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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 638 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2017
Das Brombeerzimmer
Töpfer, Anne

Das Brombeerzimmer


sehr gut

Wunderschöner Roman

Nora und Julian waren das perfekte Paar. Beide Ende Zwanzig, schon seit über zehn Jahren ein Paar und immer noch verliebt wie am ersten Tag. Doch dann starb Julian vor einem Jahr an einer Herzmuskelentzündung. Seitdem geht Nora ihrem Hobby noch mehr nach und kocht jeden Sonntag sieben Gläser Marmelade. Einestages stößt Nora auf einen Brief von einer Klara Kummerow, Julians Großtante. Julian hatte vor einem Jahr Kontakt zu ihr aufgenommen und um ein Marmeladenrezept gebeten. Nun möchte Nora sich, mit einem Jahr Verspätung, dafür bedanken. Sie reist zu Klara in die Vorpommersche Boddenlandschaft und trifft eine sehr nette ältere Dame. Schnell fühlt sich Nora in Klaras Brombeerzimmer, ihrer Küche, wohl. Doch Klara hat ein Geheimnis – wird Nora es lüften?

„Das Brombeerzimmer„ ist ein sehr schöner Roman, der unterschiedliche Themen bearbeitet. Zunächst den Verlust eines geliebten Menschen. Erst Nora, die mit dem Tod ihres Mannes Julian zurechtkommen muss und später Mandy, die ihre Mutter verloren hat. Zum anderen spielt auch das Thema Freundschaft eine sehr große Rolle. Am Ende geht es dann auch noch um Familiengeheimnisse. Der Schreibstil ist sehr angenehm und es macht Spaß über die Seiten zu fliegen. Es werden sehr viele Adjektive verwendet, wodurch die Sprache sehr beschreibend und bildlich wirkt. Der Roman wird aus Noras Sicht erzählt. Zwischendurch erinnert sie sich auch an Sätze, die Julian gesagt hat, diese sind kursiv hervorgehoben. Die Charaktere sind in diesem Roman wunderbar beschrieben. Nora, aber auch Klara und Mandy sind sehr große Sympathieträger. Der Leser lebt und leidet mit ihnen mit und hat Einblicke in ihre Gefühlswelten. Es freut einen, zu sehen/lesen, dass ihnen ihre neugewonnene Freundschaft so gut tut. „Das Brombeerzimmer“ ist ein wirklich schöner Roman, der ans Herz geht. Sehr schön ist auch, dass nach manchen Kapiteln Rezepte zu zuvor Gegessenem oder Getrunkenem abgedruckt sind.
Ein wirklich sehr, sehr schöner Roman, an dem ich nur eine Sache auszusetzten habe. Ich habe nach Lesen des Klappentextes etwas anderes erwartet. Ich dachte der Roman würde die Vergangenheit etwas länger behandeln und nicht nur auf ein paar Seiten. Deshalb erhält dieser Roman von mir nur vier von fünf Sternen, statt fünf. Dennoch ein 1A-Roman!! Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.03.2017
Der Sommer mit Pippa
Sabbag, Britta

Der Sommer mit Pippa


ausgezeichnet

Sehr schöner Roman über eine Freundschaft

Dieser Roman erzählt die Geschichte von Sarah Bender. Sarah ist erfolgreiche Anwältin und mit Philip verlobt. Sarahs Leben ist perfekt. Sie weiß schon seit ihrer Kindheit, wie ihre Hochzeit aussehen soll, doch als sie mit den Hochzeitsvorbereitungen beginnen will, merkt sie, dass doch nicht alles perfekt ist. Sie hat keine Trauzeugin! Noch nicht mal eine Freundin! Deswegen macht sie sich nun auf einer Online-Dating-Plattform auf die Suche nach einer. Doch wie es im Leben so ist, kommt es immer anders als erwartet. So trifft Sarah beim Friseur auf Pippa. Pippa das ist die junge, wilde und dynamische Mechanikerin, die Sarahs Leben auf den Kopf stellen wird. Und dies für den Leser auf eine sehr unterhaltende Art und Weise.

