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Sikal
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Österreich

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Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2020
Die Lieblinge der Justiz
Andruchowytsch, Juri

Die Lieblinge der Justiz


ausgezeichnet

Anspruchsvolle Sprache

Der ukrainische Autor Juri Andruchowytsch erzählt in seinem „parahistorischen Roman in achteinhalb Kapiteln“ über Kriminalfälle, die breit über die Jahrhunderte gestreut sind und doch miteinander verbunden werden.
Beispielsweise wird ein KGB-Agent, der ein Auftragskiller ist zum Helden eines imaginären Filmprojektes, der tatsächlich den Ukrainer Bandera ermordet hat und danach durch Liebe zu einer Frau auf „Abwege“ gerät und gegen ein System rebelliert…

Juri Andruchowytsch schafft es, die schlimmsten Ereignisse mit Humor zu ummanteln und lässt durch das Verbinden der einzelnen Elemente (durch diese imaginäre Geschichte) trotz Schrecken so manches Kopfschütteln oder Schmunzeln zurück. Mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor erzählt er von Mord, Verrat, von der Liebe und hauptsächlich von Recht bzw. Gerechtigkeit.

Mit enormer Sprachgewalt lässt er uns eintauchen in ein System, wo die Justiz zu einem unrechten System mutiert. Er verbindet Fallgeschichten von Verbrechen über diesen langen Zeitraum und wirft etliche Fragen auf: Wer entscheidet über Recht und Verbrechen? Was ist Gerechtigkeit? Er zeigt uns die Schere zwischen Recht und Unrecht auf und die öffentliche Meinung als Urteil. Wer ist nun eher zum Verurteilen – der Verbrecher, die Gesellschaft, das System? Der Autor regt dazu an, sich Gedanken zu machen und gibt uns mit diesem Buch eine Diskussionsgrundlage in die Hand.

Literarisch anspruchsvoll mit ziemlich langen Schachtelsätzen ist das Buch oft schwierig zu lesen und erfordert enorme Konzentration.

Es gibt auf der Website des Literaturhauses Berlin ein Interview mit dem Autor, in dem der über die Beweggründe und die „Geburt“ dieses Buches erzählt. Das Gespräch ist sehr zu empfehlen und ergänzend zum Buch sehr aufschlussreich. Da erzählt er beispielsweise auch was der Quellenlage entspricht und welche Teile seiner Fabulierkunst geschuldet sind. Der Schreibprozess war über 27 Jahre aufgeteilt …
Gerne vergebe ich 5 Sterne für dieses interessante Buch.

Bewertung vom 01.05.2020
Digitale Ethik
Spiekermann, Sarah

Digitale Ethik


ausgezeichnet

Was macht die Digitalisierung mit uns und unserem Leben?

Die Digitalisierung bringt uns alle auf dem ersten Blick viele Vorteile – soziale Netzwerke, Videotelefonie oder einen ungeheuren Wissenszugang. Aber haben diese positiven Aspekte der Digitalisierung auch eine Kehrseite? Und wenn ja, was machen die negativen Werte der neuen Technologien mit uns?

Oberflächlichkeit oder Respektlosigkeit sind nur zwei (und bestimmt nicht die bedeutsamsten) Schattenseiten, die wir hier finden. Sucht, Vertrauensverlust bis hin zu Persönlichkeitsverlust finden wir leider ebenfalls auf dieser Seite der Digitalisierung. Und wie sich bei anderen Süchten auch zeigt, will man diese bis zuletzt nicht wahrhaben. Um diesen Aspekten der immer schneller voranschreitenden Digitalisierung entgegen zu wirken, bedarf es zu allererst, diese auch zu erkennen.

Sarah Spiekermann war diesen negativen Werten selbst über Jahre hinweg ausgesetzt – sie weiß also wovon sie spricht. Und das merkt man.

