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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2014
Da draußen im Wald
Zederbauer, Ernest

Da draußen im Wald


sehr gut

Susanne, die Förstersfrau ist beunruhigt, als ihr Mann abends nach einem Kontrollgang im Wald nicht nach Hause kommt. Als er auch am Morgen noch nicht da ist, ruft sie die Polizei.
Diese durchstreift den Wald und findet ihn auch nach ein paar Tagen, tot, erschossen und verblutet an den Wunden einer Schrotflinte.
Der Dorfpolizist Raffl und seine Kollege von der Kripo Ebert beginnen mit ihren Ermittlungen und haben auch recht schnell ein paar Verdächtige parat.
Während die Polizei nach dem Mörder sucht, macht sich Susanne auf die Suche nach dem Warum, denn auf was sie jetzt gestoßen ist, lässt sie glauben, ihren Mann nicht richtig gekannt zu haben ...

Die Ehe von Susanne und ihrem Mann Sepp war schon seit Jahren nur noch nach außen hin harmonisch. Sie haben sich auseinandergelebt und hatten sich nicht mehr viel zu sagen.
Wie wenig Susanne ihren Mann wirklich kennt, erschließt sich ihr nach dessen gewaltsamen Tod.

Die beiden Polizisten ermitteln in alle Richtungen. Raffl, der Dorfpolizist, versucht dabei auch ein wenig die Wogen zu glätten, die durch Ebert aufgerührt wurden. Ebert ist ein Kriminalist, der nicht lange fackelt, der klare Fakten auf den Tisch haben will, egal wie der zu Verhörende sich dabei gerade fühlt.
Durch seine Abwartenstrategie erreicht er genau, was er will. In dem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt, fängt man an zu munkeln und Verdächtigungen werden laut. Ist der Mörder einen von ihnen? Wem kann man noch trauen?
Nachdem eine Zielprämie ausgepreist wird, kommen auch anonyme Hinweise ins Haus, denen sie nachgehen. Bald schon haben sie eine Spur.

Der Autor Ernest Zederbauer legt hier einen eher beschaulichen Krimi vor. Während der Ermittlungen der beiden Polizisten fehlt mir ein wenig die Spannung. Die Geschichte plätschert vor sich hin, schafft es aber nicht, langweilig zu werden. Der gewisse Biss, der mich beim Lesen vorwärtstreibt, fehlte. Nach dem 2. Drittel war definitiv klar, wer der Mörder ist und man hatte ihn anschließend "nur noch" zu fangen.

Den Polizisten Ebert fand ich ausgesprochen unsympathisch, seine Art der Verhöre unpassend. Ich konnte mich mit ihm so gar nicht anfreunden.
Die anderen Protagonisten wie Susanne und Raffl erschienen mir zu blass, da hätte man ein wenig mehr in die Tiefe gehen können.

Ich habe lange überlegt, wieviel Sterne ich vergebe und schwanke zwischen 3 und 4, habe mich aber zugunsten des Angeklagten entschieden.

Bewertung vom 12.05.2014
Die Toskanamänner
Frey Dodillet, Michael

Die Toskanamänner


sehr gut

Markus, Thomas, Rudi und Alain sind seit über 20 Jahren die besten Freunde. Nachdem sie den Sport aufgegeben haben, treffen sie sich nunmehr jeden Mittwoch zum Schnitzelessen. Es ist ein fester Termin, der steht.
Als sie sich diesen Mittwoch treffen, fehlt Alain und niemand weiß, wo er geblieben ist. Erst spät am Abend meldet er sich per SMS, dass er eine Weile weg sein wird, ohne weitere Erklärung.
Die drei wissen, dass er gerade erst zu einem Klassentreffen gefahren war und dort seine Jugendliebe Claudia getroffen hatte.
Die Vermutung, dass Alains Verschwinden mit Claudia zu tun hat, liegt nahe, denn die beiden haben wohl den ganzen Abend miteinander verbracht.
Markus, der ein absoluter Familienmensch ist und es nicht tolerieren kann, dass Alain seine Frau Heike betrügt, ist dafür, dass sie ihm hinterher in die Toskana fahren und ihn Rede und Antwort stehen lassen und ihn wieder nach Hause bringen.
Zuerst einmal müssen sie jedoch herausbekommen, wo sich Claudia in der Toskana befindet. Auf der Suche nach Informationen stoßen sie auf Claudias Halbbruder Ben, der die Runde inkl. Rudis Hund Otto komplett macht und sie sich gemeinsam auf den Weg in die Toskana machen, um Alain zu finden.
Es scheint eine unlösbare Aufgabe zu sein, denn die Suche gestaltet sich wie die nach der berüchtigten Nadel im Heuhaufen...