Erzählt wird dieser Roman aus Sarahs Sicht. Er beschreibt wie die beiden grundsätzlich verschiedenen Frauen Sarah und Pippa zu wahren Freundinnen werden. Sarah ist die perfekt gestylte und toughe Anwältin, die weiß wie man sich benimmt und nirgends aneckt. Pippa dagegen fällt in ihrer ölverschmierten Latzhose und mit ihren Dreadlocks gleich auf. Zudem ist sie sehr selbstbewusst, schlagfertig und sagt was sie denkt. Mit ihrer chaotischen Art zieht sie zwar den Ärger magisch an, allerdings macht es sie sehr sympathisch. Der Leser lernt im Laufe der Zeit auch eine etwas nachdenkliche Pippa kennen, spätestens hier springt der Sympathiefunke über. Auch Sarah ist definitiv ein Sympathieträger in diesem Roman. Durch Rückblicke in ihre Vergangenheit lernt der Leser die wahre Sarah kennen und lieben. Es ist auch schön zu sehen, dass Sarah durch Pippas Euphorie angesteckt wird und ihr eine andere Seite des Lebens zeigt. Es zeigt sich im Laufe der Handlung, dass sich Pippa und Sarah ähnlicher sind als sie dachten! Den beiden Sympathieträgern steht die böse Schwiegermutter in spe gegenüber. Philip ist sehr eng mit seiner Mutter und ein richtiges Mutterkind. Dementsprechend will Liz ihren Sohn auch nicht loslassen und Sarah am liebsten vergraulen. Der Roman ist wirklich sehr unterhaltsam und auch schön. Der Schreibstil ist sehr angenehm und bildlich. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und dargestellt, so dass sie sehr real wirken. Natürlich sind die Charaktere etwas überspitzt und vielleicht zu arg in ihre Schublade gepresst, aber dennoch wirkt es authentisch und die Botschaft kommt an! Es kommt auf die inneren Werte an. Dieser Roman ist ein wirklich sehr schöner Roman über die Freundschaft und ich habe nichts an ihm auszusetzten gehabt. Deshalb erhält er von mir fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 09.03.2017
Arschkarte / Timo Feuer Bd.1
Thieß, Heiko

Arschkarte / Timo Feuer Bd.1


sehr gut

Unterhaltender Männerroman

Timo ist Anfang dreißig, Werbetexter und wurde von seiner Freundin Lena verlassen. Die lebt nun neben an bei Timos Nachbarn Frank. Leider sind die Wände sehr dünn und nun lauscht Timo schon über ein Jahr dem Lustspiel seines Nachbarn und seiner Ex. Getreu dem Motto: welcher du’s heute kannst besorgen, die vertröste nicht auf morgen stürzt sich Timo nun endlich ins Single-Leben und will die Sau rauslassen. Doch das scheint nicht so einfach zu sein. Und die Frauen von sich zu überzeugen erst recht nicht. Für den Leser beginnt eine turbulente Zeit mit Timo.

Auf sehr unterhaltende und witzige Art erzählt Heiko Thieß von Timo. Wer während dem Lesen lachen möchte ist bei diesem Buch sehr gut aufgehoben! Die dreihundert Seiten sind sehr schnell verschlungen. Timo hat das Talent die Fettnäpfchen nicht nur zu finden, sondern auch noch mit Anlauf reinzuspringen! Man leidet schon fast mit Timo mit und hofft, dass es auch mal gut wird für ihn. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der beim Lesen mal wieder richtig unterhalten werden will und weniger Wert auf Tiefgründigkeit legt. Für Fans von Matthias Sachau sicher kein Fehlgriff! Der Schreibstil ist sehr locker und geht gern auch mal unter die Gürtellinie. Gestört haben mich die teilweise zu langen Passagen aus der Agentur, wenn dieser übertriebene Englisch-Deutsche Singsang einsetzte. Ist das wirklich so in diesen Agenturen?? – erschreckend! Letztendlich bekommt dieses Buch von mir vier von fünf Sternen, da ich mich sehr unterhalten gefühlt habe!

Bewertung vom 05.03.2017
Später hat längst begonnen
Wolff, Steffi von

Später hat längst begonnen


sehr gut

Schöner Roman, der berührt

Hamburg. Leonor Sperber zu Lindenfels erhält kurz vor ihrem 50. Geburtstag die Diagnose unheilbarer Lungenkrebs. Der Arzt gibt ihr noch drei Monate zu Leben. Da Leonor keine Familie mehr hat und ihre Freundin Ninette Nups, genannt Nuspi, nicht mit dem ganzen Papierkram allein lassen will, organsiert Leonor schon mal ihre Beerdigung. Als sie sich ihr frisch erstandenes Grab anschauen will, lernt sie Hedwig „Hedy“ Bentham kennen. Sie ist die Witwe des Herrn, der sein Grab neben Leonors hat. Die beiden Frauen kommen ins Gespräch und verbringen den ganzen Tag miteinander. Hedy hat in ihrem Leben nichts erlebt. Sie hat immer nur an der Seite ihres Mannes Viktor in deren Scherzartikelfabrik gearbeitet und nichts vom Leben gehabt, geschweige denn etwas von der Welt gesehen. Leonor ist das genaue Gegenteil. Sie hat in ihrem Leben wirklich gelebt! Und dieses Gelebt-haben-Gefühl will sie nun auch Hedy geben. Es beginnt eine aufregende Zeit und eine intensive Freundschaft!

