leser merkt schnell, dass was im Busch ist, aber worum es sich dreht wird lange nicht offenbart. Der Spannungsbogen wird dadurch von Anfang an ziemlich hoch gehalten und ebbt auch bis zuletzt nicht ab. Das Buch ist durchweg packend und legt ein gutes Tempo vor.

Idee und Umsetzung dieses Thrillers waren wirklich klasse, kann mich nicht erinnern, etwas ähnliches schonmal gelesen zu haben. Die bildhaften Beschreibungen waren manchmal nicht ganz ohne, haben aber auch zur Stimmung beigetragen. Kann mir dieses Buch deshalb auch hervorragend verfilmt vorstellen.

Spannender, wendungsreicher Thriller, der mit gut gefallen hat.

Bewertung vom 28.12.2022
The Other Side Of The Sky-Die Göttin Und Der Pri

The Other Side Of The Sky-Die Göttin Und Der Pri


gut

An sich fand ich die Idee zweier Welten, die so nah beieinander existieren, aber nichts voneinander wissen, total spannend und faszinierend. Zwei Welten, die aufeinander prallen. Magie und Wissenschaft, Fortschritt und alter Götterglaube.

Zum Inhalt: Nimh ist die wiedergeborene Göttin ihres Volkes. Und obwohl sich ihre Fähigkeit noch nicht manifestiert hat, hofft sie ihr Volk retten zu können. Mithilfe einer alten Prophezeiung versucht sie Antworten zu erhalten und alte Kräfte offenbaren zu können. Als North quasi vom Himmel fällt, scheint er die Antwort auf all ihre Fragen zu sein. Aber wird er ihr helfen?

Ich fand, dass die Geschichte unglaublich lange brauchte um überhaupt erst einmal in Gang zu kommen. Und auch bis die beiden Protagonisten endlich aufeinander treffen vergeht für meinen Geschmack eindeutig zu viel Zeit. Auch dann stehen sie sich erstmal sehr ungläubig gegenüber, was ja aufgrund der Umstände auch verständlich ist. Aber diese misstrauischen, abwehrenden Verhaltensweisen halten sich sehr hartnäckig und auch wenn ich das anfangs noch amüsant fand, wurde es irgendwann etwas anstrengend, wie viel die beiden voreinander verbergen.

Ungefähr ab der Hälfte nimmt die Geschichte endlich mehr Fahrt auf und wird dann auch interessanter. Trotzdem konnte ich zu keinem der Protagonisten eine echte Bindung aufbauen. Und auch die angedeutete sich anbahnende Liebesgeschichte hab ich eher nicht so gespürt. Besonders die Opposition aus Graumänteln und Zweiflern an Nimhs Göttlichkeit fand ich aber dann doch sehr interessant. Durch sie hat die Geschichte deutlich an Spannung gewonnen, vor allem, da es eine ernstzunehmende Konkurrenz auf den Posten der Göttlichen gab.

Obwohl ich einige Aspekte durchaus spannend fand, wie z.B. die Prophezeiungen und ihre Bedeutung, die Geschichte von Norths Volk, bin ich mit der Geschichte einfach nicht so richtig warm geworden. Zwischendurch wär mir die Story einfach zu zäh und Nimhs fast schon kindliche Naivität haben mich teilweise echt gestört. Ich schwanke daher zwischen zwei und drei Sternen und würde das Buch eher nicht empfehlen..

Bewertung vom 25.12.2022
Fragile Heart / Scarlet Luck Bd.2
Kasten, Mona

Fragile Heart / Scarlet Luck Bd.2


ausgezeichnet

Ich habe „Lonely Heart“ von Mona Kasten und die Geschichte um Adam und Rosie einfach so, so geliebt, dass ich es kaum erwarten konnte, dass der zweite Band „Fragile Heart“ erscheint. Und das Buch liefert so gnadenlos ab; die Geschichte ist so traurig und schön zugleich, so furchtbar emotional und einfach toll.