Vier Männer und ein Hund machen sich auf den Weg in die Toskana. Genaues Ziel - unbekannt. Markus, Rudi und Thomas suchen ihren Freund Alain, der verschollen ist und Ben sucht seine Schwester Claudia, die er noch nie gesehen hat.
Während die drei Männer schon um die 50 sind, ist Ben eher ein "Frischling", der sich mit den älteren auf die Reise macht. Er ahnt nicht, dass er auf der Reise auch mit Oldiemusik traktiert wird.
Das Motiv, Alain zu finden und ihm ins Gewissen zu reden, ist grenzwertig. Gehört sich das für einen Freund, ihm ins Gewissen zu reden und zu seiner Familie zurückzuführen oder steht man als Freund zu der Entscheidung des Freundes? Die Männer sind sich an der Stelle nicht ganz einig.

Es ist eine erfolglose Suche, denn alles Fragen und Recherchieren führt ins Leere. Sie haben als Anhaltspunkt nur, dass Claudia in der Nähe von Siena eine Ölmühle hat. Und doch ist es so gut wie unmöglich, sie aufzufinden.

Es ist eine Geschichte über Freundschaft und die Frage, wie weit geht so eine Freundschaft? Ist es schon Einmischung, wenn man sich sorgt und dem Freund nachreist oder läuft das eher unter Freundschaftsdienst?
Die 4 Männer erleben unterwegs so einiges, denn nicht alles verläuft reibungslos.
Ich muss zugeben, dass ich den größten Spaß mit Otto, dem Hund, hatte. Unerzogen und eigenwillig macht er, was er will, er ist der Chef. Rudi, sein Herrchen, musste nicht nur einmal zähneknirschend die Geldbörse zücken, um den Schaden auszugleichen. Aber wenn man einen Hund hat, der gern Katzen jagt und besteigt, Hasen erjagt oder auch mal einen Wildschweinschinken, darf man sich darüber nicht wundern.

Die Protagonisten sind alles Männer, die im Leben stehen, sich aber die Zeit nehmen, einem Freund zu helfen.
Solche Freunde wünscht man sich, die zu einem stehen und das schon seit Jahren.
Als Nebeneffekt lernt der Leser ein wenig die Toskana kennen mit seiner traumhaften Landschaft und macht Bekanntschaft mit der italienischen Mentalität der Menschen.

Ein Buch zum Abschalten und zum schmunzeln.
Ein Buch, nicht nur für die Urlaubszeit, sondern um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

Bewertung vom 12.05.2014
Überraschung!
Hout, Mies van

Überraschung!


ausgezeichnet

Mies van Hout hat mit diesem Buch ein wunderschönes Kinderbuch geschaffen für die Altersgruppe 3 - 6 Jahre.

Anhand von Zeichnungen werden Begriffe wie "wünschen", "hoffen", "staunen", "loslassen" grafisch dargestellt.
Das besonders reizvolle finde ich in der Tatsache, dass der Hintergrund der Zeichnungen immer schwarz ist, was sehr edel wirkt und die der darzustellenden Worte einen fast einfarbigen Hintergrund haben.
Es macht schon wegen der Vielfalt der Farben Spaß, das Buch durchzublättern.

Die Grafiken sind komplett der Vogelwelt entsprungen, was sowohl auf die Zeichnungen wie auch auf die Bemalungen auf den Wörtern zutrifft.

Ein wunderschönes Kinderbuch, in dem wichtige Worte für Kinder grafisch greifbar gemacht wurden.

