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Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 737 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2021
Die Beichte einer Nacht
Philips, Marianne

Die Beichte einer Nacht


ausgezeichnet

Heleens Lebensweg

Ich finde es immer wieder spannend Bücher zu lesen, die schon vor langer Zeit geschrieben wurden und damit auch den damaligen Zeitgeist quasi schon einatmen. Eine solche Rarität liegt mit diesem Buch von Marianne Philips vor, das erstmals 1930 auf niederländisch veröffentlicht wurde.
Inhaltlich geht es um Heleen, eine Insassin in einer Nervenheilanstalt, die einer Nachtschwester in zwei Nächten unverblümt von ihren Leben, ihren Erfahrungen, dem Glück und dem Scheitern erzählt. Beim Lesen erfährt mensch als Leser_in viel über die Ich - Erzählerin, die über das gesamte Buch den Stil der Erzählung aufrecht erhält. Es wird aber auch deutlich, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen Menschen damals leben mussten und welche Möglichkeiten und Grenzen damals vorhanden waren.
Spannend finde ich, das dieses Buch während einer Psychotherapie der Autorin entstand und sie hier viele eigene Lebenserfahrungen verarbeitet. So entsteht mit der Zeit das Bild einer Frau, die für ihren eigenen Lebensweg kämpfte und nicht bereit war, sich mit den Krümeln zufrieden zu geben, wenn es doch die Möglichkeit gibt, die Hälfte des Kuchens zu erhalten.

Bewertung vom 25.04.2021
Zwischen zwei Herzschlägen (MP3-Download)
Carter, Eva

Zwischen zwei Herzschlägen (MP3-Download)


sehr gut

Liebe geht seltsame Wege

Liebe geht manchmal seltsame Wege und es braucht vielleicht auch mal etwas Zeit, bis sich alles zusammenfügt. So geschehen im Falle der jungen Kerry, die zwischen den Jungs Joel und Tim steht. Wie wird sie sich wohl entscheiden und wird ihr Herz Erfüllung finden.
Die Geschichte wird recht berührend erzählt und mensch bleibt gerne dabei, es fällt aber leider schwer, der Geschichte immer direkt zu folgen, da es oft zu Zeitsprüngen kommt und mensch bei den beiden männlichen Sprechern nicht wirklich unterscheiden kann, ob es sich gerade um Joels oder Tims Perspektive handelt. Das ist in der Print Version bestimmt einfacher, so dass ich diese den Hörbuch vorziehen würde.
Trotz allem sind die Stimmen der Sprecher_innen angenehm zu hören und mensch fühlt sich beim Hören gut aufgehoben.
Wer eine berührende Geschichte für zwischendurch sucht, ist hier bestimmt richtig und kann beim Hören Mitfiebern und Mitträumen.
Ein echter Hingucker ist auch das Cover, was im Geschäft sicherlich dafür sorgt, dass mensch die CD einmal in die Hand nimmt.

Bewertung vom 25.04.2021
Das Mädchen im Nordwind
Baldvinsson, Karin

Das Mädchen im Nordwind


ausgezeichnet

Vom ersten Moment an berührend

Ich muss gestehen, ich bin eine absolute Liebehaberin der Island - Bücher von Karin Baldvinsson und musste natürlich dann auch ihr neustes Werk lesen, das erneut den üblichen Schema der Autorin folgt: Zwei Geschichten - eine in der Gegenwart, eine in der Vergangenheit -, viel Herzschmerz und Gefühl und am Ende die große Auflösung. Diesmal geht um um die junge Frau Sofie, die nach einer Fehlgeburt und der Untreue ihres Freundes Hamburg verlässt und für drei Monate via Work und Travel in Island eine Auszeit macht. Dort trifft sie dann auf den Isländer Björgvin und vor allem alte Familiengeheimnisse, die bis ins Dritte Reich zurückreichen.
Das Buch ist mit seinen knapp 570 Seiten nicht dünn, ich habe es aber ganz schnell durchgelesen, da mich der Schreibstil von der ersten Sekunde an richtig gefesselt hat und mich nicht mehr loslassen wollte.
Mich fasziniert immer wieder die Beschreibung des Lebens auf Island und lässt bei mir den Wunsch entstehen, einmal dorthin zu reisen. Ob es mal möglich sein wird? Wir werden sehen.

