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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 797 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2022
Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4


ausgezeichnet

Toms Suche endet
"Violas Versteck" von Marc Raabe ist ein neuer Fall für Tom Babylon und schließt somit als vierter Band die Reihe ab. Für alle Leser der kompletten Reihe auf jeden Fall ein würdiger Abschluß, aber sicherlich auch als Einzelband gut zu lesen.
In allen Teilen der Reihe gibt es neben dem aktuellen Kriminalfall, der zu lösen ist, auch immer Teile der Suche von Tom Babylon nach seiner Schwester Viola. Diese verschwand vor vielen Jahren, als beide noch Kinder waren. Es gab eine Beerdigung, aber Tom glaubte nie an ihren Tod und fühlte sich ständig für ihr Verschwinden verantwortlich und sucht seitdem nach ihr.
Diesmal findet Tom einen konkreten Hinweis auf seine Schwester und geht ihm nach, bis er plötzlich gar nichts mehr weiß. Das ist total spannend gemacht und die Geschichte wird nicht nur in mehreren Erzählsträngen berichtet, sondern folgt auch einer sehr ausgeklügelten Zeitachse.
Einmal begleitet man hier Tom selber, der krampfhaft versucht sein verlorenes Gedächtnis wiederzufinden und einem Killer zu entkommen und andrerseits seine Kollegin und Polizeipsychologin Sita Johanns. Diese ist in einer psychiatrischen Klinik festgesetzt und muss zu verzweifelten Maßnahmen greifen, um zu entkommen.
Hier gibt es jetzt zu allen Bänden die fehlenden Hintergrundinformationen und so manchen Rückblick in die Vergangenheit. Der Kreis schließt sich und nachdem sich der Spannungsbogen noch auf ein Finale gesteigert hat, nehmen wir hier Abschied von Tom und Sita und der so lange gesuchten Viola. Eine Empfehlung für alle Krimi-Liebhaber und Leser von spannenden Thrillern.

Bewertung vom 04.03.2022
Strahlentod / Sabine Kaufmann Bd.6
Holbe, Daniel;Tomasson, Ben

Strahlentod / Sabine Kaufmann Bd.6


gut

Zeitreise
"Strahlentod" von Daniel Holbe ist der sechste Teil in der Krimi-Reihe rund um Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach.
Es gibt Proteste gegen Atommülltransporte im hessischen Knüllwald und dort explodiert ein alter VW-Camper. Angersbach ist geschockt, er vermutet seinen Vater auf dem Fahrersitz. Kurz danach in derselben Gegend wieder ein brutaler Mord. Wie hängen die Vorkommnisse zusammen und wie weit führt uns diese Geschichte in die Vergangenheit?
Die ganzen Geschehnisse um die Proteste gegen die Castor-Transporte, auch in Rückblicken erzählt, fand ich sehr interessant und spannend und teilweise auch sehr aktuell. Auch die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben, wobei ich schon manchmal das Gefühl hatte, so manche Anspielung , die sich auf Vorgängerbände bezogen, nicht zu verstehen.
Dieses Buch ist sehr vielschichtig aufgebaut, mit vielen Ausflügen in die Vergangenheit und so wechselt man beim lesen öfter mal die Perspektive. Das fand ich aber sehr gut gelöst.
Für mich fehlte bei diesem Krimi eindeutig die Spannung, wobei diese zum Ende hin nochmal aufdrehte und für einen überraschenden Schluß sorgte. Als Neueinsteiger in diese Reihe würde ich mit einem anderen Band beginnen.

