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Sonnenwind
Wohnort: 
Schwabenland

Bewertungen

Insgesamt 518 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2014
Den Himmel gibt's echt
Burpo, Todd;Vincent, Lynn

Den Himmel gibt's echt


ausgezeichnet

Ein Vierjähriger erlebt den Himmel

Bei dieser Art von Büchern bin ich immer außerordentlich skeptisch. In den seltensten Fällen lese ich sie überhaupt, weil ich der Sache einfach nicht traue. Dieses habe ich auch nur gelesen, weil es im "Himmel"-Wanderbuchpaket war - und ich muß sagen, es hat mich sehr beeindruckt! Ein Vierjähriger, der eigentlich nicht mal stirbt, aber den Himmel sehen darf.

Und was er beschreibt, klingt belastbar. Er erkennt seinen Urgroßvater, der 25 Jahre vor seiner Geburt gestorben ist, auf einem alten Photo aus seinen Zwanzigern und erzählt allerlei Dinge, die man ihm bewußt vorenthalten hatte, weil er noch so klein war. Natürlich muß man diese Dinge nicht glauben, aber nachdem ich das Buch gelesen habe, vertraue ich zum einen dem Autor, der viel von seiner Persönlichkeit in diesem Buch eingefangen hat, zum anderen ist auch der Junge eine echte Persönlichkeit und verhält sich seinem Alter entsprechend.

Was mich auch besonders beeindruckt hat, war die offensichtliche Angst des Jungen, jemand könnte Jesus nicht als seinen Herrn akzeptiert haben und deshalb nicht in den Himmel kommen. Denn obwohl ihm nie jemand etwas darüber erzählt hatte, wußte er genau, daß jemand, der sich nicht für Jesus entschieden hat, in die Hölle geht. Im Buch steht nichts, was sich nicht völlig mit der Aussage der Bibel deckt, und das macht es für mich vertrauenswürdig. Sehr empfehlenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.04.2014
Das Rätsel der Arche Noah
Roller, Timo

Das Rätsel der Arche Noah


ausgezeichnet

Alle Fakten zum Thema Noahs Arche
Mit der Arche Noah wächst hierzulande jedes Kind auf. Aber nicht nur hierzulande: Praktisch alle Kulturen der Welt haben eine alte Legende, die von einer weltweiten Flut erzählt. Man lernt schon früh, daß vor langer Zeit eine Flut auf der gesamten Erde stattgefunden hat, in der fast alle lebenden Menschen und Landtiere ertrunken sind. Einzige Ausnahme: Ein gottesfürchtiger Mann namens Noah, seine drei Söhne und ihre Frauen, zusammen mit ausgewählten Tieren. Nach der Flut haben sich aus diesen acht Menschen alle heute lebenden entwickelt. Und tatsächlich hat die Wissenschaft nachgewiesen, daß das Genom der Menschheit sich auf einen einzigen Menschen zu ungefähr dieser Zeit zurückführen läßt (das steht allerdings nicht im Buch).

Anderswo hatte ich schon gelesen, daß die C14-Datierung keinesfalls so präzise ist, wie man uns gern glauben machen möchte, und gleichfalls die geologischen Vorgänge nicht solche immensen Zeitspannen benötigen würden. Das Beispiel der in Stunden entstandenen Schlucht hat inzwischen wohl die Runde gemacht. Dadurch ergeben sich völlig neue Ansätze.

Der Autor geht sorgfältig wissenschaftlich vor und verfolgt alle Spuren, die es über die Arche gibt oder sogar im letzten Jahrhundert gab. Es sind einige Augenzeugenberichte aus den letzten beiden Jahrtausenden überliefert, wo Menschen Teile der Arche gesehen haben, allerdings muß man vermutlich nicht mehr damit rechnen, daß heute noch Reste davon erhalten sind. Sorgfältig recherchiert findet der interessierte Leser in diesem Buch alles, was es zum Thema zu sagen und zu wissen gibt. Wer sich für die Forschung um die Arche Noah interessiert, sollte zu diesem Buch greifen!

