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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 03.12.2014
Der geheime Wunsch
Weißer, Julia

Der geheime Wunsch


sehr gut

Seit der kleine Fill Snow im Fernsehen eine Diskussion mitbekommen hat, ist er im Zweifel, ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt.

"... Ebenso gut könnten sie behaupten es gebe den Weihnachtsmann! Jeder weiß, dass es den genauso wenig gibt, wie die von ihnen angekündigten Steuererleichterungen!" (S.10)

Da die Erwachsenen in Puncto Weihnachtsmann keine große Hilfe sind, sucht Fill alleine nach einem Plan, wie er die Existenz des Weihnachtsmanns beweisen kann.

Fills geheimer Wunsch und die Frage nach der Existenz des Weihnachtsmannes geben dem Buch seinen Titel und bilden mit Anfang und Ende den Rahmen für eine altersgerechte und zeitlose Weihnachtsgeschichte über einen kleinen Jungen in einer großen Familie mit Eltern, Tanten, Onkeln und Großeltern, die gemeinsam das Weihnachtsfest begehen mit Traditionen, Weihnachtsessen, Kirchgang und Geschenken. "Der geheime Wunsch" ist also nur eine Facette eines weihnachtlichen Familienromans, er bildet sozusagen den roten Faden in diesem Buch.

Die Sprache ist so gehalten, dass sie sowohl zum Vorlesen als auch zum Selbstlesen für jüngere Kinder sehr gut geeignet ist. Trotz der kindgerechten Sprache und dem episodenhaften Schreibstil wird die Geschichte jedoch auch ältere Leser begeistern können, was hauptsächlich an der liebevollen Gestaltung mit Vignetten auf jeder Buchseite und mehreren farbigen Illustrationen der Autorin liegt.
Durch die einzelnen kleinen Geschichten, wie das Schokoschachspiel zwischen Fill und seinem Onkel, und der geheimnisvollen Vorliebe für Wackelpudding von Fills Oma, ist das Buch wie dafür gemacht, es in kurzen Episoden gemeinsam zu lesen.
Beim "Am-Stück-alleine-Lesen" hat mir das gewisse Etwas gefehlt, damit ich restlos von der Geschichte verzaubert worden wäre, aber zum gemeinsamen Lesen - und damit dem Bewusstmachen, um was es an den Feiertagen unter anderem geht, nämlich Zeit gemeinsam im Kreis seiner Lieben zu verbringen - ist "Der geheime Wunsch" sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 29.11.2014
Merry Christmas
Sanwald, Natascha

Merry Christmas


ausgezeichnet

"Merry Christmas" ist ein kreatives Buch für die Vorweihnachtszeit, dass mit liebevoll arrangierten und fantasievollen Bildern perfekt auf die kalte Zeit des Jahres einstimmt und die Lust weckt, selbst kreativ zu werden.

Die Ideen im Buch sind nach ihrer farblichen Gestaltung gruppiert:
* Von drauß' vom Walde: Naturfarben
* Wunderweiße Weihnacht: Winterweiß
* Christmas in the City: Schwarz und Weiß
* Skandinavisch feiern: Rot und Weiß
* Family Affairs: Pudertöne
* Kunterbunte Adventszeit: Farbenmix

Neben zahlreichen Dekorationsideen beinhaltet das Buch auch einige Rezepte, die sich ebenfalls in die Farbenthematik einreihen.

Vom Schmökerfaktor verdient das Buch die höchste Wertung, auch sind Fotos und Anleitungen so ausführlich und klar verfasst, dass auch Bastelanfänger und Dekolaien damit zurecht kommen, jedoch ähneln sich manche Ideen im Buch zu sehr - bis auf den Faktor der Farbgestaltung - und das Kapitel "Winterweiß" ist mir persönlich zu papierlastig, so dass der Inhalt der Ideen für mich nicht ganz an die Gestaltung des Buches heranreicht.