Bewertung vom 18.04.2021
Das Faultier bewegt sich wie Opa
Dignös, Eva;Schnitzler, Katja

Das Faultier bewegt sich wie Opa


gut

Leider nur gut gemeint statt gut gemacht

Dieses Buch hat bei mir eher gemischte Gefühle hinterlassen. Einerseits finde ich die Idee Kinderzitate zu sammeln und zu veröffentlich richtig klasse. Denn wie wir alle wissen: Kindermund tut Wahrheit kund. Andererseits hat mir die Umsetzung nicht wirklich komplett gefallen und ich habe mich durch die permanenten Einschübe der beiden Autorinnen und der Expert_innen im Lesefluss dann doch deutlich gestört gewesen. Es hätte sich stimmiger angefühlt, wenn die Kinderzitate für sich gestanden hätten und meinetwegen auch nach Themen sortiert zusammengefasst worden wären. Eine kurze Einleitung von den Autorinnen in einen Absatz hätte pro Themengebiet gereicht, so wie es hier umgesetzt wurde wirkt es aber eher so, als ob die Kindersätze nur benutzt werden, damit die Autorinnen selbst zu Wort kommen können. Hier wäre weniger auf jeden Fall mehr gewesen und vielleicht nimmt sich der Verlag bei einem eventuellen zweiten Band diese Anmerkung ja zu Herzen. Dann würde aus gut gemeint auch gut gemacht.

Bewertung vom 18.04.2021
Wenn es uns gegeben hätte
Weiß, Josefine

Wenn es uns gegeben hätte


sehr gut

Gibt es eine zweite Chance?

Bei diesem Buch hat mich zu Beginn das Cover richtig neugierig gemacht. Im Buchhandel würde ich es bestimmt in die Hand nehmen, den Klappentext lesen und mich dann in den Inhalt der Geschichte vertiefen.
Und dieser lohnt sich hier auf jeden Fall. Thematisch geht es um Ela und Timo, deren Lebenswege sich vor acht Jahren trennten und die einander nun wieder begegnen. Aus Angst vor Verletzungen gibt es auf beiden Seiten viel ungesagtes, und doch haben beide das Gefühl, das ein Neuanfang möglich wäre. Wird ihnen das gelingen oder gibt es für ihre Liebe keine Chance mehr?
Die Autorin Josefine Weiss legt mit "Wenn es uns gegeben hätte" einen Liebesroman voller Herzschmerz, Verlust, Glück, Verletzungen und Heilung vor und nimmt die Leser_innen mit auf eine Achterbahn der Gefühle.
Wer Liebesgeschichten mag und nicht unbedingt zwingend am Ende das rosarote Glück braucht wird mit diesem Buch bestimmt einige schöne Stunden verbringen und nebenbei ein paar Tränchen verdrücken können. Für zwischendurch lohnt sich das Buch auf jeden Fall.

Bewertung vom 18.04.2021
Sylvia und der Vogel
Koomen, Gemma

Sylvia und der Vogel


ausgezeichnet

Die Baumhüterin

Dieses Buch konnte mich direkt vom ersten Blick begeistern und machte mich neugierig darauf, mit was ich es hier wohl zu tun haben würde. Das große Format und das Cover mit dem kleinen Mädchen und dem Vogel erinnerte mich irgendwie spontan an Nils Holgerson, der Inhalt ist aber anders gelagert.
Denn hier geht es um die junge Baumhüterin Sylvia, die zwar ihren Aufgaben gut nachkommt, sich aber sonst von anderen eher zurückhält, Durch die Begegnung mit einem Vogelkind lernt sie, wie schön die Gemeinschaft mit anderen sein kann und kann sich so dann mehr öffnen.
Die Geschichte wird kindgerecht und liebevoll erzählt und kann auch durch wundervoll gestaltete Bilder überzeugen. Hier können dann ganz viele ihre Freude dran haben: Ob noch ganz klein oder schon ganz groß. Das Buch eignet sich zum Vorlesen, aber auch zum Selberentdecken und verfolgt eine Botschaft, über die im Nachhinein mit den Kindern gut gesprochen werden kann. So handelt es sich um eine ganz besondere Fabel, die ich gerne empfehle.

Bewertung vom 13.04.2021
Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern
O'Connor, Nuala

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern


gut

Leider enttäuschend

Dieses Buch hat bei mir sehr gemischte Gefühle zurück gelassen, so dass es schwer fällt, eine angemessene Bewertung und Einschätzung abzugeben. Einerseits liebe ich historische Romane, die den Leser_innen einen Einblick in das Leben von Menschen in früheren Zeien ermöglichen. Und wenn dann auch noch bedeutende Frauen vorgestellt werden, deren Wirken durch die patriachale Geschichtsschreibung bisher in den Schatten verdrängt wurde, dann bin ich voller Elan und Freude dabei. Einen solchen wichtigen Beitrag leistet hier Nuala O´Connor bei Nora Barnacle / Joyce und darüber bin ich sehr dankbar.
Kommen wir nun aber anderseits zum großen Manko des Buches: Die Sprache der Autorin geht oft ins vulgär / gossenhafte hinein und mach es schwer, sich auf das Buch einzulassen. Es geht oft und in vielfältiger Abwandlung um Sexualität und deren Variationen. Und dies in einer Sprache, die eher abschreckt, als die Leser_innen mitzunehmen.
Es mag Menschen geben, die von diesem Buch begeistert sind, ich gehöre aber nicht dazu.

Bewertung vom 13.04.2021
Die Roseninsel
Reitner, Anna

Die Roseninsel


sehr gut

Auf dem Weg zum Glück

Der Roman "Die Roseninsel" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Anna Reitner lesen durfte, so dass ich mich ganz unvorbelaset auf die Geschichte und die Charaktere einlassen konnte.
Generell sind Geschichten über Bayern nicht so mein Fall, diese konnte mich aber auf jeden Fall erreichen. Es gelang mir vom ersten Moment an mich in die junge Ärztin Liv hineinversetzen, die Berlin verließ um auf der Roseninsel im Starnberger See Ruhe, Stille und Heilung zu finden. Auch ging mir das Leben der jungen Magdalena sofort nahe, die aufgrund politischer Ränkespiele ca. 130 Jahre vorher auf der Roseninsel quasi eingesperrt wurde.
Als Leser_innen erfahren wir abwechselnd Ereignisse aus den Leben dieser beiden Frauen und nach und nach entsteht ein Gesamtbild, in dem sich alles zusammenfügt.
Die Sprache der Autorin lädt geradezu dazu ein, tief in die Geschiche einzutauchen, die Zeit aus dem Blick zu verlieren, und erst wieder zu erwachen, wenn die letzte Zeile verklungen ist. Die Mischung aus Spannung und Gefühl kann auf jeden Fall überzeugen.

Bewertung vom 12.04.2021
Der Schneeleopard
Tesson, Sylvain

Der Schneeleopard


ausgezeichnet

Der Gesang der Wölfe

Es gibt wenige Bücher, die mich von der ersten bis zur letzten Seite so begeistert haben sie "Der Schneeleopard" von Sylvain Tesson.
Vordergründig geht es um eine Gruppe von Menschen, die sich zum Ziel gesetzt haben in den Tiefen Tibets Spuren des fast ausgestorbenen Schneeleoparden zu finden und die dabei gemachten Eindrücke auf Fotos festzuhalten.Beim Lesen wird aber deutlich, dass es um einiges mehr geht und die Einsamkeit der oft noch unberührten Natur wirft grundlegende Fragen über den Umgang der Menschen mit seiner Mitwelt auf.
Philosphisch und auch seelenberührend lässt Sylvain Tesson die Leser_innen an seinen Gedanken und Einsichten teilhaben und sie miterleben, wie das Leben in der Tierwelt Tibets verläuft. Mich hat vor allem die Bescheinigung des Gesangs der Wölfe tief im Herzen berührt und Sehnsucht entstehen lassen, solche Momente auch einmal erleben zu wollen. Leider finden sich die zu dieser Reise gehörenden Bilder von Vincent Munier in einem anderen Buch, so dass mensch sich dieses noch extra holen muss, lohnen wird es sich aber bestimmt.

Bewertung vom 12.04.2021
Dancing with Bees
Strawbridge Howard, Brigit

Dancing with Bees


ausgezeichnet

Ein Plädoyer für die Bienen

Ich beschäftige mich schon länger mit Themen wie Selbstversorgung, Anbau eigenes Bio Gemüses oder Verbesserung der Bodenqualität und dabei darf natürlich auch die Bestäubung der Pflanzen durch Bienen nicht fehlen. So gesehen war klar, dass das Ansähen von Wildblumenpflanzen und der Verzicht auf chemische Düngemittel zu den Grundvoraussetzungen gehörten.
Wie viel es allerdings über Bienen zu entdecken geben würde hätte ich nie gedacht, so dass ich richtig dankbar für dieses wundervoll gestaltete Buch bin, dass eine Mischung aus Erfahrungsberichten der Autorin und informativen Sachinformationen beinhaltet.
Ich konnte sehr schnell in das Thema eintauchen, merkte aber auch, dass ich mir beim Lesen bewusst Zeit lassen sollte, um das Gelesene verarbeiten zu können. Für Bienenliebhaber_innen und alle, die es noch werden wollen ist dieses Buch definitiv ein Muss, so dass ich es vom Herzen empfehlen kann und mir wünsche, das es weite Aufmerksamkeit erhält. Die Natur und die Bienen werden es den aufmerksamen Leser_innen danken.