Dieses Buch kann man anhand des Gewinnspiels auch bei uns gewinnen. Siehe unten.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2014
Mamas mit ihren Kindern
Genechten, Guido van

Mamas mit ihren Kindern


ausgezeichnet

11 Tiermamas werden in diesem für Kleinkinder gemachten Buch dargestellt.
Bis auf das Cover sind jeweils auf einer Doppelseite die verschiedensten Mamas mit ihren Kindern zu sehen.
Sehr gut gefällt mir, dass die Bezeichnungen der Tierkinder korrekt benannt sind, so ist das Kind eines Schafes eben ein Lamm und das einer Elefantenmama ein Elefantenkalb. So kann das Kind gleich die richtige Bezeichnung von Mutter und Kind lernen.

Die Zeichnungen sind in dem Buch alle in schwarz / weiß, was mal etwas ganz anderes ist, das aber auch die Fantasie des Kindes anregen kann.

Das Buch ist für die Altersklasse 1 - 3 Jahre ausgelegt und genau altersgerecht sind auch die Zeichnungen.
Es ist ein Pappbuch, so dass auch die kleinen Kinderhände es greifen und blättern können.

Das einzig negative an diesem Buch ist der Preis, den finde ich etwas zu hoch angesetzt.

Ein tolles Buch zum Ansehen mit den Kleinsten und der Name Guido van Genechten birgt für Qualität.
Ein sehr schönes Kinderbuch, das ich gern weiterempfehle.

Bewertung vom 12.05.2014
Die tödliche Tugend der Madame Blandel
Pellissier, Marie

Die tödliche Tugend der Madame Blandel


sehr gut

Die Gardienne Lucie ist schon über 40 Jahre für das Haus Place des Vosges Nr. 3 zuständig. Als Hausmeisterin ist sie nicht nur für Ordnung und Sauberkeit in Haus und Hof verantwortlich, sie ist zudem sowas wie die Mutter des Hauses. Hilft, wo Hilfe nötig ist, ohne lange zu fragen. Die Bewohner lieben sie. Zusätzlich zu den Hausmeisteraufgaben verdient sie sich ein kleines Zubrot, indem sie für einige Bewohner die Wäsche wäscht und diese bügelt. Sie kommt mit allen gut aus, bis auf Madame Vanessa Blandel, die ihr gegenüber hochmütig und kleinlich auftritt.
Als Lucie einmal zu Madame Blandel in die Wohnung mittels ihrem Zweitschlüssel geht, weil sie nur schnell die Wäsche wegbringen wollte, sieht sie, das es im Schlafzimmer ziemlich wüst aussieht. Sie weiß, dass Madame einen Liebhaber im Haus hatte, räumt aber still und heimlich alles auf, damit der Mann das nicht sehen muss.
Ein paar Tage später wird Madame Blandel tot aus der Seine gezogen.
Als Lucie das bewusst wird, weiß sie auch, dass sie eventuelle Spuren des Mörders durch ihre Aufräumaktion hat verschwinden lassen.
Nun ist guter Rat teuer. Um den Verdacht nicht auf sich selbst zu lenken, muss es ihr gelingen, selbst den Mörder zu finden.

Eine Hausmeisterin auf den Spuren von Sherlock Holmes und das in der Stadt der Liebe, Paris, ist mal was ganz neues.
Um von sich selbst abzulenken und nicht in das Visier der Polizei zu geraten, versucht eine Hausmeisterin, den Mörder selbst zu finden.
Ihr Mann Antonio will, dass sie aufgrund ihrer nun festgestellten Diabetes endlich ein wenig kürzer tritt, aber Lucie kann nicht aus ihrer Haut. Eher vergisst sie sich selbst und ihre Belange, als dass sie andere im Stich lässt.
Antonio weiß von all dem, was Lucie so treibt, nichts und würde es auch nicht gutheißen.

Ganz langsam kommt Lucie mit ihren Ermittlungen weiter. Sie zapft den unfähigen aber ehrgeizigen Polizisten Legrand an, um an Informationen zu gelangen. Ein für mich unsympathischer großkotziger Polizist.

Lange Zeit bleibt man als Leser im Ungewissen, in welche Richtung sich die Ermittlungen entwickeln. Man rätselt mit und ist bei jeder neuen Erkenntnis überrascht. Die Autorin versteht es geschickt, den Leser immer wieder ins neue Ungewisse zu schicken, so dass es lange dauert, bis sich ein wenig Licht am Horizont zeigt.

