Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2020
Willkommen in Lake Success
Shteyngart, Gary

Willkommen in Lake Success


weniger gut

Spezieller Humor, den man schon sehr mögen muss.

Auf der Flucht ist er, Barry Cohen, millionenschwer, großer Fan von zahlreichen gesammelten Uhren. Er flüchtet vor seiner Familie, seiner ach so perfekten Ehe, vor der Tatsache, dass sein Sohn wohl autistisch ist. Auch die US-Börsenaufsicht ist hinter ihm her. Also macht er sich mit dem Greyhound-Bus und seinen Lieblingsuhren auf den Weg von New York auf eine Reise durchs ganze Land um seine College-Liebe Layla zu finden. Findet er bei ihr das echtere Leben?

Schon etwas länger stand „Willkommen in Lake Success“ bei mir im Bücherregal, nun habe ich es mir endlich geschnappt und gelesen. Versucht zu lesen. Nun ja, das hat teilweise geklappt.

Der Schreibstil des Buches war soweit ganz ok für mich, grundsätzlich gut verständlich, inhaltlich zu Beginn erst einmal eher kryptisch, bis man wusste, was hier wohl wie vorgefallen ist. Was mich beim Lesen gestört hat, war die Art von Humor, die wohl nicht unbedingt mein Fall ist. Es ist definitiv unterhaltsam und auch lustig, für mich aber oft zu übertrieben lustig dargestellt, so dass ich sowas einfach nicht mehr mag. Einfach eben speziell.

Die Geschichte an sich ist schon kurios, andererseits ist ein Ausbrechen heutzutage oftmals eine große Chance, oft aber halt auch mehr Flucht vor dem bisherigen Leben. Insofern war es zu Beginn durchaus auch spannend zu lesen, wie Barry Cohen diesen Weg antritt, welchen Hindernissen er ausgesetzt ist, wie er diese angeht. Für mich war es jedoch auch nach längerem Lesen so, dass mich die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen konnte, was wohl an der Art und Weise des Stils lag. Grundsätzlich war es lustig zu lesen, wie humorvoll manche amerikanischen Dinge angegangen werden, wie wahr diese Sachen dann wieder sind und absurd. Mir war es aber einfach zu übertrieben und daher auf Dauer zu nervig zum Lesen.

Insofern war es leider kein Roman, der mich absolut begeistert hat, ich würde ihn nicht unbedingt weiterempfehlen, außer ich weiß, jemand mag diese Art von Humor sehr gerne. Von mir gibt es hier entsprechend auch nur 2 von 5 Sternen, die grundsätzliche Geschichte und den Ansatz fand ich gut, die Umsetzung war für mich persönlich leider nichts.

Bewertung vom 10.09.2020
Lifestyle Schlank! Selbstcoaching statt Diät mit Coaching- und Audioübungen.
Sahm, Julia

Lifestyle Schlank! Selbstcoaching statt Diät mit Coaching- und Audioübungen.


ausgezeichnet

Ein starker Willen ist so wichtig.

Eigentlich ist Abnehmen doch relativ leicht, denn es ist bekannt, dass Bewegung dafür wichtig ist – und weniger zu essen. Doch woran scheitert es immer wieder? Julia Sahm erläutert in diesem Buch die zehn Schritte, wie dieses Problem gelöst werden kann und man so durch eine persönliche Weiterentwicklung abnehmen kann.

Ernährung ist für die meisten Menschen ein Thema, dass sie immer wieder beschäftigt – auch ich zähle mich dazu. Grundsätzlich ist mir auch absolut bewusst, wie abnehmen funktioniert, dennoch war ich gespannt, welche weiteren hilfreichen Tipps und Tricks es hierfür gibt bzw. welche absolut hilfreichen Schritte.

Der Schreibstil des Buches hat mir ganz gut gefallen, es ist verständlich und nicht zu fachlich geschrieben, aber dennoch kein unterhaltsamer, lapidarer Roman. Natürlich ist es manchmal fachlicher, geht mehr in die Tiefe, in anderen Momenten werden dann aber auch wieder Beispiele aus dem Coaching der Autorin aufgeführt. Diese machen das Buch für mich ziemlich lebendig und realistisch.

