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Sago

Bewertungen

Insgesamt 526 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2018
Das Vogelhaus
Meijer, Eva

Das Vogelhaus


sehr gut

Die Vogelforscherin Len Howard, die Ende des 19. Jahrhunderts in England geboren wurde und 1973 starb, war mir bisher kein Begriff. In der Tat ist sie zu Unrecht in Vergessenheit geraten, da sie keine wissenschaftliche Ausbildung besaß und das Verhalten verschiedener Wildvögel nicht unter reproduzierbaren Bedingungen in einem Labor erforschte, sondern sie sich in ihrem natürlichen Umfeld so vertraut machte, dass sie ihr in ihr Haus folgten.
Zu Lebzeiten wurde ihr der Vorwurf gemacht, sie vermenschliche Vögel. Das war nicht der Fall, vielmehr erkannte Len, dass bestimmte Gefühle wie Freude und Trauer nicht allein Menschen vorbehalten sind. Damit hat mir das Buch aus dem Herzen gesprochen.
Für mich überraschend war, dass das Buch in Rückblicken Len lange während ihrer Kindheit und Jugend sowie während ihrer Londoner Karriere als Orchester-Geigerin begleitet. Erst in der zweiten Hälfte ihres Lebens wendet sich Len radikal ihrer wirklichen Leidenschaft, den Vögeln zu. Sie bezieht ein einsam gelegenes Haus auf dem Land. Menschen sind von da an nur noch ungern geduldete Gäste, da sie die Vögel in die Flucht schlagen. Mir persönlich haben beide Teile des Buches sehr gut gefallen, zumal die Autorin das Bild einer tief empfindenden, faszinierenden Frau in poetischen Bildern zeichnet:"Der Gedanke an Paul umgibt mich wie ein Geist, Anwesenheit des Abwesenden."..."Verlust heißt begreifen, dass dir nichts je gehört hat. Trauer heißt begreifen, dass die Hoffnung dahin ist, oder vielleicht noch nicht ganz begreifen."
Mich hat das Buch tief berührt, allerdings auch melancholisch gestimmt. Wer Tiere nicht liebt, wird leider auch durch dieses wunderbare Buch nicht verstehen, warum die Gesellschaft von Vögeln manchmal der der Menschen vorzuziehen sein kann.

Bewertung vom 02.09.2018
Drei Pferdefreundinnen - Filmpferd in Not
Szillat, Antje

Drei Pferdefreundinnen - Filmpferd in Not


sehr gut

Der erste Band der neuen Reihe "Drei Pferdefreundinnen" wartet mit einem gediegenen, ungewöhnlichen Setting auf: Das Gestüt Casparon ist nicht nur äußerst nobel, sondern beherbergt auch eine Filmpferdeschule. Die junge Mila kommt aus eher einfachen Verhältnissen. Umzugsbedingt kommt sie neu auf das Gestüt und fällt nicht nur durch ihre einfache Kleidung aus dem Rahmen, sondern auch, weil sie sich kein eigenes Pferd leisten kann. Um überhaupt in Nähe der Pferde zu sein, absoviert sie ein Praktikum auf Casparon. Sehr schnell gerät sie nicht nur mit dem arroganten Gestütsleiter Ansgar aneinander, sondern auch mit Leo, dem Sohn des Filmpferdetrainers. Wie gut, dass es die gleichaltrigen Mädchen Kata und Nelly gibt, die obwohl sie eigene Pferde besitzen, nicht auf Mila herabsehen. Schnell vereint die drei Mädchen und auch Leo ein Geheimnis: Warum steht ein äußerst edles Filmpferd, der Araberhengst Rashun eingepfercht in einem Boxenverschlag und gilt als gefährlich?
Mädchen, Pferde, Abenteuer: Die Reihe hat alles, was das Herz junger Pferdefans hochschlagen lässt. Lobenswert ist, dass dabei auch Wert auf artgerechte Pferdehaltung und pferdegerechten Umgang gelegt wird. Das Buch macht wirklich Spaß, ist aber leider schon vorbei, kurz nachdem man die Protagonistinnen etwas kennengelernt hat und mit ihnen warmgeworden ist. Manches wurde dabei etwas hastig gelöst. Dennoch ein vielversprechender Auftakt.

Bewertung vom 26.08.2018
Das rote Adressbuch
Lundberg, Sofia

Das rote Adressbuch


gut

Die Protagonistin Doris ist bereits über 80 und pflegebedürftig. Wie einen Schatz hütet sie ihr rotes Adressbuch, das sie als Kind von ihrem Vater geschenkt bekam. Doch die meisten Namen darin sind bereits durchgestrichen, da die Personen längst verstorben sind. Doris ahnt, dass auch ihr Ende naht. Die Geschichten zu all diesen Namen will Doris jedoch für ihre Großnichte Jenny aufbewahren, die mit ihrer Familie in den USA wohnt, während Doris Schwedin ist. Und so beginnt Doris zu schreiben und nimmt uns als Ich-Erzählerin mit in ihre Vergangenheit.

Doris kam in Stockhom zwischen den Weltkriegen zur Welt. Als ihr Vater früh verstirbt, gibt Doris' Mutter sie kurzerhand bei einer reichen Dame mit nur 14 Jahren in Stellung. Ein hartes Leben, doch Doris hat Glück, denn ihre Arbeitgeberin zieht mit ihr nach Paris, wo Doris nach kurzer Zeit als Model entdeckt wird und sogar für Chanel arbeitet. Dennoch empfindet sie dieses Schicksal beinahe als noch härter. Der homosexuelle Maler Gösta wird in den ersten Pariser Jahren ihr einziger Vertrauter, bis ihr Allan begegnet. Er ist halb Franzose und halb Amerikaner und hält sich nur vorübergehend in Paris auf. Zwischen den beiden beginnt eine Liebesaffäre, bis Allan von einem Moment auf den anderen nach Amerika zurückkehrt, ohne ein Wort der Erklärung.

Auch Doris' unruhiger Lebensweg verschlägt sie in die USA. Ausgerechnet während des Zweiten Weltkrieges reist sie nach England, noch immer auf der Suche nach Allan, und kehrt schließlich nach Schweden zurück. Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich der Geschichte mit großem Interesse gefolgt. Danach nimmt die Spannungskurve jedoch je ab und die Handlung wird irgendwie belangloser. Ich konnte Doris' Handlungen nicht mehr unbedingt nachvollziehen. Zunehmend rückt Jenny mit ihrer kleinen Tochter in den Mittelpunkt der Erzählung, denn die beiden machen sich in der Gegenwart auf nach Schweden, um Doris vor ihrem Tod noch einmal zu sehen. Die immer wiederkehrenden Besuche im Krankenhaus mit dem quengelnden Kind bei der frisch operierten Doris waren nicht unbedingt ein Lesevergnügen. Auch Jenny ist ein ehemaliges Model und ich habe mich gefragt, ob es in diesem Buch für Frauen auch andere Berufe gibt als Model oder Haushälterin. Leider kippt die Handlung zum Ende hin in Nicholas Sparks-artigen Kitsch ab. Wirklich schade, denn die von der Autorin aufgeworfene Frage "Hast du genug geliebt" ist durchaus bedenkenswert.
Erwähnt sei noch der schöne Umschlag, der das Buch zu einem Schmuckstück macht.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2018
Der Duft des Lebens
Bagus, Clara Maria

Der Duft des Lebens


sehr gut

"Wenn man zur Welt kommt, muss man lernen zu leben, und wenn man glaubt, es zu können, muss man lernen zu sterben..." Mit derartig berührenden Sätzen wartet der vorliegende Roman immer wieder auf. Der ganze Text ist märchenhaft und poetisch.

In einer nicht näher bezeichneten Stadt, die nur zum Teil unseren Naturgesetzen folgt, kommt Aviv zur Welt. Seine Mutter Helene stirbt bei der Geburt. Aviv wird von seiner Hebamme Selma und dem Glasbläser Abramowitch aufgezogen, bei dem er auch in die Lehre geht. Aviv ist ein aufrichtiger junger Mann, den es stets zum Guten zieht. Doch er kann nicht umhin zu bemerken, dass etwas in der Stadt nicht stimmt. Blumen, Düfte und Farben scheinen aus der Welt zu veschwinden. Bald kommt Aviv Unglaublichem auf die Spur: Der Arzt Kaminski ist mit einer faulenden Seele geboren und nun nahezu seelenlos. Aus guten Seelen möchte er für sich selbst die perfekte Seele destillieren. Zunächst fängt er nur den letzten Atemzug seiner Patienten mit interessanter Seele ein und sperrt sie in Flaschen, so dass diese nicht mehr ihren goldenen Hauch verströmen können. Bald beginnt er sogar, seine Patienten bewusst in den Tod zu schicken. Gemeinsam mit dem Bettler Filip und einem Straßenjungen ist Aviv entschlossen, Kaminski aufzuhalten...

Auf seiner Reise ins Erwachsenendasein löst Aviv das Rätsel um seinen leiblichen Vater, lernt Verlust und tiefe Trauer kennen und verliert doch nie den Glauben an das Gute. Die Protagonisten sind nahezu allegorisch gestaltet. So sind Aviv, Filip und Avivs Zieheltern von Grund auf gut, Kaminski jedoch abgrundtief böse. Dies ist bewusst so angelegt und verstärkt den märchenhaften Eindruck. Dennoch führt es auch dazu, dass man als Leser eine gewisse Distanz zu den Figuren bewahrt. Das Ende kam für mich persönlich etwas zu abrupt und verlor sich ein wenig im Allgemeinen. Ansonsten hat mich der Roman durchweg gefesselt.

Bewertung vom 20.08.2018
Wo alles beginnt / Hazel Wood Bd.1
Albert, Melissa

Wo alles beginnt / Hazel Wood Bd.1


ausgezeichnet

Selten hat mich ein Buch so sehr in den Bann gezogen. Ich musste es an einem Wochenende fertig lesen.
Schon die Optik ist wunderschön. Der blaue Märchenwald auf dem Umschlag glitzert wie mit Mondlicht bestäubt. Nimmt man den Umschlag ab, setzt sich das Blättermotiv auf dem Buch selbst fort.

Alice und ihre Mutter Ella sind immer auf der Durchreise. Das Unglück scheint ihnen dabei stets zu folgen. Alices Großmutter ist die berühmte Märchenautorin Althea Proserpine, die in einem Herrenhaus namens Hazel Wood residiert. Doch weder Althea noch Hazel Wood durfte Alice je kennenlernen. Als Ella plötzlich unter sehr merkwürdigen Umständen entführt wird, führt die Spur eindeutig nach Hazel Wood. Gemeinsam mit ihrem Mitschüler Finch macht sich Alice auf die Suche nach ihrer Mutter. Dabei wird immer klarer, dass Ella nicht von Menschen entführt wurde. Vielmehr scheint sie in die Hände von Figuren direkt aus der von Althea veröffentlichten Märchensammlung "Märchen aus dem Hinterland" gefallen zu sein, dessen Exemplare nicht mehr auffindbar sind. Doch Finch ist einer der wenigen Kenner und großer Fan des Buches. Leider handelt es sich dabei durchweg nicht um klassische Happyend-Märchen, sondern vielmehr um äußerst grausame...

Die Handlung, die sich entfaltet, ist so wunderbar komplex, atmosphärisch dicht, unvorhersehbar und düster, wie ich es lange nicht erlebt habe. Alices Suche nach der eigenen Herkunft hat mich derartig mitgerissen, dass ich mir noch viele Bücher aus Hazel Wood wünsche. Einzig Finch als männliche Hauptfigur konnte mich nicht ganz so begeistern. Er war mir persönlich einfach zu hipstermäßig. Das ist aber eindeutig Geschmackssache.

Auch wenn die Autorin alles zu einem befriedigenden, runden Ende bringt, will ich unbedingt nach Hazel Wood und ins Hinterland zurückkehren.

Bewertung vom 20.08.2018
The Crown's Game / Crown's Game Bd.1
Skye, Evelyn

The Crown's Game / Crown's Game Bd.1


sehr gut

Das zaristische Russland im 19. Jahrhundert: Traditionell steht der Krone ein mächtiger Magier zur Seite. Doch diesmal sind es zwei junge Menschen, die mit magischen Kräften geboren werden, aber zunächst nichts voneinander wissen, Nikolai und Vika.

Beide sind von geheimnisvoller Abstammung und werden unabhängig voneinander von einem Geschwisterpaar aufgezogen und trainiert. Vikas Kräfte sind dabei naturnah und elementar, während Nikolais Stärke darin liegt, menschengemachte Dinge zu zaubern. Doch unausweislich müssen sie im Spiel der Krone gegeneinander antreten und in einem magischen Duell auf Leben und Tod entscheiden, wer dem Zaren dienen darf. Nicht geplant war, dass die beiden sich ineinander verlieben...

Äußerst fantasievoll schildert die Autorin die Zauber, mit denen Vika und Nikolai sich zu Ehren des Zarensohnes Pascha zu übertrumpfen versuchen. Das macht wirklich Spaß, dennoch hätte ich mir von der Handlung und den Protagonisten noch mehr Tiefe gewünscht. Obwohl ihre Geschichte mich fasziniert hat, bin ich ihnen nicht völlig nahe gekommen. Durch Pascha entspinnt sich ein Liebesdreieck. Trotzdem ist das bittersüße Ende glücklicherweise weit entfernt von jedem Klischee und hat mich überrascht.
Fazit: Ein Fantasyroman mit ungewöhnlichem Setting, originellen Ideen und wunderbar passendem Buchumschlag, der sich ruhig hätte noch tiefer entfalten dürfen.

Bewertung vom 19.08.2018
Beim Ruf der Eule
Sweeney, Emma Claire

Beim Ruf der Eule


ausgezeichnet

Als Vielleserin bin ich immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Geschichten. Eine solche habe ich in diesem Buch gefunden. Zunächst hat mich das wunderschöne, pastellfarbene, eulengeschmückte Cover angezogen. Was war wohl beim "Ruf der Eule" geschehen? Dieses Geheimnis enthüllt sich erst gegen Ende des Buches.

Maeves ist um die 80 und führt immer noch mit viel Energie eine Pension für Menschen mit Behinderungen in einem kleinen Küstenstädtchen. Geheiratet hat sie nie. Ihre Wahlfamilie besteht aus ihrem Patenkind Steph und deren Freund Len. Die beiden wurden mit dem Down-Syndrom geboren, stehen Maeve aber bei der Arbeit in der Pension tatkräftig zur Seite.

Plötzlich erscheint Vincent Roper, Maeves bester Freund aus Jugendtagen, vor der Tür, doch Maeve weist ihn zunächst ab. Zu viele schmerzliche Erinnerungen werden wach, und auch eine alte Schuld scheint im Raum zu stehen.

Die Geschiche der Ich-Erzählerin Maeve zeichnet sich durch Zeitsprünge aus, die virtuos und fließend ineinander übergehen und beim Lesen Konzentration erfordern. Nach und nach erfahren wir, dass Maeve einst eine körperlich und geistig behinderte Zwillingsschwester namens Edith hatte, deren früher Tod sie noch immer belastet. Maeves ehemaliger Verlobter Frank heiratete eine andere, Wie kam es dazu und wie ist Vincent, den Maeve nun zögernd doch wieder in ihr Leben lässt, darin verwickelt?

Die Autorin wurde von ihrer eigenen behinderen Schwester zu der Geschichte inspiriert. Diese Authenzität spürt man in jeder Zeile, vor allem wenn Edith in der Vergangenheit selbst zu Wort kommt. Die Erzählung bleibt dabei immer anmutig und melancholisch, ohne die Grenze zur Nervigkeit oder des Kitsche zu überschreiten. Auch die Nebencharaktere, allen voran Steph und Len, sind liebevoll ausgearbeitet. Der Roman hat mich durchweg gefesselt. Einzig die Auflösung, was Maeve Vincent jahrzehntelang nachgetrage hat, überzeugte mich leider nicht. Eine Lektüre, die noch lange nachhallen wird.

Bewertung vom 05.08.2018
Bad Girls
Lockhart, E.

Bad Girls


sehr gut

Schon lange ist mir keine elliptische Erzählweise mehr untergekommen, schon darüber habe ich mich gefreut. Hier tritt noch etwas Ungewöhnliches hinzu: Die Geschichte wird von hinten nach vorn erzählt, was zumindest für mich neu war.

Die junge Jule ist undurchschaubar und scheint auf der Flucht zu sein. Nach und nach erfahren wir, dass sie sich als ihre Freundin Imogen, ein Adoptivkind aus äußerst reichem Hause, ausgibt. Doch geschieht das mit Imogens Billigung und stammt Jule überhaupt selbst aus der Welt der Reichen und Schönen? Umso weiter die Geschichte die Vergangenheit aufrollt, umso mehr erfahren wir über Jule und Imogen, ohne den beiden dabei wirklich nahe zu kommen. Die Geschichte wird dialoglastig erzählt. Dies geht auf Kosten der atmosphärischen Dichte. Dennoch überrascht die Autorin immer wieder mit scharfsichtigen Beobachtungen, so dass ich es kaum erwarten konnte, der Story weiter zu folgen. Man solte allerdings nicht zu zartbesaitet sein, da einige brutale Szenen zu verkraften sind. Eigentlich hätte ich am Schluss das Buch gern noch einmal von hinten nach vorn gelesen, was sehr für die Faszination spricht, die es auf mich ausgeübt hat.

Bewertung vom 05.08.2018
Das Glück wohnt im Kopf
Wunsch, Christine

Das Glück wohnt im Kopf


ausgezeichnet

Das Trainingsbuch für mehr Glücksmomente im Alltag ist schon einmal ein echter Augenschmaus. Es besticht mit übersichtlicher Gliederung, tollen Fotos und Sprüchen. Es bietet sich förmlich an, einen Glücks-Monat einzulegen, denn das Training teilt sich auf in 30 Lektionen. Durch seine fröhlichen Farben und die positive Grundstimmung bekommt man schon beim Aufschlagen bessere Laune. Die Trainingseinheiten haben es allerdings in sich: Sehr viele Glücks-Baustellen werden angeschnitten und sollen durch kleine Aufgaben, wie Achtsamkeitsübungen, NLP und viele Listen abgearbeitet werden.
Manche Techniken wie beispielsweise das aus dem NLP entlehnte Reframen negativer Erlebnisse müssen sicherlich von demjenigen, der sich noch nie mit dieser Technik befasst hat, erst noch weiter vertieft werden. Ich persönlich bin vor allem durch Bilder oder einschlägige Merksätze beeinflussbar. Da ich beruflich sehr viel schreibe und sehr wenig Freizeit habe, wäre es für mich eine Strafarbeit, privat noch Listen zu verfassen oder das empfohlene Dankbarkeitstagebuch zu führen. Das Übungsbuch hatte aber auch für mich viele Denkanstöße parat. Wer seinem Glück gern selbst im Wege steht und sich die Gegenwart mit Gedanken an die Vergangenheit oder die Zukunft vergällt, kann hier einiges lernen. Wer allerdings an schwerwiegenden Lebenslektionen knabbert, wird nicht umhin können, seine eigenen Baustellen durch weitergehende Literatur anzugehen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2018
Im Bann der wilden Pferde / Nordlicht Bd.2
Müller, Karin

Im Bann der wilden Pferde / Nordlicht Bd.2


ausgezeichnet

Der erste Teil, den man unbedingt vorher gelesen haben sollte, hatte mich sehr gespannt zurückgelassen. Wann würde Elin wieder nach Island reisen zu ihrer Herzensstute Ljosádis? Und was hat es bloß mit dem geheimnisvollen Pferdejungen Kári auf sich? Gehört er zu den Menschen oder zum Elfenvolk?

Noch in Deutschland, begegnet Elin Kári und der Stute in unglaublich realen Träumen. Über Pfingsten geht es endlich nach Island, diesmal sogar in Begleitung von Elins bester Freundin und deren Mutter Nele, ebenfalls begeisterte Reiterinnen. Doch auf Island angekommen, fehlt von Kári jede Spur. Elin hat trotz des Wiedersehens mit Ljosádis Liebeskummer. Immer wieder geraten die beiden zudem in Gefahr. Und was hat es mit dem geheimnisvollen wütenden Mädchen auf sich, das sich vor Elin versteckt und das ebenso altertümlich gekleidet ist wie Kári?

Wenn wir auch wenig von Kári sehen, erfahren wir unheimlich viel über das faszinierende Island, Licht- und Schattenseiten sowie seinen Elfenglauben. Ich möchte am liebsten gleich der Hitze entfliehen und auf Island durch die rauhe Landschaft tölten.

Ein wunderbarer zweiter Teil, der sich auch optisch gut an den ersten angleicht. Elin und ihre Freunde sind mir gewaltig ans Herz gewachsen. Ich kann es – auch als erwachsenes „Pferdemädel“ - kaum erwarten, ihrer Geschichte weiter zu folgen.