In diesem Roman geht es um die beiden von Grund auf verschiedenen Frauen Leonor und Hedy. Leonor nimmt kein Blatt vor dem Mund und geht mit ihrem bevorstehenden Tod sehr pragmatisch um. Hedy kann dies nicht verstehen und jammert Leonor immer vor, dass sie – Hedy – nie etwas vom Leben hatte. Sie hat zwar Unmengen an Geld, aber keine Zeit gehabt dieses auf den Kopf zu schlagen. Trotz des Altersunterschiedes von 25 Jahren entsteht zwischen den beiden eine große Freundschaft. Und die beiden haben noch einmal richtig Spaß. Erzählt wird diese Geschichte aus Sicht von Leonor. Der Leser erfährt einiges über ihre Gedankengänge. Und wie es ihr mit der Diagnose Tod geht. Trotz des harten Themas ist der Roman unterhaltend, da Leonor ihren bevorstehenden Tod akzeptiert und es teilweise auch mit Humor nimmt. Dies wird beispielsweise durch die Aussage auf S. 340 deutlich: „Wir reden über das Thema wie über einen Kinobesuch.“ Sie versinkt nicht im Selbstmitleid – eher im Gegenteil. Teilweise waren mir zu viele Wiederholungen im Text und es fehlte mir etwas an mehr Aktivität, aber dennoch war es nicht zäh. Mich hat diese Geschichte sehr berührt. Und man überlegt sich, was man denn selbst machen würde, wenn man die Diagnose bekommt, dass man nur noch drei Monate zu leben hat. Mir hat dieser Roman gut gefallen, da der Schreibstil sehr angenehm war und es nicht zu traurig war, sondern die beiden Hauptpersonen doch noch etwas die Sau rausgelassen haben. Sehr positiv bewerte ich, dass die Charaktere gut ausgearbeitet sind und man beim Lesen die Personen vor sich sieht. Von mir erhält dieser Roman vier von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2017
Ich hatte mich jünger in Erinnerung
Bittl, Monika;Neumayer, Silke

Ich hatte mich jünger in Erinnerung


gut

Mit Selbstironie älter werden

Die beiden Autorinnen Monika Bittl und Silke Neumayer zeigen, dass mit der richtigen Menge an Selbstironie das Älterwerden ein Kinderspiel ist. Es tut auch nicht weh – zumindest nur manchmal. In diesem Buch erzählen zwei verschiedene Ichs ihre Sicht der Dinge. Bei beiden Ichs handelt es sich um eine Frau über 50. Die eine geschieden mit einem Kind, die andere glücklich verheiratet und Mutter zweier Kinder. Auf lustige und vor allem selbstironische Art erzählen sie Anekdoten aus ihrem Leben als 40plus-Frau. Zwischendurch hat der Leser auch die Möglichkeit exklusive Einblicke in Evas Tagebuch zu werfen. Nicht irgendeiner Eva, sondern DER Eva – die mit dem Adam! Später gibt es auch noch ein Interview mit der Muse Melpomene. Während dem Lesen muss man das ein oder andere Mal schmunzeln. Ich denke einige Frauen über 40 erkennen sich hier wieder. Ich selbst bin noch zu jung, allerdings kommen mir manche Situationen aus Sicht der Generation über mir doch sehr bekannt vor. Den Zweck der Unterhaltung erfüllt dieses Buch allemal. Dennoch wiederholten sich die einzelnen Themen immer wieder und es wird nur aus einer etwas anderen Sicht oder Situation heraus erzählt. Trotz einiger Lacher und Schmunzler erhält dieses Buch nur drei von fünf Sternen von mir.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2017
Die Fliege
Stolzenburg, Silvia

Die Fliege


gut

Mord in der Hackerszene

Anna Benz ist Mitte dreißig und Kommissarin im Stuttgarter Dezernat 11. Sie kommt gerade aus einem zweiwöchigen Urlaub zurück, als das Dezernat einen neuen Fall bekommt. Es wurde eine in Müllsäcke eingewickelte Leiche gefunden. Die Beamten wissen lange nicht, wer die Leiche ist. Der Leser hingegen weiß es seit der ersten Seite, auf der der Mord an Tobias Hofmann detailliert beschrieben wurde. Die Beamten stehen vor einem großen Rätsel. Ihr einziger Zeuge ist fünf Jahre alt. Schnell finden sie sich in der Hackerszene wieder. Doch worum geht es bei diesem Mord – warum musste Tobias sterben?

