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tinaliestvor.de
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essingen

Bewertungen

Insgesamt 1384 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2021
Die Fährte des Drachen
Wieninger, Peter R.

Die Fährte des Drachen


gut

Getreu nach dem Motto Big Brother is watching you gerät Dillinger, klischeehafter Privatermittler, in eine missliche Lage.

Überwachung ist die neue Freiheit und so muss und kann sich Dillinger damit abfinden. Vielleicht liegt es daran, dass er Österreicher ist. Schneller als erhofft befindet er sich in einem Alptraum.

Die Wahlen stehen an und eines ist klar. Wo Wahl, da auch Kampf.

Fazit

Ja ich gebe zu, die Rezension ist ein wenig knapp. Aber irgendwie gelingt es mir nicht wirklich noch mehr zu schreiben, ohne die ganze Story und die Pointe zu verraten.

Peter R. Wieninger lässt einen als Leser irgendwie im Unklaren, in welches Genre wir dieses Buch packen sollen. Für einen Krimi ist es mir zu laut, für eine Thriller zu wenig Blut. Und mit der Bezeichnung Roman hadere ich noch, da zu viel „Privatermittler“.

Was 1997 noch als totaler Überwachungsstaat gilt, ist heute in der medialen Welt völlig normal geworden.

Bewertung vom 18.04.2021
Wildes Paradies
Praxmayer, Claudia

Wildes Paradies


ausgezeichnet

Der Natur freien Lauf lassen und dafür reich belohnt werden

Getreu nach dem Motto „Artenreich statt artig“ erzählt uns die Autorin Claudia Praxmayer von ihrem ganz persönlichen Traum vom Garten.

Als Städter gibt es für Claudia Praxmayer und ihren Mann schon lange einen großen Traum. Ein eigener Garten ganz nach ihren Vorstellungen. Eigenes Obst, eigenes Gemüse und eine bunte Vielfalt. Aber wie geht das und wo? Nach langer Suche werden die beiden im Chiemgau fündig.

Sie renovieren das alte Bauernhaus samt Tenne und fangen an. Die Nachbarn und Handwerker belächeln sie. Aber die Beiden bleiben standhaft.

Mit viel Neugierte und Mut gehen die Beiden an die Arbeit. Ein Pflanzplan muss her und wird mehrfach über den Haufen geworfen. Ob aufgeschüttete Steinbeete, zahlreiche Perma-Kultur-Anlagen, Benjes-Hecken oder der fast endlose Kampf mit dem großen Gartenteich. Irgendwann geht die Strategie der Beiden anfänglichen Hobbygärtner auf.

Ziel ist ein kleines wildes Paradies, in dem sich nicht nur die Gärtner, sondern auch zahlreiche Tiere wohlfühlen sollen.

Vom Traum Praxmayers geht es zur Magie des Beobachtens. Es wird einiges an Lehrgeld gezahlt und erst als der Mut zum Chaos durchbricht, fängt das Gartenkonzept aufzugehen. Über Hecken, die zum Verstecken einladen und gut geplanten Beeten ziehen die Gärtner kleine verschlungene Pfade durch die zahlreichen Wiesen.

Claudia Praxmayer ist mit „Wildes Paradies“ ein schönes und praktisches Einsteigerbuch für „Aussteiger“ gelungen. Ein wilder Garten so ganz ohne Chemie und dem Einsatz von großen Maschinen ist, wie man auch dank der zahlreichen Bilder sehen und erlesen kann, möglich.

Nichtdestotrotz verschont die Autorin den begeisterten Leser auch nicht vor ihren Fehlern. Gerade hier wird deutlich, dass man aus seinen Fehlern durchaus etwas lernen kann und wo ein Wille, da auch eine passende Pflanze.

