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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2010
Wenn guten Menschen Böses widerfährt
Kushner, Harold S.

Wenn guten Menschen Böses widerfährt


ausgezeichnet

Diese Rezension bezieht sich auf die 10., völlig überarbeitete Auflage vom November 2010.

Allein die Tatsache, dass dieses Buch bereits seine 10. Auflage erlebt, zeigt, wie gut es von der Leserschaft aufgenommen wird und wie wichtig das Thema für viele Leser ist.

Gleich zu Beginn des Buches macht der Rabbiner Harold S. Kushner klar, weshalb er dieses Buch nicht geschrieben hat: "Ich beabsichtige keineswegs, ein Buch zu schreiben, das Gott verteidigt oder erklären soll." Vielmehr sind bei Kushner neue Blickwinkel zu spüren, neue interessante Einsichten kennenzulernen, die dieses Buch zu einer wichtigen Lehr - und Erfahrungsstunde mit Gott werden lassen kann.

Bei diesem Thema ist es nur verständlich, dass der Autor Hiob besonders thematisiert. Er beschreibt die Situation der biblischen Gestalt so, dass sich jeder heute in ihr wiederfinden kann. Erstaunlich neu und aktuell ist das Leid und der Frust des Hiob, der heute eine Gestalt in Hamburg oder Dresden sein könnte. Was Kushner auszeichnet ist nicht, dass er uns zum Jammern ermuntern will, sondern er schafft aus dem Leid und der erlebten Ungerechtigkeit heraus einen völlig neuen Ansatz für uns in der Gegenwart. Er macht aus uns den Aktiven, damit kommen wir endlich aus unserem Jammertal heraus.

Dieses Buch unterscheidet sich wohltuend von so vielen anderen Büchern. Es holt Menschen aus dem Zustand der Lethargie heraus, Harold S. Kushner besitzt die Fähigkeit seine Leser mitzureißen.

Als Höhepunkt des Buches bezeichne ich das letzte Kapitel. "Hat Religion überhaupt einen Sinn?" fragt Kushner und schreibt revolutionär Neues, jedenfalls für mich: "Bist du bereit, Gott zu vergeben und Ihn zu lieben, auch wenn du erfahren hast, dass Er nicht vollkommen ist, auch wenn Er dich im Stich gelassen und enttäuscht hat, weil Er Unglück und Krankheit und Grausamkeit in Seiner Welt zulässt - und auch nicht verhindert, dass dir Böses widerfährt?"

Das Buch tut seinen Lesern so gut, weil es ihnen auf Augenhöhe entgegenkommt und sie zu eigenen, auch neuen Standpunkten ermuntert.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2010
Die Unentwegten
Eberhard, Miriam

Die Unentwegten


ausgezeichnet

Auf den ersten Seiten dieser Familiensaga dachte ich: Ach du lieber Himmel auf was hab ich mich da nur eingelassen!

So werden Erlebnisse und auch politische Fakten stets aus dem ganz subjektiven Blickwinkel einzelner Familienmitglieder heraus beschrieben. Es kann beispielsweise sein, dass einzelne Erlebnisse äußerst widersprüchlich geschildert werden. Am Seitenrand, außerhalb des Textes, ist dann jeweils der Name des Familienmitgliedes notiert, der das betreffende Erlebnis genau so in Erinnerung hat. Als ich mich erst einmal in diese Form der Geschichtsschreibung eingelesen hatte, konnte ich ihr dann schnell die positiven Seiten abgewinnen.

Sehr deutlich wird, dass ein Erlebnis selbst im engsten Familienkreis, sehr unterschiedlich gesehen werden kann. Miriam Eberhard beschreibt in ihrer Familiensaga das Leben ihrer Großeltern Pauline und Friedrich Thiel. Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts beginnt die Familiengeschichte für den Leser.

Besser als in jedem Geschichtsbuch erfährt der Leser am Beispiel der beschriebenen schwäbischen Famile etwa vom politischen Alltag jener Zeit. Er ist hautnah beteiligt an den Veränderungen jener Zeit im Denken und Handeln der Menschen.

Die Autorin verknüpft Familiengeschichte und Politik so geschickt miteinander, dass dem Leser beides nach der Lektüre so vertraut ist, als wäre er mit dabei gewesen. Zeitdokumente dieser Art brauchen wir viel mehr, erst sie sind in der Lage den Blick für Geschichte und Zukunft zu schärfen.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2010
Road Dogs
Leonard, Elmore

Road Dogs


ausgezeichnet

Der weit über 80 jährige Elmore Leonard kann nicht aufhören zu schreiben und das ist gut so. Mit "Road Dogs" hat der amerikanische Kultautor die Geschichte von zwei sehr unterschiedlichen Knastbrüdern aufgeschrieben, die sich im Polizeiwagen auf dem Weg in den Knast kennenlernen.

