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KittysKiste
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 504 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2018
Das Spiel / Das Tal Season 1 Bd.1 (eBook, ePUB)
Kuhn, Krystyna

Das Spiel / Das Tal Season 1 Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Gerade am College mitten in einem abgelegenen Tal der Rocky Mountains angekommen, bemerkt Julia schnell, dass irgendetwas mit diesem Ort nicht stimmt. Nicht nur, dass sich einige mysteriöse Legenden darum spinnen, es gibt auch zahlreiche Verbotsschilder und auf Google Maps ist der Ort auch nicht zu finden. Und dann beobachtet Julias Bruder Robert, wie ein Mädchen in den See springt und nicht wieder auftaucht. Aber damit nicht genug, muss sich Julia schon bald ihrer dunklen Vergangenheit stellen.

Schon seit Ewigkeiten steht die erste Season dieser Jugendthriller Reihe in meinem Regal. Nun war es an der Zeit, mit dem ersten Band „Das Spiel“ anzufangen und ich kann sagen, dass es mir bis auf Kleinigkeiten wirklich gut gefallen hat.

Das Buch wird größtenteils aus Sicht der Protagonistin Julia erzählt, ab und zu aber auch aus der Sicht ihres Bruders Robert. Dabei ist der Schreibstil recht beschreibend, wodurch die Handlung sich an manchen Stellen ein wenig zog. Dennoch ließ sich das Buch recht gut und schnell lesen.

Die Geschichte an sich begann relativ ruhig, was ich der Tatsache zuschreibe, dass die Autorin erst einmal in die Handlung einführen wollte. Das ist ihr auch recht gut gelungen, denn man bekommt schon auf den ersten Seiten einen guten Überblick über das Setting und die einzelnen Charaktere, mit denen man im Verlauf der Geschichte zu tun hat. Trotzdem geschehen schon bald seltsame und mysteriöse Dinge und es werden immer wieder Fragen über Julias und Roberts Vergangenheit aufgeworfen oder aber auch über die Vorgänge am College und die einzelne Studenten. Richtig spannend wird es dann, als Robert das Mädchen beobachtet, welches in den See springt, um den sich ebenfalls gewisse Legenden ranken, genauso wie um das ganze Tal. Diese werden immer wieder mal dazwischen geworfen, aber dann teilweise gar nicht aufgelöst, was also genug Stoff für die weiteren Bände lässt. Dennoch muss ich auch sagen, dass zwischen den sehr spannenden und rasanten Abschnitten im Buch auch wieder welche kamen, die sich, wie schon erwähnt, etwas gezogen haben. Außerdem gab es hier und da ein paar Szenen, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte, weil sie teilweise entweder unlogisch oder einfach skurril wirkten.

Was die Charaktere betrifft, so fand ich gerade Julia und Robert sehr interessant, gerade weil man immer nur stückweise erfährt, was in deren Vergangenheit geschehen ist. Vor allem Robert, der sich als kleines mathematisches Genie entpuppt, ist sehr faszinierend. Darüber hinaus gibt es verschiedene andere Studenten, die einerseits gewisse Klischees bedienen, andererseits aber auch wahnsinnig individuell geschrieben sind. Da gibt es unter anderem den Sonnyboy, den Undurchschaubaren oder aber auch die durchgeknallte Nervensäge. Aber auch ganz viele andere durchweg verschiedene Persönlichkeiten, die ich sehr gut geschrieben fand.

Ich muss sagen, dass ich zwischendurch ein bisschen mit mir gehadert habe, wie ich dieses Buch bewerten soll. Allerdings habe ich mich dann, nachdem ich es zu ende gelesen hatte, doch entschieden, dass ich es wirklich gut fand, gerade weil die Geschichte absolut undurchschaubar ist und einige klasse Wendungen zu bieten hat.

Bewertung vom 30.07.2018
Wie die Erde um die Sonne / Romance Elements Bd.4
Cherry, Brittainy C.

Wie die Erde um die Sonne / Romance Elements Bd.4


ausgezeichnet

Lucy ist eine gefühlvolle junge Frau, die sich nach dem Tod ihrer Mutter aufopferungsvoll um ihre kranke Schwester Mari kümmert. Nur das Verhältnis zu ihrer ältesten Schwester Lyric ist ausgesprochen angespannt und so ist es nicht verwunderlich, dass die beiden kaum noch Kontakt zueinander pflegen.
Graham ist ein erfolgreicher Autor, der mit seiner kühlen Art die meisten Menschen abschreckt. Als er jedoch auf Lucy trifft, verändert diese nach und nach seine Welt und damit auch ihn.

Ein ganz großes Dankeschön an den LYX Verlag, dass er mir das Manuskript des Buches für eine Leserunde auf Lesejury zur Verfügung gestellt hat. Es war mir eine riesige Freude, dieses lesen zu dürfen und ich bin absolut überzeugt von diesem Roman.

Wieder einmal hat Brittainy C. Cherry hier bewiesen, dass sie einfach für das Schreiben geboren ist. Sie hat einen so wunderbaren, poetischen und bildlichen Schreibstil, der dennoch wahnsinnig einfach zu lesen ist, dass man einfach nur so durch die Seiten fliegt. Und selbst ihre Danksagung ist so emotional und erfrischend, dass es eine wahre Freude ist, sie gleich mit zu lesen.

Doch erst einmal zur Handlung. Diese war einerseits wieder eine typische Geschichte, wie man sie aus der Feder der Autorin kennt, andererseits wirkte sie aber auch ein bisschen anders als ihre Vorgänger. Vorweg nehmen will ich, dass ich an ihr überhaupt nichts auszusetzen habe. Sie war für mich einfach wieder wahnsinnig emotional, hatte Höhen und Tiefen. Man konnte mit den Protagonisten lachen und weinen, hat mit ihnen gehofft und sie von Seite zu Seite mehr ins Herz geschlossen. Dabei schaffte es die Autorin außerdem, einen gewissen Spannungsbogen aufrecht zu halten. Man konnte sich eigentlich nie sicher sein, was als nächstes passieren würde und wurde auch immer wieder vor überraschende Wendungen gestellt. Dabei gab es immer wieder Situationen, die mich wahnsinnig traurig gemacht haben, mich geschockt oder aber auch zum Lachen gebracht haben. Außerdem fand ich die ganze Geschichte wahnsinnig realitätsnah. An keiner Stelle wirkte sie aufgesetzt oder unecht, sondern eher so, als hätte das alles wirklich passiert sein können. Auch könnte ich mir sehr gut eine Verfilmung dieses Romans vorstellen. Auf jeden Fall konnte sie mich von der ersten Seite an einfach nur packen und hat mich bis zur letzten Seite und dem tollen, passenden Ende, nicht mehr los gelassen.

Auch die einzelnen, sehr lebensecht und vielschichtig geschriebenen Charaktere haben mir hier sehr gut gefallen und konnten mich vollkommen überzeugen. Trotz der Vielzahl der verschiedenen Personen, die in diesem Buch vorkommen, ist keiner wie der andere. Gerade Lucy ist eine sehr einmalige junge Frau, die so viel Lebensfreude versprüht, dass man sie einfach nur lieben muss. Graham ist ein Mann, den man erst verachtet, der sich aber mehr und mehr zu einem Menschen entwickelt, den man versteht und mit dem man leidet und fühlt. Genauso gibt es noch viele andere verschiedene Charaktere, die allesamt nachvollziehbar, wenn auch nicht immer richtig, handeln, die aber ihre absolute Daseinsberechtigung in diesem Buch haben, egal, ob man sie mag oder nicht. Gerade auch die Antagonisten sind nicht einfach nur böse oder schlechte Menschen, sondern erregen teilweise sogar Mitleid. So gut muss man Charaktere erst einmal schreiben können.