Im Anschluss an die "farbenfrohen" Kreativrubriken enthält das Buch die benötigten Vorlagen für die vorgestellten Bastelideen. Diese müssen in der Regel vergrößert werden. Für die meisten Ideen in diesem Buch sind jedoch keine Vorlagen von Nöten, diese werden fast ausschließlich für die Papierbasteleien des Kapitels "Winterweiß" benötigt.

Sehr positiv ist anzumerken, dass die meisten der vorgestellten Basteleien mit nur wenigen Materialien auskommen und/oder aus natürlichen oder upgecycelten (Bsp. Tischkärtchen aus Kronkorken) Stoffen bestehen. Viele Dinge kann man auch zur Deko umfunktionieren und zum nächsten Fest wieder ihrem eigentlichen Verwendungszweck zuführen (Bsp. Kranz oder Bilderrähmchen aus Ausstechförmchen).

Insgesamt eine schöne und vielfältige Ideensammlung, die mit einigen Vorschlägen aufwartet, die ich so noch nicht kannte. Wer neben einfach nachzuarbeitenden Anleitungen ein besonderes Layout mit umwerfenden Fotos zu schätzen weiß, sollte sich dieses Kreativbuch in jedem Fall näher ansehen.

Unter topp-kreativ.de gibt es noch viele weitere Empfehlungen zum Selbermachen!

Bewertung vom 28.11.2014
Schandgold / Ernestine Nachtigall Bd.2
Weichmann, Helge

Schandgold / Ernestine Nachtigall Bd.2


ausgezeichnet

"Schandgold" habe ich vor dem ersten Fall von Ernestine Nachtigall "Schandgrab" gelesen, da die Handlung in sich abgeschlossen ist, ist dies problemlos möglich.
In "Schandgrab" spielten sich große Teile der Handlung in Mainz ab, Helge Weichmann bleibt dem Schauplatz Rheinhessen treu, entführt seine Leser nun aber in den Abgrund: auf der Suche nach lange verschollenen Artefakten geht es in den Untergrund Oppenheims - in das Kellerlabyrinth, welches jahrhundertelang vergessen war, bevor ein verschwundener Vorgarten und ein eingesacktes Polizeiauto in den 80er Jahren dafür sorgte, dass die Stadt unter der Stadt wiederentdeckt wurde.

Ernestine Nachtigall nimmt neben ihrem Job als Historikerin an der Mainzer Uni einen Auftrag beim ZDF an, wo sie als geschichtsversierte Person mit ihrem Wissen eine Fernsehproduktion unterstützen soll. Ihre neue Arbeitsstätte ist "unterirdisch", denn die Produktion findet im Oppenheimer Kellerlabyrinth statt für eine Fernsehreihe namens "Stadtgeschichte(n)" bei dem neben dem Kellerlabyrinth auch über silberne Apostelfiguren berichtet werden soll, die vor Jahrhunderten verschollen sind.
Die Suche nach den zwölf Apostelfiguren führt jedoch nicht nur das ZDF vor Ort, bald wimmelt es dort von Neonazis - die nicht wie vorgegeben nur an einer Fotoserie für einen nationalsozialistisch angehauchten Kalender interessiert sind. Doch suchen wirklich alle nur nach den Apostelfiguren oder verbirgt das Kellerlabyrinth noch weit mehr verschollene Schätze?

Helge Weichmanns Roman lebt von Lokalkolorit, witzigen Haupt- und Nebenfiguren, lebendigen Schilderungen und Action à la Dan Brown, nur dass sich die spannenden Aktionen direkt vor unserer Haustür abspielen. Dabei ist zwar einiges der dichterischen Freiheit des Autors zuzuschreiben, basiert trotzdem auf so vielen historischen Fakten, dass die Handlung nicht nur glaubwürdig wirkt, sondern dadurch besonders fesselnd wirkt und man ganz nebenbei noch historische Fakten über die eigene Heimat lernt. Dank den skurrilen und verrückt-liebenswerten Figuren wie Lokalreporter Elvis und Tinnes WG-Mitbewohner ist Weichmanns Schreibe nicht nur spannend zu lesen, sondern garantiert durchgehend den einen oder anderen Schmunzler oder Lacher.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2014
Der wispernde Schädel / Lockwood & Co. Bd.2
Stroud, Jonathan

