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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 13.12.2010
Die Königin der Weißen Rose / Rosenkrieg Bd.1
Gregory, Philippa

Die Königin der Weißen Rose / Rosenkrieg Bd.1


ausgezeichnet

Die Familien York und Landcaster kämpfen unerbittlich um den englischen Thron. König Edward aus dem Hause York muss alles tun um seinen Thron behalten zu können. Gemeinsam mit seinem langjährigen Freund, dem äußerst einflußreichen Königsmacher Wawrick gewinnt er schließlich in einer grausamen Schlacht gegen seinen Widersacher aus dem Hause Lancaster.

Kurz bevor er in diese blutige Schlacht geht, trifft Edward am Straßenrand die junge Witwe Elizabeth Woodville. Sie ist aus dem Hause Lancaster und sie bittet den König um Rückgabe ihrer Güter. Edward will diese Frau besitzen, aber Elizabeth lehnt es ab seine Mätresse zu werden.

Heimlich heiraten beide. Es liegt eine große Chance in dieser Hochzeit. Die Hoffnung auf Versöhnung der Häuser York und Lancaster scheint möglich. Aber von Anfang an sind viele gegen Elizabeth.

So tut sich Edwards langjähriger Freund Warwick mit der verbitterten Königinmutter zusammen um heimlich Pläne gegen Edward und dessen Frau zu schmieden. Sicher hat der König den von Neid und Feindseligkeiten getriebenen Warwick lange unterschätzt.

Warwick nimmt König Edward als Geisel. Doch Elizabeth ist nicht bereit aufzugeben. Philippa Gregory beschreibt meisterlich in diesem historischen Roman ein wichtiges Stück englischer Geschichte. Die in Kenia geborene Autorin beweist einmal mehr: Bei hr werden Buchseiten zu lebendigen Geschichten die beim Leser vor dem inneren Auge mitlaufen.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.12.2010
Wie man eine Frau vergisst
Lungu, Dan

Wie man eine Frau vergisst


ausgezeichnet

Seitenweise kann man sich in diesem Buch, dass von Andi und seiner Freundin Marga handelt, glänzend amüsieren, aber es gibt auch Seiten da bekomme ich als Mann schon Mitleid mit dem Ärmsten.

Der Roman spielt im Rumänien der Nachwendezeit. Der nicht gerade reiche Journalist Andi gerät an Marga die die Tochter von noch immer sehr reichen Ex - Partei - Bonzen ist. Er will sie und eines Abends kommt er nach Hause und sie ist weg. Er glaubt es nicht, sucht sie zunächst in der Wohnung, weil es doch nicht sein kann, dass sie einfach so abhaut . . .

So wirr wie es grad in Andi aussieht, so durcheinander, aber dennoch gut lesbar geht es in diesem Roman, der in 36 Kapiteln geschrieben ist, zu. Mal erzählt Andi, mal Marga, dabei ist nicht viel von ihrer Person selbst zu erfahren, aber dies muss es auch nicht.

Spannend ist wie Andi sie vergisst. Er zieht zu seinem Freund, lange allerdings hält es ihn dort nicht, dann gibt es noch die Alternativen Gott oder Alkohol . . .

Das Buch liest sich schnell, hinterlässt jedoch einen melancholischen Geschmack der auch sichtbar wird wenn man heutzutage durch Rumänien fährt. Da ist viel Hoffnungslosigkeit und oft von Neubeginn nichts zu spüren und genau dies überträgt sich auf die Menschen, dies hat der Autor genial umgesetzt.

Dan Lungu ist ein begnadeter Erzähler, er setzt Stimmungen in Worte und schärft den Blick seiner Leser. Was er nicht verhindern kann, er lässt mich ein wenig ratlos zurück.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 11.12.2010
Der Schattensucher
Braun, Timo

Der Schattensucher


ausgezeichnet

Timo Braun gewann 2008 den SCM - Nachwuchsautoren - Wettbewerb und glänzt nun mit seinem ersten großen Roman "Der Schattensucher" am deutschen Fantasyhimmel.

In die mittelalterliche Stadt Alsuna führt uns der erst 27 jährige Autor. Eine furchtbare Seuche grassiert seit Jahren in der Stadt und raffte bislang bereits viele Bewohner dahin. Alvin hat ein Mittel gegen die Seuche, es verhindert nicht den Tod, aber es kann Leben verlängern.

Auf zwei Ebenen lässt Timo Braun seine Protagonisten um das Gute kämpfen. Die dunklen Gassen von Alsuna sind das Zuhause des Auftragsdiebes und Verkleidungskünstlers Levins. Eine unheimlich - rätselhafte Gestalt zwingt Levins in die Festung Briangard einzudringen. Er soll dort den Gründer von Alsuna ausspionieren.

Nach diesem ersten Kennenlernen bin ich mir sicher, dass es von Timo Braun in Zukunft noch viel zu lesen geben wird. Hoffentlich bleibt er so ein Erzähler, bei dem der Leser das Gelesene als bewegte farbige Szenen miterleben kann.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 11.12.2010
Gehirntraining

Gehirntraining


ausgezeichnet

In einer immer älter werdenden Gesellschaft macht man sich schon gelegentlich über das selbstständige Denken im Alter Gedanken. Was wenn die Fähigkeit zu Denken mit 90 oder 100 Jahren einfach aufhört? Schirrmacher gibt Entwarnung und sagt, "dass die im Alter wachsende Selbstdiskriminierung des Denkens obsolet ist. Die Botschaft lautet: Wir müssen etwas für das Denken tun."