Bewertung vom 17.04.2021
Montecrypto
Hillenbrand, Tom

Montecrypto


ausgezeichnet

Ed Dante kennt sich aus. Mit Bilanzen und der Suche nach verschwundenem Geld verdient er als Privatdetektiv mit Schwerpunkt Finanzen sein Geld. Von London nach L. A. hat ihn die Bankenpleite und seine wilden Spekulationen an der Börse getrieben.

Sein neuer Auftrag ist selbst für den sarkastischen Engländer ein wenig „too much“. Der Cosplay-Star Martel beauftragt ihn mit der Suche nach ihrem versteckten Erbe. Ihr Stiefbruder Gregory Hollister, steinreich durch Kryptowährung hat selbstverständlich nicht all seine Vermögenswerte jährlich bei den Finanzbehörden gemeldet.

Als Dante sich in dessen Mancave aufmacht wird ihm klar, dass Hollister sich als paranoider Neurotiker mit konfuser Sammelleidenschaft entpuppt. Neben dem scheinbar original Delorian und einer ausgewählten Plattensammlung ganz nach dem Geschmack Dantes befinden sich zahlreiche Vitrinen mit Münzen vor Ort. Im Büro des Bitcoin-Meisters findet er Laptop, Passwort und einen Haufen uralte Dias mit seltsamen Beschriftungen.

Als er das Gebäude verlässt wird er observiert. Die junge Frau stellt sich als Bloggerin mit eigenem Finanzjournal ganz in der Bitcoin-Welt heraus.

Da Dante sich zwar blendend im Finanzmarkt auskennt, sind ihm Kryptowährungen jeglicher Art ein Graus. Er braucht also Hilfe und Mercy, nicht uneigennützig, steht parat.

Nichtahnend lösen die beiden eine Schnitzeljagd nach dem versteckten Milliarden von Montecrypto aus. Bei Youtube geht ein Video des heiligen Montecrypto viral. Wie von den Toten auferstanden brilliert Hollister als One-Man-Show und stachelt den Hype weiter an. In Las Vegas tritt Dante per Zufall in der Wüste auf den ersten Hinweis und gilt fortan in der weltweiten Krypto-Szene als Quatermain der ersten Stunde.

Die Uhr tickt. Es geht um viel Geld und die Börse sowie der gesamte Finanzmarkt geraten ins Wanken. Das ruft selbstverständlich diverse Behörden mit drei Buchstaben aufs Spielbrett. Die Schatzsuche führt Dante nach Zug. In der Schweiz macht er eine mysteriöse Entdeckung und löst erneut mit der Hilfe der Dias einen weiteren Videoupload des Verstorbenen aus…

Tom Hillenbrand ist definitiv ein Garant für Spannung. Mit ihm hetzt man schier atemlos quer durch die Weltgeschichte. Vor dem Einstieg in diesen Thriller war mir zwar dieser Bitcoin-Hype und Kryptowährungen geläufig. Dante und Mercy machen jedoch mit ihrer Schatzsuche klar, dass wir in unserer Finanzwelt noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen sind. Egal ob Stablecoins, Turtlecoins oder aufkommende Bezahlapps – die Zukunft unseres Geldes geht wie alles andere auch digital.

Geld regiert die Welt und Menschen wie Gregory Hollister lassen den Leser mehr als einmal einen Blick in Richtung Geldbeutel und den darin enthaltenen Fiat-Scheinen blicken.

An diesem Thriller haben Volkswirte wahre Freunde. Ich bin als Cocktaillover jetzt dank Dantes Salatbar ein wenig in Zugzwang geraten und ja, auch die alten CDs der Beastie Boys werden heute Abend noch aus dem verstaubten Regal geholt.

Bewertung vom 14.04.2021
Crazy Horse
Hein, Till

Crazy Horse


ausgezeichnet

In zwanzig Kapiteln gewährt uns Till Hein ein Blick in das geheime und aufregende Leben der Seepferdchen. Es ist wirklich erstaunlich: Jedes Kind kennt sie und doch wissen wir fast nichts über sie! Selbst die Artbestimmung lässt die Forscher häufig verzweifeln! Das liegt zum einen daran, dass sich die verschiedenen Arten häufig sehr ähneln und gleichzeitig die Individuen sehr unterschiedlich aussehen können.

