Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Tara
Wohnort: 
Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1325 Bewertungen
Bewertung vom 03.01.2023
Ein Lied vom Ende der Welt
Ferencik, Erica

Ein Lied vom Ende der Welt


sehr gut

Ein tolles Setting mit schwierigen Charakteren

„Ein Lied vom Ende der Welt“ ist ein bildgewaltiger Roman der Autorin Erica Ferencik. 

Valerie ist Linguistin, hat aber noch nie eine Sprache direkt vor Ort erforscht. Der Tod ihres Zwillingsbruders Andy - angeblich Selbstmord - hat sie total aus der Bahn geworfen. Sie leidet unter Panikattacken und nimmt entsprechende Medikamente. Als sie einen Anruf aus der Arktis erhält, in dem der Forschungskollege ihres Bruders sie um Hilfe bittet, die Sprache eines unbekannten Mädchens zu entschlüsseln, wird ihr Interesse geweckt und sie reist dorthin.

Der Schreibstil von Erica Ferencik lässt sich leicht und angenehm lesen, aber zunächst dauert es eine ganze Weile bis ein wenig Spannung aufkommt.
Val habe ich als schwierig empfunden, sie ist sehr dünnhäutig und ohne ihre Medikamente oder Alkohol geht nichts.
 Wyatt konnte ich gar nicht einschätzen, seine Art, wie er mit anderen umging hat ihn mir wenig sympathisch erscheinen lassen. Auch seine Assistentin Jeanne konnte mich nicht überzeugen und war ein ebenso schwieriger Charakter.

Das Buch erfordert ein wenig Geduld, da es einige Zeit dauert bis die eigentliche Handlung beginnt und Spannung aufkommt. Aber es lohnt sich dranzubleiben, da die landschaftlichen Beschreibungen bei mir für ein tolles Kopfkino gesorgt haben und ich der Autorin sofort glaube, dass sie selbst vor Ort war, um die Schönheit der arktischen Natur vor ihren Lesern detailliert und bildgewaltig auszubreiten.

Richtig gut gefallen hat mir auch die Entwicklung, die Val durchgemacht hat, ebenso toll sind die Szenen rund um das Mädchen Naaja.

Die eisige Kälte, die einsame Weite der Arktis mit ihren Gefahren hatte ich beim Lesen vor Augen und nebenbei lässt die Autorin aktuelle Themen wie den Klimawandel und die Problematik des Plastikmülls in den Meeren mit einfließen. Abgesehen von ein paar Längen zu Beginn habe ich diesem Roman gerne gelesen und kann ihn empfehlen.

Bewertung vom 01.01.2023
Blüte der Zeit
Weiß, Sabine

Blüte der Zeit


ausgezeichnet

Gut recherchiert - grandios erzählt

„Blüte der Zeit“ ist ein gut recherchierter historischer Roman von Sabine Weiß, bei dem man merkt, dass die Autorin Geschichte studiert hat.

Die Handlung beginnt 1667, der Dreißigjährige Krieg ist vorbei, aber es drohen erneut Unruhen und Krieg. Deswegen flieht der Landschaftsgärtner Max mit seiner Mutter Deborah und seinem kleinen Bruder Floris aus den Niederlanden zu Verwandten nach Brandenburg-Preußen. Wirklich willkommen geheißen werden sie dort nicht. Dies ist nur ein Erzählstrang, in einem weiteren geht es um Prinz Wilhelm III. von Oranien und seinen treuen Gefährten Paulus. Im Wechsel erfährt man viel über die damaligen politischen Ereignisse und die Reise und das Leben der Familie von Max.

Ich bin direkt in das 17. Jahrhundert eingetaucht. Sabine Weiß hat mich mit ihrem Schreibstil direkt gefesselt. Die Perspektivwechsel sorgen dafür, dass die Ereignisse durchgehend spannend und abwechslungsreich bleiben. Durch Max habe ich eine Menge über die Landschaftsgärtnerei erfahren. Vor meinen Augen habe ich prachtvoll angelegte Gärten gesehen und zudem einiges an Wissen über Pflanzen erhalten. Etwas aufmerksamer musste ich die politischen Ereignisse rund um Wilhelm III. lesen, da mir die niederländische Geschichte bisher weitestgehend unbekannt war. Hier schafft es die Autorin historische Fakten geschickt mit den fiktiven Ereignissen zu verweben und mir gefiel diese Mischung aus Fiktion und politischem Zeitgeschehen ausgesprochen gut.

