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urmeli

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Insgesamt 497 Bewertungen
Bewertung vom 26.01.2012
Der Turm der Könige
Riesco, Nerea

Der Turm der Könige


sehr gut

Im Jahr 1248 verlassen die letzten Mauren Sevilla, nun regiert der katholische König Ferdinand III. Die Moschee wird in eine Kathedrale umgebaut, doch was soll mit dem Minarett - Giralda - werden. Die beiden Herrscher handeln aus, das derjenige über das Schicksal der Giralda bestimmt, der drei von fünf Schachspiele gewinnt. 500 Jahre später steht noch kein Sieger fest, bisher gab es ein 2:2 und auch der Vertrag, der die Statuten bestimmt, ist verschwunden.
Dieser Machtkampf um die Giralda werden mit der Familiengeschichte der Buchdruckerfamilie de Haro verknüpft. Anhand mehrerer Generationen wird die Lebens- und Liebesgeschichte erzählt, immer im Zusammenhang der politischen Ereignisse und Wirrungen, wie das schwere Erdbeben, das von Lissabon auch nach Sevilla ausstrahlt, die Pestepidemie und der Ausbruch des Gelbfiebers.
Julia de Haro, die Witwe des wohlhabenden Buchdruckers, lernt den piratenhaften Leon kennen und lieben. Dieser Leon ist im Besitz eines elfenbeinernen Elefanten. Dieser Elefant - in unserem Schachspiel Läufer genannt - ist für die Fortsetzung der noch ausstehenden Schachpartie nötig und Leon wird auf das entscheidende Spiel vorbereitet. Noch bevor der Vertrag gefunden wird, wird er auf offener Straße ermordet, sein Sohn Abel erhält den Elefanten. Doch er möchte sich weder der Suche nach dem Vertrag noch dem intensivem Studium des Schachspiels widmen. Er ist verliebt. Er ändert erst seine Meinung als er vom plötzlichen Tod seiner Geliebten erfährt. Jedoch ist er nur halbherzig bei der Sache und so sind alle froh, dass der Vertrag immer noch nicht gefunden wurde. Nach Abels Tod wird der Elefant an seine Tochter Guiomar weiter gegeben. Doch kann ein Mädchen, eine junge Frau überhaupt Schach spielen? In der Vorstellungskraft der damaligen Zeit unmöglich. Auch Guiomar möchte ihr Leben lieber an der Seite des Unabhängigkeitskämpfers Ventura verbringen. Doch auch dort hat jemand die Hand im Spiel.
Eine sehr gelungene Kombination einer Familiengeschichte mit historischen Fakten teils aus der Zeit des Abzugs der letzten Mauren aus Sevilla, teils aus der Zeit des 18. Jahrhunderts. Immer wieder gibt es neue Entwicklungen und wer zu Guten gehört oder welche Hintergedanken bei manchen Personen die Handlungen beeinflussen erfährt der Leser erst sehr spät.