Doch die unglaubliche Welt der Seepferdchen ist nur ein Aufhänger für viele weitere Gebiete, in die der geneigte Leser Einblick erhält. Der Autor unternimmt spannende Ausflüge in die Aquaristik und erklärt, warum Salzwasseraquarien so schwierig zu unterhalten sind.

Er nimmt uns mit in die Welt der Mythen und Popkultur und erklärt, welchen Einfluss die Rosse der Meere auf die Mythologien unserer Welt hatten und haben. Danach nehmen wir eine weitere Abfahrt und landen in der Emanzipation, denn die Seepferdchen sind die einzigen Tiere, bei denen das Männchen schwanger wird.

Wir werden zu den Dichtern geführt, hier insbesondere zu Joachim Ringelnatz, der seinen Künstlernamen von den Seepferdchen (Ringelnass) abgeleitet hatte.

Natürlich muss sich dieses Buch auch mit den Gefahren auseinandersetzen, denen die Seepferdchen ausgesetzt sind. Dabei ist natürlich der Mensch wieder einmal die größte Gefahrenquelle!

Es ist gar keine Frage, dass ein Tier mit einem solch außergewöhnlichem Sexualleben auch einen positiven Effekt auf unsere Libido und Potenz haben muss – getrocknet und gemahlen, als Pulver zum Einnehmen.

Und selbst wenn wir es nicht speziell auf das Seepferdchen als Beute abgesehen haben, so sind sie und ihr Lebensraum durch die Fangmethoden der Fischerei, zum Beispiel mit Schleppnetzen, stark gefährdet!


Till Hein hat hier einen wilden Ritt durch die Welt der Seepferdchen zusammengestellt, fesselnd und lehrreich zugleich! Ein Buch, das uns aus vielen Blickwinkeln diese zarten und geheimnisvollen Wesen näherbringt.

Ich hätte mir nur ein paar Bilder von diesen erstaunlichen Geschöpfen gewünscht. Einsam und allein fühlt sich bestimmt auch das Seepferdchen auf dem Cover!

Bewertung vom 12.04.2021
30 Minuten Für immer aufgeräumt
Wurster, Michael T.

30 Minuten Für immer aufgeräumt


sehr gut

Aus der Reihe „In 30 Minuten wissen Sie mehr!“ habe ich mir heute „Für immer aufgeräumt“ vorgenommen.

Für immer aufgeräumt, wer kann das schon? Neben Alltag, Beruf und sonstigem Wahnsinn wäre es schön, wenn ich gegen diese ewige Schluderei gewappnet wäre.

Wurster macht gleich klar, wie man mit dem kleinen handlichen Ratgeber umzugehen hat. Von klassischen Basics geht es zu den 5 Stufen.

Ob die Ordnung in den eigenen vier Wänden auch Ordnung im gesamten Leben bringt, erfahren wir im 3. Kapitel. Mit auf den weiteren Lebensweg gibt es noch weitere praktische Tipps.

Zum Nachschlagen für Fastreader oder zur kleinen dezenten Erinnerung gibt es am Schluss des Ratgebers nochmal eine klar strukturierte Zusammenfassung.

Fazit

Aufräumen muss jeder, oder? Aber wie genau geht das eigentlich? Mich hat das praktische kleine Handbuch dazu angeregt, sich ein Zimmer nach dem nächsten vorzunehmen und mal etwas auszumisten. Aber ob das anhält, da bin ich mir noch nicht so sicher.

Doch Wurster macht mir als Leserin Hoffnung. Ich mag diese kurze und knappe Art, Dinge beim Namen zu nennen. Dazu gehört natürlich auch das von mir so ungeliebte Aufräumen. Nicht das es bei mir je unordentlich wäre….