Das Buch ist ausgesprochen kurzweilig. Es mit einem Krimi zu vergleichen wäre zwar falsch, aber das es sich immerhin ausgesprochen flüssig liest und durchgängig eine Spannung erzeugt, kommt einem Krimi schon sehr nahe. Als Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Wirtschaftsuniversität Wien scheint jemand, der positive Werte wie Zufriedenheit, Gemeinschaft oder sogar Hoffnung vermitteln möchte, nicht authentisch zu sein.

Aber ist es wirklich so, dass die voranschreitende Digitalisierung uns immer noch schneller, noch reicher oder noch effizienter machen muss? Kann es nicht Hand in Hand gehen, schneller zu werden und dennoch zufriedener zu sein? Können wir nicht gelichzeitig ein gemeinschaftliches Denken entwickeln und effizienter werden? Wer sagt, dass das eine das andere ausschließt?

Die Autorin führt uns anhand eines Beispiels aus der Wirtschaft durch die Höhen und Tiefen des Wertesystems und gelichzeitig durch ein Buch, welches eine Digitale Ethik in den Vordergrund stellt, von der viele noch nicht wissen, dass es diese überhaupt gibt. Und sie macht sich stark dafür, dass sich ein positives Wertesystem in der Entwicklung und im Umgang mit digitalen Technologien verbreitet und festigt – wo sonst könnte sie das besser machen als an einer Wirtschaftsuniversität?

Gerne vergebe ich für dieses aufschlussreiche Buch 5 Sterne.

Bewertung vom 01.05.2020
Berg und Sinn - Im Nachstieg von Viktor Frankl
Holzer, Michael;Haselböck, Klaus

Berg und Sinn - Im Nachstieg von Viktor Frankl


ausgezeichnet

Wo liegt der Sinn des Bergsteigens?

„Was also ist der Mensch? Er ist das Wesen, das immer entscheidet, was es ist.“. Und genau dieses Wesen gilt es zu erkunden.

Viktor Frankl war kein außergewöhnlicher Alpinist, der Erstbesteigungen oder alle Achttausender hinter sich gebracht hätte. Viktor Frankl war ein Mensch, der in den Bergen seine Ruhe und seine Inspiration fand.

Die beiden Autoren Michael Holzer und Klaus Haselböck versuchen einige seiner Touren nach zu zeichnen und zu erspüren, welchen Sinn der bekannte Psychiater dabei zu finden glaubte.

Alles beginnt in Wien- mit einem Interview der Witwe des verstorbenen Viktor Frankl. Bereits hier bekommt der Leser einen Eindruck, was Frankl immer wieder zu seinen Touren bewegte. Elli Frankl plaudert aus dem Nähkästchen und der Leser wird eingeweiht in persönliche Details des Lebens der beiden Frankls.

Danach geht es in die Berge – Mizzi-Lange-Wand, Rax oder Dachstein um nur einige zu nennen. Und jeder dieser Touren wird ein sinnbildliches Motto zugeschrieben.

Was aber war es dann letztendlich wirklich, das den Psychiater immer wieder hinauszog? Die Trotzmacht des Geistes? Der Sinn des Lebens (oder zumindest die Suche danach)? Oder doch der Blick vom Schneeberg, der die Sicht auf die Wirklichkeit verändert?

Selbst wenn es für Viktor Frankl klar war, welche Ziele – und welchen Sinn – er mit seinen Touren verfolgte, für jeden der dieser Welt beitritt und sich selbst auf diese oder ähnliche Reisen begibt, wird es letztendlich einen anderen Grund geben und ein anderes Ergebnis mit sich bringen. Sinnbehaftet werden aber alle diese Touren (und viele andere ebenso) sein.

Zu guter Letzt erfahren wir von einer Schülerin Viktor Frankls noch einige logotherapeutische Grundlagen mit denen Elisabeth Lukas die Touren Frankls ergänzt.