Die Herangehensweise der Autorin gefällt mir gut, denn sie erläutert anhand der Beispiele, was vielleicht nicht so optimal läuft, lässt es einen beim Lesen aber auch selbst feststellen. Außerdem gibt es immer mal wieder verschiedenste Tabellen bzw. Eintragungsmöglichkeiten, so dass es nicht nur ein fachliches Buch, sondern gleichzeitig ein Arbeitsbuch ist. Das finde ich unheimlich praktisch. Auch gibt es verschiedene Audiomentalübungen im Buch, welche man sich dank QR-Code bzw. Link kostenlos als mp3-Download herunterladen kann.

Was ich ein bißchen störend empfinde, ist die „Lifestyle“-Aussage bzw. Anwendung des Wortes, denn der Lifestyle ist wichtig, man benötigt einen Lifestyle-Plan – ich mag solche Begrifflichkeiten einfach nicht so gerne, aber es ist einfach so eine „Zeiterscheinung“ – zumindest ist das mein Empfinden.

Alles in allem hat mir dieser Ratgeber echt gut gefallen. Es ist kein zu fachlicher Ratgeber, sondern auch mit realistischen Beispielen, praktischen Tabellen und Ausfüllmöglichkeiten, so dass man während des Lesens wirklich auch an sich und seinen Glaubenssätzen arbeiten kann. Natürlich braucht alles eine gewisse Zeit, bis sich solche Glaubenssätze bei einem gesetzt und verinnerlicht haben, aber die Zeit sollte man sich definitiv geben. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen samt einer Empfehlung für einen tollen Ratgeber.

Bewertung vom 05.09.2020
Das kulinarische Erbe Bayerns
Reinhardt, Marion

Das kulinarische Erbe Bayerns


ausgezeichnet

Rhüaner Adöpfeldätscher. (Rhöner Kartoffeldätscher, Kartoffel“kuchen“)

Ihr möchtet die richtige, regionaltypische bayrische Küche kennenlernen? Dann kommt dieses wunderbare Kochbuch absolut richtig für euch – hier lernt ihr richtig leckere Klassiker dieser Küche kennen, absolut authentische Rezepte wie beispielsweise die Hochzeitssuppe, Erdäpfelkas, fränkisches Schäufele, Adöpfeldätscher oder auch leckere Nürnberger Lebkuchen findet man hier im Buch. Vervollständigt mit richtig spannendem Hintergrundwissen über die jeweiligen Rezepte.

Zu Beginn erfährt man erst einmal etwas über unsere Küche sowie die Einteilung Bayerns in die Regierungsbezirke samt Daten (Einwohner, Größe, Landkreise, Regierungssitze). Vorab gibt es eine Übersicht über die verschiedenen Kapitel, hier findet man die Rezepte gegliedert in Kategorien wie z.B. Suppen, Aufstriche, Fleischgerichte, Beilagen, Vegetarisches und Süßes. Ebenso gibt es aber auch eine Übersicht über die Kapitelthemen wie Käse, Fisch, Gemüse, Obst und Wein. (und weitere!)

Ein Rezeptkapitel beginnt mit einem passendem Foto mit der Übersicht, welche Gerichte hier zu finden sind sowie einem kurzen entsprechenden Text. Die einzelnen Rezepte sind meist bebildert, im Titel erfährt man die Bezeichnung auch in anderen Gegenden, in einer Einleitung erfährt man etwas über das jeweilige Gericht bevor dann in kurzen Punkten die Zubereitung erläutert wird. Jeweils am Rand findet man eine Bayernkarte, auf der eingezeichnet ist, in welchem Regierungsbezirk Bayerns dieses Rezept typisch ist, wobei es direkt darunter auch noch einmal in Worten steht. Außerdem erfährt man Zubereitungsdetails (einfach, mittel, schwierig; Menge in Personenanzahl sowie Zubereitungsdauer) und darunter die Angabe der Zutaten.

Mal einige Beispiele für die leckeren enthaltenen Rezepte: bayrische Gewürzgurken, Hopfensprossen, Karpfenfilet im Bierteig, fränkische Küchle, Spulwecken, süßer Blootz, Bamberger (Hörnla).

Dazwischen erfährt man auch immer wieder etwas an weiterem Hintergrundwissen – beispielsweise übers Obst, wie die bayrische Streuobstwiese aufgebaut ist, welche Eigenarten die fränkische Zwetschge hat etc. Auch das ist alles wirklich sehr interessant und lesenswert.