Auf dieser einstündigen Fahrt wird nicht ein einziges Wort gesprochen und dennoch entsteht zwischen dem schwerreichen kubanischen Gangster Cundo und Foley, dem man nachsagt wohl 100 Banken überfallen zu haben so etwas wie eine Freundschaft. Sie reden miteinander über Gott und die Welt, aber auch über privates, zum Beispiel über Cundos Frau Dawn die angeblich wie eine Heilige lebt und auf ihren Cundo wartet.

Die Freundschaft der beiden Männer geht sogar so weit, dass Cundo einen Teil seines Geldes in eine Anwältin investiert. Ihr gelingt es aus den 30 Jahren Haft für Foley 30 Monate werden zu lassen. Foley kommt nun sogar noch früher aus dem Knast heraus als Cundo.

Der Kubaner bietet Foley eine Wohnung und erwartet von ihm Dawn ein wenig im Auge zu behalten . . .

Altmeister Elmore Leonard hat mit diesem zum Ende hin brutaler werdenden Buch noch einmal ein Meisterwerk geschaffen. Tief schaut er in die Abgründe menschlichen Denkens und Handelns.

Bei Leonhard fließt nicht einfach nur Blut. Da besitzen die Dialoge Sinn und Qualität und dem Leser ist es unmöglich zu erahnen wie es in der Geschichte wohl weitergehen könnte.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2010
Wie Sie Bekommen, Was Ihnen Zusteht.
Micco, Luigi Carlo De

Wie Sie Bekommen, Was Ihnen Zusteht.


ausgezeichnet

Der Autor verspricht, mich mit einer neuen Kommunikationsmethode bekannt zu machen, die mir die Möglichkeit verschafft: "zu bekommen, was Ihnen zusteht". Also neugierig bin ich schon mal, wer will nicht bekommen was ihm auch zusteht?

Zunächst outet sich De Micco als Paul Watzlawick - Schüler und jemand der der Psychologie sehr distanziert, wenn nicht sogar ablehnend gegenübersteht. Dem Deutschitaliener kommt es in den zwischenmenschlichen Beziehungen auf eine völlig neue Qualität der Kommunikation an. Er beklagt unter anderem die fehlende wechselseitige Kommunikation.

Was sein Buch äußerst spannend macht ist die Aneinanderreihung von zahlreichen Beispielen. So steigt er gleich zu Beginn in einen Entführungsfall ein, bei dem er als Vermittler agiert. Wie er dies tut ist beeindruckend.

Durch die Vielzahl seiner beschriebenen Beispiele, egal ob aus seinem persönlichen Umfeld oder aus der großen Politik, die er durchweg spannend beschreibt, bemerkt der Leser beinah nicht wie schnell er auf der letzten Buchseite angekommen ist. Mir ging es auf der letzten Seite so, dass ich mich verblüfft gefragt habe: Und worin besteht nun die völlig neue Kommunikationsmethode?

Erst dann habe ich begriffen wie sehr die vom Autor beschriebene Kommunikation, dass eigentlich wichtige an den vielen Beispielen war und ich habe vieles mit anderen Augen noch einmal gelesen. Vieles wird doppelt erzählt, macht dann aber klar, dass gerade an jenen Stellen ein Umdenken von Nöten ist um eben zu "bekommen was Ihnen zusteht". Damit sind nicht in erster Linie die große Gehaltserhöhung gemeint wie der Titel vielleicht vermuten lässt.

Luigi Carlo De Micco glaubt daran, dass Träume die Welt verändern können, aber er sagt ganz deutlich, dafür müssen wir etwas tun. Kommunikation ist ein erster Schritt um die Welt zu verändern. In diesem Buch kann jeder Leser seine Meinung mit der des Autors vergleichen und eigene Schlüsse ziehen. Schreiben kann De Micco spannend und mitreißend, lernen muss der Leser selbst.

In einem Gespräch mit CNN sagt der Autor: "Klar kann man die Welt verändern. Wir sehen es ein wenig jeden Tag, wenn wir nur die Augen aufmachen. Schauen Sie, verändern Sie zum Beispiel die Lebensumstände nur eines einzigen, hilfsbedürftigen Kindes irgenwo auf dieser Erde und dieses Kind überlebt und dieses Kind entwickelt sich möglicherweise zu einem neuen Goethe, Einstein oder Martin Luther King, dann verändern Sie die Welt . . ." Diesen wichtigen Grundgedanken vermittelt der Autor in seinem Buch sehr gut und er weist mit klaren Worten und unverbrauchten Einsichten auf seine neue Kommunikationsmethode hin.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.12.2010
Die Staufer und ihre Zeit

Die Staufer und ihre Zeit


ausgezeichnet

-Herrscher

-Feinde, Rivalen, Gegenmächte

-Alltag im Stauferreich

-Aufbruch in neue Zeiten

sind die vier Teile des Buches überschrieben. 26 Spiegel - Redakteure sind angetreten dem Leser das bekannteste Herrschergeschlecht des Mittelalters näher zu bringen, die Zeit zu verstehen und sich einen Überblick darüber zu verschaffen was aus heutiger Sicht als Legende oder historischer Fakt bezeichnet werden kann.

