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Anndlich
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B

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Insgesamt 260 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2024
Take Me Home to Willow Falls
Milán, Greta

Take Me Home to Willow Falls


sehr gut

Herbstliche Grüße aus Willow Falls

Cassie springt kurzfristig ein und bindet ihrer Freundin Daya einen wunderschönen Blumenstrauß. Dann platzt die Hochzeit zwischen Daya und Emmett kurz vor dem Ja-Wort und Daya gibt ihrer besten Freundin die Schuld. Hals über Kopf flüchtet Daya aus dem Festsaal und trifft Jared, eine alte Bekanntschaft, der sie kurzfristig mit nach Zillow Falls nimmt. Dort kommt Cassie zur Ruhe, findet einen Blumenladen, der dringend ihre Hilfe benötigen würde und entwickelt Gefühle für Jared.

Take Me Home to Willow Falls von Greta Milán ist eine perfekte Herbstlektüre und lädt in überwiegenden Teilen zum Wohlfühlen ein. Lediglich der Aufhänger der Geschichte um Cassie und Jared war für mich etwas zu dramatisch dargestellt. Dennoch entwickelte sich daraus eine schöne Geschichte, die gerade für das Zielpublikum auch ein paar wichtige Botschaften enthält und die Gefahren der social media gut in die Geschichte eingearbeitet hat, sodass man über das eigene mediale Handeln nachdenken kann.

Die Geschichte erleben wir aus Cassies und Jareds Perspektive, weswegen keine Gedankenwelt verborgen bleibt. Trotz der beiden Perspektiven, werden die Charaktere jedoch nur oberflächlich angerissen und bekommen wenig Tiefgang. Was die Lesefreude aber nicht gemindert hat, denn die beiden waren dennoch sympathisch und luden zum Hoffen. Auch die Nebencharaktere waren allesamt sympathisch, wenn auch nicht ohne Ecken und Kanten, doch man bekam eine Grundlage, um ihr Verhalten und Handeln zu verstehen.

Willow Falls kommt mit einem tollen Setting, Ahornbäume und Maple Sirup passen perfekt in den Herbst, daher und zusammen mit der (fast ausschließlich) harmonischen Geschichte, ist Take Me Home to Willow Falls eine ruhige Herbstlektüre, die einem zum Abschalten einlädt.

Auch das Hörbuch, vorgelesen von Mélanie Fouché und Max Hoffmann, eignet sich hervorragend, um einen Ausflug nach Willow Falls zu machen.

Bewertung vom 25.09.2024
Eine magische Freundschaft / Pina Ponyhexe Bd.1
Jablonski, Marlene

Eine magische Freundschaft / Pina Ponyhexe Bd.1


gut

Total verhext

Pina ist total aufgeregt, denn ihr großer Tag beginnt und der große Junghexen-Prüfungstag steht an. Als Junghexen würden ganz viele Abenteuer auf sie warten, doch Pina vermasselt häufig ihre Zaubersprüche, weswegen sie auch nach der Prüfung ein ganz schlechtes Gefühl hat.
…und dann trifft Pina auch noch auf ein seltsames Pony, das sogar für Pinas Geschmack etwas zu frech ist. Kann Pina ihre Prüfung bestehen und dem maroden Hexenwald helfen?

Pina Ponyhexe - Eine magische Freundschaft von Marlene Jablonski ist ein zauberhaftes Abenteuer für junge Leser:innen ab acht Jahren. Die Geschichte wird durch wunderschöne Zeichnungen der Illustratorin Elena Livanios untermalt und zeichnet sich besonders durch einen tollen Humor aus.

Die kleine Protagonistin Pina ist ein Mädchen mit dem man sich als junge:r Leser:in gut identifizieren - u.a. durch ihre Angst vor der Prüfung - kann und die es einem leicht macht, sie ins Herz zu schließen. In der Kombination mit dem mürrischen Pony kommt es zudem zu lustigen Dialogen, die jedoch leider erst in der zweiten Hälfte des Buches wirklich präsent sind. Die erste Hälfte war hingegen etwas langatmig. Schwierig empfinde ich auch das Einbauen von „Sprachfehlern“, wenn sich das Buch an junge Selbstleser:innen richtet, da es den eigenen Schriftspracherwerb erschweren kann. Zum Vorlesen und/oder als Hörbuch eignet sich dies besser und macht das Hörerlebnis variabler, weswegen mir die Umsetzung des Hörbuchs, vorgelesen von Ilka Teichmüller, sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 24.09.2024
Maybrick und die Toten vom East End
Glas, Vanessa

Maybrick und die Toten vom East End


sehr gut

1910: EastEnd
1910 in London wird der neuernannte Divisionsinspektor Joseph Maybrick, der selbst aus den Slums des EastEnds kommt, mit seinem Kollegen und Doktor Dave Roberts an einen Tatort in Whitechapel gerufen. Am Tatort findet sich die Leiche eines Jungen, abgeladen in einem Haufen Müll und in der Hand einen menschlichen Fingerknochen. Maybrick und Roberts erkennen schnell, dass das Kind vor seinem Tod großer Wut ausgesetzt war und machen sich auf die Suche, um den Täter zu stoppen, bevor er weitere Kinder in die Hand kriegt.

Maybrick und die Toten vom EastEnd von Vanessa Glas ist ein historischer Kriminalroman, der einen in die Gassen des damaligen EastEnd mitnimmt und den damaligen Flair hervorragend rüberbringt. Die Charaktere wirken komplett stimmig für die damalige Zeit und vor allem für die Gegend.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschrieben, weshalb wir einen Einblick in viele verschiedene Seiten und gesellschaftliche Stände bekommen. Besonders die Perspektive des jungen Jormas konnte mich überzeugen und auch emotional mitnehmen.

Der Kriminalfall selbst war mir an manchen Stellen etwas zu schwach herausgearbeitet, weswegen ich zeitweise die Geschichte etwas zäher empfand. Ich habe mehr das Elend des Viertels/Stadtteils wahrgenommen, als die Grausamkeit der Taten. Erstgenanntes wurde wie bereits erwähnt jedoch sehr gut dargestellt. Dennoch hätte ich gerne noch etwas mehr über den Fall selbst erfahren und auch am Ende bleiben für mich noch ein paar Fragen offen, die möglicherweise auf einen weiteren Teil hindeuten. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn ich nochmal in die Zeit im EastEnd reisen könnte.

Bewertung vom 24.09.2024
Pino - Ein Abenteuer auf vier Pfoten
Scheffel, Annika

Pino - Ein Abenteuer auf vier Pfoten


ausgezeichnet

Tierische Freundschaft

Janne und Pino werden ein Wochenende alleine zuhause verbringen, weil sie ihrer Mutter ein Entspannungswochenende gönnen und vor allem Pino freut sich auf die Zeit alleine mit seinem großen Bruder. Doch im Gegensatz zu Pino möchte Janne nicht mit seinem kleinen Bruder spielen, sondern viel lieber chillen. Im Eifer des Gefechts bekommt Pino die Tür an den Kopf und als Pino wieder aufwacht, sieht die Welt plötzlich ganz anders aus. Ein anderer Duft, eine andere Perspektive und er trägt ein dichtes Fell am ganzen Körper. Pino hat sich in einen kleinen Hund verwandelt. Panisch rennt Pino in die Großstadt und trifft dort auf die Straßenkatze Fritzi, die Pino dabei behilflich sein möchte, wieder ein Mensch zu werden. Gemeinsam mit Fritzi macht Pino sich auf die Suche nach dem magischen Wesen, das ihnen dabei behilflich sein soll.

Pino - Ein Abenteuer auf vier Pfoten von Annika Scheffel ist ein tierisches Abenteuer zum Vorlesen, aber auch um die ersten eigenen Leseerfahrungen zu sammeln und neben den Spaß, den es inhaltlich vermittelt, weil man mit dem kleinen Pino mitfiebert, übermittelt es auch schöne Werte.

Pino zeigt das starke Band zwischen Geschwister, das während des Erwachsenwerdens auch manchmal belastet wird und dennoch zusammengehört und zeigt, dass man vorsichtig mit seinen Wünschen sein sollte, denn schnell kann sich alles ändern. Es zeigt aber auch, dass es ganz normal ist, dass man mal keine Lust hat mit dem Gegenüber Zeit zu verbringen und dass dies viel mehr an dem eigenen Wohlbefinden liegt, als am Gegenüber. Diese Reflexion findet in diesem Buch statt und gibt eine Basis, über die Erwachsene aufgrund des Buches mit ihren Kindern reden können. Neben der Beziehung und Liebe zwischen Geschwistern findet aber auch Freundschaft und Selbstfindung einen großen Platz in der Geschichte.

Pino - Ein Abenteuer auf vier Pfoten konnte mich in jeglicher Hinsicht überzeugen und lege ich vor allem denjenigen ans Herz, deren Kinder gerade auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen sind, weswegen das eine ggf. auch mal Zeit für sich braucht. Für diese Entwicklung wird in diesem Buch Verständnis aufgebracht und eine Tür aufgemacht, um Kindern die unterschiedlichen Gefühlssituationen nahezubringen.

Bewertung vom 23.09.2024
Finster
Menger, Ivar Leon

Finster


ausgezeichnet

Verfluchtes Katzenbrunn

Im Mai 1986 verschwindet ein 13-jähriger Junge spurlos von einem Jahrmarkt in Katzenbrunn, kein Einzelfall. Denn seit Jahren verschwinden immer wieder Jungen aus dem kleinen Dorf. Hans J. Stahl war früher Ermittler in diesem Fall, konnte aber nie jemanden Dingfest machen, eine Sache, die ihn noch heute, außer Dienst, beschäftigt und so macht sich der pensionierte Kommissar auf den Weg in den Odenwald. Katzenbrunn, das vor allem für seine psychiatrische Klinik Waldfrieden bekannt ist, trägt viele Geheimnisse in sich und bald verschwindet der nächste Junge aus dem Ort, Stahl läuft die Zeit davon.

Finster von Ivar Leon Menger ist ein atmosphärischer Thriller, der mich nach einem schwierigen Start noch in den Bann ziehen konnte. Doch zu Beginn haben mir die vielen Perspektiven einige Probleme gemacht, die losen Anfänge, die scheinbar keinerlei Zusammenhänge besitzen und noch sehr willkürlich wirkten, haben das erste Drittel eher zäh gestaltet.

Doch nach diesem ersten Drittel nimmt der Thriller fahrt auf, die einzelnen Perspektiven lassen sich zunehmend besser verorten, wenngleich eine Auswahl einer Perspektive mir bis zum Schluss nicht ganz klar. Diese Verortung und die von Beginn an sehr kurzen Kapitel sorgen auch dafür, dass der Inhalt an Tempo aufnimmt und man immer schneller durch die Geschichte kommt. Die Perspektiven sorgen zwar auch dafür, dass Überraschungen beim Täter ausbleiben, dennoch gibt es im Laufe der Story einige, kleinere und größere Überraschungs- und Schockmomente.

Nachdem Finster mich zu Beginn nicht abholen konnte, hat es mich schnell von sich überzeugen können und mit einer düsteren Atmosphäre und verschrobenen Charakteren gepunktet. Wenn ihr zu diesem Buch greift, gibt ihm Zeit sich zu entfalten und genießt!

Bewertung vom 20.09.2024
Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks
Kenny, Emily

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks


ausgezeichnet

Alice Tonks und das Switchen

Alice verbringt die Zeit vor ihrem ersten Schultag in Pebbleton am Strand, dort wird sie von Agent T, einer Möwe, angesprochen. Eine Möwe die Sprechen kann? Nein, Alice Tonks ist diejenige mit den besonderen Fähigkeiten, denn sie kann mit Tieren sprechen und das war ihr bis zum heutigen Tag absolut nicht bewusst. Agent T bittet Alice um Hilfe, denn immer mehr Tiere verschwinden spurlos und die Tiere wissen sich nicht mehr zu helfen. Die Möwe lässt Alice wissen, dass sie niemanden Vertrauen darf, ein schwieriger Start an der neuen Schule scheint vorprogrammiert zu sein. Ihre Mitschüler Tim und Ottie werden zu ihren Freunden, doch die Mahnung der Möwe bleibt Alice im Kopf und sie fragt sich, wem sie wirklich vertrauen kann, um den Tierdieb zu finden und den Tieren zu helfen.

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks von Emily Kenny setzt den Fokus auf das autistische Mädchen Alice Tonks, das mit ihren besonderen Fähigkeiten eine neue Welt entdeckt.

Bereits die ersten Seiten von Alice Tonks konnte mich packen, denn schnell wir klar, dass das Mädchen (und alle anderen Charaktere) auch mal „falsch“ agieren und dass das okay ist, denn Menschen machen Fehler, wichtig ist, wie man mit diesen umgeht. Sich für seine eigenen Fehler zu entschuldigen ist wichtig und das wird hier vermittelt.

Schnell hat sich herausgestellt, dass diese besondere Kommunikation und Wertevermittlung deutlich weitergeht. Emily Kenny macht auf psychische Krankheiten aufmerksam und sensibilisiert für diese, ebenso findet Autismus seinen Weg in dieses Buch. Wobei die Aufmerksamkeit nicht stark darauf gerichtet wird und man manche Dinge erst rückblickend als Anzeichen für Alices Autismus wahrnimmt.

Außergewöhnlich stark ist die Protagonistin, die aufgrund ihrer tollen Einstellung zum Leben und zur Freundschaft unglaublich sympathisch wirkt. Ihr Verhalten ist vorbildlich, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern durch eine unfassbar reflektierte Weise. Die Werte von Freundschaft werden besonders hervorgehoben und das obwohl nicht alles rund läuft, aber Alice Tonks zeigt, dass man auch zu Freunden steht, wenn sie gerade nicht anwesend sind.

Die Geschichte selbst ist interessant und weist auf den letzten Seiten nochmal ordentlich Spannung auf, geübte Leser:innen dürften der Lösung relativ schnell auf die Schliche kommen, was das Buch aber nicht weniger interessant macht. Ab und an wurde der Logik etwas die Freiheit gegeben, das hat mich aufgrund des Settings - mit Tieren sprechen ist logisch auch nicht begründbar - aber nicht bemerkbar gestört, sodass der Lesespaß weiterhin sehr hoch war.

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks hat unheimlich viel Spaß gemacht und eine schöne, gemütliche Welt erschaffen. Grundsätzlich ist die Geschichte abgeschlossen, der ein oder andere Aspekt lässt aber auf eine Fortsetzung hoffen!

Bewertung vom 20.09.2024
Von Angesicht zu Angesicht
Eulberg, Dominik;Hörren, Thomas;Danke, Thorben

Von Angesicht zu Angesicht


ausgezeichnet

Kleine Insekten ganz Groß

Die Autoren Dominik Eulberg, Thomas Hörren und Thorben Danke haben ein einmaliges Buch erschaffen, das durch unglaubliche Mikro- und Makrofotografien zu beeindrucken weiß und neben der atemberaubenden Aufnahmen auch mit Wissen glänzt.

Auf knapp 200 Seiten werden wir in die Welt der kleinen Insekten eingeführt und bekommen Informationen über die Diversität der Insektenwelt, die sich in 30 Insektenordnungen einteilt, aber in deutlich mehr Insektenarten. Wissen, das man sicherlich erahnt, aber durch dieses Buch nochmal anschaulich dargestellt bekommt, sodass die Dimensionen greifbarer sind.

Von Angesicht zu Angesicht schafft es, dass sich der Blickwinkel auf die Welt verändert und die Kleinen zu den ganz Großen werden. Ich gehe nach Beenden des Buchs auf jeden Fall aufmerksamer durch die Insektenwelt und nehme nun die Vielfalt dieser ganz anders wahr. Jede Seite übt eine unbeschreibliche Faszination aus und wird auch nach Beenden immer wieder durchgeblättert.

Bewertung vom 20.09.2024
Pumuckl, Tiergeschichten
Leistenschneider, Uli;Kaut, Ellis

Pumuckl, Tiergeschichten


ausgezeichnet

Hurra, hurra der Pumuckl ist da

In neun kleinen Geschichten sucht der freche Kobold Pumuckl nach seinem persönlichen Lieblingshaustier, doch das ist bei der großen Auswahl gar nicht so einfach. Zusammen mit Meister Eder geht es u.a. in den Zoo und auf den Reiterhof, ob Pumuckl dort wirklich fündig wird?

Uli Leistenschneider erzählt in Pumuckl, Tiergeschichten neue Geschichten über den berühmten Kobold der von Ellis Kraut 1962 zum Leben erweckt wurde und durch Leistenschneider neue Abenteuer erleben darf.

In den neun kurzen Geschichten geht es mit Pumuckl u.a. in den Wald oder auf den Reiterhof und Meister Eder hat einiges zu erklären, denn der unsichtbare Kobold treibt sein Unwesen und lässt Meister Eder mächtig alt aussehen, ganz zur Freude der Lesenden. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass Pumuckl durch eine andere Hand erweckt wurde und finde, dass die Autorin wunderbar seinen früheren Charme vermittelt hat.

Die einzelnen Geschichten sind jeweils unter 20 Seiten lang und eignen sich durch ein relativ großes Schriftbild und einen einfachen Satzbau hervorragend, um die ersten eignen Leseerfahrungen zu sammeln, aber auch zum Vorlesen, denn dann gibt es direkt den doppelten Spaß.

Durch bunte und lustige Zeichnungen der Illustratorin Nataša Kaiser werden die kurzen Geschichten zum Leben erweckt und lassen die Erwachsene in Erinnerungen schwelgen, denn Pumuckl bleibt Pumuckl und lässt sich eindeutig mit der damaligen Fernsehserie vergleichen.

Bewertung vom 20.09.2024
Lupus
Rode, Tibor

Lupus


sehr gut

Der Wolf geht rum

In deutschen Wäldern häufen sich scheinbar die Angriffe von Wölfen auf andere Wald- und Landbewohnern und dann verschwindet auch noch ein Jäger spurlos. Die Bilder einer Kamera zeichnen seltsame Dinge auf, weswegen auch der Staatsanwalt Frederik Bach Interesse an dem tierischen Fall hat. Denn es stellt sich die Frage nach den Tätern, sind die Vermissten wirklich Wölfen zum Opfer gefallen oder hat eine menschliche Hand über ihr Schicksal entschieden? Frederik Bach und die Tierärztin Jenny Rausch machen sich auf die Suche nach Antworten und geraten in einen Strudel aus alten Verbrechen und Geheimnissen der Vergangenheit und dann wird auch Jennys Leben auf den Kopf gestellt.

Lupus von Tibor Rode ist ein wahnsinniger kompakter Wissenschaftsthriller mit fiktionalen Elementen, der durch ein überragendes Tempo und spannenden Informationen zu überzeugen weiß.

In wechselnden Perspektiven und kurzen Kapiteln, werden wir durch die Geschichte getragen. Wir werden in die Vergangenheit geworfen, erleben die Gegenwart und bekommen einen Blick in die Zukunft. Vor dem Lesen muss man sich bewusst sein, dass Fiktion eine Rolle spielt, wenn man sich darauf einlassen kann, dann ist einem Lesespaß und Spannung garantiert. 

Bis zur letzten Seite kann Rode die Spannung und das Tempo halten, zu keiner Zeit kommt man zum Durchatmen und die Frage nach dem Bösen, bleibt bestehen. Ist es der Wolf oder vielleicht doch eher der Mensch?

Besonders interessant fand ich auch die Fakten, die der Autor geschickt in die Geschichte eingebaut hat. Diese sorgten dafür, dass ich mich mit diesen Dingen auch noch über das Buch hinaus beschäftigt habe u.a. mit den Risiken des Berufs als Tierarzt.

Lupus hat mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett unterhalten können, sorgte für Überraschungen und hat darüber hinaus auch noch Wissen vermittelt. Ein toller Wissenschaftsthriller!

Bewertung vom 17.09.2024
A Song to Drown Rivers
Liang, Ann

A Song to Drown Rivers


sehr gut

Vom Wu zum Yue!

Um das Jahr 500 lebt Xishi mit ihren Eltern in einem kleinen Dorf in China. Xishi ist von einer Schönheit gesegnet, die im ganzen Dorf bekannt ist und selbst den Berater des Königs auf sie aufmerksam macht. Fanli möchte sie als Spionin ausbilden und sie als Geschenk in das verfeindete Nachbarkönigreich Wu einschleusen, um dieses zu Fall zu bringen.

Xishi, die einen persönlichen Groll gegen das Königreich Wu hegt, da es ihr vor einigen Jahren ihre kleine Schwester nahm, ist von Fanlis Angebot angetan und sie lernt von ihm alles, was sie für ihre Spionagearbeit in einem Königshaus benötigt.

Im Hof der Wu angekommen, setzt Xishi alles daran, dass sie nicht enttarnt wird. Für das Königreich der Yue und für ihre große Liebe.

A Song to Drown Rivers von Ann Liang besticht von der ersten Seite mit einer poetischen, zarten Schreibstil, der eine gewisse Leichtigkeit übermittelt, die inhaltlich gar nicht immer präsent ist und dadurch eine berührende Wirkung erzielt.

Das zarte behält die Geschichte auch bei den Protagonisten, die beiden - Xishi und Fanli - sind sehr eindimensional gezeichnet, was mich insgesamt aber gar nicht gestört hat, weil die raueren und für mich interessanteren Charaktere u.a. durch Zhengdan, König Fuchai und seinem Berater Wu Zixu auch ihren Platz fanden und insgesamt auch präsenter waren.

Im Nachhinein habe ich mich auch mit der Legende beschäftigt, die als Inspiration für dieses Buch gilt und empfinde die Verbindungen durchaus sehr gelungen und verstehe, warum Zhengdan die interessantere Frau der Geschichte darstellt.

Nur das Ende von A Song to Drown Rivers konnte mich leider nicht abholen.