Wenngleich – oder gerade weil es sich bei Frankls Touren nicht immer um Höchstleistungen geht -zeigt dieses Buch sehr gut auf, was die Natur den Menschen zurückgeben kann, wenn man sich dabei darauf einlässt etwas Wertvolles für sich zu schaffen. 5 Sterne

Bewertung vom 01.05.2020
Alles Gute vom Onkel Franz
Ranzenberger, Klaus

Alles Gute vom Onkel Franz


ausgezeichnet

Der Spiegel unseres Selbst

Klaus Ranzenberger hat wieder gesammelt – Anekdoten und Geschichten aus dem Innviertel. Nur aus dem Innviertel? Bereits in den ersten Geschichten wird deutlich, dass nicht nur das Innviertel seine Eigenheiten hat – vieles von dem Erzählten lässt sich auch anderswo wiederfinden.

Der Autor beobachtet seine Umgebung immer sehr genau – und diese Beobachtungen sind es dann auch, welche uns immer wieder in seinen Büchern erheitern. Mit einem Augenzwinkern erleben wir die Marotten der Österreicher. Wer sich dabei nicht auch ein wenig selbst erkennt, hat sich selbst entweder noch nicht hinterfragt oder wird in ein bis zwei Jahrhunderten heiliggesprochen.

So treibt in diesem Buch der Onkel Franz durchs Jahr – von Feierlichkeit zu Feierlichkeit. Und gibt es einmal nichts zu feiern, so sucht er sich eben etwas und sei es das Münchner Oktoberfest.

Ironisch, manches Mal ein wenig bösartig, aber immer wieder mit einem Schuss Humor, dürfen wir teilhaben an einem Leben, das eigentlich auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches zu bieten hat. Bei genauer Betrachtung ist es dann aber genau diese Normalität, diese Unaufgeregtheit, die das Außergewöhnliche zu Tage fördert.

Wer den Onkel Franz noch nicht kennt, wird sich schnell einfinden in sein Leben. Wer bereits mit ihm zu tun hatte, wird die Geschichten rund um das Jahr des Onkel Franz entspannt angehen.

Und jeder – ob Kenner oder Neuling des Onkel Franz – wird am Ende feststellen, wie außergewöhnlich das Gewöhnliche doch sein kann. Und wie außergewöhnlich doch jeder Bewohner der Alpenrepublik ist. 5 Sterne

Bewertung vom 01.05.2020
Der Klima-Appell des Dalai Lama an die Welt
Dalai Lama XIV.;Alt, Franz

Der Klima-Appell des Dalai Lama an die Welt


sehr gut

Der Dalai Lama verleiht einem der wichtigsten Themen unserer Zeit noch mehr Gewicht

Nur wenige kennen den Dalai Lama so gut wie Franz Alt. Und nur wenige führen so gezielte Interviews mit dem Oberhaupt des Buddhismus wie er. Auch wenn er dies selbst in der Einleitung zu sehr überbetont.

„Ohne Menschen ginge es der Erde besser“– mit diesem Satz, der angeblich der Wissenschaft entspring, versucht Franz Alt den Dalai Lama zu provozieren. Wird er in seiner Antwort die Menschen angreifen und diese Aussage verifizieren?

Der Dalai Lama wäre aber nicht das geistige Oberhaupt einer Weltreligion, würde er nicht auch hier geschickt abwiegen, was es tatsächlich damit auf sich hat und so die entsprechenden Antworten formulieren. Generell sind die Worte des Dalai Lama, mit denen er sich für eine klimafreundlichere Zukunft ausspricht, klar verständlich und nicht zu widerlegen. Selbst Klimawandel-Leugner würden sich schwer tun, hier etwas entgegen zu setzen. Geht es dem Dalai Lama doch nicht nur um die Klimapolitik und deren Auswirkung auf die Umwelt. Vielmehr spürt man förmlich, dass es hier um mehr geht als um den Klimawandel – es geht darum, eine Welt zu schaffen auf welcher der Mensch beruhigt leben kann.