Bewertung vom 26.01.2012
Die Bucht des grünen Mondes
Beto, Isabel

Die Bucht des grünen Mondes


gut

Amely wächst in wohlhabenden Verhältnissen und mit einer guten Ausbildung versehen in Berlin Ende des 19. Jahrhunderts auf. Ihre Verlobung mit Julius, einem Mitarbeiter ihres Vaters steht kurz bevor. Doch plötzlich eröffnet ihr ihr Vater, dass es mit der Firma so nicht mehr weiter geht. Er steht vor dem Bankrott wenn die Firma sich nicht auf die Herstellung von Kraftfahrzeugen umstellt. Kilian Wittstock, ein sehr reicher, nach Brasilien ausgewanderter Kautschukbaron, hat um Amelys Hand angehalten im Gegenzug zur Finanzierung der Firma.
Amely hat sich dem Willen des Vaters zu beugen, sie reist zu dem doppelt so alten Kilian ins Amazonasgebiet. Alles dort ist ihr fremd, und auch die Geschenke können die Abneigung, die sie dem groben, brutalen Kilian entgegenbringt, nicht mildern. Sehr seltsam ist auch, dass weder von Kilians erster Ehefrau noch von den drei verstorbenen Söhnen gesprochen werden darf. Als wenn sie nie existiert hätten. Kontakt mit der deutschen Heimat kann Amely nicht aufnehmen, ihre Post wird kontrolliert und gelesen. Sie flüchtet sich zuerst in romantischen Träumereien mit einem engen Mitarbeiter ihres Mannes, nach einer Todgeburt will sie jedoch selbst nicht mehr leben. Sie geht nur mit einem Nachthemd bekleidet einer Pistole und ihrer geliebten Violine an die Bucht um sich selbst zu erschießen. Doch dort trifft sie auf einen Indianer, der sie mitnimmt zu seinen Volk.
Der Prolog, in dem Amely einem Menschen beim Sterben zusieht, macht neugierig und auch die ersten Seiten der Handlung sind vielversprechend und ziehen einen sofort ins Geschehen hinein. Die Menschen und Landschaften sind sehr genau und einfühlsam beschrieben, man kann sich gut in die andere Lebensweise und das fremde Brasilien zur Zeit der Sklaverei und Kautschukbarone hineinversetzen. Der Stamm der Yayasacu, bei denen Amely einige Zeit verbringt, ist laut Isabel Beto fiktiv, jedoch kann man sich das Leben der Indianer in Südamerika genau so vorstellen.
Der Schreibstil des historischen Romans ist nicht so kitschig wie es der Buchumschlag befürchten lässt - ich hätte das Buch mit der Aufmachung im Regal stehen gelassen, das Ende jedoch ist mit dem erwarteten happy end versehen. Zu einem überraschendem Ende hatte die Autorin wohl nicht den Mut. Schade.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.01.2012
Winterstarre / Robert Walcher Bd.8
Rangnick, Joachim

Winterstarre / Robert Walcher Bd.8


ausgezeichnet

Nach der Schneeschmelze wandern Vater und Sohn hinauf zu ihrer einsam gelegenen Berghütte in den Allgäuer Alpen. Der kleine Sohn öffnet die Tür - und läuft schreiend davon. In der Hütte befinden sich mehrere Leichen in Müllsäcken verpackt.
Wenige Seiten später erfährt der Leser wer die Leichen sind und wie sie gestorben sind. Nachdem Karl und Jakob Hiemer nicht nur den Hof sondern auch etwas Geld von ihrem Vater geerbt haben und die Reisen und Bordellbesuche auch nach Verbrauch des Geldes weitergehen sollen bauen sie ihren Bauernhof mit Fremdenzimmern aus. Die dort wohnenden 10 Marokkaner sind keine Touristen, sie hofften, ein paar Jahre in Deutschland arbeiten zu können um mit dem verdienten Geld ein besseres Leben in ihrer Heimat verbringen zu können. Die Arbeitsbedingungen bei der Zeitarbeitsfirma sind katastrophal, ein Hungerlohn für lange, schwere Arbeit. Und auch Karl und Jakob haben mit mehr Geld gerechnet. Sie haben den Marokkanern Unterkunft, Essen und den Weg zur Arbeit zu Ein hochspannender Thriller, der nicht davon lebt, wie jemand getötet wurde - das wird früh geklärt - sondern welche Organisationen, welche Machenschaften und Seilschaften dazu geführt haben. Joachim Rangnick gelingt es mit wenigen Sätzen, dass man sich in die unterschiedlichsten Personen hinein versetzen kann, egal ob es der Wirtschaftsboss, der Staatsanwalt, der Landarzt, die Kleinbauern im Mägertal oder der Marokkaner Tarik ist. Vom Schreibstil ein sehr gutes Buch.
ermöglichen. Als dann der erste Marokkaner mit hohem Fieber erkrankt und kurz danach verstirbt wollen Karl und Jakob heraus aus diesem Geschäft und merken mit wem sie sich eingelassen haben. Nach und nach erkranken und sterben die Muselmannen an der seltsamen Krankheit - bis auf Tarik, ihm gelingt die Flucht mitten im Winter. Aber nicht nur die Marokkaner erkranken, der plötzliche Tod greift im ganzen Mägertal um sich. Vom Gesundheitsministerium wird der Grund vertuscht.
Der freischaffende Journalist Robert Walcher wird in die SOKO Winterstarre zur Aufklärung der Todesfälle eingebunden. Er untersucht das Reiseunternehmen, dass die Marokkaner ins Land geholt hat und wer alles ein Interesse an der Vertuschung der Vorfälle hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2011
Und wieder Februar
Moore, Lisa