Zu Beginn des Buches findet man ein Personenverzeichnis, in dem die historischen Persönlichkeiten kenntlich gemacht sind. Aufgrund der hohen Anzahl der Charaktere ist dieses sehr praktisch und hilfreich, um nicht den Überblick zu verlieren. Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar,der einzelne historische Ausdrücke erklärt, die nochmals für ein tieferes Eintauchen in das damalige Zeitgeschehen gesorgt haben.

Das Ende des Buches ist rund und stimmig, so dass ich es zufrieden zugeklappt habe.

Liebhabern historischer Romane kann ich dieses Buch - in dem ich für mich einiges Neues an historischen Ereignissen mitnehmen konnte - nur empfehlen. Es ist eine gelungene Mischung aus Fiktion und Fakten, die insgesamt ein großartiges Leseerlebnis bietet.

Bewertung vom 01.01.2023
Die Eiskönigin 2: Der Manga
Tanemura, Arina

Die Eiskönigin 2: Der Manga


ausgezeichnet

Wundervoll illustriert

„Die Eiskönigin 2 - Der Manga“ ist ein wundervoll illustrierter Manga der japanischen Mangazeichnerin, Illustratorin und Charakterdesignerin Arina Tanemura.

Elsa wird von einer geheimnisvollen Stimme - die ihr Antworten auf ihre Fragen verspricht - in den Wald gerufen. Neugierig begibt sie sich gemeinsam mit ihrer Schwester Anna, Olaf, Sven und Kristoff in ein Abenteuer, bei dem es durchaus gefährlich wird.

Die Disney-Charaktere um die beiden Schwestern Anna und Elsa sind den meisten bekannt. Als großer Frozen-Fan und Mangaliebhaber war meine Tochter gleich doppelt gespannt auf dieses Buch. Zunächst war sie ein wenig enttäuscht, dass es sich wie ein ganz normales Buch liest, von vorn nach hinten und nicht rückwärts wie ein Manga. Aber die detaillierten Zeichnungen und die spannende Story mit ihren Lieblingscharakteren haben sie dieses kleine Manko schnell vergessen lassen. 

Wie es bei Disney häufig ist, spielen auch hier wieder wichtige Themen wie Zusammenhalt, Mut und Vertrauen eine wichtige Rolle.

Hier kommen sowohl Disney als auch Mangaliebhaber auf ihre Kosten und wir würden uns freuen, wenn es weitere Disneygeschichten in das Mangaformat schaffen.

Bewertung vom 01.01.2023
Vanessa und die Kunst des Lebens / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.2
Martin, Stefanie H.

Vanessa und die Kunst des Lebens / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.2


ausgezeichnet

Ein weiterer interessanter Einblick in das Leben der Frauen von Bloomsbury

„Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ ist nach „Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ der zweite Band der Trilogie der Frauen von Bloomsbury von der in Düsseldorf lebenden Autorin Stefanie H. Martin.
Nachdem es im ersten Band mehr um Virginia ging, steht hier nun ihre Schwester Vanessa Bell im Vordergrund.
Vanessa Bell ist verheiratet, hat zwei Söhne und eine Leidenschaft für die Kunst. Als die Künstlerin den Kunstkritiker Roger Fry trifft, fühlt sie sich neu inspiriert.
Stefanie H. Martin schreibt so lebendig über die Blommsbury Group, dass ich auch dieses Mal die Atmosphäre der Gemeinschaft direkt gespürt habe und in die Vergangenheit abgetaucht bin. Es ist ausgesprochen interessant wie liberal die Bewohner Bloomsbury Group eingestellt waren. Die Beziehung zwischen Vanessa und Virginia wird gut dargestellt und auch die übrigen Charaktere wirken lebendig und authentisch.
Man merkt, dass die Autorin ausgiebig recherchiert haben muss. Der Zeitgeist und die Atmosphäre kamen durch die Verflechtung historischer Ereignisse und lebendiger Dialoge direkt bei mir an. Ich bin schon sehr gespannt auf den dritten Teil, in dem Vita Sackville-West neben Virginia im Vordergrund stehen wird.

Bewertung vom 01.01.2023
Ginsterhöhe
Caspari, Anna-Maria

Ginsterhöhe


ausgezeichnet

Ein Stück Zeitgeschichte aus der Eifel
In ihrem Roman „Ginsterhöhe“ beschreibt die Autorin Anna-Maria Caspari das Leben in dem Dorf Wollseifen beginnend nach der Zeit des Ersten Weltkrieges.
Als der junge Bauer Albert Lintermann 1919 aus dem Krieg zurück nach Wollseifen kommt, ist sein Gesicht durch eine Granate entstellt. Seine Frau Bertha ist entsetzt. Sie kann diesen Anblick so wenig ertragen, dass sie sich von ihm abwendet. Trotz der schrecklichen Erlebnisse des Krieges und seiner Traumatisierungen ist Albert ein Mensch, der sich nicht unterkriegen lässt. Er ist offen für Neues und setzt sich für den Fortschritt im Dorf ein.
Neben dem Leben von Albert stehen hier weitere Charaktere ebenso wie die Geschichte des Dorfes Wollseifen im Vordergrund. Aus den Aufzeichnungen des Dorflehrers über historische, wirtschaftliche und politische Fakten wird deutlich wie eng Fiktion und Geschichte hier miteinander verwoben wurden. Geschichtliche Ereignisse stehen in direkter Verbindung mit dem Leben der Dorfbewohner.
Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt – 1919 bis 1928, 1930 bis 1939 und 1939 bis 1949 – und beruht auf wahren Begebenheiten. Anna Maria Caspari hat hier eindrucksvoll das Leben in dem Dorf Wollseifen dargestellt und dieses in einen bedrückenden und sehr emotionalen Roman gepackt. Es ist ein erschreckendes Stück deutsche Zeitgeschichte, das mich beim Lesen gefesselt und entsetzt hat.

Bewertung vom 01.01.2023
Das glückliche Geheimnis
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


ausgezeichnet

Eine außergewöhnliche Biografie

Mit seinem neusten Buch „Das glückliche Geheimnis“ gibt der österreichische Autor Arno Geiger ganz private Einblicke in sein Leben.

Für seine Romane hat Arno Geiger Preise bekommen.
Aber was für ein Mensch ist der Autor ?
Was macht ihn aus ?
Wie sieht er sich und sein Leben ?
 In diesem Werk beantwortet er eine Menge Fragen über sich. Zum Teil sind es einfache Fragen und direkte Antworten. Trotzdem steckt oftmals mehr dahinter. So habe ich hier eine Menge über das Leben von Arno Geiger erfahren und bin gleichzeitig zum Nachdenken angehalten worden. Selten hat es jemand so gelungen geschafft von außen betrachtet, über sich selbst und sein Innerstes zu schreiben.

Das Buch erfordert ein wenig Zeit. Aber es ist schon sehr beeindruckend wie Arno Geiger von seinem Zweitleben, dem glücklichen Geheimnis - welches ihm zunächst unangenehm ist - und den Anfängen seiner Schriftstellerei berichtet.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und wer die Bücher des Autors kennt, bekommt hier auch einiges an Hintergrundwissen dazu geliefert.

Es ist ein Buch voller Leben, dessen Lesen sich unbedingt lohnt.

Bewertung vom 25.12.2022
Das College
Ware, Ruth

Das College


ausgezeichnet

Mitreißend, düster & fesselnd

„Das College: In der Nacht kommt der Tod“ ist ein weiterer spannender Thriller der britischen Autorin Ruth Ware. 

Die Story wird im Wechsel aus Kapiteln „Davor“ und „Danach“ erzählt. In der Vergangenheit lernen sich Hannah und April als Studentinnen in Oxford kennen. April ist beliebt, aber kein einfacher Charakter. Nachdem sie ermordet wird, trägt Hannahs Aussage mit dazu bei, dass der Mörder – der stets seine Unschuld beteuert hat - verurteilt wird. 10 Jahre später stirbt dieser im Gefängnis. Ein Journalist glaubt an dessen Unschuld und beginnt zu recherchieren. Wurde damals wirklich ein Unschuldiger eingesperrt ?

Der Schreibstil von Ruth Ware ist auch hier wieder unglaublich fesselnd. Sie versteht es die Atmosphäre von Oxford lebendig werden zu lassen. Da ist April, bei allen beliebt, gut aussehend, reich, charmant, aber auch mit einer dunkeln Seite, grausam und gemein. Hannah möchte mit ihr befreundet sein, ignoriert deswegen ihre Fehler und genießt es in ihrer Nähe zu sein. Selbst zehn Jahre nach den damaligen Ereignissen merkt man, dass ihr die Vergangenheit schwer zugesetzt hat.

Die Atmosphäre ist düster und spannungsgeladen. Durch die Dialoge wird die Story lebendig und die einzelnen Puzzlestückchen fügen sich erst nach und nach zusammen, so dass mich die Handlung durchgehend gefesselt hat.

Ich habe diesen mitreißenden Thriller sehr gerne gelesen. Er ist unterhaltsam und enthält viele Wendungen. Ich kann das Buch nur empfehlen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.12.2022
Rote Sirenen
Belim, Victoria

Rote Sirenen


ausgezeichnet

Ein beeindruckendes Debüt

„Rote Sirenen: Geschichte meiner ukrainischen Familie“ ist das beeindruckende Debüt der Journalistin, Übersetzerin und Autorin Victoria Belm. Bevor sie als Teenager in die USA auswanderte, wuchs sie in der Ukraine auf.

Victoria will mehr über die Vergangenheit ihrer Familie erfahren und reist dazu 2014 zurück in ihre Heimat. In ihrer Familie wird vieles verschwiegen und sie erfährt nichts über das Verschwinden ihres Urgroßonkels Nikodim. Victoria will mehr über ihre Vergangenheit und die ihrer Familie erfahren und begibt sich auf Spurensuche. Dazu reist sie durch die Ukraine und nimmt ihre Leser dabei direkt mit. Die Erlebnisse dieser Reise haben mich in Erstaunen versetzt.

Die Autorin schreibt viel über ihre Familie, aber auch viel über die Geschichte der Ukraine. Historische Begebenheiten werden hier gut mit den persönlichen Erlebnissen von Victoria verbunden. Obwohl die Autorin das Buch vor dem Ausbruch des derzeitigen Krieges geschrieben hat, gibt es Parallelen. Ein Teil der Geschichte erscheint sich erschreckenderweise zu wiederholen. 

Mich hat hat die Autorin mit ihrer Offenheit in diesem emotionalen Debüt, in dem sie auch die unterschiedlichen politischen Ansichten innerhalb ihrer Familie thematisiert, zutiefst beeindruckt.

Bewertung vom 24.12.2022
Ich wünschte, du wärst hier
Picoult, Jodi

Ich wünschte, du wärst hier


sehr gut

Thematisch aktuell und mitreißend geschrieben

„Ich wünschte, du wärst hier“ ist ein interessanter und intensiver Roman der in New Hampshire lebenden Autorin Jodi Picoult, der sich mit den jüngsten aktuellen Ereignissen unserer Gesellschaft beschäftigt. 

Die New Yorker Kunsthändlerin Diana hat sich eigentlich auf einen unbeschwerten Urlaub auf den Galapagosinseln mit ihrem Freund Finn gefreut, in dem sie einen Heiratsantrag erwartet. Finn ist Arzt und die Handlung beginnt im März 2020. So kommt es, dass Finn nicht mitfliegen kann, da er als Arzt gebraucht wird. Diana fliegt alleine und kaum ist sie gelandet, wird die Insel abgeschottet. Durch diese Situation wird Diana, die bisher immer alles bis ins kleinste Detail geplant hat, vor vollkommen neue Herausforderungen gestellt. Sie beginnt ihr Leben und ihre Entscheidungen zu hinterfragen, wobei sie sich intensiv mit sich selbst auseinandersetzt.