Anna Benz ist die Hauptakteurin in diesem Krimi. Der Leser erfährt zwar nicht allzu viel über sie – sie ist in einer Beziehung mit dem Lehrer Jens und sie fahren gern Rad – aber trotzdem ist Anna Benz durch ihre Art sehr sympathisch. Der Krimi scheint sehr gut recherchiert zu sein. Vor allem die Szenen in der Gerichtsmedizin kamen mir sehr realistisch vor. Man hatte das Gefühl, als wäre man selbst im Obduktionssaal dabei. Die Handlung startet schon zu Beginn sehr rasant. Leider fehlten mir aber die große Spannung und der Nervenkitzel. Schnell war klar, wer hinter allem steckt und wie es zu den Morden kam. Rausgerissen haben es dann aber die Handlungsorte, da diese mir alle bekannt waren. Letztendlich erhält dieser Stuttgart-Krimi von mir drei von fünf Sternen. Er ist gut recherchiert, angenehm geschrieben und er hat eine sympathische Kommissarin, aber er ist leider nicht spannend genug.

Bewertung vom 26.02.2017
Frühstück mit Elefanten
Neitzel, Gesa

Frühstück mit Elefanten


ausgezeichnet

Auf in die Wildnis – ein sehr schönes Lesevergnügen!

Nach einer mehrwöchigen Reise durch Afrika hat Gesa Neitzel zu Hause in Berlin schnell wieder Sehnsucht nach dem „schwarzen Kontinent“. Sie fasst den Entschluss: „Ich will nach Afrika gehen und Rangerin werden.“ (S. 17) Nach einem Jahr Planung und Vorbereitung startet Gesa nervös, gespannt und etwas ängstlich in ihr Abenteuer. Der Leser begleitet Gesa nach Afrika und dort durch den Busch während ihrer Ausbildung zur Rangerin. Gesa Neitzel beschreibt auf lustige, unterhaltende und auch selbstironische Art wie es ihr in Afrika ergangen ist. Man erlebt mit ihr ihre Höhen und auch ihre Tiefen. Und fühlt sich während dem Lesen richtig mit Gesa verbunden. Sie beschreibt sehr gut ihre Gefühle und diese werden auch durch zwischendurch eingefügte Ausschnitte aus Gesas Tagebuch verdeutlicht. Der Schreibstil dieses Buches ist sehr bildlich und die Situationen werden sehr gut beschrieben, so dass man sich selbst wie in Afrika fühlt und die Savanne vor sich sieht. Dieses Buch weckt das Fernweh in einem! Es ist wirklich beeindruckend, wie diese junge Frau einen mutigen Neuanfang gewagt hat und damit nicht enttäuscht wurde! Sie hat in sehr kurzer Zeit, sehr sehr viel gelernt – nicht nur über Afrika, sondern auch über das Leben und die Menschen und vor allem über Freundschaft. Es tut richtig gut zu lesen, was für ein eingeschworenes Team die Rangeranwärter in kürzester Zeit geworden sind. Aber gut, was bleibt einem im Busch auch anderes übrig? Man muss zusammenhalten! Sehr gefallen hat mir hier die Aussage, recht weit am Ende des Buches: „Aber Freundschaft kennt eben keine Entfernung, keine Grenzen, keine Zeit und kein Alter.“ (S. 310) Ich finde dieses Buch regt dazu an über das eigene Leben nachzudenken, ob man denn wirklich so weiter machen will, wie bisher oder ob man vielleicht auch einen Neuanfang wagen sollte. Sehr gefallen hat mir auch, dass das Buch eine Karte der entsprechenden Regionen und Bilder enthält. Auch schön: der Leser lernt beim Lesen sogar noch etwas über Afrika, seine Tiere und Pflanzen. Dieses Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich habe es auf einen Schlag durchgelesen, deshalb erhält es von mir fünf von fünf Sternen. Ich werde heute sicherlich von Afrika träumen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2017
Tiefe Narbe / Max Bischoff - Im Kopf des Mörders Bd.1
Strobel, Arno

Tiefe Narbe / Max Bischoff - Im Kopf des Mörders Bd.1


sehr gut

Spannender Auftakt einer neuen Reihe

Düsseldorf. Oberkommissar mit Profilerqualitäten Max Bischoff ist neu beim KK11. Sein Partner ist Hauptkommissar Horst Böhmer. Eines Tages kommt ein blutüberströmter Mann, ein bekannter Journalist, ins Präsidium. Es stellt sich heraus, dass er in einer ihm unbekannten Wohnung aufgewacht ist und überall Blut war. Dies macht den Journalisten verdächtig. Als sich dann auch noch herausstellt, dass das Blut zu einer Schauspielerin gehört, die seit zweieinhalb Jahren vermisst wird und mittlerweile als tot gilt, wird es spannend. Wie passt das zusammen? Der erste Fall für Bischoff und Böhmer beginnt.