Bewertung vom 05.04.2021
Federleicht: Wie du loslässt und ein befreites und erfülltes Leben führst. Inneres Aufräumen für mehr Selbstakzeptanz und Selbstliebe I Die besten Be-free-Tools und Übungen der Mentaltrainerin
Pignitter, Melanie

Federleicht: Wie du loslässt und ein befreites und erfülltes Leben führst. Inneres Aufräumen für mehr Selbstakzeptanz und Selbstliebe I Die besten Be-free-Tools und Übungen der Mentaltrainerin


sehr gut

Wie du loslässt und ein befreites und erfülltes Leben führst

Wenn du fliegen willst, las los was schwer ist… Damit ist schon mal der Weg zum Ziel klar, oder?

Bevor wir uns von unseren belastenden Dingen verabschieden können, muss uns erst einmal klar werden, was uns an unserem Leben so sehr behindert und festhält, dass wir nicht loslassen können.

Damit finden wir auch schon den Einstieg in Melanie Pignitters „Federleicht“.

Schnell wird klar, dass Loslassen gar nicht so einfach ist, wie es sich anhört. Wir alle stecken im Alltag, in festgefahrenen Strukturen fest und können oft gar nicht anders. Aber wie kommen wir da nun heraus?

Wir blicken erst einmal zurück! Zurück in unsere Kindheit, betrachten unsere prägenden Eltern und Großeltern und auch auf die Geschwister.

Pignitter startet stets mit einem klaren Beispiel in ein Kapitel, zeigt festgefahrene Strukturen auf und macht schnell klar, dass Probleme nicht nur schlecht sind. Wir reflektieren unseren Alltag und unsere Vergangenheit.

Zum Abschluss eines Kapitels gibt es immer eine kleine To-Do Liste. Das Be-Free-Tool bildet konkrete Fragen an den Leser und gibt danach entsprechende Übungen und Aufgaben für den kommenden Tag mit auf den Weg.

Man wird mit seinen „Problemen“ konfrontiert und kann mit der Hilfe dieser Be-Free-Tools und den daraus hervorgehenden Tipps und Tricks sich selbst Abhilfe verschaffen.

Die Methoden von Pignitter sind gut strukturiert, können schnell nachgeschlagen werden und lassen den Leser nicht mit einer „einzigen“ Lösung zurück. Die Arbeit und die daraus resultierende Erkenntnis liegt stets beim Leser.

Fazit:

Federleicht? Was ist das eigentlich genau? Diese Frage habe ich mir vorab gestellt. Gekonnt führt Melanie Pignitter durch diesen Ratgeber. Man findet sich selbst in dem ein oder anderen Beispiel und kommt dank gezielter Fragen und Aufgaben zu Tipps und Tricks, sich von seinem Balast zu befreien.

Von Verboten und klaren Regeln weicht Pignitter ab. Die Autorin und Mentaltrainerin ist sehr darauf bedacht, dass man als Leser selbst seinen Weg in die Freiheit findet.

Ratgeber, die mich von der ersten Seite an belehren, sind nichts für mich. Hier jedoch begeht Pignitter genau das Gegenteil. Sie nimmt die Leser mit. Sie müssen aktiv werden und ihre Probleme selbst erkennen und die Lösung erarbeiten. Aktiv also an der Erkenntnis teilhaben.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2021
Stadt, Land, Mord / Jessica Campbell Bd.1
Granger, Ann

Stadt, Land, Mord / Jessica Campbell Bd.1


ausgezeichnet

In der Grafschaft Gloucestershire hat sich Penny einen kleinen Reiterhof aufgebaut. Nichts Großartiges. Es reicht gerade so zum Überleben. Dank ihrem alten Nachbarn Eli hat sie ausreichend Land für ihre Pferde als Pacht und ein kleines Cottage zum Wohnen.

Als sie mittags mit ihrem frisch reparierten Pferdeanhänger an Elis altem heruntergekommenen Gutshof vorbeikommt, entdeckt sie einen teuren Mercedes in dessen Einfahrt.