Bewertung vom 04.03.2022
connect
Mengeler, Thea

connect


ausgezeichnet

Gemeinschaft erleben
"Connect" von Thea Mengeler ist ein Buch, das einem sofort ins Auge fällt. Es ist wunderschön gestaltet mit einem tollen Schutzumschlag, passendem Vorsatzpapier und einem außergewöhnlichen farbigen Buchschnitt.
Aber nicht nur äußerlich, auch innerlich weiß dieses Buch zu punkten. Wir haben hier Ava, eine junge Designerin in einer Werbeagentur. Au den ersten Bick hat sie alles, was sie braucht, eine gute Arbeit, eine schöne Wohnung, Arbeitskolleginnen als Freundinnen. Aber immer öfter fühlt sie sich ausgebrannt, überarbeitet, sieht kein Ziel und keinen Sinn in ihrem Leben. Zu diesem Zeitpunkt taucht eine frühere Freundin wieder auf und nimmt Ava mit zu Gruppentreffen.
Die Treffen sind von" connect", einer sektenähnlichen Vereinigung, die Dev geschaffen hat, um einen alternativen Lebensstil zu leben und zu verbreiten. Aus der Sicht von Ava erleben wir mit, wie ihr Leben sich wieder ändert, sie macht keine Überstunden mehr und fühlt sich in der neuen Gemeinschaft sicher und geborgen. Ihre früheren Kontakte vernachlässigt sie dabei so, das sie sich um Ava sorgen und auch Maßnahmen ergreifen.
Der tolle Schreibstil zieht einen von Anfang an in seinen Bann und auch die Konzepte von "connect" sind überzeugend und lebenswert, man weiß aber bereits, dass es einen Haken an der Sache geben muss.
Dieses Buch läßt den Leser alles mit etwas Abstand, fast sachlich beobachten, fast wertungsfrei, aber grade dass macht gefühlsmäßig sehr viel aus. Es zeigt einen Lebensweg, eine Alternative, es zeigt aber auch eine große Gefahr, mir hat es sehr gut gefallen.
Ein sehr aktuelles und gesellschaftskritisches Buch, dass spannend und gut geschrieben ist, absolut lesenswert und zu empfehlen.

Bewertung vom 03.03.2022
Herzschlag des Bösen 2
Soeder, Matthias

Herzschlag des Bösen 2


ausgezeichnet

Rasantes Finale
"Herzschlag des Bösen 2" von Matthias Soeder ist der spannende Abschluss der Thriller-Dilogie um die Journalistin Hanna Engel.
Um alle Hintergründe und Anspielungen zu verstehen, würde ich bei diesem Buch wirklich empfehlen, den ersten Teil davor zu lesen. Dieser ist genauso spannend und atemberaubend.
Hannas Freund, der Pilot Jens Bachmann, sitzt in Haft und nur Hanna glaubt noch an seine Unschuld. Dem Psychopathen und Auftragskiller Igor kann das nur recht sein, denn das macht ihm seine Mission nur leichter. Aber auch Hanna ermittelt und weiß sich zu wehren.
Der Schreibstil lässt von Anfang an keinen Zweifel daran, dass es knallhart und spannend zur Sache geht. Wer die Beschreibung von Gewalt nicht lesen kann, sollte da gewarnt sein. Sehr gut gefällt mir auch, dass die Kapitel immer eine eindeutige Zeit-und Ortsangabe haben.
Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben, man hat regelrecht einen Film vor Augen und es gibt hier eine große Bandbreite an Figuren, sie sind mutig, klug, gerissen, boshaft,eitel oder einfach auch nur dumm. Das fühlt sich sehr real an.
Das Buch war wirklich so spannend, dass man es kaum zur Seite legen wollte und es spitzte sich dann auch nochmal zu einem großartigen Finale zu. Allen Thrillerfans zu empfehlen.

Bewertung vom 01.03.2022
Endstation (eBook, ePUB)
Weese, Jörg

Endstation (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kurz und unheimlich
"Endstation" von Jörg Weese ist ein Kurzgeschichte, die es sofort geschafft hat, mich zu fesseln.
Nic sitzt abends als letzter Fahrgast in der U-Bahn, alleine, denn es ist ein Fahrzeug ohne Fahrer. Nic möchte einfach nur nach Hause, er ist müde und angespannt. Bis zur Endstation möchte er fahren und dann die Bahn verlassen. Doch dann kommt es ganz anders als geplant.
Der Zug öffnet die Türen nicht und kehrt nach gewisser Zeit wieder um, Nic versucht dann alle möglichen Taktiken, wobei er es erst noch recht entspannt annimmt. Es dauert aber nicht lange, dann steigt die Spannung nochmal deutlich an.Mehr zum Inhalt kann man nicht verraten, ohne die Spannung zu nehmen.
Der Schreibstil ist toll, man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Sehr gut gelungen sind hier zahlreiche Anspielungen aus der Fantasy- und SciFi-Literatur. Eine Geschichte, die einlädt, darüber nachzudenken und vielleicht auch weiterzudenken. Sehr gelungen.

Bewertung vom 26.02.2022
Sommerfrost (eBook, ePUB)
Stein, Ruben L.

Sommerfrost (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Einfühlsam und emotional
"Sommerfrost: Angerls Schicksalsjahre 1913 bis 1946" von Ruben L. Stein ist eine sehr emotionale Erzählung über das Leben einer jungen Frau in schweren Jahren. Der Inhalt geht aus dem Klappentext sehr gut hervor.
Angerl hat ein schweres Leben und schafft es trotz allem, sich ihren Mut und ihre Lebensfreude zu bewahren. Sie hat ihre tiefe Liebe zur Natur und ihre Kinder, die sie durch alle schweren Zeiten tragen. Ich persönlich fand die Lebensgeschichte sehr interessant, da man durch solche Erzählungen sehr viel über eine Zeit erfährt, es war die Zeit unserer Großmütter und -väter. Die persönliche Schilderung des Autors ist sehr mitreißend und man kann Leid und Freude sehr gut mit Angerl teilen.
Was mich wirklich sehr berührt hat, es ist die Lebensgeschichte der Mutter des Autors und grade diese Nähe macht alles noch greifbarer und emotionaler. Die Frau hat eine Geschichte erlebt, die für jeden Leser etwas zu bieten hat und die auch die Geschichte im Großen anfassbar und erlebbar macht. Sie hat sich durch schwere Zeiten und Schicksalschläge nicht unterkriegen lassen, sondern immer den Mut zum weitermachen gefunden.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen und ich bin sehr dankbar, diese Geschichte erfahren zu dürfen.

Bewertung vom 24.02.2022
Tell
Schmidt, Joachim B.

Tell


ausgezeichnet

Wer war Tell?
"Tell" von Joachim B. Schmidt ist ein ganz besonderes Buch, es ist eine Nacherzählung von der Tell-Sage und doch ist es etwas ganz anderes, etwas eigenständiges. Das Buch funktioniert unabhängig davon, ob man den "Tell" von Schiller gelesen hat oder nicht. In weiten Teilen lehnt sich dieses Buch hier an die Sage über den Schweizer Freiheitskämpfer und Volkshelden an.
Das besondere an diesem Buch ist der Schreibstil, es sind ganz kurze Kapitel zu lesen und diese wechseln sich jeweils in der Perspektive ab. Erzählt wird jeweils in der Ich-Form von der Mutter, dem Sohn, der Ehefrau, dem Pfarrer, einzelnen Soldaten der Habsburger, dem Landvogt und noch vielen anderen. Das macht die Lektüre sehr abwechslungsreich, da wir durch sehr viele Augen auf das Geschehen blicken und sich die Geschichte Stück für Stück, wie ein Puzzle vor uns aufbaut. Das hat eine gewaltige Wucht.
Wilhelm Tell ist ein verschlossener, wortkarger Charakter und das Leben auf dem einsamen Bergbauernhof bietet mehr Probleme als nur ein Braunbär vor dem Haus und eine leere Speisekammer. Alle diese Probleme und das Leben dort bekommen ihren Raum, da wird ein total spannender Erzählbogen gespannt.
Da jede der Personen ja für sich selber spricht, steigt man tiefer in deren Denken und Lebensumstände ein, man bekommt hier mehr als schwarz und weiß geliefert, sondern sehr viele Abstufungen des Lebens.
Mich hatte diese Geschichte von Beginn an gepackt und nicht mehr losgelassen, für mich war sie spannend, berührend, beängstigend und lehrreich zugleich, ein kleines Meisterwerk.

Bewertung vom 24.02.2022
Der Gräber
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


sehr gut

Das Haus ohne Keller
"Der Gräber" von Fredrik P. Winter ist ein Thriller, der sich auch um die Welt der Bücher dreht.
Annika Granlund ist Lektorin und sucht verzweifelt nach einem genialen Manuskript, um den Verlag vor der Pleite zu retten und nach einem gemütlichen Haus ohne Keller, um mit ihrem Mann eine Familie zu gründen.
Cecilia Wreede ist Kommissarin und sucht schon lange nach einem Mörder, der jedes Jahr am 06. November ein Opfer durch den Keller seines Hauses in der Erde verschwinden lässt. Keines dieser Opfer wurde je wieder gesehen.
Jan Appelgren ist ein Autor, der eine Bestsellerreihe schrieb, bis er vor einigen Jahren plötzlich verschwand. Unverhofft taucht ein erdverschmiertes Manuskript vor Annikas Tür auf, dass sich liest, als hätte Appelgren es geschrieben. In diesem Buch geht es genau um diese jährlichen Morde.
Das Buch ist von Beginn an spannend, obwohl man schnell ahnt, wer der Täter ist. Es sind mehrere Erzählstränge miteinander verflochten, die abwechselnd erzählt werden. Was mir sehr gut gefallen hat, waren einige recht schaurige Stellen in dem Buch, das war sehr gut beschrieben. Gestört habe ich mich etwas an der Glaubhaftigkeit so einiger Details. Für mich muss ein Thriller nicht total realistisch sein, aber letztendlich sollte das alles passen und schlüssig sein. Hier blieb mir in der Hinsicht zuviel offen. Unterhalten hat mich das Buch trotzdem sehr gut.