Der wispernde Schädel / Lockwood & Co. Bd.2


ausgezeichnet

Auch im zweiten Abenteuer rund um Lockwood und seine Gefährten Lucy und George wirft Jonathan Stroud seine Leser mitten ins Geschehen.
Mit der verunglückten Sicherung einer von Geistern heimgesuchten Stätte, startet ein weiteres Geplänkel zwischen der sehr unkonventionellen Agentur um Lockwood und den ambitionierten und perfekt ausgerüsteten Agenten der Agentur Fittes. Dies artet in eine Wette aus, die die Agenten auf beiden Seiten in eine sehr gefährliche Suche um ein Artefakt verstricken: ein alter Spiegel, den ein dunkles Geheimnis umgibt, auf dessen Spur bisher jeder sein Leben lassen musste, der es lüften wollte. Auf der abenteuerlichen und gefährlichen Suche erhalten Lockwood und seine Freunde Unterstützung von ungewöhnlicher Seite: ein Schädel, eines Geistes Typ 3, verständigt sich mit Lucy, und gibt, manchmal eher ungewollt, Tipps. Allerdings hat er auch eine recht bösartige Ader, die die drei auf falsche Spuren führen möchte und Zwietracht zwischen ihnen sät.
Die Interaktionen zwischen den Protagonisten bekommen durch den Schädel ganz neue Möglichkeiten. Wo sich in Band 1 hauptsächlich die lustigen Szenen und die Neckereien zwischen Lucy und George abspielten, sind nun viele Szenen hinzugekommen, die zwischen Lucy und dem Schädel ablaufen - da sie die einzige ist, die ihn reden hört, aber auch zwischen George und dem Schädel, der mit allen Mitteln versucht den Schädel für die Allgemeinheit zum Reden zu bringen. Da landet solch ein Geisterglas schon mal im heißen Backofen...

"Tja, das wären dann ein Mordopfer, eine polizeiliche Befragung und ein Gespräch mit einem Geist", sagte George. "Ganz schön volles Programm für einen Abend, würde ich sagen."
Lockwood nickte. "Wenn man bedenkt, dass manche Leute einfach den Fernseher anmachen..." (S.256)

Wie bereits in "Die Seufzende Wendeltreppe" lässt Jonathan Stroud dem Leser keine ruhige Minute, wo es nicht spannend, abenteuerlich oder gefährlich zugeht, gibt es etwas zu lachen, manchmal auch alles auf einmal. Dank seiner lebendigen Schreibweise und den bildhaften Beschreibungen ist "Lockwood & Co." absolut verfilmungsreif und beschert dem Leser Kopfkino auf höchstem Niveau.

Das Ende ist vom Fall her geschlossen, von den Interaktionen zwischen den Freunden jedoch so offen gehalten, dass man dem nächsten Band regelrecht entgegenfiebert.
Wer sich am Ende von Lockwoods zweitem Fall noch nicht ganz aus dem London der Geister verabschieden mag, kann im angehängten Glossar viel über Geister und Geisterjäger erfahren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2014
Fondue
Simon, Ilana;Ilana Simon

Fondue


ausgezeichnet

In dem großformatigen "Fondue" befinden sich über 200 Rezepte zu den verschiedensten Arten dieser Zubereitung von mundgerechten Happen, die in heiße Flüssigkeiten getaucht werden.