Bewertung vom 03.04.2014
Der zerrissene Graf (eBook, ePUB)
Meinert, Michael

Der zerrissene Graf (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der zweite Band einer phantastischen Serie
Wer "Gescheiterte Flucht" gelesen hat, wird diesem Folgeband entgegenfiebern: Inzwischen schreiben wir das Jahr 1866 bzw. 1870/71. Oberförster Grüning und seine Rahel sind um etliche Jahre älter geworden und haben zwei Kinder: Lisa und Ferdi - und von einem Tag auf den anderen dringt die weite Welt in die Ruhe ihres Forsthauses ein.

Leutnant Ludwig Graf von Schleinitz hat sich aufgrund einer verrückten Wette verpflichtet, hinter den feindlichen Linien in Österreich einen Strauß Rosen für den Schwarm der jungen Soldaten und Schwester seines Freundes zu pflücken. Mit Mühe und Not schafft er es zurück auf die preußische Seite, wo er ein Mädchen unter einem Baum schlafend findet und ohne nachzudenken seinen kostbaren Rosenstrauß neben ihr ablegt.

Wenig später sucht er Unterschlupf im Forsthaus und lernt dort die hübsche Unbekannte kennen: Lisa. Die beiden kommen sich immer näher, obwohl Grüning seine ganze Kunst aufwendet, um sie auseinanderzubringen. Er mag Ludwig nicht und würde Lisa gern mit seinem Forstgehilfen verheiraten, den Lisa überhaupt nicht ausstehen kann. Und dann bricht der Krieg aus.

Es folgen viele Irrungen und Wirrungen, Mißverständnisse, Tränen und Glück, Tapferkeit, Opfer, Verzweiflung und Mut - und manchmal auch ein lautes Lachen.

Als Leser versinkt man in einer Welt, die zwar schon 150 Jahre zurückliegt und andere Lebensverhältnisse bietet, in der die Menschen aber doch mit denselben Problemen und Gefühlen kämpfen, die uns auch heutzutage beschäftigen. Einfühlsam erzählt der Autor die Geschichte um Lisa und Ludwig, zeichnet ein farbiges Bild vom schlesischen Hochwald wie auch vom Leben an der Front.

Durch das alles hindurch windet sich eine Spur von Spionen, Verrätern und Betrügern, die vor nichts zurückschrecken und ihren Schatten auf alle in der Umgebung werfen. Außerordentlich spannend breitet sich das Leben der Beteiligten vor dem Leser aus, und sie wachsen einem ans Herz. Man leidet mit bei jedem Mißerfolg und zittert in den Gefahren. Ich habe es sicher nicht zum letzten Mal gelesen und warte schon jetzt auf die Fortsetzung - und das, obwohl ich eigentlich gar keine historischen Bücher mag - aber diese Serie hat eine Aussage und eine Tiefe, die es weit über andere Bücher hinaushebt.

Bewertung vom 29.03.2014
Gescheiterte Flucht (eBook, ePUB)
Meinert, Michael

Gescheiterte Flucht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schlesien, um 1850. Oberförster Albert Grüning ist tief in seinem Herzen verbittert, verletzt und unglücklich. Ihn plagen tiefe Schuldgefühle, vor denen er nun schon fast sein ganzes Leben davonläuft. Da kommt ein Sonnenstrahl in seinen Wald: Sie heißt Rahel von Bredow und ist der erste Mensch, der sich nicht an dem schroffen Äußeren des Försters stört. Zart und leise beginnt sie, die harte Schale um sein Herz zu knacken.

Doch dann wird es richtig gefährlich: Rahels Vater hat andere Pläne für seine Tochter - nicht ganz freiwillig, denn er wird erpreßt. Als die Intrigen bei Rahel nicht zum Erfolg führen, wird Grüning angegriffen, bis zum bitteren Ende. Hochspannend - selbst Essen und Schlafen müssen unter diesem Buch leiden.

Eigentlich lese ich nicht gern historische Romane. Im Allgemeinen sind sie mir zu flach: ein bißchen Herzschmerz in die Vergangenheit verlegt, mit altertümlicher Sprache garniert und mit etwas zeitgenössischer Würze überpudert. Weil ich bei Büchern die inneren Werte suche, genügt mir das in aller Regel nicht.

Dieses Buch ist anders: Die Probleme sind dieselben, wie man sie heute auch noch findet, denn im Grunde plagt sich die Menschheit immer mit sich selbst - und das schon, seit sie besteht. Hier ist jedoch herausgearbeitet, wo sich die beschriebene Epoche von unserer Zeit unterscheidet. Es war nicht so einfach, Gerechtigkeit zu fordern, und Standesunterschiede waren schier unüberwindlich. Die einen hatten so viel Macht, daß die Korruption in vollster Blüte stand - und die anderen mußten darunter leiden.

