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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1325 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2022
Schattenkrieger
Siebold, Henrik

Schattenkrieger


ausgezeichnet

Ein actionreicher Thriller

Bisher habe ich nur die Krimis mit Inspektor Takeda von Henrik Siebold gelesen, aber nun weiß ich, dass der Journalist und Autor auch Thriller schreiben kann. 

Wie auch in seinen vorherigen Büchern spielt Japan hier eine große Rolle, aber Henrik Siebild weiß, wovon er spricht, da er in Tokio aufwuchs.

Der ehemalige Elitesoldat und Kampfsportfanatiker Manuel Jessen hat seine Vergangenheit mit einer Menge Gewalt hinter sich gelassen und betreibt einen Imbiss auf St. Pauli. Zumindest dachte er das, doch seine Vergangenheit holt ihn ein.
 Mit Manuel Jessen hat der Autor einen äußerst interessanten Charakter geschaffen. Nach außen wirkt er ruhig und still, aber was er schon alles erlebt hat, spricht keineswegs für ein ruhiges Leben: Elitesoldat, Gefangener der Taliban, Schüler bei einem japanischen Zen-Meister und nun Auftragsmörder für das Netzwerk, dem er seine Befreiung aus Afghanistan verdankt. 

Durch Rückblicke erfährt man nach und nach mehr über die Vergangenheit des Protagonisten, durch die sein Verhalten in der Gegenwart klarer wird.

Neben Manuel Jessen gibt es interessante Nebencharaktere, die mir Rätsel aufgegeben haben.
 Wer steht hier auf wessen Seite? 

Die Kapitel sind kurz, 84 Stück auf knapp 400 Seiten. Dadurch entsteht ein unglaublicher Sog, der es mir schwer gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen.
 Der Schreibstil ist durch zahlreiche Dialoge äußerst lebendig gestaltet und leicht zu lesen. Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut und das Ende hat mich überrascht.

Auch in diesem Thriller gibt es wieder interessante Einblicke in die japanische Kultur, aber auch in das organisierte Verbrechen und die Arbeit des Geheimdienstes. Thematisch ist der Thriller vielseitig, da es um Krieg, Liebe, Verrat, Mord, Auftragskiller, Freundschaft, Geheimdienste und vieles mehr geht.

Wer spannende Unterhaltung voller Action mag, gute Nerven hat und sich für die japanische Kultur interessiert, liegt mit diesem Thriller genau richtig.

Bewertung vom 03.12.2022
Räuchern für die Seele. Kompakt-Ratgeber
Zobernig, Annemarie

Räuchern für die Seele. Kompakt-Ratgeber


ausgezeichnet

Perfekt für Einsteiger

„Räuchern für die Seele“ ist ein kompakter Ratgeber der Autorin Annemarie Zobernig. Für mich war das Thema „Räuchern“ komplett neu und ich war sehr gespannt, was mich erwartet.

Schon den Einstieg über die Geschichte des Räucherns fand ich ausgesprochen interessant. Räuchern ist nichts Neues. Die Vorzüge wurden schon vor tausenden von Jahren von unseren Vorfahren genutzt.

Die Anzahl der Räucherstoffe ist enorm. Wie findet man da den passenden? Dazu gibt es verschiedene Methoden, die hier erläutert werden. In drei kurzen Schritten erklärt Annemarie Zobernig das Räuchern.
 Zudem gibt es einen ausführlichen Abschnitt über verschiedene Pflanzen und deren Vorzüge beim Räuchern. 

„Räuchern kann duftend zum Wohlbefinden beitragen…“ 

Dieses Zitat kann ich nun durchaus nachvollziehen. Mit dem richtigen Duft, lässt sich eine wunderbare Atmosphäre in die eigenen vier Wände zaubern, die dazu beiträgt, dass das eigene Wohlbefinden steigt.

Ich kann diesen kompakten Ratgeber jedem empfehlen, der sich dem Thema Räuchern nähern möchte. Er ist unkompliziert und enthält alle nötigen Informationen.

Bewertung vom 03.12.2022
Unsre verschwundenen Herzen
Ng, Celeste

Unsre verschwundenen Herzen


sehr gut

Dystopischer Roman mit Realitätsnähe

"Unsre verschwundenen Herzen" ist eine dystopische, aufwühlende Familiengeschichte der Autorin Celeste Ng .

Die Schriftstellerin Margaret Miu ist die Mutter des zwölfjährigen Bird, den sie bei seinem Vater - einem Bibliothekar - zurückgelassen hat, da sie nur das Beste für ihren Sohn möchte. Margaret hat asiatische Vorfahren und asiatische Menschen werden per Gesetz diskriminiert. Bird lebt mit seinem Vater in Harvard. Dieser versucht ihn zu schützen und möchte, dass Bird stets vorsichtig ist, um mit seinem Aussehen nicht aufzufallen. Als Bird einen Brief von seiner Mutter erhält, macht er sich auf die Suche. Er will verstehen warum sie ihn und seinen Vater verlassen hat. In den Bibliotheken endeckt Bird einen Ort, in dem sich Widerstände gegen das System regen.​ Celeste Ng gelingt es innerhalb kürzester Zeit eine beängstigende, bedrückende Atmosphäre zu schaffen. Die USA sucht nach Gründen für die wirtschaftliche Krise und sieht diese in den Mitbürgern mit asiatischen Wurzeln. Alles was nicht amerikanisch ist, ist verdächtig und unerwünscht.

Es geht um Diskriminierung, Einschüchterung, Verfolgung und Ausgrenzung von Menschen, die nicht der Norm entsprechen. Auch wenn es sich hier um eine Dystopie handelt, ist zu spüren, dass die Gegenwart hier mitschwingt. Neben der düsteren Grundstimmung gibt es aber auch einige Lichtblicke, durch Menschen, die helfen und heimlich Botschaften weiterreichen.

Das Buch lässt sich nicht leicht lesen, es ist eher schwere Kost, die ein wenig Zeit benötigt, was ich aber für das Thema als angemessen empfinde. Es ist eine erschreckende Dystopie, die berührt, erschreckt und auch zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 03.12.2022
Die Dreitagemordgesellschaft / Phyllida Bright Bd.1 (eBook, ePUB)
Cambridge, Colleen

Die Dreitagemordgesellschaft / Phyllida Bright Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannender und charmanter Reihenauftakt

„Die Dreitagemordgesellschaft“ ist der erste Band einer neuen Krimiserie mit der Protagonistin und Amateurermittlerin Phyllida Bright von der Autorin Colleen Cambridge. 

Phyllida Bright lebt als Haushälterin von Agatha Christie und deren Mann Max Mallowan auf dem Anwesen Mallowan Hall. Phyllida hat eine Menge zu tun, da Agatha und Max einige Freunde eingeladen haben, die mit ihrer Dienerschaft angereist sind. Am Tag nach deren Ankunft findet Phyllida eine Leiche in der Bibliothek. Diese gehört weder zu den Gästen noch handelt es sich um den Journalisten als der sich der Mann tags zuvor in das Haus eingeschlichen hat. Constable Greensticks und Inspector Cork beginnen zu ermitteln, aber Phyllida – deren großes Vorbild ist Hercule Poirot – kann das besser und beginnt ebenfalls damit Nachforschungen anzustellen. 

Der Schreibstil von Colleen Cambridge liest sich toll. Sie trifft genau die richtige Mischung aus Spannung und Humor. Ihre Charaktere sind jeder für sich einzigartig und sie werden detailliert beschreiben. Schnell hatte ich ein gutes Bild der Haushälterin vor Augen. Neben ihr gibt es zahlreiche weitere Angestellte. So ist da beispielsweise noch Mr. Dobble - der Butler - der einen guten Gegenpol zu der Haushältern darstellt. Phyllidia ist neugierig, clever, unangepasst mutig und steht ihrem Vorbild, wenn es um eine gute Beobachtungsgabe geht, in nichts nach. Mr. Dobbble ist dagegen ganz „Old School“, ein Butler wie man ihn sich vorstellt. Natürlich findet Phyllidias Verhalten nicht sein Wohlwollen. 

Die Atmosphäre auf Mallowan Hall kam direkt bei mir an. Jeder im Anwesen hat seine Aufgabe und auch die Räumlichkeiten konnte ich mir gut vorstellen. 

Ich habe Phyllidias Ermittlungsarbeiten sehr gerne verfolgt. Auch an ihren Dialogen mit dem Chauffeur Bradford hatte ich großen Spaß. 

Der Fall wurde schlüssig gelöst und Phyllidia hat abschließend eine wirklich geniale Abschlussrede gehalten, die den gesamten Roman nochmals gelungen abgerundet hat.

Ich freue mich schon jetzt auf ihren nächsten Fall.

Bewertung vom 30.11.2022
Isengrim
Görg, Christoph

Isengrim


ausgezeichnet

Spannend und humorvoll – ein ungewöhnlicher Krimi im Mittelalter

„Isengrim: Sieben Tage im November“ ist bereits der dritte historische Roman des österreichischen Autors Christoph Görg mit dem Protagonisten Niki Wolff. Die Bücher lassen sich ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander lesen.

Durch einen Unfall wurde Niki Wolff aus unserer Gegenwart in das Mittelalter zurückgeworfen und befindet sich nun im Jahr 1194.
Nachdem die Bademagd Magdalena brutalst ermordet wurde, macht sich Niki gemeinsam mit seinem gewissenhaften Adlatus Bertram auf die Suche nach dem Mörder. Aber als er dann zum Verdächtigen wird und seine Freundin Engeltrud auch noch in Gefahr gerät, muss er sich schleunigst etwas einfallen lassen, um der brenzligen Situation zu entkommen. Über ausreichend Wissen aus Zeiten, die noch vor ihm liegen, verfügt er schließlich…

Der Schreibstil von Christoph Görg liest sich toll. Alles wird lebendig geschildert und die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Es wird schnell spannend und die Atmosphäre des Mittelalters kam direkt bei mir an. So habe ich einiges über das Leben im Mittelalter und die Arbeit in einem Badehaus erfahren. Die Anzahl der Verdächtigen ist hoch und mir hat es Spaß gemacht die Ermittlungsarbeiten zu verfolgen. Durch Nikis Neuzeitwissen kommt es immer wieder zu amüsanten Momenten.

Mir hat dieser ungewöhnliche historische Krimi ausgesprochen gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Fälle mit Niki.

Bewertung vom 29.11.2022
Töchter des Glücks / Bodensee Saga Bd.2
Nikolai, Maria

Töchter des Glücks / Bodensee Saga Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung der Bodensee-Saga

„Töchter des Glücks“ ist nach „Töchter der Hoffnung“ der zweite Band der dreiteiligen Bodensee-Saga der Autorin Maria Nikolai. 

Ich habe schon den ersten Band um die drei Lindner-Schwestern gerne gelesen und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an den zweiten Teil, in dem nun – nach Helena – Lilly im Mittelpunkt stehen sollte.

Lilly hatte ihren Mann Arno Reichie im Lazarett am Bodensee kennengelernt. Sie folgt ihm nach Stuttgart, wo seine Eltern eine Seifenfabrik führen. Nachdem diese bei einem Bombenangriff umkommen und Arno als vermisst gemeldet wird, muss Lilly alleine zurechtkommen. Allerdings nicht ganz alleine. Onkel Fritz steht ihr hilfreich zur Seite, so dass es ihr gut gelingt, die Seifenfabrik weiter zu führen. Dabei bringt sie ganz neue Ideen ein. Außerdem ist da noch Felix Benthien, zu dem ich an dieser Stelle noch nicht mehr verraten möchte.

Neben Lilly treffen wir auch ihre Schwestern Helena und Katharina, ihren Vater Gustav, die Köchin Käthe und einige weitere altbekannte Charaktere wieder. Es macht Spaß, ihre Entwicklung weiter zu verfolgen.

Maria Nikolais Schreibstil liest sich angenehm leicht. Die Darstellung ihrer Charaktere und deren Emotionen sind nachvollziehbar und authentisch. Neben der fiktiven Handlung fließen interessante historische Hintergründe ein. So lernen wir hier u.A. Elisabeth von Ardenne, die als Vorbild für Theodor Fontanes „Effie Briest“ diente, kennen.

Die Schauplätze in Stuttgart und am Bodensee hatte ich bildhaft vor Augen und der Spannungsbogen ist durchgehend gegeben.

Im Anhang findet man ein Personenverzeichnis mit den fiktiven und realen Personen, Informationen zu politischen Ereignissen und ein aufschlussreiches Glossar. Außerdem befindet sich im vorderen Innencover - als kleines Highlight - ein Rezept aus dem Grand Hotel in Meersburg - eine Nussschaumtorte. Diese zusätzlichen Informationen haben den Roman für mich gelungen abgerundet.

Mir hat auch dieser Band wieder richtig gut gefallen. Durch die zahlreichen Perspektivwechsel, die Irrungen und Wirrungen, die das Leben mit sich bringt und die damit verbundenen unvorhergesehene Ereignisse, bleibt das Buch vom Anfang bis zum Ende spannend. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf den dritten Teil, in dem Katharina im Vordergrund stehen wird.

Bewertung vom 26.11.2022
Grace Kelly und Diana Spencer
Wydra, Thilo

Grace Kelly und Diana Spencer


ausgezeichnet

Interessanter Einblick in das Leben von zwei bedeutenden Frauen

„Grace Kelly und Diana Spencer: Zwei Frauen. Zwei Leben. Ein Schicksal“ ist eine umfangreiche Doppelbiografie des Autors Thilo Wydra 

Mir war zuvor nicht bekannt, dass sich Grace Kelly und Diana Spencer so nahe gestanden haben und ich habe in dieser Doppelbiografie, in der das Leben der beiden Frauen unabhängig voneinander betrachtet wird, eine Menge Neues erfahren. Thilo Wydra vermittelt die Lebenswege der beiden Frauen auf eine spannende und unterhaltsame Art und Weise, bei der zu spüren ist, dass er sich für das, was er tut, wirklich interessiert.

Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Im ersten Teil beschäftigt es sich mit der „Kindheit und Jugend“ der beiden Frauen. Es folgen „Die Jahre der Erfüllung oder: Zwischenzeiten“. Der dritte Teil trägt die Überschrift „Sich Nahestehen“ und abschließend geht es um „Die letzten Jahre“.

Es ist wirklich verblüffend, wie viele Parallelen zwischen Diana und Grace bestehen. Von daher fand ich es nicht verwunderlich, dass bei ihrem ersten Treffen im März 1981 trotz der 32 Jahre Altersunterschied direkt ein vertrautes Verhältnis zwischen ihnen entstand. Grace hielt es für ihre Aufgabe Diana zu unterstützen und entsprechend bestürzt war Diana 1982 über Grace Tod, der damals die Welt erschütterte. 

Neben zahlreichen interessanten Fakten enthält das Buch jede Menge Fotos von offiziellen Auftritten und ganz privaten glücklichen Momenten, Abbildungen von Zeitungsausschnitten, handgeschriebene Briefe und vieles mehr.

Ich habe wirklich viel mir bisher Unbekanntes erfahren und Thilo Wydra hat - wie dem Anhang zu entnehmen ist - zahlreiche Quellen herangezogen und sogar mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen gesprochen. 

Es ist wirklich ein umfassendes Werk in dessen Anhang eine Zeittafel über das Leben der beiden Ikonen, sowie die Film- und Bibliografie von Grace Kelly zu finden sind. 

Ich kann das Buch Lesern, die sich für Biografien oder auch besonders für Grace und Diana interessieren nur empfehlen. Mich hat es gleich in mehrfacher Hinsicht begeistert. Da waren zum Einen die gut recherchierten Fakten, die der Autor mit seinem angenehmen Schreibstil auf eine spannende Art und Weise vermittelt hat und zum Anderen die Fotos und Abbildungen von historischen Dokumenten, die das Gelesene lebendig werden lassen. Dazu war die Abbildung eines handgeschriebenen Briefes in den Innencovern von 1982 von Diana an Grace für mich ein besonderes Highlight. Es ist eine wirklich umfangreiche Doppelbiografie über zwei Frauen, deren Leben auf eine tragische Weise viel zu früh beendet wurde.

Bewertung vom 22.11.2022
Auf Bewährung
Bengtsson, Jonas T.

Auf Bewährung


sehr gut

Ruhig und kraftvoll zugleich

​ "Auf Bewährung" ist ein unngewöhnlicher , ruhiger und zugleich kraftvoller Roman des in Kopenhagen lebenden Autors Jonas T. Bengtsson
Es geht um die drei Freunde Danny, Christian und Malik, die sich im Laufe der Jahre aus den Augen verloren haben. Nachdem Danny eine Gefängnisstrafe verbüßt hat, ist Malik verschwunden und er verspricht dessen Familie diesen zu finden.
Für mich ist dies das erste Buch von Jonas T. Bengtsson, aber sicherlich nicht das letzte. Sein Schreibstil ist schon sehr besonders, ruhig und kraftvoll zugleich, ohne große Action aber dennoch spannend und fesselnd. Kurze Sätze und kurze Kapitel mit zahlreichen Dialogen machen die Ereignisse lebendig.
Die Story wird im Wechsel aus der Perspektive der drei Freunde Danny, Christian und Malik erzählt. Dannys Ziel ist es Malik zu finden. Wer nun mit spannenden Ermittlungsarbeiten rechnet, wird enttäuscht werden. Viel mehr fließt die Geschichte so wie das Leben. Die Darstellung der Charaktere ist keineswegs nur positiv, dafür aber äußerst authentisch. Insbesondere Danny ist ein Mensch, zu dem ich durch sein brutales Verhalten nur schwer Zugang finden konnte. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang, dass der Autor sehr objektiv berichtet und zu keinem Zeitpunkt versucht seine Leser in irgendeine Richtung zu beeinflussen.
„Auf Bewährung“ ist ein intensiver Roman, der durch seine nüchterne Sprache ein ungewöhnliches Leseerlebnis bietet. Es ist sicherlich kein Mainstreambuch und genau deswegen hat es mich gefesselt.

Bewertung vom 19.11.2022
Dezember Journal
Baumgärtner, Theresa

Dezember Journal


ausgezeichnet

Vollgepackt mit weihnachtlichen Inspirationen

Das "Dezember Journal" ist ein ganz zauberhaft gestaltetes Advents- und Weihnachtsbuch von Theresa Baumgärtner. Schon das rote in Leinen gebundene Cover sorgt dafür, dass ich das Buch gerne in die Hand genommen habe.

Es gibt zahlreiche Advents- und Weihnachtsbücher aber dieses unterscheidet sich von anderen, da es sich thematisch mit so ziemlich allem beschäftigt, was in die Vorweihnachtszeit gehört. Es gibt Rezept- und Dekorationsideen, Film- und Musikvorschläge, Bastelanleitungen, Tipps für eine schöne Schrift, Gedichte, Geschichten und vieles mehr. Dazu finden sich im gesamten Buch liebevoll gestaltete Illustrationen.

Das schöne an diesem Buch ist, dass man es nicht einfach liest oder etwas nachmacht, sondern dazu eingeladen wird selbst kreativ zu werden. Selbst wer in diesem Bereich bisher weniger aktiv war, erhält so viel Input, dass die eigene Kreativität geweckt wird.

Ich freue mich schon jetzt auf den Dezember, um die Ideen selbst umzusetzen.

Bewertung vom 19.11.2022
Das Gesetz der Natur
Winter, Solomonica de

Das Gesetz der Natur


gut

Spannend – poetisch – anders als erwartet

„Das Gesetz der Natur“ ist der erste Band einer dystopischen Trilogie der niederländischen Autorin Solomonica de Winter.

Die Story spielt in der Zukunft in Neuamerika. Nach einer Katastrophe herrscht Chaos, sämtliche Bücher wurden vernichtet und Menschen, die nicht der Norm entsprechen oder Schäden durch die Katastrophe erlitten haben, werden wie Aussätzige behandelt, verstoßen oder hingerichtet. Zu ihnen gehört auch Gaia. Gaia sieht sich selbst als Mutantin und ist versteckt in den Wäldern aufgewachsen. Sie kann lesen und verfügt über eine Menge Wissen aus der Natur und genau das ist es, was ihr das Leben rettet als sie von den Regierenden aufgegriffen wird. Sie bekommt die Aufgabe die letzten Bücher zu finden. 

Gaia ist eine unglaublich starke und vielschichtige Protagonistin, die ihre Rolle als Mutantin angenommen hat und im Verlauf der Handlung eine interessante Entwicklung durchmacht. Gaias Suche nach Zugehörigkeit wird gut dargestellt, sie kämpft für sich und ihresgleichen. Neben ihr gibt es viele weitere Charaktere und obwohl die Anzahl wirklich hoch ist, konnte ich diese gut auseinanderhalten, da jeder von ihnen ist unverwechselbar ist und detailliert vorgestellt wird.

Der Schreibstil von Solomonica de Winter ist ungewöhnlich und man muss sich darauf einlassen können. Einerseits wirkt er poetisch und kraftvoll, gleichzeitig sind da die knappen Dialoge, die ich als starken Kontrast empfunden habe. Dadurch entstand eine Distanz zu den Charakteren, die es schwierig werden ließ mich richtig in die Handlung hineinzufühlen. Diese ist in sechs Epochen und 175 kurze Kapitel eingeteilt. Zusätzlich gibt es durch römische Zahlen gekennzeichnet die Gesetze der Natur. Dadurch liest sich die Story sehr abwechslungsreich.

Trotz kleiner Kritikpunkte hat mich diese Dystopie fasziniert. Niemand weiß wie unsere Zukunft aussehen wird, aber die Möglichkeit, dass sie so aussieht, bestände durchaus. Die Gedankengänge und Ideen der Autorin sind schlüssig und faszinierend zugleich, dennoch hatte ich mir mehr oder vielleicht auch einfach etwas Anderes von diesem Buch versprochen.