Die Protagonistin Lucie ist eine Frau, die man gern als Freundin hätte. Hilfsbereit, loyal, wahrheitsliebend und ein klein wenig verrückt ist sie, aber das muss sie wohl sein, wenn sie sich auf die Suche nach einem Mörder macht.
Sie gerät zum Teil auch in Situationen, die nicht nur peinlich sein könnten, sondern den Leser auch noch zum Schmunzeln animieren.

Nachdem sie sich in die Suche nach dem Mörder verbissen hat, lässt sie auch nicht mehr locker und bringt sich auch selbst in Gefahr.

Obwohl der Krimi ein paar Längen hatte, ließ er sich gut lesen. Die Story hat einen interessanten Plot, der von der Autorin sehr gut umgesetzt wurde.

Ein Krimi mit einem unüblichen Ermittler in der französischen Hauptstadtmetropole und einem überraschenden Ende.

Bewertung vom 10.05.2014
Eine zweite Chance
Alvtegen, Karin

Eine zweite Chance


sehr gut

Helena hat sich gemeinsam mit ihrem Mann ihren Traum erfüllt. Sie hat sich den Bauernhof gekauft, in dem sie als Kind jährlich glückliche Ferientage verbrachte, während ihr Zuhause mit einer alkoholkranken Mutter geprägt war. Dafür ist die Familie aus Stockholm weggezogen. Nun soll der Bauernhof ein Hotel werden.
Helena merkte nicht, oder wollte es nicht merken, dass sich ihr Mann und ihre Tochter zurück nach Stockholm sehnten, worüber ihre Ehe zerbrach.
Nun steht sie da, allein mit ihrer Tochter, die sich mehr und mehr zurückzieht und einem Hotel, in dem noch lange nicht alles getan ist, um Gewinn einzubringen.
Anders Strandberg, ein Investmentbanker, kennt nur alles oder nichts. Ein Workaholic im wahrsten Sinne des Wortes. Dann verkauft er eines Tages seine Firma, ist jedoch im allgemeinen unzufrieden. Selbst die Jagd auf Raritäten, der er sich intensiv widmet, bringt nicht das nötige Zufriedenheitsgefühl.
Als er von der Gitarre Lucy hört, die ein Hinterwäldler besitzen soll, macht er sich auf den Weg, er muss sehen, ob es wirklich die Gitarre ist, die einst einer der Beatles gespielt hat und wenn ja, muss er sie kaufen, egal zu welchem Preis.
Auf dem Weg dahin bekommt er die Anwandlung, den Zufall entscheiden zu lassen, ob er Leben soll oder nicht, schließt im Auto die Augen und fährt mit dem Auto weiter. Seine nächste Wahrnehmung erlebt er im Krankenhaus ...

Anders, dem es nicht gelungen ist, die Gitarre zu kaufen, strandet im Hotel von Helena. Dort will er erst mal nichts anderes, als seine Ruhe haben.
Nach einem Gespräch mit Helena, die ihm erzählt hat, dass noch viele Arbeiten am Haus nötig sind, entscheidet er sich spontan, ihr zu helfen und lässt sich für 4 Wochen als Maler von ihr anstellen. Natürlich weiß Helena nicht, dass Anders alles andere als ein armer Schlucker ist. Ihm macht die Arbeit Spaß, er kommt zum nachdenken.

Helena befindet sich in einer Zwickmühle. Immer wollte sie für ihre Tochter eine andere Mutter sein als ihre eigene Mutter für sie gewesen ist. Zeit wollte sie sich für sie nehmen und immer für sie da sein. Die Realität sieht anders aus, denn ihr Hauptaugenmerk liegt im Hotel, das sie weiter aufbauen will und so entgleitet ihr ihre Tochter.
Ihre ehemalige Freundin aus Kindertagen Anna-Karin hilft ihr, wenn Not am Mann ist.
Briefe ihres getrennt lebendes Mannes, der inzwischen eine andere hat, ignoriert sie, wie auch Anrufe und Mails. Alles entgleitet ihr, ihre Tochter hält heimlich Kontakt zu ihrem Vater.