Dieser Thriller von Arno Strobel ist im Gegensatz zu sonst kein eigenständiges Werk, sondern der Auftakt einer Trilogie. Die Hauptakteure dieser Reihe sind Oberkommissar Max Bischoff und Hauptkommissar Horst Böhmer. Sie verkörpern den jungen, frisch aus der Ausbildung kommenden Kommissar und den alteingesessenen Kommissar, der mit viel Erfahrung ausgestattet ist. Das wird auch dadurch verdeutlicht, dass der Jüngere beim Vornamen (Max) und der Ältere beim Nachnamen (Böhmer) genannt wird. Während der Ermittlungen geraten die beiden aufgrund ihrer unterschiedlichen Ansichten und Herangehensweisen des Öfteren aneinander. Dennoch haben die beiden ein freundschaftliches Verhältnis und arbeiten gut zusammen. Sympathieträger sind beide! Beide Kommissare werden sehr gut beschrieben und erhalten in diesem Thriller ein Gesicht. Gefallen hat mir, dass auch das Privatleben der Kommissare Thema ist. Denn so lernt man sie besser kennen und kann sie so auch besser einschätzen. Leider hatte ich in diesem Fall das Gefühl, dass die Kommissare im Vordergrund stehen und nicht das Verbrechen. Hoffentlich wird dies im zweiten Teil anders und das war nur zum „Kennenlernen”.
Der Schreibstil ist sehr rasant und die Handlung kommt nicht ins Stocken. So war auch bei diesem Strobel wieder die ganze Zeit Spannung vorhanden. Das Ende war wieder mal überraschend.
Der Auftakt dieser neuen Reihe erhält von mir vier von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2017
Franz oder gar nicht
Hotel, Nikola

Franz oder gar nicht


ausgezeichnet

Sehr unterhaltende Liebeskomödie

Die junge Narkoseärztin Josephine „Jo“ Henning wohnt zusammen mit ihren beiden Meerschweinchen in Köln. Einestages wird der Fernsehkoch der WDR-Sendung „Die kochende Leidenschaft“ Raphael Franz ins Krankenhaus eingeliefert – akutes Abdomen! Jo ist für seine Narkose zuständig. Doch dann passiert das Unglück: Jo schlägt Raphael Franz einen Schneidezahn aus. Als Franz aus der Narkose erwacht und dies erfährt ist er alles andere als begeistert. Aber das war noch nicht alles zwischen den beiden. Wie es das Schicksal so will, werden sie noch des Öfteren aufeinander treffen. Es beginnt die sehr kurzweilige und unterhaltende Geschichte der beiden.

Dieser Roman lädt zum Schmunzeln und Mitlachen ein. Dies erreicht er vor allem durch seine sehr lustigen Dialoge. Zum Beispiel, als es um die Narkose von Raphael Franz geht: „Was haben sie mir da für ein Zeug gegeben? - Das war Propofol. - Kann man das irgendwo kaufen?“ Der Charakter der Josephine „Jo“ Henning ist mir sehr sympathisch. Der Leser lebt und leidet mit ihr mit. Ihre manchmal etwas tollpatschige oder auch das-Schlechte-anziehende Art ist gerade das, was sie sehr sympathisch macht. Auch Raphael wirkt sympathisch. Er scheint keineswegs – aufgrund seines Erfolgs – abgehoben zu sein, sondern eher bodenständig. Selbst die Nebencharaktere erhalten in diesem Buch ein Gesicht und sind hervorragend ausgearbeitet. Die Handlung wird abwechselnd aus Jos und Raphaels Sicht erzählt. Zwischendurch gibt es noch Ausschnitte aus Raphaels Biografie zu lesen. Aus diesen erfährt der Leser etwas über den früheren Raphael. Der Schreibstil der Autorin, Nikola Hotel, ist sehr ansprechend, rasant und sehr humorvoll, dennoch wirkt es nicht gezwungen lustig, sondern ehrlich. Ich habe dieses Buch auf einen Rutsch durchgelesen und wurde sehr unterhalten!
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Es ist einfach ein super Buch, um mal wieder zu lachen. Es erhält von mir fünf von fünf Sternen.