Und wieder Februar


ausgezeichnet

Im Februar 1982 ändert sich Helens Leben radikal. Ihr Mann Cal, der auf der Bohrinsel Ocean Ranger arbeitet, kommt bei dem Kentern der gesamten Bohrinsel ums Leben. - Das Unglück auf der Ocean Ranger hat wirklich stattgefunden. - Auch wenn das ganze kanadische Dorf um ihre Verwandten trauert, so ist doch jeder mit seinem Schmerz allein. Zusätzlich zu ihren drei kleinen Kindern ist Helen auch noch schwanger - Cal wusste davon noch nichts. Im Verlauf des Romans wird Helens Leben und das ihrer Kinder beschrieben, jedoch nicht chronologisch. Es gibt immer wieder Situationen in denen Helen zurückdenkt oder träumt und so erfahren wir nach und nach wie die junge Familie mit der veränderten Situation fertig wurde.
Einige Sätze wurden abgehackt geschrieben, manchmal fliegen Gedanken in die Geschichte ein, die ein paar Zeilen weiter schon wieder weg sind. Kein einfach zu lesender Roman, aber äußerst lohnenswert. Eine junge Frau und Mutter, die sich im Leben allein behaupten muss, die ihre große Liebe verloren hat und darum trauert und doch im normalen Alltag besteht. Eine psychologische Aufarbeitung und eine Versöhnung mit dem Tod, eine Handlung in der auch immer humorvolle Passagen vorkommen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2011
Linksaufsteher
Sachau, Matthias

Linksaufsteher


sehr gut

Oliver Krachowitzer, von seinen Freunden Krach genannt, ist ein widersprüchlicher Mensch. In seiner Wohnung hält er penibel Ordnung, sehnt sich jedoch nach der chaotischen Zeit in der WG zurück. Er ist spießig, hat aber auch immer wieder verrückte Momente. Unausstehlich ist er jeden Montagmorgen nach einer mit Albträumen verbrachten Nacht und auf dem Weg zu seinen beiden Chefs, die ihm immer wieder mit verrückten neuen Ideen für seinen Job als Radiowerbesprecher in verschiedensten Stimmen kommen. An einem Montag rasselt er mit seiner Traumfrau zusammen. Wie kann er sie nach dem unheilvollen Beginn für sich gewinnen. Sein Freund Tobi und der 7-jährige Anton sind ihm dabei behilflich.
Nachdem ein Bierhersteller einen Werbespot in Auftrag gibt überschlagen sich die Ereignisse. Krach fällt ein, woher er die junge Frau kennt und er gewinnt neue Freunde durch das Internet und das Internetcafe, in dem er viel Zeit verbringt. Die Dialoge mit Rüdiger, dem Werbetextbeauftragten über die Umsetzung der Bierwerbung in Goethes Faust sind vom Feinsten. Rüdiger hasst Anglizismen, dafür verwendet er reichlich lateinische Fremdwörter.
Ein "abgefahrener" Roman, voll von lustigen Begebenheiten besonders im Bereich Werbetext und Computer. Der Ausgang der Liebesgeschichte dagegen überrascht wenig, das war recht früh offensichtlich. Die Stärken Matthias Sachaus liegen auch mehr in der Beschreibung chaotischer Menschen und unkonventionellen Aktionen. Es macht Spaß, ihn zu lesen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2011
Das Wunder von Treviso
Falk, Susanne