Mir gefällt dieses Kochbuch unheimlich gut und ich freue mich immer wieder, wenn ich verschiedene Gerichte daraus ausprobieren werde. Natürlich gefällt mir nicht jedes Gericht gleich gut, so würde ich beispielsweise einen bayrischen Schweinebraten dem fränkischen Schäufele vorziehen, wenn’s denn ein Fleischgericht sein soll. Noch lieber ist mir aber ein Ädöpfeldätscher, den ich nun endlich selbst einmal ausprobiert habe. Bei manchen Rezepten habe ich mich auch ein wenig gewundert, denn ich kenne fränkische Mehlklöß‘ nicht in einer Zubereitung mit altbackenen Brötchen, aber das mag dann eben wieder ein Unterschied sein, der in regionalen Traditionen/in der regionalen Küche liegt. Bei manchen Begriffen bin ich nicht ganz dabei, denn in Unterfranken gibt’s maximal „Brödle“ und im Leben würde ich keine „Semmeln“ kaufen, was der Mittelfranke hingegen nur tut, weiter im Süden ist’s ja nicht anders.

Wer an der regionale Küche Bayerns interessiert ist, vor allen an typischen, ursprünglichen regionalen Rezepten, dem kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen. Mir hat das bisherige Ausprobieren unheimlich Spaß gemacht und ich werde das Buch immer wieder zur Hand nehmen und auch Spezialitäten aus den anderen Regierungsbezirken ausprobieren. Von mir gibt’s eine absolute Empfehlung und 5 von 5 Sternen. (Bei manchen Rezepten sollte man sich allerdings nach dem eigenen Ausprobieren seine Notizen machen - 1,7kg Kartoffeln für ein Blech vom Dätscher sind definitiv arg viel... )

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2020
Karl, Michaela

"Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen."


gut

Biographie einer gefeierten Autorin und Fashion-Ikone von New York.

Im New York der 50er Jahre ist Maeve Brennan als echte Fashion- und Stil-Ikone unterwegs. Die gefeierte irische Autorin, die mit 17 Jahren mit ihrer Familie in die USA übersiedelte, begann ihre Karriere bei Harper‘s Bazaar als Werbetexterin, bevor sie zum New Yorker wechselte und dort auch Essays veröffentlichte.



Biographien finde ich immer wieder spannend zu lesen – auch von mir bis dato eher unbekannten Personen. Von Maeve Brennan hatte ich ehrlich gesagt so noch nicht wirklich etwas gehört – umso gespannter war ich auf die Biographie.



Der Schreibstil des Buches ist durchaus unterhaltsam, aber auch wirklich voll gepackt mit sämtlichen Informationen rund um Maeve Brennan – was teilweise enorm ausführlich und sachlich ist. Inhaltlich ist dies gut verständlich, jedoch war es für mich teilweise nicht so unterhaltsam und den Lesefluß anregend wie andere Biographien es schon geschafft haben.



Die einzelnen Kapitel sind mit kurzen Textsequenzen aus Texten von Maeve Brennan selbst überschrieben. Je nach Kapitel erfährt man etwas über ihre irische Herkunft, wie sie die Modewelt eroberte, eine Schriftstellerin war oder auch etwas über ihre psychische Entwicklung. In der Mitte des Buches findet man einige Fotografien, auf denen Maeve Brennan selbst abgebildet ist – und kann sie dort auch mit Holy Golightly („Frühstück bei Tiffany“, gespielt von Audrey Hepburn) vergleichen – die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend.



Die tiefen und ausführlichen Einblicke ins Leben von Maeve Brennan waren durchaus interessant, konnten mich aber leider nicht gänzlich packen. Für mich war es einfach zu fachlich, sachlich geschrieben, mir hat für mein Lesevergnügen das gewisse Etwas gefehlt. So zogen sich für mich die über 300 Seiten leider lange hin, wenngleich all diese Informationen wohl wirklich gut recherchiert waren. (Im Buch hinten findet man sämtliche Quellenangaben sowie ein Personenregister.)



Vielleicht ist diese Biographie mehr für diejenigen Leser geeignet, die generell schon ein großes Interesse an Maeve Brennan haben. Ich hätte gerne mein Interesse an ihr als Person geweckt, jedoch hat mich dieses Buch leider nicht gepackt, mir war es leider etwas zu langatmig. Sicher habe ich dennoch einige Informationen über die Autorin mit irischen Wurzeln mitgenommen und weiß schon mehr, als es vor der Lektüre der Fall war. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bleibe ich unentschlossen.

Bewertung vom 30.08.2020
Alles Jersey - Babys & Kids Kinderkleidung nähen: Alle Modelle in Größe 56-98
Wilbat, Lissi

Alles Jersey - Babys & Kids Kinderkleidung nähen: Alle Modelle in Größe 56-98


sehr gut

Vom Wolkentuch bis hin zur Wendejacke – vielseitige Schnittmuster.⁣

Ihr möchtet endlich mal etwas für den Nachwuchs nähen? Oder euch als baldige Tante daran versuchen? Dann bringt dieses Nähbuch viele tolle Ideen und Schnittmuster mit – vom Wolkentuch zur Beschäftigung über ein praktisches Bindemützchen, Wendehalstuch bis hin zum kuschligen Schlafsack oder der Pumphose – hier wird man definitiv fündig. Auf drei Schnittmusterbögen findet man alle Vorlagen.⁣

Nähen ist bei mir schon immer ein Thema gewesen, nicht immer in gleich großem Umfang, aber doch immer wieder präsent – und wenn’s nur ein schneller Aufhänger am Handtuch ist. Folglich war für mich nun klar, dass für den Nachwuchs ein paar individuelle Kleidungsstücke dabei sein sollen, die sonst keiner so hat. Entsprechend habe ich mich über dieses Buch samt der verschiedenen Nähvorlagen darin wirklich gefreut.⁣

Das Buch ist so aufgebaut, dass im Buch vorn sowie hinten die drei Schnittmusterbögen eingeklebt sind. Dann startet man im Buch direkt mit einem Kapitel Grundlagen, hier wird kurz aber doch ausführlich genug erläutert, welches Nähzubehör benötigt wird, in einer kleinen Stoffkunde erfährt man wichtiges über die zu vernähenden Materialien und bekommt außerdem noch einen Einblick in Saum- und Versäuberungsvarianten. Meiner Ansicht nach ist dies alles gut und verständlich erläutert, natürlich nicht für jeden Nähbegeisterten absolut wichtig, für Einsteiger aber definitiv nicht verkehrt – und auch zum Nachlesen immer wieder gut. ⁣

Die einzelnen Nähobjekte sind in zwei Kapitel unterteilt – in Accessoires (Wolkentuch, Schühchen, Fäustlinge, Wendehalstuch beispielsweise) und Kleidung (z.B. Kleidchen, Latzhose, Schlafsack, Kapuzenpullover.) Bei jedem Projekt erhält man erst einmal eine Übersicht mit den benötigten Materialien (wieviel von welchem Stoff, ggf. Zubehör wie Knöpfe, etc.), darunter dann eine Info übers Zuschneiden (welches Teil aus welchem Stoff, wo das Schnittmuster zu finden ist) und ggf. eine Angabe über eine mögliche Variante, damit man das entsprechende Kleidungsstück noch abändern kann. Auf den folgenden Seiten wird dann erläutert, wie man was (zusammen)nähen muss, was auch in verschiedenen Schritten bebildert dargestellt wird – definitiv praktisch. ⁣

Mir hat die Auswahl der verschiedensten Accessoires und Kleidungsstücke gut gefallen, da man hier eine wirklich vielfältige Auswahl hat. Nicht jedes Nähprojekt ist für mich dennoch absolut relevant, teilweise muss man meiner Ansicht nach schon sehr nähbegeistert sein, um dem Nachwuchs eine absolut individuelle Latzhose oder Wendejacke zu nähen – und auch die entsprechenden Nerven dafür zu haben. Aber das ist ja jedem selbst überlassen. Grundsätzlich fand ich die Erläuterungen wirklich gut und ziemlich hilfreich, ein bißchen ungünstig habe ich es beispielsweise bei der Bindemütze empfunden, dass die Bebilderung mit verschieden Mützen erfolgte, d.h. hier war noch eine weitere Farbe im Spiel, so dass es sich nicht um exakt die gleiche Mütze gehandelt hat. Hätte ich anders (eine Mütze, an der alles dargestellt wird) als logischer und klarer empfunden, finde ich ein bißchen schade, da es etwas verwirrend ist so. Ansonsten haben mir die angebotenen Nähideen wirklich gut gefallen – man ist ja allein durch die eigene Stoffmusterauswahl sehr flexibel, wie etwas zum Schluß aussieht, so dass man sich hier kreativ ziemlich gut austoben kann.⁣

Von mir gibt es für dieses tolle Nähbuch mit schönen, verständlichen Anleitungen und Ideen 4 von 5 Sternen, ich kann es wirklich weiterempfehlen.⁣

Bewertung vom 29.08.2020
Ein Leben und eine Nacht
Griffin, Anne

Ein Leben und eine Nacht


weniger gut

Manche Rückschau macht nachdenklich.