Zum Inhalt: nachdem Adam sie verlassen hat, kämpft sich Rosie zurück in den Alltag. Sie muss immer noch mit ihrem angeschlagenen Ruf und der zerstörten Sendung klarkommen, aber sie macht weiter. Und dann ist Adam plötzlich wieder da und will Wiedergutmachung leisten. Dabei ahnt er nicht, was er damit lostritt.

Wie im ersten Band wird die Geschichte aus den Perspektiven von Rosie und Adam erzählt. Ich finde das fantastisch gewählt, weil hier einfach auch so viel in den Figuren passiert und der Leser so viel näher an Ängsten, Sorgen und Emotionen dran ist.

Ich habe mich schon im ersten Band wahnsinnig in die beiden Protagonisten und ihre besondere Beziehung zueinander verliebt. Das kommt auch hier im Buch wieder ganz deutlich raus, wie speziell diese Beziehung ist. Endlich erfährt der Leser auch, wo Adams Probleme und Ängste seinen Ursprung nahmen, was die ganze Geschichte nochmal in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Ich finds toll, dass hier gleich zwei wichtige Themen im Buch angesprochen werden und das mit sehr viel Feingefühl und Verständnis. Das Buch hat eine wundervolle Tiefe und fantastische Botschaft. Ich hab beim Lesen richtig mit den Figuren mitgefühlt und gelitten.

Ein großartiges Buch und so eine tolle Liebesgeschichte.

Bewertung vom 21.12.2022
Wintersterben
Krüger, Martin

Wintersterben


sehr gut

Vorab: es handelt sich hier um einen zweiten Band. Ich fand tatsächlich, dass das nicht gut ersichtlich war und auch, wenn der erste Fall abgeschlossen war, so hatte ich hier beim Lesen das Gefühl, dass Vorgeschichte fehlte. Und dabei habe ich Band 1 sogar gelesen, habe aber trotzdem nur beschwerlich in die Geschichte reingefunden.

Zum Inhalt: Valeria Ravelli hat einen neuen Fall. Sie fährt in die Waliser Alpen, wo in einer Höhle eine Leiche gefunden wurde. Ihre Ermittlungen führen sie auf die Spur vermisster Mädchen und ein in ein Dorf, das eisern schweigt. Und in eine Dorfgemeinschaft, in der nichts ist, wie es scheint.

Autor Martin Krüger schreibt einfach sehr atmosphärisch, so auch hier wieder. Das abgeschottete Dorf, die düsteren Höhlen, eine wilde Landschaft der walisischen Alpen- das alles trägt beträchtlich zur Stimmung bei. Generell haben mir die Beschreibungen des Handlungsrahmens und auch der Dorfgemeinschaft echt gut gefallen. Ich konnte mir die abweisende Stimmung gut vorstellen.

Was mir diesmal schwer gefallen ist: es werden wahnsinnig viele Personen vorgestellt und in die Handlung eingeführt, die dann gar nichts damit zu tun haben. Da war es gar nicht so leicht den Überblick zu behalten. Auch hatte ich immer wieder das Gefühl, dass Valeria von ihrer Vergangenheit heimgesucht wird bzw. mit dieser hadert. Dazu gab aber irgendwie zu wenig Kontext. Außerdem fand ich nicht alle Handlungsweisen von ihr so wirklich nachvollziehbar, manches wirkt überstürzt und leichtsinnig.

Insgesamt war das Buch schon spannend, aber der Funke ist diesem Fall einfach nicht völlig übergesprungen. Die Auflösung fand ich dann auch ein bisschen übertrieben und an den Haaren herbeigezogen. Ich würde 3,5 Sterne vergeben

Bewertung vom 20.12.2022
Match on Ice
Well, Allie

Match on Ice


sehr gut

Zum Winter gehören für mich auch winterliche Romane und „Match on ice“ war da genau das richtige. Es verbindet Eishockey mit Eiskunstlauf und ist eine Art enemies to lovers Story. Winterlich, aber wärmt das Herz.