Das Wunder von Treviso


ausgezeichnet

Treviso ist ein kleiner Ort in den italienischen Bergen, von der Welt vergessen und auch die jungen Leute des Ortes möchten diesen bald vergessen und verlassen ihn. Der einzige Arzt ist schon 75 Jahre alt und auch Don Antonio, der Pfarrer, ist längst im Rentenalter. Man legt Don Antonio nahe, in ein Nonnenkloster umzuziehen, da ein Pfarrer für diese kleine Gemeinde nicht tragfähig sei. Als er in der Zeitung von einem Marienwunder in den Anden hört, kommt ihm die Idee. Auch Treviso braucht so ein Wunder! Er berät sich mit dem Geist seines schon längst verstorbenen Vorgängers und findet eine alte Madonnenstatue in der Krypta. Die Edelsteinaugen der Statue wurden in II. Weltkrieg geraubt und seitdem war die Statue nicht mehr zu sehen.
Nach einigen geschickten Manipulationen kommt es wirklich dazu - die Madonna weint rote Tränen! Das Wunder ruft nicht nur eine Reihe von Pilgern nach Treviso, auch der Vatikan will dieses Wunder genau untersuchen. Mit viel Geschick und Zusammengehörigkeit des ganzen Dorfes gelingt es eine ganze Zeit, diese Täuschung aufrecht zu erhalten. Durch die Pilger verändert sich das Dorf. Der kleine Lebensmittelladen verändert seine Waren, das Restaurant mit immer dem gleichen Gericht wird mit Fremdenzimmer vergrößert, sogar ein Blumenladen wird eröffnet. Dieser Trubel verändert auch das Miteinander der Bewohner untereinander. Und so sind sie am Ende gar nicht so unglücklich, als der Schwindel aufgedeckt wird.
Ein sehr liebevoll erzählter Roman über das Zusammenleben und -lieben in einer kleinen Dorfgemeinschaft, der Kauzigkeit der größtenteils alten bzw. älteren Bewohner, von Streitigkeiten mit dem Nachbardorf, das Streben nach Wohlstand aber auch, wie man durch zu viel Gewinnstreben unglücklich wird. Die italienische Korruption wird genauso beschrieben wie auch ihr Verhältnis zur katholischen Kirche. Und immer mit viel Humor und Augenzwinkern. Don Antonio erinnerte mich an die Verfilmung Don Camillo und Pepone. Das einzig irritierende und wie ich finde überflüssige war der Prolog über einen Opernbesuch von Antonio und seiner Schwester Maria als Kinder.