An einer Hotelbar in einer irischen Kleinstadt sitzend blickt der 84-jährige Maurice Hannigan auf sein Leben zurück. In verschiedenen Etappen erzählt er, was er wie erlebt hat, mit welchen Verlusten er kämpfen musste und wie er ein wohlhabender Mann wurde. Er spricht Toasts aus auf die verschiedenen Menschen, denen er begegnete und mit denen er das Leben verbrachte.

Die Geschichte des Hörbuchs klang für mich durchaus spannend und interessant, eine Rückschau aufs Leben, auf gemachte Erfahrungen und leider auch verpasste Chancen ist ja durchaus sehr vielfältig. Gesprochen wird das Hörbuch von Reinhard Kuhnert, der es verständlich vorträgt, insofern lagen keine Schwierigkeiten vor. Dennoch wirkt es durch seine Stimme und auch den Buchinhalt deprimierend, seine Stimmlage hat das für mich noch verstärkt.

Zu Beginn wird man erst einmal ein wenig an die Geschehnisse herangeführt bevor Maurice auf den weiteren CDs (gesamt sind es sechs CDs) von verschiedenen, besonderen Personen seines Lebens einzeln erzählt. Man merkt hier natürlich, dass Maurice 84 Jahre alt ist, dass er eine entsprechende Zeit erlebt hat, in der manche Dinge noch anders waren, als sie es heute einfach sind. Dies war grundsätzlich spannend, aber für mein Empfinden dauerhaft mit einer gewissen Traurigkeit verbunden.

Natürlich gab es auch positive Momente in seinem Leben, jedoch hat sich für mich hier durch den Start der Geschichte ein langer, trauriger Schleier darüber gelegt, der für mich dann dauerhaft vorhanden war. Leider wurde es insofern beim Hören für mich nicht besser. Insgesamt empfand ich die Gesamtlaufzeit von fast 7 ½ Stunden entsprechend anstrengend und langwierig, leider.

Mir hat dieses Hörbuch leider nicht so gut gefallen. Sicher waren es interessante und spannende Einblicke in das Leben eines Mannes, der viel erlebt hat, gefühlt aber leider viele traurige Sachen. Insofern kann ich hier leider nur 2 von 5 Sternen vergeben und keine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 27.08.2020
Australia - Living & Eating
Birrell, Harriet

Australia - Living & Eating


sehr gut

Von Süßkartoffel-Nachos bis hin zur Quinoa-Sushi-Bowl mit Ingwer-Tofu

Dieses Kochbuch bietet wunderbare Einblicke in die australische Küche, leckere Rezepte, die einen die Sonne von Down Under spüren lassen und die Seele wärmen. Harriet Birell hat hier sämtliche gesunde pflanzliche Rezepte aufgeführt, die einfach unheimlich lecker sind.

Für neue Rezepte bin ich ja immer wieder offen und probiere gerne neue Kreationen aus. So war ich auch gespannt auf diese für mich neuen Rezepte aus der australischen Küche, ein Land, mit dem ich bislang essenstechnisch wenig Verbindung hatte.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir schon mal sehr gut, es wirkt sehr wertig und natürlich, keine enorm glänzende Oberfläche, sondern ein angenehmes Cover, toll auch in der Haptik. Auch die enthaltenen Fotos (vorne innen direkt eine Strand-Meer-Ansicht beispielsweise) sind richtig toll und machen Lust auf Australien. Zu Beginn gibt es eine kurze Einführung der Autorin, anschließend ein paar Tipps über Zutaten bzw. Hilfsmittel, die man zur Hand haben sollte. Dann geht’s aber so richtig los – von leckeren Rezepten fürs Frühstück, für Bowls, Salate, Hauptgerichte, Gerichte zum Teilen, Süßes, Drinks und Basics. Noch eine kurze Übersicht und Erläuterung über verschiedene pflanzliche Lebensmittel, bevor dann der Index sowie eine Danksagung folgt.

