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Bewertungen
Insgesamt 3578 BewertungenBewertung vom 21.07.2022 | ||
Im späten 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die künstlerischen Betätigungsfelder der Frauen noch sehr beschränkt. So wurde ihnen der Zugang zu den Kunstakademien noch weitgehend verwehrt. Daher wichen viele auf angewandte Kunstbereiche aus. Das Berliner Bröhan-Museum widmet vom 23. Juni bis 4. September 2022 sich den Künstlerinnen und Designerinnen um die Jahrhundertwende. Den knapp 1.000 männlichen Künstlern der Museumssammlung stehen nur 99 Künstlerinnen gegenüber. Neben Malerinnen, Bildhauerinnen, Designerinnen und Keramikerinnen werden auch Silberschmiedinnen und Glaskünstlerinnen vorgestellt. |
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Bewertung vom 15.07.2022 | ||
Das Drama „Urfaust“, das Johann Wolfgang Goethe um 1775 verfasst hat, ist der Epoche des „Sturm und Drang“ zuzuordnen. Es sind 22 Szenen in lockerer Folge und der Text besteht größtenteils aus Knittelversen und teils aus Prosa – meist in einer derben Sprache. Auslöser für die stoffliche Bearbeitung war die Verurteilung und Hinrichtung der Frankfurter Magd und Kindesmörderin Susanna Margaretha Brandt, deren Gerichtsprozess Goethe verfolgt haben muss, wie die nach seinem Tod bei ihm gefundenen Kopien von Prozessakten zeigen. Die „Gretchen-Tragödie“ ist auch das zentrale Motiv des Dramas, dessen Ausarbeitung sehr skizzenhaft ist. |
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Bewertung vom 15.07.2022 | ||
Lebensansichten des Katers Murr E.T.A. Hoffmanns Roman „Lebensansichten des Katers Murr“ ist die kuriose Verquickung der Autobiografie des sprechenden Katers Murr und der fragmentarischen Biografie des Kapellmeisters Johannes Kreisler. Im Stil eines eitlen Erfolgsliteraten erzählt der Kater seinen Bildungsweg; während Hoffmann sich mit dem genialisch-überspannten Kreisler ein literarisches Alter Ego und zugleich eine der wirkungsmächtigsten Künstlerfiguren der Romantik schuf. Das Zweigespann Murr und Kreisler gab Hoffmann die Gelegenheit, sich kritisch und parodistisch mit dem Philistertum und den literarischen Strömungen seiner Zeit auseinanderzusetzen. Die zeitgenössische Kritik reagierte allerdings eher zurückhaltend; die unkonventionelle Form des Erzählens galt als künstlerische Verirrung. Erst durch die Form- und Strukturanalysen der Literaturwissenschaft im 20. Jahrhundert wurden die komplizierten Erzählstrategien des Romans offengelegt. Heute gehört der Doppelroman zu den Glanzstücken der romantischen wie der satirischen Erzählliteratur und als Höhepunkt des dichterischen Werkes von E.T.A. Hoffmann. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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