Die Wege, die hier aufgezeigt werden, sind nichts was wir nicht alle schon einmal gehört hätten. Jeder einzelne kann seinen kleinen Beitrag leisten – aber auch die Politik und die Wirtschaft müssen das ihre dazutun. Und wie oft ist zu hören, dass die grüne Energie nicht nur die Umwelt schützen sondern auch der Wirtschaft zugutekommen würde? Solche Aussagen werden tagtäglich irgendwo auf dieser Welt von irgendeinem Politiker oder Wirtschaftstreibenden gepredigt. Passiert ist aber bisher nur sehr wenig.

Umso mehr lassen die Worte des Dalai Lama hoffen, dass mehr Menschen auf diesen Zug aufspringen und somit für uns alle eine bessere Welt entsteht. 4 Sterne

Bewertung vom 01.05.2020
Himmels-Körper
Apolin, Martin

Himmels-Körper


ausgezeichnet

Wer nicht glaubt, dass der Mensch aus Sternenstaub besteht, hat Apolin nicht gelesen

Wir sind alle ein Teil des Ganzen – schon die alten Griechen waren sich dieser Tatsache bewusst.

Wie sehr wir aber wirklich mit dem „großen Ganzen“ und damit auch mit dem Universum verbunden sind, wird einem tatsächlich erst während der Lektüre dieses Buches wieder mal bewusst. Physikalische Zusammenhänge, die über Millionen von Jahren zurückreichen, werden hier so einfach erklärt als wären wir auf einem Kindergeburtstag. Und so sind auch die noch so kleinen Details verständlich und sehr gut aufbereitet.

Nimmt man das Buch zufällig in die Hand und klappt es vielleicht unglücklicherweise auf Seite 116 auf um darin zu schmökern, kann einem allerdings schnell die Lust vergehen es zu lesen. Wer weiß schon worum es sich bei Adenosintriphosphat handelt? Es wäre allerdings sehr schade sich jetzt davon abhalten zu lassen, dieses Buch zu lesen. Wenngleich man sich den Namen Adenosintriphosphat nicht auf Anhieb merken wird oder leicht die Gefahr besteht es mit Adenosindiphosphat zu verwechseln, stellt sich schnell heraus worum es sich handelt und wozu jeder Mensch es benötigt. Wir wissen jetzt wozu wir es benötigen – der Name ist dabei Nebensache…

Und so lernen wir unseren Körper auf eine Weise kennen, wie es uns bisher noch nicht möglich war. Was ist der Treibstoff für unseren Körper? Zucker oder Fett oder etwa doch C4H10N3O5P? Oder wann und wie begibt sich unser Körper in den Stand-by-Modus?

Diesen Fragen und vielen mehr geht der Autor in seinem Buch nach und bringt sie auch dem Laien auf humorvolle und sehr verständliche Weise näher. Dass sich der Autor in seinen Dissertationen unter anderen damit beschäftigt, wie man es schafft, physikalische Texte verständlich zu schreiben, merkt man. Nach der Lektüre stellt sich ein anderer Blick auf unseren Körper, auf das Universum und auf den ganzen Rest ein. Ein Blick, der den Geist weitet und bestimmt dem einen oder anderen auch eine gewisse Scheu von Chemie und Physik nimmt.

Könnte man mehr als 5 Sterne vergeben, dieses Buch hätte sie verdient…

Bewertung vom 30.04.2020
Das Landleben
Bätzing, Werner

Das Landleben


ausgezeichnet

Lesenswerte Analyse des Landlebens

„Kann das Landleben unter den heutigen Rahmenbedingungen wirtschaftlich tragfähig, kulturell bereichernd, sozial vielfältig sein, und kann es eine qualitativ gute Versorgung und eine vielfältige und gesunde Umwelt bieten?“

Diese und noch einige mehr an Fragen werden in diesem Buch gestellt und plausibilisiert. Signifikante Unterschiede bei der dörflichen Entwicklung werden zum Thema gemacht, die Entstehung bzw. Entwicklung von Zwischenstädten oder dem sogenannten Speckgürtel werden aufgezeigt, der agrarische Wandel (Bespiel Monostrukturen) und vieles mehr wird in diesem Buch aufschlussreich analysiert.