Wie ihr seht, kann ich diesen Roman einfach nur in den höchsten Tönen loben und muss sagen, dass hiermit Brittainy C. Cherry, die ohnehin inzwischen schon zu meinen liebsten Autoren gehört, sich selbst übertroffen hat. Für mich ist „Wie die Erde um die Sonne“ auf jeden Fall das beste Buch aus der Reihe und ich freue mich auf noch viele weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 26.07.2018
Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
Scheler, Ulla

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen


sehr gut

Hanna und Ben sind beste Freunde und obwohl Ben anders ist, verrückter und übermütiger, hängt Hanna sehr an ihm. Als die beiden gerade ihr Abitur in der Tasche haben, machen sie sich spontan auf den Weg ans Meer. Dort, an einem einsamen Strand, um den sich eine mysteriöse Legende rankt, kommen sich Hanna und Ben näher als je zuvor. Bis etwas Schlimmes geschieht.

Ich muss sagen, dass ich mir unter dem Klappentext ein bisschen etwas anderes vorgestellt habe. Dennoch hat mir das, was ich dann tatsächlich gelesen habe, wirklich gut gefallen, vor allem, weil es im Bereich dieses Genres tatsächlich mal etwas anderes war.

Der Schreibstil der Autorin ist in diesem Buch sehr poetisch und bildhaft, lässt sich aber dennoch im Großen und Ganzen recht leicht und schnell lesen. Außerdem konnte er mich recht schnell packen und hat mich super durch die Geschichte geführt.

Diese war, wie schon gesagt, mal etwas ganz anderes. Zwar ein bisschen verwirrend und verrückt, konnte sie mich dennoch richtig schnell in ihren Bann ziehen. Und obwohl die Handlung auf den ersten 250 Seiten sich eher darum dreht, wie sich Ben und Hanna näher kommen und nicht wahnsinnig spannend ist, war es trotzdem extrem interessant, die beiden dabei zu begleiten. Als dann allerdings geschieht, was geschehen muss, wurde es richtig spannend und sogar ein bisschen emotional. Leider war die Auflösung des aufgestellten Rätsels dann aber etwas zu vorhersehbar, obwohl mich der Weg dahin etwas verwirrt hat und nicht ganz nachvollziehbar war. Das Ende dann konnte mich auch nicht so richtig überzeugen.

Was die Charaktere angeht, so sind auch diese in diesem Roman etwas Besonderes. Hanna, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, war für mich undurchschaubar und dennoch habe ich sie in mein Herz geschlossen. Noch mysteriöser hingegen fand ich Ben. Er ist ein Träumer und macht, worauf er Lust hat. Dabei nimmt er keine Rücksicht auf die Menschen, die ihm nahe stehen, nicht einmal Hanna. Ihn fand ich zwar nicht besonders sympathisch, dennoch mochte ich, wie er geschrieben war.

Ich kann nur sagen, dass mir dieses Buch, trotz kleinerer Mängel, sehr gut gefallen hat. Gerade diese Andersartigkeit der Handlung und der Charaktere fand ich sehr gelungen und ich kann diesen Roman nur weiter empfehlen.

Bewertung vom 21.07.2018
Liebe macht Anders
Fessel, Karen-Susan

Liebe macht Anders


weniger gut

Als Anders in ihre Klasse kommt, ist Sanne sofort fasziniert von dem Jungen, der so anders ist als alle anderen Jungs in ihrer Klasse. Schon bald kommen sich die beiden näher. Das passt allerdings Robert überhaupt nicht, denn der ist eifersüchtig und versucht, mehr über Anders herauszufinden. Allerdings muss er feststellen, dass es im Internet nichts über ihn zu finden gibt. Welches Geheimnis verbirgt Anders?

Als ich vor Jahren das erste Mal von diesem Buch gehört hatte, hörte sich die Geschichte für mich sehr interessant an und ich war gespannt, was es mit Anders auf sich hat. So habe ich mit einem spannenden Jugendthriller gerechnet, was sich allerdings leider nicht bewahrheitet hat. Vielmehr fand ich diesen Roman ziemlich langweilig.

Doch beginnen wir mit dem Schreibstil. Schon dieser konnte mich nicht wirklich ansprechen. Zwar ließ er sich im großen und ganzen recht einfach lesen, aber mir war er schon ein bisschen zu einfach und die Sprache zu umgangssprachlich. Gerade, dass in der Gegenwartsform geschrieben wurde, hat mich eher genervt. Dazu gibt es immer mal wieder Abschnitte, die aus der Sicht der verschiedenen Beteiligten erzählt werden, was ich eigentlich ganz gut fand, aber das Ganze dennoch nicht mehr retten konnte.

Auch die Geschichte war eher langweilig und obwohl die Autorin einige wichtige Themen, wie zum Beispiel Freundschaft, Familie aber auch Ausgrenzung, angesprochen hat, konnte mich die Handlung einfach nicht fesseln. Eigentlich ging es die ganze Zeit nur um das Gleiche, was dann aber nicht tiefer ging und es ist bis zum Ende nichts geschehen, was meine Aufmerksamkeit für längere Zeit hätte aufrecht erhalten können. So hat sich die Geschichte, trotz der wenigen Seiten, für mich einfach nur gezogen. Selbst das Ende, welches irgendwie schon vorhersehbar war, konnte mich nicht überzeugen.

Was die einzelnen Charaktere angeht, so konnten auch diese mich nicht für sich einnehmen. Da gab es einerseits die typischen Jugendlichen, die sich gegenseitig ärgern und von Freundschaft größtenteils gar nichts verstehen und andererseits die Erwachsenen, die in diesem Buch so gut wie gar nichts zu melden haben. Ein bisschen weniger Klischees und dafür ein paar herausstechende Persönlichkeiten hätten dem Ganzen sicherlich gut getan.

Leider kann ich zusammenfassend nur noch einmal sagen, dass ich dieses Buch nicht gut fand und es mich nicht in seinen Band ziehen konnte. Schade eigentlich, denn an sich klang der Klappentext wirklich interessant.

Bewertung vom 19.07.2018
Das Seehaus
Morton, Kate

Das Seehaus


ausgezeichnet

Im Jahre 1933 lebt Familie Edevane in Cornwall auf ihrem Anwesen am See. Gerade sind alle mit den Vorbereitungen zum alljährlichen Mittsommernachtsfest beschäftigt, nichtsahnend, dass am nächsten Tag schon das Unglück über sie hereinbrechen wird.
Siebzig Jahre später stößt die junge Polizistin Sadie beim Joggen auf das ziemlich herunter gekommen Haus am See und ist sofort davon fasziniert. Fortan versucht sie herauszufinden, was damals dort geschehen ist.

Angetan vom sehr interessanten und geheimnisvollen Klappentext des Buches, musste ich es endlich lesen und ich war wirklich überrascht, wie sehr es mich von sich überzeugen konnte.

Kate Morton hat zwar einen sehr ausführlichen und bildlichen Schreibstil, doch fand ich kein einziges Wort überflüssig. Vielmehr ließ sich dieser Roman sehr schnell und einfach lesen und hat mich einfach in seinen Bann gezogen. Dabei ist die Sprache genau auf den Punkt und passt perfekt.

Was die Handlung in diesem Buch angeht, so ist diese sehr umfangreich. Einerseits hat man es mit einer Familiensaga zu tun, andererseits aber auch mit einem Thriller, der den Leser an manchen Stellen den Atem anhalten lässt. Außerdem springt die Geschichte zwischen den Jahren hin und her und man bekommt immer wieder kleine Häppchen darüber hingeschmissen, was im Jahre 1933 auf dem Anwesen der Edevanes geschehen sein könnte. Immer wieder werden von Sadie neue Vermutungen aufgestellt und diese mit einem erneuten Blick in die Vergangenheit entweder bekräftigt oder widerlegt. Man konnte sich also nie sicher sein, was nun wirklich vorgefallen ist und so blieb die Geschichte bis zum Schluss wahnsinnig spannend. Dabei waren die Wendungen richtig gut inszeniert und bis ins kleinste Detail perfekt durchdacht. So konnte mich das Ende, obwohl ich selbst eine Vermutung hatte, die in diese Richtung ging, richtig überraschen und es hat mich durchaus zufrieden zurück gelassen.

Ebenfalls waren die Charaktere allesamt richtig gut geschrieben. Leider kann ich aber nicht auf jeden einzeln eingehen, da es einfach zu viele wichtige Personen gab, einerseits die Familie Edevane mit Freunden und Angestellten, andererseits Sadie und die Menschen, mit denen sie zu tun hat. Dabei stehen aber vor allem Alice und Sadie als Protagonistinnen im Vordergrund. Beide sind durchaus sehr authentische und eigenständige Persönlichkeiten, deren Schicksale wahnsinnig interessant zu lesen waren.

