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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 684 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2013
Und konnten es einfach nicht fassen
Thomas, Sabine

Und konnten es einfach nicht fassen


sehr gut

Die Rechtsanwältin Sabine Thomas erlebt bei ihrer Arbeit die verschiedensten Geschichten ihrer Mandanten. Davon hat sie sechzehn ganz unterschiedliche aufgeschrieben. Da sie auf Familienrecht spezialisiert ist, handeln die Geschichten von zerstörten Lebendentwürfen durch Gewalt, Sucht, Ende der Liebe. Halt so facettenreich wie das Leben ist und wie es vielen anderen auch ergehen kann. So schnell kann es passieren, dass man den Boden unter den Füßen verliert, wie die Frau, die durch einen Grillunfall entstellt wird, und das ganze Leben sich ändert. Ein Vater, der nach Jahren der Trennung endlich wieder Zugang zu seiner Tochter findet und eine ehemalige Insassin eines KZ's, die in einer Verhandlung ihre Geschichte erzählt.
Alle Geschichten sind so verändert, dass man die realen Personen nicht wieder erkennt, doch sind sie schon so passiert.
Die Autorin hat das alles sehr sachlich geschrieben, ohne eigene Gefühlsregungen. Doch die kommen beim Lesen auch so, und die einzelnen Geschichten regen zum Nachdenken an, wie würde man selber in gewissen Situationen reagieren.
Sicherlich könnte man gerne noch mehr an wahren Geschichten lesen, vielleicht mag die Autorin ja noch weitere davon aufschreiben.

Bewertung vom 13.09.2013
Schachzug
Siebenthal, Rolf von

Schachzug


ausgezeichnet

In Liestal, im Baselland wird früh morgens ein junger Manager der Bahn erschossen. Mit einem Präzisionsschuss aus 600 Metern Entfernung. Neben dem Leiter der Abteilung Kriminalitätsbekämpfung, Heinz Neuenschwander, macht sich auch der Journalist Max Bollag auf die Suche nach Mörder seines Schwagers. Dazu kommen Testfahrten einer Bahnfirma für neue Bremsen, die nicht ganz korrekt ablaufen, was die Neugier einer alten Mitarbeiterin hervorruft. Und wie stehen die Chefs der Firma und der Bahn zueinander? Eine ganz rabiate Aktionsgruppe gegen Elektrostrahlung mischt auch noch kräftig mit. Wie hängt das alles zusammen, wer wollte Marcel Laval denn nun aus dem Weg haben?
Der Autor hat hier einen tollen Kriminalroman geschrieben, der mit einem Schuss startet und den Leser über das ganze Buch über richtig gut bei der Stange hält. Ich finde Schachzug gut aufgebaut, mit toll dargestellten Zusammenhängen. Die Frage nach dem Scharfschützen bleibt lange offen, vielleicht denkt man auch den Falschen. Dazu kommen einige schweizerische Eigenheiten und Aus-drücke, die dem Roman noch eine ganz besondere Note geben. Ein sehr gut geschriebener Krimi, der mir super gefallen hat und den ich kaum aus der Hand legen konnte. Hiervon würde ich gerne mehr lesen.