Der Autor Prof. em. für Kulturgeographie Werner Bätzing schafft es, mitreißend die Entstehung und den Verlauf des Landlebens zu erzählen, wobei er den Boden spannt ab ca. 10.000 v. Chr. bis in die Postmoderne, mit einem spannenden Ausblick auf die Zukunft. Äußerst positiv finde ich, dass der Autor sachlich und analytisch den Verlauf erläutert ohne allzu vielen Sprüngen, was nur unnötig verwirren würde. Durch den chronologischen Aufbau kann man auch als Laie dieses Buch sehr gut lesen.

Die einzelnen Abschnitte werden noch in kleinere Kapitel unterteilt, sodass man auch nochmal nachschlagen kann. Als Abschnitte werden hier angeboten:

Einführung: Landleben – was bedeutet das?
Die Entstehung des Landlebens und die Veränderung der Natur
Die Entwertung des Landes durch die Entstehung von Städten und Hochkulturen
Die Gleichwertigkeit von Land und Stadt im mittelalterlichen Europa
Die Auswirkung der Industriellen Revolution auf das Landleben
Die forcierte Modernisierung des Landlebens zwischen 1960 und 1980
Die Postmoderne – eine neue Aufwertung oder das endgültige Verschwinden des Landlebens?
Welche Zukunft für das Landleben?

In den jeweiligen Bereichen werden viele Fragen aufgeworfen und interessante Fakten sowie Analysen präsentiert. Die Sprache des Autors ist leicht verständlich. Man wird dazu angeregt, selbst nachzudenken und sich eine eigene Meinung zu bilden. Viele anregende Ideen kann man sicherlich auch für den eigenen Bereich nützen oder abwandeln.

Für mich ein bereicherndes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe. 5 Sterne

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2020
Tutto Bene / Lukas Albano Geier Bd.1
Di Stefano, Andrea

Tutto Bene / Lukas Albano Geier Bd.1


gut

Eine Urlaubslektüre

Der ehemalige Zeugenschützer des Bundeskriminalamtes Lukas Albano Geier hat mit seiner Vergangenheit abgeschlossen und lebt mittlerweile nicht mehr in München sondern am Lago Maggiore. Ganz stilvoll in einem mittelalterlichen Turm, bei dem jeder Raum eine Etage einnimmt und er auch sein Musikstudio betreibt. Mittlerweile kann er von seiner Musik gut leben, seit sein Hit „Tutto Bene“ in aller Munde ist. Ein beschauliches Leben, das Lukas nicht unnötig komplizieren möchte und somit auch zu Frauen eher ein distanziertes Verhältnis hat. Als plötzlich in einem neuen Hotel eine Tote aufgefunden wird, die Lukas Telefonnummer auf ihrem Arm vermerkt hat, holt ihn seine Vergangenheit ganz plötzlich wieder ein, denn für diese Frau hatte Lukas seinerzeit ein neues Leben entworfen und ihr versprochen, dass ihr in dieser Gegend keinerlei Gefahr droht.

Der Schreibstil des Autorenduos Andreas und Stephan Lebert, die hier unter dem Pseudonym Andrea Di Stefano veröffentlichen, ist ebenso beschaulich wie das Leben von Lukas. Man meint das Urlaubsfeeling und die Atmosphäre des Sees zu spüren. Während man durch die wunderschöne Landschaft streift, den ein oder anderen Leckerbissen zu sich nimmt und noch ein Gläschen Wein oder Grappa genießt, der Mond alles in ein verzaubertes Licht taucht … – ach wie schön.

Die Krimihandlung kommt für meine Begriffe zu kurz, hier schwankt Lukas zwischen seiner Musik, seinen Ermittlungen und dann kommen noch dazu die Nachforschungen bezüglich seiner verschollenen Eltern (darauf gibt es bis zum Ende jedoch keine Antwort). Spannung entsteht nicht so recht, es plätschert irgendwie vor sich hin.

