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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
raschke64
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 875 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


gut

Vor 20 Jahren wurde ein junger Mann ermordet. Die Polizei untersuchte den Fall, aber weder seine ältere Witwe noch die drei Stiefkinder noch irgendjemand in der Nachbarschaft hatte etwas gesehen und so bleibt der Fall ungelöst. 20 Jahre später wird aus dem Fall eine Fernsehserie und die Ermittlungen erneut aufgenommen. Mit überraschenden Ergebnissen.

Das Buch hätte richtig gut werden können. Doch leider konnte ich mit dem Stil so überhaupt nichts anfangen. Wenn ich einen Film sehen möchte, sehe ich einen Film. Wenn ich ein Buch lesen möchte, lese ich ein Buch. Doch ich möchte weder einen Film sehen, in dem die ganze Zeit gelesen wird, noch möchte ich ein Buch lesen, in der die ganze Zeit über eine Fernsehsendung geschrieben wird. Die ersten 100 Seiten habe ich mich regelrecht durchgequält und die Versuchung, das Buch abzubrechen, wurde immer größer. Irgendwann beschloss ich dann, weder die Namen, noch die Regieanweisungen, noch die Bemerkungen, was die Menschen gerade tun, zu lesen. Ab dann wurde es für mich wesentlich lesbarer. Und ich habe auch nicht das Gefühl, wirklich etwas wesentliches verpasst zu haben. Im letzten Drittel wurde es sogar noch richtig spannend. Doch das konnte insgesamt das Buch für mich nicht retten. Ich fand es schade, in anderer Form geschrieben, wäre es bestimmt ein richtiger Knaller geworden.
Noch eine Anmerkung zum Klappentext. Wenn der Schreiber desselben das Buch selbst nicht liest und die Filmarbeiten drei Jahre nach dem Mord verortet, obwohl es 20 Jahre sind, ist das für mich ein sehr großer Fauxpas.

Bewertung vom 21.03.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


ausgezeichnet

Im Beichtstuhl in der Kirche wird die Leiche von Rosalinda gefunden. Sie hat eine kleine Boutique und verkauft Ledersachen. Schnell ist mit dem Straßenfeger Salvatore ein Verdächtiger gefunden. Doch der Polizist Rizzi glaubt nicht daran, dass er der richtige Schuldige ist. Rizzi beginnt weitere Ermittlungen zusammen mit seiner Kollegin Antonia und bald stoßen sie auf die Spur der verschwundenen berühmten Handtasche, die sich der Blaue Salamander nennt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich finde, die Reihe steigert sich mehr und mehr. Zum einen sind die Ermittler, auch wenn sie Ecken und Kanten haben, sehr sympathisch. Zum anderen spielt natürlich Capri und seine Bewohner eine riesengroße Rolle und macht sehr viel von dem Charme des Buches aus. Unabhängig davon gibt es realistische Ermittlungen und auch wenn die Spannung nicht superhoch ist, lässt sich das Buch sehr gut lesen und ist ein traditioneller Krimi, der in der oberen Liga mitspielt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.03.2024
Gussie
Wortberg, Christoph

Gussie


sehr gut

Gussi heiratet mit Mitte 20 den 19 Jahre älteren Konrad Adenauer, der drei Kinder aus erste Ehe mit in die Verbindung bringt. Sie liebt ihn von Herzen, aber sie sind sehr verschieden. Sie schafft es, ein unabhängiges selbstständiges Leben zu führen und dabei noch 5 Kinder zu bekommen, von denen vier überleben. Alles findet sich zusammen, bis die Nazis an die Macht kommen und Adenauer mehrfach verhaftet wird.

Das Buch stellt eine starke Frau vor, die gar nicht so bekannt ist, und es ist gut, dass ihr Schicksal und ihr Leben einen größeren Leserkreis finden kann. Das gesamte Buch ist aus Sicht von Gussi geschrieben. Die große Politik findet eher am Rand statt. Adenauer wird als eher streng, verschlossen und vor allem sehr diszipliniert dargestellt. Der Stil des Buches ist ähnlich und oft ein wenig karg. In den Teilen, in denen es um Adenauer selbst geht, fand ich das sehr angemessen. In den Teilen, in denen die vor allem in jungen Jahren sehr lebenslustige Gussi beschrieben wird, hätte ich mir auch einen etwas lockereren Stil gewünscht. Alles in allem ist das Buch aber mehr als gelungen und von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.03.2024
Krummes Holz
Linhof, Julja

Krummes Holz


gut

Georg, genannt Jirka kommt nach 5 Jahren aus dem Internat zurück auf den elterlichen Hof. Der landwirtschaftliche Betrieb ist inzwischen kaum noch rentabel und stark heruntergewirtschaftet. Seine Oma ist dement, seine Schwester ist tagelang nicht da und er selbst weiß auch nicht so recht, was er eigentlich da will. Von seinem Vater fehlt jede Spur.

