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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2019
Porzellankind
Angelowski, Myriane

Porzellankind


ausgezeichnet

Mutter-Kind-Beziehung

Ellis Kindheit ist geprägt von der Gefühlskälte ihrer unnahbaren Mutter und dem Geschrei ihres kleinen Bruders. Das sehr belastende Familienbild ändert sich durch den plötzlichen Tod ihres Bruders. Es tritt eine schwere Stille ein, die das Mutter-Tochter Verhältnis noch weiter verschlimmert. Es wird zusätzlich belastet durch eine Schuldfrage bezüglich des Todes von Ellis Bruder. Ihre Mutter macht ihr unmissverständlich klar, dass sie ihr Leben lang dafür zahlen wird und begegnet ihr mit eisiger Kälte. Bis eines Tages Ellis erkennt, dass die Wahrheit anders aussieht...
"Porzellankind" ist ein schockierender Thriller, der tief in die dunkle Seele eines Menschen blicken lässt. Die Autorin Myriane Angelowski erzählt diese eindringliche Geschichte in einer emotionalen und nicht immer ganz einfach zu lesenden Schreibweise, die aus meiner Sicht sehr gut zum Buch passt. Sie dringt dabei sehr tief in die Gefühls- und Gedankenwelt ihrer Protagonisten ein und offenbart dabei Abgründe, die den Leser schockiert zurücklassen. Der Spannungsbogen wird nur sehr langsam aber intensiv aufgebaut und mir fiel es als Leser sehr schwer, die Protagonisten in ihrer Rolle einzustufen. Die Handlung bleibt dabei manchmal ein wenig undurchsichtig, aber es lohnt sich dranzubleiben, denn das für mich überraschende Finale wirkt dann sicherlich noch eine ganze Weile nach.
Insgesamt hat mich die Geschichte von Myriane Angelowski auch noch einige Zeit, nachdem ich das Buch beendet hatte, nicht losgelassen, da es mit seiner düsteren Atmosphäre sehr gut aufzeigt hat, in welcher Abhängigkeit Menschen zueinander stehen und beeinflussen können. Sicherlich kein einfaches, aber lesenswertes Buch, welches ich daher weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 11.11.2019
Dunkle Botschaft: Thriller
Shepherd, Catherine

Dunkle Botschaft: Thriller


ausgezeichnet

Ein perfides Spiel

Alles sieht nach einem Routinefall aus, als die Rechtmedizinerin Julia Schwarz die Leiche einer jungen Frau obduzieren soll. Nach kurzer Zeit stößt sie aber auf erste Ungereimtheiten und der vermeintliche Unfall stellt sich als ein kaltblütiger Mord heraus. Der Täter hat sogar ein mysteriöses Rätsel hinterlassen, was auf einen möglichen weiteren Mord hinweist. Die kryptischen Hinweise erschließen sich aber weder Julia Schwarz noch dem Kriminalkommissar Florian Kessler, der mit den Ermittlungen beauftragt wurde. Kann eine weitere Bluttat verhindert werden? Der Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Ich habe schon so viele Thriller der Autorin Catherine Shepherd gelesen, und doch gelingt es ihr mit ihren Geschichten immer wieder, mich in denn Bann zu ziehen. Meine Erwartungshaltung war daher natürlich sehr hoch, als ich in ihren neuen Thriller "Dunkle Botschaft" gestartet bin. Nach den ersten Seiten war mir dann aber auch schon wieder klar, dass sie mich nicht enttäuschen wird. In ihrem äußerst temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil baut sie gleich zu Beginn des Buches mit dem Tod der jungen Frau den Spannungsbogen auf, und hält diesen mit den dramatischen Entwicklungen bei der Tätersuche auf einem sehr hohen Niveau. Der Leser bekommt durch überraschende Wendungen und dem perfiden Spiel des Täters immer wieder die Gelegenheit, eigene Überlegungen bezüglich der Tathintergründe und Täterschaft anzustellen. Das fulminante Finale schließt die Geschichte dann passend und nachvollziehbar ab.
Für mich ist "Dunkle Botschaft" eine sehr gelungene Fortsetzung der Thriller-Reihe um die sympathische Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Es bleibt zu hoffen, dass die Autorin Catherine Shepherd noch einige Einsätze für sie vorgesehen hat und sie uns so noch eine Zeit erhalten bleibt. Für Liebhaber spannender Thriller empfehle ich das Buch gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.11.2019
Der Fluss
Heller, Peter;Strobel, Matthias