Trotzdem finde ich das Buch als Urlaubslektüre gut geeignet, viel Lokalkolorit, wenig Aufregung – das Ganze auf einem Liegestuhl. Dafür gibt es 3 gute Sterne.

Bewertung vom 25.04.2020
Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge / Die Profilerin und die Patin Bd.2
Oetker, Alexander

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge / Die Profilerin und die Patin Bd.2


sehr gut

Ungleiche Schwestern

Die beiden Zwillingsschwestern Zara und Zoe gleichen sprichwörtlich wie ein Ei dem anderen – doch nur äußerlich. Ansonsten haben die beiden nichts gemeinsam. Während Zara von Hardenberg als Europas beste Profilerin gilt, ist ihre Schwester Zoe bei der Mafia. Als „Fürstin“ wird sie gefürchtet und mit äußerstem Respekt behandelt. Beide arbeiten zielgerichtet und greifen zu ungewöhnlichen Methoden, um dieses zu erreichen.

Zara muss auch dieses Mal auf die etwas „unorthodoxe“ Arbeitsweise ihrer Schwester vertrauen, um einen Terroranschlag in Europa verhindern zu können. Denn Zara könnte nie die Regeln brechen, während Zoe dies nicht so eng sieht. Dass dieser Rollentausch so manche Gefahren und Missverständnisse mit sich bringt, versteht sich von selbst. Denn Zoe ist auch der Männerwelt nicht ganz so abgeneigt …

Der Autor Alexander Oetker hat hier einen spannungsgeladenen Thriller geschrieben, der tief in die Machenschaften und Methoden der Mafiawelt eindringt. Man liest abwechselnd aus der Perspektive von unterschiedlichen Charakteren, was manches Mal etwas verwirrend ist. Durch diesen Perspektivenwechsel ist der Leser der Polizei bzw. der Mafia immer einen Schritt voraus und hat bereits eine Vorahnung wohin sich die Geschichte entwickelt.

Themen wie Korruption, Flüchtlinge, Terror und nebenbei noch eine Familiengeschichte werden in den Thriller gepackt. Vielleicht etwas viel auf einmal, doch dadurch erhöht sich auch das Tempo und die Seiten verfliegen. Ein bisschen schwierig waren für mich die vielen Namen – doch ich habe Band 1 noch nicht gelesen was hier sicherlich von Vorteil wäre.

Ansonsten finde ich die Geschichte rund um die beiden ungleichen Schwestern sehr gelungen und empfehle auf jeden Fall erst Band 1 zu lesen. 4 Sterne

Bewertung vom 23.04.2020
Celina näht lässige Freizeitmode
Büge, Brigitte;Löbbecke, Celina

Celina näht lässige Freizeitmode


sehr gut

Tragbare Mode

Die Instagramerin Celina stellt uns in ihrem 2. Band wieder einige tolle Modelle vor, die leicht nachzumachen sind. Modische Stoffe, einfache Schnitte und alles auch noch untereinander kombinierbar – also, mir gefällt’s.

Perfekt für den Sommer werden leichte Hosen, Kleider, Tops und Röcke sowie ein Blouson vorgestellt. Die Schnitte sind lässig ohne Schnickschnack und für den Alltag gut tragbar. Auf dem beiliegenden Schnittmusterbogen findet man die Modelle in den Größen 34 bis 44.

Neben einem Zuschneideplan und einem Foto, findet man auch die Schwierigkeitsstufe sowie eine Nähanleitung sowie Materialhinweise. Teilweise musste ich die Anleitungen nochmal lesen, weil manche Angaben etwas verwirrend waren, aber letztendlich habe ich es hinbekommen. Auf jeden Fall werden aus diesem Buch noch einige Modelle genäht, das steht schon mal fest.

Ergänzend zum „Basic-Buch“ finde ich dieses perfekt, weil man die Modelle der beiden Bücher ebenso kombinieren kann. 4 Sterne