Es geht aber nicht nur um Diana. Die Pandemie nimmt großen Raum ein und die Autorin beschreibt eindringlich die jüngsten Ereignisse, wie versucht wird die Pandemie einzudämmen und wie überfordert das Personal im Gesundheitswesen ist. Ebenso werden physische und psychische Folgen beschrieben. 

Mit ein wenig Abstand zu den Anfängen der Pandemie liest sich das Buch erschreckend. Die Ereignisse, die nicht immer nachvollziehbaren Maßnahmen, das Entsetzen über die Hilflosigkeit sowie die stetig steigenden Todeszahlen sind hier gut mit der Geschichte um Diana verflochten. 

Das Buch besteht aus zwei Teilen und enthält eine Wendung - über die ich hier nicht mehr verraten möchte - welche mich mehr als überrascht hat, die aber gleichzeitig einiges erklärt hat. 

Wie gewohnt ist der Schreibstil von Jodi Picoult trotz der teils schwierigen Thematik angenehm leicht zu lesen. Sie versteht es ihre Charaktere authentisch und lebendig zu beschreiben, so dass deren Gefühle und Gedanken nachvollziehbar werden. 

Dieses Buch war für mich kein typischer Jodi-Picoult-Roman, in denen es meist um berührende Themen und große Emotionen geht. Hier spielt Corona eine sehr zentrale Rolle und mir hat gerade dieser Rückblick auf die jüngsten Ereignisse in unserer Gesellschaft gut gefallen.

Bewertung vom 20.12.2022
Der Glanz einer neuen Ära / Dallmayr Saga Bd.2
Graf, Lisa

Der Glanz einer neuen Ära / Dallmayr Saga Bd.2


ausgezeichnet

Gelungener zweiter Teil der Trilogie

„Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära“ ist der zweite Teil der Trilogie über das Unternehmen Dallmayr der Autorin Lisa Graf, in dem sich alles um die Jahre 1905 bis 1920 dreht.

Schon der erste Band hatte mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und ich war gespannt, wie es für Therese nach dem Tod ihres Mannes Anton Randlkofer weitergeht. Therese führt das Geschäft mit starker Hand und hat dabei ganz eigene Ideen. Ihre Söhne Hermann und Paul stehen ihr hilfreich zur Seite, wünschen sich aber mehr Mitspracherecht. Ihre Tochter Elsa lebt inzwischen in der Schweiz und arbeitet dort als Anwältin. 

Ich habe das Leben der Familie und die Weiterentwicklung des Unternehmens sehr gerne verfolgt. Die Charaktere werden dabei sehr lebendig und facettenreich dargestellt, so dass ich das Gefühl hatte, sie zu kennen und alte Bekannte wiederzutreffen. Dabei hat es mir besonders gut gefallen, dass wir hier auch noch mehr über das Leben der Nebencharaktere aus dem ersten Band erfahren.

Durch den Ersten Weltkrieg wird das Leben der Bevölkerung schwierig und bedrohlich. Hunger und Armut kommen hier ebenso zur Sprache wie historische Ereignisse. Es ist zu merken, dass Lisa Graf ausgiebig recherchiert haben muss.

Mich hat der Roman von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Auch die Innencover sind wieder ganz wundervoll gestaltet. Im vorderen befinden sich die exklusiven Köstlichkeiten der Schaufensterauslage des Geschäftes Dallmayr und im hinteren Innencover gibt es ein Rezept für Zitronensorbet mit Champagner. 

Die Autorin hat hier gelungen den Zeitgeist und die Atmosphäre zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermittelt. Wer gerne gut recherchierte historische Romane liest und mehr über das Unternehmen Dallmayr und die Geschichte der Familie Randlkofer erfahren möchte, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Auch wenn es sich ohne Verständnisprobleme als einzelnes Buch lesen lässt, empfehle ich mit dem ersten Band zu beginnen, um die Entwicklung der Charaktere von Beginn an mitzuerleben. Ich freue mich schon jetzt auf den dritten Teil, den Abschluss der Trilogie.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.