Bewertung vom 07.09.2013
Tor der Verwandlung / Rai-Kirah Bd.1
Berg, Carol

Tor der Verwandlung / Rai-Kirah Bd.1


gut

Seyonne, Zugehöriger eines besiegten Volkes, ist bereits seit 16 Jahren Sklave, als er in die Dienste des zukünftigen Kaisers Aleksander kommt. Seyonne ist des Schreibens und Lesens kundig und bekommt so einiges von dem Geschehen rund um den zukünftigen Kaiser mit. Vor seinem Sklavendasein gehörte Seyonne zu einem Volk, dass Magie beherrscht und Dämonen bekämpft. Durch das Wirken von Feinden ist dann der Prinz selbst von einem Dämonen besessen. Doch Seyonne ist es möglich zu helfen, entgegen Aleksanders Unglauben an Dämonen.
Zusammen müssen sie viele Kämpfe und Prüfungen bestehen. Ein vielschichtiges Buch, es geht um Verantwortung, Freundschaft, Krieg, Traditionen u.v.m. Eine gut durchdachte Geschichte, durchaus ein Epos.
Die Geschichte um Seyonne und Aleksander hat mir von Anfang an gut gefallen, man konnte gleich mit Seyonne mit fühlen. Die ganze Geschichte ist gut aufgebaut, durchdacht und geschrieben. Einzig haben mich einige Längen gestört. Die Geschichte hätte etwas kompakter sein können. Ansonsten ein schöner Fantasy-Roman mit allen wichtigen Aspekten.

Bewertung vom 05.09.2013
Die Sommerfrauen
Andrews, Mary Kay

Die Sommerfrauen


gut

Drei gute Freundinnen seit ihren Kindertagen. Mittlerweile leben sie weit auseinander, doch die Idee, gemeinsam einen Urlaub am Meer zu verbringen bringt sie zusammen. Ellis organisiert alles und hat vor Ort so ihre Probleme mit dem Vermieter, der sich erst nicht zu erkennen gibt. Alle Frauen haben ihre Probleme. Ellis hat ihren Job verloren, Dorie hat ihren Mann verloren und Julia hat ein Beziehungsproblem. Der Vermieter ein Finanzproblem und dann taucht noch Madison auf, die ein recht gefährliches Problem hat. Das alles taucht natürlich erst im Laufe des Buches auf und zum Ende hin spitzt sich die Handlung zu, die ich allerdings recht vorhersehbar finde.
Eine nette Urlaubslektüre, in die ich aber nicht so richtig rein gekommen bin Die Geschichte ist nett geschrieben, die Beschreibung des Ferienhauses, das Feeling und die Unterschiedlichkeit der Frauen gut dargestellt. Die sich anbahnende Liebe von zwei Charakteren mit Hindernissen gut geschildert, mit witzigen Situationen und Dialogen. Mir persönlich war es aber ein wenig zu langatmig.
Fazit: Eine nette Unterhaltung, gut für den Strand, wenn man selber in einem Strandferienhaus ist, aber nicht extrem fesselnd, mit einem richtig schönen Cover.

9 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2013
Tanz auf Glas
Hancock, Ka

Tanz auf Glas


ausgezeichnet

Die Autorin sagte über ihr Buch, dass sie Geschichten mit komplexen und authentischen Cha-rakteren liebt, die im Leser große Gefühle hervorrufen. Das hat sie mit "Tanz auf Glas" auf jeden Fall geschafft. In letzter Zeit hatte ich wohl kaum ein Buch gelesen, bei dem ich so viel geweint habe. Und wie die Geschichte, die große Liebe, zwischen Mickey und Lucy ihren Lauf nimmt, was sie gemeinsam durchstehen, das hat Ka Hancock mit so viel Gefühl geschil-dert, dass es dem Leser wirklich unter die Haut geht.
Lucy und Mickey lernen sich an Lucys Geburtstagsfeier kennen. Beide sind von Anfang an voneinander fasziniert und Lucy zögert auch nicht ihren Gefühlen zu trauen, als Mickey ihr gesteht, dass er unter einer bipolaren Störung leidet und in Psychosen, Manien fallen kann. Lucy schreckt das nicht ab. Sie selber erlebte den Krebstod ihrer Mutter, als sie siebzehn Jahre alt war, der Vater starb, als sie erst fünf Jahre alt war. Früher erzählte ihr Vater ihr was von der Fee, die den Tod ankündigt, und dass der Tod einem keine Angst machen soll. Zusammen stehen Mickey und Lucy sein Abstürze durch, ihre Krebserkrankung.
Dann passiert das Unfassbare, positiv wie negativ und fordert alles von ihrer Liebe.