Das Inhaltsverzeichnis startet mit dem Klassiker unter den Fondues, dem Käsefondue. Hier findet man jedoch neben dem vielerorts bekannten Klassiker aus Gruyère und Emmentaler, auch solche Exoten wie "Mexikanisches Fondue" oder "Pizza Fondue". Allein dieses Kapitel war eine Offenbarung für mich, dass auch beim Klassiker nicht immer nur alles "Käse" sein muss.

Direkt zu Beginn des Buches ist das Inhaltsverzeichnis nach Rubrik samt sämtlichen enthaltenen Rezepten aufgelistet.

Inhalt:
Käsefondues
Ölfondues
Fondues mit Brühe
Dessert-Fondues
Dips und Saucen

Jede Fondueart wird auf einer Doppelseite vorgestellt unter Berücksichtigung der Punkte "Zutaten", "Vorbereitung", "Im Fonduetopf" und "Servieren".
Jedes Rezept ist großzügig auf einer kompletten Seite aufgeführt (außer im Dessert- und Dip-Kapitel), nicht zu jedem ist ein Foto im Buch enthalten, aber bei Fondues finde ich Fotos zwar schön, aber nicht von Nöten.
Das Design der Rezeptvorstellung ist in den drei Farben weiß, grau und rot gehalten. Weiß hinterlegt sind Rezeptname, Zutatenliste und Zubereitungsfolge. Davon seitlich grau abgesetzt Informationen über Portionen, die Vorbereitung, Serviervorschläge (was man alles zum Dippen verwenden kann, welche Saucen dazu gereicht werden) und spezielle Tipps, die einem beispielsweise die Vorbereitung und/oder die Zubereitung erleichtern.

Die Farbenkomposition und das Layout der einzelnen Seiten wirkt leicht retro, aber dies passt meiner Meinung nach sehr gut zum Inhalt, da Fondues für mich ein sehr klassisches Gericht sind. Das sie aber durchaus einen festen Platz in der heutigen Küche verdient haben, beweist die Autorin mit der Auswahl an Rezepten, die sie in diesem Buch präsentiert, die sind nämlich so gar nicht retro, sondern sehr erfrischend und teilweise auch extravagant, was die Auswahl an Zutaten für die Basis oder das "Dip-Gut" angeht.

Einzig das Kapitel "Dips und Saucen" begeistert mich nicht vollkommen. Mit 29 Rezepten finde ich die Auswahl zwar ausreichend, schade ist es jedoch, dass bei allen vorgestellten Rezepten in der Zutatenliste immer auf fertige Mayonnaise verwiesen wird und nicht einmal als Alternative ein Grundrezept für die Herstellung dafür angeboten wird.

"Fondue - Nichts für Spießer!" bietet eine umfangreiche Rezeptauswahl für egal welchen Favoriten, den man unter dieser speziellen Art von Zubereitung hegt. Es ist auch völlig egal, ob man Fleisch, Fisch oder Gemüse favorisiert, auch in dieser Hinsicht kommt jeder auf seinen Geschmack.
Ich habe zwar meinen Fondue-Favorit aus den letzten Jahren, werde mir aus diesem Buch aber noch den einen oder anderen Tipp holen, und Ausschau danach halten, welche Möglichkeiten sich bieten, was man alles beim Fondue zum Dippen reichen kann, den in dieser Hinsicht in bei mir schon viel zu lange Routine und Einfallslosigkeit eingekehrt, mit der dieses Buch nun zum Glück ein Ende setzt.

Bewertung vom 16.11.2014
Wunderbare Adventszeit

Wunderbare Adventszeit


gut

Der Untertitel dieses Buches verspricht "Die schönsten Deko- und Bastelideen zum Selbermachen". Von der Aufmachung und den Fotos ist dieses Buch auch wirklich schön und die Mischung an vorweihnachtlichen Dekoideen ist an sich gelungen, nur mangelt es an Anleitungen und Erklärungen. So ganz genau erschließt sich für mich nicht, welche Zielgruppe dieses Buch ansprechen soll: für Könner sind die Vorschläge zu einfach oder schon hinreichend aus anderen Büchern oder aus dem Internet bekannt, für Anfänger sind sie nur mangelhaft beziehungsweise gar nicht erklärt. Für die vorgestellten Handarbeiten findet man beispielsweise gar keine Anleitungen im Buch, weder eine Erklärung wie man Pompons macht, noch eine Schnittvorlage für Dekoherzen, nur die Vorlagen für die Verpackungen der Küchengeschenke machen diesen Mangel minimal wett. Andere Vorlagen sucht man jedoch vergebens.

Der Inhalt umfasst Dekorationsvorschläge in den folgenden Rubriken:
Stimmungsvolle Adventsdeko
Leuchtende Weihnachtszeit
Glanzvolle Tischdekoration
Festlicher Baumschmuck
Schöner Schenken

Schade, dass das Buch so viel Potential verschenkt durch die fehlenden Anleitungen und Vorlagen, so ist es zwar wunderschön zum Durchschmökern und Anregungen holen, aber fast unbrauchbar zum Nacharbeiten, wenn man nicht gerade so kreativ veranlagt ist, dass man womöglich generell auf diese Ideengebung verzichten könnte.

Bewertung vom 10.11.2014
Miss Violet goes London
Kiani, Violet

Miss Violet goes London


ausgezeichnet

Die englische Küche und andere Verbrechen:
Ich probiere nicht jedes kulinarische Verbrechen, das aus Englands Küche kommt, aber da ich ein großer London-Fan, hat mich das Buch in jedem Fall gereizt, trotz Minzsauce zum Lamm ;) Bis auf diese und wenige andere Ausnahmen, finde ich die Rezepte aber sehr ansprechend und durchaus für kontinentale europäische Gaumen geeignet.

Man muss schon ein Faible für Design haben, um dieser verrückten Stilmischung zu verfallen. Trotzdem muss man sich in diesem Buch keinen Wolf suchen, wenn man auf der Suche nach einem bestimmten Insidertipp oder Rezept ist: der Anhang besteht aus einem Sachregister und einem Rezeptverzeichnis. Wer auf der Suche speziell nach einem Kochbuch oder einem Reiseführer ist, der liegt hier falsch, wer London liebt und immer auf der Suche nach Anekdoten und Insidertipps ist, sollte sich das Buch jedoch auf jeden Fall näher ansehen.

Die Rezepte werden sehr großzügig auf je einer Doppelseite präsentiert mit einem appetitanregenden Foto und umfassenden Angaben über Zutaten und Zubereitung. Im Buch sind Getränke und Speisen aus folgenden Rubriken enthalten: Breakfast Club, Drinks, Lunch, Streetfood, Tea Time, Trendfood und Very British. Insgesamt beinhaltet das Buch dreißig Rezepte.

Doch selbst wen die englische Küche völlig kalt lässt, wird sich den tollen Fotos aus der Londoner City nicht entziehen können.
Ich finde es ist ein tolles Liebhaberbuch, das Freude auf den nächsten Londonurlaub verbreitet oder Urlaubserinnerungen kulinarisch nacherleben lässt.
Ich werde mir sicherlich den einen oder anderen Tipp für den nächsten Londontrip notieren, obwohl ich schon häufig dort war, hält Miss Violets kunterbunte Fundgrube auch viele unbekannte Sachen für mich bereit.

"Miss Violet goes London" ist eine schillernde Mischung aus Reiseführer, Kochbuch, Insidertipps und Liebeserklärung an die englische Metropole und Hauptstadt!

Bewertung vom 03.11.2014
Hensslers Küchenrallye (Spiel)

Hensslers Küchenrallye (Spiel)


sehr gut

Das Spiel besteht aus einem Spielplan, 4 Spielfiguren in Form von Kochtöpfen, einem Würfel, 78 Zutatenplättchen, 1 Ereigniskarte, 111 Quizkarten und 20 Rezeptkarten.
Das Spiel kann schnell beginnen, der Spielplan muss nur umgekehrt in den Boden der Schachtel gesteckt, die Zutatenplättchen vor dem ersten Spiel aus einer Kartonage herausgetrennt werden und los geht es...