Bewertung vom 07.08.2011
Vater, Mutter, Tod
Langer, Siegfried

Vater, Mutter, Tod


sehr gut

Eine junge Frau kommt später als verabredet zu ihrem gewalttägigen Mann und dem siebenjährigen Sohn in ihre ärmliche Wohnung zurück. Das Ehepaar streitet sich, bei der handgreiflichen Auseinandersetzung kommt es zu einem Unglück. Der kleine Sohn, der seiner Mutter beschützen möchte, wird mit einem Messer tötlich verletzt.
Im weiteren Verlauf des Romans lernen wir eine andere Familie kennen: Jacqueline ist eine erfolgreiche Stararchitektin, glücklich verheiratet mit einem Arzt und Mutter eines ebenfalls siebenjährigen Sohnes namens Lukas. Sie leben im Luxus. Doch auf dem Weg in ihr Büro findet sie nicht die richtige Etage, auch die Geheimzahl ihre Scheckkarte hat sie vergessen. Und immer diese schrecklichen Kopfschmerzen. In ihrer Mittagspause trifft sie sich mit ihrer strengen Mutter und erzählt ihr stolz, das sich die Erziehung zur Leistungsbereitschaft bezahlt gemacht hat. Sie darf das neue Flughafenhotel in Berlin bauen! Die Ernüchterung kommt, als sie abends ihrem Mann von dem Treffen mit ihrer Mutter erzählt. Die Mutter lebt seit 2 Jahren nicht mehr. Und dann wird auch noch Lukas entführt.
Die Kapitel in dem Thriller Vater, Mutter, Tod, sind sehr kurz gehalten. Sie springen nicht nur von verschieden Personenbeschreibungen sondern auch durch verschiedene Zeitebenen. So erfahren wir z.B. erst sehr spät im Buch, warum die junge Frau verspätet nach Hause kam. Durch diese ständigen Sprünge ist es etwas schwierig zu lesen. Am Besten legt man den Thriller gar nicht erst aus der Hand und liest durch, was mit großgeschriebenen gut 300 Seiten auch gut möglich ist.
Eine spannende Geschichte über das Thema Gewalt, persönliche Probleme und deren Auswirkungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2011
Léon und Louise
Capus, Alex

Léon und Louise


ausgezeichnet

Der junge Leon hat die Schule und sein Elternhaus in Cherbourg so satt, dass er seinen Koffer packt, auf sein Fahrrad steigt und in einem kleinen Ort im Frühjahr 1918 als Morseassistent seinen Dienst am Bahnhof beginnt. In dem Dorf wird er herzlich aufgenommen, auch als sich herausstellt, das seine Kenntnisse im Morsealphabet sehr begrenzt sind. Ein junges Mädchen fasziniert ihn vom ersten Tag an, die junge Louise. Sie arbeitet als Sekretärin beim Bürgermeister. Zusätzlich hat sie die sehr traurige Aufgabe übernommen, den Hinterbliebenen im Dorf mitzuteilen, dass ihr Mann, Sohn, Bruder im Krieg gefallen ist. Diese sehr schwere Aufgabe meistert sie trotz ihrer Jugend hervorragend. Louise ist sehr willensstark, liebenswürdig, selbstbewusst und direkt. Leon und Louise treffen sich immer öfter - bis sie einen 2-Tagesausflug ans Meer unternehmen. Nach einer schönen Nacht am Strand geht es mit dem Fahrrad wieder zurück, doch dort kommen sie nicht an. Während der Fahrt geraten sie in einen Bombenangriff - einer der letzten des 1. Weltkrieges - und werden verwundet. Leon liegt lange Zeit im Krankenhaus und als er in das Dorf an seinen Arbeitsplatz zurückkommt erfährt er, das Louise in einem Massengrab beerdigt wurde.
Viele Jahre später arbeitet Leon in Paris in der Kriminaltechnik und untersucht Giftmorde. Er ist mit Yvonne verheiratet und bald ist er Vater von 5 Kindern. Er lebt ein ruhiges unspektakuläres Leben, bis er meint Louise in Paris gesehen zu haben. Yvonne drängt ihn, sie zu suchen - und er findet sie! Es bleiben ihnen nur ein kurzes Wochenende , Yvonne ist schließlich seine Frau. Im Jahr 1940 nehmen die Deutschen Paris ein und das Leben von Leon und Louise gehen wieder getrennte Wege. Louise ist Sekretärin bei einer Bank und erhält die Aufgabe, die Goldbarren vor den Deutschen in Sicherheit zu bringen. Werden sie sich wiedersehen, hat diese Liebe eine Zukunft?
Ein hervorragender Liebesroman, aber nicht nur das. Die Schicksale während der beiden Weltkriege, die Sorgen und Versuche, das Leben der eigenen Familie und auch Fremden zu retten, werden eingehend beschrieben. Die Erzählweise wechselt aus der Sicht Leons und Louise, aber auch von Leons jüngstem Enkel. Alex Capus zeichnet eine poetische und dennoch kraftvolle Schreibweise aus.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2011
Ohne jede Spur / Detective Sergeant Warren Bd.3
Gardner, Lisa