Das zumindest in einigen Fällen die Frauen der Herrscher selbst in politischen Fragen großen Einfluss hatten, beweist die 1142 geborene Beatrix, die mit 13 Jahren Barbarossa heiratete und die 1167 in Rom zur Kaiserin gesalbt wurde. Wenn ihr Gemahl nicht am heimatlichen Hofe war, regierte sie das Reich, schloß Verträge und traf wichtige Entscheidungen.

Umfassend ist der Überblick den der Leser dieses Buches bekommt, selbst das Leben des ersten Dichters, der sich auch von Berufs wegen als Dichter verstand, wird in einem eigenen Beitrag gewürdigt. Wie sich Walther von der Vogelweide selbst sah und die Zeit in der er lebte erfährt der Leser ebenso wie auch warum Wolfram von Eschenbach über aktuelle Fragen nachdachte. Zum Beispiel: Sind Krieger Mörder?

Man muss nur eine Bedingung erfüllen um seine Freude an diesem Buch zu haben. Geschichtsinteressiert sollte man sein, dann wird man dieses Buch verschlingen und ein wichtiger Teil unserer Geschichte wird lebendig und besser vorstellbar werden. Beispielsweise geht unsere moderne Rechtssprechung auf die Zeit der Staufer zurück.

Dieses Buch ist sicher nicht als Lehrbuch für Studenten konzipiert, aber es ist ausgezeichnet als Geschichtslesebuch für den Geschichtsinteressierten Laien geeignet.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2010
Meditation des Lichts
Boff, Leonardo

Meditation des Lichts


ausgezeichnet

Leonardo Boff, der Vater der Befreiungstheologie, stellt uns in seinem Buch mit seiner Meditation des höchsten Lichts eine Meditationsmethode vor, die für jeden erlernbar ist.

Bruno Kern sagt in seiner Einführung: Meditieren ist wie das Atmen der Seele - so einfach und so lebenswichtig zugleich." Gerade in unserem hektischen Alltag ist die Meditation sehr geeignet mal zur Ruhe zu kommen, in sich zu kehren und eine Reise zum eigenen Herz zu wagen.

Was ist das innere Leben ?

Der Ursprungsquell aller Energie und die menschlichen Energien

Gehirn und Geist

Das Licht: Geheimnis und Symbol

Meditation des Lichts im Osten und im Westen

Meditation des höchsten Lichts

Heilsame Effekte der Meditation des höchsten Lichts

sind die sieben Kapitel in denen Leonardo Boff den Weg und die Erfüllung der Meditation des Lichts erklärt, praktische Tipps gibt und die Angst vor dem Unbekannten nimmt: "Jeder Mensch, ob Mann oder Frau, hat von Natur aus einen Zugang zur universalen Energie und zum höchsten Licht."

Ganz ohne der Esoterik zu bedürfen, macht Leonardo Boff den Weg frei mit Hilfe der Meditation selbst die Angst vor dem Tod zu überwinden. Von Boff geht so eine starke Faszination aus, die Begeisterung schafft. Die Worte des Autors öffnen beim Leser die Bereitschaft sich auf das Abenteuer Meditation einzulassen und eigene Erfahrungen zu sammeln.

Leonardo Boff selber weiß zu berichten: "In der Umgebung des Menschen, der auf diese Weise ein spiritueller Mensch wird, entsteht eine Atmosphäre des Wohlwollens und der Liebe. Gott hat in jedem eine Wohnstatt gefunden, der sich ihm geöffnet hat, und er kam in Gestalt der universalen Energie." Diese Erfahrung zu machen steht jedem offen, dieses Buch zeigt den Weg dahin.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 17.12.2010
Das Geheimnis des Meisters
Böswald, Alfred

Das Geheimnis des Meisters


ausgezeichnet

Gib der Angst in Deinem Leben keine Chance. Geh mutig los auf Deinem Weg und suche Dein Glück, dräng Deine Ängste zurück damit der Weg frei wird zum glücklich sein.

Was Therapeut Dr. Alfred Böswald in seinem Buch schreibt, sind keine Weltneuheiten, müssen aber dennoch gelesen werden, weil viele Fakten die uns selbst betreffen in der Hektik des Alltags vergessen und verdrängt werden. Wie Wege und Mechanismen neu entdeckt und eingeübt werden können, um Freiheit der eigenen Person zu erreichen, bringt der Autor gut verständlich zu seinen Lesern.