Bei den Rezepten findet man wirklich unheimlich vielfältige Möglichkeiten, von Zitronen-Pfannkuchen mit Heidelbeeren und Äpfeln über eine pikante Salbei-Kürbis-Bowl, Burger aus schwarzen Bohnen und roten Beten, dreierlei Cookie-Dough-Schnitten bis hin zu probiotischer Limonade mit Kurkuma und Ingwer. Die einzelnen Rezepte sind auf einer Seite, die Umsetzung des Gerichts als Foto auf der gegenüberliegenden Seite abgebildet. Zu den einzelnen Rezepten erfährt man erst etwas (warum wie nahrhaft, etc.), bevor man dann in Kürze die Anzahl der Portionen, Vorbereitungs- und Kochzeit sowie den Schwierigkeitsgrad ablesen kann. Außerdem findet man die verschiedenen Zutaten aufgelistet, daneben die Zubereitung ausformuliert aufgeführt.

Die Rezepte sind wirklich sehr vielfältig und verschieden – und definitiv lecker. Natürlich muss man sich vorab bewusst sein, dass es sich um pflanzliche Rezepte handelt, wer partout nicht für solche Rezepte offen ist, der sollte es lieber bleiben lassen. Bei den Zutaten ist es gelegentlich so, dass man doch schon ein wenig speziellere Zutaten benötigt. Sicher hat man immer mal eine Kokosmilch zuhause, auch bei den verschiedenen Gewürzen ist dies kein großartiges Problem. Weitere Zutaten könnten aber vielleicht zur Herausforderung werden (Medjool-Datteln)– oder auch die benötigten Mengen (45 g Spinat für ein Kürbis-Kichererbsen-Curry). Auch wird Avocado verhältnismäßig oft in den Rezepten gefordert, Avocado, die man ja angeblich nicht unbedingt mehr aus gutem Gewissen essen kann. Dies trübt meinen positiven Blick aufs Buch leider ein wenig. Dennoch muss ich sagen, dass mir die Rezepte richtig gut gefallen haben zum Großteil, man kann ja manches für sich selbst hinsichtlich der Zutaten ein wenig abändern, je nachdem was man gerade zur Verfügung hat/lieber mag, etc.

Für mich war dies ein toller Einblick in eine natürliche, gesunde, pflanzliche und leckere australische Küche. Sicher kocht nicht jeder in Australien so, dennoch war es ein schöner Ausflug in ein mir bis dato persönlich unbekanntes Land (weil ich noch nicht dort war, nun immerhin dank dem Kochbuch.). Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 18.08.2020
König Pups
Rakowitz, Bettina

König Pups


ausgezeichnet

„Setzt rasch die Nasenklammern auf, der König kommt die Gasse rauf!“*

Dem König geht es gar schlecht, denn sein Leiden bedrückt ihn doch sehr: ständig muss er pupsen – und diese Pupse sind leider alles andere als angenehme Duftwolken. Sämtliche Versuche, dieses Problem zu lösen, scheitern leider immer wieder – doch bald zeigt sich, dass dies vielleicht gar nicht so schlecht ist.

Vom König Pups hatte ich schon immer mal wieder etwas gehört, insofern hab ich mich dann sehr über dieses Buch gefreut, als es nun bei mir eingezogen ist. Lustigerweise hatte ich in einem Zeitungsartikel dann sogar noch gelesen, dass die Autorin auch eine gebürtige Unterfränkin ist – ein schöner, lustiger Fakt für mich nebenbei.

Das Buch ist in Reimform geschrieben, die Texte kann man kleinen Kindern so wunderbar betont vorlesen und mit ihnen die tollen Bilder dazu ansehen. Auf den Bildern findet man immer wieder die passenden Textszenen beschrieben – für mich ist das wirklich toll gemacht. Natürlich ist das Buch von der Geschichte her nicht nur etwas für die Kleinen, auch als Erwachsener kann man sich darüber wunderbar amüsieren. Die Problematik von König Pups ist ja doch durchaus nachvollziehbar und menschlicher Natur.