Mich lässt das Buch sehr unentschlossen zurück. Und ich finde es extrem schwierig. Dabei meine ich nicht das reine Lesen, der Stil ist sehr angenehm und gut lesbar und man wird irgendwie in die Geschichte hineingebracht. Allerdings wechselt ständig die Zeitangabe, ich brauchte immer eine Weile, um zu erkennen, in welcher Zeit ich mich gerade befinde. Inhaltlich konnte ich allerdings sehr wenig damit anfangen. Die Kindheit der Geschwister war frustrierend, der Vater stark sadistisch. Ohne, dass eigentlich erklärt wird, warum er wirklich so geworden ist. Die Andeutungen reichten mir nicht aus. Die Suche von Jirka nach sich selbst ist zwar irgendwie nachvollziehbar, aber es hat mich emotional nicht wirklich angesprochen. Irgendwie sind in dieser Familie alle verkorkst. Das Ende war für mich einfach nicht akzeptabel. Es tut mir leid, aber ich kann keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen. Dazu ist das Buch zu speziell.

Bewertung vom 11.03.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


ausgezeichnet

Max Bischoff ist auf der Beerdigung seines ehemaligen Mentors und trifft dort eine Frau, die seiner großen Liebe Jennifer unheimlich ähnlich sieht. Aber Jennifer ist seit fünf Jahren tot. Doch die „zweite Jennifer“ ebenfalls große Probleme und Max versucht, ihr dabei zu helfen. Kurz danach wird sowohl seine Partnerin Jana wie auch er selbst entführt und auf seinen ehemaligen Kollegen wird ein Mordversuch unternommen. Die Dinge überschlagen sich...

Das Buch ist sehr spannend und ich habe es quasi in einem Rutsch durchgelesen. Auch wenn man glaubt, etwas zu wissen, ist es bei dem Autor üblich, dass man am Ende noch mit einigen völlig überraschenden Wendungen zu tun haben wird. Genau das macht den Reiz der Reihe aus. Ansonsten ist für mich auch Marvin immer ein Highlight mit seinen schrägen und flotten Sprüchen, so dass das Buch auch noch einen gewissen Witz hat. Alles in allem gibt es von mir ein absolute Leseempfehlung und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 11.03.2024
Paris Requiem
Lloyd, Chris

Paris Requiem


gut

1940 in Paris, das von den Nazis besetzt ist, werden eigentümlicherweise urplötzlich Kriminelle aus dem Gefängnis entlassen. Angeblich hat es sie nie gegeben. Polizist Eddie versucht, dem ganzen nachzugehen. Gleichzeitig geschehen im Viertel grausame Morde unter den kriminellen Banden. Auch hier versucht er, zu ermitteln, was ihm aber nur teilweise gelingt. Denn verschiedene Menschen sind ihm auf den Fersen, u. a. die Nazis. Viel mehr, als er erst denkt, ist er in die Sache involviert...

Das Buch ist ein sehr vielschichtiger Roman. Seine Stärken hat er für mich darin, wenn die Beziehungen der Menschen im besetzten Paris und die entsprechenden Situationen erklärt werden. Die Rolle der Nazis, der verschiedenen Organisationen, aber auch die Rolle, die die französische Polizei dabei gespielt hat und welchen Zwängen sie ausgesetzt war. Weniger überzeugt hat mich der reine Krimi-Teil. Ich fand ihn über weite Strecken ein wenig zu langatmig und nicht sehr wirklich spannend. Hier hätte ich mir einfach etwas mehr gewünscht.

Bewertung vom 11.03.2024
Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2
Leciejewski, Barbara

Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Der Erste Weltkrieg ist zu Ende. August Schönborn ist 21 und hat ihn komplett in englischer Kriegsgefangenschaft verbracht. Jetzt darf er endlich nach Hause. Unterwegs hält er in Bremen an und besucht seine Brieffreundin Charlotte. Sie verlieben sich ineinander, doch August muss zurück in sein kleines Dorf in der Pfalz, denn dort wird er für den Unterhalt der Familie dringend benötigt. Trotzdem finden die beiden zusammen und bestreiten ein gemeinsames Leben...