Der Fluss


ausgezeichnet

Die raue Seite der Natur

Jack und Wynn verbindet eine tief Freundschaft. Sie haben gemeinsam schon einige Abenteuer bestanden und träumen schon seit längerer Zeit davon, den wilden Maskwa River mit einem Kanu zu bezwingen. Als das Abenteuer beginnt, denken sie noch an eine unberührte Natur und die begleitende Stille, die die Bootsfahrt zu etwas ganz Besonderen machen sollen, was sie wirklich erwartet ahnen die Beiden jedoch nicht...
Der amerikanische Autor Peter Heller hat mit "Der Fluss" einen packenden und aus meiner Sicht emotionalen Roman geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr bildreichen und angenehm zu lesenden Schreibstil. In seiner Vergangenheit hat der ehemalige Journalist, wie in seinem Buch über die Aktivitäten radikaler Meeresschutzorganisationen, schon häufig die Natur thematisiert. Dies kommt ihm in "Der Fluss" sicherlich zu Gute, denn mit seinen ausschmückenden und sehr gut recherchiert erscheinenden Beschreibungen der Natur verleiht er dem Roman seinen ganz besonderen Flair. Der Spannungsbogen wird mit den dramatischen Entwicklungen der Kanufahrt nach und nach immer weiter aufgebaut und über die gesamte Länge des Buches auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Für mich hat Peter Heller dabei sehr gut die Balance zwischen einer fesselnden Abenteuergeschichte und einem guten Thriller gehalten, ohne sich an den üblichen Klischees zu bedienen. Dies machte das Buch für mich zu einem der besonderen Lesehighlights in diesem Jahr.
Insgesamt hat mich "Der Fluss" nach nur wenigen Seiten in den Bann gezogen und erst mit den Schlussworten wieder losgelassen. Ein aus meiner Sicht sehr lesenswerter Roman, den ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2019
Verborgen im Gletscher / Kommissar Konrad Bd.1
Indriðason, Arnaldur

Verborgen im Gletscher / Kommissar Konrad Bd.1


gut

Das Rätsel im Eis

Der durch den Klimawandel tauende Langjökull-Gletscher gibt eines Tages die Leiche eines Mannes frei, der seit Jahrzehnten vermisst wird. Das plötzliche Verschwinden konnte nie wirklich gelöst werden, da es immer noch Zweifel an dem vermeintlichen Täter gab. Mit dem Auftauchen der Leiche werden Erinnerungen geweckt, die auch dem damals ermittelnden und mittlerweile pensionierten Kommissar Konrad keine Ruhe lassen. Angetrieben davon, die Wahrheit herauszufinden, macht er sich erneut auf die Suche nach dem Mörder. Doch leider gibt es nach so langer Zeit kaum einen Ansatz für die Ermittlungen, erst durch Zufall stößt Konrad auf erste Spuren, die auch neue Gefahren herauf beschwören...
"Verborgen im Gletscher" ist der neue Kriminalroman vom erfolgreichen isländischen Autor Arnaldur Indridasson. Ich bin mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet und war doch ein wenig enttäuscht. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und vermittelt aus meiner Sicht sehr gut die einsame und kalte Atmosphäre Islands. Der Spannungsaufbau erfolgt allerdings auch sehr schleppend. Dem Umstand entsprechend, dass es sich um einen Cold Case handelt, können die Ermittlungen sicherlich nicht gleich durchstarten, aber in diesem Fall kamen sie nur sehr schwerfällig in die Gänge. Ich musste mich mit einigem Durchhaltevermögen durch die erste Hälfte des Buches kämpfen, da hier lediglich die Personen und das Umfeld im Vordergrund standen. Ich bin sicherlich kein Freund von blutrünstigen und action-geladenen Kriminalromanen, aber ein wenig mehr hätte hier schon geschehen können. Im zweiten Teil nimmt die Spannung dann aber doch noch ein wenig Fahrt auf und das Finale kann mit einer überraschenden Auflösung überzeugen. Der Hauptprotagonist Konrad bleibt trotz seines umfangreichen Parts in dem Buch aus meiner Sicht eher blass und drückt der Geschichte keinen Stempel auf.
Insgesamt konnte mich "Verborgen im Gletscher" nicht wirklich überzeugen, was ich sehr schade finde, denn die Erzählkraft des Autors hat sicherlich viel mehr Potential. Ich bewerte das Buch mit drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.11.2019
Der Tod tanzt in Graz
Preis, Robert

Der Tod tanzt in Graz


ausgezeichnet

Düster und besonders

Das Aufsteirern steht als größtes Volksfest des Landes vor der Tür und da passt der Mord an einen bekannten Schlagersänger überhaupt nicht ins Bild. Die Aufregung ist groß und man versucht mit allen Mitteln, den Fall schnell zu lösen. Als dann aber auch ein zweiter Mord nicht verhindert werden kann, droht das bekannte Brauchtumsfest als großes Finale für den Täter entweiht zu werden. Kann Armin Trost, der sich nach seiner persönlichen Tragödie zurückgezogen hat, mit seiner unkonventionellen Art noch helfen? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
"Der Tod tanzt in Graz" ist bereits der sechste Band um den zu Zeiten genialen, aber auch exzentrischen Ermittler Armin Trost. Auch in diesem Teil überzeugt der Autor Robert Preis mit seinem bildreichen und ausdrucks-starken Schreibstil, mit dem er eine für die Reihe gewohnt düstere Atmosphäre schafft. Die Handlung wirkt daher teilweise schon mystisch und erforderte beim Lesen meine volle Konzentration. Gerade der außerge-wöhnliche Charakter des Hauptprotagonisten, der vom Autor sehr interessant gezeichnet wird, verleiht den Romanen seinen besonderen Charme. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit dem ersten Mord klassisch aufgebaut und mit den ungewissen Ermittlungen und der undurchsichtigen Situation Armin Trosts auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale war so für mich nicht vorhersehbar und rundet die Geschichte passend und nachvollziehbar ab.
"Der Tod tanzt in Graz" ist für mich die sehr gut gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die sich wohltuend von der Masse des Genres abhebt. Ich hoffe, dass die spannende Entwicklung des Hauptprotagonisten noch lange nicht zu Ende erzählt ist und freue mich auf noch möglichst viele Nachfolger. Sehr gerne empfehle ich daher das Buch weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.11.2019
Geisterfahrer / Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen Bd.2
Opoczynski, Michael

Geisterfahrer / Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen Bd.2


ausgezeichnet

Anders, aber nicht ganz überzeugend

Die italienischen Restaurants der Stadt Berlin haben unter Schutzgeld-Erpressungen der apulischen Mafia zu leiden, die viele der Besitzer finanziell in die Enge treibt. Der Justiz sind die Hände gebunden, so dass sich ein weiteres mal die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen berufen fühlt für die vermeintlich Schwachen einzustehen. Aber auch für die besondere Vereinigung stellt der Kampf gegen die Mafia eine Herausforderung dar. Wie können sie die Verbrecher stoppen, ohne eine Kette der Gewalt auszulösen? Zudem wartet noch ein weiterer brisanter Fall auf die Mitglieder, der große Autokonzern aus Wolfsburg scheint mit seinen betrügerischen Machenschaften ungeschoren davon zu kommen...
Der Autor Michael Opoczynski war mehr als zwanzig Jahre lang Leiter und Moderator der ZDF-Sendung WISO, so dass ihm wahrscheinlich viele gesellschaftlich Missstände im Laufe seiner Karriere untergekommen sind. Diese Fachkompetenz in der Verbindung eines Kriminalromans im Stile einer modernen Robin-Hood-Erzählung hat mich sehr gereizt. Leider konnte mich das Buch aber nicht wirklich überzeugen. Das erzählerische Talent von Michael Opoczynski hat mir dabei sehr gut gefallen und auch seiner Idee für die Gesellschaft unkonventioneller Maßnahmen konnte ich nach anfänglichen Bedenken bezüglich möglicher Selbstjustiz im Nachhinein einiges abgewinnen, aber die Story an sich fehlte es an Esprit und vor allem Spannung. Wie erwartet deckt Opoczynsi fachlich fundiert einige Unge-rechtigkeiten der heutigen Zeit auf, bleibt dabei aber manchmal lediglich an der Oberfläche, so dass die Geschichte ein wenig überladen wirkt. Die beiden zentralen Themen Schutzgelderpressung und Dieselskandal werden dann ausführlicher behandelt, aber die herbeigeführten Lösungen der besagten Gesellschaft hielt ich aber nicht tauglich für das reale Leben.
Insgesamt war ich bei "Geisterfahrer" wohl auch auf der falschen Spur, was ich eigentlich aufgrund des besonderen und für mich sehr angenehmen Erzählstils des Autors und der kreativen Grundidee schade finde. Hier wäre aus meiner Sicht sicherlich weitaus mehr möglich gewesen, so dass ich auf mögliche Folgebände achten werde. Ich bewerte das Buch mit drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.11.2019
Nachtblau der See
Kasperski, Gabriela

Nachtblau der See


ausgezeichnet

Wenn der Vorhang fällt...

Eine Influencerin soll der Inszenierung einer Shakespeare-Komödie neuen Schwung verleihen. Sie besticht dabei weniger mit ihrem schauspielerischem Talent, als mehr mit ihrem Bekanntheitsgrad, was dem Regisseur aber durchaus recht ist. Als sie aber von der Bühne stürzt und sich das Genick bricht, kommt schnell die Frage auf, ob es wohl wirklich ein Unfall war, oder ob jemand ein wenig nachgeholfen hat. Werner Meier wird der Fall übertragen und er begibt sich bei seinen Recherchen in die Theaterwelt, ohne zu wissen, dass seine Lebensgefährtin Zita Schnyder aus einer anderen Motivation heraus ebenfalls der Lösung auf der Spur ist...
"Nachtblau der See" ist bereits der fünfte Fall für das sympathische und nicht immer harmonische Ermittler-Paar Meier und Schnyder. Ein vorheriger Fall hatte mir schon sehr gut gefallen, so dass ich sehr gespannt auf das neue Abenteuer der Beiden war. Die Autorin Gabriela Kasperski erzählt die Geschichte in einem bildreichen und nicht immer ganz einfachen Erzählstil, der schon meine ganze Konzentration einforderte, um der Handlung folgen zu können. Dieser Umstand war aber überhaupt nicht hinderlich, sondern machte das Buch für mich wertvoller. Sehr geschickt baut Gabriela Kasperski den Spannungsbogen mit dem vermeintlichen Unfalltod der Influencerin auf und hält ihn durch die spannenden Ermittlungen und die persönlichen Befindlichkeiten der beiden Hauptprotagonisten auf einem hohen Niveau. Das gut gehegte Geheimnis um die Täterschaft und Tathintergründe wird bis zum überzeugenden und fulminanten Finale aufrechtgehalten. Das Buch gibt dem Leser immer wieder die Gelegenheit eigene Überlegungen zur Lösung des Falls anzustellen, wahrscheinlich wird er dann aber wohl doch von der Auflösung überrascht sein. In ihrem Buch verarbeitet die Autorin auch noch das aktuelle Thema der "Me-Too-Debatte", was ihr aus meiner Sicht hervor-ragend gelingt. Ohne zu reißerisch zu wirken, bringt sie gerade die Besonder-heiten in der Theater- und Filmwelt diesbezüglich gut zur Sprache.
Insgesamt ist "Nachtblau der See" für mich ein sehr gut gelungener Kriminal-Roman mit viel Spannung und einem wohldosierten Lokalkolorit der Schweiz. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.11.2019
Worüber wir schweigen
Kastel, Michaela

Worüber wir schweigen


ausgezeichnet

Eine Frage der Schuld

Zwölf Jahre ist es nun mittlerweile her, dass Nina ihrer Heimat den Rücken gekehrt hat. Zu belastend und dramatisch waren die Geschehnisse kurz vor ihrem Verschwinden. Nun nach den vielen Jahren kommt sie aber zurück, um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Was ist damals wirklich geschehen? Wer trägt Schuld an den dramatischen Ereignissen von damals? Wie werden ihre damaligen Freunde auf sie reagieren? Mit ihrem Erscheinen weckt Nina lange verdrängte Erinnerungen, die auch in der heutigen Zeit noch viel Unheil anrichten können...
Mich konnte die Autorin Michaela Kastel schon mit ihrem Buch "So dunkel der Wald" begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in ihren neuen Thriller gestartet bin. Schnell konnte sie mich wieder mit ihrer einfühlsamen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise in den Bann ziehen. Sie geht dabei sehr intensiv auf ihre Hauptprotagonisten ein und charakterisiert sie interessant und sehr ausführlich. Gerade das Zusammenspiel dieser teilweise schwer einzuschätzenden Personen verleiht dem Thriller seine besondere Note. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften und lange zurück-liegenden Tod eines Jugendlichen aufgebaut. Die Frage, die sich den Protagonisten nach vielen Jahren stellt ist, was damals nun wirklich geschehen ist. Mit viel Geschick hält die Autorin dieses Geheimnis lange im Dunklen und erst zum überraschenden Finale hin, öffnet sie dem Leser die Augen. Gerade das Spiel mit den Gefühlen und Gedanken der Protagonisten gelingt Michaela Kastel aus meiner Sicht ausgesprochen gut.
"Worüber wir schweigen" ist aus meiner Sicht ein gelungener und sich von der großen Masse des Genres abhebender Thriller. Mich konnte das Buch begeistern, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 27.10.2019
Abenteuer Geschmack!
Vries, Antje de

Abenteuer Geschmack!


ausgezeichnet

Gemüse in der Hauptrolle

Das aus meiner Sicht äußerst ansprechende Cover dieses besonderen Kochbuches gibt schon einiges über seinen Inhalt wieder. Wir sehen eine farbenfrohe Explosion die sich nach allen Seiten ausbreitet. Es soll eine Geschmacksexplosion darstellen mit allen Facetten die sie erreichen kann. In "Abenteuer Geschmack" geht die Autorin Antje de Vries darauf ein, was Einfluss nimmt auf die letztendlich subjektive Äußerung eines jeden, ob ein Essen lecker ist oder nicht. Hier spielt nicht nur der Geschmack des Essens eine Rolle, sondern auch die Optik, der Geruch, die Akustik und die Emotion, die derjenige vielleicht mit dem jeweiligen Essen verbindet. Eine sehr spannende Betrachtung, die das Kochen an sich noch spannender macht.
In ihrem Buch stellt Antje de Vries unter Beweis, das der Geschmack von Gemüse unglaublich vielseitig ist. Bei insgesamt 15 unterschiedlichen, aber nicht extravaganten Gemüsesorten präsentiert sie jeweils vier Variationen der Zubereitung, die das Lebensmittel in einem jeweils völlig anderen Licht erscheinen lässt. Die Rezepte dazu werden gut beschrieben und erfordern in der Regel kein außergewöhnliches Kochtalent, um sie in die Tat umzusetzen. Begleitet wird das Ganze von sehr ansprechenden Bildern, die zur Nachahmung animieren und einen sehr hochwertigen Eindruck erwecken. Die Gemüsevariationen bieten neben klassischen Zubereitungen ("Multi-Erbseneintopf" oder "Das perfekte Kartoffelpüree") auch sehr innovative Ansätze, wie das "Indian Carrot Halwa", den "Bean Burger" oder "Spargel im Haselnussteig mit Orangen-Butter-Mayo". Die ausprobierten Rezepte waren gut umsetzbar und hielten einige überraschende Geschmäcker bereit.
Insgesamt ist "Abenteuer Geschmack" für mich eine sinnvolle Ergänzung in meinem Kochbuch-Regal, da es das tägliche Lebensmittel Gemüse mit all seinen unglaublichen Facetten ins Rampenlicht stellt und so zu neuem Ruhm verhilft. Ein spannendes und lehrreiches Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 26.10.2019
Die Flucht der Meisterbanditin / Die Meisterbanditin Bd.2
Stolzenburg, Silvia

Die Flucht der Meisterbanditin / Die Meisterbanditin Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Reise ins 18. Jahrhundert

Nachdem ihr Leben als Spionin der Mätresse des Herzogs in etwas ruhigeren Bahnen verläuft genießt sie das gemeinsame Leben mit Jost. Dies ändert sich aber schlagartig, als ihr Freund von den Wachen gefangen genommen wird, da Jost vor Jahren einen Mord begangen haben soll. Als auch die erhoffte Hilfe der einflussreichen Mätresse ausbleibt, nimmt Maria die Befreiung des Gefangenen in die eigenen Hände, da ihm bei einer Verurteilung die Todesstrafe droht. Noch ahnt sie nicht, in welches Abenteuer sie sich dabei begibt...
Die Bücher von Silvia Stolzenburg haben mich bisher immer in den Bann ziehen können, und da macht auch "Die Flucht der Meisterbanditin" keine Ausnahme. Mit ihrer äußerst temperamentvollen und zugleich lebendigen Schreibweise führt sie dem Leser die Geschehnisse der Vergangenheit bildhaft vor Augen. Gekonnt baut sie mit der Inhaftierung von Jost den Spannungsbogen auf und hält diesen mit einer dramatischen Flucht voller überraschender Wendungen auf einem hohen Niveau. Die historischen Hintergründe wirken gut recherchiert und bilden so einen passenden Rahmen für die packende und zugleich sehr spannende Geschichte. Auch die Charaktere sind für mich gelungen gezeichnet und tragen zum hohen Unter-haltungswert des Buches bei.
Insgesamt hat mich der historische Kriminalroman von Silvia Stolzenburg voll und ganz überzeugt. Vor allem der sehr flüssige Erzählstil und die sympa-thischen Protagonisten bescherten mir ein paar fesselnde Stunden. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.