Bewertung vom 23.02.2022
Gemeinsam gegen Osteoporose
Riepenhof, Helge;Stromberg, Holger

Gemeinsam gegen Osteoporose


ausgezeichnet

Gute Alltagshilfen gegen Osteoporose
"Gemeinsam gegen Osteporose" von Dr.Helge Riepenhof und Spitzenkoch Holger Stromberg ist ein sehr nützliches Sachbuch für die Betroffenen dieser Erkrankung und auch die Angehörigen, denn Osteoporose kann jeden treffen.
Bei dieser Erkrankung gibt es sehr viele Betroffene aus allen Bevölkerungsgruppen und sehr viele bekommen die Diagnose erst in einem sehr späten Stadium. Dabei kann man selber sehr viel dafür tun, dieser Erkrankung vorzubeugen und entgegenzuwirken. Hier setzt dieses Buch an.
Das Buch selber ist als Hardcover sehr schön satbil verarbeitet und bietet sehr viele Illustrationen und Fotos zur besseren Veranschaulichung.
Der Theorieteil bietet sehr gut Erklärungen über die Krankheit an sich, Vorbeugung und mögliche Behandlung. Abgerundet wird er durch eine Test, wie gefährdet man ist.
Der Teil über die Bewegungen, Übungen zur besseren Koordination und zum Muskelaufbau hat mir sehr gut gefallen. Die Übungen sind super erklärt, leicht nachzumachen und lassen sich gut in den Alltag einbauen. Nur den inneren Schweinehund überwinden und machen muss man noch selber.
Der Rezeptteil ist hier der umfangreichste und die Ernährung bei dieser Erkrankung auch ein ganz wichtiger Faktor. Die Basics der Ernährung zu wissen, was hier gut tut und was eher schädlich ist, ist das Wichtigste und das ist gut erklärt. Die Rezepte selber sind mir meist etwas zu ausgefallen und haben teilweise so exotische Zutaten, dass es mir schwerfällt, die hier örtlich zu besorgen. Das ist aber mein einziger Kritikpunkt an diesem, mir sehr wertvollen Ratgeber, den ich sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 22.02.2022
Der Schwur der Jagdlinge / Feuerblut Bd.1
Fowler, Aisling

Der Schwur der Jagdlinge / Feuerblut Bd.1


sehr gut

Ein neues Leben
"Feuerblut-Der Schwur der Jagdlinge" von Aisling Fowler ist der gelungene Auftakt einer Fantasy_Serie im Jugendbuchbereich. Jedem Erwachsenen, der etwas mit dem Genre anfangen kann, ist dieses Buch aber auch zu empfehlen.
Zwölf möchte sich als Jagdling ausbilden lassen, nachdem sie ihre komplette Familie und ihren Heimatort verloren hat. Sie schwor einen Eid auf diese Verbindung, hegt aber insgeheim ganz ihre eigenen Pläne. Zwölf läßt niemanden an sich heran, sie ist hier als Charakter auch nicht unbedingt sympathisch und hat keine Freunde. Doch als ein anderes Mädchen, Sieben, entführt wird, ist sie die erste, die zu ihrer Rettung aufbricht. Unterwegs müssen so einige Gefahren überlebt und Abenteuer bestanden werden, eine wunderbare und fantasiereiche Welt tut sich vor uns auf. Langsam erfährt man auch so einiges aus der Vergangenheit von Zwölf und auch sie entwickelt sich weiter und schafft es, zu vertrauen und Freundschaften zu schließen.
Das Buch ist sehr gut lesbar, es ist spannend und überrascht immer wieder mit einem unwiderstehlichen Humor. Auch dass die Protagonisten keine strahlenden Helden sind, ist sehr angenehm zu lesen. Bei einer Fortsetzung bin ich unbedingt wieder dabei und freue mich schon darauf.