Ohne jede Spur / Detective Sergeant Warren Bd.3


sehr gut

Sandra Jones, eine junge Mutter, Ehefrau und beliebte Lehrerin verschwindet plötzlich mitten in der Nacht, während ihr Mann als Reporter bei der Arbeit war. Die kleine Tochter, die 4-jährige Ree, bleibt zurück. In dem Haus gibt es keine Einbruchsspuren und außer einer zerbrochenen Nachttischlampe ist nichts beschädigt und es fehlt auch nichts. Die Ermittlungen der Polizei beginnen erst schleppend, ein erwachsener Mensch kann auch freiwillig spurlos verschwinden, doch dann häufen sich die Verdachtsmomente.
In ersten Linie gegen den Ehemann, schließlich wohnen sie in einem extrem gesicherten Haus in einer harmlosen Vorortsiedlung in Boston. Woher kommen die Millionen auf seinem Konto und warum gibt es keine Informationen über Jason Jones die länger als 5 Jahre zurück liegen?
In der Nachbarschaft, mit Einblick in das Schlafzimmer der Eheleute wohnt ein vorbestrafter Sexualtäter. Hat er etwas mit dem Verschwinden einer sehr hübschen jungen Frau zu tun? Aber auch Sandra hat so ihre Geheimnisse. Regelmäßig nimmt sie sich eine Auszeit von der Ehe und vergnügt sich mit fremden Männern bei einem Wellnessurlaub. Und warum verhindert sie jeden Kontakt mit ihrem Vater, einem angesehenen Richter aus den Südstaaten, und versteckt sich und ihre Tochter vor ihm?
Viele Fragen und viele Verstrickungen sind in dem rasant geschriebenen Thriller zu lösen. Lisa Gardner schreibt nicht nur äußerst spannend - man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen - sondern auch sehr vielschichtig. Es gibt nicht nur Gut und Böse, alles hat zwei Seiten und ganz frei von Schuld sind auch die "Guten" in der Geschichte nicht. Äußerst lesenswert!

Bewertung vom 07.08.2011
Plötzlich Shakespeare
Safier, David

Plötzlich Shakespeare


ausgezeichnet

Rosa ist mit sich und der Liebe unzufrieden. Jahrelang war sie mit Jan zusammen, den sie bei einem Badeunfall auf Sylt kennengelernt hatte. Nun gut, sie kamen aus sehr unterschiedlichen Familien, während sie mit ihren Freunden auf dem Campingplatz lebten, wohnte Jan in der Ferienvilla seiner Eltern. Und nun meint der erfolgreiche Zahnarzt Jan dass er Olivia, ebenfalls Zahnärztin heiraten will. Nun will Rosa alles daran setzen, Jan und Olivia wieder auseinander zu bringen.
Bei einer Zirkusveranstaltung erlebt Rosa eine Vorstellung des Hypnotiseurs Prospero. Rosa lässt sich zu einer Zeitreise in den Körper eines anderen Menschen ein, um die wahre Liebe kennen zu lernen. Sie, die gerne selbst Gedichte und Geschichten schrieb, landet ausgerechnet im Körper von William Shakespeare. Dieser hat jedoch gerade mit allerhand Schwierigkeiten zu kämpfen.
Eine turbulente, verrückte, komische Geschichte mit immer wieder neuen Wendungen. Es ist ein Vergnügen, dieses Buch zu lesen. Der Schreibstil ist intelligent. Die Handlung bei allem Spaß am Lesen auch philosophisch. Denn - was ist denn die wahre Liebe und wie findet man sie?