Aber das ist noch nicht alles: Ein Buch lebt von der Sprache, und die ist bemerkenswert. Der Stil und der unterschwellige Humor, gepaart mit der stetigen Spannung, die nur für kurze Erholungspausen nachläßt, hindert den Leser daran, das Buch zur Seite zu legen. Großartig und auf jeden Fall weiter so!

Bewertung vom 23.03.2014
Weißer als Schnee
Grandia, Marianne

Weißer als Schnee


ausgezeichnet

Ein Buch über Vergebung - und manches andere

Ellen ist eine gläubige Christin, der Gott den Auftrag gibt, einem alten Mann zu sagen, daß er ihn liebhat. Ellen ist zu feige, das gleich zu tun, wird den Auftrag aber nicht los; es rumort in ihrem Herzen. Am Ende ist sie doch gehorsam und schreibt ihm eine Postkarte. Daraus entwickelt sich eine vertrauensvolle Beziehung, Abgründe werden aufgedeckt, Menschen kommen miteinander in Verbindung und Herzen werden geheilt.

Im Mittelpunkt steht Steven, der alte Mann, und seine Tochter Kathy. Nach und nach wird die Geschichte Stevens erzählt, seine Beziehung zu den beiden Frauen, die er liebte, die Fehler, die er gemacht hat und deren Folgen, an denen nicht nur er leidet, sondern auch die Menschen um ihn herum. Doch durch Ellen und ihren Gehorsam kommt Heilung in Stevens und auch vor allem Kathys Leben.

Die Entwicklung von der verbitterten jungen Frau, voller Haß ihrem Vater gegenüber, zu einem Menschen, der frei und glücklich der Zukunft entgegensehen kann, ist nicht nur mitreißend und anrührend, sondern zeigt dem Leser auch, wie wichtig es ist, sein Leben in Ordnung zu bringen, um frei zu werden.

Als ich das Cover gesehen habe, habe ich mit einer sanften Herz-Schmerz-Geschichte gerechnet - und wurde überwältigend von Gegenteil überzeugt. Die Autorin hat einen hervorragenden Stil, sprachlich ausgezeichnet, inhaltlich nicht ausschweifend und platt, sondern präzise und mitreißend. Die Dialoge sind ausgesprochen ansprechend, normal und realistisch. Das hat mich beeindruckt. Die Personen werden plastisch durch ihr Reden und Handeln, jede einzelne von ihnen ist wirklichkeitsnah und echt, dabei differenziert und liebenswert.

In diesem Buch kann man sehen, wie sehr es einen Menschen einschränkt, wenn er nicht vergeben kann - und wie befreiend es sein kann, wenn man den Weg Gottes geht und sich überwindet. Eine Empfehlung für jeden, der Schwierigkeiten hat, anderen zu vergeben!

Bewertung vom 17.03.2014
Er ging für uns durchs Feuer
Stadler, Dann

Er ging für uns durchs Feuer


sehr gut

Wundersame Rettung bei einem eigentlich tödlichen Autounfall

Dann und Tracey Stadler knallen bei Tempo 100 in einen betrunkenen Geisterfahrer. Sie haben keine Chance: Das Auto geht in Flammen auf. Anders als normal überleben beide - zu einem guten Teil aufgrund des Eingreifens eines Fremden, der aus dem Wald kommt und gleich wieder dahin verschwindet. Mit Tracey hat er gesprochen, und sie behauptet steif und fest, das war ein Engel. Dem stimmen die anwesenden Unfallretter zu; sie haben ihn auch gesehen.

Weiter handelt das Buch vom Heilungsprozeß bei beiden, seinen Höhen und Tiefen, den Erfahrungen, die sie dabei gemacht haben und wie es danach weitergeht. Die Geschichte ist so erzählt, daß der Leser mitfühlen muß und mit den beiden durch jedes Hoch und Tief geht. Wer das gelesen hat, wird nie wieder unbeteiligt über Unfälle hinweggehen.

Die Reha dauert lange, ist mühsam und schmerzhaft, aber beide halten durch - um ihr kleines Mädchen, das zum Zeitpunkt des Unfalls noch ein Säugling ist, wieder in die Arme nehmen zu können. Aber nach der Reha geht das Leben weiter. Dann und Tracey werden nie wieder dieselben Menschen sein wie vor dem Unfall, aber sie haben viel gelernt.

Das Buch selber ist christlich. Es kommt zwar einiges über christliche Aktivitäten vor, aber die Botschaft selbst kann man nur erahnen.

Bewertung vom 15.03.2014
Elizabeth wird vermisst
Healey, Emma

Elizabeth wird vermisst


sehr gut

Ein Roman über Demenz, Sachbuch und Krimi in einem!

Maud ist über 80 und nicht mehr ganz fit. Genaugenommen ist sie so wenig fit, daß sie nicht mehr allein bleiben dürfte. Sie vergißt ihre Tassen mit frisch angebrühtem Tee, der Gasherd bleibt angeschaltet, sie fragt immer wieder dasselbe - und übt damit einen Einfluß auf ihre Umgebung aus.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Maud erzählt, deshalb sind Wiederholungen, Mißverständnisse und Verdrehungen hier ein Stilmittel, um deutlich zu machen, wo sie gerade wieder abgebaut hat. Die Gegenwart verschwindet immer mehr, sie findet sich nicht mehr im alltäglichen Leben zurecht, erkennt selbst Nahestehende nicht immer, erinnert sich aber detailliert an die Vergangenheit.

In dieser Vergangenheit spielt dann ein regelrechter Krimi: Mauds Schwester Sukey ist kurz nach dem Krieg verschwunden und wurde nie wieder gesehen. Das scheint ein Trauma in Maud verursacht zu haben, denn seitdem sammelt sie "Dinge". Anfangs waren es Gegenstände, die sie mit Sukey in Verbindung gebracht hat, heute sammelt sie allen möglichen Müll - den sie aber noch immer in Verbindung zu ihrer Schwester stellt.

Das zweite, womit Maud sich dauernd beschäftigt, ist der "Verlust" ihrer Freundin Elizabeth. Das ist die moderne Geschichte, die dazu beiträgt, Mauds mentalen Rückgang in eine greifbare Form zu bringen. Sie sucht Elizabeth ständig - und niemand nimmt sie ernst. Mit der Zeit wird auch diese Situation deutlich.

"Elizabeth wird vermisst" ist eine gefühlvoll formulierte Begegnung mit Demenz. Man taucht in das Leben einer Kranken ein und erlebt mit ihr, wie die Welt sich ihr darstellt, erlebt mit, wie Vergangenheit und Gegenwart immer mehr miteinander verschwimmen, die Alltagskompetenz nachläßt und die Hilflosigkeit zunimmt. Ein gutes Buch, um Verständnis für Demenzkranke zu entwickeln - was auf jeden Fall im täglichen Umgang hilfreich ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2014
Der Klon
Singer, Randy

Der Klon


ausgezeichnet

Ausgezeichnetes Buch über Klonen, Leihmutterschaft, Schwangerschaft - und Kriminalität

Dies war mein erster Roman von Randy Singer, aber ganz sicher nicht der letzte. Von dem Autor hatte ich schon viel Gutes gehört, aber es hat einfach nicht eher geklappt; dafür habe ich jetzt ein ausgezeichnetes Buch gelesen.

Wie der Titel schon sagt, geht es hier ums Klonen. Seit Dolly ist das ein beliebtes Thema, und weil niemand weiß, wieviel hinter den Kulissen vorgeht, bleibt es spannend. Hier hat der Autor - von Beruf Jurist - die Klontechnik benutzt, um einen Kriminalfall in der Art von John Grisham zu konstruieren, der es in sich hat: Wirtschaft, Schleuserbanden, Leihmutterschaft, gerichtliche Themen und Justiz allgemein werden ebenso thematisiert wie Mutterliebe, Schwangerschaft, Abtreibung, Stalking und Mordversuche.

Der Roman ist so unglaublich vielschichtig, daß er sicher für jeden etwas zu bieten hat. Besonders die beiden Hauptcharaktere, Mitchell und Maryna, haben sich in mein Herz geschlichen. Denn leider sind diese Umstände nicht aus den Fingern gesaugt, sondern geschehen tagtäglich. Hier kann man mal ein Stück davon miterleben, und das auf äußerst anregende, spannende und unterhaltsame Art. Ein großartiges Buch!