Tags darauf wird die Leiche einer jungen unbekannten Frau gefunden und das ruft Jessica Campbell auf den Plan. Die junge Ermittlerin, selbst frisch hergezogen steht vor einem Rätsel. Niemand scheint die Tote zu kennen und selbst die wenigen Nachbarn Elis und die Besucher des Reiterhofes können ihr nicht weiterhelfen. Das macht Jessica etwas Sorgen, da ausgerechnet jetzt ihr neuer Vorgesetzter Carter eintrifft.

Ihr Kollege Morton findet am Tatort Lackspuren des silbernen Mercedes und bringt somit den Fall endlich ins Rollen. Doch der Besitzer des Mercedes ist einfach nicht aufzutreiben. Erst in dessen Garage werden die beiden Ermittler fündig. Erschlagen liegt Lucas Burton neben dem gesuchten Fahrzeug.

Lucas Burton entpuppt sich als windiger und wohlbedachter reicher Mann, der mit anfänglich zwielichtigen Immobiliengeschäften zu sichtlichem Wohlstand kam. Doch all das führt wieder nur in eine Sackgasse. Obwohl die Tote mittlerweile als Bedienung eines Nobel-Pubs identifiziert werden konnte, fehlt vom Täter weit und breit jede Spur.

Jessica bleibt hartnäckig und beschäftigt sich mit der Vergangenheit von Eli, dem Einsiedler und kommt somit dem Täter schmerzhaft nahe…

Fazit

Als Fan von Mitchell & Markby stand natürlich auch diese Krimi Reihe von Ann Granger auf meiner Wunschliste. Jessica Campbell wird in der letzten Folge der langjährigen erfolgreichen Reihe eingeführt.

Jessica, eine junge mutige Ermittlerin, lässt sich so schnell auch von alteingesessenem Landadel nicht aus der Ruhe bringen. Ihr Neuanfang auf dem Land verschafft ihr Freiheit und einen guten Spürsinn.

Für mich ein gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Ann Granger.

Bewertung vom 04.04.2021
Stirb
Winter, Hanna

Stirb


ausgezeichnet

Kriminalhauptkommissar Karstens muss zu einer alten ungeklärten Akte greifen. Die damals entführte Tochter von Fiona Seeberg wurde auch nach intensiver Suche nie gefunden und das beschäftigt ihn bis heute. Mit neuer Kollegin im Schlepptau muss er jetzt feststellen, dass die neue Entführung der des ungeklärten Falles bis ins letzte Detail gleicht.

Karstens sieht sich gezwungen, Fiona Seeberg, die sich von dem Verlust nie erholt hat, erneut aufzusuchen. Nach weiteren Ermittlungen stellt sich heraus, dass die kleine Sophie nicht das einzige vermisste Kind aus der Kindertagesstätte war. Doch wie kann das sein und wie konnte diese Verbindung nicht schon früher gezogen werden? Karstens gerät immens unter Druck.

Eine weitere bittere Verbindung taucht auf. Eine einzelne weiße Lilie wird den Eltern der vermissten Kinder übersandt und bringt Fionas Verlobten in Verdacht.

Das lässt Fiona nicht kalt und sie tut, was sie schon vor zwei Jahren hätte tun sollen. Sie ermittelt selbst in dem neuen Fall und entpuppt sich als deutlich geschickter darin als die Polizei erlaubt.

Die Story verstrickt sich sehr in die Details der einzelnen Charaktere. Es wird schnell klar, dass wir alle Menschen sind. Wir alle haben ein wenig Dreck am Stecken. Manche mehr, manche weniger. Gutmenschen in diesem Thriller sucht man vergeblich, was aber meiner Meinung nach ihn realitätsnaher macht.

Die Hoffnung stirbt bekannterweise zuletzt und zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite.