Ich kann nur sagen, dass mir dieses Buch außerordentlich gut gefallen hat. Ich fühlte mich zu keiner Zeit gelangweilt und wollte einfach immer weiter lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Wer Familiensagas mag, der sollte auf jeden Fall zu diesem Buch greifen.

Bewertung vom 17.07.2018
Das Echo der Farben
Korte, Alizée

Das Echo der Farben


sehr gut

Isa wird durch ein Tattoo an eine kurze, aber ungewöhnliche Freundschaft erinnert.
Luna und ihren besten Freund Kim verbindet mehr als nur Freundschaft, bis dieser mit seiner Freundin Leona nach Griechenland geht.
Luna lernt Leona kennen, als diese zu ihr kommt, um sich ein Kleid nähen zu lassen. Dadurch entsteht zwischen ihnen eine Art Freundschaft.
Auf einer griechischen Insel wird die Leiche einer Touristin gefunden. Hat sie sich wirklich selbst umgebracht und was haben Einwanderer John und seine Katherina mit ihr zu tun?
Model Sarah wohnt gegenüber von Leon, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Ihr fällt es schon immer schwer, „nein“ zu sagen, doch zu Leon will sie nicht „nein“ sagen.
Leon sucht nach dem perfekten Mord. Seine Freundin Sarah stört das so gar nicht. Vielmehr steht sie voll und ganz hinter ihm und doch ist Zeit für Veränderung.

Ein ganz großer Dank geht an Alizée Korte, die mir ihr Buch zum Vorablesen zur Verfügung gestellt hat und ich muss sagen, dass ich froh bin, dass ich auch das zweite Werk der Autorin lesen durfte, auch wenn es sich dieses Mal um eine Sammlung von Erzählungen handelt und keinen Roman.

Wieder einmal hat sie mich mit ihrem unfassbar guten Schreibstil überrascht. Dieser ist zwar teilweise recht niveauvoll und poetisch, lässt sich aber dennoch richtig gut und einfach lesen. So machte es auch hier wieder eine wahre Freude, ihre Worte zu verschlingen.

Was die einzelnen Geschichten in diesem Buch angeht, so fand ich diese sehr gelungen. Schon das Vorwort von Alizée ist sehr emotional und hat mich tief berührt. Und auch die einzelnen Erzählungen voller Freundschaft und Liebe sind einfach toll. Sie sind teilweise wirklich bewegend, sehr packend und oft sogar richtig spannend, was ich so nicht erwartet hätte. Wie schon erwähnt und auch die Autorin selbst erwähnt es in ihrem Vorwort, sind alle Erzählungen miteinander verwoben. Charaktere tauchen mal als Protagonist und mal als Nebencharakter auf. Dabei stellt man schnell fest, dass es durchaus Parallelen zu „Dein Weg, meine Liebe“, dem ersten Roman der Autorin gibt. Das macht das Ganze nochmal extra interessant, weil es tatsächlich trotzdem eigenständige Geschichten mit ganz anderen Charakteren sind, die nur an diese aus dem Roman erinnern. In dieser Hinsicht kann der Leser ganz und gar selbst entscheiden, ob er beide Bücher miteinander in Verbindung bringen möchte oder nicht. In diesem Sinne können die Bücher vollkommen unabhängig voneinander gelesen werden, auch wenn man „Das Echo der Farben“ als lose Vorgeschichte zum Roman sehen könnte.

Die einzelnen Charaktere in dieser Sammlung aus Erzählungen fand ich im Großen und Ganzen nicht sonderlich sympathisch, was mich aber gar nicht störte, denn dafür waren sie richtig gut geschrieben und vor allem individuell. Dabei haben gerade die Erzähler aber alle eines gleich, denn für mich fühlte es sich so an, als wären sie alle ziemlich unsichere Menschen, die ihren Platz im Leben suchen.

Mich konnte Alizée mit ihrem neuen Buch auf jeden Fall wieder richtig begeistern, auch wenn es nicht ganz an ihr Erstlingswerk heran reicht, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich Romane ein bisschen lieber lese als Erzählungen und Kurzgeschichten. Dennoch hat sie mir wieder einmal bewiesen, dass sie einfach schreiben kann und es schafft, den Leser in ihre Geschichten hinein zu ziehen. Ich freue mich jedenfalls schon auf ihr nächstes Werk und kann ihre Bücher nur weiter empfehlen.

Bewertung vom 15.07.2018
Die Wahrheit, wie Delly sie sieht
Hannigan, Katherine

Die Wahrheit, wie Delly sie sieht


sehr gut

Die 11-jährige Delly ist anders als andere Kinder. Ihre neugierige und unerschrockene Art bringt ihr dabei ziemlich viel Ärger ein, denn Delly sagt und macht, was ihr gerade in den Sinn kommt. Als jedoch Ferris in ihre Klasse kommt, die weder spricht, noch sich berühren lässt, beginnt zwischen den beiden eine zaghafte und außergewöhnliche Freundschaft.

Nachdem ich das Buch eher spontan in die Hand nahm, hatte ich keinerlei Erwartungen, wurde aber überaus positiv überrascht.

Katherine Hannigan hat einen super einfachen, leicht und schnell lesbaren Schreibstil, der mich durch das Buch hat fliegen lassen. Allerdings muss man sich an die recht kindliche Sprache, vor allem an die von Delly selbst erfundenen Wörter, erst gewöhnen. Diese werden im Laufe der Geschichte jedoch immer wieder erklärt, so dass es gar nicht so schlimm war.

Die Handlung lässt sich wirklich wunderbar lesen. Die Geschichte rund um Delly, ihre Familie, Ferris und den stotternden Brud war nicht nur irgendeine beliebige Kindergeschichte, sondern etwas ganz besonderes. Hier geht es um Familie, Freundschaft und vor allem darum, wie es ist, ein Kind zu sein. Dabei muss Delly ihren Weg finden und so manches Mal tat sie mir leid, weil sie immer nur für das kritisiert wurde, was sie tat, aber ihr nie erklärt wurde, was sie eigentlich falsch macht und wie sie es besser machen könnte. Andererseits bewunderte ich die Liebe, mit der ihr immer wieder begegnet wurde und wie gerade andere Kinder, Kinder die selbst Außenseiter sind, ihr geholfen haben, einen Ausweg aus ihrer misslichen Lage zu finden. Aber damit nicht genug, steckt diese Geschichte voller kindlicher Weisheit, emotionaler Wärme und Tiefgründigkeit. Gerade auch, was mit Ferris geschehen ist und warum sie nicht redet, war sehr interessant und entpuppte sich als traurige Hintergrundgeschichte. Doch Ende gut, alles gut? Das verrate ich natürlich nicht. Allerdings kann ich sagen, dass mir das Ende sehr gut gefallen und die ganze Handlung passend abgerundet hat.

Was die Charaktere angeht, so steht Delly definitiv im Vordergrund. Und genau bei ihr hatte ich auch so meine einzigen Probleme mit dem Buch, denn für eine 11-Jährige war sie mir dann doch an manchen Stellen noch ein bisschen zu kindlich. Und auch die Wortneuschöpfungen passten zwar zu ihrem Charakter aber nicht zu ihrem Alter. Dennoch habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen und ich habe mit ihr gelitten und gelacht. Auch ihre Familie fand ich sehr gut beschrieben. Die Geduld, mit welcher ihre Mutter mit Delly umging, war einfach nur herzlich und hat mir sehr gut gefallen. Dann ist da noch R B, Dellys kleiner Bruder, den ich einfach nur zuckersüß fand, oder der freche Danny Novelos, der Delly eigentlich nur ärgert, weil er heimlich in sie verknallt ist und natürlich Ferris Boyd, das geheimnisvolle Mädchen mit den blauen Augen. Allesamt fand ich super gut und realistisch geschrieben.

Ich muss sagen, dass dieses Buch auf jeden Fall nicht nur etwas für Kinder ist, sondern für alle, die sich ihr inneres Kind bewahrt haben. Hannigan hat es mit ihrer Geschichte geschafft, mich durchaus zu begeistern und das Leben einmal mehr aus der ungezwungenen Sicht eines Kindes zu sehen.