Das Buch ist der zweite Teil der Reihe, die stark an die Familiengeschichte der Autorin angelehnt ist. In diesem geht es vor allem um ihre Großeltern August und Charlotte. Optisch ist das Buch an den ersten Band angepasst und hat so einen hohen Wiedererkennungswert. Inhaltlich ist es eine sehr berührende Familiengeschichte, die anhand von Familie und Freunden die schwierigen Zeiten, aber auch die schönen Seiten des Dorflebens erzählt. Besonders der Zweite Weltkrieg macht tiefe Einschnitte in die Gemeinschaft. Das wird unaufdringlich, aber sehr eindringlich erzählt. Der Autorin gelingt es immer wieder, auch große Liebesgeschichten zu schreiben, ohne irgendwie in Kitsch zu verfallen. Diese Gabe empfinde ich als etwas sehr Besonderes. Daher gibt es von mir auch für dieses Buch wieder eine absolute Leseempfehlung

Bewertung vom 11.03.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


ausgezeichnet

Eine mittelalterliche Burg wird als ein großes Escape-Spiel von einem Millionär umgebaut. Bevor alles eröffnet wird, wird eine Gruppe verschiedener Leute zu einem Test-Spiel eingeladen. Doch das verselbstständigt sich. Sie können das Labyrinth nicht mehr verlassen um die KI rächt sich auf ihre eigene Weise...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Zum einen verbindet es moderne Spielemethoden mit sehr viel Fantasie. Zum anderen zeigt es auf, was die KI an Möglichkeiten haben könnte und dass sie auch gefährlich werden kann. Natürlich ist das alles nicht zu 100 Prozent echt, aber ich glaube, heute kann auch niemand einschätzen, was alles passieren könnte. So sind die Gedankenspiele sehr interessant. Unabhängig davon ist es ein sehr spannendes Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte. Von mir daher eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.03.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


sehr gut

Eines der größten Herrenhäuser in London wird von einer neureichen Familie bewohnt. Mrs. King war lange die Haushälterin und wird überraschend entlassen. Als der Hausherr stirbt, übernimmt seine Tochter das Regime. Doch Mrs. King denkt nicht daran, sich alles gefallen zu lassen. Ihr großer Plan: in der Nacht eines riesigen Kostümballs will sie das Haus ausräumen und zwar wirklich alles und jedes noch so kleinste Stück. Dafür sucht sie sich Verbündete...

Das Buch hat von allem etwas. Es ist eine Art historischer Abenteurerroman, gleichzeitig auch eine Kritik an den damals herrschenden (Familien)Verhältnissen zwischen Arm und Reich und speziell der wenigen Rechte von Frauen und der Ausnutzung der untergeordneten Stellungen, z. B der Bediensteten. Die Idee, das alles in einen großen Raub einzubinden, gefällt mir gut. Ebenso gut gefällt mir, dass gesellschaftliche Dinge angesprochen und die Verhältnisse offengelegt werden. Im ersten Teil fand ich die Vorbereitung für den Raubzug ein wenig zu ausführlich für meinen Geschmack und ich musste mich dann ein bisschen durch diese Seiten quälen. Alles, was davor und danach war, war sehr gut lesbar und auch unterhaltsam, aber eben auch mit einigen Überraschungen. Daher würde ich für das Buch eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 11.03.2024
Der Lärm des Lebens
Hartmann, Jörg

Der Lärm des Lebens


sehr gut

Der bekannte Schauspieler Jörg Hartmann erzählt in dem Buch über seine Familie. Großen Raum nimmt sein Vater ein. Aber auch seine Kinder und sein Beruf werden vorgestellt.

Mir hat das Buch gut gefallen. Der Autor erzählt sehr sachlich, mit großer Liebe zu seiner Familie und seinem Beruf, nimmt sich selbst aber nicht wirklich wichtig (so in Richtung Star), was ich als sehr angenehm empfunden habe. Ich hätte mir gewünscht, dass ein wenig mehr über seine Großeltern geschrieben wird, sicherlich war es für sie in der Nazizeit sehr schwer. Das wurde nur in wenigen Zeilen ausgeführt.
Und außergewöhnlich gut hat mir aufgefallen, wie Jörg Hartmann über seinen Beruf reflektiert. Es wird ganz deutlich, welche Einschränkungen dieser Beruf (natürlich auch viele andere) für ein Familienleben bedeutet. Weniger gut gefallen hat mir, dass die Kapitel nicht mit einer Jahreszahl versehen wurden. So musste ich anfangs oft ein wenig ein raten, in welcher Zeit das entsprechende Kapitel gerade spielt. Doch insgesamt gibt es von mir eine Leseempfehlung