Helena und Anders sind zwei völlig zerrissene Menschen. Beide hatten eine schwere Kindheit hinter sich.
Anders' Mutter starb, als er 7 Jahre alt war und ihn und seinen lebensuntüchtigen Vater zurückließ. Anders fühlte sich für ihn verantwortlich, was für ein Kind in dem Alter alles andere als leicht ist.
Helena wuchs bei einer Alkoholikern auf und atmete auf, wenn sie ihre Ferien in Norrland verbringen durfte.
Jeder der beiden kämpft mit seinen eigenen Dämonen.

Aber nicht nur die beiden Protagonisten sind interessante Persönlichkeiten im Buch. Ebenso bereichern Anna-Karin und Verner die Geschichte.
Anna-Karin, eine Frau, die immer und mit allem unzufrieden ist und über andere nur schlechtes reden kann. Verquere Ansichten, das Leben betreffend, machen sie nicht unbedingt sympathisch. Trotzdem Helena das alles erkennt, kann sie nicht von Anna-Karin als Freundin lassen.

Verner, ein Eigenbrödler und als Sonderling im Ort bekannt, lebt allein in einem Häuschen im Wald. Er war für mich die größte Überraschung im Buch und auch trotz seiner Eigenheiten, ein sympathischer Zeitgenosse.

Ein Buch, das vieles beinhaltet. Einsamkeit, Liebe, Neid, Hoffnung, Voreingenommenheit sowie Bewältigung der Vergangenheit. Viele Probleme stehen an, einige werden gelöst oder zumindest auf den Weg gebracht.

Ein Buch zum Nach- und Mitdenken und einfühlsam geschrieben.

Bewertung vom 10.05.2014
Kusswechsel / Stephanie Plum Bd.10
Evanovich, Janet

Kusswechsel / Stephanie Plum Bd.10


ausgezeichnet

Stephanie ist mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie ist die einzige, die bisher den Dieb mit der Teufelsmaske ohne Maske gesehen hat und der macht nun natürlich Jagd auf sie.
Sie legt sich mit einer Straßengang an und man hat einen Killer auf sie angesetzt. Gute Voraussetzungen, sich aus dem Staub zu machen.
Bei Morelli zieht sie kurzerhand aus und kann durch das Auto, das ihr Ranger geliehen hat, nachverfolgen, wo dieser wohnt. Also zieht sie dort kurz entschlossen ein, wohl wissend, dass Ranger davon keine Ahnung hat, aber er ist ja eh nicht da und bis er zurück kommt, ist sie ja eh wieder weg.
Also Stephanie Plum in Reinkultur.

Ich habe jetzt eine ganze Zeit Abstand zur Serie gehalten und mich jetzt wieder angeschupst, sie doch endlich weiterzulesen.
Augenblicklich hat mich Stephanie Plum wieder in ihren Bann gezogen.
Witzig, chaotisch mit ihren verrückten Einfällen und ihrer schrägen Familie einfach ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann.

Die altbekannten Protagonisten sind wie in jedem Stephanie Plum Buch wieder mit dabei.
Joe Morelli, ein Polizist und ihr Liebhaber, bei dem sie wohnt, würde sie am liebsten gefesselt bei sich zu Hause wissen. Denn dort wäre sie sicher und würde sich nicht immer ins gefährliche Leben eines Kautionsjägers werfen.
Der mysteriöse Ranger, der ebenso wie Stephanie Kautionsjäger ist, aber immer geheimnisvoll bleibt. Nicht mal jetzt, wo sie in seine Wohnung eingedrungen ist, erfährt sie mehr über ihn.
Lula, eine ehemalige Prostituierte, inzwischen Freundin und Mitarbeiterin, hat es gern gefährlich. Sie begleitet Stephanie bei vielen ihrer Aufträge und bringt die Situation nicht nur einmal zur Eskalation.
Nicht zu vergessen sind ihre Eltern und vor allem ihre Großmutter. Diese hat eine Leidenschaft, im Beerdigungsinstitut die Aufgebahrten zu besuchen, sie auch mal anzufassen oder sonstwelchen Unsinn anzustellen.