Bewertung vom 30.06.2018
7 Tage mit Gott
Llewellyn, Ralph

7 Tage mit Gott


gut

Frank ist ein arroganter, selbstverliebter und egoistischer Mensch, für den nichts anderes zählt, als sein Job bei der Bank, Frauen und natürlich er selbst. Doch dann tritt plötzlich Gott in sein Leben und gibt ihm sieben Tage um sich mit seinem Leben auseinander zu setzen und zu lernen, was es heißt, menschlich zu sein.

Ein großes Dankeschön geht an den SadWolf Verlag und natürlich an Ralph Llewellyn für die Bereitstellung dieses Leseexemplars. Auch, wenn ich mit dieser Geschichte nicht so richtig klar kam, hat es mir doch Spaß gemacht, an der Leserunde teilzunehmen.

Der Schreibstil des Autors ist sehr einfach und lässt sich schnell lesen, dabei ist er aber dennoch an manchen Stellen recht poetisch und beschreibend, ohne es allerdings auf irgendeine Weise zu übertreiben. Da das Büchlein auch nur reichlich 200 Seiten hat und eine relativ große Schrift, habe ich es in gerade einmal zwei Tagen beendet.

Große Probleme hatte ich dafür aber mit einigen Aspekten der Handlung. Dem Leser wird im Klappentext des Romans eine Geschichte „ohne religiöse Dogmen“ und „mit philosophischem Gedankengut“ prophezeit, doch leider ist genau das auch das Problem. Statt christliche Grundsätze ganz weg zu nehmen, werden sie einfach nur verdreht und komplett neu aufgestellt und das von einem Gott, der in meinen Augen kein Gott war, sondern eher einem Philosophen glich und das passte für mich einfach nicht zusammen. Außerdem waren mir die philosophischen Gedanken einfach zu viel und hatten eben mit dem, was ein Gott wahrscheinlich raten würde, nichts zu tun. Dennoch muss ich sagen, dass mir das Thema wirklich gut gefallen hat. Wenn man mal die Ratschläge von Gott und dem Engel, der Frank ebenfalls besucht, und die teilweise auch gar nicht mal an sich falsch waren, weg nimmt, dann konnte man einen Mann beobachten, der lernen musste, ein guter Mensch zu werden und welche Schwierigkeiten das mit sich bringt, wenn man in alten Verhaltensmustern feststeckt. Eigentlich ein ganz menschliches Problem, auch wenn man nicht wie Frank sein muss. Toll fand ich auch das Ende der Geschichte, an dem sich alles fügte und sich ein Kreis schloss, den sie bildete.

Auch eher mittelmäßig begeistert war ich von den Charakteren. Der Protagonist Frank ist richtig gut geschrieben und für mich ein schlechter Mensch, wie er im Buche steht. Seine Entwicklung und seine Gedanken waren zwar nicht immer gut, aber nachvollziehbar und so war es für mich auch nicht verwunderlich, dass er seine Zeit brauchte, um auf den richtigen Weg zurück zu finden. Was ich von Gott in diesem Buch halte, habe ich ja schon angeschnitten. Er war für mich leider nicht das, was ich mir gewünscht hätte und als Allmacht nicht glaubwürdig. Ein bisschen besser war es da schon bei Engel Nummer Sieben, aber auch er konnte mich nicht überzeugen. Henry, Franks Großvater, tat mir leid, mehr aber auch nicht. Für mich war er einfach nur ein verbitterter, alter Mann, den ich nicht wirklich mochte. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass es so gewollt war. Nur leider konnten mich auch alle anderen Charaktere nicht vollends überzeugen.

Im Großen und Ganzen ist dieser Roman sicherlich nicht schlecht, wenn man sich darauf einlassen kann. Für mich war er aber nur mittelmäßig, weil ich finde, dass einiges nicht zusammen passte. Ebenfalls hat mir der Humor gefehlt, der angepriesen wurde und Gott war kein Gott, leider.