Fazit:

Das die Vergangenheit an Karstens nagt, ist wirklich bitter, dennoch verständlich.
Spannung, durchweg bis zum Ende des Falles. Doch bis dahin ist es ein holpriger Weg. Obwohl die Verbrechen einen das Gruseln lehren, sind mir die Ermittler eine Spur zu Fad.

Bewertung vom 04.04.2021
Die Toten von Marnow / Ein Fall für Lona Mendt und Frank Elling Bd.1
Schmidt, Holger Karsten

Die Toten von Marnow / Ein Fall für Lona Mendt und Frank Elling Bd.1


ausgezeichnet

Ein Fall für Lona Mendt und Frank Elling

Frank Elling ist schon lange Ermittler in Rostock. Als DDR-Kind hat er fast alles erlebt, alles gesehen.

Seine neue etwas eigenwillige Kollegin Lona Mendt, frisch von Hannover nach Rostock versetzt, versteht sich mit Elling fast blind. Mitten in der brütenden Hitze des Sommers werden die beiden zu einem brutalen Mordfall gerufen.

Beck wurde ermordet. Mit einem gezielten Schnitt wurde ihm die Kehle durchgeschnitten. Lona findet Spuren von Folter und weitere Recherchen auf dem Laptop des Toten ergeben ein klares Bild. Der Tote war ganz und gar kein Unschuldslamm.

Kurz darauf wird Elling von einer Unbekannten angesprochen. Diese bietet ihm Geld an. Viel Geld. Elling, immer von finanziellen Nöten geplagt, greift zu. Eine Hand wäscht die andere, oder? Doch Lona kennt ihren Kollegen und kommt ihm sogleich auf die Schliche. Für die Übergabe der restlichen Bestechungssumme wird Elling vom KSK überrascht. Er kann fliehen während Lona der Unbekannten folgt. Eine wagemutige Verfolgungsjagd endet mit einer Toten im Fluss und für Elling mit einer Tüte voller Geld in seinem Volvo.

Beide kommen jedoch nicht zur Ruhe, ein weiteres Mordopfer taucht auf. Die Spur führt nach Marnow. Ein LKA Ermittler zeigt den beiden vor Ort, wo es lang geht. Elling ist auf Video, das Karriereende naht. Doch Lona dreht den Spieß um und rächt sich bitterlich für das Vergehend des LKA Ermittlers.

Die Zeit rennt und ein privates Problem jagt das Nächste. Ellings Erpresservideo taucht auf und Lona gelingt es mit viel Intuition, den Fall in die richtige Richtung zu lenken. Die Spur führt über den Marnower Friedhof zu einer sehr erfolgreichen Pharmafirma und ihren DDR-Versuchsreihen.

Aus vielen losen Strippen ziehen die beiden Ermittler am richtigen Faden.

Fazit

Es brennt. Gewaltig. Egal ob in Ellings Privatleben, dass geplagt von finanziellen Nöten und dem Streben nach Gewöhnlichkeit wie auch in Lonas traurigem Rest. Die beiden Ermittler verstehen sich blind. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, sind sie ein hervorragendes Team. Die Grenze zwischen Gut und Böse wird bei Holder Karsten Schmidt mehrfach verschoben. Löst sich in einem Strudel aus Korruption, Erpressung, Rache und aufgegebener Hoffnung auf.

Die DDR zeigt ihr wahres Gesicht. Geplagt von Geldmangel und einem nicht aufhaltbaren Umbruch gibt es zahlreiche Firmen, die mit harten Devisen ihre eigenen Ziele unter dem Deckmantel der Stasi ihren Firmenziele voranbringen. Was bietet sich da mehr an als kleine überschaubare Kliniken und hilflose kranke Menschen, deren letzter Funke Hoffnung an einem nichterprobtem Medikament hängt?

Geplagt von Dämonen und der bitteren Feststellung, dass Recht und Gesetz ziemlich viele Grauzonen bieten, lösen Lona und Elling den Fall auf ihre ganz eigene Art und Weise…