Alles in allem liebenswerte Chaoten rund um Stephanie Plum.

Mit viele Charme und Humor lässt uns die Autorin Stephanie Plum bei ihrer Arbeit und ihrem privaten Leben teilhaben. Chaot ist der zweite Name von Stephanie und ermöglicht es dem Leser, das Buch schmunzelnd lesen zu können.
Neben vielen kleinen Aufträgen muss sie sich auch um größere kümmern, weil Ranger eine Auszeit genommen hat.
Aber wer wäre Stephanie, wenn sie sich davon abbringen ließe, ihre Arbeit zu tun. Nicht mal ein Killer, der auf sie angesetzt wurde, lässt sie entmutigen.

Einfach nur schön zu lesen. Unterhaltsam und humorvoll ist auch dieser inzwischen schon 10. Teil der Stephanie-Plum-Reihe und sie bleibt sich treu. Chaotisch und liebenswert, ich will sie gar nicht anders.
Für Fans von Stephanie Plum ein absolutes Muss.

Bewertung vom 07.05.2014
Die Ländersammlerin
Sedano, Nina

Die Ländersammlerin


ausgezeichnet

Als Nina Sedano mit 13 Jahren das erste Mal zum Schüleraustausch nach England fährt, ahnt sie noch nicht, dass damit ihre Lust auf Neues und der Drang zum Reisen ihren Anfang nimmt.
Schon als Kind, noch an der Hand ihrer Mutter, ist sie fasziniert von der Vielfalt der Länder und ihrer Kulturen.

Sie erlernt einen Job und erarbeitet sich den Job einer Gruppenleiterin. Nina will nicht viel vom Leben, es muss kein Auto sein und auch auf vieles andere verzichtet sie. Jede Mark und später jeder Euro wird gespart, damit sie sich den Traum vom Reisen erfüllen kann.
Jeder Urlaub, jedes verlängerte Wochenende oder die Ausnutzung von Brückentage wird zum Reisen genutzt. Erst sind es die angrenzenden Staaten, dann beginnt sie in Europa zu reisen.

Als ihr Europa zu klein wird, reist sie weiter, in die ganze Welt. Schließlich bringt sie es auf alle 193 Staaten, die von der UN anerkannt werden.

Nina will ein Jahr Auszeit von der Arbeit nehmen, das wird ihr verwehrt, so sieht sie sich gezwungen, zu kündigen. Sie ist nicht traurig darüber, auch wenn sie ihren festen Job aufgibt, aber zuviel ist inzwischen auf der Arbeit passiert, es reicht bis zum Mobbing.

Nina ist ein Rucksacktourist. Viele ihrer Reisen führt sie allein durch. Einige muss sie jedoch mit Reisegruppen machen, da es entweder allein zu gefährlich ist oder aus anderen Gründen.
Sie hat immer einen Reiseführer in Buchform dabei, um sich die wichtigsten Informationen daraus zu nehmen.
Wenn möglich, schläft sie aus Kostengründen fast immer in Jugendherbergen.

Nina Sedano lässt den Leser teilhaben an einer Fülle von Reisen, die sie absolviert hat. Natürlich beschreibt sie nicht alle 193 besuchte Staaten, sondern ein paar Ausgewählte.
Als Leser begleitete ich sie nach Frankreich, Australien, Neuseeland, in verschiedene afrikanische Staaten, Zentralamerika und und und.
Ich nahm teil, als sie den höchsten Brückensprung der Welt, einen Bungee-Sprung, absolvierte, ebenso wie ich sie begleitete habe, als sie eine Düne hinab surfte. Ich wusste bis dahin gar nicht, dass es das gibt.

Sie erlebte einige gefährliche Situationen und verzweifelte ab und an an der Bürokratie der verschiedenen Länder, wenn es darum ging, ihr ein Visum auszuschreiben.
Nina geht offen auf die Menschen zu und hat so auf ihrer Reise viele Freundschaften geschlossen, fremde Kulturen kennengelernt und fantastische Landschaften gesehen.
Wer würde sie um all das nicht beneiden, ich tu es zumindest.

Offen und humorvoll beschreibt sie ihre Erlebnisse, über die ich das ein oder andere Mal schmunzeln musste.