Bewertung vom 29.06.2018
Devon's Darkness
Innings, Ava

Devon's Darkness


sehr gut

Eigentlich wollte Parker nur ihre Nachbarin um Milch bitten, doch stattdessen steht ihr plötzlich Devon gegenüber. Dieser, tätowiert, groß und unheimlich sexy, schreit förmlich nach Bad Boy und so ist sich Parker, trotz aller Anziehung sicher, dass sie nichts mit ihm anfangen will. Allerdings ist da auch noch ihre kleine Tochter Zoey, die sich in Devons Ratte Sir Lancelot verliebt und dazu noch in den Kopf gesetzt hat, Devon zu ihrem neuen Vater zu machen.

Ein ganz großes, herzliches Dankeschön an Ava, dass ich ihr Buch im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen durfte. Nicht nur, dass dieses Hardcover wunderschön aufgemacht ist, auch der Inhalt hat mir richtig gut gefallen.

Die Autorin hat einen Schreibstil, der sich wirklich sehr gut und einfach lesen lässt. Sie schreibt auf eine recht humorvolle Weise umgangssprachlich und scheut sich auch nicht vor harten Ausdrücken, was mich aber nicht gestört hat, schließlich passte das recht gut zur Geschichte und vor allem zu Devon.

Auch die Handlung hat mir echt gut gefallen. Ich kam auch richtig gut in die Geschichte hinein, hatte aber dann kurzfristig einen kleinen Hänger. Und auch zwischendrin wurde es an manchen Stellen etwas lang. Dennoch muss ich sagen, dass ich die Story durchaus geliebt habe. Vor allem mochte ich, dass sie sich langsam entwickelte. Es kam nicht gleich nach zehn Seiten zum Sex, obwohl es schon oft heiß her ging und auch die Geschichten der beiden Protagonisten wurden erst nach und nach aufgedeckt, so dass es bis zum Ende spannend blieb. Außerdem fand ich es richtig genial, dass Parker schon eine Tochter hatte, wenn es auch nicht ihre leibliche Tochter ist, und es dadurch zu Problemen kam, die nur Eltern kennen. Das war für die Protagonisten zwar merklich anstrengend, aber für mich teilweise richtig belustigend. Mehr will ich dazu jedoch nicht verraten. Leider kommen in Büchern dieses Genres viel zu selten Kinder vor, obwohl gerade solche Faktoren, ebenso wie Tiere, hier Sir Lancelot, einen solchen Roman erst auffrischen. Dennoch verlor die Geschichte auch ihre Ernsthaftigkeit und Tiefgründigkeit nicht und ebenfalls die Emotionen kamen nicht zu kurz. So hat mir auch das wunderschöne und romantische Ende gefallen. Hier hat die Autorin einen perfekten Mittelweg zwischen Nüchternheit und Kitsch getroffen.

Interessant sind ebenfalls die Charaktere in diesem Roman. Auf der einen Seite haben wir Devon, der als Bad Boy nicht zu viel verspricht. Er hat eine sehr bewegte Vergangenheit und auch Drogen spielen eine große Rolle. Dabei ist er aber dennoch ein sehr sympathischer Typ. Anders ging es mir da ein bisschen mit Parker. Zwar hat auch sie viel durchgemacht und ich mochte sie, doch manchmal ging sie mir mit ihrer ewigen Skepsis, die ich durchaus auch ein Stück weit verstehen konnte, auf die Nerven. Und obwohl dieses Hin und Her zwischen den beiden teilweise echt anstrengend war, konnte ich sie dennoch irgendwie verstehen. Dazu kommen dann noch Charaktere wie Zoey, die kleine Tochter von Parker, die man einfach nur ins Herz schließen kann oder auch Polly, die für mich als mehr rüber kam, als die typische beste Freundin. Ich kann nur sagen, dass ich alle Charaktere wahnsinnig gut und realistisch geschrieben fand und sie auch alle auf ihre Weise mochte.

Abschließend kann ich dieses Buch eigentlich nur weiter empfehlen. Ja, es hat dort und da ein paar kleine Hänger, aber das fällt gar nicht groß auf. Dafür ist die Geschichte echt originell und gut geschrieben und auch die Charaktere sind größtenteils echt großartig.