Die Geschichte zwischen Lucy und Mickey wird aus der Sicht von Beiden geschildert. Das macht die Autorin so etwas von einfühlsam, dass ich die Zwei fast schon ganz genau vor mir sah. Dazu die Schilderungen von Lucys Familie und ihrem Wohnort. Vielleicht ist es ein we-nig zu viel an netter Kleinstadt samt Nachbarn und Familie, aber es passt einfach in die Geschichte, die sehr zu Herzen geht, und absolut empfehlenswert ist.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2013
Eine kurze Geschichte vom Sterben
Benedikt, Linda

Eine kurze Geschichte vom Sterben


sehr gut

Eine kurze Geschichte, über sieben Tage im Krankenhaus, die letzten Tage einer Mutter, an denen ihre Tochter mit ihr das Zimmer teilt. Diese Geschichte beinhaltet aber trotzdem ein ganzes Leben, einer Tochter und ihr Verhältnis zur Mutter, die sie nun gehen lassen muss.
Die Erzählerin kommt aus London um ganz nah bei ihrer Mutter zu sein. Die Mutter schläft viel, ist schon sehr von der Krankheit gezeichnet. In der Stille des Krankenzimmers kommen Erinnerungen an die Kindheit wieder, an verschiedene Situationen mit ihrer Mutter. Auch die Langweiligkeit im Krankenhauszimmer, die Trostlosigkeit sind spürbar, wie auch die Verzweiflung der Tochter, die dem Sterben ihrer Mutter beiwohnt. Dabei ist auch der Wunsch, dass die Mutter, die starke Schmerzen hat und sichtlich zerfällt, bald erlöst ist. So viele Gefühle, Wut, Liebe, Verlust, Traurigkeit, eingefangen ist den Ein sehr berührendes Buch, das in seiner Kürze so viele Gefühle darstellt. Wenn man selber so einen Verlust erlebt hat ist diese Geschichte nicht nur berührend, sondern auch aufwühlend.
Von der Autorin sehr gut geschrieben, diese ganze Bandbreite an Gefühlen, nicht gesagten Dingen, keine Mutter mehr haben, so gut dargestellt. Keine seichte Lektüre, die lange nachwirkt.

Bewertung vom 17.08.2013
Ernten und Sterben
Hetzel, Peter M.

Ernten und Sterben


sehr gut

Ein Landkrimi, beschauliches Landleben in der Nähe von Lüneburg. Die Landärztin Albertine von Krokow genießt entspannt den Abend auf ihrer Terrasse mit ihrem Nachbarn Hubertus. Am nächsten Morgen finden beide in ihren Gartenbeeten Leichen, ohne Kopf. Damit ist es mit der Beschaulichkeit in dem kleinen Dorf vorbei, und es passieren noch weitere Morde. Die Polizei kommt nicht weiter, glänzt eher mit Nichtkönnen. Albertine, Hubertus und der Redakteur der örtlichen Zeitung machen sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder, was nicht ganz ungefährlich ist.
Hier trifft man mal auf einen etwas anderen Krimi, dem die reißerischen Schilderungen der verschiedenen Morde völlig abgeht. Im Gegenteil, alles wird eher trocken geschildert, was dem Lesespaß keinen Abbruch tut. Was sich in diesem kleinen Ort für skurrile Gestalten tummeln ist herrlich, die Dialoge gespickt mit so vielen Dingen, dass man manche Stelle eventuell nochmal lesen muss. Dabei eine gute Prise Humor, wo man schon merkt, dass das Schreiben dem Autoren richtig Spaß gemacht hat, und da sollte man über Dinge, die vielleicht etwas übertrieben sind, einfach hinweg sehen, das muss so sein.
Das Cover ist schön schlicht, mit erhabener Schrift und abgebildeter Rübe. Dafür sind die Buchdeckelinnenseiten richtig opulent gestaltet, erinnert an eine alte Tapete, oder auch Stoff.
Ein Krimi, der etwas aus dem Rahmen fällt, mit trockenen Schilderungen, skurrilen Charakteren und herrlichen Dialogen punktet, und sich herrlich lesen lässt. Ich freue mich auf den Nachfolger.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.