Uns hat dieses Kinderbuch unheimlich gut gefallen. Es ist wirklich sehr schön geschrieben, es liest sich angenehm, so dass es meiner Ansicht nach auch schon für Erstleser geeignet ist (nicht nur ob der Schriftgröße). Natürlich kommen immer mal wieder speziellere Wörter (puterrot, Pein) vor, die sich einem Kind nicht direkt so erklären, aber dies kann man dann als Erwachsener ja dann erläutern. Auch ist die grundsätzliche „Lehre“ des Buches interessant, dass quasi jede Sache für etwas gut ist. Mehr möchte ich dazu nicht ausführen, denn es soll ja auch für künftige Leser noch spannend bleiben.

Für mich war dies ein sehr unterhaltsames, vor allem lustiges Kinderbuch mit richtig schönen, passenden Bildern. Entsprechend kann ich es wirklich nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

* Zitat aus dem Buch

Bewertung vom 13.08.2020
Windeln, Wahnsinn, Wochenbett
Lauterbach, Juliane

Windeln, Wahnsinn, Wochenbett


sehr gut

Ein aufregendes erstes Jahr mit Baby.

Das erste Jahr mit Baby läuft nicht immer so ab, wie man es vielleicht geplant hat oder sich ausmalt. Da gibt es komische Situationen, kuriose Szenen und verschiedenste Ansichten – die jeder natürlich haben darf. Juliane Lauterbach will mit diesem Buch aufzeigen, dass es allen Müttern mal so geht – sie gestresst sind, vielleicht auch mal überfordert oder übervorsichtig. Entsprechend bekommt man mit diesem Buch zwölf unterschiedliche Geschichten – für jeden Lebensmonat des Babys also eine.

Der Titel des Buches hat mich unheimlich angesprochen – auch wegen der Beschreibung auf dem Klappentext: „… wie verrückt, anstrengend und unfreiwillig komisch das erste Jahr mit Baby manchmal sein kann…“. Insofern war ich auf eine Lektüre gespannt, die ehrlich, aber auch unterhaltsam und vielleicht auch mal lustig sein würde.

Der Schreibstil des Buches hat mir grundsätzlich gut gefallen, das Buch liest sich gut, locker und flüssig, für mich gab es hier keine wirklichen Fremdwörter oder Fachbegriffe. Vielleicht ist man im Thema auch mehr drin, wenn man selbst Berührungspunkte damit hat. Insofern eine angenehm zu lesende Lektüre.

Die Schilderungen der einzelnen Fälle, die von verschiedensten Müttern und Kindern erzählen, waren durchaus abwechslungsreich und vielfältig. Natürlich gibt es Situationen, in denen man überfordert oder übervorsichtig ist, in denen auch die Glucke persönlich zum Vorschein kommt. All dies war für mich durchaus nachvollziehbar und verständlich. Jedoch hatte ich mir die Erläuterungen etwas lustiger und humorvoller vorgestellt. Absolut ehrlich sind sie garantiert. Natürlich sind manche Sachen für einen selbst auch mal zum Kopf schütteln, eben weil jeder einen anderen Blick aufs Familienleben, auf die Kindererziehung hat. Von der Geburtstagsparty, die zum ersten Geburtstag perfekt organisiert wird bis hin zum Ferienhaus in Südfrankreich, welches tragischerweise zwei Stufen und keine Türen hat sind die Probleme wirklich sehr verschieden. Auch die Frage des Beistell- bzw. Familienbetts stellt sich, hier muss ich sagen, dass ich über das Nicht-miteinander-reden eines Paares schon sehr entsetzt war. Auch habe ich ein, zwei Geschichten als etwas zu lang empfunden, irgendwie unnötig in die Länge gezogen.

Die Geschichten zeigen ganz klar auf, dass das erste Jahr mit Baby sicher kein Zuckerschlecken ist, zeigen auch die Umstellung auf, die man nun durchlebt – von der Partymaus zur Mama mit Leib und Seele. Natürlich ist dies nicht bei jedem so, denn jeder hat sein ganz eigenes Gefühl für die neue Situation und seine ganz eigene Herangehensweise. Für mich war es interessant, welche Einblicke ich hier erhalten habe, die ich auch als wirklich ehrliche Schilderungen empfunden habe. Was mir ein wenig gefehlt hat, war die humorvolle Note, die ich mir durch den Klappentext erwartet hatte. Sicher gab es auch amüsante Szenen, dennoch hätte ich das anders eingeschätzt.

Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen für eine unterhaltsame, interessante und informative Lektüre sowie eine Empfehlung für interessierte Leser.