Zum Inhalt: Romy lebt und atmet für den Eiskunstlauf. Bis ein Unfall sie ihre Sicherheit auf dem Eis kostet. Um das Problem in den Griff zu kommen soll ihr ausgerechnet Jack helfen, der Kapitän der Eishockeymannschaft, die für ihren Unfall verantwortlich war. Und Jack nimmt ihr nicht nur die Angst, er öffnet ihr auch die Augen.

Ich mag diese Enemies to Lovers Geschichten, auch wenn Romy und Jack per se eigentlich keine Feinde sind, so betreiben sie doch rivalisierende Eissportarten. Die Annäherung der beiden fand ich einfach sehr schön zu verfolgen und die Leichtigkeit mit der beiden miteinander umgehen war fast schon ansteckend. Ich finde es schön, wie er sie ermutigt und sie dadurch auch beginnt, wieder an sich selbst zu glauben und neuen Spaß an ihrem Sport zu finden.

Das Buch greift aber auch ernste Themen wie Leistungsdruck auf, was mir gut gefallen hat. Es geht hier viel um Loyalität, nicht nur im Team beim Sport, sondern auch in Beziehungen und unter Freunden. Das fand ich thematisch sehr ansprechend und gut umgesetzt.

Das Ende der Geschichte kam mir dann aber zu abrupt und lässt quasi alles offen. Das ist nicht ganz so meins, ich hab gerne nen klaren Abschluss bei Büchern. Ansonsten hat mir die Geschichte aber super gefallen.

Bewertung vom 19.12.2022
Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


gut

„Die letzte Party“ besticht mit einem fast schon hypnotisch coolen Cover. Dieser blau abgesetzte Drink springt einfach direkt ins Auge. Leider war das für mich schon das coolste am Buch, denn die Story selbst kommt leider ziemlich langatmig daher.

Zum Inhalt: eine elitäre Wohnsiedlung in einem beschaulichen walisischen Dorf. Die reichen Ferienhausbewohner werden von den Einheimischen eher kritisch und mit Argwohn betrachtet. Eine Silvesterparty soll die Wogen glätten, doch endet in einem Mord. Und ausnahmslos jeder scheint verdächtig.

An sich fand ich die Prämisse der Geschichte gar nicht schlecht: Einheimische gegen Feriengäste, bodenständige Bürger gegen elitäre Snobs. Und alle haben etwas verbergen. Aber irgendwie kam die Geschichte sehr behäbig daher und ist einfach nicht so richtig in Gang gekommen und das, obwohl die Leiche direkt zu Anfang gefunden wird.

Die Geschichte wird anachronistisch erzählt, es gibt immer wieder Rückblicke und diverse Perspektivwechsel, sodass man bestimmte Szenen auch aus mehr als einer Sichtweise erlebt. Irgendwie fand ich das ziemlich unübersichtlich, oft wurde Zusammenhänge dadurch erst im Nachhinein klar, wenn man auch die zweite Perspektive gelesen hatte. Das hat es anstrengend gemacht, der Geschichte zu folgen.

Für mich gab es in dieser Geschichte auch keinen Sympathieträger, alle haben was zu verbergen und damit ein potentielles Mordmotiv. Generell fand ich, dass sexuelle Handlungen jeglicher Art zu viel Raum im Buch einnahmen. Das scheint eins der zentralen Themen zu sein, um die sich die ganze Geschichte dreht, mir war es einfach aber irgendwann zu viel, es wirkte oft sehr ordinär.

Bei mir ist leider einfach überhaupt keine Spannung aufgekommen, die Ermittlungsarbeit ist mühselig, dazu kommen diverse private Konflikte. Die Auflösung wirkt halbwegs schlüssig, wenn auch etwas unrealistisch und überdramatisch. Gestört haben mich die teils wahllos eingestreuten walisischen Begriffe, die weder übersetzt noch ausreichend in Kontext verpackt werden.

Insgesamt hat mich das Buch einfach nicht erreicht. Statt kurzweiligem Thriller war es eher ein etwas zäher Whodunnit-Krimi