"Hensslers Küchenrallye" wirkt auf mich wie eine Mischung aus "Mensch Ärger dich nicht" und "Spiel des Wissens". Ziel des Spieles ist es zu der Rezeptkarte, die man ausgeteilt bekommt die dafür 5 benötigten Zutaten zu erlangen, die in 10 Oberkategorien unterteilt sind. Diese Zutaten kann man nur erlangen, wenn man auf den entsprechenden Zutatenfeldern landet und dann noch eine Frage aus den Quizkarten richtig beantworten kann. Dank des Würfels mit Henssler-Symbol statt der 6 und den Ereignisfeldern oder Henssler-Feldern kommt etwas Abwechslung ins Spiels statt reinem Ziehen und Fragen beantworten. Denn bei Würfeln des Henssler-Symbols darf man das Feld, zu dem man ziehen will frei wählen, und bei den Ereignisfeldern oder Henssler-Feldern stehen unter anderem Zutatentausch oder erneutes Würfeln auf dem Programm.
Ein besonderes Schmankerl dieses Spiels sind auf jeden Fall die 20 Rezeptkarten mit Originalrezepten von Steffen Henssler, die nicht nur als Spielzubehör dienen, sondern nach denen tatsächlich gekocht werden kann. Hier findet man eine bunte Mischung der unterschiedlichsten Rezepte.

Natürlich bietet "Hensslers Küchenrallye" keine besonders innovative Spielidee, aber dank der Rezeptkarten ist es auf jeden Fall eine schöne Geschenkidee für Henssler-Fans beziehungsweise für Personen, die sowohl gerne Gesellschaftsspiele spielen als auch kochen. Zudem ist es bei uns zuhause eine gute Möglichkeit die ganze Familie beim Spielen an einen Tisch zu bekommen: mein Mann ist zwar nicht besonders spielebegeistert, kocht aber gerne, unsere Tochter ist eigentlich noch zu klein für dieses Spiel, mag aber gerne die Sendungen von Steffen Henssler im Fernsehen. So tue ich mich in der Regel mit ihr in einem Team zusammen (bei mehr als 4 Spielern ist bei diesem Spiel sowieso eine Teambildung vorgesehen) und wir treten gemeinsam gegen meinen Mann an.

Da 20 Rezepte schnell nachgekocht sind, vor allem, wenn nicht jedes den persönlichen Geschmack trifft, hätte ich mir im Zubehörumfang ein paar Rezeptkarten mehr gewünscht. Ansonsten ist das Spiel aber eine nette "Spiel des Wissens" Variante für Koch- und natürlich insbesondere Steffen Henssler-Fans. Das Material ist gut durchdacht, schön umgesetzt und besonders die Spielfiguren aus Holz in Form von Kochtöpfen gefallen uns. Das ist qualitativ hochwertiges Spielmaterial mit Liebe zum Detail!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.11.2014
Anders
Steinhöfel, Andreas

Anders


ausgezeichnet

Felix hat an seinem elften Geburtstag einen sehr skurrilen Unfall. Zuerst fällt ihm eine der Einsen an den Kopf, die sein Vater zu seinem Geburtstag gerade auf dem Dach montieren wollte, dann fährt ihn seine Mutter mit ihrem Auto gegen die Hauswand.
Felix liegt lange im Koma, genauer gesagt 263 Tage, genauso lange, wie seine Mutter vor elf Jahren mit ihm schwanger war. 263 ist eine Primzahl, überhaupt spielen Primzahlen in dem Buch eine große Rolle, unter anderem hat Anders an einem elften Geburtstag, er wohnt in einem Haus mit der Nummer 17 und vor seiner Geburt war der Name Felix auf dem elften Platz in der Hitparade der Jungennamen, sowie viele Gegensätze.
"Anders" ist eine ruhige Geschichte, trotz dunkler Geheimnisse, merkwürdiger Vorfälle und ungeklärten Anschlägen, in die die Personen dieser Geschichte verstrickt sind und die sich erst nach und nach bis zum Ende der Geschichte offenbaren. Weil das Buch voller Gegensätze steckt, gibt es aber auch Sachen fürs Herz - keine Panik: keine Liebesgeschichten - zumindest nicht im üblichen Sinne ;)

Andreas Steinhöfel kann auch "Anders" als "Rico und Oskar" oder "Die Mitte der Welt", das beweist er eindrucksvoll mit seinem neuen Buch.
Ich habe keine Ahnung, was ich vor dem Lesen erwartet habe, auf jeden Fall kein zweites "Rico und Oskar". Das Andreas Steinhöfel aus dieser - zugegebenermaßen sehr lesenswerten Schublade - heraus wollte, hat er allein mit der Titelwahl bewiesen. Trotzdem findet sich auch in seinem neuen Roman viel Vertrautes: zum einen findet man einen Cameoauftritt von Paul aus "Paul Vier und die Schröders", der wohnte früher nämlich in der gleichen Straße wie Anders. Wie in seinen "Rico und Oskar" Romanen zeichnet sich auch bei "Anders" Peter Schössow für die Illustrationen verantwortlich. Passend zu den Verlagsfarben der "Königskinder" sind diese in warmen Goldtönen gehalten. Im Buchinneren fühlte ich mich warm umfangen und willkommen geheißen, wohingegen das Cover auf mich den Eindruck machte, als wollte das Buch Distanz zu mir wahren. Auch die Geschichte selbst ist ein Wechselbad zwischen Glück und Leid, Licht und Schatten.
Das "Anders"-Sein, beziehungsweise generell Wendungen in unserem Leben durchaus etwas Positives sein können, auch wenn es zunächst nicht den Anschein danach hat, und es sich unter anderem so offenbart, wo die wirklichen Freunde liegen - was sich auch auf die Familie ausweitet - liest man beispielsweise aus dem zunächst etwas seltsam anmutenden Zitat von Anders' Mathenachhilfelehrer heraus: "Du warst ein Langweiler. Nett, aber ein Langweiler. In sechzig Jahren wärst du noch genauso nett und langweilig gewesen. In deinem Leben wäre nie etwas Bemerkenswertes passiert. Du kannst von Glück reden, dass du den Unfall hattest." (S.139) Tatsächlich schrecken die meisten aber vor jeder Art von Anderssein zurück. Und bei Anders hat sich nach dem Unfall sehr viel in seiner Persönlichkeit und seinem Empfinden, insbesondere anderen Personen gegenüber, geändert.

Ich kann lange nicht behaupten nach einmaligen Lesen alles für mich Wesentliche aus der Geschichte gezogen zu haben, dafür steckt zu viel Symbolik in der Geschichte, zu viele wertvolle und weise Worte des Autors. Ich weiß noch nicht mal, ob ich das Buch Jugendlichen empfehlen würde ab den vom Verlag angegebenen 12 Jahren. Wobei ich nach Beendigung des Buches gedacht habe, dass es absolut auch ein Jugendbuch ist, nur hätte ich vor 25 Jahren ganz andere Sachen für mich aus der Geschichte gezogen als ich es nun aus Erwachsenensicht mache.
Wie schafft Andreas Steinhöfel es nur immer wieder Protagonisten zu erschaffen, die so verdammt real auf mich wirken? Wie kann ein Buch gleichzeitig so glücklich, aber auch traurig machen?
Auf jeden Fall - wieder - ein Werk von Andreas Steinhöfel, bei dem es für mich nicht beim einmaligen Lesen (oder dank Hörbuchausgabe Vorlesen lassen) bleiben wird.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.