Wissenschaftler und Journalisten haben in einer Reihe für die FAZ 2008 zu diesem Thema geschrieben. Im vorliegenden Buch sind nun alle Beiträge der Artikelserie in einem Buch vereint. Humorvoll und zum Teil mit sehr praktischen Hinweisen für das Leben ist dieses Buch gefüllt und gibt wichtige Einblicke in unsere im Kopf befindliche Masse die allgemeinen als Gehirn bezeichnet wird.

Verblüffend sind zum Teil die neuen Forschungsergebnisse: Heute nimmt man an , dass 50 Prozent der intellektuellen Unterschiede zwischen den Menschen auf die Gene zurückzuführen sind. Neu in der Forschung ist die Erkenntnis, dass sich im Laufe des Lebens der genetische Faktor ändert und gerade im Alter eine immer größer werdende Rolle spielt.

Völlig verblüffend war für mich auch zu lesen, dass unser Körpergewicht zu 70 Prozent vererbt wird. Das versetzt Leser ganz sicher in Erstaunen, wird aber von Robert Plomin weiter erklärt: "Die meisten Unterschiede im Gewicht zwischen den Menschen sind auf die Gene zurückzuführen, nicht auf die Ernährung."

Dieses Buch ist gefüllt mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, wirft alten Ballast um und stellt eindeutig fest: Lernen hört nie auf, nicht einmal im hohen Alter. Neben dem Nachdenken über den Sinn beziehungsweise den Unsinn vom herkömmlichen Gehirnjogging, gibt dieses Buch wertvolle Tips für jedes Lebensalter.

Ziemlich kritisch setzt sich dieses Buch mit Medikamenten auseinander die von völlig gesunden Menschen genommen werden, im Glauben daran ihre Hirnleistungen zu steigern oder um ganz einfach "besser drauf" zu sein. Eindringlich warnt dieses Buch vor solchen Mitteln, besonders auch deshalb, weil Langzeitfolgen überhaupt noch nicht erforscht sind.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2010
Weltenwanderer / Die Geheimnisse des Brückenorakels Bd.2
Fairchild, Melissa

Weltenwanderer / Die Geheimnisse des Brückenorakels Bd.2


ausgezeichnet

ENDLICH - lange haben wir auf "Die Geheimnisse des Brückenorakels" warten müssen. Nach dem ersten Roman von Melissa Fairchild "Himmelsauge" entführt uns die Autorin nun nach London.

Avi ist nicht nur der große sympathische Held dieses Buches, er ist auch der im verborgenen lebende Thronfolger des Reiches der Feen. Aus Liebe zu Hannah schuftet er schwer auf dem Bau. Beide sparen um sich eine Wohnung kaufen zu können.

Schon bald beginnen seltsame Abenteuer in deren Mitte sich Hannah und Avi immer wieder verwickelt sehen. Im Zoo von London entdecken die Beiden ein Urtier welches sich immer wieder wie ein Chamäleon seiner Umwelt anpassen kann und welches sogar Flügel besitzt.

Boten überbringen Avi äußerst schlechte Nachrichten. Kellen, sein großer Gegenspieler, reißt plötzlich die Weltenmauern nieder um nicht nur die Feen sondern auch die Menschheit unterdrücken zu können.

Das Brückenorakel prophezeit, dass Avi Kellen aufhalten kann. Der Kampf gegen Kellen ist nicht einfach und der Preis den Avi zahlen muss ist sehr hoch . . .

Wieder gelingt es Melissa Fairchild eine lebendige Welt von Feen und Phantasie allein durch Worte zu erschaffen. Leser ab 12 Jahren werden diese Geschichten verschlingen, ist es doch einem Märchen gleich ein Kampf Gut gegen Böse. Bei Melissa Fairchild ist Spannung garantiert.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2010
Abendlandnovelle
Roth, Friederike

Abendlandnovelle


ausgezeichnet

"Am Anfang des Anfangs

also vor jedem Anfang

diese Leere voll Hoffnung

die vibrierende Ruhe . . . "

So beginnt die Stuttgarter Lyrikerin ihr Buch und lädt ihre Leser damit ein, mit ihr gemeinsam über Anfang und Ende, über Leben und Inhalte nachzudenken.

Mit offenen Augen und nachdenklich, auch frecher Feder beschreibt sie ihre Welt wie sie sie sieht. Nicht einmal vor der "schaumgeborenen Aphrodite" macht sie halt. Neugierig fragt sie nach dem Schaum und macht klar, dass das eigentliche Lebenselexier die Neugierde ist.

So ganz ohne Respekt traut sich Friederike Roth sogar an die ewige Frage nach dem Ei und der Henne, sogar an die nach Adam und Eva. Von einem Kreislauf im Weltenlauf spricht sie nicht, aber von dem Ende das bereits in jedem Anfang steckt. Friederike Roth lesen heißt genießen und vor allem sich dem Leben aussetzen. Nicht schonungslos, aber in aller Offenheit, alles sehend.

"Der unveränderte leere Blick.

Aber die Hand

geht zu den Weintrauben

ein kurzer angstvoller Blick

Melonenstückchen locken

die kleine Gabel hat ihre Bedeutung verloren

noch einmal der Blick:

Darf sie?

Essen mit Fingern?

Das alt gewordene, überalterte Kindlein.

Keine Pflegestation ist eine Krippe

wird je eine sein

war nie eine gewesen."



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu