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Sikal
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2023
Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver
Brahms, Annette

Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver


ausgezeichnet

Perfekt für Leseanfänger

Eines Abends wird Theo durch leises Schmatzen und Tapsen hellhörig und so entdeckt er ein eigenartiges Wesen mit Maulwurfsnase und Fledermausohren in seinem Zimmer. Der Wunschling ist aufgetaucht, um Theo einen besonderen Wunsch zu erfüllen. Doch Theo ahnt anfangs gar nicht, was er sich wirklich wünscht. Und so wünscht Theo eben mal was ihm in den Sinn kommt. Chaos ist vorprogrammiert, denn der Wunschling ist auch ziemlich schusselig und so gelingt nicht alles so wie geplant.

Die Autorin Annette Brahms hat ein herzerwärmendes Buch geschrieben und man ist wirklich geneigt, dass man sich den netten kleinen Kerl herbeiwünscht. Die Grafikerin Heidi Förster hat diesen niedlichen Charakter farbenfroh gezeichnet. Man muss ihn einfach liebhaben.

Das Buch ist speziell für Leseanfänger geeignet. Die große Schrift und die kurzen Sätze sind auch für die Jüngeren bald eigenständig zu lesen. Die Kapitel sind kurz und so kann man jeden Tag eine Wunschling-Geschichte in den Tag packen – entweder vorgelesen oder selbst gelesen sind Kinder sicherlich hellauf begeistert.

Zum Schluss gibt es noch Leserätsel, was mir immer besonders gefällt. So kann man gemeinsam mit den Kindern das Gelesene noch einmal reflektieren. Und das Beste an allem ist, dass dies der erste Band einer Reihe ist und noch viele Wunschling-Abenteuer auf uns warten.

Genau solche Bücher braucht es, um zum Lesen zu motivieren. Gerne vergebe ich 5 Sterne.

Bewertung vom 26.10.2023
On the Road Mit dem Campervan durch den Balkan
Eisenberg, Stefan

On the Road Mit dem Campervan durch den Balkan


ausgezeichnet

Mit dem Wohnmobil Traumrouten entdecken

Stefan und Esther sind mit ihrem Bulli Dickbert (oder der Blöden Karre) auf der Balkanhalbinsel unterwegs. 14.000 Kilimeter fahren die drei durch einen aufregenden Teil Europas, beginnend mit Slowenien, wird außerdem Kroatien entdeckt, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Kosovo, Albanien, Serbien, Bulgarien, Nordmazedonien und Griechenland besucht. Eine breite Palette, die uns hier geboten wird. Wir dürfen die drei auf ihren Etappen begleiten und so kann jeder für sich etwas entdecken, was man sicherlich gerne auch in die eigene Reiseplanung einbaut. Einiges kenne ich schon, einiges steht uns noch bevor, denn der Balkan ist eine Welt für sich: aufregend, freundlich und etwas wild. Ein Roadtrip, der ganz besonders ist und auf den man sich einlassen muss.

Küstenstädte, wilde Schluchten, kulinarische Genüsse, abwechslungsreiche Flora und Fauna. Man weiß gar nicht worüber man zuerst staunen möchte.
Zehn Etappen werden uns vorgestellt mit Angaben zum Start- und Endpunkt, der jeweiligen Streckenlänge, dem empfohlenen Aufenthalt und den jeweiligen Highlights. Tipps für besondere Plätze, Restaurants, kulturelle Besonderheiten, Nationalparks und vieles andere mehr sind zu finden.

Natürlich muss man nicht wochenlang der vorgeschlagenen Route folgen, nicht jeder hat so viel Zeit. Aber man kann hier wie aus einem Baukasten wählen und für sich seine ganz persönliche Tour zusammenstellen. Tipps dafür gibt es zuhauf.

Ein aufschlussreicher Reiseführer, den ich gerne weiter empfehle und der sich natürlich 5 Sterne verdient hat.

Bewertung vom 01.10.2023
Wasserläufer
Kröchert, Michael

Wasserläufer


gut

Perspektivenwechsel

Der Protagonist Rio ist Anfang 40 und möchte für einige Zeit der Großstadt den Rücken kehren. Nicht nur seine Arbeit als Fotograf sondern auch seine Beziehung mit Alissa legt er für die nächsten Wochen auf Eis. Er versucht, auf einem selbstgebauten Floß wieder zu sich selbst zu finden. Gar nicht so einfach, wenn man plötzlich eine Unmenge an Zeit zur Verfügung hat und sich mal ohne die Reize der Großstadt auf sich selbst besinnen soll. Doch ganz so einsam wie anfangs angenommen, ist Rio dann doch nicht. Er trifft auf einige Menschen, bei denen Rio mehr oder weniger auch Zuflucht sucht, um seinen Gedankenmonologen zu entfliehen.

Als ein Boot explodiert und ein Todesopfer gefunden wird, scheint Schwung in die Geschichte zu kommen. Rio findet Sprengsätze wo er diese nicht vermutet hätte und versinkt wieder in seinen eigenen Grübeleien. Wie soll sein zukünftiges Leben gestaltet werden? Möchte er tatsächlich mit Alissa eine Familie gründen oder eher doch wieder nicht?

Nachdem sich diese Gedanken bei Rio laufend wiederholen, beginnt er mir irgendwann auf die Nerven zu gehen. Ich finde, dass man mit Anfang 40 bereits so weit als Persönlichkeit gefestigt sein soll, dass man weiß wie man sein Leben gestalten möchte. Es wäre ja auch in Ordnung, wenn er konsequent seine Auszeit auf dem Floß verbringen möchte – aber das zieht er auch nicht so richtig durch.

Der Autor Michael Kröchert hat einen Selbstfindungsroman geschrieben. Die detaillierten Landschaftsbeschreibungen lassen den Leser in den Weiten der Seen versinken. Irgendwie beginnt man die Ruhe zu spüren, doch irgendwann war mir die Geschichte dann doch zu langatmig. Von mir gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 27.09.2023
Die Energielüge
Spatzenegger, Bernd

Die Energielüge


ausgezeichnet

Haben wir noch eine Chance?
Noch nie war das Klima so sehr im Focus wie jetzt – handeln hätten wir allerdings schon viel früher müssen.
Die Erderwärmung ist komplex. Noch komplexer sind ihre Auswirkungen und noch einmal komplexer ist die Zusammenarbeit aller Staaten in Sachen Klimaschutz. Welcher Staat, der auf der Überholspur ist, möchte auf sein Wachstum verzichten. Und jetzt wo es um das weltweite Klima geht, sollen eben die Staaten mit Verzicht beginnen die ohnehin noch nie wirklich vorne mit dabei waren. Die Welt ist ungerecht – dem Klima ist das aber egal.

Bernd Spatzenegger zeigt in seinem Buch die komplexen Verflechtungen von Politik, bisheriger Klimaverfehlungen, der Gesellschaft und dem Energiemarkt auf. Egal welche Art von Energie wir nutzen, immer gibt es Faktoren welche zum Anstieg von Treibhausgasen in der Luft führen werden. Denn selbst die grünste Energieanlage muss einmal gebaut und errichtet werden. Aber mussten die ersten Anlagen noch zu hundert Prozent mit fossiler Energie errichtet werden, steigt mit jeder erbauten Anlage der Anteil an grüner Energie.

So gesehen ist das logische Ziel, dass es irgendwann dazu kommt, dass alles nur noch mit grüner Energie hergestellt, errichtet und letztendlich auch betrieben wird. Aber wollen das wirklich alle? Ist das überhaupt realistisch?
Die Gegner dieser Philosophie stehen nicht nur in den Startlöchern, sondern bauen eine starke Mauer. Diese gilt es einzureißen. Mit den Argumenten des Autors lassen sich viele Vorurteile sachlich prüfen und widerlegen. Auch die in einem Kapitel angeführten Technologien zeigen, dass es uns an Möglichkeiten nicht fehlt – wir müssen diese nur nutzen.

Bernd Spatzenegger zeigt sachlich auf wie es mit unserer Energie weitergeht und wo die großen Widerstände lauern - sowohl auf politischer Ebene als auch auf gesellschaftlicher.
Bleibt nur zu hoffen, dass wir in einigen Jahren denselben Optimismus versprühen können. 5 Sterne

Bewertung vom 26.09.2023
Marie Antoinette
Lindinger, Michaela

Marie Antoinette


ausgezeichnet

Marie Antoinette

Die Geschichte rund um die letzte Königin Frankreichs ist bereits oftmals beleuchtet worden. Viele Bücher und auch Filme gibt es, braucht es da wirklich noch diese Biografie von Michaela Lindinger? Ganz klar: Ja! Denn während in vielen anderen Biografien die politischen Aspekte im Vordergrund stehen, der phlegmatische Ludwig XVI. hervorgehoben wird und historische Begebenheiten detailliert ausgeschmückt werden, hat die Autorin bei dieser Biografie einen anderen Weg gewählt. Sie legt den Fokus auf eine Königin, die selbstbewusst auftritt und so manchen vor den Kopf stößt, feministische Themen werden angesprochen. Natürlich werden historische Fakten nicht beiseite gestellt sondern werden eingeflochten, aber eben nicht vordergründig.

Marie Antoinette (1755 – 1793) wurde als Heiratsgut nach Frankreich verschachert. Ihrer Mutter Maria Theresia war nur wichtig, zu beeindrucken und diplomatische Verbindungen auszuschmücken. „Bella gerant alii, tu felix Austria nube."

Doch bald zeigt sich, dass Marie Antoinette nicht lächelnd im Hintergrund bleiben will sondern aufmüpfig wird und zeigt, wie sie sich ihr Leben vorstellt. Damit hatten die Franzosen natürlich nicht gerechnet, dass eine „Ausländerin“ eine moderne Frau verkörpern möchte, die über ihr Leben selbst bestimmt. Natürlich stößt sie so alteingesessene Höflinge vor den Kopf und bietet ein potenzielles Ziel für Intrigen und Fake News. Ob sie sich in Luxusgewänder hüllt oder ganz schlichte Kleidung wählt – immer finden sich Angriffspunkte, die ihre Gegner ausschlachten.

Die Autorin Michaela Lindinger hat hier spannende Themen zusammengefasst und diese in folgende Kapitel gegliedert:
Zähne zeigen – im Land des Lächelns
Teenage Angst – ein Kind an zwei Höfen
Die Königin, ihr Mann, ihre Freundinnen und ihr Liebhaber – les liaisons très dangereuses
Fake News damals – die Frau in der Revolte
Heroine – Bild und Image einer „Killer-Queen“

Ich habe diese Biografie sehr gerne gelesen, oft geschmunzelt oder den Kopf geschüttelt. Nicht ganz vergessen darf man die Tatsache, dass es leider heute nicht anders ist und über Persönlichkeiten, die in der Öffentlichkeit stehen (Royals, Stars, Politiker, …) genauso gerichtet wird oder Peinlichkeiten (ob wahr oder unwahr) verbreitet werden. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 Sterne für diese lesenswerte Biografie.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2023
Josch der Froschkönig - Ein Nicht-Märchen
Piuk, Petra

Josch der Froschkönig - Ein Nicht-Märchen


ausgezeichnet

Froschtastische Abenteuer

„Es war einmal“ war gestern, heute beginnen Märchen anders – nämlich mit „es ist“. In diesem Fall ist Jessica keine Prinzessin sondern ein ganz normales Mädchen, das auf der Suche nach Freunden ist. Die im Originalmärchen verwendete Kugel wird in einen Fußball verwandelt und der Brunnen im Schlosspark wird durch das Matschloch auf der Wiese ersetzt. Doch ansonsten ähnelt das Nicht-Märchen dem Original – oder vielleicht doch nicht so ganz… Denn, wer die Autorin Petra Piuk kennt, weiß bereits, dass hier kein Stein auf dem anderen bleibt.

Auch wenn der Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel vom Froschkönig beim Frog ’N’ Roll so richtig abgeht und „Quakerlaquakt“ (ein herrliches Wort), darf man den ernsten Hintergrund der Geschichte nicht ganz außen vor lassen. Das Buch lädt auch dazu ein, mit Kindern über die schwindenden Lebensräume der Frösche zu diskutieren oder beim Froschquiz sein Wissen aufzupolieren. Sogar ein Frosch-Würfelspiel für die ganze Familie findet sich in dem Buch.

Toll, dass das Buch nicht nur zum Lesen sondern auch zum gemeinsamen Spielen einlädt. Und wer davon noch nicht genug hat, findet auch Platz, um eine eigene Froschgeschichte zu kreieren.

Wie gewohnt, sind die Illustrationen von Gemma Palacio auf das Wesentliche konzentriert und lenken nicht durch allzu viel Schnick-Schnack von der Geschichte ab.

Ein modernes Nicht-Märchen, welches Kinder begeistert, weil es ihren Alltag wiederspiegelt und nicht verstaubt ist. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe 5 Sterne.

Bewertung vom 17.08.2023
Letzter Tropfen / Gasperlmaier Bd.10
Dutzler, Herbert

Letzter Tropfen / Gasperlmaier Bd.10


ausgezeichnet

Unterhaltsam und spannend – ein Dutzler eben…
Die Dreharbeiten einer Fashion-Show bringen Gasperlmaiers geliebte Heimat völlig durcheinander. Ein toter Fotograf im See ist da für unseren beliebten Ermittler nur noch das Tüpfelchen auf dem i.
Auch privat hat Gasperlmaier so allerhand zu tun – die Schwiegereltern der Tochter haben sich zum Besuch angemeldet und auch hier fürchtet Gasperlmaier, nicht den Erwartungen zu entsprechen. Ist doch der Schwiegervater von Katharina als echter konservativer Kotzbrocken bekannt.

Eigentlich hat der Gasperlmaier Urlaub, um sich auf die Hochzeit seiner Tochter vorzubereiten. Da ist es schon ärgerlich genug, dem ganzen Rummel rund um die Fashion-Produktion nicht entgehen zu können. Doch nun kommt auch noch ein Toter hinzu. Mit dem ertrunkenen Fotografen hat Gasperlmaier am Abend zuvor noch Bekanntschaft gemacht hat. Da der Fotograf nicht mehr ganz nüchtern war, geht der Ermittler zuerst von einem Unfall aus. Wäre es aber ein Unfall, wäre es kein Gasperlmaier…

Herbert Dutzler gelingt es wieder einmal, seine Leser in den Roman zu ziehen und mit viel Humor und reichlich Spannung darin zu halten.
Eigentlich könnte man denken, der Kult um den schrulligen Ermittler Gasperlmaier und seine liebenswerte Frau Doktor, sollte langsam abklingen. Doch selbst der „Jubiläumsband“ und somit der zehnte Fall der Altaussee-Krimi-Reihe ist gelungen wie eh und je.

Klare Empfehlung für alle, die Krimis mit Humor lieben und die ganze Geschichte dahinter nicht zu sehr hinterfragen wollen. 5 Sterne sind selbstverständlich

Bewertung vom 17.08.2023
Israel. Was geht mich das an?
Bergmann, Harry;Biermann, Wolf;Engelmayer, Jaron

Israel. Was geht mich das an?


ausgezeichnet

Israel ist in aller Munde – aber warum eigentlich

„Also: Wenn ihr zum Frieden zwischen Israelis und Palästinensern etwas beitragen wollt, dann beschäftigt euch mit etwas anderem. Israel geht euch ohnehin gar nicht so viel an, wie ihr immer geglaubt habt.“ (Seite 73)

14 national und international bekannte Autoreninnen und Autoren beleuchten das Phänomen Israel und geben aus unterschiedlichen Blickwinkeln einen Einblick in ein Land, das wir eigentlich nur aus negativen Schlagzeilen kennen. Ist es wirklich so, dass Israel nur vom Krieg gezeichnet ist, ständig in Angst leben muss und immer auf das Schlimmste vorbereitet ist? Oder ist Israel ein Land wie viele andere auch?

Politische Differenzen nehmen wir immer wieder in den Nachrichten wahr – Neuwahlen, die Auflösung der Knesset, Neuwahlen etc. Angriffe auf Palästina, Raketen auf Haifa oder Anschläge auf beiden Seiten.

Und was geht uns das eigentlich jetzt wirklich an?
Die unterschiedlichen Biografien der Autoren bringen sehr unterschiedliche Sichtweisen ans Licht, je nachdem welcher Sichtweise man sich anschließen möchte, geht uns Israel sehr viel an – oder eben gar nichts.

Auf alle Fälle gibt das Buch einen Einblick in ein Land, welches eine lange Geschichte hinter sich hat, aktuell immer wieder von politischen Krisen geschüttelt wird und eine große Zukunft vor sich hat.
Historisch und gesellschaftlich geht uns Israel mit Sicherheit etwas an, denn nur wer die Historie eines Landes kennt, kann auch die gegenwertigen Zustände bewerten und nur wer die Menschen kennt, kann die Gesellschaft verstehen.

Und auch wenn uns Israel jetzt wirklich nichts mehr angeht – das Buch gibt Einblicke in die Geschichte, die gesellschaftlichen Bedingungen und die politischen Gegebenheiten von heute und gestern. Die Geschichten Israels und Palästinas sind ambivalent, so wie die Ansichten der Autoren.
Um sich selbst eine Meinung über die derzeitigen Vorgänge in den beiden Ländern zu bilden, ist dieses Buch mit Sicherheit unumgänglich. Wer Israel (und Palästina) verstehen will, kommt um diese Lektüre nicht herum.

Bewertung vom 06.08.2023
Big Squadra

Big Squadra


sehr gut

Man ist was man isst

Dieser Spruch trifft auf Big Squadra auf jeden Fall zu, denn Big Squadra ist/isst anders. Es handelt sich um eine Truppe von 2000 Zeitgenossen aus Italien, die in ihren Lokalen auf den Putz hauen. Etwas verrückt, ziemlich frech und vor allem bunt und kreativ. Mittlerweile gibt es das Konzept auch in Deutschland und man darf sich freuen, dass diese Restaurants noch weiter verbreitet werden.

Dass die italienische Küche immer Anklang findet, erleichtert natürlich dieses außergewöhnliche Vorhaben.

In diesem Buch gibt uns das Team von Big Squadra einen Einblick in Kochgeheimnisse, verrät Tipps wie man schnelle Rezepte auf den Tisch zaubert und lässt so manche Anekdote einfließen, damit man erinnert wird, nicht alles ganz so ernst zu nehmen.

Die angegebenen 30 Minuten gelingen wohl wirklich nur, wenn man bereits einiges an Vorbereitung geleistet hat. Aber keinesfalls sind Rezepte dabei, die uns den ganzen Tag in die Küche sperren.

Aus diesen Kapiteln kann man auswählen:
Aperitivo
Antipasti
Primi
Secondi
Contorni
Pizze
Dolci
Viele schöne Basics
Cool, mit Anhang

Zwischendurch gibt es auch Weinempfehlungen oder das Pizza-Einmaleins. Auch ein Limoncellorezept darf nicht fehlen.
Ein erfrischend anderes Kochbuch, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Bewertung vom 09.07.2023
Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
Ironmonger, John

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen


ausgezeichnet

Eine außergewöhnliche Wette

In St. Piran treffen der junge Student Tom und der unbeliebte Politiker und Zweitwohnungsbesitzer Monty in einem Pub aufeinander, geraten in Streit und schließen eine außergewöhnliche Wette ab. Welcher der beiden Männer wird in den Jahrzehnten, in denen sich das Klima weiter verändert, sein Leben verlieren? Wie wird sich das Leben der beiden Männer in den Jahren verändern – einerseits Tom, der die Klimaveränderungen prognostiziert und andererseits Monty, als Klimaleugner. Wir erfahren über deren Entwicklung, über ihre Arbeit und welche Folgen ein Video hat, das in einem unbedachten Moment online gestellt wird. Als Monty die Karriereleiter ausgerechnet beim Umweltministerium hochklettert, wird ihm nahegelegt, von der Wette zurückzutreten. Doch dafür muss er Tom erst finden und überzeugen, der mittlerweile als Gletscherforscher in Grönland lebt. Beim Aufeinandertreffen kommt es zu einem Unglück, das das Leben der beiden Kontrahenten nachhaltig verändert.

Für mich war es der erste Roman von John Ironmonger und ich war gefesselt. Ich finde, es ist ein Nachdenkroman über Umweltschutz und den Klimawandel, der uns in gefährliche Regionen entführt und faszinierende Landschaften im Kopfkino heraufbeschwört.

Der Schreibstil liest sich flüssig, sprachlich gewandt und lässt die Seiten nur so verfliegen. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, vielleicht etwas zu klischeehaft – der junge Student, der seinen Platz in der Welt noch nicht gefunden hat und sich für Umwelt und Klima stark macht und dabei keine andere Meinung gelten lässt. Sowie der Politiker, der denkt mit starken Sprüchen alle von seinen Aussagen zu überzeugen und ebenso starr auf seiner Meinung beharrt. Dass sich beide im Laufe des Lebens entwickeln, ist vorhersehbar und gut für die Geschichte.

Der Vorgängerroman von John Ironmonger „Der Wal und das Ende der Welt“ liegt schon lange auf meinem SuB und wird immer wieder verschoben. Doch nachdem ich diesen Roman nun gelesen habe, werde ich wohl auch über den Wal bald lesen müssen.
Gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe 5 Sterne.