Seine Geheimnisse die der Autor verrät, sind ebenfalls keine Weltneuheiten, aber sie müssen uns neu bewußt gemacht werden. Dr. Böswald ist der Mann der dies sehr authentisch tut. In seinem ersten Geheimnis macht er die Angst ganz konkret zum Thema. Er beschreibt wie sie uns beherrschen kann, wenn wir es zulassen . . .

Schuld und Unschuld und der Umgang damit sind Themen des zweiten Geheimnisses. Was bei Böswald imponiert, er lässt sich nicht etwa als Guru feiern, sondern orientiert sich immer wieder an biblischen Weisheiten.

Von der Falle der Abhängigkeit schreibt der Autor in seinem dritten Geheimnis. Deutlich zu spüren ist auch hier sein Anliegen: Dr. Alfred Böswald will Menschen dazu befähigen, unabhängig von Konfessionen und Weltanschauungen das Glück für sich zu erkennen. Dabei setzt er auf die Kräfte der Seele und des Herzens. Er spricht Menschen so an wie sie es brauchen, wonach sie sich sehnen, dieses Buch ist ein wichtiger Beitrag auf dem zum glücklichsein für jeden der bereit ist sich auf den Weg zu machen.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.12.2010
Der Urquell des Yoga
Iyengar, B. K. S.

Der Urquell des Yoga


ausgezeichnet

Kein geringerer als der weltberühmte Geiger Yehudi Menuhin schreibt in seinem Vorwort zu diesem Buch: "Jeder kann sich im Yoga üben, und dieses Buch B.K.S. Iyengars, ein Meilenstein in der Geschichte des Yoga und ein Zeugnis seines bleibenden Werts, vermag jedem etwas zu sagen."

Yoga wird in diesem Buch als eine Kunst, eine Wissenschaft und eine Philosophie vorgestellt, dessen Wirkung sich auf alle Bereiche und Ebenen menschlichen Lebens erstrecken kann.

Lange vor der Geburt Christi begann der Siegeszug des Yoga. Vorbemerkungen, Prolog und Einleitung des Buches stimmen ein und erklären sehr gut die alten wichtigen Texte die man gelesen haben sollte um Yoga in seiner Gesamtheit besser zu erkennen und zu verstehen. Dann folgen die vier Teile der Yoga - Sütras:

- Über Versenkung, Erkenntnis und Selbstverwirklichung

- Über yogische Disziplin und richtige Übung

- Über die göttlichen Kräfte und die Vollendung der inneren Sammlung

- Über innere und äußere Freiheit

Der Faszination dieser Texte wird der Leser sich nur sehr schwer entziehen können. Die Worte und Sätze heben sich gewaltig von Texten der Gegenwart ab, sie lassen etwas von vollkommener Ausgeglichenheit, Hoffnung und Neubeginn erahnen.

Der ungeübte Leser wird sich einlesen müssen. Selbst habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich nicht in jeder Verfassung diese Texte lesen kann. Ist jedoch erst der Draht und die Ruhe zu den Texten hergestellt, wird die Kraft die von ihnen ausgeht bald schon spürbar und Zufriedenheit wird spürbar.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2010
Die Jahre werden schneller, m. Audio-CD
Mueller-Stahl, Armin

Die Jahre werden schneller, m. Audio-CD


ausgezeichnet

Als Schauspieler kennen wir ihn seit Jahrzehnten. Denk ich an meine Kindheitstage zurück, könnte ich mir ein DDR - Fernsehprogramm ohne Armin Mueller - Stahl nicht vorstellen. In diesem Buch allerding kommt er uns als Schriftsteller und Maler entgegen.

Mit selbst geschaffenen Bildern und Zeichnungen und Texten dazu beschreibt sich Mueller - Stahl selbst und seine Welt und lässt nichts aus. Nicht seine Werdung im Mutterleib, nicht die Stasiverhöre mal "schleimig und süßlich" und mal im brutalen Ton. Schade, dass der Maler in oder auf seine Bilder die Texte schrieb. Zwar gewinnt damit die Authentizität, aber so manch ein Bild ließe sich ohne Text schöner anschauen. Im Buch stehen die Texte noch einmal neben den Bildern.

Vor Buntheit und Glanz strotzen sie nicht die Bilder des Schauspielers, aber sie spiegeln den Beobachter und den lebenserfahrenen Denker wieder. Ganz egal ob es um die Weltfestspiele 1973 in der Hauptstadt der DDR geht oder um das Nachdenken über das näher kommende Ende. So schreibt Armin Mueller - Stahl 2009:

"Der Schlaf nimmt zu

Und ab Lust auf Leben"

Dieser Bildband ist zeitlos. Er ist in Bildern und Texten umgesetzte Geschichte von mehr als einem halben Jahrhundert deutsch - deutscher Geschichte.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu