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Benutzername: 
bärin
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 560 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2018
Opfer
Lemaître, Pierre

Opfer


sehr gut

Kommissar Camille Verhoeven aus Paris ist außer sich: seine Freundin Anne Forestier wurde Opfer eines ziemlich brutalen Überfalls, der eigentlich einen Juwelierladen zum Ziel hatte. Unüberlegt leugnet er seine Befangenheit und trickst, um an diesen Fall zu gelangen. Je länger er ermittelt, umso tiefer verstrickt er sich in Lügen gegenüber seinen Chefs. Einer der Räuber versucht, Anne als Zeugin auszuschalten und verfolgt sie bis ins Krankenhaus.

Camille scheucht alle Ganoven in Paris auf, arbeitet mit sämtlichen Tricks, um an die Täter zu kommen. Er hat schon einmal seine Frau durch Mord verloren und hat Angst, dass das nochmal passieren könnte.

Ich hatte anfangs etwas Probleme mit dem eher unüblichen Schreibstil des Autors, gewöhnte mich dann aber daran und fand das Buch sehr fesselnd und klug konstruiert. Genial, wie der Kommissar die Fäden zog, manipulierte und recherchierte bis zum äußerst unerwarteten Ende.

Bewertung vom 26.07.2018
Der Horror der frühen Medizin
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Medizin


sehr gut

Gleich vorneweg: für zart besaitete Leser und Leserinnen ist dieses Buch eher nicht geeignet! Denn hier wird schockierend detailgetreu beschrieben, wie brutal und eklig im 19. Jahrhundert Operationen durchgeführt wurden. Dass es hierbei eine hohe Sterblichkeitsrate gab, wird wohl niemanden verwundern, wenn man von den absolut fehlenden hygienischen Zuständen liest. Da wurde mit ein und demselben Skalpell nacheinander zu operiert, ohne es zu reinigen. Der OP-Tisch starrte vor Blut, Eiter und anderen Ausscheidungen. Der Operateur agierte in einem Kittel, der steif war von Blut und Eiter seiner zu bedauernden Patienten, Noch dazu gab es anfangs noch keine Narkosemittel und das alles geschah bei vollem Bewusstsein. Wer die OP überlebte, hatte große Chancen anschließend an einer Sepsis oder Wundbrand zu sterben. Auch die überfüllten und übel riechenden Krankenhaussäle trugen nicht gerade zur Genesung bei.

So sah es aus, als Joseph Lister 1844 in London sein Studium begann. Er begann zu forschen und zu experimentieren. Sein Ziel war es, die Sterblichkeit der Patienten im Krankenhaus zu senken und das gelang ihm schließlich auch mit Hilfe der Antisepsis. Mit seinen neuen Praktiken stieß er nicht überall auf Verständnis und machte sich auch einige verbitterte Feinde. Doch er war beliebt bei seinen Studenten und seine Methode konnte sich durchsetzen. Sogar Queen VIctoria ließ ihn nach Balmoral kommen, um sich von ihm erfolgreich operieren zu lassen.

Die Biographie dieses genialen Arztes hat mich richtiggehend gefesselt, die Autorin hat es verstanden, seine Lebensgeschichte lebendig und mit einem Schuss morbiden Humor versehen, zu erzählen. Sehr interessant fand ich auch die eingestreuten Anekdoten, die das damalige Leben anschaulich erzählen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2018
Die edle Kunst des Mordens / Clara Annerson Bd.1
Wagner, Alex

Die edle Kunst des Mordens / Clara Annerson Bd.1


sehr gut

Nachdem Clara Annerson von der Liebe schwer enttäuschr wurde, beschließt die erfolgreiche Autorin von Liebesromanen auf Krimis umzusatteln. Auf der Suche nach einem perfekten Schauplatz für ihren ersten Mord trifft sie in einem Museum auf Raffael Lamarck, einen gut aussehenden Kunsthändler und den Rudolfsbund, eine Vereinigung leidenschaftlicher Kunstsammler. Als sie zur Eröffnung seiner Kunst-Schatzkammer von einem Mitglied dieses Bundes auf sein Landschloß bei Wien eingeladen wird, kann sie natürlich nicht nein sagen.

Sie ist sehr beeindruckt vom ganzen Ambiente und von den zahlreichen Artefakten. In der Bibliothek stolpert sie fast über die Leiche der reichen Hausherrin, die dort ermordet liegt. Ihr Ehemann ist verschwunden, wird bald darauf ebenfalls tot aufgefunden. Angeblich Selbstmord - aus Schuldgefühl, weil er seine Gattin ermordet hat? Doch deren Leiche ist plötzlich verschwunden, als die Polizei in Gestalt von Chefinspektor Wenge auftaucht. Dieser ist bald der Meinung, dass es sich hierbei um Mord mit anschließendem Selbstmord handelt und fertig! Da ist Clara aber anderer Meinung und beginnt selbst viele Fragen zu stellen und zu ermitteln, wobei sie sich auch in Gefahr begibt.

Dieser leichte Krimi ließ sich angenehm und schnell lesen, da er humorvoll und unterhaltsam geschrieben ist. Clara recherchiert zuerst eher unbedarft und naiv, wird dann aber immer besser und kommt der Sache gefährlich nahe. Die Auflösung des Falls gestaltet sich dann als Überraschung und auch die Liebe kommt noch zu Wort!

Bewertung vom 24.07.2018
Der Schatten
Raabe, Melanie

Der Schatten


ausgezeichnet

Norah, eine junge und erfolgreiche Journalistin, zieht von Berlin nach Wien, um dort eine neue Stelle bei einem Magazin anzutreten. Nachdem ihre längere Beziehung gescheitert ist, hält sie dort nichts mehr. In Wien spricht sie eine Bettlerin auf der Straße an und macht ihr eine merkwürdige Prophezeiung, von der sie sich absolut nicht vorstellen kann, dass sie wahr wird. Immer mehr merkwürdige Sachen passieren ihr - Sachen verschwinden aus ihrer Wohnung, andere tauchen auf, plötzlich liegt eine geladene Pistole auf ihrem Tisch. Wird sie wirklich zur Mörderin - wie vorhergesagt?

Norah ist eine einsame, in sich gekehrte Frau, die unter Schuldgefühlen leidet, weil ihre beste Freundin sich vor 15 Jahren umgebracht hat. Genau um diese Freundin geht es auch in dem Fluch, der offenbar auf ihr liegt, wobei das eine perfide Inszenierung ist. Die kurzen Kapitel, aus Norahs Sicht erzählt, lassen sich leicht und schnell lesen. Ein besonderes Ende erwartet den erstaunten Leser und die Spannung nimmt zum Ende hin stetig zu. Dies war mein erstes Buch, das ich von dieser begabten Autorin gelesen habe und es wird sicher nicht mein letztes bleiben!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2018
Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1
Winkelmann, Andreas

Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1


ausgezeichnet

Leni, ein Mädchen vom Lande, kommt in die große Stadt nach Hamburg, um dort in einem Verlag ein Praktikum zu absolvieren. Ihr neuer Chef hat ihr eine Zimmervermittlung empfohlen und so bezieht sie ein schönes Zimmer in einer Villa am Kanal. Sie freundet sich mit ihrer Zimmernachbarin an und sucht nach ihr, als sie am nächsten Tag plötzlich ohne ein Wort verschwunden ist.

Freddy, ein junger Mann, ist seit kurzem obdachlos. Seine Frau hat ihn rausgeworfen und seine Gläubiger sind hinter ihm her, seine Firma hat er in den Sand gesetzt. Er beobachtet nachts in einem einsamen Gelände, wie ein Mann in seinem Auto erschossen wird. Der Mörder hat Freddy gesehen und sucht ihn.

Freddy und Leni lernen sich auf ungewöhnliche Weise kennen und nach und nach stellt sich heraus, dass diese beiden Fälle zusammen hängen. Gemeinsam suchen sie nach ihrer Freundin und nach dem Mörder. Nach diesem sucht KHK Jens Kerner ebenfalls...

Dieser rasante Thriller war von der ersten bis zur letzten Seite äußerst unheimlich und spannend, so dass man ihn kaum zur Seite legen konnte. Die ständigen Perspektiv-Wechsel endeten oftmals mit einem Cliffhanger, so dass der Spannungsbogen permanent hoch gehalten wurde. Die Charaktere wurden glaubhaft und lebendig beschrieben, so dass ich mir Leni z. B. gut vorstellen konnte. Meine volle Leseempfehlung zu diesem Buch!

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2018
Der Alphabetmörder / Grall und Wyler Bd.1
Schütz, Lars

Der Alphabetmörder / Grall und Wyler Bd.1


ausgezeichnet

Die beiden Profiler beim LKA, Jan Grall und Rabea Wyler, werden zur Unterstützung der Polizei bei der Suche nach einem Serienmörder in den Westerwald beordert. Für Jan ist diese Reise mit unguten Erinnerungen belastet, denn seit dem Unfalltod seines Bruders hat er seine Familie dort nicht mehr besucht. Es wurden mehrere Ermordete mit eintätowierten Buchstaben nach dem Alphabet geordnet aufgefunden. Alle haben scheinbar eine Verbindung zur Literatur bzw. zu Buchstaben. Nach und nach kristallisiert sich heraus, dass die Gründe dafür in der Vergangenheit liegen ...

Dieser äußerst spannende Thriller hat mich von Anfang an gepackt und in seinen Bann gezogen. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und viele waren kurz, so dass es Schlag auf Schlag ging. Ziemlich lange tappt man hinsichtlich des Täters im Dunklen, dabei wird der Spannungsbogen permanent hoch gehalten - wie es sich für einen guten Thriller gehört. Die Protagonisten sind sympathisch dargestellt, beide sind mit privaten Problemen belastet und bald tief und gefährlich in diesen Fall verstrickt. Ein packender Auftakt zu einer neuen Reihe - hoffentlich hören wir bald mehr von den Beiden!

Bewertung vom 20.06.2018
Mord nach Strich und Faden / Kate Shackleton ermittelt Bd.1
Brody, Frances

Mord nach Strich und Faden / Kate Shackleton ermittelt Bd.1


sehr gut

Kate Shackleton, 31 Jahre, lebt alleine mit ihrer Haushälterin in ihrem Haus. Ihr Mann, ein Arzt. kam nicht aus dem Krieg nach Hause. Sie möchte unabhängig und frei leben, fährt Auto und will nicht wieder zu ihren Eltern ziehen. Sie beschäftigt sich mit dem Aufspüren von vermissten Personen und da sie einen wachen Verstand besitzt, ist sie dabei recht erfolgreich.

Eine Freundin aus dem Kriegsdienst hat davon gehört und engagiert sie, um ihren seit längerem vermissten Vater zu suchen. Er war der Besitzer einer großen Weberei, die nun sein Cousin leitet. Kate beginnt ihre Befragungen vor Ort, doch es erweist sich als äußerst schwierig, nach acht Jahren noch brauchbare Hinweise zu erhalten. Doch so mancher, der nichts sagen will, weiß etwas ....

Mit Hilfe ihres Assistenten Sykes kann Kate nach langwierigen Ermittlungen und nachdem zwei Morde passiert sind, etwas über den Verbleib des Vermissten heraus finden, auch wenn das gewissen Personen nicht passt und Kate sich dadurch noch in Lebensgefahr begibt.

Dieser gemütliche Krimi aus dem England der Zwanziger Jahre lässt sich leicht und flüssig lesen. Interessant finde ich die Beschreibungen der damaligen Lebensweise, der Mode und der Industrie am Beispiel einer Weberei, zu der die einzelnen Arbeitsschritte in der Fabrik gut erklärt sind. Kate und ihr Assistent sind sehr sympathisch dargestellt und so freue ich mich schon auf einen weiteren Fall mit diesem Ermittler-Duo!

Bewertung vom 17.06.2018
Kluftinger / Kommissar Kluftinger Bd.10
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Kluftinger / Kommissar Kluftinger Bd.10


ausgezeichnet

Im zehnten und Jubiläumsband dieser unterhaltsamen Reihe wird es für Klufti Ernst - sein Leben wird bedroht! Dass er damit in seinem persönlichsten Fall plötzlich im Mittelpunkt steht, kann er ja gar nicht leiden. Sogar die Polizeipräsidentin macht sich große Sorgen um ihren besten Ermittler. Er besteht dennoch darauf, auch hier selbst zu ermitteln. Sein Kollege und guter Freund Eugen Strobl bereitet ihm dazu noch Sorgen, da er offenbar in Schwierigkeiten steckt, sich aber nicht von Kluftinger helfen lassen will.

Der frisch gebackene Opa Klufti (Geschlecht und Vorname des Enkels bleiben in diesem Band noch ein Geheimnis!) muss auf dem Friedhof an Allerheiligen sein eigenes Grabkreuz entdecken. Darauf folgen eine Todesanzeige und Trauerbilder, die auf seinen nahenden Tod hinweisen. Nun bekommt er es doch mit der Angst zu tun und forscht in seiner eigenen Vergangenheit nach. In äußerst interessanten Rückblenden erfährt man viele Details aus seiner Jugend, über seine nervenden Eltern und wie seine Laufbahn bei der Kripo ihren Anfang nahm. Dadurch kommt er der Bedrohung immer näher und begibt sich trotz Personenschutz in höchste Gefahr ...

Auch dieser Band hat mich wieder voll überzeugt - allein die Episode, als er sein schreiendes Enkelkind zum Einschlafen bewegte und dabei alles Mögliche in Gang setzte, war wieder sehr witzig. Schön fand ich auch das Treffen mit Kommissar Jennerwein, das ich zuvor schon im entsprechenden Buch des Schriftstellerkollegen genießen durfte! Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe, denn Klufti hat ja versprochen, den Fall Funkenmord aufzuklären.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2018
Naturnahes Kochen - einfach, gut, gesund
Seitz, Erwin

Naturnahes Kochen - einfach, gut, gesund


gut

Das Cover des Buches "Naturnahes Kochen" hat mich mit seiner bunten Vielfalt direkt angesprochen. Der Autor Erwin Seitz hat Erfahrung als Gastronomiekritiker und ist gelernter Koch. Er bemüht sich, in diesem Werk die Frage: wie kann eine gesunde Ernährung im Alltag aussehen? zu beantworten. Zudem teilt er mit uns sein großes Wissen der klassischen Kochkunst. Im großen Buchteil Warenkunde, der ca. die Hälfte des Buches einnimmt, erfährt der Leser viele Fakten, auch historischer Art, zu den einzelnen Lebensmittelgruppen. Dazu gibt es am Ende jeden Kapitels Einkaufstipps zu den jeweiligen Produkten.

Erst nach über 100 Seiten kommen wir zum Rezeptteil, der eigentlich ja das Interessante an einem Kochbuch ist. Leider wurde ich hier etwas enttäuscht, denn Rührei und einen Sommersalat bekomme ich auch ohne Rezept hin. Die Gerichte sind ansprechend vorgestellt und gut fotografiert. Jedes Rezept benötigt vier Seiten mit Bild, ausführlicher Anleitung und Einkaufstipps. In einem Kochbuch hätte ich gerne mehr Rezepte gehabt, die Auswahl war hier etwas dürftig.

Bewertung vom 27.05.2018
Das Grab unter Zedern / Leon Ritter Bd.4 (eBook, ePUB)
Eyssen, Remy

Das Grab unter Zedern / Leon Ritter Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter aus Deutschland hat sich schon gut in Le Lavandou eingelebt und nimmt immer mehr französische Gewohnheiten an. So geht er gerne zum Boulespielen mit den Einheimischen und lässt sich danach auch ein Gläschen Rosé schmecken.

Doch mit dem lässigen Leben ist es vorbei, als eine Leiche an den Strand gespült wird. Der Polizeichef Zerna würde den Toten gerne als Unglücksfall abhaken, aber da sind Leon und er mal wieder nicht einer Meinung. Die Gemüter in Le Lavandou sind ohnehin schon erhitzt, da Paul Simon, der wegen Mordes an seiner kleinen Tochter bereits 5 Jahre im Gefängnis verbracht hat, von einem Berufungsgericht mangels Beweisen - die Leiche wurde nie gefunden - frei gesprochen wird und wieder im Ort wohnt. Es gibt noch mehr Tote und Leon muss sich außer mit Zerna auch noch mit einem intriganten neuen Kollegen herum schlagen.

Auch der vierte Band dieser Krimi-Reihe aus der Provence hat mir wieder gut gefallen. Dr. Ritter und seine Lebensgefährtin Isabelle und ihre Tochter sind mir sehr sympathisch und die kleinen Streitereien mit Zerna und Dr. Bodin, seinem neuen Kollegen, sind sehr unterhaltsam. Bewundernswert wie ruhig Leon dabei immer bleibt! Nur die Polizei zeichnet sich in dieser Gegend durch besondere Inkompetenz aus mit dem Wunsch, jeden Tod gleich als Unglücksfall oder Suizid zu den Akten zu legen, egal welche Gegenbeweise die Rechtsmedizin dazu vorlegt. Einzige Ausnahme hierbei Isabelle, die stellvertretende Polizeichefin ist und an Leon glaubt und ihn unterstützt. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die bildhafte Beschreibung der schönen Provence lässt Sehnsucht auf Urlaub dort aufkommen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil dieser Serie!