An dem Buch hat mir gefallen, dass es zwar hauptsächlich um ihre Reisen geht, sie aber auch ein wenig privat erzählt hat, wie ihr Leben verlaufen ist. So habe ich auch von der Autorin ein abgerundetes Bild bekommen.
Was mich noch interessiert hätte, wäre die Aussage, womit sie die Reisen nach der Kündigung finanziert hatte, das geht aus dem Buch leider nicht hervor.

Es ist ein fantastisches Buch über ferne Länder, ihre Menschen und ihre Eigenheiten, die dem Leser unterhaltsam vermittelt werden.
Ich hatte mit diesem Buch sehr angenehme Stunden verbracht, die mich wünsche ließen, das alles mit eigenen Augen sehen zu können.

Nicht nur für Reiselustige ein empfehlenswertes Buch.

1 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2014
Ricardas Erbe (eBook, ePUB)
Lawens, Christine

Ricardas Erbe (eBook, ePUB)


sehr gut

Carmela betreibt gemeinsam mit ihrem Vater die Finca "La Verdad", auf der Pferde gehalten werden. Sie selbst ist das, was man eine Pferdeflüsterin nennt und sie liebt es, mit den Tieren zu arbeiten.
Als ihr Vater Enrique als Verwalter einstellt, ist sie alles andere als begeistert.
Dann stirbt ihr Vater urplötzlich und ihre beiden Geschwister, die mit der Finca nichts zu tun haben wollen, haben nichts eiligeres zu tun, als die Finca verkaufen zu wollen, damit dort ein Disneypark gebaut werden kann.
Carmela sträubt sich mit Händen und Füßen, ist sie doch mit ihrem Zuhause verwachsen. Ihr Vater hat in seinem Testament verfügt, dass das Land an alle drei Geschwister geht. Nun gilt es, diese beiden davon zu überzeugen, dass sie das Land nicht verkaufen.
In Träumen erscheint ihr ihre verstorbene Großmutter Ricarda, die ihr versucht, den richtigen Weg zu zeigen und die um etwas bittet ...

Ein wundervolles Buch, das in den Weiten von Andalusien handelt.
Die Geschichte spielt in zwei Zeitsträngen, in den 30er Jahren und in den 90er Jahren des 20. Jh. Ricarda und Carmela sind die Protagonistinnen, die das Buch tragen. Sie sind beide starke Persönlichkeiten und lassen sich nicht unterkriegen.
Ricarda kämpft während der Franco-Diktatur um den Erhalt der Finca und ihre Enkelin Carmela nach dem Tod des Vaters. Auch die Gabe, Pferde heilen zu können, hat Ricarda ihrer Enkeltochter vererbt.
Ein Geheimnis, das Ricarda ihr Leben lang gehütet hat, erlangt nunmehr an Wichtigkeit und Carmela ist bestrebt, dieses zu lüften und die Finca zu retten. Dabei gerät sie auch in Bedrängnis, denn nicht jeder meint es gut mit ihr, ganz im Gegenteil, sie ist sogar in Gefahr.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die beiden Zeitebenen miteinander in der Gegenwart zu verknüpfen.
Nach und nach reiht sich Puzzle an Puzzle und man erhält ein Ganzes. Die beiden Frauen kämpfen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, um die Finca behalten zu können.
Ricarda wie auch Carmela sind starke Frauen, die sich nicht entmutigen lassen und die ihr Erbe festhalten wollen, nicht einen Zentimeter des Grund und Bodens wollen sie weggeben.

Ein klein wenig hat die Autorin es geschafft, mir Andalusien nahe zu bringen. Ich habe es mit ihren Augen gesehen, was sie sehr gut beschrieben hat.
Es ist eine lebendige Geschichte, die sich selbst trägt.
Die Geschehnisse während der Franco-Diktatur sind sehr gut recherchiert, was die Geschichte glaubhaft macht.

Ich habe die beiden Frauen sehr gern auf ihrem Weg und bei ihrem Kampf um die Erhaltung der Finca begleitet, sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart.
Lebendig, mutig und aufrecht gehen sie ihren Weg und kämpfen für das, was sie lieben.